RaZer - Kommentare
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Alle Kommentare von RaZer
Der Kerl ist der Inbegriff für den Niedergang dieser Serie. Seit Staffel 6 ist seine Rolle absolut untragbar, weil außer kopfschmerzbereitender Blödheit nichts mehr kommt. Lustig sind seine Auftritte deshalb schon lange nicht mehr, sondern nur noch peinlich. Aber viel im Hirn scheint er privat auch nicht zu haben, wenn man solche Äußerungen liest.
Grundsätzlich ist das ein irre spannendes Szenario. In die grausame, bedrückende Location eines Schützengrabens aus dem ersten Weltkrieg auch noch Horror-Elemente einzuflechten, bietet genügend Zündstoff für ein Feuerwerk der Spannung und Beklemmung. "Deathwatch" nutzt dieses Potenzial zwar durchaus, doch oft leider etwas unzureichend. Die starke Grundidee konnte man nicht so zeitfüllend ausbauen, wie es nötig gewesen wäre, um den Zuschauer wirklich durch die Hölle zu schicken. So muss man sich mit mal mehr, mal weniger guten Passagen zufrieden geben, die besonders gegen Ende etwas kopflos erscheinen. Atmosphäre und Optik sind jedoch grandios. Und auch der Cast ist überaus anständig, wobei einige durchaus interessante Rollenverteilungen zustande gekommen sind. Andy Serkis als psychopathisches Sadisten-Arschloch beispielsweise war sehr interessant anzuschauen.
Nicht so effektiv und hart wie er hätte sein können, aber trotzdem ein ordentlicher Genre-Vertreter, der besonders durch seine Location punkten kann.
Wundert mich nicht, dass bei den beiden super Vorgängern so ein Erfolg herausspringt. Das ist wirklich oberste Stufe der Anime-Kunst, und diese Messlatte liegt verdammt weit oben.
Der allgemeine Tenor hier hat seine Berechtigung. "Deadfall" oder der etwas weniger überzeugende deutsche Titel "Cold Blood" ist ein grundsolider Thriller mit super Cast und rustikalen Action- und Gewalteinlagen in einer Location, die schon aufgrund der Bedingungen eine wunderbar kühle Atmosphäre mitbringt. Alles wäre also wunderbar, wenn die Story sich nicht stellenweise arg aus der Mottenkiste bedienen würde und eigentlich jegliche Überraschungen für überflüssig erachtet. Besonders die letzten zwanzig Minuten zeichnen sich durch Unlogik und Einfallslosigkeit aus, inklusive einem zu hundert Prozent vorhersehbarem Ende. Das ist ziemlich schade, denn trotz ziemlich altbackenem Handlungsverlauf unterhält der Streifen die meiste Zeit gar nicht so übel. Handwerklich ist das absolut in Ordnung und Eric Bana und Olivia Wilde, die mit ihren Augen gut als Hypnotiseur für's männliche Klientel arbeiten könnte, spielen ohne Fehl und Tadel. Warum bei solchen Vorraussetzungen nicht ein wenig mehr Wert auf eine packende Story gelegt wird, verstehe ich einfach nicht.
"Skyfall" ist keine Offenbarung für das Genre, sondern vielmehr eine teils skurrile Mischung aus Hight-Tech-Thriller und rustikalen B-Actionfilm-Elementen. Bond wirkt gebrechlicher und meist mies gelaunt, was ihn ein Stück weit menschlich erscheinen lässt, aber nicht immer ganz durchdacht wirkt. Überhaupt weiß der Film oft nicht, wo er hin will. Da gibt's einerseits - meist sehr gut gelungene - Anspielungen auf alte Bondabenteur und Figuren, andererseits will sich der Streifen in eine ganz andere Richtung bewegen und nicht in eine Nische gepresst werden. So ganz den Mittelweg trifft er dabei aber nicht. Hintergrundgeschichten über Bond und M sind ja keine schlechte Idee, aber mussten sie mit so vielen Klischees ausgestattet werden? Und ganz nebenbei muss Bérénice Marlohe noch das wohl sinnloseste Bond-Girl aller Zeiten verkörpern. Man merkt förmlich wie diese Figur irgendwie ins Script reingeprügelt wurde. Das klingt in der Summe alles nicht so toll, doch der 23. Bond ist weit davon entfernt ein Totalausfall zu sein. Die Action ist gut, die Charaktere passen ins Bild, die Story hat trotz gravierender Mängel ihre Momente und Javier Bardem gibt einen herausragend Bösewicht ab. Auch der Showdown passt eigentlich so gar nicht ins Schema, aber irgendwo liegt darin wohl auch der Reiz.
Vielleicht ein wenig überambitioniert in weiten Teilen. An "Casino Royale" zieht "Skyfall" jedenfalls nicht vorbei und "A Quantum of Solace" lässt er nur knapp hinter sich. Eigentlich fast ein wenig schade, ich hätte ob des Hypes doch mit etwas mehr gerechnet.
Eine ziemliche Gratwanderung. Da gibt es einerseits wirklich gute Ideen und Gags, meist flach und oft auch etwas geschmacklos, aber eben auch mutig, ironisch und amüsant. Dem gegenüber stehen jedoch völlig überzogene Blödeleien, zu hundert Prozent sinnfreies 3D-Rumgespaste und kolossal unpassende emotionale Momente. Das Gerüst der Story stammt eins zu eins aus dem Baukasten für Weihnachtsfilme aus Hollywood inklusive allen nur erdenklichen, in Kitsch geradezu ersaufenden Klischees. Das passt einfach nicht zu "Harold & Kumar", auch wenn ein paar politisch unkorrekte und schweinische Gags reingebaut wurden. Was dem Film ein wenig Auftrieb gibt, sind die Auftritte von Neil Patrick Harris und Danny Trejo. Vor allem NPH verarscht sich selbst wieder so herrlich, das rockt einfach.
Die Macher wollten wohl irgendwie den Spagat zwischen nicht jugendfreier Komödie und kitschigem Weihnachtsfilm schaffen, was aber einfach nicht funktionieren kann und es auch nicht tut. So ist das dritte Abenteuer der beiden Spezies eine tüchtige Luftnummer, die von einigen Gags und netten Gatsauftritten geradeso noch am Leben gehalten wird. Aber wirklich hart an der Grenze zum Kammerflimmern.
Falls "The Hobbit" gegen dieses Vampir-GZSZ den Kürzeren ziehen sollte, verliere ich auch das letzte Bisschen Glauben an die Menschheit, das mir noch geblieben ist.
Eine etwas merkwürdige Angelegenheit. Der Psychotrip dieser undurchsichtigen Dame kommt ein wenig wirr und willkürlich daher, und versucht das mit surrealen Elementen und visuellen Spielereien zu kaschieren. Funktioniert aber nicht immer, denn mitunter ist besonders die Kameraführung echt anstrengend. Ein tieferer Sinn versteckt sich da auch nirgens. Doch interessant mutet das Filmchen dennoch über weite Strecken an, auch weil besonders gegen Ende ziemlich ungenierter, schwarzer Humor eingestreut wird. Gepaart mit dem unvermittelten Gewaltlevelanstieg ergibt das eine eigenwillige Mischung, die aber durchaus Wirkung zeigt.
Gut gespielter Streifen mit netten Ansätzen, leider nicht übermäßig gut durchdacht und erzählt.
Ben Afflecks als Akteur zu erleben, kann mitunter ja ein zweifelhaftes Vergnügen sein. Als Regisseur ist er jedoch auf bestem Wege sich bei den ganz Großen zu etablieren. Wie "Gone, Baby, Gone" und "The Town" so ist auch "Argo" hervorragend inszeniert, gut erzählt, top ausgestattet und weiß obendrein noch seinen hochkarätigen Cast perfekt zu nutzen. Auch wenn die Geschichte schon grundsätzlich ziemlich interessant ist, so muss das noch lange nicht heißen, dass sie auch gut umgesetzt wird. Die Gefahr hier sehr einseitig zu werden und den Zuschauer mit politischem Wirrwarr zu Tode zu langweilen, bestand durchaus. Glücklicherweise passiert eher das Gegenteil. Durch einen eher wertungsfreien, satirischen Stil schafft Affleck eine angenehme Atmoshphäre, die auch ohne Holzhammer und Überspitzung durchgehend interessant bleibt.
Shia LaBeouf und seriöse Schauspielerei ... . Bemerkt noch jemand die Diskrepanz?
Oliver Stone lässt den politischen und moralischen Zeigefinger mal in der Tasche und inszeniert einen ordentlichen, jedoch nicht durchgängig spannenden Drogen-Thriller. All zu viel Realitätsnähe kann man dem Film wohl nicht bescheinigen, was aber scheinbar auch gar nicht beabsichtigt war. Die Quintessenz am Ende ist sicher nicht so abwegig. Machen wir uns nichts vor, so läuft das eben. Insgesamt steht die Unterhaltung aber im Vordergrund, was allerdings zur Frage führt, wieso immer wieder der Fuß vom Gas genommen wird, wenn es denn mal abgehen könnte. Setting, Ausstattung, Cast und Story hätten ein ultra-spannendes Feuerwerk hergeben. Stone taucht es aber immer wieder mal unter Wasser. Den Grund dafür wird wohl nur er selbst kennen. So plätschert der Film mal mehr, mal weniger rasant vor sich hin.
Stone markiert mal nicht den Oberlehrer und liefert typisches Hollywood-Kino. Das ist gut gemeint und auch nicht schlecht gemacht, aber eben irgendwie auch aalglatt.
Immerwieder gute Ansätze und auch ein paar sehr gelungene Szenen. Ein paar böse Überraschungen, makaberer Humor und WTF-Momente inklusive. Schade nur, dass alles so kopflos erzählt wird. Einige Dinge fügen sich zwar gut zusammen, aber der Film hinterlässt leider den Eindruck, als wäre das eher zufällig passiert und nicht beabsichtigt. Die Souveränität der Inszenierung lässt sehr zu Wünschen übrig. Langeweile kommt jedoch nicht auf und der Cast ist für das Genre auch sehr anständig.
Den Geist von Halloween hat der Streifen verinnerlicht. Er hat nur leider so seine Probleme ihn auch wiederzugeben.
Übermäßig vielen Leuten wird der Film wohl ohnehin nicht in die Hände fallen. Ist auch besser so, denn massenkompatibel sind die beiden Spezies von Elsterglanz ja nun wahrlich nicht. Wer ihre Synchros, Lieder und sonstigen Programmteile kennt, dürfte eine ungefähre Vorstellung haben, was ihn hier erwartet. Ich find's ja offen gestanden meist schreiend komisch, was die Zwei so loslassen. In meinem Kollegen- und Bekanntenkreis fallen ständig Zitate des einweisungsbedürftigen Duos aus Eisleben. Wer allerdings nach dem Sinn des Ganzen fragen will, sollte ganz schnell abschalten, sonst drohen irreparable Schäden im Gehäusedeckel.
Ihre Synchros und Co. sind besser, aber ich glaube in der richtigen Situation und mit einem ordentlichen Pegel ist auch der Film ein Knüller.
Ich bin immer wieder erstaunt, was sich so für Drehbücher durchsetzen und in Produktion gehen. Ein normaler Mensch wäre wohl nicht auf die Idee gekommen, Abe Lincoln zum Vampirjäger zu machen und sich dann auch noch zu trauen, das zu veröffentlichen. Das Resltutat an sich, mag inhaltlich auch entsprechend dämlich daherkommen, aber dass der Film nicht unterhaltsam wäre, das kann ich ihm nun wahrlich nicht vorwerfen. Die optischen Spielereien, die Timur Bekmambetov hier massenweise raushaut, gewähren wenigstens dem Auge etwas Spaß. Das Hirn muss eben auf Urlaub geschickt werden, aber das ist bei Bekmambetovs Filmen nichts ungewöhnliches. Zumindest kommt keine Langweile auf, die Fights und Actionsequenzen sehen meist ganz anständig aus und Mary Elizabeth Winstead spielt mit. Reicht für einen Platz im soliden, guten Mittelfeld.
AnnaSophia Robb habe ich bislang eigentlich sehr geschätzt. Dass sie sich allerdings für diesen Dreck hergibt, obwohl sie nachweislich zu den guten gehört und hochkarätige Sachen machen könnte, erschüttert mich jetzt doch sehr. Bedauerlich.
Auf die anfängliche Begeisterung folgt bald die große Ernüchterung. "Looper" bietet zunächst alles, was man sich von einem guten, dunklen Sci-Fi-Film verspricht. Eine düstere Atmosphäre, triste Optik, ein interessantes Szenario und lässige, undurchsichtige Charaktere. Soweit so gut. Die Zeitreise-Paradoxa verschleiert man gekonnt oder geht nicht weitere darauf ein, auch das ist gelungen. Also eigentlich steht einer Wertung von 9 oder gar 9,5 nicht wirklich etwas im Wege, zumal es nicht nur gute Action zu sehen gibt, sondern mit Joseph Gordon-Levitt und Bruce Willis zweit Giganten den Film tragen, die noch nie enttäuscht haben. Aber so wie ein Fußballspiel nunmal auch 90 Minuten dauert, so ist auch in der Film-Branche nicht schon nach einer Stunde schluss. In diesem Fall hier, ist das allerdings sehr bedauerlich. Denn irgend ein furchtbar schlauer Mensch war wohl Auffassung, dass der Story ein vorlauter Rotzlöffel fehlt, um den sich dann alles drehen müsste und der ungefähr so sympathisch rüberkommt wie ein tollwütiges Stinktier. Das reißt den Film in einen tiefen Abgrund, aus dem er sich nicht mehr befreien kann. Die Dynamik bricht zusammen, die Motive werden flach und vorhersehbar und die Logiklöcher nehmen auch noch zu. Das können selbst Levitt und Willis nicht ausbügeln, denen ohnehin kein Vorwurf zu machen ist. Es ist einzig und allein der Faulheit bzw. Inkompetenz der Autoren geschuldet, dass von diesem so vielversprechendem Film am Ende nur noch ein bedauernswerter Torso aus plumpen Versatzstücken übrig bleibt. Gut, das Ende war okay, aber ansonsten ist die zweite Filmhälfte für mich ein riesiges Ärgernis gewesen, das satte 4 Punkte auf der Skala gekostet hat.
Ein Rennwagen in Führung, dem kurz nach der Halbzeit das Getriebe um die Ohren fliegt und der Sprit ausgeht. Sehr schade.
Ich habe überhaupt nicht damit gerechnet, dass dieser Reboot (an sich schon ein furchtbarer Trend) bei mir landen könnte. Irgendwie hat er es doch geschafft mich zu überzeugen. In den Trailern wirkte Andrew Garfield hoffnungslos überfordert mit der Rolle, allerdings relativiert sich das im gesamten Film dann doch deutlich. Er spielt den Peter Parker recht überzeugend und hat der Tobey Maguire-Version sogar etwas voraus: Er jammert nicht rum, dass er jetzt Superkräfte hat und heult nicht bei jeder Gelegenheit in die Kamera, was für eine große Verantwortung das ist. Zwar kann sich die Story nicht so ganz entscheiden, ob sie nun eine ausführliche Charaktereinführung von Spider-Man bevorzugt oder doch lieber schnell zu Action kommen will, somit gibt es einige nicht ganz logische Sprünge in der Geschichte, aber ein Superhelden-Blockbuster kann das verkraften. Einige Dinge sind auch besser erzählt als in der alten Trilogie. Beispielsweise wird hier zumindest angedeutet woher der Anzug kommt. Das hat Raimi damals nicht für nötig gehalten. Webb hat es auch geschafft einen guten Cast zu versammeln. Von der sichtlich unterforderten aber wie immer hinreißenden Emma Stone bis zum Semi-Bösewicht Rhys Ifans oder dem kauzigen Martin Sheen darf sich eigentlich keiner über mangelnde schauspielerische Qualität beschweren. Bei den Effekten sieht das schon etwas anders aus. Obwohl es tolle Szenen gibt, sind einige CGI-Effekte doch ziemlich deutlich als solche erkennbar. Beim Humor setzt Webb eher auf Qualität statt Quantität. Es gibt nur wenige Sprüche in der Richtung, aber die sind dafür meist ziemlich gut getimt.
Reboot geglückt. So schwer es mit auch fällt, das zuzugeben.
Erwartungsgemäß eine sehr zwiespältige Angelegenheit. Einige Passagen sind wirklich gut gelungen und versprühen auch einen Tick Nervenkitzel. Andere wiederum bauen nur auf WTF-Momente oder ergeben anderweitig keinen Sinn. Generell ist hier keinerlei Linie zu erkennen. Es durfte sich einen Vielzahl von Regisseuren scheinbar willkürlich austoben, ohne aber Gedanken daran zu verschwenden, wie man das Ganze vernünftig verknüpfen kann. Somit ist "V/H/S" zusammenhangloses, wirres Stückwerk, das einige gute Sachen zu bieten hat, letztendlich aber überhaupt nichts erzählt. Vielleicht soll darin auch der Reiz liegen. Mich reißt das allerdings nicht vom Hocker.
"Grave Encounters" würde besser in die Liste passen als dieser Kinderfilm "Paranormal Activity". Und "Cannibal Holocaust" hat in keiner Top-Liste der Welt irgendetwas zu suchen.
Das ist der Horror-Trip, der "Paranormal Activity" gerne wäre, es aber nicht geschafft hat. "Grave Encounters" hat mit diesem Kindergeburtstag nichts zu tun, sondern prügelt schon ziemlich brachial auf das Nervenkostüm des Zuschauers ein. Der solide inszenierte Reality-Charakter ist da ganz förderlich, wenngleich die Charaktere in diesen Found Footage Filmen immer sehr anstrengend sind. Das ist hier nicht viel anders, besonders der Kameramann ging mir doch ziemlich auf die Nüsse. Doch die Stimmung ist grandios. Das ist Horror, wie er sein sollte. Nicht immer neu, aber verdammt gut getimt.
Vielleicht besser im Hellen anschauen.
Die beiden Sequels haben den ersten Teil systematisch mit in den Abgrund gerissen. Schwer vorstellbar, dass aus diesem katastrophalen Trümmerhaufen nochmal etwas Annehmbares entstehen kann.
Was wie die milliardste Umsetzung des klassischen "übermächtiger Killer gegen dumme Opfer-Tusse" beginnt, endet in einer durchaus unterhaltsamen Durcheinanderwirbelung der Verhältnisse. Streckenweise ist das wirklich amüsant. Auf reichlich bescheuerte Verhaltensweise und typische Handlungsmuster kann der Film aber auch im späteren Verlauf nicht verzichten. Nachvollziehbar ist gegen Ende nicht mehr viel, weil ja unbedingt bis zur Maßlosigkeit übertrieben werden musste. Doch die Darsteller scheinen sichtlich Spaß gehabt zu haben, Valerie Azlynn und Alicia Leigh Willis zeigen in jederlei Hinsicht vollen Einsatz.
Zwar genauso reichlich bescheuert wie der Genre-Durchschnitt, aber wenigstens wird die Hauptstraße mal verlassen und man bekommt Dinge zu sehen, die so nicht ganz alltäglich sind. Und auch von handwerklicher Seite geht das in Ordnung. Die Effekte wirken keinesfalls billig.
Bis es wirklich zur Sache geht, dauert es fast noch etwas länger, als damals im ersten Teil. Es wäre kein schlechter Schachzug gewesen, den Sülz zu Beginn etwas zu kürzen, da dieser ohnehin nahezu ausschließlich aus Klischees besteht. An sich ist es aber ganz solide gelungen, an den ersten Teil anzuknüpfen. Da gab es schon wesentlich fadenscheinigere Sequels, wobei die Story natürlich dennoch so dahinblödelt. Die Qualität des Bodycount bleibt um einiges hinter dem Vorgänger zurück. Stylisches Töten ist hier weniger gefragt als geradliniges über den Haufen Schießen. Finde ich persönich etwas schade, obwohl man über die handwerklichen Aspekte eigentlich nicht wirklich meckern kann. Die Verfolgungsjagden durch die engen Gassen von Istanbul beispielsweise waren alles andere als schlecht. Liam Neeson ist ohnehin von jeder Kritik freizusprechen, so souverän, cool und knallhart wie er sich hier wieder gibt. Da verzeihe ich auch dieses - bereits im ersten Teil etwas peinliche - amerikanischer Klischee-Vater Gedöns. Maggie Grace bekommt mehr Screentime, was ich auch nicht unbedingt als Nachteil auslegen würde.
Ein absolut rasanter und solider Actionfilm, der zu keinem Zeitpunkt an seinen Vorgänger heranreicht, aber weit weg von einer Enttäuschung ist. Vielleicht hätte Pierre Morel noch etwas mehr herausholen können, als es Olivier Megaton hier getan hat.
Die zweite Adaption der Manga-Reihe ist völlig unabhängig von der 2003er Serie und hält sich wesentlich stärker an die Vorlage. Und obwohl ich auch die erste Version mit dem dazugehörigen Film "Der Eroberer von Shamballa" zu meinen absoluten Favoriten zähle, so ist "Brotherhood" doch in nahezu allen Belangen die bessere Version. Die Geschichte wirkt rund, geizt weder mit Humor, noch mit Tragik, doch findet immer die Balance und verheddert sich nicht in etwas kindischen Wertvorstellungen. Das hat die erste Adaption oft nicht so hinbekommen. Besonders das arg unlogische und extrem unbefriedigende Ende hat mich damals schwer enttäuscht. Auch in der Hinsicht wird hier doch etwas mehr geboten. Die Story ist ein geniales Spektakel mit fantastischen Charakteren, durchdachten Handlungssträngen, politischen Anspielungen und jede Menge klasse Showdowns. Ob nun die urst sympathischen Gebrüder Elric, die bezaubernde Winry, der obercoole "Flame Alchemist" Oberst Mustang, der zum schreien komische "Strong Arm Alchemist" Armstrong oder eine der anderen super ausgearbeiteten Figuren, es macht Spaß jedem Einzelnen zuzusehen. Trotz vieler Wendungen bleibt der rote Faden stets erhalten und spannt sich geschickt durch diese überaus interessante Welt.
Ich habe diesen Anime förmlich verschlungen, was nur für seine herausragend Qualität in jederlei Hinsicht spricht. "Fullmetal Alchemist" gehört unumstößlich zu meinen drei Top-Favoriten im Bereich der Animes.
P.S. Wer noch mehr Details wissen will, dem sei wärmstens der Kommentar meines Vorredners empfohlen. Da steht alles perfekt beschrieben.
Präsident Benson nur auf Platz 7 ist ein wenig unter Wert verkauft. ^^
Topper: "Präsident Benson."
Benson: "Sind sie nicht! Hab ihn im Fernsehen gesehen. Alter Mann, ungefähr meine Größe."