RolfMuller - Kommentare
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Alle Kommentare von RolfMuller
Alle Jahre wieder beglücken mich die Griswolds zu Weihnachten! Einfach ein kultiger Film mit einem ulkigen Chevy Chase. Herrlich schusselig und verschroben und so typisch Ami geht es von einem Fettnäppchen in das nächste. Der Weihnachtskomödienklassiker beschert uns dabei reihenweise klasse Gags.
Herrlichst wie man hier die Familienzusammenführung karikatiert und das Weihnachtsfest als das entlarvt was es eben so oft ist! Ein stressiges, hektisches, unruhiges, chaotisches, nerviges, verschissenes, durchtriebenes, blutsaugendes, geldsaugendes, bittersüßes, zuckersüßes, moralinsaures, heuchlerisches, trunkiges, verfressenes, übertriebenes, lachhaftes, schadenfrohes, überflüssiges, elendiges, verlogenes, verficktes Fest der Liebe! HALLEJULA!
Was für eine geile Sause! Turbulenter geht es nicht. Von Setting zu Setting, von Witz zu Witz, von Stunt zu Stunt. Hier geht alles Schlag auf Schlag. Unfassbar amüsantes, irrsinniges Martial-Arts-Comedy-Spektakel in Indiana-Jones Manier.
Habe diesen Streifen als Kind geliebt. Und ich habe immer wieder Bedenken, dass mir manche Streifen heute einfach nicht mehr zusagen. Hier waren Sie völlig unangebracht. Unfassbar wie hier aufs Gas gedrückt wird. So sehr, dass es sicherlich einige nerven könnte. Mich hat es einfach himmlisch amüsiert. Mit welcher Hingabe und Liebe allein die Fights choreografiert sind, die immer mit lustigen Einfällen durchsetzt werden. Mit welchem Mut und Innovation die irrsinnigsten Stunts dargeboten werden.
Ach ich komm einfach aus dem Schwärmen nicht mehr raus. Jackie, der hier auch Regie geführt hat, ist hier auf dem Gipfel seines Könnens. Seine affenartigen Yamakasi-Skills gepaart mit seinen Kampfkünsten und seinem naiven aber belebendem Hang zur Komik sind einfach zum Niederknien. Man kniet nieder weil man sich kaputtlacht aber auch vor Ehrfurcht vor seinem Talent! Ein Film der einfach nur Spaß bereiten will und das zu 100 ach was red ich zu 1000 % erfüllt!
Ich mag ja den Jackie! Ein grundsympathischer Kerl. In die Jahre gekommen, mimt Jackie hier einen pensionierten Spion, der mit der Nachbarsfrau anbandelt und sich mit deren Rotzlöffeln rumschlagen muss. Das hat man natürlich schon 1000mal gesehen.
Und Jackie wirkt in manchen Szenen herrlich vergnügt, aber auch oft genug tüchtig steif. Für paar lockere Moves reicht es aber noch aus. Da hat die Asiarthritis noch nicht zugeschlagen! Gerade gegen Ende zeigt Jackie dass er noch nicht zum alten Eisen gehört, auch wenn die Action in unzähligen seiner Streifen zuvor wesentlich besser in Szene gesetzt wurde. Für die Kinder taugt es noch. Für althergediente Jackie-Fans wie ich es bin ist das alles nur noch müde zu belächeln. Der ernste Unterton eines Familiendramas kombiniert mit total übertriebenen Figuren funktioniert einfach nicht. Als würde man einen Döner süß-sauer bestellen oder ne Peking Ente rot-weiß. Die Witze und Sprüche sind meist für die Tonne und es kam fast MItleid in mir auf wie versucht wird krampfhaft lustig zu sein.
Mein älterer Sohn strich auch fast nach der Hälfte des Films die Segel, auch wenn ihm die letzte schön kuriose Actionszene mit Pfannen, Töpfen, Türen, Leitern vom Sofa riss. Ich geb mal noch en Punkt drauf für Jackies Einschlafliedchen. Das war schon schön. Und weil Jackie halt Jackie ist und meinen Jungen trotz eines gurkigen Films mit seinen Moves und seinem grundgutem Charisma begeistern konnte.
Wenn das alles einfach so wie es scheint nacherzählt wird hmmm bin ich da glaube raus und bleibe bei den alten Dingern. Zumal der Style da viel rougher und geiler war! Wäre cool gewesen, wenn Sie die Story weitererzählt hätten oder halt vielleicht einfach mal was komplett Neues erzählt hätten im Fußballzirkus vielleicht auch mit komplett neuen Figuren. Aber da ist Tsubasa wohl schon zu sehr Marke. Schade.
Gelungene Adaption des Romans „Die Sünderin“ der deutschen Autorin Petra Hammesfahr. Die Ausgangslage ist denkbar interessant. Cora führt ein scheinbar glückliches und behütetes Leben mit ihrem Mann und ihrem Sohn. Doch eines Tages tickt Sie scheinbar grundlos aus und ersticht einen jungen Mann am Strand. Nicht einmal Sie selbst weiß warum Sie es getan hat. Und nur Detective Harry Ambrose scheint zu interessieren, was für Gründe diese schreckliche Tat haben könnte.
Überaus spannend werden hier viele kleine Haken geschlagen, die das große Ganze immer wieder in einem anderen Licht erscheinen lassen. Vorallem das Hauptdarstellerduo überzeugt in ihren Rollen. Bill Pullman, welcher zwar etwas zu oft den Detective-Durchdring-Blick in seinem Gesicht hält überzeugt mit Momenten, indem man merkt dass in ihm ein Vulkan brodelt, der nicht ausbrechen darf und in seinem Inneren für erhebliche emotionale Verwüstungen sorgt. Stark. Noch stärker oder zumindest noch überraschender jedoch die Leistung von Jessica Biel, der ich so eine emotionale Bandbreite und Tiefe nie zugetraut hätte. Auch wenn etwas zu oft die Krokodilstränen an ihren Wangen herunterkullern dürfte Sie diese Rolle zukünftig als ernstzunehmende Schauspielerin etablieren.
Inszeniert ist das Ding richtig stark, indem man sich eben Zeit nimmt und die Szenen mit Gefühlen und Spannungen auflädt. Besonders Folge 7 der 8 Folgen umfassenden Serie unter der Regie von Tucker Gates, der schon zuvor mit „Bates Motel“ und „House Of Cards“ seine Fertigkeiten unter Beweis stellte markiert den absoluten Höhepunkt von „The Sinner“. Eine Folge, die zwischen feinfühlig und brutal, kalt und herzlich, Leben und Tod, Beschwingtheit und Verdammnis hin- und herpendelt und auch audiovisuell alle Register zieht. Auch wenn es hin und wieder etwas arg überkonstruiert wirkt ist „The Sinner“ eine stark gespielte, wendungsreiche und packende Geschichte, die man gesehen haben sollte.
Eine Kotztüte von Film. Randfüll bis oben hin gefüllt mit Blut, Scheisse und Sperma wird der Sabbernapf in die jubelnde Menge des Kinosaals geschleudert. Da sollte man sich vorher überlegen ob man diese fangen will? Eine Fäkal-Festival für die Sinne.
Nico, eine spanische Jungfrau, geil verkörpert von Javier Bódalo, der irgendwo zwischen Mr. Bean und Jerry Lewis agiert. Diese Nacht soll seine sein. Eene mal so richtig mal so voll eene. Abgeschleppt von einer älteren Senorita, die nicht mehr alle Latten am Zaun und kaum noch Frischzellen im Körper hat. Doch auf seinen Milfy Way lässt sich Nico nicht aufhalten. Weder von komischen Statuen, einer völlig verdreckten Wohnung, stinkenden Schlüppern und Hängebiezen. Da kennt er nix! Doch aus der Nacht seines Lebens wird eine unfassbare Folter. Für ihn und für uns. Eklig wie Human Centipede reicht Regisseur Roberto San Sebastián aber ein Arschloch aus, um Zuschauer nachhaltig zu schockieren. Eine Szene, die sich wohl oder übel schmerzvoll einbrennt. Schaurig, gruselig oder spannend ist hier nix. Ganz im Genteil.
Nein der Film feiert den Ekelhorror und setzt dabei auf handgemachte Effekte und viel platten und schwarzen Humor. Das schreit er so laut wie Wurst-Manni aufm Flohmarkt heraus und schämt sich für nix. Bisweilen unertr-eklig und unerträglich lang. Fast zwei Stunden läuft die Folter und die Szenen werden ausgeweitet bis zum Äußersten. Der Ekel, der Horror, die Schmerzen werden spürbar. Man fühlt sich selbst beschmutzt. Und ist am Ende ebenso fertig wie Nico und überdeckt mit Sperma, Blut, Scheisse, Kotze und einem Lächeln im Gesicht.
Merkwürdig. Da liefert man hier einen ziemlich langen Vorbau. Weidet die erste Hälfte aus. Und schafft es dennoch nicht einen emotional mit auf eine Berg-und Talfahrt zu nehmen. Mitfrösteln ja tut man. Die Naturkulisse ist berauschend und beeindruckend und der Kampf gegen Lawinen und Stürme ist effizient bebildert. Mitfiebern tut man aber nicht. Die Figuren lassen einen größtenteils kalt. Die wahre Geschichte über die Gruppe von Bergsteigtouristen ist erzählenswert und der Ansatz den Spirit vom Bergsteigen einzufangen ist löblich und teilweise sogar gelungen. Aber meine Emotionen wurden hier mir ner kalten dicken Schicht Schnee bedeckt. Nee mit dem „Everest“ werd ich nicht warm.
Richtig schön dreckiger Cop-Film. Alles badet, versackt und treibt im Großstadt-Schlamm dahin. Fast schon zu gut und vor allem zu breit besetzt wird uns eine nicht neue Geschichte um korrupte Cops und Russenmafiablablabla stilsicher vorgetragen. Nicht nur finden unheimlich viele Charaktere den Weg auf die Filmrolle von Regisseur John Hillcoat (The Road), sondern diese sind auch ziemlich überzeichnet, eindimensional und extrem unnahbar geraten. Andererseits biedert sich Hillcoat mit „Triple 9“ auch nicht an. Die Action ist schön klassisch inszeniert und erinnert in seinen besten Momenten an Michael Manns Gangsterklassiker „Heat“.
Die Stadt pulsiert, brennt und lodert und wirkt mit seinen Gangscharmützeln, Provokationen, und seiner Dynamik lebendiger als die meistenFiguren, die dem Großstadtdschungel nahezu hilflos ausgeliefert sind. Spannend wird es immer dann, wenn sich alles mehr um den Neuen, um das Ziel, um Chris dreht. Gewohnt stark von Casey Affleck gespielt, hätte es mir besser gefallen, wenn sich das Geschehen mehr auf ihn fokusiert hätte. So bleibt man gegen Ende merkwürdig gelassen zurück. Dennoch ein guter Cop-Streifen, der aber an die Genreprimi nicht heranreichen kann.
Wtf
Ein paar Pädagidioten fahren mit en paar Jungs in die Wildnis! Eine Pfadfindertortour aus den belgischen Ländern. Mit einer überzeugenden Atmosphäre, einer spannenden Ausgangssituation im Gepäck, welcher aber nicht die ganze Zeit über das Tempo halten kann. Gerade die beiden verziehenden Erzieher, die phasenweise stark an die NITRO-Besemmelten erinnert, konnte ich nicht wirklich ernst nehmen. Wirklich interessant wird es aber, wenn eben jene törichte Autorität auf kindliche Entschlossenheit trifft. Diese Potential wird aber aufgespießt und lagerverfeuert. Und diese belgischen Schlingel geben uns ein Ende an die Hand, ohne eine klare Positionierung und lassen uns damit doch etwas zu ratlos zurück.
Regisseur Denis Villeneuve schafft das, was nicht vielen vor ihm gelungen ist. Er führt Scotts Klassiker von 1982 nicht nur bloß fort, nein er bereichert ihn und somit uns. Viele Ableger von Klassikern sind oft durch faule Kompromisse, Nostalgie- und Fan-Service gekennzeichnet. Oftmals mehr eine Auffrischung als eine Neu- oder Weiterzählung. Botoxmasken auf Filmrollen der heutigen Zeit, in der wir doch die faltigen Unebenheiten darunter vermissen.
Und da ist dieser Film einfach eine Wohltat. Er erzählt die Story nicht nur logisch, sondern auch mutig weiter. Und erschafft kreative dystopische Bilderwelten, welche nicht nur kopiert sind, sondern das Universum erweitern und uns regelerecht in diese Welt einsaugen. Villeneuve macht hier voll und ganz sein Ding. Doch man merkt ihm zu jeder Zeit den Respekt vor der Vorlage an, die ihn eigentlich so groß wie Sie ist, niederdrücken hätte müssen. Doch Villeneuve stemmt das. Und wie! Ich hätte ewig in den langen, perfekt durchkombinierten Einstellungen verharren können. Auch hier dreht sich die Thematik um die Suche nach einer Identität. Um Wünsche, Gefühle, Sehnsüchte und Bewusstwerden. Doch der Kontext wird erweitert. Es geht nicht mehr nur darum, wer man ist, sondern auch wohin man gehört. Kann Erzeugtes erzeugen? Darf Erzeugtes erzeugen?
Ryan Gosling legt seine gewohnte Coolness ab und spielt stark auf und auch die Implementierung Harrison Fords ergibt Sinn und verkommt eben nicht zum Fanservice, indem er uns mal so eben kurz zuwinkt sondern seine tragende Rolle weiterspielt. Auch wenn „Blade Runner 2049“ im Gegensatz zu „Blade Runner“ nicht ganz so perfekt ausbalanciert wirkt und gegen Ende ein klein wenig ins Stocken gerät ist, hat der Film das Genre und mich absolut bereichert!
Was will man schon noch über diesen Klassiker sagen?! Einzigartig trifft es für mich wohl am besten. Unvergleichlich diese Athmosphäre, die er erzeugt. Diese einprägsame, detaillierte, sorgfältig heraugearbeitete dystopische Bilderwelt. Ein Kunstwerk gemalt mit Neon und Noir. Nach der literarischen Vorlage von Philipp K. Dick wird hier die Frage erörtert ab wann eine Existenz seinen Ursprung erfährt und ab wann man diese als solche erachten und akzeptieren sollte. Die Frage reißt nie ab und wird wohl immer Teil unserer Gesellschaft bleiben.
Detective Deckard muss demnach nicht nur in einem Mordfall ermitteln, sondern sich vor allem selbst zurechtfinden, in einer Zeit, in der nicht so recht klar ist, wer wer ist, wer was ist und wer man selbst ist. Die Suche nach dem Mörder weicht der Suche nach der Identität. Und den Blick zu schärfen ist schwierig in diesem hektischen, verregneten, völlig verdreckten Moloch. Immer wieder wird Altbekanntes mit Neuem kombiniert. Zukunft geht nur mit der Vergangenheit. Zukunft funktioniert nur mit Lernen aus der Vergangenheit. Nicht nur inszenatorisch sondern auch musikalisch schlägt der Sci-Fi-Film eine Brücke, indem Vangelis jazzartige Soli Sythesizerklägen gegenüberstellt. Rutger Hauer, den ich eh nur zu gerne sehe, liefert hier als Replikant eine seiner eindrucksvollsten Vorstellungen ab. Irrsinn, Impulsivität, Scharfsinn scheinen direkt auf seine Festplatte gebrannt.
Und seine energische Suche nach seiner Entstehung und der Wunsch nach längerem Leben unterscheidet sich nicht wirklich von unseren Bewggründen. Was macht Existenzen aus? Was macht Leben aus? Die Möglichkeit zu fühlen, zu denken, aus Fehlern zu lernen. Ist ein Programm auch nicht nur ein Mechanismus, der auf Erfahrungen beruht? Sind es die Entscheidungen, die uns ausmachen? Was weiß ich schon! Ich entscheid mich auf jeden fall mal für die 10!
Gratulation an alle Gewinner!
Hat wieder Spaß gemacht mitzumachen und die unterschiedlichsten Beiträge zu lesen! Bis zum nächsten Mal! :)
Ich mag einfach diese Wackel-Dackel-Filme. Das Wichtigste ist für mich dass das Gesehene nachvollziehbar gestaltet ist, dass man es eben für durchaus möglich erachten könnte. Hervorragende Beispiele dafür sind für mich „Blair Witch Project“, „Cloverfield“, „REC“ oder auch „Chronicle“ die mich regelrecht eintauchen lassen, indem ich gar nicht erst auf die Idee komme das Gesehene anzuzweifeln.
Und genau da reiht sich „Afflicted“ auch ein. Mit zwei sympathischen Hauptdarstellern auf der Habenseite liefert man eine Art Horrorversion des kurz zuvor erschienenen „Chronicle“ ab. Eine Superhelden-Vampirfilmchen mit Flatter-Kamera und starken Spezialeffekten. Found-Footage-Filme zeichnen sich eigentlich selten durch ein innovative Story aus. Vielmehr geht es darum den Zuschauer effektiv von A nach B zu begleiten. So ist die Story auch hier alles andere als originell, was einen aber in dem Genre nicht wirklich stören sollte.
Etwas schade allerdings, dass man sich nicht noch mehr auf das Freunde-Gespann konzentriert hat und der Grusel insgesamt etwas zu kurz kommt. Dennoch ist den Regisseuren und zugleich Hauptdarstellern Derek Lee und Clif Prowse mit „Afflicted“ ein in der Masse des Found-Footage-Quarks herrausstechender Beitrag gelungen.
Konsequente und aufregende Monster-Action Hatz. Von A wie Alien bis E wie Event Horizon über G wie Gravity klaubt man alles Mögliche zusammen und rührt dennoch ein ziemlich stimmiges und spannendes Weltraumabenteuer zusammen. Darsteller wie Gyllenhall sind zwar in ihren Rollen mächtig unterfordert und Oneliner-Ryan war überraschenderweise nur recht kurz zu sehen. Inszeniert ist das Ding aber absolut in Ordnung. Die Stimmung ist da, die Effekte überzeugen und das Pacing für so eine Art von Film nahezu ideal. Mehr als einen Sci-Fi-Actionreißer will man nicht liefern. Und bekommt man auch nicht. Ja da passt mal wieder das Motto: „Lieber gut geklaut als schlecht erfunden!“ wie die Faust aufs Auge oder eben wie das Alien ins Raumschiff.
Peter Pan meets you at the Loveparade. Puh, während mir der relativ düstere Einstieg noch gefiel und auf eine reife Erzählung hoffen ließ entwickelte sich daraus ein grelles, dumpfes Spektakel. Absolut genial allerdings wie Nirvanas Gassenhauer „Smells like a teen Spirit“ den Weg in die Verfilmung des Kinderbuchklassikers findet. Da hatte ich noch Hoffnung.
Diese wurde weitesgehend seelenlos und effektbombastisch torpediert. Und Peter Pan ist so hölzern gespielt. Hätte mal für Pinocchio vorsprechen sollen der kleine Kerl! Nun ja nun lustwandelt und flattert der Peter lustlos durchs amphetaminüberschüssige Thunderdome-Nimmerland und trifft auf Krokodile, auf die miese Perücke von Jackman und Marusha und darf sich in den Szenen wo Körpereinsatz gefragt ist komplett selbst animieren lassen. Besser ist das! Nee das war mir nix. Never go to Neverland!
Nostalgiebrille mal ordentlich anhauchen. HAAAAAA! Drüberrubbeln! Ja glasklar isse wieder! Auf de Gesichtsgurke damit und mal gepflegt durchillern!
Was ein geiler 80-er Vampir-Streifen! Nimmt sich in keiner Sekunde ernst, wirkt aber auch nie zu albern und liefert eine Malen mit Blut nach Zahlen Story ab, die so vorhersehbar wie kurzweilig ist. Ja hier fühlt man sich wie Zu Hause. Klar der kleine Kumpel „Teufel“ nervt wie Hölle überzeugt aber mit einer richtig feschen Asssi-Klamottage! Marcy D´Arcy turnte hier Vampire an und ein paar Jahre später Al gehörig ab. Aber vorallem Roddy McDowall überzeugt als hektisch-ängstlicher, mittelloser Vampirkiller.
„Fright Night“ ist ein herrlich charismatisches Vergnügen, was durch die schicke Nostalgiebrille geradezu erstrahlt!
So mal auf Herz und Nieren geprüft hat mir die Hokus-Pokus-Leichenfledderei richtig gut gefallen. Emile Hirsch und Brian Cox, den ich so und so sehr gerne sehe, harmonieren als Vater-Sohn-Gespann und Autopsie-Team prima und vorallem in der ersten Hälfte überzeugt die Autopsie von Jane Doe mit einer unheilvollen, subtilen Inszenierung.
Spannend wie immer seltsamere Zusammenhänge zu Tage geschnibbelt werden. Und wie der Keller des Bestattungsunternehmens scheinbar mit jedem Schnitt den man an der Leiche setzt umso bedrohlicher wirkt. Es entwickelt sich im wahrsten Sinne eine aufregende Schnitzeljagd. Klar, kippt die ganze Chose gegen Ende dann in einen relativ gängigen Horrorflick ab und präsentiert zu oft Effekte und Situationen von der Stange, was den starken Vorbau sicherlich nicht gerecht wird. Die Auflösung allerdings gefiel mir, die ein altbekanntes Thema überzeugend variiert und in sich schlüssig präsentiert. Sollte man definitiv mal reinschauen in die Leiche von Jane Doe!
Aus heutiger Sicht unbegreiflich wie so ein Film die Karriere von Regisseur Michael Powell und von Hauptdarsteller Karl-Heinz Böhm zerstören konnte. Ein mutiger, tiefgreifender Film über die Angst vor aber auch über die Sympathie mit der Angst.
Kennt man Karl-Heinz Böhm sonst fast ausschließlich nur in der unterforderten Rolle des Sissi-Lovers kann er hier mal zeigen was wirklich in ihm steckt. Und das ist ne Menge! Beherzt verkörpert er einen Psychopathen, der Frauen umbringt um Angst zu erforschen. Selten habe ich einen so differenziert herausgearbeiteten Charakter auf der Mattscheibe gesehen. Der Bösewicht als Hauptdarsteller, der durch das gelungene Drehbuch, das herausragende Schauspiel Böhms, Abscheu und Sympathie gleichermaßen auslöst.
„Peeping Tom“ gilt als Geburtsstunde des Slasher-Films. Wobei man sagen muss, dass gewalttätige Szenen fast immer nur angedeutet werden. Wir aber zwangsläufig durch die lustvolle Inszenierung der Ermordungen als Voyeur entlarvt werden. „Peeping Tom“ fasziniert allerdings auch mit einer ungemeinen Tiefe und bezieht Charakterdrama, Love-Story, Krimi und Gesellschaftskritik wie selbstverständlich mit ein. Inszeniert in mitunter kunstvollen, kraftvollen Bildern wirkt der Film noch heute und gibt sich auch stilistisch überraschend zeitlos. Wahrscheinlich hatten die Kritiker und Produzenten damals selber Angst. Angst davor, der Film könnte das Kino verändern. Nun, die Angst war wohl berechtigt...
Ganz schön creepy und gewohnt krankes Zeug vom guten Cronenberg. Der Ansatz ist so abwegig wie tiefsinnig, indem psychische Störungen in heilbare physische Krankheiten umgewandelt werden können.
Cronenberg erzählt hier in einem seiner früheren Werke nicht ganz so stringent und die Story dreht sich oft genug etwas im Kreis und vor allem die erste Hälfte des Films wirkt nicht wirklich rund und entwickelt weder einen Sog noch einen richtigen Flow. Allerdings sind die eingestreuten Szenen mit dem gruseligen Kind, welche sich später als ganze Brut offenbaren intensiv und erschreckend.
Feinst inszeniert von Cronenberg dürfen die kleinen Bälger alles kaputt schlagen was lebt bis es nicht mehr lebt und der Terror überträgt sich wunderbar auf den Zuschauer. Und gegen Ende mündet dann alles in einem effektvollem Finale, wo einen sich im besten Sinne der Magen umdreht! Die Croni-Garantie greift auch hier! Angewidert und verstört lässt einen „Cronenberg“ zurück.
Da meine Schwester sich selbst für ein Medium hält und mir unfassbare Storys offenbarte, fiel es mir doch recht leicht mich in der Ausgangslage zurechtzufinden. Maureen ist ein Personal Shopper und besorgt Schmuck und Kleider für eine unausstehliche Berühmtheit und sie hält sich selbst für ein Medium, welches Kontakt mit ihrem kürzlich verstorbenen Bruder aufnehmen will.
Der französische Regisseur Olivier Assayas, welcher sich auch für die Geschichte verantwortlich zeichnet inszeniert selbst die vermeintlich gruseligen Szenen bodenständig und fernab jeglicher Effekthascherei. Viel mehr begleiten wir Maureen, welche fantastisch von Kristen Stewart verkörpert wird, auf der Suche nach sich selbst. Die Pariser Metropole, der nicht zufriedenstellende Job, das unsichtbare Band zur Familie, was Sie eher wie eine Leine am Halsband trägt, lässt Sie zu einer unsicheren Person verkommen, die einfach nicht weiß wer Sie ist und wohin Sie will. Spuk und Geister als faule Ausreden für sich selbst einzutreten. Den Blick verwehrt vom Luxusleben der Pariser und der untriebigen Großstadthektik. Ruhelos und immerzu suchend.
Antworten erhält Sie nur über ihr Smartphone, mit dem Sie forscht, chattet, telefoniert. Nie hat Sie die Chance mit sich alleine zu sein. Ständig kreisen Gedanken. Die Trauer und Verpflichtung hält Sie gefangen. Die Unsicherheit als ständige, offensichtliche, nie richtig geheilte Wunde, die andere dazu einlädt Sie immer wieder aufzureissen. Olivier Assayas erzählt leise, er flüstert uns die Botschaft nur ins Ohr. Erkenne wer du bist, befrei dich und lebe wie du willst!
Setzt stilistisch und inhaltlich nahtlos an Staffel 1 an. Und die Badlands mit ihrem Fantasy-Endzeitsetting gefallen mir nach wie vor hervorragend. Leider sagt mir die Erzählung nicht mehr ganz so zu. Diesmal konzentriert sich alles noch mehr auf die Figur von Sunny (überzeugend performt von Daniel Wu). Ärgerlicherweise schmälert das die Relevanz von M. K. etwas, der ja eigentlich Dreh-und Angelpunkt der ersten Staffel und so wie ich dachte, auch für die ganze Serie sein sollte. Nun ja sei es drum. Dafür bekommt man wieder ordentlich choreografierte und noch blutigere Kämpfe geliefert die richtig schön Upper-Class-trashig daherkommen. Den Sidekick-Mönch brauchte es vielleicht nicht zwingend, dieser verteilt aber paar gute Gags und paar ordentliche Schellen. Ja ich bleibe den Badlands treu. Wo sonst bekommt man Martial Arts in einer seifigen Endzeitoper zu sehen?
Regisseur Mike Flanagans („Oculus“) Herzensprojekt nach einem Roman von Stephen King ist eine über weite Strecken gelungene Psychografie einer Frau, die sprichwörtlich nicht nur ans Bett, sondern von ihrer Vergangenheit und falschen Versprechen gefesselt ist.
Wendungsreich und mit vielen Querverweisen zu anderen Werken Kings wie „Dolores“, „Cujo“ und „Der dunkle Turm“ ausgestattet merkt man Flanagan seine Hingabe zur Vorlage jedem Bild seiner Umsetzung an. Stilistisch ausgereift und stimmungsvoll gibt er seinen beiden überzeugenden Hauptdarstellern eine grundsolide Plattform für deren Kammerspiel. Vor allem Carla Gugino spielt unheimlich facettenreich und schafft es allein durch ihre emotionale Bandbreite uns mehr zu fesseln, je mehr Sie sich befreien will. Emotional verstörende und visuell markerprobte Szenen wirken ungemein effektiv, da diese immer nur gekonnt an wenigen Stellen des Films Platz finden.
Und auch wenn hin und wieder doch etwas Leerlauf eintritt, indem die Story kaum voranschreitet und gegen Ende die Entwicklungen, wohl der Vorlage geschuldet, fast schon aberwitzig werden ist Flanagan eine der gelungeneren King-Adaptionen geglückt, welche von starken Darstellern getragen wird.
Horrorctober 05/2017
BABAAAAA-DOOOOK!!!!
Mich fröstelts immer noch ein wenig, wenn ich an den Film zurück denke. Zu Beginn war ich doch etwas verdutzt. Eine genervte, überreizte Mutter mit ihren ungehorsamen, unsympathischen, satanisch angehauchten Bengel gingen mir doch tüchtig auf den Zeiger. Das daraus dann noch ein richtig gutes Horror-Drama entstehen würde, hätte ich fast nicht mehr für möglich gehalten! Denn anders als in vielen anderen Vertretern des Genres fällt hier eine sympathische Einführung der Hauptdarsteller in dieser australischen Produktion völlig flach. Schwierig einerseits, da eine emotionale Bindung herzustellen. Andererseits hat man es hier gefühlt mit echten Menschen und nicht nur mit leeren Hülsen zu tun!
Er baut die Spannung langsam auf und gruselt einen bereits mit dem Kinderbuch, welches strange Zeichnungen des Babadooks als Pop-Up Figur enthält. Hätte das sofort ausm Fenster gefackt und mich unter der Decke verkrochen. Ja daweil ist man schon Einiges gewohnt. Doch wenn hier der kehlkopflose „Babadook“ des nachts seine angeschmergelten Stimmbänder zum Vibrieren bringt „BABAAA DOOOKKK!“. Holla the woodfairy, da ging mir schon die Muffe.
Regisseurin Jennifer Kent versteht es dabei gut, dem Schrecken einen Namen zu geben und wohltuenderweise kein richtiges Aussehen zu verpassen und sie versteht es hervorragend das gruselige Treiben immer weiter zu steigern. Besonders gefiel mir dabei Essie Davies in der Rolle als depressive, völlig überforderte Mutter, die gegen Ende bei mir eine mächtige Entenparka hinterlassen hat!
Horrorctober 04/2017
Klassicher, typisch-britischer Geisterhorror! Richtig schön gemütlich. Ne Kanne Tee dazu. Und immer vermutet man, der Inspector Barnaby kommt um die Ecke geschlichen. Der sympathsiche Narkose-Onkel bleibt zum Glück fern. Stattdessen tauchen in „The Awakening“ aber auch richtig gut geschriebene und gespielte Charaktere auf, die alle doch leicht verschroben wirken. Florence widerlegt mit ihren Büchern und Experimenten reihenweise die Existenz geisterhafter Phänomene. Nun wird Sie in ein Internat gebeten, um einen mysteriösen Tod eines Schülers aufzuklären....
Hier kommt der Grusel wirklich auf ganz leisen Sohlen, dafür aber durchaus inspiriert und elegant daher und überzeugt eben mit gut geschrieben Figuren, die Interesse wecken. Und auch wenn der Twist bei mir leider nicht so reinhämmerte wie erhofft, gefiel mir der in Lagerfeuerstimmung geschmiedete Haunted-House-Horror doch recht gut.