RolfMuller - Kommentare

Alle Kommentare von RolfMuller

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    Hier ist der Name Programm! AmArschie ohne Ende! Hier werden die Tieffliegergags abgefeiert! Und das in einem irrwitzigen Tempo, dass man beim Lachen fast das Atmen vergisst! Macht richtig viel Spaß, weil neben irrwitzigem Klamauk auch richtig schön die Meta-Humor-Keule geschwungen wird.

    Klar, als Professor Pipi-Pups erwähnt wurde rutschte mein Sohn natürlich sogleich aus dem Kinosessel, wobei er das Popcorn verlor und sich den Strohhalm seiner Sprite fast von der Nase ins Hirn rammte. Ich rutschte erst hinter ihm her um ihn zu retten und kugelte mich dann mit ihm in den verlorenen Maiskörnern um die Wette. „Captain Underpants“, kommt dabei herrlich erfrischend daher und überzeugt mit grandiosen visuellen Spielereien.

    Leider verliert der Film seine „Freunde fürs Leben“-Thematik immer mal wieder aus den Augen und penetriert uns mit einigen Gags ein wenig zu sehr! Dennoch steckt in der Unterhose doch mehr als gedacht! Klare Empfehlung für Leute, die eher Baumwoll-Boxer statt Feinripp-Slip oder Seiden-Tanga tragen!

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    • RolfMuller 17.10.2017, 09:18 Geändert 17.10.2017, 09:22

      Ja wirklich eine klasse Zusammenstellung!
      "Boy", "Hallow" und den neuen "Blair Witch" kenne ich noch nicht!
      Den "30 Days of Night" finde ich ja im Gegensatz zu vielen anderen auch bockstark! Na da bin ich mal auf deine weiteren Kommis gespannt!

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        RolfMuller 16.10.2017, 14:00 Geändert 16.10.2017, 14:08

        Sachtma! Was warn das? Schöne in Lack gewickelte, wohlgeformte Brüste waren wohl das Bestaunenswerteste in dieser unfassbar grottigen Space-Opera. Zu schlecht und zu Recht wohl ein Trash-Kult-Klassiker. Ja viel Schlechteres hat man noch nicht gesehen. Und das einfach perfekt durchkombiniert!

        Neben der dauerstoischen Grinsewolle die ein Gefühl in mir von Apathie und Angst auslöste, und der mich mit seinen ganz plötzlich aber genau getimt auftretenden Tourette-Anfällen vor der drohenden Narkose bewahrte. Ist es doch die Liebe zum Detail, die hier geherzt werden sollte. Das Setting sieht eigentlich aus wie ein großes unaufgeräumtes Kinderzimmer mit paar Bällen, paar Robotern, ner Lack-und Leder-Barbie und ner David Hasselhoff-Actionfigur. Jaja, der darf am Ende auch noch mal ganz solide zeigen, dass er nix kann. Ich mag ihn dennoch. Den David. Den Film aber nicht.

        Gefühlt 3 Stunden werden die 90 Minuten zusammenhangslos runtergerasselt und immer wieder waren wir verdutzt wie wenig Zeit doch zwischen den Pinkelpausen vergangen ist, als der Film stoppte. Keine Frage, dieser Space-Scheiss hat ganz klar das Zeitgefühl außer Kraft gesetzt! Wahrhaft ein kosmisch-komisches Anti-Vergnügen.

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          RolfMuller 16.10.2017, 13:59 Geändert 16.10.2017, 13:59

          Mensch, was hab ich das Teil früher geliebt. Und den Dolph in der Rolle liebe ich immer noch! Es wird wohl nie einen besseren He-Man Darsteller geben als ihn. Ein charismatischer Brecher! Ein Charmebolzen, der seinen blonden Vokuhila mit Würde durch ein Gestrüpp aus Kinderquatsch mit Skeletor, Gummimasken, altmodischen Teenies mit neumodischen Klanginstrumenten locker hindurch zwängt! Die Liebe für den trashigen Streifen bröckelt dann aber doch ein wenig. Doch mit der Macht von Grayskull kämpfe ich dagegen an.

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            RolfMuller 16.10.2017, 13:55 Geändert 16.10.2017, 14:04

            Gar nicht so kackig wie gedacht. Mitunter bessere Gags in petto als so manch andere Großproduktion. Vier Vollkasper bekommen jeweils ein Teil eines Anzugs welcher für dan Nazi-Jüngling „Champion“ gedacht war. Und müssen nun die Erde in einem finalen Fight retten. Dafür muss trainiert werden. Mau gespielt, günstig getrickst, aber richtig schön albern. Die durch Crowdfunding finanzierte Produktion kann man schon mal nebenher laufen lassen, wenn man hauptsächlich genügend Bier und Schnaps laufen lässt!

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              RolfMuller 16.10.2017, 13:14 Geändert 16.10.2017, 14:05
              über Rango

              Da wurde ich ja mal richtiggehend überrascht. Vor allem das Charakterdesign ist hier fantastisch. Leicht angegruselt, ranzig und schön schräg werden hier die Animationsfiguren dargestellt. Find ich super! Keine großen Kulleraugen, weichgespülte Kanten und bonbonfarbenes Coloring. Nein, düster, für die Kleinsten fast zu düster pinselt „Fluch der Karibik“- Regisseur Verbinski eine richtig gelungene und vollkommen eigenständige Western-Parodie auf die Leinwand. Vollgestopft mit richtig stark animierten und inszenierten Actionsequenzen und tonnenweise Gags, die zwischen herrlich arnachischem Holzhammerhumor und Querverweisen zu diversen Filmen wie z.B. „Star Wars“, richtig Laune machen. Zudem ist hier die deutsche Synchro eine Wonne. David Nathan (Synchro von Johnny Depp) bequasselt uns als Cowboy-Eidechse Rango einfach göttlich. Kein Zweifel.
              „Rango“ fetzt!

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              • 7 .5
                RolfMuller 16.10.2017, 12:55 Geändert 16.10.2017, 12:59

                Horrorctober 03/2017

                Bah, was für ein ungemütliches Teil. Da will man nicht wohnen. Will nicht so ne Mutter haben wollen. Will nicht solche Kinder haben wollen. Nicht so ne kühle Bude. Da rettet auch das Trampolin im Vorgarten nix!

                Schaurig-steril erzählt und mit einer faszinierend-bedrückenden Grundidee ausgestattet liefern uns die beiden Österreicher Veronika Franz und Severin Fiala einen äusserst ungemütlichen Alptraum. Nach einer Gesichts-OP kehrt eine Mutter zu ihren beiden Söhnen zurück, die fortan anzweifeln ob es sich noch um ihre Mutter handelt...

                Erschreckend genug, die Person, die Verantwortung für einen trägt, einen behutsam und liebevoll erzogen hat plötzlich nicht mehr als solches zu erkennen. Die Person, der man blindes Vertrauen entgegenbrachte, erweckt nun Misstrauen und Angst. Der Alptraum findet statt, wenn man wach ist. Das Haus wandelt sich immer mehr zum Horrorhaus. Aus Obhut und Zuflucht scheint ein düsterer Kerker zu werden. Ist sie wirklich noch unsere Mutter?

                Die Österreicher lösen das clever und tragen die Story mit viel Fingerspitzengefühl vor. Sie balancieren das Teil richtig gut aus, indem man nur das erzählt bekommt was von Nöten ist. Es wird einem bis zum offensichtlichen, aber umso intensiveren Schluss viel Freiraum gelassen in den Bildern Unheilvolles zu suchen und Bedrohliches zu spüren. „Ich seh, ich seh“ sollte man definitiv sehen. Ein psychologisch ausgereifter, faszinierend-ungemütlicher Alptraum.

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                    RolfMuller 11.10.2017, 15:55 Geändert 16.10.2017, 12:42

                    Schön straighter Kannibalengulasch von Eli Roth. Der lässt mal ein paar naiv-blöde Gutmenschen auf ein Naturvolk los. Besser gesagt geht das Naturvolk dann auf die los!

                    Ich mag auch diesen Roth, weil er die Öko-Dummbatzen-Gang mal so richtig demaskiert. Immer wieder entblößt Eli mit seinen Filmen die Menschen, so auch hier. Menschen, die sich feiern, werden halt eben mal die Hälse rumgedreht um deren Wahrnehmung zu erweitern. Phasenweise ist man sich etwas unschlüssig, ob Sie es vielleicht nicht besser verdient haben im Schmorofen der Dschungelköche zu landen. Und da gehts ordentlich zur Sache. Da bleibt kein Auge in der Höhle. Kein Organ im Körper! Man darf ja nix verkommen lassen!

                    Deftig-heftiges Teil, was mir auch aufgrund seiner Kulisse gefallen hat. Eli und sein Team drehten tatsächlich bei einem echten Naturstamm. Dass die sich ohne weiteres als Kannibalen hinstellen lassen ist doch verwunderlich. Und doch macht es gerade diesen Reiz aus. Die Dschungelathomsphäre ist stark, die Effekte zielgerichtet, das Pacing ordentlich. Klar, die Szene nach dem Abspann hätte man sich schenken können. Aber ansonsten liefert Eli hier einen richtig fies-unterhaltsamen Knabberspaß!
                    (Horrorctober 02/2017)

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                      RolfMuller 11.10.2017, 13:07 Geändert 16.10.2017, 12:43
                      über Es

                      Eigentlich hätte mir „ES“ gefallen müssen! Die Clique, wie frisch aus einer meiner Lieblingsserien „Stranger Things“ importiert, funktioniert echt gut, überzeugt mit lustigen Onelinern und vermittelt das Zusammengehörigkeitsgefühl prima. Auch die Atmosphäre passt und erweckt mit wenigen Verweisen wie z. B. zu „New Kids on The Block“ die Zeit zum Leben. Und ich habe nun mal neben vielen anderen Ängsten auch eine Heidenangst vor Clowns (Vielen Dank Stephen!).

                      Etwas schleierhaft ist aber, warum man diese überzeugenden Kinderdarsteller nicht ausgenutzt hat, um sich eben mit dem Kern der Vorlage näher zu befassen. Ängste symbolisieren hier nicht tiefergehende Konflikte, sondern dienen nur als ausrechenbare Steilvorlagen für Pennywise, den Clown. Obwohl recht kurzweilig, will die Geschichte nie so recht einen Fluss entwickeln, da der Film zu oft sprunghaft Schreckmomente wie Geisterbahnstationen abfährt und auch die Angst der Kinder immerzu klar und deutlich ausformuliert. Und das nicht einmal gut. Während manche Szenen wirklich richtig stark vorbereitet werden, wie die Diashow, welche man schon im Trailer sehen kann, gipfelt es dann meist in laschem, oft mit mauem CGI ausgestattetem Getöse. Angst bleibt da auch bei den Zuschauern leider fast völlig auf der Strecke. Ja es wird gar unfreiwillig komisch, wenn Pennywise die Polka tanzt, seine Alienschnute aufreißt oder besonders scary sein will. Leider kein Vergleich zu Tim Curry, der den Clown in der gleichnamigen auch nicht perfekten, aber wie ich finde besseren TV-Produktion!!! von 1990 eine diabolische, angstauslösende Seele verleiht, die hier leider gänzlich abhanden kommt. Da war der Clown noch wirklich spürbar der Schrecken von nebenan!

                      Da kann man hier schon fast von Thema verfehlt reden. Aber gewiss ist „ES“, wenn man den Vergleich zur genialen Vorlage außer Acht lässt, kein schlechter Film, der sich aber enttäuschenderweise zu sehr in ermüdender Effekthascherei verliert und zu wenig Angst und Schrecken verbreiten, aber immerhin mit sympathischen, (manchmal auch zu) lustigen und toughen Kinderdarstellern punkten kann.

                      (Horrorctober 01/2017)

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                        Emotionslos wie ein „kalter Fisch“ lebt Shamoto sein Leben. Immer brav, sich selber kleinhaltend arbeitet er in seinem kleinen Geschäft für Tropenfische sein Leben ruhig, vorbildlich und gehörig ab. Kein Wunder, dass er gern ins Planetarium geht und sich nach anderen Welten sehnt. Als er den extrem extrovertierten Geschäftsmann Murata kennenlernt, wird er allerdings aus seiner Komfortzone und Zeit des Duldens und Abnickens förmlich herausgezwungen. Immer mehr scheint er die Kontrolle über die Geschehnisse und auch über sich selbst zu verlieren.

                        Auch der zweite Film, den ich von Regisseur Sion Sono sehe, lässt mich ebenso entrückt wie begeistert zurück. Mich fasziniert wie Sono es immer wieder schafft bizarrste Entwicklungen und brutalste Sequenzen in ein nachvollziehbares Korsett zu schnüren, ohne dass es albern oder gar lächerlich wird. Immer wieder konfrontiert uns Sono mit skurrilen Situationen, die kurios, aber nie abwegig sind. Immer garniert mit diesem speziellen asiatischen Hang zur Übertriebenheit. Die Brutalität die man hier optisch förmlich in die Fresse gerammt bekommt sucht wohl ihresgleichen und man badet geradezu in Blut und Gedärmen. Erschreckend wie gleichgültig der Tod und der Mensch und das Leben an sich betrachtet wird. Der Mensch, wird nahezu beiläufig ausgeweidet wie ein Fisch. Doch sind wir vielleicht nicht vorher schon von unserem Rückgrat entgrätet wurden? Die Gewalt die Sono auffährt verfolgt auch hier immer ein Ziel. Sie geschieht fast selbstverständlich, nur eben in den Augen von Shamoto nicht. Dessen Position wir auch zwangsläufig einnehmen.

                        Sono kritisiert damit uns als gesellschaftliche Extremerscheinungen. Wir passen uns an. Wir teilen aus. Oder wir nehmen hin. Schubladen, in die wir uns selbst stecken. Sich am Leben ohne Angst und Scham nach Lust und Laune zu bedienen. Oder aber es reserviert, emotionslos und artig an einen vorüber ziehen zu lassen. Sono lässt an keinem ein gutes Haar und verurteilt und bestraft dahingehend in einem brutal-rauschigem Ende alle. „Leben ist Schmerz“. Die Frage ist nur wie wir damit umgehen.

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                          RolfMuller 06.10.2017, 13:42 Geändert 06.10.2017, 13:43

                          Überraschend reif! Habe mit einer Over-The-Top-Rumalber-Parade bis sich die Stoßstangen biegen gerechnet, bekommen habe ich eine fast schon bodenständige, tiefergelegte, sehr erwachsene Geschichte mit einer eindeutigen und klaren Formulierung des Anliegens immer an sich selbst zu glauben. Und dass es dafür nie zu spät ist, es wohl aber auch Hilfe von außen benötigt um seine Ziele zu erreichen.

                          Ja vielleicht kamen einige Gags dadurch zu kurz. Mein großer Sohn hatte sein Popcorn noch nie so schnell aufgefuttert und fragte mich schon nach der Hälfte wann er denn zu Ende ist. Mein kleiner Sohn gluckste fast zeitgleich etwas verstimmt: „Das dauert mir lange!“. Entschädigt wurden Sie dann aber auch noch mit dem turbulenten Rennen ganz am Schluss.

                          Mir gefällt, dass „Cars 3“ nicht nur Gags und rasante Action unter der Motorkaube hat, sondern auch ne nette Geschichte und „Rocky“ am Sportlenkrad. Und dass die Pixar-Macher überraschenderweise ihr eigenes Merchandising gewaltig auf die Schippe nehmen.

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                            RolfMuller 06.10.2017, 13:25 Geändert 06.10.2017, 13:26
                            über The OA

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                            Was warn das???

                            OA JAAAA!:
                            Ich mag die mystische Schnitzeljagd, die unterkühlten Bilder, die emotionalen Bilder. Und die Thematik finde ich hochinteressant und alles andere als verbraucht. Nahtoderfahrungen werden hier quasi esoterisch, religiös und wissenschaftlich behandelt. Das hier Kopfschütteln bei vielen zum Headbangen verkommt, ist bei den etwas strange anmutenden Tanzeinlagen mit dem vorgebrachten Hintergrund durchaus nachzuvollziehen. Da muss man schon nach allen Seiten hin offen sein. Doch das Fantastische an der Serie ist tatsächlich, dass hier eben alle Fronten aufeinandertreffen und bis zum Schluss nicht ausreichend erklärt wird, was passiert wenn man stirbt bzw ob es andere Dimensionen gibt. Das wird einerseits erfreulicherweise nicht beantwortet und erklärt und lässt bewusst ein sehr offenes Ende stehen.

                            OA NEEEE!:
                            Das Ende der ersten Staffel lässt einen anderseits auch etwas zu ratlos zurück. Dafür bleiben zu viele Fragen ungeklärt. Verwunderlich, dass die Verantwortlichen Brit Marling und Zal Batmanglij die Serie damit auch ursprünglich abschließen wollten. Das Ende steht für mich als eine Art Kompromiss und jeder kann sich alles zusammenreimen wie er möchte. Nein, so kann man das nicht stehen lassen! Über die Charaktere erfährt man recht wenig, auch wenn OA den Mittelpunkt darstellt, so hätte ich doch gern noch mehr über die vielen Nebencharaktere erfahren, die einen wichtigen Bestandteil der mystisch-esoterischen Tanzgruppe darstellen.

                            OA NEEEJAAA DOCH!:
                            Selten war ich so hin- und hergerissen bei einer Serie. Nach zwei Folgen fast schon das Interesse verloren fixte es mich immer wider ordentlich an. Auch wenn hier gewiss nicht alles rund läuft und der esoterisch-religiöse Ansatz viele vor den Kopf stoßen wird, finde ich die Thematik unheimlich faszinierend und interessant. Irgendwie brenne ich gerade auf Staffel zwei.

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                            • 6 .5

                              Es läuft genau so weiter wie in Staffel 1! Nach wie vor ist die Ausstattung, das Setting im viktorianischen England und die gothic-schaurige Atmosphäre fantastisch. Wirklich jede Rolle ist dermaßen passend besetzt, in der wie schon in der ersten Staffel Eva Green herraussticht. Bei der Frau bekomm ich hier einfach ne richtig geile Piloerektion. Und manche Folgen für sich sind annähernd eine klare 10.

                              Aber insgesamt wabert vieles vor sich hin, und die Story wirkt wie ein nicht aureichend gesponnenes Netz einer fetten Spinne, der dadurch beinahe ihre Beute entgeht. Die Dialoge sind oft gehaltvoll, seiern mich aber auch phasenweise ins tiefe Koma. Mir fehlt hier trotz der geilen Idee viele mythologische Horror-Figuren in einen Topf, in eine Serie zu schmeißen, der allumfassende rote Faden.

                              Daweil ist das Potential immens, denn häufig werden interessante Aspekte beleuchtet, vom Monster im Menschen und vom Menschlichem im Monster. Nur wird dies oft nicht eindeutig und effizient genug genutzt. Staffel 3 zieh ich mir dennoch rein. Gerade bei dem scheußligen Wetter draussen, passt das schaurig-gemütliche Flair wunderbar!

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                                  Ja. Ich halte es endlich in meinen Händen. Das „Death Note“. Ich kann es nicht glauben. Schön sieht es aus. Das alte Buch. Ah schau an der Ryuk ist auch schon da und grinst mich verstohlen an. Es ist also wahr. Das Buch gibt es echt.

                                  „Ryuk mein Bester, eure Animeserie die hat mich ja vor allem durch das Duell der beiden Intelligenzbestien Light Yagami und „L“ begeistert. Und nun haben die Netflix-Macher eine Realverfilmung heraufbeschworen, die sich wohl ausgewerteter Trends anpassen soll. Da hat man doch tatsächlich aus eurer brisanten und durchdachten Vorlage ein Teenie-Gedöns für Klippschüler mit Klippschülern gezaubert. Mit richtig coolen brutalen Kills, einer Erzählweise auf Speed und Figuren zum an die hohle Rübe fassen. Oder was sagste Ryuk? Das habt ihr doch nicht verdient?“

                                  So mal aufschlagen das Teil. Finger anleckern. Dem Ryuk mal en Appel zuschmeißen. Stift zücken. Und was rinkritzeln.

                                  „03.10.2017: Winga...“

                                  ach scheiß kann man im Death Note radieren? Der Typ hatte es doch mal voll drauf, der bekommt mal noch ne Chance! RITSCHRATSCH! Also...

                                  „03.10.2017: Death Note, der Netflix-Film, Todesursache: Verlust von Geist, Inspiration und künstlerischem Willen.“

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                                    RolfMuller 02.10.2017, 19:37 Geändert 02.10.2017, 19:39

                                    Ich hatte ja so meine Bedenken, nicht nur das furchtbar angepasste Artdesign stieß mir auf den ersten Metern auf, sondern auch die unoriginelle Geschichte. Die Besiege-deine-Angst-Story und der Apell an Familie, Freundschaft und Zusammenhalt ist natürlich schon genau so alt wie die Dinosaurier selbst.

                                    Allerdings gefiel mir die relativ bodenständige Herangehensweise und die unaufgeregte Inszenierung. Endlich mal wieder ein Pixar-Animationsfilm, der mit einfachen Mitteln Spannung erzeugt und bei dem man nicht Angst um seine Kinder aufgrund von Epilepsieanfällen und Schnappatmung haben muss. Manchmal reichen eben doch noch sympathische Charaktere, eine sorgfältig vorgetragene geradlinige Geschichte aus um die Rasselbande vor dem Fernseher zu fesseln. Richtig schön geerdeter Animationsfilm.

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                                      Im Grunde ein gewöhnlicher Rachethriller, der aber eben besonders erzählt ist. Schon wie bei seinen späteren „Green Room“ versteht es Regisseur Jeremy Saulnier nicht nur seine Gewaltspitzen effektvoll und spannungsvoll zu inszenieren, sondern eben auch das Geschehen mit nachvollziehbaren Handlungen und interessanten Charakterentwicklungen auszustatten.

                                      Geschickt lässt Saulnier vieles unkommentiert und unausgefüllt und schmeißt einen förmlich an die Seite von Dwight, dessen Beweggründe für seine Rache sich uns nur nach und nach erschließen. Fast ausnahmlos ist Dwight Teil der Szenerie und man verfolgt gespannt jeden seiner Schritte. Der Streifen buhlt dabei nicht um uns. Er erachtet es nicht für nötig Dwight als sympathisch zu gestalten. Er suhlt sich nicht in Rückblenden, Verdramatisierungen oder Wertungen, sondern ist immer im Moment verankert, er ist immer bei Dwight.

                                      Wie auch in „Green Room“ schildert Saulnier ein Aktion-Reaktion-Prinzip. Eine Tat hat immer Folgen. Auch wenn die Rachegeschichte simpel ist, so ist sie eben nie vorhersehbar oder frei von Spannung, weil wir Entscheidungen und Aktionen eben unmittelbar beiwohnen.

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                                        RolfMuller 02.10.2017, 18:34 Geändert 02.10.2017, 20:34

                                        „Da ist Nichts mehr“

                                        Ein Film der das Leben versteht und es uns auf eine unbequeme, aber feinfühlige Art begreifbar macht. Der absolut überragende Casey Affleck mimt einen schicksalsgebeutelten Einzelgänger, der durch eine Unachtsamkeit sein ganzes Leben zerstört hat.

                                        Casey Affleck in der Rolle als Lee Chandler zeigt erneut und zurecht oscarprämiert was für ein begnadeter Schauspieler er ist und lässt einen des Öfteren mit einer Gänsehaut zurück. Regisseur Kenneth Lonergan, der sich auch für das klasse Drehbuch verantwortlich zeichnet, erzählt die Geschichte des gebrochenen Mannes behutsam, nie sensationslüstern oder gar kitschig und ist damit unheimlich nah am Leben dran. Eine Geschichte über Verantwortung. Denn Lee ist nicht mehr willens oder imstande dazu Verantwortung für irgendjemanden zu übernehmen. Nicht mehr zur Liebe und Zuneigung fähig, weil damit erneut Verantwortung genüber jemandem entsteht. Und eben das spielt Casey Affleck so überzeugend. Ein grundguter Kerl, der in einer nach aussen hin emotionslosen Hülle steckt, welche allerdings Zerrissenheit, Selbsthass und Gleichgültigkeit für sich und das Leben behebergt.

                                        Das klingt alles deprimierend und nahezu hoffnungslos. Doch wird ebenso geschickt und empathisch verdeutlicht, dass man sich dem Leben nicht dauerhaft verschließen kann. Und das vielleicht in einem, trotz unbegreiflich schwerer Schicksalsschläge, doch noch was da ist. Dass auch aus einem „Nichts“ noch was erwachsen kann.

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                                          RolfMuller 22.09.2017, 13:49 Geändert 22.09.2017, 13:51

                                          „Ich weiß es nicht!“

                                          Harter Tobak! Beruhend auf einer wahren Begebenheit skizziert Regisseur Tommy O´Haver die Ereignisse, welche sich in Indianapolis 1965 wohl so ähnlich zugetragen haben nach. Geschickt vernetzt er die laufende Gerichtsverhandlung mit Rückblicken und Erinnerungen und deckt nach und nach immer grausamere Unmenschlichkeiten auf. Man hält sich nie lange im Gerichtssaal auf und es geht hier weniger um Schuld oder Unschuld, sondern vielmehr darum, wie überhaupt man gewillt sein kann solche Misshandlungen auszuüben und zu dulden.

                                          Eine Glanzleistung von Catherine Keener in der Rolle als Gertrude, eine völlig überforderte Mutter von sechs Kindern, sich dennoch krmapfhaft ihr Ansehen bewahren will, ihr Selbstbewusstsein einzig über Liebschaften stärkt und in Sylvia eine willkommene Büßerin für ihre Sünden sieht. Sylvia wird von ihren Eltern, welche bei einem Wanderzirkus arbeiten, in die Obhut von Gertrude gegeben und muss sich fortan einem immer schlimmer werdenden Martyrium aussetzen, gegen den Sie ohne Hilfe von außen rein gar nichts ausrichten kann. Atmosphärisch dicht und drastisch in der Darstellung schockiert uns das Gesehene mehr und mehr, indem wir mit der ebenfalls stark agierenden Ellen Page in der Rolle als Sylvia mitfiebern und mitleiden. Wohlwissend, dass ihr Schicksal schon längst besiegelt ist.

                                          Das wirklich Schockierende dabei ist aber, dass es einfach keine zufriedenstellende Erklärung für so ein abscheuliches Verbrechen gibt und dass dies der Film auch nicht liefert. Wenn das Warum hier mit einem schlichten „Ich weiß es nicht!“ von fast allen Seiten, die Sylvia helfen hätten können, beantwortet wird, lässt einen das Gesehene wütend, entrückt und ratlos mit brodelndem Gallensaft in der Kehle zurück.

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                                            RolfMuller 22.09.2017, 12:17 Geändert 22.09.2017, 12:59

                                            PLOPP! Mit Bier und Tequila zur Synapsenlockerung und einem richtig guten Freund an seiner Seite kann bei einem Kinobesuch zu „Killers Bodyguard“ einfach nix mehr schiefgehen.

                                            Die beiden Klapser Ryan Reynolds und Samuel L. Jackson harmonieren prächtig und schießen einen damit ein fettes Dauergrinsen in die Fresse. Vorallem tut es verdammt gut, Samuel mal wieder richtig lustvoll zu erleben. Da geht einen das Herz auf, wenn er knochentrockene Sprüche ablässt und lacht wie ne Kreissäge! Da zeigt er mal wieder, was für ein cooler Motherfucker er ist. Und die „Deadpool“-Version von „Lethal Weapon“ funktioniert, indem man Gewaltakte immer wieder humorvoll begleitet und entkräftet und durchaus auch mal ernste Untertöne angeschlagen werden.

                                            Klar, die Story ist ein putziger Abzählreim. Und Gary Oldman lag mal wieder günstig in der Ramschkiste! Ein GARY OLDMAN zum ersten. Ein GARY OLDMAN zum zweiten. Ein GARY OLDMAN zum Dritten. Uuuuund VERSCHENKT! Aber ansonsten macht die Buddy-Kabbelei die meiste Zeit über richtig Spaß und überzeugt mit rasanten, blutigen, stark geschnittenen Actionszenen. PLOPP!

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                                            • 6 .5
                                              RolfMuller 20.09.2017, 14:08 Geändert 20.09.2017, 14:17

                                              „Du kannst nicht jemanden zurück ins Leben lieben“!

                                              Was muss passieren, damit ein junger Mensch den Glauben an die Welt verliert und sich dazu entschließt seine Pulsadern aufzuschneiden? Das Konzept nach der Romanvorlage „13 Reasons Why“von Jay Asher ist die große Stärke dieser Netflix-Produktion. 13 Folgen lang behandelt jede Folge eine Kassette und damit eine Person in Hannahs Leben. Kurz vor ihrem Suizid nahm Sie die Bänder auf. Diese Kassetten landen bei Clay, einen Freund Hannahs. Clay, hervorragend gespielt von Dylan Minnette („Don´t Breathe“), versucht nun die Ereignisse anhand der Tonbandaufnahmen Hannahs zu rekonstruieren. Überraschenderweise werden die zu Beginn doch arg klischeebehafteten Figuren im Verlauf doch immer mehr entblättert., Positionen entkräftet und Erklärungen für Beweggründe geliefert. Immer wieder werden überzeugende Montagen aus der Vergangenheit mit der Gegenwart verschmolzen. Indem z.B. Hannah blutüberströmt auf einem Basketballfeld liegt, während das Spiel weiter in vollem Gange ist. Hin und wieder schafft es die Serie einen genau da zum Nachdenken anzuregen, indem nicht alles haarklein vorgekaut und aufbereitet wird. Wenn Hannah sich den Entschluss fast sich umzubringen, das Licht ihrer Nachtischlampe ausknipst und regungslos in der Dunkelheit verharrt hat das mehr Aussage als 20 gesprochene Sätze. Überhaupt kann sich die Bildsprache sehen lassen und der Sound indem oft altbekannte Lieder im neuem Remix erklingen sorgt für eine stimmige Atmosphäre. Während die Handlung mir allerdings in den ersten zwei Dritteln zu oft stagnierte und mir alles zu umsorgt, zu behutsam und behäbig aufgebaut wurde ohne in die Tiefe zu gehen, kann das letzte Drittel dann durchaus mitreissen. Indem man nicht nur alles schlüssig zusammenfügt, sondern mit einer harten Darstellung der Gräueltaten und ausbleibender Hilfeleistungen eine erschütternde Wirkung erzielt.

                                              Und am Ende steht eben der Aufruf zu mehr Achtsamkeit, Respekt und Toleranz. Das wird eindringlich, aber nicht mit wehenden Fahnen vermittelt. Man kann vielleicht niemanden ins Leben zurück lieben. Aber man sollte es zumindest immer wieder versuchen...

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                                                RolfMuller 20.09.2017, 13:01 Geändert 20.09.2017, 14:11

                                                Was war das denn bitte? Während die erste Staffel mich noch hellauf begeisterte und mich auch noch Staffel Zwei mehr als zufrieden stellte bin ich jetzt fast schon baff mit welch Selbstverständlichkeit die eigentlich im Kern so großartige Netflix-Serie über den Verfall der Familie Rayburn gegen die Wand gefahren wurde. Keine Ahnung was die kreativen Kessler-Brüder da geschnupft, geraucht oder konsumiert haben.

                                                Ein wenig unerklärlich und ungemein schade, dass die so herausragend eigenständig vorgetragene Familientragödie ein so diffuses, krudes, zielloses Ende bekommt, was sie einfach nicht verdient hat. Vielleicht ist es Netflix geschuldet, die den Hahn komplett zudrehten, weil die Serie nicht mehr aus dem Steuertopf des Drehortes Floridas mitfinanziert werden konnte. Und das merkt man, nicht nur dass mit Staffel 3 nun Schluss ist, nein, auch die Folgen wurden von 13 auf 10 runtergekürzt. Ja vielleicht liegt es daran, vielleicht ist es aber auch tatsächlich besser so.

                                                Während die dritte Staffel in den ersten 5 bis 6 Folgen mit den weiteren nicht aufzuhaltenden Verfall der Rayburns phasenweise zu gefallen weiß, wird es dann in den letzten Folgen so wirr, wild und dennoch unfassbar dröge. Selten musste ich mich bei einer Serie dann so durch die restlichen Folgen quälen. Ja die Rayburns haben ihren Niedergang verdient, die Serie aber eigentlich nicht...

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                                                • Ach, "Relic Hunter" kommt jetzt ins Kino!
                                                  Ach nee: Das ist ja "Tomb Raider: Trail and Error!" Klasse!

                                                  Oh Mann, ich hatte so gehofft, dass sich die Verfilmung die Stärken der jüngsten Videospielverfilmung abschaut. Wo eine reifere, ernstere, düstere Herangehensweise gewählt wurde, in denen vorallem die ersten Spieleminuten sehr intensiv waren. Mit Alicia Vikander hat man zudem genau die Person am Start, die eben nicht nur tough, sondern auch zerbrechlich sein kann und der Figur mehr als nur Titten und Oneliner verleihen könnte. Mann bin ich enttäuscht.

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                                                    RolfMuller 15.09.2017, 12:50 Geändert 15.09.2017, 13:03

                                                    Es gibt Sie doch noch hin und wieder diese Überraschungen! Die neuseeländische Produktion begeistert mit einem Ideenreichtum, was ich so lange nicht mehr gesehen habe. Nicht nur der gute alte Vampirmythos wird hier herrlich schräg und albern parodiert, sondern auch Herangehensweisen des modernen Horrors gleich mit! Im Found-Footage-Stil konzipiert begleitet ein Redaktionsteam eine sympathische Vampir-WG in ihrem alltäglichen Leben.

                                                    Wenn Vampire abwaschen müssen, stilecht mit dem Bus zur Party fahren um die Opfer von der doch recht trostlosen Tanzfläche wegzuschnappern kann man nicht anders als den herrlich verrückten Treiben etwas abzugewinnen. Überraschend auch, dass die Tricks und Effekte sehr gelungen sind (besser als in manch ernst gemeinten Film) und für fetzig-blutige Splattereinlagen, herrlich-trashige Maskeraden und im besten Sinne herrlich bescheuerte, bestaunenswerte Sequenzen sorgen.

                                                    Ja, da will man doch glatt mit einziehen in die WG. Trag mich mal als Anwärter bei denen ein. SO! Jetzt muss ich nur 10 Jahre lang das ganze Blut für die wegschruppen. Jungfrauen rankarren. Und das Geschirr spülen. Muss ich zwar alles noch lernen, aber wird schon...

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