RolfMuller - Kommentare
Die 5 meist diskutierten Serien
der letzten 30 Tage
-
UntamedUntamed ist eine Thriller aus dem Jahr 2025 von Mark L. Smith und Elle Smith mit Eric Bana und Wilson Bethel.+44 Kommentare
-
BallardBallard ist eine Kriminalserie aus dem Jahr 2025 mit Maggie Q und Titus Welliver.+9 Kommentare
-
MurderbotMurderbot ist eine Science Fiction-Serie aus dem Jahr 2025 mit Alexander Skarsgård und David Dastmalchian.+8 Kommentare
Die 5 meist vorgemerkten Filme
-
One Battle After Another123 Vormerkungen
-
The Toxic Avenger111 Vormerkungen
-
Bring Her Back106 Vormerkungen
-
The Long Walk - Todesmarsch90 Vormerkungen
-
Caught Stealing67 Vormerkungen
Alle Kommentare von RolfMuller
„Ich weiß es nicht!“
Harter Tobak! Beruhend auf einer wahren Begebenheit skizziert Regisseur Tommy O´Haver die Ereignisse, welche sich in Indianapolis 1965 wohl so ähnlich zugetragen haben nach. Geschickt vernetzt er die laufende Gerichtsverhandlung mit Rückblicken und Erinnerungen und deckt nach und nach immer grausamere Unmenschlichkeiten auf. Man hält sich nie lange im Gerichtssaal auf und es geht hier weniger um Schuld oder Unschuld, sondern vielmehr darum, wie überhaupt man gewillt sein kann solche Misshandlungen auszuüben und zu dulden.
Eine Glanzleistung von Catherine Keener in der Rolle als Gertrude, eine völlig überforderte Mutter von sechs Kindern, sich dennoch krmapfhaft ihr Ansehen bewahren will, ihr Selbstbewusstsein einzig über Liebschaften stärkt und in Sylvia eine willkommene Büßerin für ihre Sünden sieht. Sylvia wird von ihren Eltern, welche bei einem Wanderzirkus arbeiten, in die Obhut von Gertrude gegeben und muss sich fortan einem immer schlimmer werdenden Martyrium aussetzen, gegen den Sie ohne Hilfe von außen rein gar nichts ausrichten kann. Atmosphärisch dicht und drastisch in der Darstellung schockiert uns das Gesehene mehr und mehr, indem wir mit der ebenfalls stark agierenden Ellen Page in der Rolle als Sylvia mitfiebern und mitleiden. Wohlwissend, dass ihr Schicksal schon längst besiegelt ist.
Das wirklich Schockierende dabei ist aber, dass es einfach keine zufriedenstellende Erklärung für so ein abscheuliches Verbrechen gibt und dass dies der Film auch nicht liefert. Wenn das Warum hier mit einem schlichten „Ich weiß es nicht!“ von fast allen Seiten, die Sylvia helfen hätten können, beantwortet wird, lässt einen das Gesehene wütend, entrückt und ratlos mit brodelndem Gallensaft in der Kehle zurück.
PLOPP! Mit Bier und Tequila zur Synapsenlockerung und einem richtig guten Freund an seiner Seite kann bei einem Kinobesuch zu „Killers Bodyguard“ einfach nix mehr schiefgehen.
Die beiden Klapser Ryan Reynolds und Samuel L. Jackson harmonieren prächtig und schießen einen damit ein fettes Dauergrinsen in die Fresse. Vorallem tut es verdammt gut, Samuel mal wieder richtig lustvoll zu erleben. Da geht einen das Herz auf, wenn er knochentrockene Sprüche ablässt und lacht wie ne Kreissäge! Da zeigt er mal wieder, was für ein cooler Motherfucker er ist. Und die „Deadpool“-Version von „Lethal Weapon“ funktioniert, indem man Gewaltakte immer wieder humorvoll begleitet und entkräftet und durchaus auch mal ernste Untertöne angeschlagen werden.
Klar, die Story ist ein putziger Abzählreim. Und Gary Oldman lag mal wieder günstig in der Ramschkiste! Ein GARY OLDMAN zum ersten. Ein GARY OLDMAN zum zweiten. Ein GARY OLDMAN zum Dritten. Uuuuund VERSCHENKT! Aber ansonsten macht die Buddy-Kabbelei die meiste Zeit über richtig Spaß und überzeugt mit rasanten, blutigen, stark geschnittenen Actionszenen. PLOPP!
„Du kannst nicht jemanden zurück ins Leben lieben“!
Was muss passieren, damit ein junger Mensch den Glauben an die Welt verliert und sich dazu entschließt seine Pulsadern aufzuschneiden? Das Konzept nach der Romanvorlage „13 Reasons Why“von Jay Asher ist die große Stärke dieser Netflix-Produktion. 13 Folgen lang behandelt jede Folge eine Kassette und damit eine Person in Hannahs Leben. Kurz vor ihrem Suizid nahm Sie die Bänder auf. Diese Kassetten landen bei Clay, einen Freund Hannahs. Clay, hervorragend gespielt von Dylan Minnette („Don´t Breathe“), versucht nun die Ereignisse anhand der Tonbandaufnahmen Hannahs zu rekonstruieren. Überraschenderweise werden die zu Beginn doch arg klischeebehafteten Figuren im Verlauf doch immer mehr entblättert., Positionen entkräftet und Erklärungen für Beweggründe geliefert. Immer wieder werden überzeugende Montagen aus der Vergangenheit mit der Gegenwart verschmolzen. Indem z.B. Hannah blutüberströmt auf einem Basketballfeld liegt, während das Spiel weiter in vollem Gange ist. Hin und wieder schafft es die Serie einen genau da zum Nachdenken anzuregen, indem nicht alles haarklein vorgekaut und aufbereitet wird. Wenn Hannah sich den Entschluss fast sich umzubringen, das Licht ihrer Nachtischlampe ausknipst und regungslos in der Dunkelheit verharrt hat das mehr Aussage als 20 gesprochene Sätze. Überhaupt kann sich die Bildsprache sehen lassen und der Sound indem oft altbekannte Lieder im neuem Remix erklingen sorgt für eine stimmige Atmosphäre. Während die Handlung mir allerdings in den ersten zwei Dritteln zu oft stagnierte und mir alles zu umsorgt, zu behutsam und behäbig aufgebaut wurde ohne in die Tiefe zu gehen, kann das letzte Drittel dann durchaus mitreissen. Indem man nicht nur alles schlüssig zusammenfügt, sondern mit einer harten Darstellung der Gräueltaten und ausbleibender Hilfeleistungen eine erschütternde Wirkung erzielt.
Und am Ende steht eben der Aufruf zu mehr Achtsamkeit, Respekt und Toleranz. Das wird eindringlich, aber nicht mit wehenden Fahnen vermittelt. Man kann vielleicht niemanden ins Leben zurück lieben. Aber man sollte es zumindest immer wieder versuchen...
Was war das denn bitte? Während die erste Staffel mich noch hellauf begeisterte und mich auch noch Staffel Zwei mehr als zufrieden stellte bin ich jetzt fast schon baff mit welch Selbstverständlichkeit die eigentlich im Kern so großartige Netflix-Serie über den Verfall der Familie Rayburn gegen die Wand gefahren wurde. Keine Ahnung was die kreativen Kessler-Brüder da geschnupft, geraucht oder konsumiert haben.
Ein wenig unerklärlich und ungemein schade, dass die so herausragend eigenständig vorgetragene Familientragödie ein so diffuses, krudes, zielloses Ende bekommt, was sie einfach nicht verdient hat. Vielleicht ist es Netflix geschuldet, die den Hahn komplett zudrehten, weil die Serie nicht mehr aus dem Steuertopf des Drehortes Floridas mitfinanziert werden konnte. Und das merkt man, nicht nur dass mit Staffel 3 nun Schluss ist, nein, auch die Folgen wurden von 13 auf 10 runtergekürzt. Ja vielleicht liegt es daran, vielleicht ist es aber auch tatsächlich besser so.
Während die dritte Staffel in den ersten 5 bis 6 Folgen mit den weiteren nicht aufzuhaltenden Verfall der Rayburns phasenweise zu gefallen weiß, wird es dann in den letzten Folgen so wirr, wild und dennoch unfassbar dröge. Selten musste ich mich bei einer Serie dann so durch die restlichen Folgen quälen. Ja die Rayburns haben ihren Niedergang verdient, die Serie aber eigentlich nicht...
Ach, "Relic Hunter" kommt jetzt ins Kino!
Ach nee: Das ist ja "Tomb Raider: Trail and Error!" Klasse!
Oh Mann, ich hatte so gehofft, dass sich die Verfilmung die Stärken der jüngsten Videospielverfilmung abschaut. Wo eine reifere, ernstere, düstere Herangehensweise gewählt wurde, in denen vorallem die ersten Spieleminuten sehr intensiv waren. Mit Alicia Vikander hat man zudem genau die Person am Start, die eben nicht nur tough, sondern auch zerbrechlich sein kann und der Figur mehr als nur Titten und Oneliner verleihen könnte. Mann bin ich enttäuscht.
Es gibt Sie doch noch hin und wieder diese Überraschungen! Die neuseeländische Produktion begeistert mit einem Ideenreichtum, was ich so lange nicht mehr gesehen habe. Nicht nur der gute alte Vampirmythos wird hier herrlich schräg und albern parodiert, sondern auch Herangehensweisen des modernen Horrors gleich mit! Im Found-Footage-Stil konzipiert begleitet ein Redaktionsteam eine sympathische Vampir-WG in ihrem alltäglichen Leben.
Wenn Vampire abwaschen müssen, stilecht mit dem Bus zur Party fahren um die Opfer von der doch recht trostlosen Tanzfläche wegzuschnappern kann man nicht anders als den herrlich verrückten Treiben etwas abzugewinnen. Überraschend auch, dass die Tricks und Effekte sehr gelungen sind (besser als in manch ernst gemeinten Film) und für fetzig-blutige Splattereinlagen, herrlich-trashige Maskeraden und im besten Sinne herrlich bescheuerte, bestaunenswerte Sequenzen sorgen.
Ja, da will man doch glatt mit einziehen in die WG. Trag mich mal als Anwärter bei denen ein. SO! Jetzt muss ich nur 10 Jahre lang das ganze Blut für die wegschruppen. Jungfrauen rankarren. Und das Geschirr spülen. Muss ich zwar alles noch lernen, aber wird schon...
Will Ferrell! Ja entweder man liebt oder man hasst ihn! Ich tue beides!
Ich liebe ihn für seine primitiven, aber oft so schön entlarvenden Gags. Und wenn der Typ mit dem Glas Rotwein in der Hand während sein Massagesessel auf Hochtouren läuft wie ein Schlosshund heult und er mehr schwappert als subbelt dann bleibt bei mir auch kein Auge trocken.
Aber ich hasse ihn für seine ewig breit- und lang vorgetragenen Gags, die nicht lustiger werden, je länger man Sie zelebriert. Nix mit Runnings Stunning Gags am laufenden Band. Auch hier mischen sich unter ein paar herrlichen Kalauern diverse Rohrkrepierer, die mir nicht einmal ein müdes Lächeln abringen konnten. Etwas verwunderlich, dass bei dem Name des Films auch der „Knast“ als solches nicht mit in die alberne Klamotte mit einbezogen wurde. Das hätte doch ne Menge Potential für herrlich böse Lacher, vor allem unter der Gürtellinie gebracht. Nun ja dennoch danke Will für eines meiner Lieblings-Gifs.
https://media.giphy.com/media/1BXa2alBjrCXC/giphy.gif
Die erste Hälfte ist mit einem ungemeinen Druck inszeniert, den man sich nur schwer entziehen kann. Owen Wilson, hier mal in einer ernsten Rolle, zieht mit seiner Familie im Gepäck aus berufsbedingten Gründen nach Süd-Ost-Asien und erlebt dort untergebracht in einem Hotel die absolute Hölle. Ein rebellischer, namens-und identitätsloser Mob mit dem Ziel Ausländer zu töten, eskaliert sich durchs Hotel und durchs Land. Die Action ist brutal und konsequent und beutet das Grundszenario geschickt aus. Mit einfachsten Mitteln wird eine Identifikation zur überfallenen Familie geschaffen, die vor dem namenlosen, abgrundtief bösen Mob flieht, welcher bewaffnet ist bis unter die Zähne mit Gewehren, Macheten und einem Bierdeckel, wo deren Motiv draufsteht.
Auch wenn man jetzt nicht gerade behaupten kann, dass der krummnäsige Owen Wilson brilliert (muss auch immer schmunzeln, wenn ich ihn sehe) überträgt er die Figur des beschützenden und in der Situation völlig überforderten Vater glaubhaft auf den Zuschauer. Wenn Schüsse fallen zuckt er angsterfüllt zusammen, die Gratwanderung zwischen Desorientiertheit und Entschlossenheit gelingt und auch eine Wandlung zum Actionhelden bleibt glücklicherweise weitestgehend aus. Trotz vieler guter Ansätze und spannungsgeladenen Sequenzen bricht der Streifen in der zweiten Hälfte aber fast völlig ein. Pierce Brosnan spielt seine Rolle als feierwütiger Agent mit einem herrlich süffisantem Grinsen und einnehmenden Charisma. Nur will seine stark überzeichnete Rolle nicht recht in den ansonsten bierernst gehaltenen Film passen.
Und während in der ersten Hälfte das frische asiatische Setting, die klaustrophobisch-impulsiv-extasierende Action und der recht klang- und druckvolle exotische Soundteppich für reichlich Nägelkauen sorgt, fällt in der zweiten Hälfte aufgrund der repitiven Fluchtversuche, den fehlenden Reibungspunkten der Figuren und Handlung, die ganze Anspannung und Interesse dann doch erschreckend schnell ab.
Tommy Lee, de Niro, Pfeiffer. Was ein Cast. Und dann noch vom Luc. Und dann so ein Käse. Eine amerikanische Mafiafamilie, welche einen Obermotz verraten hat wird in der Normandie untergebracht. Der Culture-Clash-Trash verspricht an sich Spaß und macht mit seinen eskapistischen Gewaltausbrüchen hin und wieder auch Fun.
Problem ist nur, dass alle Figuren in diesem Film weitestgehend blass wie Spaghetti bleiben. Da nützt dann auch die viele Tomatensoße nix. Schadenfreude entsteht halt auch nur, wenn man erfährt, dass die Leute die es trifft, auch verdient haben. Auch wenn sich mein spätpubertäres Ich sofort in die entzückende Dianna Agron verliebt hat. Ihr hätte ich wirklich Stunden zusehen können wie Sie alles zerknüppelt. Hach schee!
Ansonsten fungieren die Szenen allerdings weitestegehend nur als fast schon ärgerliche und leidlich unterhaltsame Steigbügel für die letzte zumindest anständig inszenierte Actionsequenz. Viele Szenen (z.B. die Liebesgeschichte zum Mathe-Nachhilfelehrer) sind sogar absolut nichtig. Trotz guter Inszenierung ein orientierungsloses Werk von Luc Besson, in welchem die Gleichung aus Action-Trash, Culture Comedy und Familiendrama einfach nicht aufgehen will.
„Ich habe einen Fehler! Ich sterbe nicht!“
Mein erster Ausflug mit Ingmar Bergman und einen prall gefüllten Korb voll wilder Erdbeeren ist gespickt mit lustigen, hinterfragenden und oft einfach schmerzlich wahren Lebensweisheiten. Der schwedische Regisseur begleitet den griesgrämigen Professor Isak Borg auf seiner vielleicht letzten großen Fahrt durch sein Leben. Ein wenig wie „Die Geister, die ich rief“ nur zur Sterbenszeit statt zur Weihnachtszeit und schon fast zu spät wird er mit Menschen, Situationen, seiner eigenen Vergangenheit und auch der Zukunft konfrontiert, die ihn alles überdenken lassen.
Eine Läuterung die hier von Ingmar Bergman sanft und behutsam, aber nachhaltig vorgetragen wird. Die moralische Keule bleibt im Sack, der Schlag vor den Kopf auch. Eher wird man hier zur Einsicht gestreichelt und nicht geschlagen. Das Leben ist zur Liebe da. Denn wie Ricarda Huch mal treffend sagte „Liebe ist das Einzige was nicht weniger wird, wenn wir es verschwenden“. Professor Isak Borg verschwendete aber größtenteils sein Leben. Unterkühlt mit der Nase in Lehrbüchern steckend, aber ohne Interesse an seinem Gegenüber. Angesehen und beliebt als Professor und Mediziner. Unsichtbar und missachtet als Person. Schuld daran ist er selbst. Aber eben auch wie er gemacht wurde. Wächst man in einem Schloss aus Eis auf, kann man eben mit Wärme nicht viel anfangen wenn man sie erfährt oder sogar vermitteln muss.
Bergman aber vermittelt den letzten Gang diesen alten Mannes keineswegs in einer depressiv-düsteren Stimmung, sondern strahlt dabei mit seiner Bildsprache oft genügend Hoffnung aus. Denn der Fehler ist schlussendlich nicht, dass man nicht stirbt. Sondern, dass man vielleicht nie wirklich gelebt hat. Es dafür aber vielleicht dennoch nie zu spät ist...
„Ich liebe dich wie das Salz!“ Hahaha, da hat er gelacht der König. Hätter doch lieber mal den Rand gehalten. War für mich ein völlig unbekanntes Märchen, was auch nicht verwunderlich ist. Wenn bei 807867 Wiederholungen von „Drei Haselnüsse für Aschenbrödel“ ungefähr dreimal „Der Salzprinz“ auftaucht.
Daweil ist die ostdeutsch/tschechische Produktion von den selben Machern und qualitativ nahezu gleichzusetzen. Auch wenn mir mittlerweile bei „Drei Haselnüsse für Aschenbrödel“ mindesten 5 Nüsse sofort wieder hochkommen, weil ich den Märchenstreifen einfach schon zu oft schlucken musste, gefiel mir „Der Salzprinz“ doch recht gut.
Spitzfindige Dialoge, nett-charmante Kostümierung und eine Erzählung, die sich voll und ganz auf seine Aussage konzentriert. Das Gesundheitsministerium wird das Märchen mittlerweile zwar mit gemischten Gefühlen betrachten. Ich finds aber ganz nett.
Langsam kommt man in das Alter, da willmer nu ma nich mehr mitn Kumpels und en älteren Typen ins Zelt im Wald neben der abgesperrten weil unter Naturschutz stehenden Birke am Schlafsack horchen. Nee, da will mer eben nicht mehr Marshmallows am Lagerfeuer brutzeln und über schweinische Witze lachen (hihi). Nee da will mer eben nich mehr mit so ner Uniform ausm Mickey-Maus Heft rumlaufen. Konnte die Jungs voll verstehen.
Ach was hätte das doch für ne schöne Sause werden können. Grundlegend hat man hier ne halbwegs sympathische Strumpfhosen-Gang aus vergnüglichen Spacken und einer hotten Barmieze zusammengetrommelt, die sich dann aber eben leider zu oft in unnötigen Gags verlieren. Shit aber ja auch bei Zombietitten in Zeitlupe und Gummischniedeln rutschte mir hin und wieder ein glucksendes Lachen aus der Kehle, was mir Blicke aus der tiefsten Verdammnis von der anderen Seite der Soafeecke einbrachte. Die Situation konnte ich mit einem beherzten „Is gar nicht lustig wa, so ein Schnulli!“ geradenoch so kitten und ich darf weiter Platz auf diesem Sofa nehmen. Puh. Glück gehabt.
Ansonsten ja bekommt man mit „Scouts vs. Zombies“ einen passabel getricksten Zombieslasher mit einer hohen Gagdichte geliefert, wo allerdings nur die wenigsten wirklich zünden. Nee dann lieber nochmal „Tucker and Dale vs. Evil“.
Ich erwartete und befürchtete mit dem Abschluss der Planet der Affen-Trilogie ein Actionfeuerwerk. Das bleibt aber größtenteils aus. Schon der Beginn saugt einen förmlich hinein in den Dschungel und zeigt sofort auf, dass man hier nicht nur einen oberflächlichen, an chronischer-akuter Action leidenden Bombasten auf die Leinwand werfen wollte.
Regisseur Matt Reeves, der sich schon für den zweiten Teil verantwortlich zeichnete, versteht sein Handwerk Szenen behutsam und emotional aufzuladen und damit vorallem auch den Actionszenen Gewicht und Wucht zu verleihen, was vielen heutigen Blockbustern leider abgeht. Über die Effekte braucht man sicherlich kein Wort mehr verlieren. Diese wurden hier noch einmal perfektioniert und die CGI-Figuren bekommen vorallem in der Rolle von Caesar durch Andy Serkis maßgeblichen Anteil einen unheimlichen Stolz, eine Tiefe und eine Eigenständigkeit verliehen, die man so häufig noch nicht in der Filmlandschaft vorfinden konnte. Zudem bekommt Caesar einen überzeugenden Antagonisten an die Seite gestellt. Woody Harrelson zeigt auch hier in der Rolle als „Colonel“ wie präsent und vielseitig er agieren kann, auch wenn sein Motiv verständlich aber etwas plump in den Film integriert wurde. Überhaupt werden phasenweise zu bemüht Sachverhalte auserklärt und die moralische Keule fast schon zu oft geschwungen und er ist mir dadurch schlichtweg auch zu lang geraten.
Dennoch bildet „Planet der Affen: Survival“ durch seine stimmige Endzeitatmosphäre, bockstarken Effekten und einer emotionalen Erzählung einen gelungenen Abschluss der Trilogie.
http://www.moviepilot.de/liste/mullers_top10_after2010_horror-rolfmuller
Na da seid ihr ja wieder ihr Arschlinge,
habt ihr immer noch nicht reingeschaut in diese fantastische Historienserie. Auch die zweite Staffel ist voll Spannung und Unterhaltung. Da wird geschlitzt und gekämpft wie wild. Da werden Zoten gerissen. Trinksprüche ausgestossen und Weiber gepflügt. Und das alles dient letztendlich nur einen Zweck. England zu einen.
Ich mag einfach diese Sachlichkeit, diese Bodenständigkeit der Geschichte. Hier gilt nicht immer höher und weiter. Hier gibt es nicht 50 Hauptcharakatere und 100 Drachen. Es konzentriert sich alles auf Uthred und seinen Weg und Aufstieg in England. Ja da passt dann meine Rübe auch noch entspannt in den Wikingerhelm. Es ist nicht alles perfekt. Zu kritteln gibt es immer was. Die Kämpfe sind manchmal etwas verworren. Die Story phasenweise zu sprunghaft. Aber ich mag die Charaktere, ja mittlerweile auch den naiv-schnöseligen Uthred, der oft mit mehr Glück als Verstand zu agieren scheint. Und gerade die Figurenzeichnungen sind grandios. Gepflügte Frauen wehren sich und stehen für sich ein. Nonnen und Priester greifen zu den Waffen. Könige, die verletztlich und Krieger, die verwundbar sind. Herrlich auch die spitzfindigen Dialoge, die Religion, Gesetzmässigkeiten, etc. genüsslich demaskieren.
Ja die Serie hat es geschafft, dass auch ich mich am liebsten Uthred und seiner Gang anschließen wöllte. Um zusammen ein Ale in einem ranzigen Pub zu trinken. Pläne einer kommenden Schlacht am Lagerfeuer zu schmieden. Und Weiber zu pflügen, wenn ich denn noch dürfte.
Wenn ich jemals den Vincent D`onofrio auf der Straße begegnen sollte. Dann frag ich nicht nach einem Selfie oder einem Autogramm. Nee da nehm ich meine Füße in die Hand und haue ab. So schnell wie es geht! Schockierend und faszinierend zugleich wie Vincent seiner Rolle als Frauenmörder Leben einhaucht. Wie selbstverständlich spielt er diesen in sich zerrissenen Menschen, der sein Leben nur noch dafür begreift möglichst viele Frauen gewaltsam unter seine Erde zu bringen. Eines Tages allerdings entführt er eine Mutter zusammen mit ihrem Sohn. Er verschont den Jungen und hält ihn fortan gefangen in seinem Haus...
Nicht nur die Schauspieler überzeugen, sondern auch die wunderbar eigenwillige Inszenierung von Jennifer Chambers Lynch. Die phasenweise auch diese situative Spannung erzeugen kann, die ihren Vater oftmals zu Ruhm und Ehre gereichte. In gelb-grünstichigen-düsteren Bildern skizziert hier Lynch manchmal etwas zu plakativ eine interessante Konstellation, indem ein Frauenmörder zum Ziehvater mutiert. Gerade in dieser Auseinandersetzung des gefangenen Jungen, der sich der Gewalt gegenüber Frauen vehement widersetzt und des wahnsinnigen Psychopathen der Frauen mit einer Selbstverständlichkeit zerpflückt, als würde er mal kurz den Müll rausbringen, birgt das ungemein Spannende in dieser Geschichte. Umso ärgerlicher, dass das Ende des Films nicht wirklich eine emotionale Zuspitzung zwischen den beiden erfährt, sondern einen plumpen Twist. Der nicht nur wie drangenagelt wirkt, sondern seinem eigenen speziellen Stil und seiner thematischen Besonderheit scheinbar nicht vertraut.
Achso und falls jemand mal den Vincent sieht, bringt mir ein Autogramm mit!
Sehr stimmungsvoller Zombiefilm, der der Thematik zwar rein gar nichts Neues abgewinnen kann. Aber das muss ja auch nicht. Im Gegensatz zu vielen anderen wesentlich lebloseren Vertreteren des Genres konzentrierte sich die dänische Produktion auf eine Familie, auf Charaktere, die in einem kleinen Vorort hautnah eine gängige Zombiepidemie miterleben. Der Horror kommt hier tatsächlich auf langsamen, schlurfenden Sohlen. Überaus nachvollziehbar wird die Epidemie gestaltet. Und in typisch skandinavisch kühlen, atmosphärischen Bildern wird der Umgang der Familie mit der Katastrophe geschildert. Auch wenn die ganz großen Emotionen ausbleiben und auch in Sachen Maske und Effekte nie auch nur annähernd die Qualität der Zombieprimi erreicht werden, so kann er dennoch mit seiner konzentrierten Geschichte in stimmungsvollen Bildern überzeugen.
„Gattaca“ trifft auf „Romeo und Julia“ trifft auf „Equilibrium“ trifft auf...
Das kann man eigentlich ewig so weiterführen. Das ist ein Mischung aus verschiedensten Science-Fiction-Stoffen, die sich wohltuenderweise aber eben nur auf das Nötigste konzentriert.
Selbst das Setting, welche von den Räumlichkeiten tatsächlich in Asien so existent ist und für den Film genutzt wurde, umfasst nur den Wohn-und Arbeitskomplex von Silas und Nia. Dort lebt und arbeitet man emotionslos die Tage ab. Denn Emotionen wurden ausradiert. Zeigt man Gefühle bzw entwickelt man welche, heißt es man leide an der Krankheit SOS. Man wird weggesperrt bis zum Tod. Man kann den Film spielend leicht für seinen unoriginellen Storyverlauf, seiner Vorhersehbarkeit, ja selbst für seine Unterkühltheit tadeln. Aber mir gefiel der Film durchgängig.
Er entfacht mit seinem prägnanten Stil und seiner besonderen Atmosphäre, seiner Konzentration auf das Wesentliche und seinen famosen, immerzu passend abgemischten Soundtrack einen Sog, der mich völlig gebannt hat und mich wahrscheinlich auch im richtigen Moment erwischt hat. Und Kristen Stewart, längst angekommen in der obersten Liga, überzeugt auch hier und ließ mich nach anfänglicher Skepsis mitfühlen.
Seid artig! Egal wie besoffen ihr das nächste Mal aus ner ranzigen Kneipe torkelt! Bezahlt den Taxifahrer! Denn sonst macht er Jagd auf euch. Zwei Vollhonks geistern betrunken durch das menschenleere nächtliche Paris und ziehen nen Taxifahrer ab. Das war keine gute Idee.
Sympathien kann man zu den beiden Klappspaten nur schwerlich entwickeln und man drückt eigentlich fortan den Taxi-Atzen die Daumen die beiden mal ordentlichst zu verwaffeln. Der Taxi-Atze kann sich scheinbar mühelos durch Paris beamen und weiß immer wieder wo sich die Saubande gerade rumtreibt. Die Bilder sind dabei echt gar nicht mal so verkehrt und erschaffen durchaus eine Art Suspense im Neonlicht. Und wenn sich jemand der bulligen Lenkradkralle in den Weg stellt wird er in passabel inszenierten Szenen brutalst blutig zusammengewienert. So doof wie die Dialoge hier mitunter aber sind, kann der Taxenmaxe den Leuten aber unmöglich noch mehr Hirn aus der Ideezündkapelle drömeln.
Immerhin fegt das Teil recht schnell über die Mattscheibe und ist mit paar en 70 Minuten tatsächlich auch fast nur so lang wie ne Taxifahrt durch die Innenstadt Leipzigs. Nach 40 Minuten ham die Franzosen sich da aber sowas von verfahren, da wusste ich selbst nicht mehr was da noch kommen sollte. Und denn kommen die mit einem Renault Twist um die Ecke, der sich aber mal so richtig gewaschen hat. Gänzlich nicht mehr ernst zu nehmen musste ich mir schon meinen Humor behalten um der Faxen-Taxe überhaupt noch was abzugewinnen.
Einfach mal der beste Sender der Welt!
Bist du Watcher oder Player? Basierend auf einen Jugendroman von Jeanne Ryan wird überaus interessant die Jugend in der heutigen Medienlandschaft skizziert. Aus der man sich einfach nicht mehr heraushalten kann, sondern permanent immerzu Bestandteil ist und unbewusst den Aufmerksamkeitsdurst der ausgetrockneten Cyberjunkies fortwährend stillt. So gerät Vee ganz schnell in einen Kreislauf aus Likes, Followern, Geld, Beachtung und Gefahr aus der Sie sich nur schwer entziehen kann oder will.
„Nerve“ ist stylish in Szene gesetzt und sorgt mit seinen abwechslungsreichen Bildfolgen für erfreuliche Kurzweiligkeit vor der Mattscheibe. Die ersten zwei Drittel des Films sind auch inhaltlich stark aufbereitet. Indem klar wird, wie schnell man abhängig von Likes und Aufmerksamkeit wird und wie ein Entzug davon einen regelrecht zerstören kann.
Im letzten Drittel sind die Entwicklungen zwar nach nie vor rasant, aber auch märchenhaft. Wo man verpasst eben diese düstere Grundaussage zu verfestigen. Stattdessen wird alles gut, denn man hat ja Hacker-Mom am Start und einen perfiden Plan auf der Habenseite. Nun ja vom Ende war ich dann doch ziemlich enttäuscht. Watchen kann man den aber schon. Und ein Like gibts auch. Aber Follower werd ich nicht.
Ben Affenleck und Rolf Muller satteln den alten Gaul namens „Filmgeschichte“, und begeben sich auf einen langen und mutigen Ritt durch 87 Jahre bewegte Bilder. Einzige Vorgabe für die wagemutigen Helden ist lediglich, dass es eine Erstsichtung für beide sein muss. 2-3 Mal im Monat darf die Community einen Blick in ihr abenteuerliches Reisetagebuch werfen...
*****
In 87 Jahren um die Welt: Station 11/87, 1940, „Der große Diktator“:
*****
Allein für zwei Szenen an sich hat der Film eigentlich alle Preise der Welt verdient! Einerseits Chaplins Spiel (in der Rolle des deutschen Diktators Hynkel) mit der Erdkugel, welche am Ende zerplatzt. Besser, hintergründiger, klarer, prophetischer und bissiger kann man wohl die Herrschsucht Hitlers nicht verdeutlichen.
Und die Brandrede am Ende des Films, die eben genau das verkehrt was Hitler damals proklamierte und eindrucksvoll und energisch an Menschlichkeit und Zusammenhalt appelliert. Da ist Gänsehaut garantiert. Und eine Rede, die traurigerweise, immer noch absolut zeitlos ist. Und wie viele haben sich schon daran versucht Adolf Hitler zu parodieren. Wohl kaum einer konnte es bis heute mit der Leistung Chaplins aufnehmen, der Hitler zu Lebzeiten nicht nur hinterfragte, sondern regelrecht vorführte. Genial die erfundene Sprache, die mit Fantasiebegriffen wie „Schtonk“ um sich schmeißt und mit typisch deutschen Begriffen wie „Sauerkraut“ und „Wiener Schnitzel“ kombiniert, ein herrlich sinnloses Kauderwelsch bildet.
Doch er prangert nicht nur den Nationalsozialismus und Misstände in Deutschland an, sondern Chaplin richtet sich mit seinem Film an die ganze Welt. An alle Menschen. Das macht ihn besonders, weil er eben nicht nur seine gegebene Gabe als Komödiant und Filmemacher nutzt um einen Film zu drehen, der die Leute unterhält. Sondern, der die Leute wachrütteln soll. Wenn man so will hat Chaplin einen großen Witz erzählt, der ernster nicht sein kann, und bei dem die Pointe Jahre später brutal eintraf, weil ihn viele Leute nicht verstanden haben.
Sauber Janus! Glückwunsch. Ein prima Kommi. Habe letztens erst seinen "Grossen Diktator" gesehen und war schwer beeindruckt.
Regisseur Edgar Wright, der mir zuvor vor allem mit „Scott Pilgrim“ mein Leben versüßt hat, liefert hier mit seinem neuesten Baby einen durchgestylten Actioner ab, der glatt aus einem Comicheft entsprungen sein könnte. Zugegeben an die tough umherfahrende obercoole Weichflöte musste ich mich erstmal gewöhnen, der mit seinen stylish rhythmischen Zuckungen in der Fußgängerzone bei mir eher für Kopfschütteln als Kopfnicken im Einklang der zu hörenden Musik führte. Doch dass ändert sich dann doch schnell.
Einfach famos wie es Edgar Wright immerzu schafft seine Charaktere und die Geschehnisse auf der Leinwand zu überzeichnen ohne sie als albern da stehen zu lassen. Und seine Szenen, nicht nur die Actionszenen, immerzu mit passender Musik untermalt und konsequent nach vorne treibt. Die Gangstercrew hatte bei mir so und so ein Stein im Brett. Die hotte Eiza, der smart-zynische Kevin Spacey und vorallem der durchgedrehte Jamie Foxx machen Spaß und überzeugen in ihren bewusst klischeebeladenen Rollen, welche einen herrlichen Kontrast zum schüchternen Baby bilden.
Auch die Liebesgeschichte fügt sich in die ansonsten recht dünne Story problemlos ein und Edgar Wright konzentriert sich immer wieder auch da auf seine Kernthemen. Liebe zur Musik. Musik zur Liebe. Und das Leben welches eben ohne beide Bestandteile für unseren Driver nicht funktionieren würde. Ja das Baby hat Drive. Und ich enorm viel Spaß.
Mein Vorschlag: "Blubberella" (Lindsay Hollister in Bolls "Blubberella") :D