RoosterCogburn - Kommentare

Alle Kommentare von RoosterCogburn

  • RoosterCogburn 06.08.2018, 21:33 Geändert 06.08.2018, 21:34

    In ihren Ausführungen ging es nicht (nur) darum, das man sie angeblich zu Szenen gedrängt habe, in denen sie teilweise nackt auftrat. "Sie sei auch mit dem generellen Umgang mit ihrer Figur Kate unzufrieden, die Lillys Meinung nach immer mehr auf ihre Verhältnisse zu Männern reduziert wurde."
    Das liest sich für mich erstmal danach, das Ms Lilly unzufrieden mit der Entwicklung ihrer Figur war.

    Weiterhin beklagt sie "Ungerechtigkeit zwischen Männern und Frauen in der Filmbranche" und das "mangelnde Verständnis männlicher Vorgesetzter". Ob dieser Weg, den sie nun beschreitet, wirklich der richtige ist um dies zu verändern, bezweifle ich. Denn über welche Form von Nacktszene reden wir hier? Ms Lilly beklagt im Biz auch die Doppelmoral zwischen Mann und Frau. Ihr Lösungsansatz ist Avengers ausschließlich mit weiblichen Superhelden (WTF?!). Sie beklagt sich auch über Autoritäten, scheint damit jedoch selbst ein Problem zu haben. Immerhin fasst sie die Weisungen des Stunt Koordinator als "frauenfeindliche Bestrafung" auf.

    Es ist bezeichnend das Ms Lilly seit Monaten (April?, Mai?) mehrere dieser Aussagen in der Öffentlichkeit von sich gibt (Podcast, Talks). Jedoch auf Statements der angesprochenen Personen nicht reagiert.

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      In einer Kleinstadt erleben friedliche Bürger den Ausbruch einer geheimnisvollen Krankheit, die die Menschen zu Zombies werden lässt. Der Tag der Toten ist gekommen und der Untergang der Überlebenden scheint besiegelt.
      Klingt schon mal gut, oder?! Aber auch irgendwie bekannt ...

      Bei dem Titel habe ich eh nur irgendeinen Mitläufer erwartet, dem ein DVD/VOD Release beschert wurde. Da sind meine Erwartungen ganz andere. Wie schnell dem Plot zu entnehmen war, versteht sich der Film als Neuverfilmung von George A. Romeros gleichnamigen Zombie-Klassiker. Der Film hält sich nur lose an das Original und dessen Remake von 2008. Es spielt zwar auch auf einer Militärbasis/Bunker im Nirgendwo und die Grundidee mit der Zähmung der Zombies stammt aus dem Original. Doch wo Romero versteckt Kritik an der Konsumgesellschaft übt, bleibt dies bei beiden Remakes aus. Hier setzt man gezielt auf Splatter und Gewalt. In diesem Fall leider nicht gut genug um weiter erwähnenswert zu bleiben.

      Letztlich variiert man die Storyline und das Aussehen der Zombies. Und hinterher fragt man sich "Warum habe ich damit meine Zeit verschwendet?"

      Besonders auffällig ist, wie sehr sich dieser billig produzierte Schund dem derzeitigen Mainstream unterwirft. Merkwürdigerweise scheinen in dieser Zombie Apokalypse alle jenseits der 40 den Untoten zum Opfer gefallen zu sein (Vielleicht wäre das eine demographische Zukunftsperspektive?). Zuweilen erinnert mich das Ergebnis inszenatorisch stark an "The Walking Dead" und dessen Plagiat "Z Nation". Ausserdem wirkt der C-Movie Kraftpaket Mark Rhino Smith als wolle er ein Doppelgänger von Dwayne "The Rock" Johnson sein. Unterstützt wird dies in der dt. Synchronisation durch dessen Stammsprecher.

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      • RoosterCogburn 04.08.2018, 20:47 Geändert 04.08.2018, 20:49

        Die hanebüchene Story sollte man in diesem Genre gar nicht erst hinterfragen. Hier geht es immerhin um das plötzliche Auftauchen einer Hai-Familie im örtlichen SEE(!!!). Wenn das mal nicht ein bescheuerter Einfall ist. Aufgepimpt wird das mit miserablen Spezialeffekten, die wie aus dem Home-Computer wirken. Als Beiwerk gibt es B-Filmdarsteller Dolph Lundgren, der mal wieder unter Beweis stellt, dass er kein Schauspieler ist.

        [Bewertung entfällt, weil ich bei dem schnöden Machwerk mittendrin eingeschlafen bin.]

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          Als Grace (Jane Fonda) und Frankie (Lily Tomlin) feststellen müssen, dass ihre Ehemänner homosexuell sind und schon seit 20 Jahren eine Affäre miteinander haben, steht das Leben der beiden älteren Damen Kopf.

          Geschrieben wurde die Netflix-Comedy von Marta Kauffman, die einst „Friends“ schuf. Dem biederen konservativen Humor merkt man seine Herkunft an. Gekreuzt wird das mit Mustern a la „Ein seltsames Paar“. Sympathisch ist das ungeschminkte Auftreten. Die Pointen bleiben meist überschaubar. Omis beim Kiffen sind nun nicht gerade besonders komisch.

          Ich habe mir von Staffel 1 nicht mal sämtliche Folgen gegeben, weil es trotz der Alt-Stars echt nix dolles war. Netflix' Best-Ager Beitrag "Our Souls at Night" mit Redford und Fonda hat mir viel besser gefallen.

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            RoosterCogburn 01.08.2018, 18:09 Geändert 11.06.2021, 14:05

            "In der revolutionierenden Serienkultur, die vor rund 20 Jahren begann, gehört bei HBO neben The Sopranos und The Wire eben auch Deadwood zu den Serien, die unser heutiges Verständnis von Quality TV veränderten und nachhaltig Einfluss auf die Serienproduktion hatten. [...] Der begeisternde Cast ist bis in die Nebenrollen ausgezeichnet besetzt. Eigentlich schade, dass nach der dritten Season bereits Schluss war. Serienschöpfer Milch ist damals anderen Verpflichtungen nachgekommen. [...] Deadwood ist vor allem für Genre-Fans interessant. Es wird geflucht, gehurt und gemordet. Hier wird fiktive Dramaturgie mit historischen Ereignissen geschickt und unterhaltsam verwoben. [...] Jeder in Deadwood ist vor etwas weggelaufen. Inklusive allerhand Probleme und Reibereien werden die Figuren von ihrer Vergangenheit eingeholt."

            https://www.filmtoast.de/deadwood/

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              RoosterCogburn 31.07.2018, 20:21 Geändert 01.08.2018, 06:28
              über Snatch

              Seit letztem Jahr ist auf Sony's Streamingplattform Crackle die Serie „Snatch“ zu sehen. Albert und seine zwei Freunde, Charlie und 'Fuckin' Billy, stehen zusammen mit Albert's Eltern im Mittelpunkt der Handlung. Denn die drei klauen eher zufällig eine Ladung Gold. Im Erzählverlauf stellt sich heraus, das es sich genau um dasselbe Gold handelt, weshalb Alberts Vater im Knast sitzt.

              Prinzip der Serie ist es, die sympathischen Amateurverbrecher aus dem Kleinkriminellenmilieu in Situationen zu manövrieren, die eindeutig eine Nummer zu groß für sie sind. Überdeutlich wird dies vor Augen geführt, wenn plötzlich eine ganze Folge sich einem völlig unnötigen Handlungsstrang widmet. So sollen beispielsweise drei orthodoxe Juden aus Brooklyn vom Flughafen sicher zum Käufer eskortiert werden. Jedoch die Besucher werfen Ecstasy ein und wollen in den Puff. Eine Situation die Jokes bietet, doch die Rahmenhandlung nicht voran bringt.

              Snatch hat mit Guy Ritchie's gleichnamigen Film inhaltlich nichts gemein. Die Parallelen sehe ich im Figurenaufbau, in den verwendeten Motiven und den stilistischen Mitteln. Der Look und das Feeling erinnert an Ritchie's Snatch und Lock, Stock & Two Smoking Barrels. Die Handlung ist ebenso neu wie die Charaktere, die im Vergleich zum Film verjüngt wurden. In Serienform ist der "Ritchie Style" etwas gewöhnungsbedürftig. Dennoch hat mir Season 1 kurzweilige Unterhaltung beschert und Spaß bereitet. Aber wenn man es verpasst, isses auch nicht schlimm.

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                Der interessanteste Ansatz, ist die Besetzung von Heigl als Antagonistin in einem Thriller. Trotz Wiedersehen mit "Engel" Cheryl Ladd, ist die Nummer ziemlich 08/15 und als Kinogänger würde ich mir verarscht vorkommen, wenn das Ergebnis nicht einmal mehr an das der US Networks heran reicht.

                Der Streifen muss gefloppt sein, so langweilig einerseits dieses Gewimmer und unspannend andererseits dieses Gezicke und Gekeife war. Und der Bulle hat ja voll was an der Murmel. Wer Spannung sucht, darf weiter suchen.

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                  RoosterCogburn 29.07.2018, 21:31 Geändert 29.07.2018, 21:33

                  Tja, mit Tom und seinem Kampf im Blockbuster Kino ist das in den letzten 15 Jahren ein stetes Hin und Her. Einiges ist schlicht langweilig, andere wenige waren für mich Highlights. Die große Masse bleibt im Durchschnitt. So auch "American Made", der zwar "based on a true story" verspricht, aber dennoch mit viel fiktionalen Freiraum erzählt wird. Ist eigentlich nicht weiter schlimm, wenn es gelingt. Aber der Film weiss nicht mal was er ist. Er funktioniert weder als Drogenkrimi, noch als Thriller oder Gangsterdrama. Eher so ne Art leichtfüßiger Abenteuerstreifen.
                  Abgesehen vom Ende, schien Seal ein Leben ohne Konsequenz zu führen. Persönlich empfand ich die 2te Hälfte der Handlung als sehr viel interessanter. Jedoch über Cruise in der Titelrolle lässt sich wahrlich streiten, wenn man bedenkt das er etwas zu alt für die Rolle ist (dies aber gut überspielt), im Vergleich zu gut aussieht und der "echte" unscheinbar wirkte (Cruise spielt hier den Sunnyboy und Lebemann) - somit die Rolle mit dem Vorbild nix gemein hat. Ich frage mich, ob der Autor das entschieden hat oder Cruise (der ja bekanntlich gerne mal seine Rollen abändert).

                  Fazit: Innerhalb der letzten fünf Jahre hatte Mr Mapother schon bescheidenere Filme abgeliefert. Somit ist "American Made" nix nachhaltiges, aber kurzweilige Unterhaltung war es.

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                    RoosterCogburn 29.07.2018, 20:33 Geändert 29.07.2018, 20:35

                    Das immer gern genommene Motiv des Alleinlebenden, der unverhofft zum Vater gemacht wird, kreuzt der Drehbuchautor punktuell mit Themen aus Molière's Der Geizige (zumindest wurde ich ein ums andere mal daran erinnert). Besetzt mit Frankreichs Til Schweiger unter den Filmkomikern, muss der Streifen ja ein Erfolg werden. Besonders witzig oder charmant ist das alles für mich nicht. Was nicht zuletzt an der unschlüssigen Erzählung und vielen unpointierten Gags liegt.

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                      Die Handlung des von HBO produzierten Fernsehfilmes besitzt gerade aus heutiger Sicht, mit Hinblick auf #MeToo, eine erneute Aktualität und Kontroverse. Hintergrund: 1991 wurde Richter Clarence zum Supreme Court nominiert. Dem obersten gerichtshof der Vereinigten Staaten. Als Vorwürfe wegen seiner negativen Diskriminierung sozialer Gruppen laut wurde und seine fachliche Qualifikation angezweifelt wurde, bildete man einen Justizausschuss der den Fall untersuchte.

                      Der Film ist die ebenso ambitionierte, wie auch dramatisierte Wiedergabe jener Ereignisse vor dem Ausschuss und lässt sich in die Genres Justiz-Filme / Polit-Drama einordnen. Die Handlung setzt ein als in den TV-News über die Zweifel an Richter Clarence (Wendell Pierce) berichtet werden. Zum Medienspektakel wird all das erst als eine ehemalige Untergebene (Kerry Washington "Scandal") den Richter der sexuellen Belästigung bezichtigt und vor den Ausschus geladen wird.

                      Ohne übermäßigen Pathos ist es gelungen eine sachliche Aufarbeitung der Geschehnisse zu erzählen. Einerseits ist diese Vorgehensweise wirklich informativ und besitzt zeitweise eine prüfende Form. Doch diese penetrant nüchterne Erzählweise wird vermutlich nicht jeder mögen.
                      Ich selbst konnte dem Film einiges abgewinnen. So spiegelt er doch die Doppelmoral der Mächtigen ab und zeigt, wie lange schon bekannt die Probleme der Untergebenen sind. Das Motto lautet: Beug dich dem System, wenn du im System etwas werden willst. Und manche müssen sich im wahrsten Sinne des Wortes beugen. Immer noch!

                      In der Besetzungsliste: Eric Stonestreet (Cameron aus "Modern Family"), Bill Irwin ("Legion"), Jeffrey Wright (Bernard Lowe aus "Westworld") und Treat Williams.

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                        Plot: Nachdem sie sich von ihrem Verleger getrennt hat, kreiert eine einst bekannte Schriftstellerin eine neue Serie und veröffentlicht Leseproben über soziale Kanäle. Als ein Mörder im Real-Life ihr jüngstes veröffentlichtes Kapitel nachahmt, fragt sich jeder, ob es nur ein Zufall ist.

                        Trotz recht interessantem Ansatz konnte für mich der US-Fernsehkrimi nur an einigen Punkten das solide Mittelmaß erreichen. Unterm Strich empfinde ich das Ergebnis - selbst für amerikanische Fernsehverhältnisse - als trocken, spannungsarm und banal.
                        Fazit: Obwohl die Gesetze der Dramaturgie abgearbeitet werden, bleibt es für mich eine langweilige Gurke. Abgesehen von der Besetzung is die Inszenierung halt für den Allerwertesten.

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                          Innerhalb der Reihe ist für mich Bride of Chucky bislang der unterhaltsamste. Vor allem in Bezug auf den schwachen dritten Teil. Das liegt schon daran, das man die Rolle der Tiffany einführt. Unter der illustren Besetzung ist hier auch der (oder sagt man die?) junge Alexis Arquette zu sehen. Leider bereits verstorben. Gleiches gilt für John Ritter, der hier in einer seiner letzten Leinwandauftritte zu sehen ist.
                          Bride of Chucky reisst sich los von den ersten dreien, in denen es immer um das Schicksal des kleinen Andy ging. Hier kommt die einstige Lebensgefährtin von Massenmörder Charles Lee Ray ins Spiel. Auf der Jagd nach einem okkulten Amulett wird Katherine Heigl (noch vor ihrer "Grey's Anatomy" Dekade) im Laufe der Handlung zum Final Girl.
                          Horrorfans werden die Reminiszenzen lieben. Allein die Halle zu Beginn, wenn die Überreste von Chucky gesucht werden. Da liegt dann auch eine berühmte Motorsäge rum, eine Hockeymaske, ein gewisser Handschuh, was war denn da noch? Überhaupt besitzt der Film viele Anspielungen auf bekannte Vertreter des Genres.
                          Nachdem die bisherigen Sequels der Reihe mit Erwartbarem den Fan zufrieden stellten, brachte Chucky 4 neuen Elan und mehr schwarzen Humor.

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                            RoosterCogburn 19.07.2018, 18:01 Geändert 19.07.2018, 18:04

                            Nicht nur Klassiker wie Drei Männer und ein Baby, Overboard oder Houseboat sind thematisch mit Big Daddy eng verbunden. Auch die jüngere Filmgeschichte bietet reichlich Auswahl, wenn es um Verantwortungsbewusstsein geht, unverhoffte Vater-/Mutterschaft und Vorbildfunktion. Besonders der Comedy Bereich wird variationsreich ausgeschlachtet. [beispielsweise About a Boy, Der Fast Perfekte Mann, Plötzlich Vater]
                            Wenn man sich diese Filme vor Augen führt, sollte jedem bewusst werden, das Sandlers Film NUR etwas für Fans von Sandler ist. Für alle anderen gilt die Empfehlung: FINGER WEG.
                            Trotz der Gastauftritte von Steve Buscemi und Rob Schneider, unterm Strich ist Big Daddy nicht wesentlich besser geraten als Kokowääh.

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                              Ein untypischer Statham Film.
                              Natürlich sind die erwartbaren Fights auch mit dabei. Und dann wird von "Uns Jason" auch ordentlich zugelangt, keine Bange. Doch versucht sich Staham hier auch als Darsteller auszudrücken. Da der Film eher solide und Bodenständig inszeniert ist, gelingt das punktuell nur ansatzweise. Allein die Idee der aktuell häufig verwendeten wackeligen Handkamera nervt mich in Steven Knights Filmdebüt ziemlich. Ist aber 'ne subjektive Nummer.
                              Stark finde ich die Geschichte vom Niemand (mit Vergangenheit) zu einer Art Robin Hood von London. Und das durch die romantische Hilfe einer Missionsschwester. In dieser Form kennt man das von Jason Statham überhaupt nicht. Hat mir gefallen.
                              Nur die Inszenierung des britischen B-Movies zieht einiges runter. Wie der überbordende Versuch die nächtliche Kulisse London einzufangen oder diese stilistischen Wiederholungen während der Fights. Gähn, das ist so 2008! ^^

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                                RoosterCogburn 26.06.2018, 22:39 Geändert 26.06.2018, 22:39

                                Schon Co-Darsteller wie Catherine Zeta-Jones und Jeffrey Wright machen mir den Cast schmackhaft. Da lasse ich mich gern auf einen Korruptions-Thriller ein, den hier eine Hälfte des Hughes Doppelpack alleine inszeniert hat. Russell Crowe gibt den New Yorker Bürgermeister mit Bravour. Mark Wahlberg zeigt routiniert den Ex-Cop mit Vergangenheit. Wahlberg ist bei seiner Darstellung überzeugend, jedoch ohne nennenswerte Höhepunkte.

                                Das wirklich Dumme an "Broken City" ist, das die Charaktere durch eine Story gehetzt werden, die ihre anfängliche Klasse nicht beibehalten kann. Zu schnell versickert das Intrigenspiel in den erwartbaren Konventionen, weil die große Verschwörung noch einen und und noch einen und noch einen Nebenplot herbei zaubert. Das wirkt überladen. Das man es trotzdem schafft den großen Zusammenhang einigemaßen verständlich zu verknüpfen, ist schon bemerkenswert.

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                                  RoosterCogburn 26.06.2018, 20:02 Geändert 26.06.2018, 20:02

                                  So einen abgefahrenen Blödsinn habe ich lange nicht gesehen :D

                                  Auf diese Grundidee muss man erstmal kommen. Entstanden ist eine Art Freilicht Porno, das wie ein Crossover aus Klimbim und der Muppet Show wirkt. Die Story hangelt sich wage an "Alice im Wunderland" entlang. Bevor freizügige X-Rated Szenen zu sehen sind, dauert es eine Weile. Die Alice Darstellerin ist hübsch anzusehen und besitzt sogar Stimme. Denn hier sind nicht nur die Genitalen im Einsatz. Auch stimmlich sind die Darsteller gefragt. Wenn es denn ihre eigenen Stimmen waren. Leider ließen das die Credits nicht erkennen.
                                  Wirklich gewundert hat mich der Aufwand an Kostümen und die Ausstattung für so nen 70er Bumsfilm. Sogar Ritter und Pferde kamen zum Einsatz. Eher typisch empfand ich den Weichzeichner der Kamera. Das alles so romantisiert und wie im Traum wirkt.
                                  Aus filmischer Sicht mal was anderes. Als Masturbationsvorlage für heutige Verhältnisse vermutlich ineffizient.

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                                    RoosterCogburn 20.06.2018, 19:43 Geändert 20.06.2018, 19:49

                                    Basierend auf „Einstein: His Life and Universe“ von Walter Isaacson enstand das Drehbuch für die erste fiktionale Drama-Serie des Senders National Geographic. In zehn Kapiteln wird das Leben und Schaffen von Albert Einstein beleuchtet. Während Johnny Flynn das Genie in seinen Jugendzeiten darstellt, übernimmt Oscar-Gewinner Geoffrey Rush den Part des älteren Albert Einstein. Als ausführende Produzenten stehen u.a. hinter dem Projekt Ron Howard, der bei der Pilotfolge auch Regie führt, und Brian Grazer.

                                    Neben Einsteins Jugend wirft die Serie zudem einen Blick auf seine Arbeit und widmet sich stark seinem Privatleben. Besonders auf seinen persönlichen Beziehungen und wie er seine Ehefrauen kennen lernte (er war zweimal verheiratet). Als auch seine späteren Schwierigkeiten als Jude im beginnenden Nazi-Deutschland sowie als Immigrant in den USA. Weiterhin stellt sie heraus das Albert Einstein ein Hummanist und Pazifist war. Vergisst dabei allerdings nicht zu erwähnen, das er stets untreu war und als Vater und Familienmensch versagt hat.

                                    Die Serie versucht, die Theorien und Durchbrüche Einsteins dem Zuschauer nahe zu bringen und auf einfache Art verständlich zu machen. Größenteils gelingt ihr das. Doch manchmal werden dabei soviele physikalische Gesetze gleichzeitig angerissen, das die Charakterzeichnung in dem jeweiligen Handlungsablauf zu kurz kommen. Gleiches gilt für die historischen Bezüge. Man setzt vorraus, das der Zuschauer geschichtlich nicht unbewandert ist. Die Serie zeigt eine Reihe von weiteren wissenschaftlichen Koryphäen der Jahrhundertwende und historisch bekannten Figuren. Darunter Marie und Pierre Curie, Wilhelm Röntgen, Carl Jung, Werner Heisenberg wie auch J. Edgar Hoover (T.R. Knight, "Grey's Anatomy"), Fritz Haber (Richard Topol, "Covert Affairs") und Max Planck (Ralph Brown, "Alien 3").

                                    Manchmal etwas bieder inszeniert, aber immer interessant und sehr unterhaltsam. Vor allem der Australier Geoffrey Rush (den meisten als Barbossa aus Pirates of the Caribbean bekannt) konnte mich begeistern.

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                                      RoosterCogburn 20.06.2018, 19:24 Geändert 20.06.2018, 19:35

                                      Die bislang teuerste deutsche Serie. Die erste Kooperation eines öffentlich-rechtlichen Senders mit einem privaten. 180 Drehtage und 5.000 Komparsen. Noch vor Start in fast alle europäischen Länder und nach Nordamerika verkauft (Pay-TV und Streamingverkäufe). Eine Serie der Superlative.

                                      Die Handlung spielt in Berlin im April/Mai 1929. Kommissar Gereon Rath (Volker Bruch) wird von der Sitte aus Köln nach Berlin versetzt. Ein Zug, der eine Revolte unterstützen soll, schmuggelt Gold durch die junge Demokratie nach Russland. Kommissar Rath entpuppt sich als ein morphiumabhängiger, schützengrabentraumatisierter Kriegsrückkehrer. Sein Kollege Wolter nimmt es mit den Vorschriften nicht so genau. Die Besetzung des Peter Kurth, seine Darstellung inklusive seinem Kostüm erinnert mich unwillkürlich an Kommissar Lohmann, wie ihn Otto Wernicke darstellte (M – Eine Stadt sucht einen Mörder). Das ist nicht als Lob gemeint.
                                      Zusammen mit der Nutte und Stenotypistin Charlotte Ritter (Liv Lisa Fries <- ein Highlight) gerät Rath immer tiefer in die Abgründe von Berlin. Lange, wirklich sehr lange brauch der Ermittler zum ermitteln. Anfänglich betrifft ein Handlungsstrang einerseits noch die Familie (illegale Pornodrehs). Erst in den letzten vier Folgen (der jeweiligen Staffel) nimmt die eigentlich konventionelle Krimihandlung Fahrt an. Ich erinnere daran, die Story besteht aus 16(!) Folgen, die in zwei Staffeln aufgeteilt wurden.

                                      Optisch rechtfertigt „Babylon Berlin“ den ganzen Hype. Keine Frage. Wie detailverliebt das Setting, die Ausstattung und die Kostüme sind, das ist der Wahnsinn. Allein dafür sollte man die Serie und die Verantwortlichen prämieren. ABER ist es deshalb notwendig den Zuschauer erzählerisch so vorzuführen? Die ersten vier Folgen sind dramaturgisch opulenter Hokuspokus. Man könnte auch ab Folge 5 oder 6 einsteigen. Durch das „Was bisher geschah“ hat man nichts verpasst. Wirklich rein gar nichts.
                                      Ohne die Vorlage zu kennen, erkennt man wie hier ein schlichter Krimi förmlich aufgerissen worden ist und mit reichlich unnötigen Nebenhandlungen (die ins Leere laufen) aufgestockt worden ist. Visuell kann die Serie begeistern. Aber sollte die Optik nicht die Handlung unterstützen und nicht umgekehrt? Besonders die ersten vier Folgen wirken wie ein jetziges Spiegelbild im Kleid einer Filmkulisse, denn wie der Versuch das alte Berlin wieder aufleben zu lassen.

                                      Gut ist „Babylon Berlin“ immer dann, wenn die Handlung voran getrieben wird. Das ist jeweils die zweite Hälfte jeder Staffel. Auch dann fasst die Atmosphäre. Den geplanten nächsten Fall werde ich mir wohl nicht geben, wenn der wieder so langwierig erzählt wird. Mir war das zu zäh und zeitweise viel zu ausufernd. Der deutsche Unterhaltungsversuch aus Sex and Crime mit historischen Bezügen.

                                      BTW, der Cameo von Günter Lamprecht als Reichsmarschall ist ein nette Verbeugung. An den Flair von "Berlin Alexanderplatz" kommt man jedoch nicht heran.

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                                        Trotz der interessanten Besetzung (Jessica Alba, Lily Rabe und Thomas Jane) bleibt der supernatural horror film weitesgehend unentschlossen zwischen dem okkulten Sektenthema und den immer wieder nervigen found footage Erzählsträngen kleben. Die banale Story um die Aufarbeitung einer Überlebenden eines Massensuizids wird unglaublich langweilig erzählt.

                                        Wen wundert's das die Produktion nur auf dem VOD-Markt und als Direct-to-DVD veröffentlicht wurde?! Da war wohl jedem der Beteiligten bewusst, was da am Ende raus gekommen ist.

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                                          RoosterCogburn 19.06.2018, 20:50 Geändert 20.06.2018, 16:12
                                          über Life

                                          Daniel Espinosa führt Regie, während Rhett Reese und Paul Wernick das Drehbuch übernahmen. Die drei arbeiteten bereits an "Safe House" zusammen. Ebenfalls mit Ryan Reynolds. Klingt nach vernünftigen Zutaten.
                                          Leider ist "Life" in seiner Ausführung recht leblos geraten. Das man sich hier der ewig bekannten Blaupause des Genres bedient ist gar nicht schlimm (Alien, 1979). Auch kann ich tolerieren, das die Vorstellung der Beteiligten (darunter Jake Gyllenhaal und Rebecca Ferguson) in einer minutenlangen One-Take-Sequenz schwer an "Gravity" erinnert.
                                          Doch aus dem SF-Horror ist ein aalglattes Hollywoodprodukt ohne neue Ideen oder eigene Akzente geworden. Selbst was das Ende betrifft, konnte ich nicht überrascht werden (Erinnerungen an "Planet der Affen" werden wach, 1968). Bis dahin wird die bekannte Dezimierung präsentiert und wie üblich, scheitern die Astronauten nicht an der äusseren Gefahr selbst, sondern an ihren menschlichen Versäumnissen.

                                          Des Marshals Fazit: Viel bekannte Versatzstücke aus dem Survival SF-Horrorbereich werden relativ schmackhaft mit aktuellen CGI Tricks präsentiert. Doch letztendlich kommt ein Hochglanz B-Movie mit recht dürftigen Unterhaltungswert dabei heraus. Naja, geht.

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                                            Leider bei weitem nicht so selbstreferentiell geworden, wie man es gerne gewollt hätte. Das ganze ist ein postmoderner Slasher, der sich seine Ideen und Zutaten komplett zusammen geklaut hat. Das Ergebnis ist einfach misslungen und habe ich in früheren Produktionen schon weit besser gesehen. Die australische Horror-Comedy fährt im Fahrwasser von Produktionen wie "New Nightmare" und erinnert mich irgendwie an eine der "Scream" Fortsetzungen.
                                            08/15 Reißbrett Slasher mit dem einstigen 80er "Brat Pack"-Star Molly Ringwald.

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                                              RoosterCogburn 18.06.2018, 20:36 Geändert 18.06.2018, 20:41

                                              Ich habe keine Ahnung was man sich bei dem Prolog gedacht hat. Allerdings wird in den ersten 10 Minuten bereits so viel verraten, das der erfahrene Genre Zuschauer sich ausrechnen kann, wohin das ganze führt. Der Film jubelt ja (mal wieder) mit dem nicht ernstzunehmenden "Nach einer wahren Begebenheit". Das einzig "wahre" an der Story ist die sogenannte Post-Mortem Fotografie, die im späten 19. Jahrhundert enstand und die sich nur wenige leisten konnten. Fotografie war eine neue Technik. Der Prolog spielt eben zu dieser Zeit.

                                              Ein Fotograf macht ein Foto von seiner verblichenen Braut (übrigens hier schon der erste Fehler der Filmmacher: damals hatten Brautkleider gedeckte Töne oder waren schwarz. Nur Edelleute heirateten in weiß). Für die Handlung wird man dann fantasievoll. Die angebliche Seelenwanderung durch eine Fotografie kenne ich bereits schon aus alten B-Western in denen irgendwelche Indianer glaubten, das durch das fotografieren ihre Seele geraubt wird. Das Prinzip wird hier aufgegriffen. Der Fotograf will so seine geliebte Braut ins Leben zurück holen und löst dabei etwas anderes aus.

                                              An dieser Stelle blendet der Filmtitel ein und in die Gegenwart. Nun kann man sich in etwa denken wo das ganze hin führt. Ein Großteil davon trifft ein. Ich gebe zu das der Film unglücklich anfängt. ABER abgesehen von der unglücklich gewählten Erzählweise, ist der B-Film nicht so übel wie er hier gemacht wird. Mich persönlich hat viel mehr erschreckt, das man nicht erkennt woher der Film stammt. Er besitzt nichts eigenes und stilistisch wirkt er auf mich total amerikanisiert (merkt man besonders in den ersten 20 Minuten nach dem Prolog und später im Showdown). Zu Beginn wurde ich unwillkürlich noch an die billigen Gothic Movies der Hammer Studios erinnert. Schade das die Nummer nicht durchgezogen wurde.

                                              Des Marshals Fazit: Besser als so manche Stangenware aus den Staaten. Vor allem wenn man berücksichtigt, das das Filmbudget einem durchschnittlichen ARD-Tatort von heute entspricht. Kommerziell hat sich der weltweite Vertrieb für die Macher gelohnt. Für Zuschauer, die im Genre nicht bewandert sind, geht der als Streamingfutter.

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                                                In meinen Augen ist "A Nightmare on Elm Street" eine typische B-Horrorperle seiner Zeit. Das ist vor allem am dramaturgischen unglücklichen Aufbau der konstengünstig inszenierten Schauermär erkennbar.
                                                Zu Beginn wird hier noch von einer Art "Schwarzen Mann" erzählt. Craven suggeriert den Zuschauer, sein Filmmonster agiert ausschließlich in der Traumwelt. Doch wie sich heraus stellt, ist dem nicht so. Großartig empfinde ich "A Nightmare on Elm Street", wenn die schauerlichen Alptraumsequenzen ins Spiel kommen. Allerdings gleicht die Inszenierung einer Geisterbahnfahrt. Wegen der fehlenden Mythologie präsentiert Craven nun im Prinzip einen Schockmoment nach dem anderen, ohne dabei seinem Schreckgespenst während der ersten Stunde einen echten Hintergrund zu geben.
                                                Eine passende Erklärung gibt's dann ziemlich Holter-die-Polter am Ende des zweiten Drittels. Hier wird versucht mittels Freddy dem heuchlerischen Spiessbürgertum den Spiegel vorzuhalten. Auch wenn die Idee mit dem Gewissen zwischen Schein und Sein gut ist, wirkt es drehbuchtechnisch ziemlich unglücklich. Irgendwie habe ich Zweifel das das wirklich so geplant war. Jetzt lässt Wes Craven unser Final Girl den Spieß umdrehen und sie wird selbst aktiv.
                                                Wie man es von Craven kennt, zeigt er die Abgründe der menschlichen Seele ohne dabei zu glorifizieren. Leider gelingt ihm das in "Nightmare" immer wieder nur in einzelnen Sequenzen punktuell. Trotztdem versteht er es den Zuschauer eindeutig auf die Seite der Protagonistin zu holen (Heather Langenkamp as Nancy).

                                                Wes Craven hat mit der Figur des Fred Kruger den Grundstein für ein berühmtes Franchise geebnet und eine kultige Ikone geschaffen. Ausserdem kann man hier den 21-jährigen Johnny Depp sehen, wie er von Freddy abgeschlachtet wird. Das sieht man auch nicht überall!

                                                Randinfo zum Filmbudget:
                                                Alien (1979) $11 Millionen
                                                The Amityville Horror (1979) $4.7 Millionen
                                                My Bloody Valentine (1981) $2.3 Millionen
                                                Poltergeist (1982) $10.7 Millionen
                                                The Thing (1982) $15 Millionen
                                                A Nightmare on Elm Street (1984) $1.8 Millionen
                                                Hellraiser (1987) $1.0 Millionen

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                                                  https://www.moviepilot.de/news/erinnert-ihr-euch-noch-an-die-unendliche-geschichte-135615

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                                                    über Oculus

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                                                    Das erste Drittel des Filmes funktioniert und verspricht viel. Doch dann geht es stetig bergab und Flanagan wirft seine gute Idee einer 08/15 Geisterbahn zum Fraß vor. Ausserdem ist das ganze nicht sonderlich originell. Die Storyline widmet sich den Versuchen den Spiegel zu zerstören und der persönlichen Vergangenheit der jetzigen Besitzer, hinter dem sich ein Familiendrama offenbart.

                                                    Schmeckt wie ein aufgepimpter Imbiss-Snack mit dem man drei Esser satt machen möchte, obwohl es gerade für einen reicht. Aber für Alleinesser vor der heimischen Mattscheibe ist der gut :)

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