RoosterCogburn - Kommentare
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Alle Kommentare von RoosterCogburn
"To the Bone" hat in Amerika schon vor der Ausstrahlung auf Netflix für Kontroversen gesorgt. Für den Film hungerte sich Lily Collins zur Magersüchtigen. Erst vor einiger Zeit wurde der Streamingdienst kritisiert, das Thema Suizid verantwortungslos behandelt zu haben (13 Reasons Why). Der Film will den Überlebenskampf einer Magersüchtigen schildern und erklären warum es bei der Krankheit nicht um Schönheitsideale geht. Da sich "To the Bone" in erster Linie an diejenigen richtet, die mit der Krankheit nicht in Kontakt kommen oder die Magersucht missverstehen, ist die Inszenierung und Darstellung für mich nicht gelungen. Collins wirkt im Kontext zur Krankheit nicht belastet genug. Sie kommt für mich spielerisch (teils komödienhaft) rüber. Ich glaube nicht, das Betroffene in der Realität so leichtfüssig ihre Krankheit besprechen würden. Ich vermute, es entsteht eher eine Stresssituation für die Beteiligten. Patienten sind bestimmt gereizt, in sich gekehrt und niedergeschlagen. Die existenziellen Ängste der Betroffenen kommen bei mir als Zuschauer nicht an. Das war größtenteils mehr als unglaubwürdig. Erst recht, wenn man bedenkt das sie und Marti Noxon (Regie, Drehbuch) selber früher betroffen waren.
Egal wie scheiß-liberal und oberlehrerhaft sich das liest, aber junge Menschen lassen sich bewiesenermaßen stark von Medien beeinflussen. Daher sollte ein Netflix-Film über Magersucht abschrecken, schließlich geht es um eine Krankheit, an der man sterben kann.
Zusätzlich hat die Inszenierung zu viel Pathos. Den Darstellungen fehlt es bei der Thematik an Komplexität und Vielschichtigkeit. Der Film wirft an vielen Stellen mehr Fragen auf als ihm gut tut.
Eine Frau mit ihrer Tochter, drei Einbrecher, ein großes Haus und mittendrin ein Superbunker. Das sind David Finchers Zutaten für einen spannenden Thriller. Innerhalb der ersten ¼ Stunde werden die Verhältnisse geklärt und dann gehts schon los! Der Plot ist simpel. Die geschiedene Mutter (Jodie Foster) und ihre zuckerkranke Tochter (Kristen Stewart) übernachten erstmals in ihrem neuen Heim. Als drei Eindringlinge kommen (Forest Whitaker, Jared Leto, and Dwight Yoakam) flüchten die beiden in den Panic Room. Dumm nur, dass das Ziel der Räuber sich darin befindet.
Einerseits soll der Panic Room als Schutz dienen - im eigenen Heim(!), was schon zynisch genug ist. Andererseits fühlt der Schutzraum sich in diesem Zusammenhang eher an als hätte man die beiden lebendig begraben. Zusätzlich kommt die ständige Bedrohung von aussen, welche zur nackten Angst ums Überleben führt.
Das Script von David Koepp (Bad Influence, Carlito's Way, Snake Eyes), dessen Drehbücher mich seit "Indy 4" nur noch enttäuschen, hat David Fincher als geradlinigen und wirkungsvollen Thrill für das Popcorn Kino inszeniert. Der Film wird getragen von Fosters darstellerischer Leistung und der Inszenierung des Films.
Kann zwar nicht mit The Game, Zodiac oder Se7en mithalten, funktioniert jedoch noch immer wunderbar. Gute Genre-Kost!
Wohl keine andere First Lady ist so durchleuchtet, analysiert, und popkulturell ausgeschlachtet worden wie Jacqueline Kennedy. Nur eine Woche nach der Ermordung ihres Ehemanns setzt sie sich am Sommersitz der Kennedy-Familie mit dem Reporter Theodore H. White vom Life Magazin zusammen. Der Film "Jackie" blickt semifiktional auf diese Woche zurück.
Der Falle, dass jede filmische Nacherzählung einer Biografie am Mythos baut, kann man kaum entgehen. Doch "Jackie" ist nicht nur ein Film über die Konstruktion von Geschichte. Es ist ein Film, in dem erzählt wird, wie die Geschichte, die er erzählt, konstruiert wurde.
Jackie selbst wirkt mal unsicher und naiv, mal clever und raffiniert, mal stark und gefasst, mal neurotisch und depressiv. Darstellerisch beeindruckt Portman, die sich Jackies Akzent, Körperhaltung und Mimik haargenau angeeignet hat. Jackie erscheint als eine Majestät auf Abruf, die nirgendwo mehr allein sein kann in diesem gigantischen Machtapparat.
In wortlosen einsamen Szenen in langem Fluren, drohenden Nahaufnahmen, geflüsterten Verschwörungsgetuschel, ergreifenden Erinnerungen an banale glücklichere Zeiten, hangelt sich der Film von Moment zu Moment um uns dann das Attentat auf JFK zu präsentieren, welches in viel schauerlicherer Weise gezeigt wird, als ich es erwartet hatte. Und die wirkliche Schlüsselsequenz ist in Pablo Larraíns Inszenierung eine ganz andere..
Close-Up einer Präsidentengattin.
Risky Business - der Streifen in dem Cruise in Oberhemd und Socken zu Bob Segers "Old Time Rock & Roll" singend durch das Haus seiner Eltern tanzt. Wer bewusste Szene nicht im Original kennt hat bestimmt schon eine der Parodien gesehen (in Serien wie Alf, Scrubs, South Park).
Irgendwie hatte ich den Film anders in Erinnerung. Muss aber mehr als zwanzig Jahre her sein, das ich den sah. Warum nur hatte ich den als positiv abgespeichert? Vielleicht weil die junge Rebecca De Mornay meine Sinne verwirrte? Irgendwie wirkt der Film als wenn Ferris Bueller seine eigenen "9 ½ Wochen" durchlebt. Im weitesten Sinne unterhaltsam war es jedoch nicht. Eher trivial, gewöhnlich und extrem uninteressant.
Andere Filme jener Zeit waren für mich einfach unterhaltsamer. Wer leichte Kost sucht, sollte zu anderen Vertretern greifen. Ich empfehle Weird Science, Sixteen Candles, Night Shift oder dem unterschätzten Fast Times at Ridgemont High.
Ich sollte bezüglich RomComs mehr auf mein Bauchgefühl hören. Aber ich hoffe ja immer den Korn im Weizenfeld zu entdecken. Diese Netflix Produktion ist in dieser Allegorie bestenfalls gepanschter Fusel.
Der Plot folgt zwei überarbeiteten Assistenten, die versuchen, ihren anspruchsvollen Chefs alles recht zu machen. Als sie feststellen das sie nur noch für den Job leben, fädeln sie die Dates ihrer Bosse ein. Altbekannte vertraute Formeln ohne Originalität. Aber damit rechne ich bei dem Genre. Mal mehr, mal weniger.
Mir wird wieder einmal bewusst, das die meisten Netflix Eigenproduktionen auf handwerklicher Ebene mit Fernsehfilmen zu vergleichen sind. Für die Besetzung gilt hier dasselbe. Im Maincast sind: ein unbedeutender Actor, der noch am Anfang steht; zwei alte Hasen, die früher auch in Filmen zu sehen waren. Jetzt jedoch nur noch in mittelmäßigen Network Serien ihr Dasein fristen; und eine vielversprechende junge Darstellerin mit bekannten Eltern (Schauspielerin Lea Thompson und Regisseur Howard Deutch). Einzig wegen ihr bin ich neugierig geworden. Gelohnt hat es sich für mich nicht.
Terron ist begabt. Sehr begabt. Er gilt in seinem High School Basketball Team als die große schwarze Hoffnung. Sein Vater ist gebrochen. Er hat zwei vertane Chancen auf eine Sportlerkarriere hinter sich. Er sorgt für ein Vorsprechen mit Coach Gaines (Josh Charles "Good Wife"). Der 14 jährige bekommt sein Stipendium und spielt fortan an einer namenhaften Universäts-Vorbereitungsschule. Doch die zugkräftige preparatory school ist nicht das, was sie verspricht. Überhaupt entwickelt sich für Terron alles anders als geplant.
Die Ansätze dieses Filmes gefallen mir. Ein junges Sporttalent als Identifikationsfigur, die archetypische Figurenzeichnung, das Moloch der Herkunft ... ja klar, kennt man. So ne Art Basketball Rocky für Teenager. Die selbst gedrehten Videos und die Follower sind ein nettes Schmankerl, nimmt jedoch zu viel Raum ein und bringt keine Dynamik in die Erzählung.
Auch der Zwiespalt des Jungen zwischen dem Trainer und dem Vater ist ebenso glaubhaft wie die gekonnt gespielten Basketball Choreos. Leider sind einige der Spieler hölzern agierende Darsteller. Selbst Josh Charles wirkt bestenfalls solide. Etwa ab der Hälfte nervt mich der Unmut der Darsteller total. Einzig der sympathische Hauptprotagonist hält alles über Wasser.
JAKOB, DER LÜGNER ist wohl das bekannteste und erfolgreichste Werk von Jurek Becker (Liebling - Kreuzberg) und wurde bereits 1974 von der DEFA adaptiert. Es entstand eine grandios gespielte Romanverfilmung, die sogar mit dem Oscar geehrt wurde. Der einzige Film der DDR dem dies gelang.
Ein ¼ Jahrhundert später entstand eine weitere Adaption des Romans. Wie schon in der ersten Verfilmung verzichtet man auch hier auf die Geschichte über Professor Kirschbaum, die in der Vorlage nebenher verlaufend erzählt wird. Ansonsten hält man sich weitestgehend an das Buch und konzentriert sich auf den Kartoffelpufferbäcker Jakob, der '44 im polnischen Ghetto seinen Nachbarn Hoffnung schenkt.
Abgesehen von dem veränderten Ende missfällt mir noch etwas. Hollywood macht kurz vor dem Millennium aus dem schemenhaften Unbekannten ein plakatives, einseitige Feindbild: der böse, emotionslose Nazi. Wie soll ich denn so etwas finden? Warum gibt man hier dem Schrecken ein Gesicht?
Im Cast lassen sich einige bekannte Gesichter sehen: Alan Arkin, Mathieu Kassovitz, Liev Schreiber, Justus von Dohnányi als Nazi und Armin Müller-Stahl als Dr. Kirschbaum. So was ist was für das cinephile Auge. Aber einige Parts fallen sehr klein aus. Und Robin Williams in der Titelrolle bemüht sich sichtlich. Jedoch kann er auf darstellerischer Ebene mit Vlastimil Brodskýs Jakob nicht mithalten.
Einfach gesagt: Als Film für Zuschauer ohne Vorkenntnisse in Bezug auf Buch oder Erstverfilmung, ist er ganz gut. Vor allem die Inszenierung selbst. Aber als Adaption oder Remake ... naja, nicht so doll.
Wer mal wieder Mr. Bean sehen mag ...
Die Slapstickreihe lässt sich nicht nur bei Amazon Prime streamen. Guckst Du hier
https://www.watchbox.de/serien/mr-bean-16253/
Alle 14 Folgen!
Die beiden Specials erschienen nur auf Video/DVD und wurden nie im Fernsehen ausgestrahlt. Daher auch nicht auf VOD.
Der "Breakfast Club" findet ein olles Videospiel und wird wie Kevin Flynn in "Tron" in dessen Universum gezogen. Jeder der Vier bekommt drei Leben um als Team alle Level zu überstehen. Während im Film von '95 die Spieler eines Brettspiel in ein Live-Action Jump 'N' Run-Game gesaugt wurden, ist Jumanji hier ein Strategie-Adventure. Die Spieler nehmen dabei die Identität ihrer Avatare an.
Der Nerd Spencer wird dadurch zu einer Persiflage aus Indiana Jones und Bud Spencer (Dwayne Johnson), das Sport-As zu dessen kleinen schwarzen Sklaven mit großer Klappe (Kevin Hart), der weibliche Bücherwurm Martha zu einem Tomb Raider Verschnitt und It-Girl Bethany wechselt für das Spiel das Geschlecht. Somit ist Jack Blacks Besetzung als Instagram-besessene Zicke der große Clou im Cast. Echte Highlights offenbaren sich, wenn das Girlie Jack Black Verführungstipps gibt oder die physischen Vorzüge der männlichen Anatomie entdeckt.
Wie schon andere vor mir bemerkten, das Rad wird nicht neu erfunden. Aber im Gegensatz zum schlecht gealterten Original befinden sich die Tricks zum Produktionszeitpunkt auf der Höhe der Zeit. Der Humor wirkt nicht altbacken. Die Produktion ist eindeutig auf ihre Zielgruppe zugeschnitten, ohne wie ein Disney look-a-like zu wirken.
Der Marshal meint: Kindgerechte Unterhaltung für junge Abenteurer, bei der auch große Dschungelfreunde ihren Spaß haben werden. Überraschenderweise viel besser als erwartet!
Hier werden sympathische junge Schauspieler besetzt und in Rollen gestopft, in denen sie total schwule Muschis darstellen. Un-fucking-fassbar!
Das Trio beschließt Single zu bleiben um in der Single-Hochburg N.Y. hinter jeder Frau hinterher zu steigen. Schön prollig wird jeder Charakter vorgestellt und man stellt zur Schau, wie oberflächlich der männliche Mittzwanziger von heute (angeblich) funktioniert. Er poliert mit seinen Eroberungen nicht nur das Ego und seine Pfeife, sondern definiert dadurch sein komplettes Image. Quasi eine absurde Kreuzung aus Carrie "Sex and the City" Bradshaw und Harvey Weinstein.
Die absolut lächerliche Krönung ist, das die Drei wie selbstverständlich ihr Denken über Bord werfen als jeder von ihnen auf die Richtige trifft. Was ist hier die Message? Soll der Großstadt Hahn in jede Henne pieken bis ihn die Richtige von der Vögelei befreit? Auf welch abstruse Weise hier die Findung zur Lebensliebe konstruiert wird ist schlicht unglaubwürdig. Ein scharfes Messer schneidet so lange bis es stumpf wird und wartet nicht darauf, das man es zum Löffel macht.
Ganz abgesehen davon, sind die Gags nicht witzig, die Story bescheuert, die Darsteller werden verheizt und der Film letztendlich banal und belanglos.
Trotz des attraktiven Cast habe ich mich bereits beim zusehen gefragt, für wen ist dieser formelhafter, erzkonservativer, ultrakonventioneller Mist eigentlich gedacht? Gäbe es davon eine deutsche Version würde es wahrscheinlich im ZDF laufen (mit Hannelore Elsner und Elmar Wepper in den Hauptrollen).
Wenn das die Kinozukunft für die "Best-Ager" Generation ist, dann Gute Nacht.
Frage am Rande: Wieso sehe ich Pierce Brosnan in letzter Zeit in lauter Kackfilmen? (How to Make Love Like An Englishman, Survivor, I.T.) Den B-Movie No Escape fand ich nicht ganz so scheiße (5/10). Vielleicht kann mir jemand was gutes aus seiner Post-Bond Phase empfehlen?
"Thanks for Sharing" dreht sich um Adam und seine Möchtegern-Freundin Phoebe, deren früherer Freund süchtig war. Adam (Mark Ruffalo) wiederum versucht seine Sucht zu bewältigen. Unterstützt wird er dabei von seinem Mentor Mike (Tim Robbins). Nebenbei lernen wir noch Neil kennen (Josh Gad als Jack Black look-a-like), der sich in obszöner Art in der U-Bahn an Frauen presst um sich sexuell zu erregen. [Was hier als heitere Einlage verkauft wird. Really?!]
Im wesentlichen will man das Thema Sexsucht etwas lockerer verkaufen. Man wird diesbezüglich also nicht besonders tiefgründig. Stattdessen wird ein weiterer Love Interest für unseren Protagonisten eingebaut [ebenso bezaubernd wie komisch: Pink]. Natürlich löst sich alles mehr oder minder in Wohlgefallen auf. Leider wirkt der Debütfilm von Blumberg als hätte Nancy Meyers eine eigene Version von "Shame" kreiert.
Des Marshals Fazit: Sehenswert war die romantische Dramedy nicht. Aber die Chemie von Paltrow und Ruffalo ist so stimmig, das ich mit ihnen gern die Zeit geteilt habe.
"Welche geschnitten Auftritte haben euch am meisten aufgeregt?"
Ehrlich gesagt, keine.
Ich schaue mir den jeweiligen Film an und beurteile anschließend die gesehene Fassung, welches in der Regel die Kinofassung ist. Als ich das erste Mal "Blade Runner" gesehen habe, empfand ich damals genau diese Fassung super. Über die Jahre hinweg habe ich alle anderen Fassungen auch gesehen und weiss heute, das sich letztendlich zwei lohnen.
Aber im Moment des Sehens genieße ich erstmal den Film. Anschließend mache ich mir Gedanken über die Gedanken anderer, die sich beim Film irgendwas gedacht haben :)
Berühmt durch Overboard, Pretty Woman, Frankie and Johnny und Runaway Bride bleibt der Schuster bei seinen Leisten. Garry Marshall versuchte mit dem alternden Publikum mitzugehen um sein Erfolgsrezept fortzusetzen. Besetzt mit allseits bekannten weiblichen Stars mittleren Alters, widmet er sich diesmal erneut einem Feiertag, der im US-amerikanischen Raum absurde Formen angenommen hat. Wieder ist es einer, auf den die durchschnittliche US-amerikanische Zuschauerin (zumindest glauben das die Produzenten) viel Wert zu legen scheint.
Eben haargenau so ist alles formelhaft und erwartbar von vorne bis hinten durcherzählt und in Szene gesetzt. Wer konservative 60er Jahre Filme verurteilt, in denen Frauen total klischeehaft, uneigenständig und naiv dargestellt wurden, der sollte sich zum Vergleich mal diese gestrig wirkende Grütze ansehen.
Abgesehen davon ist es eine einzige unlustige Belanglosikeit, die seinesgleichen sucht. Bemerkenswert das ausgerechnet der männliche Part im Maincast hervor sticht (Jason Sudeikis) und alle Damen blas aussehen lässt.
Fließbandware ohne Seele und Charme. Und ein erbärmliches Vermächtnis des "Hollywood -Spezialisten für romantische Komödien“.
Der Film ging an den westdeutschen Kinokassen ziemlich unter. Die marketingtechnisch anvisierte Zielgruppe schaute lieber wie Tom Hanks "Big" wurde, wer Spannung und Action mit Stars erwartete ging in "Midnight Run" oder "The Presidio" und für die Pseudo-Intellektuellen war "Die Venusfalle" angesagt. Dabei ist hier der große Rundumschlag vorhanden. Degenduelle, Ringkämpfe, Folter, Gift, Rache, Wunder und die wahre Liebe.
Es geht um die wunderschöne Buttercup, die in einem weitentfernten Land auf einer sehr kleinen Farm lebt. Einzig unterstützt durch ihren wortkargen Stalljungen Westley. Es kommt wie es kommen muss, die beiden verlieben sich. Gewisse Umstände sorgen dafür das die beiden sich trennen müssen. Sie schwören sich allerdings ewige Liebe (ist das nicht zuckersüßer Fairytale Herzschmerz?).
Westley trifft auf den gefürchteten Dread Pirate Roberts. Der ist bekannt dafür das er keine Gefangenen macht. Buttercup wird vom Prinzen des Landes auserwählt und stimmt widerwillig zu.
Und jetzt geht's eigentlich erst los: Denn der selbstüberschätzende Schlaukopf Vizzini, der geniale Fechter Inigo und der Riese Fezzik entführen die Braut des Prinzen. Jedoch ein Unbekannter nimmt die Fährte auf. Gekleidet in einer Douglas Fairbanks Hommage (inklusive Gesten) stellt sich der maskierte Mann als bewusster Dread Pirate Roberts vor.
“Inconceivable!"
So unglaublich es klingen mag, die schier atemberaubende Reise zeigt das "wahre Liebe" alles überwindet. Über die Klippen des Wahnsinns, durch den Feuersumpf, vorbei an den R.V.A.G., übersteht sie selbst die Höhle der Verzweifelungen. Sogar der Tod muss nicht das Ende sein. Denn wenn man Wundermax glauben darf, besteht ein großer Unterschied zwischen 'zum größten Teil tot' und 'ganz tot'.
"Zum größten Teil tot - ist fast schon lebendig. Tjaa, ganz tot … Also, mit einem, der ganz tot ist, kann man eigentlich nur noch eins machen ... Seine Sachen durchwühlen und nach Kleingeld suchen."
Genauso wie die Vorlage ihr Genre oftmals persifliert, macht der Film das auch und steckt voller Ironie. Die Handlung selbst deckt sich im wesentlichen mit Die Brautprinzessin. In Buch wie Film geht es in der Rahmenhandlung um einen am Lesen desinteressierten Jungen, dem ein Buch in gekürzter Form vorgelesen wird. Die Verfilmung setzt absichtlich nicht auf Effekte. Rob Reiner erzählt very Old-School mit entsprechender Ausstattung, Kostüme und Make Up. Sein Märchen konzentriert sich auf Tempo, Witz, Charme, die Story selbst und das Können seiner Darsteller. Die damals eher auf dem US-amerikanischen Sektor bekannt waren, denn international. Das sieht heute anders aus.
♥ Zitat des Filmes ♥
"My name is Inigo Montoya, you killed my father, prepare to die!"
CHiPs war Ende der 70er eine Cop Serie, die ursprünglich als Comedy angelegt war. In den späteren Staffeln wurde daraus eine Art "Alarm für Cobra 11" auf Motorrädern.
Die Kinoadaption folgt der Idee von Staffel 1. Gibt allerdings den beiden Hauptfiguren einen komplett anderen Hintergrund als in der Serie. So ist Baker ein psychisch labiler Ex-Motocross-Champion und "Ponch" Undercover-Agent des FBI. Die Arbeit bei der California Highway Patrol bringt sie zusammen und sie ermitteln wegen einer Reihe Überfälle auf Geldtransporter.
Der Buddy Cop Movie funktioniert auf Basis von platten Gags, Zoten unter der Gürtellinie und derben Humor. Schlagt mich, aber teilweise konnte ich über den Mist lachen. Ein Gastauftritt des Ur-CHiPs Erik Estrada und die alte Titelmelodie sorgen für Nostalgie. Vincent D’Onofrio als böser Antagonist ist ein Hingucker.
5 Reifenwechsel für reichlich abgefahrene Kalauer :)
"Das Szenario des Lehreralltags ist so altbekannt als hätte man es schon hundertmal gesehen. Diese „Typ-in-midlife-crisis-mit-Endzwanzigerin-Beziehung“ ist schon so abgekaut und wird hier anschließend mit dem klassischen Sonnenuntergang romantisiert – das zieht mir die Schuhe aus. [...] Die zum Teil halbgaren Charaktere und einige konstruierte Wendungen kann ich verzeihen. Die Intension der Grundstory ist und bleibt erzählenswert: Leiste Widerstand gegen das vermeintliche Schicksal. Das Leben ist nicht vorher bestimmt. Als lakonische Tragikomödie und melacholischer Sommerfilm funktioniert Film und Geschichte."
https://www.filmtoast.de/becks-letzter-sommer/
Die Argumentation gegenüber diesem Film ist (größtenteils) typisch. Der Film ist genauso typisch französischer Mainstream wie andere Beispiele typisch deutsch sind. Ohne das eine oder andere besonders hervor zu heben, möchte ich betonen das es eine auf das französische Massenpublikum zugeschnittene Komödie ist. Es geht um den Wohlfühlfaktor. Ich persönlich finde das "Monsieur Claude ..." wirklich kein Geniestreich ist. Zum Teil wurde hier auf recht plumpe Frotzeleien gesetzt, statt hintergründigen Witz. Doch unterhält mich der Film weit besser als vergleichbare deutsche Produktionen (Hot Dog, Fack Ju Göhte, Willkommen bei den Hartmanns und wie sie alle heißen mögen).
Zusätzlich sollte man die Produktionszeit bedenken. Alle französischen Produktionen aus der Zeit haben derartige Themen mit Samthandschuhen angefasst (Hintergrund: die Wahljahre '14 und '15). Soll bedeuten, im Kino entspannen und nicht nachdenken lieber Wähler. Als weltweit zweitgrößter Filmexpoteur achtet die französische Filmindustrie (die wie unsere durch staatliche Förderungen unterstützt wird) sehr auf ihr öffentliches Erscheinungsbild. Und wie in Hollywood müssen sich Big Budget Filme einen System beugen in dem Stars das machen, was Zuschauer erwarten. Oder kommt irgendjemand auf die Idee, das Seth Rogen oder Adam Sandler jetzt Satiren machen?!
Ein harter Pariser Winter bewegt die (sozialistische) Regierung dazu, Leute ohne Dach über dem Kopf in große Behausungen mit ungenutztem Wohnraum einzuquartieren. Das ist für den gut betuchten Kotzbrocken Pierre Dubreuil keine Option. In den stilvoll möblierten 300 Quadratmetern, die er mit seiner vernachlässigten Frau Christine und der aufmüpfigen Tochter bewohnt, kann er unmöglich mit Farbigen, Obdachlosen und den restlichen Abschaum sein Hab und Gut teilen. Natürlich müssen ausgerechnet diese Leute teilen. Das ganze Wohnhaus muss es. Bei diesem Plot sind generische Abläufe in der Dramaturgie zu erwarten, die auch erfüllt werden. So spielt sich der komplette Film im Mikrokosmos des Wohnhauses ab.
"Das große Teilen" ist eine französischen Komödie mit satirischen Elementen, die neben Zwangseinquartierungen vor allem das heuchlerische Gutbürgertum thematisiert. Die neuen Mitbewohner bleiben weitgehend exotische Staffage. Im Zentrum stehen stattdessen die Altbewohner. Gefallen hat mir, das nicht nur die Dubreuils ihr Fett weg bekommen. Auch Nebenfiguren, wie etwa ihre Putzfrau, die sich für etwas Besseres hält oder die kratzbürstige Concierge, deren Handy als Klingelton die ersten Takte der Vichy-Hymne schmettert oder ihre salonlinken Nachbarn.
Wohltemperierte, halbgare Satire, die nie wirklich Feuer fängt um dem heißen Kern der Probleme auf den Grund zu gehen. Als Snack jedoch gut zu verdauen. Etwas wirklich bissiges war zu der Entstehungszeit im französischen Mainstream Kino auch nicht zu erwarten.
Mitte der 90er: David Irving, ein selbst ernannter Historiker und Bestreiter des nationalsozialistisches Völkermordes, strebt eine Verleumdungsklage gegen Holocaust-Forscherin Prof. Deborah Lipstadt und ihren Verleger an, weil diese ihn in ihren Büchern als Holocaust-Leugner bezeichnet.
Der Brite Irving glaubt nicht nur, dass es keinen Führerbefehl zur Judenvernichtung gab, er behauptet auch Auschwitz war ein reines Arbeitslager wie viele andere auch, kein Vernichtungslager. Die US-Historikerin ist nun in der Beweislast. Denn im Vereinigten Königreich liegt diese in einem Verleumdungsfall beim Angeklagten.
Der Film rafft die Ereignisse zwischen '96 und '00 zusammen und rekonstruiert sie. Das mündet im Verfahren David Irving vs. Deborah Lipstadt, welches im letzten Drittel als dramaturgischer Höhepunkt dient. Der Film konzentriert sich nicht überschwänglich auf das Gerichtsverfahren, viel mehr wird die Verteidigungsvorbereitung in den Mittelpunkt gerückt. Besonders gelungen dabei, wie man verständlich dem Zuschauer das britische Recht nahe bringt. Timothy Spall, Andrew Scott (Moriarty in Sherlock) und der großartige Tom Wilkinson stechen im Cast besonders hervor.
Teils wörtlich den Gerichtsprotokollen entnommen, widmen sich die Dialoge scheinbar nebensächlichen Details, die aber erst die ganze böse Tragweite Irvings Aussagen erkennen lassen.
Nicht das beste Justiz Drama das ich kenne, aber in Zeiten von Fake-News, Desinformation und Manipulation ein wichtiger Film. Lohnt sich.
"Das fiktive Hotel Cortez und deren Bewohner wandert in Season 5 durch die Jahrzehnte. Dabei rezitiert Hotel besonders die Genre-Klassiker The Hunger und Shining. [...] Wobei das Auftreten historischer Figuren in Form bekannter Serienkiller, hier sehr viel mehr Hintergrund bekommt als üblich. [...] Serienkiller, die in in der Season auftauchen: John Wayne Gacy, das „Milwaukee Monster“ Jeffrey Dahmer, Richard “Night Stalker” Ramirez und der „Zodiac Killer“. Sowie Aileen Wuornos, die bereits eindrucksvoll durch Charlize Theron in Monster verkörpert wurde. Das Cortez besitzt einige augenscheinliche Ähnlichkeiten zum Winchester Mystery House ebenso wie zum Cecil Hotel. [...] Inhaltlich geht es um Detective John Lowe (Wes Bentley), der versucht dem Ten Commandments Killer auf die Schliche zu kommen. Bei seiner Arbeit landet er im Hotel Cortez. Die Story folgt nun zum einen den Ermittlungen von Lowe und was er dabei erlebt, als auch der Regentschaft der Countess (Lady Gaga) über das Hotel. Der erfahrene AHS-Zuschauer ahnt bereits, dass man sich in einigen Folgen ausgiebig Zeit für Nebenfiguren nimmt. [...] Visuell ist Hotel über jeden Zweifel erhaben. Sei es die beeindruckende Ausstattung, die Kostüme, das Make Up oder die Kameraführung. Erzählerisch und darstellerisch kann Hotel für mich nicht immer punkten. Positiv bleiben mir im Kopf Denis O’Hare, Wes Bentley, Kathy Bates und eine überraschend gute Lady Gaga."
https://movicfreakz.de/american-horror-story-hotel/
Los Angeles in einer parallelen Welt. Menschen, Orks und Elfen leben dort gemeinsam und ersetzen in plakativen Metaphern den Rassismus als auch die Problematik zwischen Arm und Reich. Will Smith gibt noch einmal den "Bad Boy“ neben Partner Joel Edgerton, der sich hinter einer Ork-Maske versteckt. Anfänglich erinnerte mich die erste halbe Stunde und die Konstellation der Hauptfiguren an den Film/die Serie "Alien Nation". Der Eindruck wird vor allem durch das Buddy Motiv unterstützt.
Gejagt von bösen Elfen, Ork-Clans, korrupten Kollegen und weiteren Schablonen stolpern die ungleichen Cops in einer Nacht von einer Schießerei in die nächste Verfolgungsjagd. So widmet sich Ayer besonders in der zweiten Hälfte ausgiebig der exploitativen Darstellung der Actionelemente. Alles im Film unterliegt den Schauwerten. Aber immerhin sind diese cool inszeniert. Ich empfand es schade, weil das während des Opener zu sehende World Building links liegen gelassen wird. Und Actors wie Édgar Ramírez oder Noomi Rapace in dem Spektakel total verblassen.
Wer drauf steht, nur zu. Netflix hat für den nächsten "Orcploitation Movie" bereits sein okay gegeben. Optisch macht die VOD Produktion eine Menge her. Für meinen Geschmack fehlt es an Substanz.
UPDATE: "Bright 2" wurde gecancelt.
https://www.kino.de/film/bright-2017/news/bright-2-gestrichen-netflix-zieht-fortsetzung-zurueck/
Liam Neeson als Mark Felt. Besser bekannt als "Der Mann, der das Weiße Haus zu Fall gebracht hat". Die Handlung setzt im Sommer 1972 ein und Felt erfährt von Hoovers Tod. Kurz darauf werden alle "angeblichen persönlichen Akten und Ermittlungen" die Hoover durchführen ließ beiseite geschafft. Felt rechnet damit, nach den Tod von Hoover, seinen Posten zu übernehmen. Doch Nixon macht Patrick Gray zum neuen FBI Chef und Felt zur Nummer zwei.
Einen Monat später alarmiert ein Wachmann des Watergate-Komplexes die Polizei. Das FBI beginnt gegen die fünf Einbrecher zu ermitteln. Einer von ihnen ist Mitglied des Komitees zur Wiederwahl des Präsidenten, und immer mehr Spuren führen ins Weiße Haus. Felt soll sie nicht weiter verfolgen.
"The Secret Man" ist die andere Seite der Watergate Ereignisse. Seit rund zwölf Jahren wissen wir, das es gar keine mysteriöse Affäre ist und wer sich tatsächlich hinter "Deep Throat" verbirgt. Die einstige Heldenerzählung der „Unbestechlichen“ wird durch Desillusionierung ersetzt und als eine Art bürokratische Intrige erzählt, in der man die Fakten für sich sprechen lässt.
Gelungen.
"Frag nicht, was dein Land für dich tun kann, sondern was du für dein Land tun kannst" [John F. Kennedy]
Das bekannte Zitat ist das Leitmotto dieser Geschichte. "Hidden Figures" zeigt drei schwarze Frauen und thematisiert deren Joballtag. Die Geschichte von den drei Frauen die als Mathematikerinnen bei der NASA arbeiteten, die vor sechzig Jahren spielt, könnte kaum aktueller sein. Sie müssen sich in einer Männerdomäne behaupten. Das auch noch in doppelter Hinsicht. Damals wurden Farbige gesellschaftlich noch lange nicht akzeptiert. Die Handlung baut auf beide Problematiken auf.
Allerdings übt der Film nur oberflächlich Kritik. Auch wenn Zeitgeschehen und Thematik sehr gut an den Zuschauer geführt wird, bleibt die Diskriminierung hier eine nebensächliche Tatsache. Aufgearbeitet wird diesbezüglich nichts. Erwarte ich das in einem konventionellen Unterhaltungsfilm? Nicht wirklich. Ausserdem ist die Handlung sowieso weitgehend fiktiv gehalten, obwohl es die dargestellten Frauen gab (und sie bei der NASA arbeiteten).
Es geht immer nur darum zu beweisen, das die klugen Köpfe nicht doof sind und wie man das System überwindet, damit sie ihre Köpfe für eben dieses System einsetzen. Das irrwitzige dabei, das sie es schaffen und ihr Erfolg dem weissen Mann zugeschrieben wird. Eine solche Tragödie brauch, meiner Ansicht nach, mehr Schneid und Mumm. Egal ob die Geschehnisse passiert sind oder passiert sein könnten.
Eine Geschichte, die es wert ist erzählt zu werden. Eine Inszenierung, die weniger Zuckerguss und eine mutigere Regie verdient hätte. Und Schauspielerinnen, die bessere Dialoge hätten benötigt.
Die Entführung der US MaerskAlabama durch somalische Piraten im Jahr 2009, wird hier aus Sicht des Captains des Containerschiffs wieder gegeben. Der durch die Bourne Filme bekannte Brite Paul Greengrass inszenierte ein spannendes Thriller-Drama mit überzeugender Besetzung. Neben einem (endlich wieder) ausgezeichneten Tom Hanks in der Titelrolle, kann vor allem Barkhad Abdi als Piratenanführer glänzen.
Hollywood macht aus dem "Glücksfall" des echten Captain Phillips ein dramatisiertes Heldenstück. Okay, wer erwartet denn schon die wirklich wahre Wahrheit in einem Spielfilm?! Doch leider stören mich die (minimalen) Unzulänglichkeiten in der Dramaturgie dann so weit, das ich dem Film das in der Bewertung ankreide. Die Machtlosigkeit, wie der echte Phillips es nannte, bringt der fiktive Phillips hier nicht rüber. er scheint immer überlegt zu handeln. Das nennt man dann "künstlerische Freiheit der Autoren".
Wer aber das Wissen um die wahren Begebenheiten ausblendet, der bekommt einen packenden Hijacker-Movie zu sehen.