shortybuster - Kommentare
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Alle Kommentare von shortybuster
Einer der besten Slasher der Filmgeschichte, der sich folglich mit den ganz großen messen kann.
A new "A New Hope" - leider trotzdem charmant und unterhaltsam.
Vorhersage: 8.5. Ein in Cannes gefeierter deutscher Beitrag. Keine Ausstrahlung in meiner Stadt. Ääääähh...
Dieser unangenehme Moment, wenn (fast) alle auf deiner Buddy-Liste einen Film abfeiern und du dir selber so denkst: Seid ihr denn alle bescheuert?
"Flatliners" ruft zu Beginn eine der größten Fragen der Menschheit auf (Was passiert nach dem Tod?), aber zeigt sich in den folgenden, teils zähen zwei Stunden fast schon lächerlich desinteressiert daran, eine Antwort zu finden oder zumindest eine adäquate philosophische Position zu dieser Frage zu beziehen.
Der anfangs spannende Plot verkümmert daher nach etwa einer Stunde zunehmend - wenn dem Zuschauer nämlich endgültig bewusst wird, dass Schumacher für die Zuspitzung und das Finale seiner Ausgangsidee nur auf abgefahrenen Thriller-Gleisen rangiert.
Selbst wenn man dem Film damit Unrecht tun würde, weil er lediglich ein unterhaltsamer, abendfüllender Thriller sein will, ohne über große Frage des Lebens zu dozieren, so ist die Auflösung der rätselhaften Traumvisionen und die Bekämpfung der aus ihnen resultierenden Gefahr nahezu banal und plump.
Was diesen Film trotz dieser ärgerlichen Potential-Verschwendung zu einem dennoch passablen Seherlebnis macht, sind die engagierten Jungmimen Roberts, Sutherland, Bacon, Baldwin und Platt. Zwar knirscht es auch hier in der Charakterausarbeitung und nicht alle ausgelegten Stränge werden auch zu Ende erzählt, aber diese gespielte Gruppe junger Ärzte bietet genug Zündstoff und Dynamik für den Zuschauer, um Sympathien zu verteilen und anderswo zu entziehen. Schließlich ist die erste Stunde rätselhaft genug, um sich in die weiten Ebenen der Spekulation ziehen zu lassen und mitzuknoblen.
Ein weiterer großer Pluspunkt ist die handwerkliche Kunst Schumachers, der immer wieder mit kleinen Kamerafahrten innerhalb der Gruppe umherschwirrt und besonders ausdrucksstark mit knalligen Farben arbeitet, um seelische Abgründe abzubilden. Visuell ist der Film damit absolut gelungen und unterstützt auf dieser Ebene die leicht mystische und gruselige Grundstimmung, die durch Nachtaufnahmen von weniger schönen Stadtecken abgerundet wird.
"One step at a time. One punch at a time. One round at a time. "
"Creed" ist die nahezu perfekte Weiterführung der Rocky-Reihe; im Dauer-Spagat zwischen ständiger Hommage an alte Zeiten (und Teile der Reihe) und überschäumender Energie und Aufbruchsstimmung für einen neuen Kämpfer.
"Creed" schreibt sich in die DNA der Rocky-Reihe ein, ohne gänzlich als ein remake-/rebootartiges Versatzstückzitat in Nostalgie zu versinken. Wieder sind wir in Philly, wieder geht es um einen Underdog, der von einem alten Trainer nach oben geführt werden soll - doch Adonis Creed trägt eine andere kulturelle, ethnische Identität mit sich und muss das übergroße Erbe seines Vater schultern, dessen Namen er zu Recht tragen will.
Mit dieser wohl balancierten Mischung übertrumpft "Creed" sogar den guten Vorgänger "Rocky Balboa", indem er zwar Rocky seinen immer aussichtsloseren Kampf gegen die Zeit und den Verfall weiterführen lässt, aber gleichzeitig dem Zuschauer einen unheimlich hungrig und kraftvoll agierenden Michael B. Jordan präsentiert, der noch nichts erreicht hat und ganz am Anfang steht (sowohl als Schauspieler als auch als Creed).
Stets wacht hinter dem im Vordergrund wütenden Creed der alte, meist dunkel gekleidete Rocky, der den Jungen mit all seiner Erfahrung in die richtigen Bahnen lenken will.
Der Auftakt ist gemacht - mit großartigen Trainingsmontagen, einem Stallone, der untrennbar von seiner Filmfigur erscheint und alles in sie hineinlegt, und mit wunderbaren Kameraeinstellungen, die immer darauf bedacht sind, den Alten und den Jungen gemeinsam einzufangen und ihre Verbindung darzustellen.
"Die Schüler der Madame Anne" ist ein französischer Schulfilm, der zwar das wichtige Thema Multikulturalität in Frankreich und damit auch Rassismus anreißt, aber schnell die Weichen für ein Feel-Good-Movie, gemixt mit Betroffenheitskino, stellt, bei dem Problemhürden mühelos übersprungen werden, anstatt sich ernsthaft mit ihnen, wie eben mit dem Thema, auseinanderzusetzen.
"Kritiker, die The Woods im Vorfeld sahen, lobten das Werk, dessen Story sich der Inhaltsbeschreibung nach eher wie jeder x-beliebige Film seiner Art anhörte, als einen Film, der das Horrorgenre völlig neu erfinden würde. (ES)" - Ich gehe mal davon aus, dass es keine renommierten Kritiker waren, sonder das übliche Geschwurbel eines Kleinstmagazins oder Onlineplattform a la bloodygorymassacre.com. Ansonsten kann man Kritiker im Horrorbereich nicht mehr ernstnehmen.
Gerne würde ich mal die um 22 Minuten gekürzte VHS-Neufassung anschauen, die dem Schnittbericht nach vielleicht (!) einiges an Trägheit und Langwierigkeit im Mittelteil herausnimmt. Letztlich steht der kompakten Story und den immergleichen Tier-Überfällen ein 90-Minuten-Konzept wesentlich besser. Als Zwei-Stunden-Film lässt "Wolfen" doch etwas Federn.
Dennoch ein sehenswerter Film, den man unbedingt im Zusammenhang der damaligen Werwolffilme sehen sollte - ohne ihn direkt als solchen Film zu sehen.
Und danach drehte er "After Earth" ...wann kommt dafür die Entschuldigung?
Eigentlich schien es unausweichlich, dass die Reihe mit Teil 4 ihren Niedergang dingfest machen würde - allerdings erwies sich "Phantom Protokoll" als unterhaltsamer Action-Film, der mit erfrischenden Schauwerten und einem Gespür für den obligatorischen Nervenkitzel in heiklen Spionage-Situationen punkten konnte.
Letztendlich ist nun "Rogue Nation" der Teil, der den Abgesang mehr als deutlich auf die Leinwand zaubert. In völlig stupider und belangloser Schematik verfallen spult dieser überlange Actionfilm weltweite Schauplätze ab, an denen irgendein vermeintlich übergroßes Problem, die unmögliche Mission bzw. ein Teil dieser, abgefrühstückt wird. Gibt es eine Hürde zu überwinden, so reicht ein zweiminütiges Brainstorming vor der Kamera oder die Lösung wird aus Spannungsgründen in Tom Cruise Kopf versteckt gehalten. Ob Ethan Hunt geächtet, weltweit gesucht und auf sich allein gestellt ist, ist dabei ziemlich egal.
Ein weiteres Problem, was den Film von Beginn an ausbremst und ihn phasenweise in einen zähen Kaugummi verwandelt, ist die übermäßig gewollte Anbindung an die vorherigen Filme durch Einbindung alter Charaktere. Jeremy Renner, der anscheinend sowohl als Ethan-Hunt- als auch als Jason-Bourne-Ersatz gescheitert ist (oder die Chance nie wirklich bekam) und völlig in der Luft hängt, dazu Ving Rhames, der ein paar unwichtige Brocken Text hinzugeben darf, die jeder andere auch hätte sagen können, oder der jetzt dazugekommene (und hoffentlich verschwindende) Alec Baldwin, der aber das Problem der Reihen-Anbindung ebenso veranschaulicht.
Plötzlich geht es darum, das IMS für alte Taten zur Rechenschaft zu ziehen - in einem Nebensatz wird sogar das britisch-amerikanische Verhältnis als gefährdet dargestellt und ein Zustand vor 1776 befürchtet. Es existiert sogar mit dem Syndikat ein professionelles Netzwerk, dass sich gegen die britische Regierung und durch ihre Anschläge im Grunde gegen die ganze Welt wendet. "Rogue Nation" bläht sich riesig auf und kümmert sich doch im Grunde überhaupt nicht um irgendwelche globalen und bedeutenden Konflikte. Am Ende ist es nur wieder Ethan Hunt gegen einen Mann, der deshalb interessant ist, weil er eine ganze Weile lang besser als Ethan zu sein scheint (was Benji tatsächlich auch im Film sagt).
Den Film im Übrigen für seine so emanzipierte weibliche Hauptfigur zu loben, ist ebenso unbedacht. Bereits mit dem ersten Blicketausch zwischen Cruise und Ferguson ist das Verhältnis angedeutet und schließlich mit Ilsa Fausts Vorschlag an Hunt, zusammen mit ihr fortzugehen, ist alles klar - es bedarf keiner Liebesszenen mehr, wobei es dennoch seltsam ist, dass dieser Schema-F-Blockbuster nicht auch diesen Bereich gelangweilt abspult. Im Endeffekt ist auch diese so emanzipierte Actionheldin die Gespielin von Gallionsfigur und Überheld Ethan Hunt. Ja, nicht nur das: Sie versucht den ganzen Film über, und das gibt diese weibliche Figur der Lächerlichkeit preis, es drei Männern recht zu machen (Hunt, Lane, Atlee).
Die Kritikpunkte an "Rogue Nation" sind zahlreich - am erschreckendsten ist wohl, dass dieser Film mehrheitlich mit teils sehr hohen Wertungen vom Publikum goutiert wird. Wenn sich das auch finanziell ausdrückt, dann kann man ja in Ruhe schon mal Teil 6 & 7 vorbereiten, indem man die Schablonen mit neuen Inhalten auffüllt.
Gibts auch bei prime gratis - wer heute was besseres zu tun hat.
Vorhersage 5,5...na Prost Mahlzeit, am Dienstag wird er geguckt.
Der belgische (!) Regisseur Fabrice Du Welz setzt seine Reise ins Herz der Finsternis mit seinem zweiten Film "Vinyan" fort. Während "Calvaire" allerdings eher dem reinen Terrorkino fröhnt, indem ein unbelasteter Protagonist sich dem von außen kommenden fremden und abschreckenden Wahnsinn stellen muss, ist "Vinyan" psychologisch aufgeladener Horror, der den inneren Konflikt eines Ehepaars, das ihr einziges Kind - vielleicht doch noch nicht - verloren hat, zum Thema macht.
Leider ist "Vinyan" trotz dieser im Horrorfilm durchaus spannenden Veräußerlichung innerer Probleme, die sich den Protagonisten wiederum als manifestiertes Böses von außen gegenüberstellen (Stichwort: "Babadook"), bei weitem nicht so unterhaltsam, kurzweilig und erschreckend wie der kompromiss- und in diesem Sinne auch verständnislose Backwood-Schocker "Calvaire".
Das mag vor allem daran liegen, dass Welz den Zuschauer zwar mit unerschrockener Handkamera ins Getümmel einer fremden, (hier sprachlich) unverständlichen Welt auf der anderen Seite des Globus eintauchen lässt, aber außer der mystisch aufgeladenen Bootsfahrt ins Herz der Finsternis (Stichwort: "Apocalypse Now"), die hier den roten Plot-Faden darstellt, wenig Konflikterlebnisse und Reibungspunkte inszeniert.
Während sich die Mutter Jeanne Belhmer immer tiefer in ihren Mutterinstinkt vergräbt und alle Bedenken eines gesunden Menschenverstandes in blinde Hoffnung münzt, versucht ihr Mann Paul innerhalb dieser wahnsinnigen Reise ein vernünftiges Regulativ zu sein. Viel zu spät lässt Welz diese enge Bindung des Ehepaares (die wohl nur von der Bindung zwischen Mutter und Kind noch übertroffen wird) im Eklat gipfeln. Zwar erschafft der visuell durch die Bank gefällige Film gerade im Finale noch ein paar kraftvolle und denkwürdige Einstellungen und Szenen, trotzdem bleibt das Motiv der unbeugsamen, bis zum letzten gehenden Mutter in der Auseinandersetzung mit ihrem Ehemann schal und größtenteils unbehandelt.
"Vinyan" bleibt ein ruhiger Film mit viel Potential, dem aber letztendlich etwas mehr Mut zum Wahnsinn, zum Exzess und Abschreckenden (Stichwort: "Antichrist") zu wünschen gewesen wäre, um die innere Dynamik zwischen Mutter-Kind-Vater in all seiner Problematik und eben Dramatik auszukosten.Dafür reicht die verstörende Erfahrung der letzten 15 Minuten nicht!
Selten hat ein Horrorfilm so lange seine wahre Identität versteckt und den Zuschauer im Dunklen gelassen. Überlange muss man warten, um dann doch einen düsteren, abgründigen Genre-Film zu bekommen.
Andersrum könnte man sagen: Ben Wheatley ist endlich wieder jemand mit Mut, seine Figuren und ihre Geschichte unabhängig von formalen Grenzen zu entwickeln. "Kill List" geht damit noch einen Schritt weiter als der ähnlich spät gipfelnde "House of the Devil", indem er sich als Genre-Hybrid nie einer strengen Ordnung unterwirft. Der Inhalt ist frei und flexibel genug, um sich immer wieder neu in Formen und Schemata zu füllen, so wie sie gerade passen: Familiendrama, Söldnerthriller, Horror.
"Kill List" läuft dadurch Gefahr, den Zuschauer in einem "Bäumchen-wechsel-dich"-Spielchen aus dem Sattel zu werfen und ihn mit einer zwar schwer vorhersehbaren aber auch schleppend und etappenhaft entwickelten Handlung zu langweilen. Erst mit dem Finale werden die vielen kleinen Versatzstücke, die gewissermaßen in allen drei Genreteilen des Films zu finden sind, ausreichend verknotet und vieles tatsächlich in sein Recht gesetzt.
Dieser Film ist, in diesem müde gelaufenen Horrorgenre, ein intelligenter Film mit genug Leerstellen und Offenheit, um den Zuschauer auch im Anschluss noch mit Neubewertungen von Figuren, Motiven, Szenen und Handlungen zu beschäftigen.
Wer guckt sich das an bzw. wen soll es ansprechen?
"Green Room" ist ein gelungener (wenngleich bei weitem nicht vollkommener, ja fehlerhafter!) Terrorfilm, der die sonst meist schmerzhafte Erfahrung (von meist indizierten und aus dem deutschsprachigen Ausland beschafften Filmen) im Heimkinoerlebnis auf die große Leinwand bringt.
"Green Room" ist gallig, dreckig und hart und kaschiert damit die obligatorischen Schwächen eines (Horror)Thrillers wie z.B. die Glaubwürdigkeit der Protagonisten und ihrer Handlungen oder die schwache meist plump dämonisierende Darstellung der Bösewichte besser als viele andere Filme dieses Genrebereichs.
Nach Sichtung des Trailers im Kino: Also nicht nur, dass Bastille Day ohnehin ein absolut dummer Film zu sein scheint, er ist nach den Anschlägen von Paris auch das mit Abstand dümmste, was nun im Kino laufen kann.
"Mustang" ist ein guter, sehenswerter Film geworden, der sich aber doch leider ein wenig, wie man bei solch einer Thematik schnell vermuten kann, im Betroffenheitskino verliert, in dem er dem Zuschauer zwar keine Tränendrüsen-Momente aufzwingt, aber dennoch nicht damit spart, die Gefangenschaft der fünf Mädels unter dem Joch von Großmutter und Onkel auf verschiedene Art und Weisen möglichst schrecklich darzustellen. Denn wenn der Film z.B. neben der generellen Gefangenschaft nämlich noch andere Schandtaten des Onkels andeutet, dann verliert "Mustang" den Zuschauer durch seine überkonstruierte Schreckensdramaturgie, die gar nicht vonnöten wäre.
Aus aufgeklärter europäischer Sicht ist die eigentliche Thematik schon schrecklich genug: Fünf junge Mädchen dürfen nicht ihre Jugend ausleben, sondern müssen eingesperrt im Haus den Weg der angehenden Ehefrau (und das heißt wiederum Hausfrau) beschreiten.
Wie der großartige Titel steht der gesamte Film für die Freiheit des einzelnen, der versucht aus den ihn einengenden (gesellschaftlichen) Verhältnissen zu entkommen. Ein Aufbegehren, dass in dieser äußerst rigide dargestellten Welt meist nur noch sich in kleinen Momenten äußern kann, aber als innerlich flammende Haltung zumindest bis zum Schluss nie erlischt.
Deniz Ergüven findet wundervolle, betörende Bilder, die hier tatsächlich dem Plot eine zusätzliche Substanz verleihen. Denn alles scheint zu flirren, scheint aufregend und verlockend zu sein und damit den inneren Drang der Rebellion zu kitzeln.
"Mustang" hat eine klare und immer noch wichtige Botschaft, die phasenweise aber zu geradlinig und plakativ eingeimpft wird und damit eine Wertung in höchste Regionen verhindert.
Das funktioniert aber nicht, indem man sich aus allen großen Horrorfilmen was zusammenklaut. Conjuring trägt wenig eigene Handschrift als vielmehr cineastische Hommagequalitäten.
Die hier dargestellte Kritik der Fans kann man eigentlich nur auf eine Weise beantworten: Dann guckt doch TWD! FTWD will genau das, was kritisiert wurde, anders machen. Deswegen war auch die erste Staffel gefühlt so träge und dröge, weil immer wieder ausgehandelt werden musste, wie man nun mit Zombies umgehen soll.
Nichtsdestotrotz sehe ich immer noch keine Daseinsberechtigung für FTWD. Das ist als ergänzende Spin-OffSerie die pure Belanglosigkeit.
Welche tolle Idee meinst du denn konkret? Der Trailer war ja mal wieder komplett schematisch.
Wolfgang M. Schmitt jr. ...
Ein typischer Todd Haynes: Ein wenig Schmalzpiano, ein kontroverses Thema in einer repressiven Zeit, verquirlt mit minutiös rekapitulierten Settings und Kostümen - quasi "Dem Himmel so fern" mit besseren Schauspielern und mehr Intensität und Fokus auf ein Thema.
Denn was "Carol" letztendlich zu einem guten Film macht, ist nicht der Score, nicht der altbekannte Plot, nicht die inszenierten 50er, sondern die grandiosen Hauptrollen, verkörpert von Rooney Mara und Cate Blanchett. Wenn Blicke töten könnten, sagt man, hier sind Blicke ebenso vielsagend im positiven. Dass es zwischen den zwei sich umtanzenden Seelen zur Vereinigung kommen muss, ist klar, aber eine Darstellung dessen fast schon überflüssig. Zu innig und vielsagend sind bereits ihre Blicke, aber auch die wenigen Gesten zu- und miteinander.
Todd Haynes vermeidet es gottseidank, eine flammende Anklage an eine Zeit zu halten, die zum Glück überwunden ist (oder scheint). Vielmehr ist der Film schlichtweg liberal ohne damit gleich auf die Barrikaden zu gehen: Es gibt Anziehung zwischen Menschen und bei anderen wiederum nicht. Warum nicht dieser Macht folgen und sich ihr hingeben? Eine Macht, die wir in ihrer vollen Entfaltung und Blüte irgendwie mit dem Begriff "Liebe" zu deckeln versuchen.
Es liebe sich, wer will. Ein einfaches Fürsprechen für Zusammengehörigkeit, da wo sie empfunden und gewollt wird.
Endlich mal wieder ins Kino!