Sonse - Kommentare
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Alle Kommentare von Sonse
Das Einzige, was mir jemals auf Reisen geklaut wurde, war ein Handtuch. Natürlich nicht irgendeines, sondern so ein spezielles, teures, superleichtes, aber extrem saugfähiges Mikrofaserhandtuch. Ärgert mich heute noch. Damn you, Airlie Beach and Douglas Adams! Adams hatte in seinen guten Australien-Survival Tipps nämlich das Thema Handtücher völlig vergessen:
"* Don’t ever put your hand down a hole for any reason whatsoever. We mean it.
* The beer is stronger than you think, regardless of how strong you think it is.
* Always carry a stick.
* Air-conditioning.
* Do not attempt to use Australian slang, unless you are a trained linguist and good in a fist fight.
* Thick socks.
* Take good maps. Stopping to ask directions only works when there are people nearby.
* If you leave the urban areas, carry several litres of water with you at all times, or you will die.
* Even in the most embellished stories told by Australians, there is always a core of truth that it is unwise to ignore.
See Also: 'Deserts: How to die in them', 'The Stick: Second most useful thing ever' and 'Poisonous and Venomous arachnids, insects, animals, trees, shrubs, fish and sheep of Australia, volumes 1-42.'"
Dachte ich teile das an dieser Stelle mal mit euch. ;)
Ridley Scotts No-Bryan Adams-"Robin Hood"-Interpretation ist ein solides, gutes History-Action-Epos und keineswegs so schlecht wie er überall geredet wird.
Allein schon die Herangehensweise an den Stoff rechtfertigt eine Neuauflage, denn dieser "Robin Hood" gibt nicht die übliche Legende wieder, wie wir sie zur Genüge aus diversen Verfilmungen, von Disney über Costner hin zu Mel Brooks' Helden in Strumpfhosen kennen. Wer das erwartet, sollte lieber einen der älteren Filme anschauen.
Helgelands Drehbuch versucht die Legende innerhalb ihres historischen Kontexts weniger märchenhaft zu erklären, es liefert quasi eine Geschichte, die ihren Ursprung deutet. Böse Zungen betonen zu recht, Titel wie "Robin Hood: The Early Years" oder "Robin Hood Begins" wären ehrlicher gewesen. In der Tat hält sich Scotts Film viel mehr an Historisches, übergeht jedoch bei allem Interesse an geschichtlicher Authentizität viele Fakten und mixt alles doch wieder zu einem eigenwillig dramatisierten Ganzen. Das tut er jedoch besser als es z.B. bei "King Arthur" der Fall war.
Dabei bleiben der Sheriff, die Merry Men und der Humor weitgehend auf der Strecke. Letzteres kann aber auch an Russell Crowe liegen. Den ich hier gerne gemocht hätte, der mir aber viel zu viel nuschelte und mit seinem bizarren Aussie-Kiwi-Oirish dem breiten Amerikanisch von Costner im englischen Mittelalter damit noch den Rang in Sachen Akzent abläuft. Den Sound fand ich jedoch manchmal schlecht und die Dialoge undeutlich, das kann aber auch am Kino gelegen haben... Blanchett bemüht sich verzweifelt um Chemie zu ihrem Kollegen und mit viel 'willing suspension of disbelief' habe ich die Robin und Marian-Liebesgeschichte eben gekauft. Marian nicht als reine "damsel in distress" darzustellen, begrüße ich zwar, aber ihren Einsatz bei der Schlacht am Ende hätte nicht sein müssen.
Die Bilder sind schön anzusehen, der CGI-Einsatz wohltuend unauffällig, und die Inszenierung, vor allem die der Actionszenen ist vorbildlich. "Robin Hood" kommt mir bei den mehrheitlich infantilen Blockbustern letzter Zeit angenehm erwachsen vor. Leider will der letzte Funke dieses Films bei all meinem Wohlwollen dennoch nicht überspringen. Für eine moderate Empfehlung reicht's aber, auch als Sequel zum "Kingdom of Heaven - Director's Cut".
Fast vergessen: Sehr schicke End Credits von Prologue Design!
-- Hier hole ich ein wenig weit aus, und eigentlich wollte ich die ganze Passage löschen, dann dachte ich "ach, wurscht", drum hänge ich sie hier doch ans Ende. Das könnt ihr also überspringen... --
Wer Interesse an englischer Geschichte hat, wird vermutlich Freude an Scotts Film haben. Denn wenigstens rettet Lionheart am Ende nicht die Helden und seine Qualitäten als König werden in Frage gestellt. Seinen guten Ruf hat er im Grunde nicht verdient: Richard war ein Angevin und als solcher durch und durch Franzose, liebte Aquitaine und England interessierte ihn nur als Melkkuh zur Finanzierung seines dritten Kreuzzugs. Bruderherz John schubste er aber durchaus temporär nach seiner Rückkehr vom Thron, bis er sich mit seinem alten Kreuzzug-Kumpel Philippe Auguste, König von Frankreich, in Frankreich bzw. den englischen Territorien dort, zu kloppen begann und starb. Das hat man für den Film alles gerafft, damit es nicht zu kompliziert wird. King John trägt den Beinamen "Lackland", weil er für England Anjou, Poitou und die Normandie verlor. Dort fanden Kämpfe statt, die verloren wurden (weiterer Beiname: "Softsword"), und nicht an Englands Küste. Die kamen erst später. Die Barone sahen das Desaster und zwangen John zur Unterzeichnung der Magna Charta - die wird im Film angedeutet - an die er sich jedoch nicht hielt, weshalb die Barone dann erst die Franzosen einluden, um John loszuwerden. Bürgerkrieg und John futtert sich an in Apfelwein eingelegten Pfirsichen zu Tode. Moral der Geschichte: Es gab keine Outlaws, die Reisende in den Wäldern von Sherwood, Barnsdale und all den anderen Forests, die Anspruch auf ihren Robin Hood erheben, ausraubten. Ihr habt aber auch nix anderes erwartet, oder? Außerdem: Nicht zu viel hochprozentiges Obst essen, kann fatale Nebenwirkungen haben.
Anna, du solltest vermutlich schon groß und fett SPOILER irgendwo oben hinschreiben. Es mag Lost-Kucker geben, die nicht auf dem aktuellen Stand sind.
Sun und Jin? Sind vermutlich auch durchs Locke-Raster gefallen, oder?
Bei der Auswahl: Daniel.
Aus Spaß hätte man doch auch Nikki and Paulo mit reinnehmen können? ;)
Ansonsten sind meine Lieblingsfiguren: Ben, Alpert und Desmond.
Warum ich froh bin, dass LOST endlich vorbei ist?
Weil ich dann hoffentlich nicht mehr ständig das Lost-Gemaule von Batzman lesen muss, der schon vor Jahren ausgestiegen ist.
Hab ich da "Galaxy Quest" gehört?
"By Grabthar's hammer, by the sons of Worvan, you shall be avenged."
"Der Pumuckl gibt keine Ruh',
er dichtet Dir die Ohren zu
Ein wunderschönes Kurzgedicht,
gefällt dem Meister Eder nicht"
Pumuckl, so hieß mein erster Hamster.
Noch besser als die Serie kenne ich allerdings die Hörspiele aus den 80ern mit Clarin und Bayrhammer, von denen nicht alle Folgen verfilmt wurden. Die Kassetten - und ich bilde mir ein ich hatte fast alle Folgen - lagern heute noch in einer Kiste auf dem Dachboden meiner Eltern. Annähernd so viele MCs sollte ich später nur von den ??? besitzen.
Und da ich meine Hörspiele früher bis zum Bandsalat rauf und runter hörte, kann ich die heute oft noch auswendig:
"Du liest und ich hör zu
und du schreibst und ich werf es in den Briefkasten
und du schreinerst und ich dichte
und aus ist die Geschichte.
Ui, das reimt sich und was sich reimt, ist immer gut."
Don Henderson (Greg Kinnear) reist für seinen Arbeitgeber, einen Fast Food Riesen, nach Colorado, zum Ursprung des Fleischs seines Unternehmens, um Vorwürfe zu untersuchen, man verkaufe als Beilage Exkremente in seinen Burgern...
Er und eine Zahl anderer Charaktere bevölkern Linklaters Film. Sie kommen und gehen und sollen dabei über ein Thema aufklären, das niemanden außergewöhnlich überraschen sollte. Entsprechend beliebig, wenig subtil, fragmentarisch, leer und lahm kommt "Fast Food Nation" daher. Eine gute Doku hätte ich jederzeit vorgezogen und damit meine ich nicht Spurlocks populistisches Fressexperiment, das ist nämlich noch schlechter als Linklaters erhobener Zeigefinger.
Jetzt seid mal alle hier nicht so gehässig. ;)
Ich unterstelle das ein Großteil von euch auf "Fluch der Karibik" steht. Und auf was basiert dieser unnötig erfolgreiche Franchise? Einer Freizeitparkattraktion.
Franzosen in England zu Zeiten Robin Hoods sind nun wirklich keine Überraschung. ;)
Ich lache ich immer beim Gedanken darüber, dass in überspitzter Form quasi kaum so "richtige Engländer" je auf dem Thron saßen: Wo kamen die Angeln und Sachsen her? Die Wikinger, die Franzosen, Waliser, Schotten und seit dem 18. Jahrhundert - full circle- die Hannoveraner...
Davon abgesehen:
Eigentlich finde ich die in UK und den USA beliebte Bezeichnung "Cheese-eating surrender monkeys" sogar noch ganz liebevoll. Die beste "New Rule" von Bill Maher bleibt für mich gleichzeitig jene zum Thema "French Dissing" - wer's nicht kennt, unbedingt mal anschauen: http://www.youtube.com/watch?v=yKS0yISz6xQ
:)
Leicht: Chaplin.
---
Kleinliches Grammatik-Gemaule von der Seitenlinie:
Ich mag den Genitiv in diesen Titeln nicht. "Des" klingt für mich so befremdlich. Man muss diesen Kasus nicht um jeden Preis retten. In seiner eleganteren Possessiv-Form könnte ich ihn jedoch akzeptieren: Welcher ist XYs bester Film... Aber bitte ohne Apostroph, wenn ich gerade schon dabei bin. ;)
Clark Gregg ist mein liebster Staatsdiener in winzigen Nebenrollen. Ob als S.H.I.E.L.D.-Agent in den jüngsten Marvel-Filmen oder in quasi der gleichen Rolle als FBI-Agent in "The West Wing". Süffisant, zurückhaltend, höflich und effizient, so mag ich meine Agenten. :)
Ach Willi, was habe ich dich und deine Stimme geliebt.
Wer war denn damals dein Sprecher?
Ich zitiere aus meiner Erinnerung:
Willi: Ja ja, fleißig wie eine Biene.
Maja: Das grade du das sagen musst, Willi...
Willi: Tja.
Und Flip darf natürlich auch nicht vergessen werden. Hüh-Hüpf!
Allein schon weil heute Muttertag ist "Nochmal! Nochmal!"
"Earl: Good day, family that loves me.
Baby: Not the Momma.
Earl: Alright, that ends right now. I've had it up to here with that not-the-momma stuff. I am not Not the Momma, I am the daddy, and you only get one, and that's what you're gonna call me. Say "Daddy".
[Baby refuses]
Earl: Say "Daddy".
[Baby still refuses]
Earl: Alright, say "Da"...
Baby: Da...
Earl: "Dee".
Baby: Dee.
Earl: Da...
Baby: Da...
Earl: Dee.
Baby: Dee.
Earl: Daddy.
Baby: Daddy.
Earl: He did it.
Baby: Daddy, Daddy.
Earl: Fran, get in here.
Baby: (singing)Daddy, daddy, da-daddy, daddy, daddy... NOT THE MOMMA."
Großartige Serie.
"O sad, and sweet, and silent!"
So steht es im ersten Vers der zweiten und letzten Strophe von Oscar Wildes Gedicht "Lotus Land", welches er in Illaunroe in der Grafschaft Connemara schrieb. Sein Vater hatte dort im Westen Irlands ein Sommerhäuschen und das steht auch heute noch. Wildes Zeile trifft auf Urszula Antoniaks beeindruckendes Kinodebut "Nothing Personal" zu, welches an diesem Ort gedreht wurde.
Eine junge Holländerin versucht ihre Vergangenheit hinter sich zu lassen und ist mit Rucksack und Zelt in Irland unterwegs. Anderen Menschen gegenüber ist sie ruppig und abweisend. Sie findet das abgelegene Haus eines Mannes, mit dem sie einen Handel schließt: Arbeit gegen Essen - keine Fragen und so wenig Kontakt wie möglich. Langsam bröckelt ihr Schutzwall selbstgewählter Einsamkeit...
Ich mag diese Art Filme, dieses Außenseiter-Genre, das Menschen in einem Film aufeinander treffen lässt und schaut was passiert, basierend allein auf ihrem Charakter und keiner äußeren Macht, unerhörten Begebenheiten oder was auch immer. Plot und Action bestimmen nicht was geschieht, sondern werden bestimmt von den Figuren, ihren Eigenheiten, Gefühlen und den Entscheidungen, die sie treffen. "Nothing Personal" ist so ein Film.
Wer immer alle Antworten vom Drehbuch auf dem Silbertablett serviert bekommen möchte, ist bei Antoniak an der falschen Adresse. Ihr Film entzieht sich wie ihre Heldin dem Zuschauer und gibt uns kaum Antworten auf die Fragen nach der Vergangenheit oder dem Privatleben ihrer beiden Protagonisten. Die Auslassungen muss der Zuschauer für sich füllen, die wenigen Andeutungen lassen dies jedoch größtenteils zu.
Die schroffen Landschaften von Galway unterstreichen den Minimalismus von "Nothing Personal". Antoniak hat ein gutes Auge. Lotte Verbeek wirkt alt und jung zugleich. Ihre zunächst namenlose Frau hat für sich eine karge Existenz gewählt - unterwegs egal wohin mit nichts als dem Nötigsten, will sie vor allem ihre Ruhe. Ihre Ablehnung stößt viele Zuschauer zunächst sicher ab und sie identifizieren sich eher mit der anderen Hauptfigur. Seine Ruhe hat auch (großartig stoisch wie immer) Stephen Reas allein lebender Mann. Nur er ist anders einsam, umgeben von allerlei Schönem: Natur, Musik, Bücher und stets mit einem vollen Kühlschrank voller leckerer, frischer Sachen.
Leider stellen sich durch die bewussten Lücken des Films immer wieder Fragen, die mich doch manchmal vom eigentlichen Geschehen unnötig ablenkten. Sei es durch Ungereimtheiten oder Ungeklärtem. Sie besitzt für ihren kleinen Rucksack doch ein wenig zu viel Kleidung, die überdies nicht ausschließlich praktisch ist, was ihrem Charakter zuwiderläuft. Auch ist sie für die Art ihres Lebens anfangs in erstaunlich guter Verfassung und ihre Haare sind sowieso immer frisch gewaschen und gepflegt. Denn frau muss natürlich in allen Lebenslagen hübsch sein, sonst gehört sie nicht vor die Kamera... Ein Hauch mehr Realismus hätte bei aller Poesie hier doch ganz gut getan. Er wiederum scheint keine finanziellen Sorgen zu haben, und keiner nennenswerten Arbeit nachzugehen. Sein Haus ist recht schick eingerichtet, er trinkt nur guten Wein, geht fast täglich einkaufen, auf einem Tisch steht ein Macbook Pro... Sein Wohlstand wirft unpassenderweise mehr Fragen auf als seine Familienvergangenheit.
Außerdem konnte ich das Ende nach rund einem Drittel Film bereits erahnen, was ein wenig schade ist, da ich gerade die Unberechenbarkeit der Handlung in dieser Sorte Film so liebe. Das ist vermutlich aber nur ein Problem für Leute, die schon sehr viele Filme gesehen haben.
Schließlich gibt's von mir noch einen Rüffel für die sinnlosen Kapiteleinblendungen ("Loneliness", "The End of a Relationship" etc.), die dem Zuschauer nichts sagen, was er aus dem Gezeigten nicht für sich selbst erschließen kann. Einerseits so wenig verraten wie möglich, andererseits redundante Hinweisschilder fürs Publikum aufstellen... So nicht.
Dennoch sollte man Antoniak nach ihrem preisgekrönten Erstling hier im Auge behalten. Denn trotz kleiner Fehler, was bleibt ist ein außerordentlich schöner Film über die Kunst des Alleinseins, der Einsamkeit und Freiheit sowie dem Bedürfnis nach menschlicher Nähe.
Für den Kinostart von "In the Loop" warb man vergangenes Jahr mit Malcolm Tucker im Obama-Style Poster mit der Tagline: "No you f****** can't"...
Wer Armando Iannuccis brillante Fernsehserie "The Thick of It" mag, wird "In the Loop" genauso lieben.
Der Spin-Off dieser Serie erweitert das Politspektrum von der Innen- zur Außenpolitik, und behandelt mehr oder weniger direkt das Thema "Wie ist Großbritannien in den Irak-Krieg geraten" auf die im Grunde angemessenste Weise: als Satire.
Der ahnungslose Simon Foster, Minister for International Development, gerät zwischen die Fronten, als ein durch die USA angeführter Krieg im Nahen Osten bervorzustehen scheint, für den auch der britische Premier sich ausspricht. Foster verquatscht sich vor laufenden Kameras und zieht damit nicht nur die Aufmerksamkeit von Malcolm Tucker, dem berüchtigten und aggressiven Spin-Doctor des Premiers (Alastair Campbell lässt grüßen), auf sich, sondern findet sich schon bald mit einigen anderen britischen Regierungsvertretern in Washington, wo die transatlantische "Diplomatie" aufeinanderprallt.
Mit dabei sind zahlreiche bekannte Gesichter aus der TV-Serie, sowie James Gandolfini als US General und Tom Hollander als Simon Foster.
Alles ist mindestens eine Nummer größer und polierter, der Zynismus und die hochkarätigen Beleidigungen sind glücklicherweise geblieben. Die geniale Figur Malcolm Tucker (großartig: Peter Capaldi) ätzt sich durch Washington wie durch London mit seinem schmeichelhaften Charme:
"Within your 'purview'? Where do you think you are, some fucking regency costume drama? This is a government department, not some fucking Jane fucking Austen novel! Allow me to pop a jaunty little bonnet on your purview and ram it up your shitter with a lubricated horse cock!"
Das war nur ein kleiner Appetizer...
Das Skript ist so schnell und scharfzüngig, man kann mit den ausgezeichneten Dialogen kaum mithalten. Genau mein Geschmack.
Und ja, man kann sich diesen Film auch problemlos anschauen ohne "The Thick of It" zu kennen. Die Serie sei dennoch ebenso stark empfohlen.
Schaut euch am besten mal den Trailer an, dann wisst ihr auf was ihr euch im positiven Sinne einlasst.
Der Guardian hatte zum Start der dritten Staffel ihre besten zehn Tucker-Zitate aufgelistet. Die können wir sicher ergänzen.
Hier die Guardian Top Ten:
• Responding to knock at his door: "Come the fuck in or fuck the fuck off."
• Tucker's Law (out-take from the Spinners & Losers special): "If some cunt can fuck something up, that cunt will pick the worst possible time to fucking fuck it up cause that cunt's a cunt."
• Moaning about minister on the phone: "He's about as much use as a marzipan dildo."
• To a pair of rival advisors: "Laurel and fucking Hardy! Glad you could join us. Did you manage to get that piano up the stairs OK?"
• Dressing down MP, Geoff Holhurst: "You're so back-bench, you've actually fucking fallen off. You're out by the fucking bins where I put you."
• Commenting on Ben Swain's disastrous Newsnight appearance: "All these hands all over the place! You were like a sweaty octopus trying to unhook a bra."
• Bollocking a communications department employee: "How much fucking shit is there on the menu and what fucking flavour is it?"
• Advising minister Hugh Abbot to keep up with the zeitgeist: "You've got 24 hours to sort out your policy on EastEnders, right? Or you're for the halal butchers."
• Note passed to assistant Jamie during meeting with blue-sky thinker Julius Nicholson: "Please could you take this note, ram it up his hairy inbox and pin it to his fucking prostate."
• Admonishing junior adviser Ollie Reeder to respect government property: "Feet off the furniture you Oxbridge twat, you're not on a punt now."
http://www.guardian.co.uk/tv-and-radio/tvandradioblog/2009/oct/15/thick-of-it-malcolm-tucker
Oh, the joy of it.
Armando Iannucci und sein Team haben mit "The Thick of It" die brillanteste Politsatire im TV geschaffen und mit dem letztjährigen Spin-Off "In the Loop" den besten Vertreter dieses Genres im Kino seit "Dr. Strangelove".
In den ersten beiden Staffeln dreht sich alles um den sagenhaft inkompetenten "Social Affairs" Minister Hugh Abbott (in der eben erst auf DVD erschienen dritten Staffel wird er von Nicola Murray ersetzt) sowie sein Beraterteam, die täglich gemeinsam versuchen der Rache von Malcolm Tucker zu entgehen.
Tucker ist der Spin Doctor Nr. 1 des Premierministers sowie dessen hoch aggressiver "Policy Enforcer" und Krisenmanager. Er ist eine der besten Figuren, die das Fernsehen in den vergangenen Jahren hervorgebracht hat. Der schreiende Mann mit Telefon ist so gefürchtet wie die Inquisition und hat das erstklassigste Schandmaul, das mit Leichtigkeit Jack Nicholsons Col. Jessup aus "A Few Good Men" und R. Lee Ermey aus "Full Metal Jacket" aussehen lässt wie zwei unschuldige Chorknaben. Nur sein inoffizieller Vertreter Jamie ist wohl noch aggressiver. Peter Capaldi verkörpert Tucker, der unverkennbar auf Blairs ehemaligem Director of Communications and Strategy Alastair Campbell basiert, einmalig.
Die Dialoge sind hervorragend und jedes Script wird angeblich noch von einem "Swearing Consultant" verfeinert. Die Schauspieler improvisieren auf Basis des Texts, um ihn flüssiger und realer wirken zu lassen. Hinzukommt der dokumentarische Stil durch den Einsatz von Hand-held-Kameras, der das alles sehr glaubwürdig aussehen lässt. "The Thick of It" ist eine Art Anti-"West Wing", kein bisschen Gutmenschen-Glamour, sondern voller unsympathischer und teils doch wieder mitleiderregender Staatsdiener, ob überfordert, durchgeknallt oder verzweifelt.
Die Serie erinnert oftmals an "The Office", ist für mich aber böser und gefällt mir daher noch besser.
Wer so etwas mag bzw. aushalten kann, muss diese Serie einfach sehen.
Hier gibt's die beste Flucherei überhaupt zu hören!
Und wem das nicht passt:
"Come the fuck in or fuck the fuck off."
Das nehme ich mir nun auch zum Anlass, meinen längst überfälligen Kommentar zu "In the Loop" endlich nachzureichen.
Als ich vor Jahren im Schulbus Kinder beobachtete, die mit seltsamen Karten spielten, und mir jemand erklären musste was "Pokémon" ist, wusste ich, ich war erwachsen (oder einfach alt).
Hast du gut geschrieben, wobei mir der Titel schon fast wieder über die olle Hutschnur gegangen ist. ;)
Diese Anti-Stratfordians... *kopfschüttel*
Sicherlich wird der Film mehr Leute für Shakespeare interessieren, aber auch diese albernen Theorien noch salonfähiger machen.
P.S. Der Film heißt in D. "Radio Rock Revolution" drum funktioniert wohl die Autoverlinkung nicht ("rock-radio-revolution")
Und Hedwig mit dem Angry Inch?
Wie? Was? Wo? Ich bin hier der einzige Ebert-Fan!?
Los, Fan werden hier! Sonst gibt es keine "Thumbs Up".
Das ist jetzt nicht euer ernst? Mich mit einem Bild aus "Priscilla" ködern und die drei dann nicht zur Auswahl stellen! Da kann ich also nicht mitmachen.
Wenn ich mich zwischen Bernadette, Felicia und Mitzi entscheiden müsste, würde ich Terence Stamp wählen, obwohl Guy Pearce eher in eure Auswahl passt.
"I've said it before, and I'll say it again: 'No more fucking ABBA!'" :)
Absolute Lieblingsfolge: "The Bubble" (S3-15).
Wer kennt nicht einen Drew Baird? Sucks at everything because he lives in the good-looking bubble. So erklärt Jack es Liz: "Beautiful people are treated differently, from, say, moderately pleasant looking people. They live in a bubble. A bubble of free drinks, kindness and outdoor sex." Beste Szene: Das Tennisspiel.
Da stehe ich zu: "Adelheid und ihre Mörder" habe ich fast immer gern gesehen, neben Hamann war auch ganz besonders Hauptkommissar Strobel unersetzlich.
Als Kind fand ich KITT ganz toll und auch heute noch wünschte ich mir manchmal, ich könnte meinem Auto einfach sagen "Komm, hol mich bitte mal hier ab" und es würde mir mit der Stimme von Rüdiger Schulzki antworten "Bin schon unterwegs, Sonse". Leider gab es damals in den Achtzigern keine KITT-Poster ohne Hasselhoff auf dem Kotflügel und das ist einfach zu fies. "Knight Rider" behalte ich als Kindheitserinnerung im Gedächtnis und schaue es mir besser nie wieder an.