Sonse - Kommentare

Alle Kommentare von Sonse

  • Arbeitstitel: Spider-Man 4 - MJ hits the Pavement (Bitte!)

    • Ein doppelter Crowe ist mir zu "gimmicky"...

      • Du sprichst auch von "Filmfans", das ist nur geringfügig deckungsgleich mit "deutscher Kinozuschauer"... ;-) Einige der "Fans" haben den Film ja bei Gelegenheit gleich im Ausland gekuckt - und wen wundert das wenn der Film sogar auf den Philippinen und in Venezuela einen Monat vor Deutschland startete.^^

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          Uninspiriert. Der Film gleicht einem Merkblatt zu einer RAF-Klausur für Schule oder Uni, ein chronologisch abgefilmtes Stichwort nach dem nächsten: ... Dutschke-check..., Bankraub-check..., Stammheim-check... Was einen spannenden und gelungenen Film ausmacht bleibt weitgehend auf der Strecke.

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          • 7
            über Crash

            Und wenn du denkst "kranker geht's nicht mehr", kommt irgendwo ein Cronenberg her. Cronenberg trifft meinen Geschmack nicht immer. The Fly, History of Violence, Videodrome und eXistenZ mag ich - mit Naked Lunch konnte ich absolut gar nichts anfangen und der Rest, den ich kenne liegt irgendwo dazwischen.

            Die Prämisse des Films ist recht originell und durchaus mutig: die sexuelle Energie, die die Menschen hier empfinden, wenn sie gefährlich mit dem Auto fahren bzw. einen Unfall verursachen - ein ganz orgiastischer Crash. Nachdem James (Spader - wer sonst?) einen Autounfall hat, erregt ihn der Anblick des verbeulten Wagens mindestens ebenso wie die Überlebende (Holly Hunter). Er gerät in eine Subkultur, die gänzlich dieser Obsession huldigt und versucht seine Frau (D. Kara Unger) auch dafür zu begeistern.
            Übrigens: *Spoiler* - hat hier eine ganz eigene Bedeutung.

            Der Film ist dabei keineswegs schön, erotisch und erregend, sondern soll wohl schockieren, anekeln und entsetzen. Letzteres ist ihm bei mir aber nur zum Teil gelungen. Ich weiß, dass die Geschichte auf einem Buch von von Ballard aus den 70ern basiert. Wie gelungen die Adaption ist vermag ich nicht zu beurteilen, aber Cronenberg hat es durchaus geschafft, die Kritik an moderner Technik, Objekten (Autos) als Mittel menschlicher Kommunikation und dem Promikult (es werden Autounfälle von Stars nachgespielt, z.B. James Dean) zu übertragen, um die es wohl auch in der Vorlage geht. Bedenkt man das nicht, könnte man manchmal meinen man habe es nur mit einem Porno zu tun. Denn von Anfang bis Ende wird praktisch in einem Jeder-mit-Jedem-Szenario durchgevögelt. Da kann ich mich auch noch so anstrengen, ich konnte meinen Zynismus nicht im Zaum halten. Ja, Cronenberg durchbricht manchmal bei dem Film jegliche klassische Erzählstruktur. Ja, die Sexszenen sollen alle möglichst befremdlich sein und mindestens so kalt und distanziert wie die Protagonisten wirken (Schauspieler, die zu viel Chemie miteinander hatten wurden entweder rausgeschnitten oder gar nicht erst gepaart) - doch irgendwie kam mir das Ganze oftmals doch noch recht "hollywoodesque" herüber. Okay, das Wunde-im-Oberschenkel-Ficken ist Cronenberg pur!

            Sehr schön fand ich den vereinzelt eingestreunten schwarzen Humor. Beispiel: Helen (Hunter) zeigt eine Verzweiflung, die von Komik nicht mehr weit entfernt ist, als eine Videokassette (alle kucken gemeinsam Autosendungen...) verklemmt und sie aufspringt und wild mit der Fernbedienung rumfuchtelt bis das Band weiterläuft. Die perfekte Mischung aus Fetisch, Kontrollfreak und Angst. Oder Arquette, die versucht mit ihrem im Metallgerüst (Unfall = Verletzungen) steckenden Bein in ein Auto einzusteigen... Spader war sehr gut und auch die anderen Darsteller, allen voran Elias Koteas als Vaugham als Anführer der Auto-Akolyten, der Wunden und Narben wie ramponierte Autodellen streichelt. Einzig Deborah Kara Unger als Spaders Ehefrau konnte ich nicht ausstehen. Warum flüstert sie den ganzen Film hindurch? Warum? Sogar in einem großen Saal... Nun ja, am Ende - nachdem sie auch mal ihren Crash hatte, aber "leider" unverletzt bleibt (sowas aber auch), sind sich Ehemann und Ehefrau anscheinend viel näher als zuvor.

            Ich kann den Film respektieren und für seine Konsequenz bewundern, aber eben diese erwünschte Distanz, Kälte etc. bringt bei mir auch mit sich, dass ich ihn auch nicht so recht mögen kann.

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            • 8

              Hier wird schwer gefoltert...
              *Spoiler Ahoi*

              Shigeharu hat seinen Sohn groß gezogen, sein Frau ist vor einigen Jahren gestorben und nun ist er auf der Suche nach einer zweiten Frau. Ein befreundeter Tv/Film-Produzent organisiert zu diesem Zweck eine mehr oder weniger fingierte Audition, ein Vorsprechen - heute heißt das wohl Casting. Von Beginn an hat er eine Favoritin, er verliebt sich... - doch die junge Auserwählte Asami hat einen Werkzeugkasten und beileibe nicht mehr alle Tassen im Schrank...

              Der Film beginnt harmlos, ein wenig wie eine romantische Komödie und endet als Horrordrama. Die Montage der Audition ist so leicht und witzig wie der Film es im weiteren Verlauf nicht mehr sein wird. Langsam und stetig wird die Liebesgeschichte zum Albtraum. Shiina ist eine Idealbesetzung für Asami, sie beunruhigt sofort. Abgesehen davon, dass ich schon immer fand, dass Ballet grausam ist und es mich nicht wundert das einer der großen filmischen Psychos hier ihren Ursprung hat - denkt man das Gleiche wie Shigeharus Umfeld: Mit der stimmt was nicht. Überleg dir das noch mal... Ah, nein!

              Was in Erinnerung bleibt ist sicher das Ende des Films. Asami schwingt ihre Akupunktur-Nadeln und jagt sie dem bewegungsunfähigen Shigeharu ins Fleisch - auch in bzw. unterhalb der Augen, das war richtig übel. Miike zeigt diesen Moment aus Shigeharus Perspektive - ah, ich konnte schier nicht hinsehen. "Kiri kiri kiri" (tiefer, tiefer, tiefer) zirpt bei jedem malträtieren ihres "Nadelkissens". Dem noch nicht genug, sie hat auch noch einen Draht dabei mit dem sich, quasi mit chirurgischer Präzision auch das eine oder andere Körperteil abtrennen lässt. Besonders tragisch ist dies, wenn der verstümmelte Igel sich sogar zu recht bestraft zu fühlen scheint. (...) Der Geschlechterkampf ist hier zwar ausgesprochen japanisch, aber dennoch zugänglich.

              Die anfangs lineare Erzählweise wird ab einem Punkt aufgebrochen. Miike springt in der Zeit, es gibt Traumsequenzen und Visionen. Man fragt sich oftmals was ist hier echt? Was Halluzination? Da muss man wohl zu seinem eigenen Schluss kommen. Für mich war dies der Schwachpunkt des Films. So recht konnte ich mich mit dem plötzlichen Surrealismus nicht anfreunden. Ich frage mich bis jetzt, ob Audition in seinem Spannungsaufbau und seiner Attacke auf die Sehgewohnheiten nicht noch effektiver gewesen wäre, wenn er die Geschichte ohne diese Ebene und ihre Elemente erzählt hätte? Sicher puristischer, vielleicht weniger faszinierend, aber vielleicht auch noch um einiges härter.

              Miike gelingt es jedenfalls hervorragend den ruhigen Anfang zu inszenieren und der langsamen, beunruhigenden Ansammlung böser Omen. Ich habe mir den Film gebannt angesehen und trotz des blanken Horrors am Ende finde ich die wohl gruseligste Szene eine andere. Asami sitzt auf ihren Knien, auf dem Boden ihrer recht kargen Wohnung, mit gesenktem Kopf, die schwarzen Haare hängen ihr wie bei jeder scheinbar typisch-japanischen Horrorgestalt vorm Gesicht (Was haben die Japaner nur für eine Angst vor ihren Frauen und Kindern?); sie sitzt vor einem altmodischen schwarzen Telefon, wartend; im Hintergrund liegt ein großer, großer Jutesack. Die Kamera zeigt uns das ganz ruhig und recht lang. Plötzlich bewegt sich der Sack. Holy shit. Das Telefon klingelt (Shigeharu hat es nun doch nicht mehr ausgehalten und sie angerufen) und wir sehen in einem Close-Up, wie Asami hinter ihrer Mähne grinst. Allein hierfür finde ich den Film bereits enorm gelungen.

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              • Subversives Subjekt... Allerhand. ;-) Na, mein Nachbar (Rentner) führt ja eh Buch über alle Vorgänge in unserem Haus - ihr habt also nix zu befürchten.^^

                • Herrje, da war mir Cornell doch eindeutig lieber. Hoffentlich wird wenigstens der Film besser als Casino Royale.

                  • *Piiepdüüüd...* R2D2.

                    • Bin auch ein iPod, ähh... eine Eve. ;-)

                      • Private Ryan... Erspart euch die Rettung. ;-)

                        • Hui, welch ein Cast! Wird sogleich vorgemerkt. ;-)

                          • Raimi sollte endlich mal wieder etwas anderes machen.
                            Teil 4 könnte mich auch nur interessieren, wenn MJ in den ersten fünf Minuten auf brutale Weise aus dem Drehbuch getilgt wird. ;-)

                            • Greatest Living Actor...
                              Sieger des Schauspieler-Duellfiebers unter 128 noch lebenden Schauspielern, welches von Mai bis August 2008 im Forum stattfand.
                              Hier ein Link: http://www.moviepilot.de/forums/fun-games/threads/schauspieler-duellfieber-greatest-living-actors-male?page=80

                              • Sieger des Regie-Massakers unter 128 noch lebenden Regisseuren, welches drei Monate lang, von Mai bis August 2008 im Forum statt fand.
                                Hier ein Link: http://www.moviepilot.de/forums/fun-games/threads/das-regie-massaker-the-greatest-living-directors?page=72

                                • Ach Gene Kelly,
                                  Warum, warum wurdest du fast nur in Musicals besetzt? Musstest du immer tanzen? Nur weil du es unvergleichlich konntest? Das ist doch kein Grund.^^
                                  In "Inherit the Wind" bist du in einer simplen, herrlich zynischen Rolle so unheimlich großartig ohne auch nur eine Sekunde lang den Profitänzer rauszukehren. Was wäre bei dir noch so alles drin gewesen...
                                  Und du warst auch noch so ein Hübscher. ;-) Leider kann ich mit Musicals nicht besonders viel anfangen, mir bleiben also wohl nur die raren No-Singing-No-Dancing-Rollen.

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                                  • Ein offener Brief an Nancy Meyers:

                                    Dear Nancy Meyers,
                                    I am afraid this is not going to be pleasant fanmail, thus I advice you to sit down or just throw yourself out of the next window entirely.
                                    We all know that gender disparity runs rampant throughout the Hollywood studio system and that there are hardly any women directing movies. You have been called "the most successful woman director working today". This saddens and enrages me at the same time. It is said that you are "able to tap into the zeitgeist with stories that resonate with women." Apparantly women flock at the box-office to see your next 'funny and charming chick flick'. I see your movies as the most misogynist crap that has ever appeared on screen. Seeing a trailer - without knowing the film - for one of your movies, I am able to identify it within seconds as one of yours. The disgust and anger I feel is unparalleled. All the more gruesome is the fact that women are your audience, they watch with glee how they are mucked around, behave according to stereotypes, defining themselves just by some guy and generally lack backbone... the list is endless. The vicious subtlety with which you manipulate your viewers leaves me gaping for breath. That is why the wildest male fantasy torture porn bullshit is still harmless compared to your 'oeuvre'.
                                    You, Mrs. Meyers, are the Antichrist.
                                    With deepest contempt,
                                    a female viewer

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                                    • Mir Ketzerin wäre ja ein Remake lieber.
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                                      • @feininger: Hierzu verweise ich dich gerne auf einen Kommentar zum Thema von mir im Forum:
                                        (...)
                                        Was die meisten, die über seine Rollenwahl in den letzten Jahren meckern, nicht wissen: er ist hauptberuflich nicht mehr Filmschauspieler. Seit über vier Jahren ist er Intendant des Old Vic Theatre in London, vom Papierkram bis zur Bühne ist er da vollbeschäftigt und nachts telefoniert er mit LA um seine Produktionsfirma mit zu leiten. Er hat ungefähr 5 Wochen Urlaub im Jahr und in denen kann er dann Filme drehen, oder die Produktion findet in London statt und er kann das nebenher so machen. Das wird wohl auch noch mindestens 7 Jahre so weitergehen. Dies führt dann eben zu sowas wie Superman Returns oder Fred Claus. Das Theater ist sein Traum und der geht nun vor. Zeit-, Standort- Finanz- und Beziehungsfaktoren sind ihm nun wichtiger als das Drehbuch. Das lässt mein Filmliebhaber-Herz natürlich bluten...
                                        (...)
                                        Der Rest steht hier: http://www.moviepilot.de/forums/star-forum/threads/eure-lieblingsdarsteller-und-warum?page=1

                                        • Im Ausland habe ich mal ein paar Folgen "Green Wing" gesehen. Hat mir auf eine bizarre Art und Weise gefallen. Kennt die Serie jemand?
                                          Die Wiki behauptet sie lief sogar mal teilweise in Deutschland (verwunderlich): http://de.wikipedia.org/wiki/Green_Wing_(Fernsehserie)

                                          • Hab das eben ins Forum geschrieben, aber ich platziere es der Aufmerksamkeit halber schamlos noch mal hier:

                                            "Jetzt bin ich eben doch fast vor Glück vom Stuhl gefallen:
                                            Erst sortiert ihr das Forum...
                                            Dann gibt der liebe Legolars mir den Link zur neuen LAC-Special-Edition...
                                            Und dann stelle ich noch fest das ihr einen weiteren lange gehegten Wunsch ja tatsächlich verwirklicht habt! Hab davon noch nirgends was gelesen... Endlich, endlich, endlich... Sind die Bewertungen von den Kommentaren unabhängig! Das heißt ich kann die Bewertung eines Films ändern, ohne dass sich der Kommentar und dessen Erstellungsdatum ändern - so taucht dieser dann auch nicht mehr unnötig auf der Hauptseite oder meinem Profil auf.
                                            Danke. Dicker Schmatzer an alle Beteiligten!
                                            Wenn's jetzt noch ne Edit-Funktion für Kommentare gebe, die deren Erstellungsdatum auch beibehält, wenn man mal was ändert... Mensch, da würde ich echt vom Stuhl fallen. ;-)"

                                            • Ah, herrlich! :)
                                              Vielen lieben Dank Legolars! Bist ein Schatz.
                                              Wird sofort vorbestellt.

                                              • 9 .5

                                                Großartige Geschichtsstunde, die zeigt wie spannend Politik sein kann. Für amerikanische Verhältnisse sogar relativ neutral. Außerdem stecken hier unzählige Theorien der Internationalen Beziehungen drin - vom Realismus bis zum Sozialkonstruktivismus...

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                                                  Was wurde hier und anderswo schon alles über diesen Film geschrieben, dass ich noch etwas vernünftiges hinzufügen könnte...? Nachdem ich den Film nun im Abstand von drei Wochen zwei Mal gesehen habe, bin ich nun bereit mir ein Urteil zu erlauben. Nach dem ersten Kinobesuch, wusste ich nur, dass noch ein zweiter folgen musste. Vielleicht war der Film daher so erfolgreich?
                                                  Am einfachsten fällt es mir wohl ein Positiv- und Negativliste anzulegen, um mit dem Dunklen Ritter fertig zu werden (SPOILER inklusive) :

                                                  + Eine Weiterentwicklung von Batman Begins ist schon allein darum zu spüren, dass uns dieses Mal mit Ausnahme von Two Face die Herkunftsgeschichten erspart bleiben
                                                  + Nolan setzt sein Batman-Universum halbwegs konsequent fort - und bleibt der Hauptfigur hier treuer als im Vorgänger, indem beispielsweise der Held wirklich alles und jeden rettet
                                                  + Halleluja! Nolan ersetzt die schwächsten Schauspieler aus dem Vorgänger:
                                                  Wilkinson funktionierte nicht sehr gut als Mob-Boss in Begins, Eric Roberts stellt da eine deutliche Verbesserung dar (man möchte es kaum glauben^^)
                                                  Gyllenhaal ersetzt Holmes, der man die Staatsanwältin so gar nicht abnahm... Und gleichzeitig entledigt sich Nolan auch der schwächsten Figur, Rachel, mit einem Knall.
                                                  + Während in Begins die Bösewichter schwach und recht öde waren, fährt Nolan diesmal richtig auf. Two Face ist der rundeste Charakter, da wir eine Herkunft, eine Wandlung sowie sein Ende sehen. Alle überstrahlt natürlich der Joker, einer der wohl mit Abstand beliebtesten Comic-Bösewichter und schlicht "der" Batman-Gegner überhaupt.
                                                  + Bale, Caine, Freeman sind gewohnt gut. Für mich der beste im Film ist Oldman - ein perfekter Gordon. Eckhart schlägt sich wacker und Ledger ist ein wunderbarer Joker. Dennoch ist viel Hype hinter seiner Darstellung. Was wirklich beliebt ist, ist nämlich die Figur des Jokers selbst, der natürlich die besten Sprüche etc. abbekommt. Und Freaks spielten sich schon immer leichter als die unauffälligeren Charaktere.
                                                  + Der Banküberfall ist ein gelungenes Opening
                                                  + Nolan setzt seine Bildsprache fort. War Begins in orange-roten Erdtönen gehalt, ist DK wenn er kann blau-grün.
                                                  + die Action ist nicht rundum gelungen, aber hat sich ebenfalls verbessert und besteht nicht nur aus CGI-Effekten: Wenn man einen echten Truck sich überschlagen lässt, sieht das einfach besser aus als wenn das mit einem Computer-LKW passiert. Ich mag auch den Sky-Hook in Hongkong, so doof das Ganze auch sein mag.
                                                  + Erst mochte ich den Bat-Pod nicht, aber wenn man erfährt, dass das Teil aus dem Tumbler stammt, ist die Welt wieder in Ordnung.
                                                  + Ordentliche Dialoge für eine Comic-Verfilmung
                                                  + Der Film ist ambitioniert, keine Frage. Es wird soviel Plot wie nur möglich reingequetscht in die Laufzeit.
                                                  + Lang ist er, aber erstaunlicherweise empfand ich ihn beim zweiten Sehen als kurzweiliger denn beim ersten.
                                                  + Er traut sich ein böses Ende zu, dass in meinen Augen aber noch konsequenter hätte ausfallen können. Ist mir klar warum Nolan sich dagegen entschieden hat, aber ich fand den Gedanken durchaus reizvoll, dass die "Normalbürger" die andere Fähre in die Luft jagen. Da hat der Joker sehr recht: Wenn man möchte, dass etwas anständig erledigt wird, dann muss man es selbst machen.^^

                                                  ABER:

                                                  - Was mich mit Abstand am meisten stört sind die teils sagenhaft schlechten Schnitte, die den Film teilweise extrem wirr erscheinen lassen. Beim zweiten Mal fügte sich für mich zwar alles einigermaßen ineinander, aber das sollte nicht nötig sein. Das Publikum zum Mitdenken anregen ist lobenswert, aber dies hier ist was anderes. Vermutlich haben diese Schnitte zwei Gründe:
                                                  1.) Das Studio wollte vermutlich unbedingt das PG13-Rating in den USA durchdrücken. So bekommen wir kaum Blut zu sehen - und wenn der Joker jemanden vermutlich aufschlitzt bzw. aufspießt bekommen wir nichts außer einem fallenden Körper (wenn überhaupt) zu sehen. Saubere Sache das.
                                                  2.) Nolan wurde vermutlich gezwungen ein paar Minuten rauszuschneiden. Statt dass er sich eines Plots entledigt (ich mache gleich Vorschläge *g*), hat er überall kleine erklärende Zwischenfetzen rausgepickt: so sehen wir nicht wie der Joker aus der Zelle kommt oder bekommen einen deutlichen Hinweis wie Dent und Rachel in explosive Stimmung versetzt wurden, um danach leichter Zugang zu Dents Rachefeldzug zu erhalten usw.
                                                  - Überflüssiges: Auch in so einem (teils durch miesen Schnitt) gehetzt wirkenden Film gibt es Überflüssiges. Allen voran die Hongkong-Plotline, die einzig und allein dazu dient uns - zugegeben- coole Bilder zu zeigen. Dies hätte man einfach kurz und knapp lösen können - und so 10-15 Minuten gewonnen. Viele haben auch die Meinung der Film hätte 45 Minuten vor Schluss enden können - mit dem Joker-Ausbruch. Da ich jedoch Jokers Moralspielchen mag und eigentlich ganz froh bin dass uns Two Face im weiteren erspart bleibt, kann ich damit leben. Ich hätte aber auch gänzlich ohne die Ablenkungsgeiseln in dem Rohbau am Ende auskommen können sowie die ganze unterentwickelte Sonar-Überwachungsstaat-Storyline...
                                                  - Logiklöcher: Gibt es auch hier. Dabei will ich gar nicht von Physik sprechen, aber kurz den mir sehr ungebremst wirkenden freien Fall vom Hochhaus von Rachel und Batman erwähnt wissen... Völlig bekloppt ist natürlich Rachels Schlussfolgerung und Dents Einverständnis, nachdem er sie fragt: "Wo sind wir noch wirklich sicher in dieser Stadt?" und sie meint "In Bruces Wohnung" und da dann auch hingeht. Ähem, ist nicht gerade in diese Bude erst der Joker völlig ungehindert mit ein paar Typen reinmarschiert und hat beide dort bedroht? Da will sie sofort wieder hin. Leuchtet mir total ein. ;-)
                                                  Noch mal zur Sonar-Überwachungsstaat-Geschichte: Lucius ist deutlich gegen eine solche Überwachung, hat dies jedoch selbst entworfen... Aha. Nur will er es nicht gegen alle, sondern nur gegen bestimmte Menschen einsetzten? So so. Er ist sogar so sauer über diese Aktion, dass er zurücktreten will (von was? von allem? also auch Wayne Inc. oder nur vom Fledermaus-Business?) und tut dies nicht konsequenterweise gleich, sondern sagt: Na gut, dass eine Mal mache ich es für dich. Aber nur unter Protest, gell?!
                                                  Keiner, wirklich keiner erklärt Harvey, dass Batman eigentlich auch Rachel retten wollte, aber der Joker die Adressen vertauscht hatte. Weder Gordon, noch Batman... Die Dent-Story wirkt generell etwas unzufriedenstellend, da es schon weit hergeholt ist, dass er sich an Gordons Familie vergreift - und sein figurativer, moralischer Fall unverhältnismäßig tief erscheint. All this for a chick? So ein glänzender, edler Strahlemann war er dann halt von Anfang an nicht und damit ist mir seine Tragik recht gleichgültig.
                                                  - reaktionäre Moral: Sehr ärgerlich wenn man mal drüber nachdenkt. Denn hier heiligt der Zweck die Mittel, gibt es keine Grauzone mehr, ein Verbrecher wird zum Helden verklärt und alles wird zur Terrorismus-Metapher. Batman war halt schon immer bzw. ist bei Nolan ein reaktionärer Katholik.


                                                  Ich habe durchaus zu Meckern über den Dunklen Ritter, in meiner Gesamtbewertung überwiegt jedoch mein Wohlwollen gegenüber Nolans Batman und dessen Vorzüge. Vor allem im Vergleich zu anderen Vertretern seines Genres macht Dark Knight nämlich durchaus eine gute Figur. Solange man sich nicht vom Hype blenden lässt und den Film als das ansieht was er ist: eine Superhelden-Comic-Verfilmungen - nicht mehr.

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                                                  • @Batzman: Fein.
                                                    Was anderes: Fertig sortiert hast du das Forum aber noch nicht, oder?