Stefan_R. - Kommentare

Alle Kommentare von Stefan_R.

  • 7

    Auch wenn die ganz große Neuentwicklung dann doch ein wenig auf der Strecke geblieben ist, gibt es genügend Punkte, die „THE AMAZING SPIDER-MAN“ über den Blockbuster-Durchschnitt hieven. Effektvoll, aufwendig und mit dem nötigen Gespür für die zwischenmenschlichen Töne ausgestattet, erzählt die nunmehr recht comicgetreue Verfilmung eine vielleicht nicht gänzlich neue, dafür jedoch souverän auf den Punkt inszenierte Superhelden-Geschichte, die den nötigen Stoff bietet, aus dem (die fast schon sicheren) Fortsetzungen gewebt sind. Das mag diesen Neuanfang für den kritischen Kinogänger vielleicht nur bedingt rechtfertigen, aber alles hat nun einmal zwangsläufig einen Anfang. Und wenn dieser im vorliegenden Falle derart liebevoll-gehaltvoll daherkommt, darf man ruhig mal ein bisschen weniger streng sein. Von daher: „THE AMAZING SPIDER-MAN“ ist ein guter Film, ein solider Beginn mit ordentlich Potential. Mehr allerdings (noch) nicht.

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    • 6 .5

      Wenn Menschen in gewisser Weise als Marionetten der Medien herhalten müssen und Letztere dem Einzelnen regelrecht den Kopf waschen, dann beweist das nicht etwa nur, dass manchen Shampoos Böses innewohnt, sondern auch, dass „METROPIA“ überaus intelligent und originell eine Zukunftsvision präsentiert, die die Grenzen zur Gegenwart nicht nur einmal durchschreitet. Spätestens zu dem Zeitpunkt, wenn unsereins die nicht mehr zu leugnende Wahrheit hinter der spannenden Geschichte erkennt, ist der eigenwillige Animationsstil plötzlich nur noch eine Marginalie in einem gelungenen Gesamtgeflecht aus originellen Ideen und wichtigem Inhalt. Und überhaupt: Dass es ein recht kleiner, schwedischer Film schafft, uns allen während des Sehens eine Kopfwäsche zu verpassen, die sich sehen lassen kann, ist durchaus bemerkenswert. Hut ab!

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      • Manchmal darf man ruhig anecken. Was wurde ich etwa komisch angesehen, als ich MAMMA MIA! zu einem meiner Lieblingsfilme wählte. Schön zu wissen, dass man nicht allein ist ;)

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        • 8

          „ROCK OF AGES“ ist nach einer gefühlten Ewigkeit endlich wieder ein Filmmusical, das es schafft, musikalische Lebensfreude glaubhaft über die Leinwand zu transportieren. "Rock You Like a Hurricane" scheint hier das selbstauferlegte Motto, das den puren Spaß überdeutlich ganz oben auf die Tagesordnung setzt, sodass man gerne die zugegeben äußerst simple Geschichte, einige wenige verhobene Nummern und sogar die unliebsame Erinnerung an schrille Frisuren und modische Entgleisungen dieser Dekade verzeiht. Von daher hier das Universalrezept für den gelungenen Kinobesuch: Ohren waschen, Stimmbänder ölen und einfach berieseln lassen. Und die Haare – ja, die dürfen ausnahmsweise auch mal wieder ein wenig länger getragen werden, dann macht das rhythmische Schütteln eben dieser gleich der Mähne eines Stacee Jaxx direkt noch einmal so viel Spaß.

          Fazit: „ROCK OF AGES“ macht – sofern man sich auf das Vergnügen einlässt – seinem Namen wahrhaftig alle Ehre.

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          • 5

            170.000 Euro für eine kurze, schnelle Nummer? Das geht zwar deutlich günstiger, aber auch weitaus billiger.

            5
            • 3 .5

              Emily Browning spielt mit vollem Körpereinsatz, kann das wackelige Filmkonstrukt, das mehr zu sein vorgibt, als es dann letztlich sein kann, aber nicht allein schultern. Irgendwo zwischen Kunst und Provokation angesiedelt, ist „SLEEPING BEAUTY“ zwar bis zu einem gewissen Grad recht interessant gestaltet, am Ende des Tages jedoch nicht einmal die Summe seiner einzelnen Teile, da selbige schlichtweg zu zusammenhanglos präsentiert werden. Was übrigbleibt, ist einmal mehr der gescheiterte Versuch, Aufsehen zu erregen. Trotz ansprechender Schauspielleistung. Trotz vorhandenen Potenzials. Oder anders ausgedrückt: „SLEEPING BEAUTY“ wird leider zum Opfer seiner eigenen Zielsetzung, da er niemals so richtig aus seinem Dornröschenschlaf erwachen will. Irgendwie passend, aber auch irgendwie schade.

              7
              • 7 .5

                [...] Erstklassige Digital-Effekte, dynamischer Schnitt, gelungene Kamerafahrten, ja sogar die 3D-Konvertierung überzeugt auf hohem Niveau – würde man es sich einfach machen, könnte man sagen, dass der Film auf ganzer Linie unterhält. Punkt. Das stimmt freilich, käme aber gleichzeitig einer Verballhornung der investierten Arbeit gleich, die abseits jeglicher Blockbuster-Klischees, welche gerne mal von „einfallslos“ bis „heruntergekurbelt“ reichen, nur als enorm sorgfältig bezeichnet werden kann. Denn dass hinsichtlich ihrer jeweils unterschiedlichen Mythologie miteinander eigentlich unvereinbare Charaktere derart stimmig zusammengeführt werden, dass selbst Nichtkenner der Comics es einfach als gegeben hinnehmen, ohne die ganze Chose als lächerlich abzutun, zeugt von wahrem Regietalent. Selbst dann, wenn einige Hintergrundgeschichten nur grob angerissen werden.

                Trotz der immensen Laufzeit von annähernd 2 ½ Stunden, die sich redlich bemüht, jedem ihrer unzähligen Charaktere genügend Leinwandpräsenz einzuräumen, bleibt es leider nicht aus und zudem unumgänglich, dass einige Personen eher in zweiter Reihe stehen, um das Spektakel rund um die Superhelden-Combo zu betrachten. Doch es sind durchweg liebenswerte Nebenrollen, allen voran Clark Gregg als S.H.I.E.L.D.-Agent Phil Coulson, der nicht nur einige der besten Sprüche vom Stapel lässt, sondern auch einen gar denkwürdigen Auftritt spendiert bekommt, der dem heimlichen Helden aller vorangegangener Verfilmungen mehr als nur gerecht wird. Was deutlich zeigt: Whedon nimmt die Charaktere (und damit auch ihre Fans) ernst. Welch' feiner Schachzug. [...]

                7
                • 6 .5

                  Ein Film, der das wilde Leben in der Savanne thematisiert und der nach Aussage der beratenden Wildkatzen-Expertin Sarah Durant bewirken möchte, dass die Menschen sich mit den bemerkenswerten Geschöpfen der Wildnis beschäftigen, ja Anteil an ihrem Schicksal nehmen, sollte dieses auch unverblümt darstellen. „IM REICH DER RAUBKATZEN“ stolziert aber lieber erhaben wie der bekannte König der Tiere über den Weg des geringsten Widerstandes, indem er auftretende Tier-Reibereien kurzerhand abblendet und mit einem süffisanten Off-Kommentar á la „Der Gegner obsiegt.“ abfertigt. Das ist insofern heuchlerisch, als dass die wilden Tiere mir nichts, dir nichts verharmlost werden, was dem Appell des Films, die Löwen und Geparden auf keinen Fall zu vermenschlichen, gehörig zuwider läuft. Selbst wenn diese Worte in der deutschen Fassung von Synchronsprecher Thomas Fritsch (sprach passenderweise den Scar in Disneys „Der König der Löwen“ [1994]) stammen. Jedoch bitte nicht falsch verstehen: Der Film bietet trotz kindgerechter Präsentation immer noch eindringliche und teils auch äußerst dramatische Bilder, der Geschichte hätte etwas mehr Realismus aber dennoch gut zu Gesicht gestanden. Weil Natur eben nicht immer nur schön, sondern auch rau und hart daherkommt. Sie ist schlicht und ergreifend die Bildwerdung der Gegensätze, die uns alle umgibt. Überall auf der Welt. Jeden Tag. Das macht sie nicht nur auf faszinierende Art und Weise einzigartig, sondern vor allem auch eines: schützenswert. Und diesem Appell wissen sich dann letztlich doch nur wenige zu entziehen.

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                  • 6 .5

                    Sind wir ehrlich: Wer schon dem ersten Teil mit seiner Bildgewalt und seinem leichten (?) Trash-Einschlag nichts abgewinnen konnte, der wird am Sequel ebenfalls keinen Gefallen finden. Wer jedoch Spaß am Vorgänger hatte, wird sich auch dieses Mal gut unterhalten fühlen, denn "ZORN DER TITANEN" macht da weiter, wo zwei Jahr zuvor eine kurze Pause eingelegt wurde. Trotz des Wechsels auf dem Regiestuhl, auf dem nun Jonathan Liebesman ("World Invasion: Battle Los Angeles") Platz genommen hat, gibt es nämlich erst einmal nicht viel Neues zu berichten, was aber ganz und gar keine Kritik sein soll. Der Film besinnt sich auf die vorhandenen Stärken seines Vorgängers, die schlichtweg in seiner bombastischen Inszenierung, dem gelungenen Spagat zwischen ernsthaftem Fantasy-Drama und humorvollem Action-Abenteuer sowie der anhaltenden Faszination um mythische Monster und Fabelwesen bestand. Von Letzteren gibt es auch dieses Mal wieder mehr als genug, Chimären, Zyklopen und Co. werden gewohnt gekonnt in Szene gesetzt und mit dem gewaltigen Titan Kronos erreicht das Phantastische vollkommen neue Dimensionen. Keine Frage: Die Tricktechnik des Films ist state of the art und verbreitet diesmal sogar in der erneut nachkonvertierten 3D-Fassung überzeugenden Götterglanz.

                    Wobei dieser merklich geringer als noch vor zwei Jahren ausfällt. Liebesmans „göttliche Komödie“ weist ein nunmehr geerdeteres, den Kinderschuhen entwachsenes Aussehen auf, präsentiert sich in seinen vielen Action-Sequenzen jedoch genauso knackig-kurzweilig wie sein Vorgänger. Die zwar solide, im direkten Vergleich aber weitaus simplere Geschichte, die sich grob in zwei Sätzen erzählen ließe, ist wie erwartet nur schmückendes Beiwerk des pompösen Spektakels, fällt diesem aber auch nicht negativ in den breiten Rücken. Dazu sind die actionreichen Momente, die trotz dynamischer Kameraführung niemals den Überblick vermissen lassen, einfach zu zahlreich gesät und in ihrer ausgefuchsten Choreographie zu mitreißend inszeniert. Dies geht teils sogar so weit, dass sie den brachialen Score von Oscar-Nominee Javier Navarette ("Pans Labyrinth") übertönen, der nach ruhigen, melodischen Klängen nun einen auf Hans Zimmer macht und eine passende, wenngleich überraschend austauschbare Musikuntermalung vorlegt. Wenig variantenreich wird wirklich der allerletzte Staubkrümel aus den Surround-Boxen gepustet, aber ansonsten hallt leider gar nichts nach. Schade angesichts eines so großen Namens.

                    9
                    • 7

                      Die Neuauflage hat aus dem filmischen Vorbild all das extrahiert, was ein größtmögliches Potenzial versprach, addierte ein paar neue Faktoren und kam so in der Summe auf ein actionreiches Spektakel, das trotz seiner uralten Geschichte des neuen Jahrtausends würdig ist. Zu keinem Zeitpunkt versucht der Film, so etwas wie dramaturgische Tiefe zu heucheln, sondern verlässt sich einzig auf seine wahre Stärke: mit ein wenig Selbstironie, einer Prise modernstem Trash, viel Humor und noch mehr bildgewaltigem Krawall aufzutrumpfen, ohne sich dabei wirklich ernst zu nehmen. Kurzum: "KAMPF DER TITANEN" ist nicht mehr, aber auch nicht weniger als höchst unterhaltsames Popcorn-Kino, das aus diesem Umstand überhaupt keinen Hehl macht.

                      7
                      • 7 .5

                        In einer Zukunft, in der die Wiedergutmachung für Vergangenes in einem blutigen Kampf Jugendlicher mündet, der von Kameras und übertriebenem Show-Gehabe begleitet wird, erzählt Gary Ross zusammen mit seinen Co-Drehbuchautoren (unter ihnen Suzanne Collins) die Geschichte eines jungen Mädchens, das schon früh auf eigenen Beinen stehen muss. Katniss, dieses starke Mädchen, das eigentlich gar nichts mehr beweisen muss, sich aber dennoch todesmutig für ihre kleine Schwester in die tödlichen Spiele stürzt, wird zum vordergründigen Dreh- und Angelpunkt einer Zukunftsvision, die erschreckend nahe an der Realität angesiedelt ist. Attribute wie „sensationslüstern“ und „Reality-TV“ sind – vor allem im direkten Zusammenspiel – schon heutzutage keine Fremdworte mehr, sondern zum Leidwesen Vieler bereits in den allgemeinen Sprachgebrauch übergegangen. Es geht (leider) immer extremer, ohne Rücksicht auf Anstand und den guten Geschmack. Das wissen wir nur zu gut. „DIE TRIBUTE VON PANEM - THE HUNGER GAMES“ funktioniert somit in seiner wahrlich überspitzten Darstellung der Hungerspiele als überaus gelungene Gesellschaftskritik, als Spiegel einer manipulativen Zeit, in der eigentlich nur noch das nackte Überleben zählt. Egal zu welchem Preis. Und die Welt schaut mehr oder minder gebannt zu. Gary Ross schöpft hier inszenatorisch wenig überraschend aus den Vollen, wenn sein Einzug der Tribute etwa an den Einzug von Gladiatoren im alten Rom erinnert. Das Motto Brot und Spiele (hier: Leben und Belustigung) schwebt erkennbar über allem.

                        Schließlich nehmen die Hungerspiele ihren Lauf und mit ihnen ein deutlicher, wenngleich nachvollziehbarer Bruch in Ross' Inszenierung. Als Gegenstück zum opulent-strahlenden Kapitol herrscht nun ein dreckiger, grobkörniger Handkamera-Look vor, der nur noch wenig mit einem hochbudgetierten Blockbuster der Neuzeit gemein hat. Aber es ist ein passender Entschluss, der zum einen eine Nähe zu Katniss' Charakter entstehen lässt, die man vorher als Kenner der Vorlage vielleicht etwas vermisst hat, und zum anderen an eine Ästhetik gemahnt, die man nur allzu gut aus den ominösen Reality-TV-Formaten kennt. Auch wenn die Kamera nun größtenteils arg wackelig ausfällt, erweist sich dieses Stilmittel als gelungener Schachzug, der eine nicht zu leugnende Intensität entstehen lässt, welche der düsteren Buchvorlage mehr als nur gerecht wird. Es braucht freilich ein wenig Eingewöhnungszeit, danach jedoch stört die Inszenierung fast gar nicht mehr. Denn trotz aller Hektik, die insbesondere in den Action-Sequenzen zum Tragen kommt, ist „DIE TRIBUTE VON PANEM - THE HUNGER GAMES“ vorrangig ein Film über Menschlichkeit in schweren Zeiten, vor unsere Augen geführt durch eine Riege von sowohl alteingesessenen als auch jungen, gleichsam talentierten Schauspielern. Die filmtypischen Kürzungen und Charakterstreichungen einmal außen vorgelassen, wird jeder der im Buch wichtigen Protagonisten auch in der Filmversion ernst genommen. Mehr noch: Die nach „Winter's Bone“ [2010] erneut als toughe Jugendliche überzeugende Jennifer Lawrence geht in der Rolle der Katniss derart auf, dass man als Zuschauer automatisch mitleidet. Dies ist schlicht und ergreifend ihr Film und ein weiterer Beweis dafür, dass dem bereits oscar-nominierten Schauspieltalent eine vielversprechende Zukunft bevorsteht. Mehr als zuvor.

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                        • 6 .5

                          Im Krieg, so der unumstößliche Grundtenor des Films, zählt jeder Mann. Und alles andere hat gefälligst hinten anzustehen. Punkt, keine Diskussion. Zwar spart „OPERATION POLARFUCHS“ hier wie etliche andere Vertreter des Genres ebenfalls nicht die herkömmlichen Klischees aus (schwangere Verlobte kontra blinden Gehorsam), verfällt aber auch nicht dem Reiz, in den Fängen des Pathos zu enden. So kalt und hart der Krieg, so kompromisslos folgt der Film seinen tragischen Streitern zum erhofften Ziel, ohne sie auch nur annähernd zu Helden zu verklären. Denn das sind sie nicht. Sie sind nur eines: allein bis zum bitteren Ende.

                          Traurig, dass dieses dann gerade wie ein Fremdkörper erscheint, wenn in bester Rambo-Manier die Unterkunft der Gegner dem Erdboden gleichgemacht wird. Auch wenn es wohl letztlich der Wahnsinn des Krieges sein soll, der in diesen Szenen aus den Augen der solide agierenden Schauspieler spricht, sind die Momente in höchstem Maße unnötig und nehmen dem Film traurigerweise einen gehörigen Teil seiner Wirkmächtigkeit. Das ist zwar ärgerlich, wird aber quasi in allerletzter Sekunde durch den Entschluss wettgemacht, kein hollywood'eskes, sondern ein offenes Ende zu präsentieren, das sich zurückbesinnt auf die Tugenden der vorangegangenen zwei Stunden. Es ist ohne Zweifel ein recht hartes und kompromissloses Ende, aber es ist darüber hinaus ehrlich und zugleich auf makabre Weise schön. Weil es nämlich zeigt, wie manch einer auch im Tragischen seinen Frieden zu finden in der Lage ist und dass ein einfaches Lächeln zuweilen alles sagt. Gerade in schweren, kriegsgebeutelten Zeiten.

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                          • 6
                            über Haywire

                            Soderberghs „HAYWIRE“ ist ein typischer Blender. Er hat zweifellos seine Momente, kann aber weder als Fisch noch als Fleisch bezeichnet werden. Als Actionfilm erscheint er trotz offensiver Herangehensweise schlichtweg zu bieder, und als waschechter Agententhriller funktioniert er aufgrund seines Drehbuchs, welches nur das enge Korsett für die zahllosen Kampfsequenzen bereithält, allenfalls nur bedingt. Bricht dies dem Film das Genick? Nein, das nicht. Macht es ihn zu etwas Besonderem? Auch das ist nicht der Fall. „HAYWIRE“ spielt nicht einmal offen mit den Erwartungen des Zuschauers, sondern zieht seinen wüsten Mix eisern durch, ohne sich üblichen Sehgewohnheiten unterwerfen zu wollen. Das ist nicht neu, nicht einmal originell, das ist mutig. Und im Falle des Regie-Einzelkämpfers Soderbergh irgendwie konsequent, wenn auch nicht besonders überraschend. Es wäre nicht das erste Mal, dass sich ein Kampf, dessen Ausgang ein kalkuliertes Risiko darstellt, nach außen vor die Leinwand verlagert. Da kann die weibliche Schützenhilfe auf Zelluloid noch so kraftvoll sein: Am Ende bleibt doch nur der Versuch, sich abzuheben. Und das ist dann zuweilen nicht nur mutig, sondern leider auch eines: bemüht.

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                            • 6

                              So wie der Held sich zwischen zwei Welten bewegt, befindet sich der Film zwischen zwei Stühlen. Auf der einen Seite will der klassischen Vorlage gehuldigt werden, nur um sie im nächsten Moment zu einem austauschbaren Science-Fiction-Konstrukt der Neuzeit zu stilisieren. Vielleicht war dies ja der Preis, den Disney in Kauf nehmen musste, um die Chance auf ein neues, gewinnträchtiges Franchise zu erhöhen. Ob der leicht inkohärente Science-Fiction-Mix dem zahlenden Publikum am Ende zusagt, wird sich zeigen. Ebenso, ob der Soldat John Carter unter diesen Umständen überhaupt noch einmal zum Mars zurückkehren darf oder sich vielmehr zum wiederholten Male zur tragischen Figur seiner eigenen Geschichte wandelt, nun allerdings ohne die zweite Chance, vormals Versäumtes besser zu machen. Was bleibt, wäre Resignation. Und gegen die hilft dann ausnahmsweise auch kein Sprung in fremde Welten mehr.

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                              • Vorsicht, dies ist die stark gekürzte 12er-Fassung eines FSK-18-Films, welche schlichtweg nicht goutierbar ist. Hatte mal das zweifelhafte Vergnügen, den Film seinerzeit auf Pro7 in einem mehr als 12 Minuten entbehrenden Torso zu sehen, bei dem Tonsprünge noch das kleinste Problem waren.

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                                • 6

                                  - "Der Krieg hat allen alles weggenommen." - Rund um diese Aussage zäumt Altmeister Spielberg seine sehr aufwendige Kinoversion der von Michael Morpurgo verfassten Jugendbuchvorlage als bildgewaltig inszeniertes und von Hofkomponist John Williams pompös orchestriertes Epos auf. Jede Facette, jede Sekunde des Zweieinhalb-Stunden-Werkes ist bis ins Kleinste durchkomponiert, um auch ja alle Zuschauer auf emotionaler Ebene für sich zu gewinnen. Scheinbar soll nichts dem Zufall überlassen werden, wenn sich ein solch dramatischer Stoff, wie er aus dem Jugendbuch destilliert wurde, anschickt, den Begriff der Kinomagie gänzlich neu zu definieren. Ein großes Vorhaben, das sich zumindest in den ersten Minuten noch auf dem richtigen Pfad zu befinden scheint. Doch schon bald offenbart "GEFÄHRTEN", was leider auch seine fortdauernd schönen Bilder nicht verbergen können, sondern im Gegenteil nur noch deutlicher hervortreten lassen: Wirklich echte Gefühle sind, man höre und staune, Mangelware in diesem Tränendrüsen-Epos, sieht man von einigen wenigen Ausnahmen ab. Dabei bemüht sich Spielberg nach Leibeskräften, die vorrangig thematisierte Freundschaft zwischen Mensch und Tier und ihre Bedeutung in krisengeschüttelten Zeiten eindringlich einzufangen. Das Problem hierbei: Er meint es zu gut. Denn eigentlich sollte doch die Geschichte selbst Katalysator für Publikumsemotionen sein; stattdessen verlässt sich der Meisterregisseur aber fast ausschließlich auf seine kunstvoll gestalteten Bilder, was durchaus seine Momente hat, abseits davon jedoch schnell zum reinen Selbstzweck gerät.

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                                  • 6

                                    Eigentlich sollte man Jon Favreau („Iron Man“ [2008]) und seinem Film dankbar sein, bekommt der Rezipient doch kurz und knackig genau das zu sehen, was der Titel verspricht: In „COWBOYS & ALIENS“ kämpfen Cowboys gegen Aliens. Und das hat zumindest in optischer Hinsicht durchaus seinen Reiz. Die von Matthew Libatique („Black Swan“ [2010]) versiert geführte Kamera ergötzt sich in dem einen Moment förmlich an weit ausschweifenden Landschaften und malerischen Sonnenuntergängen, die den wilden, wilden Westen hier und da fast schön erscheinen lassen, nur um im nächsten Schnitt die dunkle, atmosphärische und actionreiche Seite dieser längst vergangenen Epoche auszuloten. Hier zeigen dann die Effektspezialisten von Industrial Light & Magic, was an Rechenleistung in ihren PCs steckt, indem sie den realen Bildern ihren CGI-Stempel aufdrücken. Raumschiffe, angriffslustige Aliens und ereignisreiche Verfolgungsjagden sowohl zu Lande als auch in der Luft lassen sich für den Blockbuster-Freund auf der Habenseite verbuchen. Doch daneben sieht es, gelinde gesagt, reichlich mager aus. Leider.

                                    Das fängt bereits damit an, dass „COWBOYS & ALIENS“ allzu krampfhaft versucht, mit der dünnen Handlung ein Übergrößenkorsett von fast zwei Stunden Laufzeit zu füllen, das dann dementsprechend wackelig im Ödland steht. Sicherlich, der Film basiert auf einer berühmten Graphic Novel von Scott Mitchell Rosenberg, der damals im Kern genau dieselbe Geschichte zu erzählen wusste wie nunmehr die fünf (!) Drehbuchautoren, die die Geschichte fürs Kino aufbereiteten. Aber dass viele Köche den (Einheits-)Brei durchaus verderben können, ist in Hollywood offensichtlich noch nicht so richtig angekommen. So wird munter gestreckt, was das krude Setting einfach nicht hergibt, eine mehr oder minder interessante Prämisse hin oder her. Und am Ende fühlt sich unsereins zwischen den actionreichen Momenten wie ein Cowboy, allein gelassen auf weiter Flur und darauf hoffend, dass ihn sein durchgebrannter Gaul bald wieder abholt. Fraglos: Eine Kürzung von circa 30 Minuten hätte der ungewöhnlichen Westernjagd gut zu Gesicht gestanden und die Wartezeit auf ein vertretbares Minimum reduziert.

                                    Denn in den vielen ruhigen, wie Fremdkörper anmutenden Momenten, die im gefühlten Minutentakt auftreten und erst am Ende vollends dem erwarteten Spektakel weichen, offenbart der Film eine weitere Schwäche: Seine Protagonisten fühlen sich in dem trashigen Treiben zu wohl, oder anders ausgedrückt: Der an den Tag gelegte Ernst beißt sich merklich mit der geradezu nach einer spaßigen Film-Actionhatz schreienden Vorlage. Wo ist die Ironie, die schon so manche Comicvorlage im Kino aufwertete? Sollen die wenigen Oneliner, die einem kantigen Daniel Craig („Verblendung“ [2011]) in bester James Bond-Manier über die zusammengekniffenen Lippen kommen, gar das Höchste der Gefühle darstellen? Grimmig dreinblickend galoppiert der Mime dem obligatorischen Schlagabtausch entgegen und entfernt sich dabei genauso wie seine Mit(st)reiter immer weiter vom Vergnügen, das der Film eigentlich bereiten sollte. Man sieht schöne Bilder, Cowboys und Aliens, aber unter der hübsch in Szene gesetzten Schale wartet schlichtweg nichts, das haften bleibt. Und das ist bei dieser Ausgangslage einfach nur als Kunst zu bezeichnen.

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                                    • Absolut verdient. Schön zu sehen, dass es dann und wann auch kleine Filme schaffen, für volle Säle zu sorgen. Noch dazu, wenn diese so ehrlich-sympathisch daherkommen wie ZIEMLICH BESTE FREUNDE.

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                                      • 7

                                        Lange Zeit war es still gewesen um die Muppets, obwohl sie nie wirklich weg waren. Umso interessanter, dass die Macher von „DIE MUPPETS“ [2011] ebendiesen Umstand als Aufhänger für ihren neuesten Kinostreich verwendeten und mit gespielter Leichtigkeit eine halbwegs ernsthafte Abhandlung über Ruhm und dessen Vergänglichkeit inszenierten. Ohne erhobenen Zeigefinger, dafür mit genügend handgemachten Puppenspielertricks angereichert. Dass altmodischer Puppentrick, wie ihn viele etwa aus ihren Kindertagen kennen, heutzutage ohne 3D-Hokuspokus und CGI-Schützenhilfe noch für gut gefüllte Kinosäle sorgen kann, ist dabei womöglich das erstaunlichste und gleichzeitig auch selbstverständlichste Ereignis: Erstaunlich deshalb, weil die Muppets unbeschadet und zudem gänzlich unverändert den Sprung ins 21. Jahrhundert geschafft zu haben scheinen, und selbstverständlich, weil die Muppets schlichtweg nicht verändert gehören, sondern nur in dieser ureigenen Form existieren können. Auch und gerade heute. Leider bleibt dies freilich nicht ohne kalkuliertes Risiko, wie man nebenbei feststellen muss, denn James Bobins Kinodebüt ist im besten Sinne des Wortes ein Fan-Film: von waschechten Fans für eingefleischte Fans konzipiert, gibt es doch keinerlei Einleitung nebst Einführung der Figuren, sondern werden die Muppets vielmehr als eine fest etablierte und bekannte Größe vorausgesetzt.

                                        Ein Risiko, mit dem es sich aber ganz gut leben lässt, denn gänzlich unbekannt dürften die jahrzehntelang erfolgreichen Kult-Puppen keinem Zuschauer sein. Und außerdem: Wer in einen Muppets-Film geht, erwartet nun einmal keine bis in die hintersten Ecken verwinkelte Geschichte, sondern ein an Gags und Pointen reiches, unterhaltsames Vergnügen, bei dem eine anspruchsvolle Geschichte neben den verselbständigten Charakteren sowieso nur ein Statist zweiter Klasse wäre. So auch hier. Zwar ist die vorliegende Story um Akzeptanz, wahre Liebe und den ganzen obligatorischen Rest im Großen und Ganzen grundsolide, kommt aber doch nie über die Rahmengebung für eine schier endlose Nummernrevue teils alberner, teils überaus gelungener Späßchen hinaus. Geschenkt. Denn wenn Kermit und Miss Piggy herzerweichende Songs schmettern, Neu-Puppe Walter voll kindlicher Vorfreude auf seine Idole trifft und Charakterdarsteller Chris Cooper dem Oberfiesling ein herrlich überzogenes Profil gibt, dann hat man schlicht und einfach Spaß an der puren Freude, mit der hier agiert wird. Und kommt es darauf nicht am Ende an?

                                        Das dachte sich wohl auch „How I met your Mother“-Star und Muppets-Fan Jason Segel, der neben der männlichen Hauptrolle auch noch das Amt des Co-Autors und ausführenden Produzenten übernahm. „Seine“ Muppets atmen spürbar den Geist des Vergangenen, sind frech und ausgelassen... und damit sich selbst treu geblieben. Die unzähligen populären Gaststars aus Fleisch und Blut, die der Überraschung wegen hier nicht namentlich genannt werden sollen, bekennen sich ebenfalls zum bunten Treiben und verleihen dem überdurchschnittlich gut gelungenen Film gerade im letzten Drittel noch zusätzliche Würze. Richtig so. Zusammen mit dem bereits mehrfach für den Golden Globe nominierten Soundtrack, der (diese Warnung bitte ernstnehmen!) den Begriff „Ohrwurmqualitäten“ quasi neu definiert, ergibt sich summa summarum ein überraschend harmonisches, musikalisches, selbstironisches und perfektes Timing beweisendes Gesamtwerk, an dem letzten Endes auch Nicht-Muppets-Fans Gefallen finden dürften. Denn wie lehrt uns der Film so schön: In jedem verbirgt sich mitunter ein kleiner Muppet. Man muss es nur zulassen.

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                                        • 5 .5

                                          Wollen wir in der Zeit der Besinnlichkeit mal die Milde walten lassen und uns auf das konzentrieren, womit der Film wirklich punkten kann: Die Darsteller, die gerade in der jungen Riege nicht in jedem Moment den richtigen Ton treffen, aber doch mit so viel Herz bei der (improvisierten) Sache sind, dass man gern über etwaige Albernheiten und fehlende schauspielerische Erfahrung hinwegsieht. Auch die zum Teil hartnäckigen Ohrwürmer – die einen noch lange nach dem Kinobesuch begleiten, ob man das nun möchte oder nicht – verzeiht man schnell, werden sie doch mit so viel Inbrunst vorgetragen, dass man gar nicht anders kann als sanft mit dem Fuß zu wippen und ein anerkennendes Lächeln aufzusetzen. Da bemerkt sogar der sonst so voreingenommene Kritiker (Alan Carr), der gekommen wart, um das Krippenspiel in der Luft zu zerreißen, dass es nicht immer auf Höchstleistungen und Perfektion ankommt, sondern dass hier ausnahmsweise einzig der sprichwörtliche Geist der Weihnacht zählt.

                                          So bekommt man mit "DER WEIHNACHTSMUFFEL" zwar nicht das ganz große Kino, aber immerhin doch einige vorweihnachtliche Schmunzler und einen Vorgeschmack auf jene Feiertage, die zugleich besinnlich und so wundervoll chaotisch sein können.

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                                            Lassen die ersten Minuten, die in ausschweifend bunten, mitunter ästhetisch schönen Bildern das Geschehen einleiten, noch auf einen inhaltlich einfachen, aber visuell insgesamt starken Film hoffen, zeigt „SEX AND ZEN: EXTREME ECSTASY“ leider schon viel zu früh sein wahres, wenig attraktives Gesicht. Es ist keine Kunst, schöne Körper eindrucksvoll auf der Leinwand zu präsentieren. Es ist auch nichts Verwerfliches dabei, einem Erotikfilm bei entsprechend ansprechender Regieleistung einen künstlerischen Wert zuzusprechen, ganz im Gegenteil. Aber es ist durchaus eine Kunst, makellose Körper und ihren Schauwert einem Übermaß an irren Ideen, regelrechter Idiotie und dem einfach nicht glücken wollenden Zusammenspiel dieser unterschiedlichen Posten zu opfern. Wenn Zwitterwesen einen auf „peitschenschwingenden“ Zorro machen oder plötzlich nach bester „Saw“-Manier gefoltert wird, ist eine in puren Slapstick mündende Genitaloperation, in der schon mal das eine oder andere Teil kokett durch die Gegend fliegt, plötzlich noch das Harmloseste. Vor allem dann, wenn man das zweifelhafte Glück hat, den Film in 2D zu bewundern, wo diese skurrilen Momente auch noch so wirkungslos verpuffen wie eine Fehlzündung.

                                            Gerade im Mittelteil schreien die meisten Szenen vordergründig nach dreidimensional-hirnlosem Spektakel, während sich im Hintergrund etliche Erotikstarlets lasziv nicht nur die wohlgeformten Hintern an den augenscheinlich aus billigstem Pappmaché bestehenden Bauten wundreiben. Bestimmt war ihr Gestöhne gar nicht mal gespielt. Wenn Produzent Stephen Shiu das unter „It is just like [being a] voyeur near someone's bed.“ versteht, sollte er das nächste Mal vielleicht darauf achten, dass das Bett auch belegt ist. Denn so ist das, was den kruden, aber dafür immerhin in echtem 3D gedrehten Erotikfilm für Fans zumindest im Ansatz halbwegs interessant gestalten könnte, nichts weiter als eine erschreckend schale, überraschend züchtige und sich zudem repitierende Nummernrevue der leidenschaftslos abgefilmten Art. Eingangs fragten wir noch unwissend, ob sich der internationale Erfolg möglicherweise mit dem obligatorischen Sex sells erklären lässt. Betrachtet man den letztlich betriebenen Ausverkauf, muss man dies nun zwangsläufig negieren. Denn „SEX AND ZEN: EXTREME ECSTASY“ ist das beste Beispiel dafür, wie wenig doch immer im Vorfeld auf vollmundige Anpreisungen, Vergleiche und Aussagen seitens Produzenten gegeben werden darf.

                                            [...]

                                            Fazit: Wer auf eine üppige Fleischbeschau hofft, sollte vielleicht lieber dem Metzger des Vertrauens und seiner leidenschaftlich drapierten Auslage einen netten Besuch abstatten.

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                                              „STRICTLY BALLROOM“ ist die äußerst gelungene Dekonstruktion eines kompletten Genres auf der einen und eine liebevolle Huldigung an den Tanzsport auf der anderen Seite. Von einem Mann inszeniert, der selbst Jahre in besagter Szene tätig war, ist der Film, alles zusammengenommen, Ausdruck des puren Spaßes an der Freude. Wenn selbst vormals Verbissene plötzlich bedächtig im Takte der Musik schunkeln, ohne auch nur einen Gedanken an irgendein Regelwerk oder korrekte Armhaltung zu verschwenden, zeigt sich in aller Deutlichkeit, dass einige Regeln wohl schlicht und ergreifend nur aus dem Grund aufgestellt wurden, um schlussendlich doch gebrochen zu werden. Manche Sachen darf man eben nicht so ernst sehen. In dem Sinne: Darf ich bitten?

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                                              • 7 .5

                                                Niemand hat doch wohl erwartet, dass diesem Film eine sinnvolle Geschichte zugrunde liegt, oder? Die sucht man nämlich in „HOT SHOTS! DER ZWEITE VERSUCH“ vergeblich, sollte sich deshalb auch erst gar nicht auf die Suche machen. Denn wie schon im Vorgänger ist Dreh- und Angelpunkt des bunten Treibens das Parodieren und Zitieren möglichst vieler bekannter und weniger geläufiger Filme, so dass man den „zweiten Versuch“ – abgesehen von einer groben Rahmenhandlung – eher als Ansammlung von teils überaus gelungenen Gags und weniger als zusammenhängendes Werk ansehen sollte. 1991 durfte noch Tom Cruises Welterfolg „Top Gun - Sie fürchten weder Tod noch Teufel“ [1986] die sogenannte Rahmenhandlung mehr oder minder freiwillig stellen. Doch trotz des phänomenalen Erfolges an den Kinokassen war den Verantwortlichen der Plan, in der Fortsetzung wieder das Thema Fliegerei mit einer meterdicken Gagdichte zu versehen, nun entweder komplett zu abgehoben (man entschuldige den nicht sehr subtilen Wortwitz) oder einfach nur zu ausgelutscht, um noch einmal derartige Massen ins Kino zu locken. Was tun?, sprach das Huhn. Und plötzlich war sie da, eine Assoziation (der Autor dieser Zeilen übernimmt im folgenden keinerlei Gewähr für die Richtigkeit der nun anschließenden – im übrigen komplett erfundenen – Angaben): Ein Huhn nennt Federn sein Eigen, selbige muss man manchmal ganz schön lassen – warum nicht einfach eine Fortsetzung mit ordentlich Federnlassen und einem Huhn drehen? Ersteres findet man bei so ziemlich jedem „Rambo“-Film, zweiteres als überteuerte Gummivariante im gut ausgestatteten Ramschladen Deines Vertrauens. Schon war das Gerüst für „HOT SHOTS! DER ZWEITE VERSUCH“ errichtet. Manchmal ist Filmemachen so einfach.

                                                Unter dieser Prämisse erklärt es sich fast schon von selbst, dass dem Zuschauer im Laufe der 85 Minuten ein wahres Feuerwerk bevorsteht, das Gags und Nonsens mit der Geschwindigkeit eines Maschinengewehrs abfeuert. Wenn Topper mal eben einen neuen Bodycount-Rekord aufstellt und sich das actionreiche Geschehen für kurze Zeit zu einer regelrechten Schießbuden-Jahrmarktsattraktion wandelt, bei der ganz trocken gegen Ende „bloodiest movie ever“ konstatiert wird, kommt man nicht umhin, diesen hemmungslos übertriebenen Nonsens innerlich ausgiebigst zu beklatschen. Vor allem, wenn man sieht, mit welcher Freude Richard Crenna seine legendäre Rolle des Col. Samuel Trautman aus den „Rambo“-Filmen eigens ad absurdum führt. Sehr mutig, aber auch sehr lustig. [...]

                                                In jedem Fall ist „HOT SHOTS! DER ZWEITE VERSUCH“ [...] eines: eine überaus unterhaltsame, hemmungslos alberne Parodie mit bestens aufgelegten Schauspielern und massig Unsinn.

                                                Ach ja, und „der blutigste Film aller Zeiten“ natürlich. Wen’s interessiert...

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                                                  • Wenn Taylor Lautner schon nicht eloquent erschien, so ist es zumindest die Verfasserin dieses Artikels. Denn es will schon was heißen, dass ich ihn bis zum Ende gelesen habe, obwohl ich weder die Bücher kenne (und auch nicht lesen will) noch einen der Filme gesehen habe (und es auch niemals vorhabe). Um es mit den Worten von Lautner zu sagen: Sophie, du bist immens talentiert! ^^

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