Stefan_R. - Kommentare

Alle Kommentare von Stefan_R.

  • 7 .5

    Peter Chelsom, der unter anderem 1998 mit „The Mighty“ eine wunderbar feinfühlige und letzten Endes zu Tränen rührende Geschichte inszeniert hat, widmet sich in „WEIL ES DICH GIBT“ („Serendipity“) einem nur auf den ersten Blick ausgelutschten Thema. Die Geschichte zweier Menschen, die sich treffen und sofort ineinander verlieben, erscheint zwar altbekannt, ist aber vorliegend in der Lage, der schon so häufig bemühten Standard-Romantik-Komödie einige neue, interessante Aspekte abzugewinnen. So steht die Person der Sara für all jene unter uns, die noch nicht so recht ihrem Herzen vertrauen möchten, sondern lieber höhere Kräfte walten lassen, um kein Chaos in das ansonsten geregelte Leben zu bringen. Jon hingegen, der von Anfang an hin und weg ist von seiner bildhübschen Bekanntschaft, verkörpert diejenigen, die die Liebe als etwas nicht Beeinflussbares hinnehmen. Wenn es passiert, passiert es einfach. Die Stimme des Herzens leitet uns. Im Hinblick auf Zufall und Schicksal liefert Chelsoms romantische Komödie also zunächst einmal zwei gänzlich verschiedene Sichtweisen auf das wohl am häufigsten verwendete Filmthema: die Liebe. Hieraus bezieht der Film, der ansonsten brav alteingefahrenen und bewährten Spuren folgt, zu einem großen Teil seinen Reiz, dem sowohl Männer als auch Frauen verfallen können.

    7
    • Interessant, dass am Ende des Filmchens als Startdatum "July 2013" steht. Hat diese einjährige Diskrepanz irgendwie mit der Kontinentaldrift zu tun? ;)

      • Opulente Fantasywelten? Es tut mir leid, aber auf mich wirkt die komplette Aufmachung eher billig, vom "Humor" ganz zu schweigen. Da hat mich der ernstere Trailer zu SNOW WHITE AND THE HUNTSMAN weitaus mehr angesprochen.

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        • 7 .5

          [mögliche Spoiler:] Die kühle Regie Cronenbergs findet in der stimmigen Kameraführung Mark Irwins zu jeder Zeit ihren passenden Partner, der das Schicksal eines vormals normalen Menschen wie Du und Ich in düstere, jeder Farbe verlustig gewordene Bilder kleidet. Man kann regelrecht sehen, wie es im Innern Johnnys zugehen muss, wird stiller Beobachter einer bild- und filmgewordenen Gefühlswelt, die mehr auszusagen vermag, als es das gesprochene Wort jemals bewerkstelligen könnte. Ein kluger Schachzug, der es ermöglicht, eine Beziehung zum tragischen Protagonisten herzustellen und den Zuschauer nicht etwa zum teilnahmslosen Individuum degradiert.

          Leben, Tod und Verlust – die ständigen Begleiter Johnnys – zeichnen so ein wahrhaftiges Bild einer Gesellschaft, die zu diesem Zeitpunkt bereits nur noch einen Schatten ihrer selbst darstellt. Jeder Versuch, das Leiden aus ihr zu entfernen, wird zu dem sprichwörtlichen Tropfen auf dem heißen Stein, jedes Augenöffnen mittels Einsicht zur durchweg sinnlosen Tat. Hierbei macht Cronenberg inszenatorisch keine Gefangenen, alles Gute scheint im dunklen Verborgenen ein gar einsames Dasein zu fristen. Unwillkürlich kommt die Frage auf, ob ein Einzelner angesichts dieser Ausweglosigkeit trotz besonderer Gabe überhaupt noch etwas ausrichten kann. Denn was nützt schon die hellste Erkenntnis oder Vision, wenn sie doch nicht bis zum Ende des tiefdunklen Tunnels reicht?

          Als reiner Horror-Thriller angepriesen, kommt der Film im Grunde vielmehr als das auf Zelluloid gebannte Psychogramm einer langsam zerfallenden Gesellschaft daher, als sogenannter Blick über den Tellerrand des Augenscheinlichen, den ein Durchschnittsmensch wagt – mit allen damit einhergehenden Folgen. Der abrupte, drastisch geschilderte Schluss, der sowohl Ende als auch (Neu-)Anfang markiert, ist somit nur logische Konsequenz der vorangegangenen 90 Minuten, die von einem menschlichen Schicksal berichteten, und lässt „THE DEAD ZONE“ zum regelrechten Schlag in die Magengrube mutieren, den unsereins erst einmal verarbeiten muss. King, der Meister des Bösen, würde schreiben. Der Durchschnittsmensch hingegen hat dies (wie im Film) alleine durchzustehen.

          Stephen King wusste wohl schon seit jeher, dass sich unsere Realität hier und da problemlos mit fiktiven Monstern und Konsorten messen kann. Willkommen im Hier und Jetzt. Willkommen in der Wirklichkeit.

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          • Ich setze mich dann mal für SAM & MAX, das Kultadventure von LucasArts, ein. Als Zeichentrickfilm, nicht familientaugliches R-Rating - das könnte richtig Spaß machen. Kennt das Spiel noch jemand?

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            • 0 .5

              „STAN LEE’S LIGHTSPEED“ zieht sich so trotz seiner an sich kurzen Laufzeit von lediglich 84 Minuten wie Mr. Fantastic in „Fantastic Four“ [2005] endlos in die Länge, woran auch so bekannte Namen wie Lee Majors, der weltberühmte unknown stuntman, oder Ex-„Baywatch“-Nixe Nicole Eggert als des Helden Freundin und eye-candy nichts zu ändern vermögen. Der langatmige Kampf von Gut gegen Böse verdreht auf schier unglaubliche Weise die Gesetze der Zeit und versucht nicht einmal, seinem titelgebenden Helden gerecht zu werden. Neben dem durchweg sinnfreien Drehbuch sind es vor allem schlechte Effekte und völlig unnötige Kamera- und Zoomeinstellungen, die sich am Ende des Tages als Posten auf der Habenseite versammeln und wieder einmal zeigen, dass Namen traurigerweise nicht immer das halten, was sie versprechen.

              "LIGHTSPEED" ist trotz Lichtgeschwindigkeit ein durchweg lahmes Vergnügen.

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              • 6 .5

                Regisseur McQuaid denkt zu keiner Sekunde daran, von den Stärken seiner originellen, nichtsdestotrotz vorhersehbaren Geschichte abzulassen. Kameramann Richard Lopez kleidet McQuaids erweiterte Version seines eigenen Kurzfilms „The Ressurection Apprentice“ [2005] durchgehend in atmosphärische Bilder, die jedem gehuldigten Horrorklassiker zur Ehre reichen würden. Somit schafft die ansprechend-düstere Inszenierung einen Gegenpol zum schwarzhumorigen Unterton, welcher den Zuschauer vor allem im ersten Drittel des Films von einer Überraschung zur nächsten jagt, ohne dass Ermüdungserscheinungen aufkommen wollen. Doch keine Hatz erspart Blessuren, woran – seltsamerweise – gerade die Zentrierung auf die beiden Hauptdarsteller Schuld trägt. Den zum Teil sehr langen Gesprächen geschuldet ist nämlich ein für eine Horrorkomödie äußerst langsamer Erzählfluss, der sich zwar nicht wie der berühmte Kaugummi zieht (dazu passiert zu viel), jedoch den ein oder anderen Horrorfan vor allem angesichts der kurzen Laufzeit von knapp 85 Minuten (einschließlich Abspann) durchaus etwas enttäuscht zurücklassen könnte. Frei nach dem Motto: Zu wenig Zeit, um alle etwaigen Ideen umzusetzen, demgegenüber zu viel Zeit, um die Geschichte eines 13-Minuten-Films auszuschmücken? Nein, so gemein sollte man dann doch nicht sein, da wie so häufig in allem gleichzeitig ein wenig Wahrheit und Unwahrheit steckt. Denn in der Tat ist die Horrorkomödie die Filmwerdung der Umschreibung „kurzweilig“, erscheint doch ehe man’s sich versieht schon der kurze Abspann („A good cast is worth repeating“), der kaum Zeit lässt, um über den etwas erzwungenen und darüber hinaus nur leidlich unterhaltsamen „Clou“ am Ende nachzudenken. Begraben wir ihn einfach in einem dunklen Loch, häufen die Erde des Vergessens darüber und hoffen, dass keiner auf die Idee kommt, ihn wieder auszubuddeln. Aber man weiß ja nie...

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                • Trotz aller Skepsis: Am Ende werden wir bestimmt Bauklötze staunen!

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                  • 5
                    über Knowing

                    [mögliche Spoiler:] Spätestens mit den letzten 30 Minuten erreicht der Film leider den Punkt, der schließlich entscheiden wird, ob man „KNOWING“ über den bloßen Durchschnitt hinausheben kann, oder eben nicht. Denn religiöse Ansichten einem breiten Publikum schmackhaft zu machen, stellt nämlich immer ein riskantes Unterfangen dar, vor allem dann, wenn es sich um Grundfesten des Glaubens handelt. Klare Verhältnisse für Jedermann zu schaffen, ist schier unmöglich und jeder Versuch eigentlich schon im Vorfeld zum Scheitern verurteilt. Zu dumm, dass die Drehbuchautoren diesem Umstand mit Holzhammer-Symbolik und übertriebener Deutlichkeit entgegenzuwirken versuchen, anstatt einige Fragen einfach offen und damit der Phantasie jeden Zuschauers zugänglich werden zu lassen. So jedoch beißt sich die sprichwörtliche Katze hier mal wieder selbst schmerzhaft in den Schwanz, wird doch der bittere Nachgeschmack der meisten Zuschauer am Ende des Films gerade aus dem Umstand resultieren, dass der Zuschauer von jeder Form der eigenen Vorstellungskraft freigesprochen und im Gegenzug mit religiöser Symbolik in Reinkultur beinah erschlagen wird.

                    Untermalt von einem Soundtrack aus der Feder von Marco Beltrami, der gerade in den ruhigen Momenten nicht immer den richtigen Ton trifft, steuert das apokalyptische Geschehen somit einem Ende entgegen, das zwar mit Genre-Konventionen bricht, jedoch ob seiner gewaltsam eingetrichterten Moral von der Geschicht’ eben nicht den erwarteten Sonnenaufgang nach all der vorherrschenden Düsternis präsentiert. Auch wenn der bloße Entschluss, eben kein Happy End im herkömmlichen Sinne zu bieten, uneingeschränkt zu begrüßen ist – stellt er doch eine Neuerung im bereits breitgewalzten Katastrophenfilm-Genre dar –, ist hier letztendlich dennoch eine Wahrheit zu bemühen, die ausgelutschter nicht sein könnte: Ein Weniger kann durchaus ein Mehr sein.

                    Und das, liebe Filmemacher, hätte man doch ausnahmsweise auch vorher wissen können, oder?

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                    • Ich bin Austin Powers - muss ich mir jetzt Sorgen machen? ;)

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                      • 7 .5

                        Der erste Kinofilm der weltbekannten gelben Familie ist ein überaus gelungener Spaß, der zum einen durch eine durchweg tolle Inszenierung, zum anderen durch die schier endlose Gagdichte besticht. Die schön bescheuerte Geschichte ist genau der richtige Aufhänger für perfekt getimte Witze am laufenden Band, ohne allzu offensichtlich ins Alberne abzudriften. Ob nun der amerikanische Präsident Schwarzenegger heißt ("Oa Knocks?"), Homer Liebelei mit einem Schwein betreibt, oder Barts bestes Stück in einer denkwürdigen und grandios komischen Szene gezeigt wird - Die Simpsons sind sich für nichts zu schade und bescheren dem Zuschauer endlich wieder das, was viele gar nicht mehr vermutet hatten: richtig gute, witzige Unterhaltung!

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                        • Nichts gegen Wackel(kamera)kandidat Bourne, aber da ist doch eigentlich viel interessanter, dass VOX heute seit Jahren wieder die ungekürzte ab 18-Fassung von RAMBO 2 zeigen will, wie auf Nachfrage bestätigt wurde. Die Listenstreichung macht's möglich.

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                          • Mich würde es nicht wundern, wenn Warner im Laufe der Zeit gelernt hat, den Imperius-Fluch anzuwenden...

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                            • Und der Oscar für die besten Querelen im Vorfeld geht an...

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                              • 8 .5

                                Satte Farben sucht man vergeblich, alles an „WINTER'S BONE“ ist erschreckend trostlos und erbarmungslos kühl. Fast schon kaltherzig malträtiert die Kamera den Zuschauer, indem sie Panoramen einfängt, die wie von einer anderen Welt erscheinen, obwohl sie doch nur eine ungeschönte Wahrheit bebildern. Debra Granik lässt bereits zu Anfang ihrer hervorragend gefilmten Bestandsaufnahme erkennen, dass diese kein Zuckerschlecken werden wird und überträgt eindrucksvoll das vorherrschende Gefühl der Hilflosigkeit auf jeden, der sich ihr annimmt. Genauso wie Ree und ihre Familie von aller Welt verlassen ihr tristes Dasein am untersten Rand der Armutsgrenze fristen müssen, so befindet sich auch der Rezipient dieser sperrigen, aber wirkungsvollen Bilder in einer Zwangslage. Man möchte eigentlich nur noch wegschauen, weil die Wahrheit derart realitätsnah auf einen niedergeht, die Augen verschließen ob der Eindringlichkeit. Doch dann merken wir plötzlich voller Scham, dass schon viel zu lange genau so agiert wurde. Denn das Schicksal dieser Menschen berührt zutiefst, rüttelt auf, gibt dem Elend ein allzu markantes Gesicht, das mit flehenden Augen um unsere Aufmerksamkeit ersucht. Auch wenn es zuweilen nur wehtut.

                                Eines dieser flehenden Augenpaare gehört Jennifer Lawrence, die als Ree eine mehr als nachhallende Leistung abliefert. Deren zwei so unterschiedlichen Seelen (Kämpfernatur auf der einen, verletzliche Jugendliche auf der anderen Seite) trägt die junge Amerikanerin trotz der erdrückenden Thematik, die wie ein Gewicht auf den Schultern der Protagonisten zu lasten scheint, mit überraschender Leichtigkeit an die Oberfläche des undurchsichtigen Geschehens. Gleichzeitig verleiht sie einer wichtigen Frage Hand und Fuß: Was zählen Antworten in der hier gezeigten Welt? Geben Sie Kraft, stärken sie gar den Charakter? Die vernichtende Erkenntnis: Sie sind wenig wert, denn am besten fragt man erst gar nicht. Was zählt, ist der Mensch und seine Einstellung zum Leben. Oder anders formuliert: Stark wird, wer sich trotz aller Widrigkeiten den festen Willen bewahren konnte, stark zu sein. Denn manchmal ist ein fester Wille neben dem Geschenk des Lebens mit das Kostbarste, was einem persönlich noch geblieben ist, wenn man sich plötzlich ganz unten wiederfindet. Ausgegrenzt, auf sich allein gestellt. So wie unsere tapfere, willensstarke Ree, die merklich an den Herausforderungen reift, welche das Schicksal für sie auserkoren hat.

                                Fraglos: „WINTER'S BONE“ gibt sich in jeder Hinsicht schonungslos ehrlich, verkommt in seiner pessimistisch geprägten Grundhaltung jedoch nicht vollends zum anklagenden Rundumschlag auf die amerikanische Gesellschaft. Vielmehr schwingt in Debra Graniks einnehmender Sozialkritik gegen Ende nämlich auch ein klein wenig Hoffnung mit. Auf Besserung? Darauf, dass die Bevölkerung nicht mehr die Augen verschließt? Fragen, die hier ausnahmsweise gestellt werden sollten, zunächst aber leider noch keine klare, eindeutige Beantwortung erfahren werden. Denn wie so häufig liegt es letztlich an dem einzelnen Menschen und seiner Einstellung zum Leben, zur Gesellschaft. Es obliegt ihm, Dinge zu verändern und einen Umbruch in die Wege zu leiten. Ob dies gelingt, lässt sich freilich nicht mit Bestimmtheit sagen. Wie so häufig. Und daher ist die naheliegendste Antwort wohl die, dass „WINTER'S BONE“ im Stillen von der Hoffnung berichtet, weiterhin überhaupt hoffen zu dürfen. Und das ist durchaus beachtlich.

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                                • 7

                                  Auch wenn sich die dem Film zugrundeliegende Geschichte zunächst arg trashig anhören mag, empfiehlt sich wie so oft ein zweiter, genauerer Blick. Denn die krude anmutende Mischung aus wirklich raffiniert getrickster Kampfaction und den leisen, zwischenmenschlichen Tönen ist trotz ihrer Laufzeit von 126 Minuten nicht nur äußerst kurzweilig. Sie formuliert zusätzlich eine in sich stimmige Grundaussage, die dem familienfreundlichen Action-Drama einen überraschend tiefgründigen Sinn gibt: Man muss nicht immer siegen, um zu gewinnen. Allein diese wahren Worte lassen den bis jetzt wohl besten, weil ausgereiftesten Film des eigentlich auf Komödien spezialisierten Shawn Levy im unmittelbaren Vergleich weitaus ehrlicher daherkommen als manch anderen Hollywood-Blockbuster. Einzig logische Konsequenz: „REAL STEEL“ ist keinesfalls der im Vorfeld vermutete Knockout, sondern ein klarer Sieg nach Punkten.

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                                  • 1
                                    • Vielleicht kämpfen im vierten Teil ja Roboter gegeneinander. Wäre was Neues...

                                      • Ganz nette Idee, es sollte jedoch noch einmal die Richtigkeit aller Daten überprüft werden. Denn BLADE RUNNER hat niemals eine Laufzeit von 155 Minuten.

                                        • 7

                                          Witzig, schwarzhumorig, selbstreferenziell und durchweg sympathisch: Samuel Benchetrits Mafia-Geschichte der etwas anderen Art verneigt sich vor Klassikern wie „Der Pate“ [1972], nur um sie im selben Atemzug gehörig durch den Kakao zu ziehen. Das gelingt zwar nicht immer tadellos und schießt in zumindest einer Szene etwas über das Ziel hinaus. Alles in allem evoziert die überaus amüsante Geschichte rund um einen treudoofen Möchtegern-Paten und die Liebe zum Film an sich aber einen mehr als zufriedenstellenden Gesamteindruck. Kurzum: Hauptdarsteller José Garcias unmittelbarer Nachfolger zum gelungenen „Le Mac“ [2010] ist ebenfalls beste französische Unterhaltung, wie sie immer sein sollte: originell, bunt und sehr, sehr eigen.

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                                          • 9

                                            FINDING NEVERLAND ist ein ganz wunderbarer, zu Herzen gehender Film, eine zu Tränen rührende Ode an die Kraft der Vorstellung, die einzig und allein die Grenzen zwischen Realität und Fiktion zu durchbrechen in der Lage ist. Die Verquickung von biographischen und phantastischen Elementen gelingt Marc Forster wahrlich ausgezeichnet. Vor allem bemerkenswert ist die Tatsache, dass die verbildlichte (kindliche) Vorstellungskraft Barries sich in jeder Szene nahtlos in das Gesamtbild einfügt, ohne wie ein Fremdkörper zu erscheinen. Als ob es das Eine nie ohne das Andere gegeben hätte und/oder geben wird. Und genau das macht diesen Film so unglaublich schön, so wahnsinnig traurig. Wer diese Erkenntnis in dem hinreißenden Spiel von Johnny Depp, Kate Winslet und Freddie Highmore zu finden in der Lage ist - und es wird so ziemlich jeder sein -, darf sich getrost auf die Schulter klopfen. Denn der Grund für das so harmonisch wirkende Zusammenspiel der sonst äußerst verschiedenen (Realitäts-)Ebenen ist so einfach wie naheliegend:

                                            In Jedem von uns schlummert es nämlich, ein kleines, kindliches Gemüt, welches uns mit einem gesunden Maß an Vorstellungskraft segnet. Manchmal muss man allerdings erst erwachsen werden, um dies zu begreifen.

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                                            • Heute, am 13. Oktober 2011, feiert der vielseitig begabte Ex-Surfer Chris Carter, besser bekannt als Schöpfer der bahnbrechenden Serien AKTE X und MILLENNIUM, seinen 55. Geburtstag. Wir bedanken uns für unzählige Stunden spannender Unterhaltung und hoffen inständig, dass irgendwo da draußen eine kleine Geburtstagstorte auf ihre Entdeckung wartet. Zumindest möchten wir es glauben...

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                                              • Musste nur die Überschrift lesen und wusste sofort, dass der Text nur von Einem stammen kann. :) Schöner Text zu einem wirklich grundsympathischen Schauspieler!

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                                                • Wie sagte Ed Wood einst so schön: „Die Welt ist ein seltsamer Ort zum Leben. All diese Autos! Alle fahren irgendwohin! Und in allen sitzen Menschen, die ihr Leben führen! Doch das Leben – auch wenn es sich nur langsam verändert – schreitet voran.“ Recht hatte er irgendwie. Das Leben zog traurigerweise ohne Happy End an ihm vorbei, während er sich damit abzufinden versuchte, dass er wohl nie richtig verstanden werden würde. Heute hätte eine der vielleicht tragischsten Personen der Filmgeschichte ihren 87. Geburtstag gefeiert. Was bleibt, sind seine legendären Versuche, filmische Meisterwerke umzusetzen. Und der untrügliche Schluss, dass im Lichte filmischer Leidenschaft selbst der größte Murks noch irgendwie liebenswert erscheint. Danke dafür!

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                                                  • Ich werde wohl nie verstehen, was nachkonvertiertes 3D in einem klassisch zweidimensional gezeichneten Film zu suchen hat.

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