The_Comedian - Kommentare

Alle Kommentare von The_Comedian

  • Das sieht doch mal hart und roh, ohne Schnickschnack, aus. Wenn jetzt noch die Story stimmt...? Es sollte mehr solcher Indie-Projekte geben!

    • Man sollte sich generell nur aufgrund von Trailern kein Urteil bilden, jedoch stimme ich überein, daß diese Vorschau die Spannung erheblich schmählert.

      • Es ist schön zu sehen, daß so ein Aufguß auch mal nicht zustande kommt. Außerdem glaube ich, daß Cronenberg zu sehr um sein Denkmal fürchtet, falls die Sache in die Hose geht...

        • Nein, bitte bitte nicht!!! Der eventuelle Film wird genauso wie im Falle des A-Teams ignoriert, denn solche Serien sollten unter Denkmalschutz stehen!

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            Wenn man heute leichtfertig und inflationär mit dem Begriff ´Kult´ umgeht, schmählert dies nicht die anhaltende Wirkung solcher Dauerbrenner, welche über all die Jahre generationenübergreifend begeistern konnten. Dazu zählt zweifelsohne auch das A-Team, welches Rebellentum und Freiheitsdrang offensiv verbreitete, ohne dabei jemals wirklich gewalttätig gewesen zu sein. Vielmehr zeichneten sich Hannibal, Face, Murdock und B.A. durch coole Cleverness und grenzenlosen Einfallsreichtum aus. Die Mischung aus rasanter Action und witzigen Sprüchen begeistert bis heute absolut zeitlos und scheinbar unsterblich mittlerweile mehr als drei Generationen. Schön, wenn ein Plan nach so vielen Jahren immer noch funktioniert!

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            • ... und ab zurück in die Neunziger... oder waren es noch die Achtziger? Egal, Roseanne Barr brachte mit ihrer gleich(vor)namigen Sitcom ihre (schrecklich) normale Fernsehfamilie auf die Bildschirme, schnürte dabei stets schwarze Satire, Gesellschaftskritik und tabulose Tragikomik zu dieser liebenswerten Serie zusammen und blieb sich dabei immer treu. Danke, für ein Stück TV-Geschichte, Rosie!

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              • über Dexter

                ... ups, noch eine Ausnahme im Serien-Sektor, jedoch aufgrund morbider Faszination und dem Interesse an den ewigen Gegnern Gut und Böse, sowie deren Unmöglichkeit der strengen Definition, nachvollziehbar. Der erste Eindruck von ´Dexter´ sah in etwa so aus: Hey, American-Psycho-Hommage, willkommen Dr. Bateman! Dies wäre, und war dann auch, zu einfach, obgleich Patrick Bateman tatsächlich nochmal relevant wurde;-). Der zweite Eindruck war: Überkandidelte ´Grey´s Anatomy´-Scheisse, wobei dem `Beziehungstratsch nebst Bumserei´ statt dem Arztkittel diesmal das blutige ´Killerkleidchen´ verschleiernd übergezogen wurde. Dies war dann allerdings auch zu einfach, wie sich herausstellte, denn es entwickelte sich ein vielschichtiges, nur mäßig vorhersehbares Psychogramm, bei dem nichts und vorallem niemand so ist, wie es scheint. Die erste Staffel ist also nun geschaut, und man glaubt es kaum, der Serienhasser will tatsächlich mehr, obwohl durchaus skeptisch, auf das es jetzt nicht langweilig wird, das heißt aber auch, dass ich freundlich darum bitte, an dieser Stelle von etwaigen Spoilerattacken Abstand zu halten. Danke.

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                • 8 .5

                  Hier ist es also, das Serien-Comeback eines auf diesem Sektor in den Achtzigern & Neunzigern Hängengebliebenen... der immer geschimpft hat, auf unausgegorene, simple Plots, welche keinem anständigen Kinofilm das Wasser reichen können, und auf endlose Abzocke der großen TV-Sender, die ihre Billigproduktionen in scheinbar endlosen Folgen und Staffeln verpackt, auf den Markt schmeissen... und ich bleibe dabei: Serien (und damit meine ich nicht solche mit fester Rahmenhandlung, aber storymäßig abgeschlossenen Episoden) sind was für Leute mit zuviel Zeit, die dabei aber trotzdem zu faul sind für´s Kino, oder aber für Jene, die immer noch auf beispielsweise die Fortsetzung der SAW-Reihe lauern und fiebern, also für Leute, die nicht akzeptieren und respektieren können, dass etwas Tolles endet, um als erinnerungswürdiges, einzigartiges Werk in die Filmgeschichte eingehen zu können, womit auch meinem Hass auf immer wiederkehrende Sequels, Prequels, Reboots, usw., auf cineastischem Terrain, Luft gemacht sein dürfte.

                  Nun aber zu ´The Walking Dead´! Diese Serie bedient nicht nur ein von mir geliebtes Filmgenre, es könnte diesem sogar zu nicht mehr für möglich gehaltenen, qualitativen Höhenflügen verhelfen, verpackt sie doch das bekannte Zombie-Dilemma mit detailliert ausgemalten Charakteren, welche einem schnell ans Herz wachsen, einer dramaturgisch ausgefeilten, spannenden Story sowie brillianter Optik, womit vorallem das Styling der Untoten gemeint ist. Dies alles bewegt sich ausnahmslos auf Kino-Niveau, womit die Hochzeit des ungleichen Paares Kino & TV endlich geglückt sein dürfte.

                  ´The Walking Dead´ hat nun die Aufgabe, gar die Bürde, übernommen, den Faktor Zeit sinnvoll und bestenfalls bahnbrechend zu nutzen, um die Zombie-Sache weiterführend oder, man wagt es kaum zu träumen, final zu behandeln, was bisher in den unzähligen sehr guten, guten und leider auch belanglosen und grottenschlechten ´Verwandten´, den Kinofilmen, nicht bewältigt werden konnte, eben vorallem aus dem Grund, dass ´nur´ durchschnittlich neunzig Minuten zur Verfügung standen.

                  ´The Walking Dead´ wird für mich eine von wenigen Ausnahmen auf dem Serien-Sektor bleiben, da ich eine ähnliche Leidenschaft wie zum Kino wohl nie aufbauen werden kann. Ich sehe trotzdem die Chance, dass diese Serie vielleicht zu dem werden kann, was wenige Klassiker im Filmbereich wurden: Ein erinnerungswürdiges, einzigartiges Werk in Episodenform...

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                  • 10

                    Wenn es so etwas gibt wie Unsterblichkeit im Filmgeschäft, trifft dieses einmalige Attribut auf ´The Fall Guy´ zu, denn der Verfasser dieser Zeilen wollte als Kind und Heranwachsender so sein wie Colt, der Stuntman und Kopfgeldjäger. Er trällerte damals, im Alter von vielleicht 6 oder 7 Jahren, die legendäre Titelmelodie akzentbetont mit, ohne auch nur ein Wörtchen Englisch sprechen oder gar verstehen zu können, und wollte am Liebsten nur drei Dinge zur Glückseligkeit: Die Jacke, die Mütze, das Auto! Später vielleicht noch Jody im Arm, aber in oben beschriebenen Alter waren Frauen eher noch uninteressant...

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                    • 8 .5

                      Blaxploitation satt! Dies bietet ´Bucktown´ in prallen gut neunzig Minuten, jedoch mit einer härteren Gangart ausgestattet als beispielsweise `Foxy Brown´. Wo Foxy für die weibliche, cineastische Emanzipation wie keine andere Ikone sorgte, kümmern sich die Herren in Bucktown um das Manifest der ´Black Power Guys´, stolz und gnadenlos walzen sie die weiße, korrupte und rassistische Sheriffsmeute nieder, dass es nur so kracht, nur um sich alsbald selbst feindlich gegenüberzustehen. Denn hier greift (selbst)bewusst offensichtlich die Botschaft des coolen Gangsterstreifens, nämlich die der bösen Kräfte, welche Macht und Geld hautfarben-unabhängig freisetzen können. Fundamentale Inhalte wie Liebe, Vertrauen, Macht(mißbrauch), Freundschaft, Ehre und Gesellschaftsproblematik werden in ´Bucktown´ locker-sprücheklopfend, mit wohl dosierter Brutalität (samt sehenswerter Schläge,- und Schiessereien) behandelt. Dabei trifft man ´alte Bekannte´ in ´jungen Jahren´, zu nennen seien Fred Williamson (´From Dusk Till Dawn´) als Duke Johnson, nebst der unvergleichlichen Pam Grier (´Foxy... und Jackie Brown´), sowie der Chief von ´Starsky und Hutch´ und ´Apollo Creed´ Carl Wheathers. ´Bucktown´ ist unkomplizierte, freche und mutige Action-Unterhaltung mit Charme und Esprit, ausgestattet mit einem coolen, absolut passenden 70s-Score.

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                      • ... wie würde Howie Carpendale sagen: " Isch freu misch drauf " ;-)

                        • So ist das mit der berühmten Kuh! Hollywood hat die besten Melkmaschinen! Aber: Gemach, gemach, immer schön der Reihe nach...

                          • Das naive Dummchen steht in diesem versifften, abgefuckten Wohnwagen in einem heruntergekommenen Trailerpark und wartet auf ihren Liebsten, den latent-aggressiven und geborenen Looser-Typen. Sie lächelt verschämt, als er auf den Hof fährt, und spielt sich verträumt in den Haaren. Man spürt, dass mehr hinter dieser Frau steckt... doch wer ist sie...?

                            Die Priestertochter sitzt züchtig und artig am Tisch eines Restaurants, zusammen mit ihrem Bruder und ihrem Vater, nichts ahnend, dass bald zwei böse Buben in ihr behütetes Leben treten werden, welche ihr Leben für immer verändern werden. Als sie sich zwischendurch etwas nachdenklich auf die Unterlippe beisst, ihr Blick rastlos umherschwenkt, ihre Augen sowieso mehr verraten, als einem lieb ist... spürt man, dass mehr hinter dieser Frau steckt... doch wer ist sie...?

                            Schreie, Schüsse, Blut und Verderben... die Opfer haben keine Chance gegen diese abgedrehte Furie, welche frech-grinsend zusammen mit ihrem nicht minder-wahnsinnigen Freund Berge von Leichen produziert, stets charmant-kokettierend mit der omnipräsenten Pressemeute. Und wieder sind da diese Augen... aus ihnen spricht diesmal Satan persönlich, welcher Besitz ergriffen zu haben scheint, von dieser Frau, hinter der gewiss noch mehr steckt! Wer ist sie...?

                            Eine große Bühne, viele tausend Menschen jubeln auf einem großen Rockfestival in der sonst so idyllischen Eifel einer Band zu. Diese Band nennt sich ´The Licks´, doch wirkliches Aufsehen erzeugt nur die wilde, ungestüme Frontfrau dieser Band. Sie schreit, keift, flüstert und stöhnt sich verschwitzt durch ihr Programm, eine Erscheinung, wie viele verschiedene Wesen in einer Person...

                            Vielseitigkeit und Unberechenbarkeit sind wohl die Hauptattribute dieser Ausnahmeschauspielerin,- und sängerin! Mit ihr wird es garantiert Vieles - nur nicht langweilig!

                            Doch wer ist sie denn nun? Na klar, Juliette Lewis!

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                            • Ich sehe langsam eine Legende sterben...

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                                • Hype hin oder her! Tarantino´s ´Stars-Aufwärmen´ dürfte mittlerweile bereits selbst als ´Kult´ gelten!

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                                    Glasklare Schwarz-Weiß-Ästhetik und eine steigernd-spürbare, beklemmende Klaustrophobie entlarven augenscheinliche, ländliche Dorf-Idylle , welche eigentlich keine ist, denn Neid, Mißgunst und unterschwellige Macht,-und Status-Gebärden lasten wie ein Fluch auf der kleinen Gemeinde. Die Auswirkungen dieser seelischen, kollektiven Plage köcheln langsam und bedrohlich unter der scheinbar heilen Oberfläche und offenbaren im Kleinen bereits jene monströsen Entwicklungen des jahrzehnte später stattfindenden Faschismus in Nazi-Deutschland, obwohl in dieser dramatischen Geschichte zunächst der Erste Weltkrieg vor der Türe steht. Um so erschreckender und schockierender lassen sich in ´Das Weiße Band´ bereits solche charakterlichen Entwicklungen, vorallem die der Jüngsten des Dorfes, erkennen oder erahnen, denn vieles bleibt bis zum Schluß im Unklaren und Verborgenen. Dieser Umstand schmählert jedoch in keinster Weise die stets bedrückende Spannung, begünstigt durch spürbare, emotionale Wandelbarkeit der Charaktere. An dieser Stelle sei das beeindruckende und äußerst glaubwürdige Ensemble zu nennen, herausragend dabei die grandios aufspielenden Kinderdarsteller, welches dieses wichtige, leise, deutsche Zeugnis unserer Geschichte formt und trägt, und dabei generationenübergreifend unprätentiös aber eindringlich Demut lehrt.

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                                    • ... immer her damit, wenn auch nur als ´Appetizer´ für Nolan´s Neuen...

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                                        • 8

                                          ´Persepolis´ erzählt die Geschichte eines iranischen Mädchens, vom Erwachsenwerden, Loslassen und Ankommen. Dabei wird durch die düstere Grundstimmung der unkonventionellen Animation gekonnt die cineastische Zensur umschifft, obwohl doch nahezu alles offen und schonungslos, fast analytisch gezeigt wird. Der wichtige Film bewahrt den Bezug zur und den Respekt vor der Geschichte, ´Persepolis´ will sich politisch jedoch nicht festlegen, strandet aber häufig in anarchistischen Gefilden, sei es früh in musikalischer, im Gegensatz zur übrigen Gesellschaft konträrer, Form (... von den ´Bee Gees´ zu ´Iron Maiden...), und in der Folge, angekommen im kapitalistischen Westen, in der ´Endstufe´: Punk und Hippietum. Horizonterweitert geht es zurück in die Heimat, welche keine mehr zu sein scheint...Der Grund, dass der Film nicht auf dem Weg zum Meilenstein durch die Decke geht, liegt bei der grenzenlos-opportunen Haltung der Macher, sodaß eine noch drastisch-persönlichere Auslegung oder aber eindeutige, politische oder religiöse Richtungsweisung wünschenswert gewesen wären, wenn auch nur, um final mit dem tatsächlich existierenden Filmende alles wieder aufgrund des fehlenden Kontext, ad absurdum zu führen, wobei der Glaube im vorliegenden Ergebnis doch annähernd am Meisten sein Fett wegkriegt. Diese Haltung kann man nun mögen oder nicht, nichtsdestotrotz punktet´Persepolis´ mit hypnotischen Bildern und enormem, emotionalen Bezug zu den Charakteren, obgleich diese ´nur´ gezeichnet sind. Während der passende Score unaufdringlich begleitet, räumt ´Persepolis´ leise, aber eindringlich die ewigen Klischees aus dem Weg, und stellt in der Filmlandschaft wohl ein starkes Mühlenrad im Kampf für Frieden und Toleranz dar, ohne dabei überdrüssig und verklärt-romantisch zu wirken. So weist der Film auch den bei solchen Werken oft kramphaft herbeizitierten Kunst-Faktor zurück, denn es geht letztlich nur um ein ganz gewöhnliches Mädchen und das Leben zwischen Religion, Politik und Gesellschaft, ein Leben, in welchem Liebe, Familie und Integrität die wichtigsten Eckpfeiler sind. Und selbst diese simple Erkenntnis ist in `Persepolis´ keiner platten Attitüde geschuldet, denn der Film bewahrt stets seinen lässigen ´Independent-Charakter´ mit Botschaft.

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                                          • 10

                                            ´Boogie Nights´ ist die perfekte Hommage an die gute, alte Zeit, auch wenn man sie nicht selbst erleben durfte. Das unbeschwerte Lebensgefühl der verrückten Siebziger Jahre wird anhand des Bereiches Pornographie veranschaulicht, vermittelt werden Werte wie Zusammenhalt, (Ersatz) Familie, Solidarität und uneingeschränkte Toleranz. Die ´Fickerei` dient dabei lediglich als Spielball des ´totalen Entertainments´, nur um in der zweiten Filmhälfte auch anhand der Entwicklung in der Pornographie den gesellschaftlichen Wandel notwendig-drastisch zu überzeichnen, denn die Achtziger bringen neben schlechtem Koks und grausiger Musik plötzlich auch noch Video ins Spiel, letztlich das Ende des guten, alten Pornokinos, sowie zunehmende Gewalt. Die Darstellerriege von ´Boogie Nights´ ist phänomenal und absolut treffend, der Soundtrack dürfte zu den Besten und vorallem im Kontext Passensten überhaupt zählen. ´Boogie Nights´ ist ein Aushängeschild für das ´spaßige Drama´, Freud und Leid liegen dabei nicht nur nah beeinander, sondern überlagern sich sogar des Öfteren, womit die Brücke zum ´Cliffhanger´ Porno geschlagen wurde. Diese Scheinwelt wird in P.T. Anderson´s Meilenstein gnadenlos offenge,- und zerlegt.

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                                            • 10
                                              über Duell

                                              ´Duell´ ist anders. Dies schon mal als Erstes vorneweg. Was Steven Spielberg zu Anfang seiner ruhmreichen Karriere Anfang der Siebziger Jahre wahrhaftig ausgedrückt auf die Straße brachte, gleicht weder seinen sonstigen Werken, noch irgendetwas anderem, höchstens dem ähnlich situirten, animalischen Pendant, dem´weißen Hai´. Mit stoischer Ruhe wird der Zuschauer in einen immer stärker werdenden Strudel hineingezogen, aus dem es scheinbar kein Entrinnen gibt. Dabei gelingt unmittelbar zu Beginn bereits die Identdifikation mit der Hauptfigur, auf geradezu unerklärliche Weise. So ist es nicht etwa die große Sympathie, welche einen übermannt, sondern eher die intensiv-mitempfundene Unsicherheit. Denn schon früh sieht man ihn: Den Truck! Was nun beginnt, ist eine einzigartige Tour-de-Force, denn der bemitleidenswerte Geschäftsreisende, und man selbst, erlebt die ´Hölle auf Rädern´. Spielberg gelingt die ultimative, essentielle Definition der cineastischen Reduktion: Ein Mann und sein Wagen kämpfen gegen einen Truck. Punkt! Nebenrollen verblassen nichtig, mechanische Geräusche, der außergewöhnliche Score und hypnotische Kameraeinstellungen übernehmen die Kontrolle, die Landschaft zieht ungeachtet vorbei, obgleich sie durch die gezeigte, permanente Ödnis als Stilmittel der Hoffnungs,- und Ausweglosigkeit dient. Wenn die karge Umgebung die Wände des Strudels darstellen, so ist der rote Wagen das Auge, auf welches der Truck immer erbarmungsloser, als schicksalhaftes Damokles-Schwert gezeichnet, zusteuert. Etwaige Interpretationsansätze seien dabei mehr denn je dem Zuschauer überlassen, bis zum großen Finale ist allerdings nervenzerreißende Hochspannung zu ertragen, weitere storyrelevante Details verbieten sich, genauso wie voreiliges Foren-wälzen. Man muß dieses Duell nicht primär sehen, sondern fühlen.

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                                                • 8

                                                  Die westliche Welt verschloss in den frühen Neunzigern weitestgehend die Augen vor dem grausamen Konflikt der Hutu und Tutsi in Ruanda. Dabei gelten die blutigen Gefechte bis heute als der schlimmste Massenmord seit dem Holocaust, mit Opferzahlen in Millionenhöhe. Um so wichtiger ist es also, mit einem Film wie ´Hotel Ruanda´ intensiv, glaubwürdig und sehr persönlich auf diesen Völkermord aufmerksam zu machen, und dabei einen Hutu-Mann in den Mittelpunkt zu stellen, welcher, an Oskar Schindler während der Nazi-Diktatur erinnernd, seine eigene Herkunft ideologisch, gesellschaftlich und emotional in den Hintergrund stellt, um dem ´verhassten Feind´ zu helfen, sei es durch persönliche Anteilnahme oder durch Geld und politische Beziehungen. So öffnen sich die Pforten des Luxushotels erst behutsam und dann rasch zunehmend für Flüchtlinge, letztlich aus beiden Lagern, darunter auch Tutsi-Frau und Familie der Hauptfigur. Don Cheadle spielt den stillen Helden glaubhaft und selten heroisch, der übrige Cast ergänzt, mit internationalen Top-Stars gespickt, passend und gekonnt. Abzüge erhält ´Hotel Ruanda´, wie auch schon zum Beispiel in ´Der letzte König von Schottland´ zu beobachten war, in Sachen Intensität der dargestellten Greueltaten. Es entsteht so schnell der Vorwurf ´glattpoliert´, wenn schreckliche Dinge häufig entweder nur angedeutet, inszenatorisch verharmlost, weggelassen oder nur retroperspektiv und unbebildert aus der Erinnerung heraus erzählt werden. Diesen Vorwurf hat ´Hotel Ruanda´ allerdings nicht vorrangig, sondern höchstens in der B-Note, verdient, denn die grausame Realität der Geschichte wird konsequent und glaubhaft mit dramaturgischer Fiktion verknüpft, sodaß dieser wichtige Film als ´ausgezeichnet´ bewertet werden muß. Das Vorzeigewerk dieses Genres der ´dunklen Geschichte´ dürfte aber weiterhin ´Schindlers Liste´ bleiben, denn hier erreichen die nahezu permanente, drastische und ungeschönte Darstellung vom Genozid das Höchstmaß an Anteilnahme, Erschütterung und Betroffenheit beim Zuschauer.

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                                                  • Ja klar, ich freue mich. Sheen sollte nur in Zukunft aufpassen, sich nicht ausschließlich selbst zu spielen, das dürfte auf Dauer langweilig werden!