The_Comedian - Kommentare
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Alle Kommentare von The_Comedian
Hört sich nicht gut an, ähnlich wie bei ´Thor´. Werde mir die beiden Filme aus Liebe zum Genre trotzdem anschauen... (warscheinlich irgendwann, genau wie ´Ghost Rider´ & ´The Spirit´). Setze in diesem Sektor meine Hoffnungen in ´Iron Man 3´ sowie ´The Avengers´...:-)
Magneto!
Ja also! Es darf festgehalten werden: Vaughn kann (auch) Comic!
Dabei ist dieses neueste X-Men-Prequel mehr sensible Charakterstudie als überladener und effektheischender Actioner. Der Film hätte auch `Charles & Erik´ lauten können, die anderen Darsteller, abgesehen von den außergewöhnlich stark agierenden, einzeln und vorallem im direkten Bezug aufeinander, McAvoy und Fassbender, werden fast zu Randfiguren degradiert.
Vorallem die Unmöglichkeit der Definition von Gut und/oder Böse anhand Magneto´s Charakter, übrigens schon damals durch McKellen zelebriert, wird nun durch Fassbender´s Darstellung zementiert, besonders im Bezug auf Professor X und dessen Wandel vom euphorisch-optimistischen Klugscheisser zum nachdenklichen und selbstreflektierenden Schuldirektor. Es bleibt festzuhalten, dass die Sympathieverteilung aus Sicht der Menschen zu Charles tendieren sollte, wenn man die Fähigkeit zur Toleranz und Diplomatie unserer Art berücksichtigt. Versetzt man sich jedoch in Erik´s Lage, welcher besonders und explizit am eigenen Leib eines der seelisch-abgründigsten und verwerflichsten Kapitel der Menschheitsgeschichte miterleiden musste, und stellt man sich nun ideologisch auf die Seite der Mutanten, ist Magneto´s Denken und Handeln mehr als nachvollziehbar. Möchte man das (Ur) Böse im Film definieren, sollte man sich an Kevin Bacon´s Charakter halten.
Matthew Vaughn zieht den Hut, nicht nur vor der Buchvorlage, sondern auch vor der vorangegangenen X-Men-Trilogie. Ach, wäre doch alles von vorneherein linear erzählt worden! Selbst im Hinblick auf zwei weitere, noch folgende Prequels, wobei zu hoffen bleibt, dass das Pulver nicht jetzt schon gänzlich verschossen wurde, weil bereits viele Rätsel und bisher spekulative Interpretationsansätze geklärt wurden. Der´Origins-Ausflug´ mit Wolverine darf wohl als völlig überfüssig angesehen werden, eine sinnvolle, ergänzendere Einarbeitung in X-Men 2 wäre wünschenswert gewesen. Der bisher beste Teil der Saga ist nun jedoch von dieser äußerst gelungenen Adaption um ein Haar getoppt worden.
Warten wir ab, wie es weitergeht...
Iron Man!!! Bitte mehr davon, aber sinnvoll mit ´The Avengers´ kombinieren!
Dieser von der ersten bis zur letzten Sekunde hochspannende, wendungsreiche Gangster-Krimi aus Frankreich darf getrost als Blaupause für die nachfolgenden Dekaden angesehen werden. Hier finden fast alle später verwendeten Stilmittel des Genres ihre, auch teilweise erstmalige, Anwendung: lange Trenchcoats, breitkrempige Hüte, das Hervorluken hinter der Zeitung, sowieso lange, intensive Blickduelle, ein beeindruckendes Kameraszenario unter optimaler Ausnutzung von Licht und Schatten, trotz sowieso schon stilistisch nutzbarer Schwarzmalerei, sowie gnadenlose Schießereien unter Zurschaustellung des theatralisch zelebrierten Todeskampfes. Hinzu kommt ein glänzend aufspielender Belmondo, diabolisch-charmant, gerissen und gnadenlos. Die Story wartet mit Irrungen und Wirrungen auf, um abschließend alles retroperspektiv und schlüssig zu klären. Es sollte zu verzeihen sein, dass Anfang der sechziger Jahre das Bild der starken Frau noch nicht im Kino angekommen war, denn in diesem Streifen dominiert ganz eindeutig männliches Macho-Gehabe, der sparsam eingesetzte, weibliche Cast agiert zu dieser Zeit wohl gesellschaftsgetreu bieder-naiv bis geheimnisvoll-verrucht, aber immer im Schatten der maximal-maskulinen Verbrecher,- und Polizisten-Zunft. Klassische Gangster-Attribute und explizite Genre-Zutaten wie Liebe, Verrat, Korruption und Gewalt werden in ´Der Teufel mit der weissen Weste´ zu einem Vorzeige-Cocktail des Gangster-Movies gemixt, die enorme Inspirationskraft auf kommende Werke wird bei solchen Filmen wohl erst immer Jahre bis Jahrzehnte später bewusst.
Wim Wenders porträtiert die Glamour-Metropole Los Angeles wie nur Wenige vor ihm, nämlich von der anderen Seite. Das heruntergekommene Hotel erzählt wie sein klangvoller Name von großen aber vergangenen Zeiten und präsentiert sich als Sammelpunkt skuriller Gestalten und ewiger Verlierer. Zwei ´Ausbrecher´ aus der sogenannten ´normalen` Welt begegnen sich dort nicht physisch, sondern auf abstrakter Ebene. Der Special Agent versucht als sich selbst verleugnender Freak zum einen, dem Establishment zu dienen, welchem er sich kramphaft zugehörig quält, zum anderen seinen vielleicht wahren ´Kreisen´ nahe zu kommen und zu sein, indem er einen Todesfall aufklären will (oder soll!), den ein aus dem goldenen Käfig des reichen, übermächtigen Vaters Ausgebrochenen, eines drogensüchtigen Künstlers. Dieser Vater beauftragt unter etwas zu gewollt provoziertem Lobbyismus ebendiesen Agenten, maximal übertrieben durch Mel Gibson´s psychotisches Minenspiel dargestellt, was jedoch in dieser Geschichte passend und angemessen anmutet. Die Medien bilden das Bindeglied zwischen beiden Welten. Von unten werden sie heldenhaft glorifiziert, von oben wird seit jeher versucht, Vorteile im Bezug auf Macht und Geld auszunutzen. Diese niederen Begehrlichkeiten greifen sogar auf die sympathische Loosertruppe über, doch dazu an dieser Stelle nicht zuviel. Eine verworrene Verschwörungstheorie um die Profitgier änläßlich mit Teer verschandelter Kunstwerke und eine zugegebenerweise relativ klischeefreie Freaky-Liebesgeschichte bilden den Kontrast im Story-Gerüst. Diese Story stammt zum Teil aus der Feder des selbsternannten Weltretters und U2-Kopfes Bono, so ganz nimmt man ihm den kultigen Independent-Anspruch des Films aufgrund seiner Karriere nicht ab, es sei denn, er wollte damit seinen eigenen, versteckten Freak aus seinem Inneren befreien. Diesbezüglich hagelt es Abzüge in der Gesamtbewertung, im Gegensatz zu, ebenfalls wohl hauptverantwortlich von Bono, ausgewählten, wie die berühmte Faust auf´s Auge passenden, außergewöhnlich starken und phantastischen Score. Wim Wenders sei kein Vorwurf zu machen, denn Kameraeinstellung in Verbindung mit den beeindruckenden Kulissen, sowie exzellente Schauspieler mit teilweise genialen Dialogen lassen das Filmfanherz höher schlagen. Der Umstand, daß ´The Million Dollar Hotel´ nicht ´durch die Decke ging´ ist einzig dem etwas unglaubwürdig propagierten, eigenen Indie-Anspruch zu schulden, welcher dem trotzdem außergewöhnlichen Streifen sogar noch vermeidbare Längen verpasst hat.
Ein Mann. Viel Angst.
Ein Sarg. Viel Hoffnung.
Ein Feuerzeug. Viel Dunkelheit.
Ein Handy. Viele Hotlines.
Ein Stift. Viele Nummern.
Eine Taschenlampe. Wenig Akku.
Ein Entführer. Keine Gnade.
´Buried - Lebend begraben´ ist geradliniges, erbarmungs,- und schnörkelloses, nicht zu lang,- oder zu kurz geratenes, beängstigendes, realistisches sowie in nahezu Echtzeit inszeniertes Psycho-Kammerspiel-Kino der außergewöhnlichen Sorte.
Willkommen zurück in Woodsboro...
Getrieben durch unauslöschliche, cineastische Jugenderinnerungen ohne kitschigen Nostalgiebonus und unter Verdrängung später geschehener Verunglimpfung nach ´Scary Movie´ - Manier, welche manch jüngere Generation wohl einzig kennt, ohne je vom ´Original´ gehört zu haben, wurde man nach gut zehnjähriger Abstinenz des Killers `Ghostface´ im Lichtspielhaus seines Vertrauens nicht enttäuscht, sondern fühlte sich zurückversetzt in tragische Familiengeschichte, bissige Medien,- und Gesellschaftskritik sowie simplen wie effektiven, weil originalen und gnadenlosen, ´Neunziger-Slasher-Horror´, wie es nur ´Scream´ will, darf und kann.
Dabei gelingt dem Duo Craven und Williamson nicht nur der Brückenschlag in puncto schlüssig fortgesetzter Storyline, sondern auch die Einbindung der für die Saga wichtigen und unerläßlichen Charaktere samt dazugehörigem Cast.
Es bleibt zu hoffen, dass, wenn man den Gerüchten glauben darf, zwei weitere Fortsetzungen zum Abschluß der zweiten Trilogie folgen, um diesen mittlerweile zur Legende gewordenen Stoff würdig und vielleicht sogar gefühlvoll und leise, statt laut und fulminant, endgültig enden zu lassen - falls dies überhaupt möglich ist, denn fernab von Aliens, Monstern, Mutanten, Geistern und so weiter, wird es wohl, auch und gerade in der Realität immer Menschen geben, die eines Tages zum (Serien)killer werden. Ob nun mit oder ohne Maske...
Beides nicht die Überflieger, jedoch wähle ich Bay vor Emmerich, trotz deutsch-Bonus...
´From Paris With Love´ - Die namentliche Anlehnung an den 007-Klassiker, als Liebesgrüße noch aus Moskau gesendet wurden, kann in Verbindung zum Gegner der Neuzeit verstanden werden, denn arme Seelen und Sklaven des Terrorismus, nach Erlösung lechzend, ersetzen politische Gegner zur Zeit des kalten Krieges. Dabei ist der junge Agenten-Frischling mit dem Deckmantel der US-Botschaft keinesfalls auch nur annähernd sowas wie James Bond. Kleine, meist wenig bedeutsame Geheimdienstspielchen bestimmen seinen Alltag. So versprüht auch der Film zu Anfang zartes, leider auch klischeehaftes, europäisches Flair. Diese Einleitungssequenz geriet zu lang(weilig), erst als Agent Wax auf der Bildfläche erscheint, läßt Besson seinen Adjudanten Morel von der Leine - und mit ihm die ´Würze´ des Streifens: Travolta´s Charakter wertet durch Charme und Persönlichkeit die dünne und vorhersehbare Story derart auf, sodaß es ´From Paris With Love´ zur fulminanten Tour de Force katapultiert, zwischen virtuosen ´Kugel-Arien´, herrlichen Sprüchen und der Aufwertung seines biederen Partners durch den einsetzenden ´Buddy-Faktor´. Freche Details, wie ´Koks-Spielchen (... von der Vase in die Nase...) oder die Rückkehr des ´Royale mit Käse´, runden den nun äußerst rasanten und kurzweiligen Cocktail bis zum Ende ab, wo final die Erkenntnis als Charlie-Wax-Zitat erscheint, daß die Liebe die größte Nutte von allen ist.
Es gibt Filme, wo es sich als sträflich und falsch erweisen kann, zu viele Details zu verraten, oder überhaupt eine Rezension in Betracht zu ziehen.
´Hard Candy´ ist das beeindruckende und außergewöhnliche Debüt des Briten David Slade, bei welchem sich der Zuschauer trotz eigentlich logisch und emotional offensichtlicher Sympathieverteilung, wenn man von so genannten ´normalen´ Werte,- und Moralvorstellungen ausgeht, permanent und über die gesamte Filmlänge der unausweichlichen Selbstreflexion und darüberhinaus dem fast unvermeidlichen ´Hineinversetzen´ in beide Rollen ausgesetzt fühlt. Selbst das Ende vermag dabei noch zu konsternieren und zu verunsichern, denn der berühmte ´Happy-End-Effekt´ stellt sich genausowenig ein, wie das meist mulmige Gefühl in der Magengegend bei einem gegensätzlichen Finale. Da es beides also nicht möglich ist, führt ´Hard Candy´ sogar die zu Anfang erwähnte ´Spoiler-Gefahr´ ad absurdum.
Dies alles konnte jedoch nur durch eine klaustrophobische, weil sehr ´persönliche´ Kameraführung, einen unaufdringlichen Score und nicht zuletzt durch zwei starke und mehr als überzeugende Darsteller realisiert werden, welche in Sachen Mimik, blitzschnell wandelbarer Emotionalität und fesselnder Authenzität ihre Klasse unter Beweis gestellt haben.
Toll und mit Herzblut verfasst! Ich muß jedoch widersprechen, denn ´Zurück In Die Zukunft´ sollte als Trilogie im Ganzen betrachtet werden, als ein Werk, denn nur so ergibt es Sinn und rundet schlüssig ab.
Es handelt sich im Filmgeschäft um einen seltenen Fall, wenn Original und Remake sowohl inhaltlich als auch in Sachen Gestaltung und Wirkung an einem Strang ziehen. Daraus ergeben sich Attribute wie bedingslose Konsequenz im Umgang mit Brutalität, Folter und Mord. Diese Verschmelzung funktioniert auch und geradezu auffallend zum Faktor Zeitspanne zwischen beiden Produktionen, sodaß dieses ´Doppel der blutigen Augen´ filmgeschichtlich zu den Vorzeigeexemplaren des bis heute sehr stark ausgereizten Genres zählen sollte.
Der Franzose Alexandre Aja zelebriert dieses Gore-Remake für das doch recht angestaubte und öde-festgefahrene Slasher-Horror-Genre erfrischend neu und anders. Er verquickt gnadenloses Gemetzel in lange nicht mehr so drastisch und realistisch dargestellter Ausdrucksform nackter Gewalt mit dem ´ewigen Tabu´ der ausführlich behandelten Vergewaltigung und unverhohlener Kritik an US-amerikanischer Atomenergiepolitik und dazugehöriger Vertuschungstaktik.
Beklemmende Intensität und das Schüren von Urängsten sind Faktoren, welche den ´Hitcher´ auf seinem gnadenlosen Feldzug flankieren. Die explizite Darstellung von Gewalt wird stellenweise in Zeitlupe exerziert, bis auf die brutalste Szene des harten Roadmovie-Horror-Action-Thriller-Reißers, welche sich in ´spielendem´ 500-PS-Gas - oder auch nur in der Phantasie des Zuschauers manifestiert. Rutger Hauer spielt, vielleicht noch vor seinem Auftritt in ´Blade Runner´ rangierend, die Rolle seines Lebens: beängstigend, psychotisch, geheimnisvoll - er balanciert zwischen Irr,- und Übersinn mit, wenn man den Machern und Co-Star C. Thomas Howell glauben will, einem großen Hang zur unnachahmlichen Improvisation fernab von Drehbuch-Vorgaben, was die Geschehnisse unvorhersehbar macht, wenn man den Stoff nicht kennt.
Der übrige Cast, vorallem Leigh und Howell können zwar nur neben dem Dreh,-und Angelpunkt des Films verblassen, machen ihre Sache aber mehr als ordentlich, besonders Letztgenannter glänzt gerade in den kammerspielartigen Psycho-Duellen mit dem ´Hitcher´. Die besondere Beziehung der beiden, hier Jäger und Gejagter, zeigt sich manisch-steigernd in den Kontroversen rasend aufkeimender Hass und schleichend ehrfurchtsvoller Respekt, gegenseitig, und speziell von C. Thomas Howell´s labilem Charakter ausgehend. Man gewinnt fast den Eindruck, dass der ´Hitcher´den jungen Mann nicht zwangsläufig oder primär töten, sondern lehren und erziehen will - zu welchem Zweck oder aus welchen Beweggründen bleibt wie so vieles andere in diesem zeitlosen Meilenstein verborgen, versteckt oder der eigenen Interpretation überlassen.
Man muß dem Duo Romero / Argento bis heute Mut attestieren, denn in der Zeit des meist hirnlosen Splatter-Horrors, trotzdem sehenswert, war es ´Dawn Of The Dead´, welcher die Messlatte nicht nur angehoben, sondern auch verschoben hat.
Der Film spielt nicht nur nach den klassischen Merkmalen des Genres, sondern setzt auch Akzente in Sachen Gesellschaftsbild, Humor, Authenzität und Tiefgang. Als Kontrast dazu servieren die Macher eine Schauspielerriege, die nun unerwartet auf B-Movie-Terrain agieren, was auch stellenweise für unfreiwillige Komik sorgt.
Letztendlich hat ´Dawn Of The Dead´ nur einen Makel: Die eigentlichen Zombie-Einlagen, mit allem, was man als Fan sehen will, kommen zu kurz und dabei auch recht harmlos daher. Trotzdem wird dieser ´Ur-Romero´ für immer eine einzigartige Legende bleiben, weil der Film ´anders´ ist.
Der deutsche Titel ist mißbilligend, denn der Dritte im Bunde läuft den beiden Legenden doch schon zeitweise den Rang ab. Eli Wallach bietet als ´Tuco´ eine herausragende Spitze.
´War´fällt letztlich in die einzigartige Kathegorie ´Hassfilm´, weil die Höchststrafe ´ausschalten´ folgte. Wenn in einem Actionfilm die Action schon in clipartigen Billig-Schnippseln serviert wird, ist es weit gekommen. Von sinnfreier Handlung und stereotypen Charakteren ganz zu schweigen, wirkt dies alles noch unglaublich anmaßend, weil dieser Schund als gar so cool und selbstverliebt in Szene gesetzt wurde.
...in der Nähe vom ´In & Out Burger´... ich bin Jackie Treehorn... ich lutsch´ dir für tausend dollar den Schwanz (wer musste noch mal n´Hunderter zahlen, um zuzusehen...?) ... das ist nicht dein Fachbereich, Donnie..., ...hat das Zimmer erst so richtig gemütlich gemacht... Uli, der hatte mal ne Gruppe, `Autobahn´... Der Penner wird immer verlieren... totaler Reaktionär... sie ist nur schnell zum Duschen rübergekommen... Freitag ist doch mein Zyklus... ein guter Salse Parria... du mixt aber n´ verdammt starken russen, Jackie... er ist Nihilist, er glaubt an garnichts, ... sind das die Nazis, Walter... ich würde ja selber gehen, aber mein Blutdruck ist zu hoch... der Toilettensitz ist hochgeklappt ... es muß irgendwo da unten sein, laß mich nochmal nachschauen... wir werden dir deinen Schwanz abschneiden, Lebowski... dies erhöht die Warscheinlichkeit einer Befruchtung... ist das deine Hausaufgabe... er liebte das Meer und das Bowlen, und er haßte Vietnam... schmeiß´ den falschen Hasen raus, ... ich will auch Pfannkuchen,Uli... du begibst dich in die Welt des Schmerzes... zum Glück hat er die Creedence-Kassetten dringelassen... die Farm der Knudsens... ich hab gehört, dass mit ihrem Cable-Anschluß something wrong is... war einige Zeit Roadie bei Metallica, Speed Of Sound-Tour... (die Viennale!?) ... sie sind Mr. Lebowski, ich bin der Dude, Mann... Halt die Klappe, Donnie... ... ... ... ... ...
Wenn einem solche Zitate oder Handlunsstränge unvermittelt und plötzlich in den Kopf schiessen, wird man unweigerlich an ein viele Jahre andauerndes ´Fan-Sein´ erinnert, oder einfach nur an einen großartigen Film.
´Wenn der Vater mit dem Sohne...´
Der Film hat glücklicherweise nichts mit dem alten Rührstück zu tun, hingegen trifft man auf leises und eindringliches Kino mit überzeugenden Darstellern. Sicherlich ist ´The Road´ nichts für Menschen mit Hang zum ´Endzeit-Overacting-Action-Blockbuster´, denn die Mittel, derer sich der Regisseur bedient, sind unbedingte Liebe, erstickende Traurigkeit und permanente Todesangst. Hunger und Verfolgungswahn treiben die Protagonisten immer weiter richtung vermeintliches Ziel: ... ob das Meer schließlich Rettung oder Erlösung bedeutet, ist dabei nebensächlich. Der gnadenlose Fokus liegt bei Vater und Sohn. Wer ist wohl stärker? Derjenige, welcher noch die schönen Zeiten auf Erden kennt, oder der postapokalyptisch-Geborene? Nackt, kalt und erbarmungslos zieht den Zuschauer allgegenwärtig die hoffnungslose, düstere Landschaft seelisch an und aus, begleitet von Nick Cave´s grandiosem Score, welcher von einzig-pumpendem Herzschlagbass bis zu herzzerreißenden Melodien reicht.
´Wenn der Vater mit dem Sohne...´ ... ... wenn, dann so!
Ein illegaler Einwanderer verhilft dem alten Hollywood-Haudegen Tommy Lee Jones zu späten Ehren im anspruchsvollen Independent-Sektor. Wie er es schafft, gänzlich unprätentiös und gleichzeitig absolut authentisch darzustellen, verlangt höchsten Respekt. Spannung, Tiefe und düstere Grundstimmung sind nicht provoziert, sondern gewollt präzise und dosiert gesetzt. Jones paßt sich unmerklich der im Großen und Ganzen doch ziemlich unbekannten Crew an, welche jedoch charakterlich fast perfekt passend ausgewählt wurde. In dem Film geht es um Liebe, Freundschaft, Ehre, Loyalität, Schuld und Sühne, sowie ganz banal aber gnadenlos gezeigt, Leben und Tod. Gespickt ist dies mit einer bittersüßen Brise Humor der schwärzesten Sorte.
´Three Burials´ wäre der ´Coen-Film´ gewesen, der nie gedreht wurde, an dessen Stelle ´No Country For Old Men´ trat.
So erlebt man ein leises, aber eindringliches Stück Filmgeschichte abseits der Hollywood-Blockbuster-Kultur.
Das hört sich sehr geil an. Wenn es was werden sollte, dann bitte schön trashig, der Zeit angemessen psychedelisch und bitte, bitte nicht so ernst. Charles Manson war und ist doch letztlich nur ein armer, kranker, böser Clown.
` Wer ist das Monster? Das Monster? Oder etwa doch der Mensch? ´
Regisseur Jeunet setzt der ´klassischen´Alien-Reihe einen fulminanten Schlußpunkt, indem er nicht wie bisher beide Welten, von Menschen und Aliens, einzig aufeinander prallen, sondern eine Verschmelzung entstehen läßt, sowohl körperlicher, als auch, auf den Zuschauer bezogen, ideologischer Art und Weise. Das Bild des Bösen verschiebt sich im Alien-Finale gehörig, denn machtbesessene und forschungsgeile Wissenschaftler treten an die Stelle des Monsters, welches darüberhinaus seinesgleichen durch gut situierte Emotionalität und leises Hinterfragen vermenschlicht wird.
Der letzte Teil erfährt, entgegen dem gewohnten und oft bewiesenen Sequel-Qualitätsverlauf, die höchste Bewertung der klassischen Reihe, denn Jeunet schafft es, dem jahrhundertelangen Kampf der Spezies Mensch und Monster den Sinn zu entziehen, ohne das gesamte Thema zu verunglimpfen. Retroperspektiv gesehen gelingt dies ebenso, denn wo Ridley Scott´s Klassiker mittlerweile teils altbacken wirkt, dank dem Faktor der Grundidee jedoch unantastbar bleibt, sich James Cameron´s Fortsetzung zu gewollt und überladen anbiedert und David Fincher´s Rückkehr zur düsteren Grundstimmung zwar gelingt, jedoch die Geschichte nicht zu Ende erzählt, schafft es Jeunet mit ekligem Gore und Splatter, einer gehörigen Portion Selbstironie, knallharter Gesellschaftskritik, schnörkelloser Action bis hin zur mutigen, freiwilligen Komik den Zuschauer zu fesseln und der klassischen Alien-Saga den endgültigen und vorallem notwendigen Schlußstempel aufzudrücken. Alles was danach kam, kommt und noch kommen sollte, darf zwar teils als unterhaltsam, aber letztlich überflüssig, weil dem Thema längst überdrüssig, angesehen werden.
In Scorseses ´After Hours´ zeichnet der größte Fan des Big Apple erneut ein ganz eigenes Bild ´seiner´ Stadt. New York präsentiert sich bei Nacht. Es schlüpfen skurille Gestalten aus ihren Löchern, begleitet von bizarren Situationen. Dabei prallen zwei Welten aufeinander, denn der einsame Held aus stupider Eintönigkeit der öden Working Class sieht sich mit ganz persönlichen Grenzsituationen konfrontiert, welche ihn tragi-komisch und schwarzhumorig sowie facettenreich und unvorhersehbar durch ein wildes Abenteuer manövrieren. Der Regisseur läßt dabei Spannung und Handlungsverlauf als spontanen und immer reißender werdenden Strudel entstehen, welcher fesselt, wundert, amüsiert und nachdenklich macht. Dabei bringen die `Nachtschwärmer´ Neurosen, Sehnsüchte, Abgründe und vieles mehr zum Vorschein. Man fühlt sich wie in ´Alice im Wunderland´ - nur ohne Wunderland! Und ohne Alice! Auch die ebenfalls im Film kurz erwähnten Verweise zum `Zauberer von Oz´ sind nachvollziehbar. Martin Scorsese´ s Neo-Märchen im Künstler-Kleinod Soho, umragt und eingesperrt durch den Moloch New York, bleibt als unterhaltsam und außergewöhnlich in Erinnerung.
´Michael Clayton´ ist uninteressant? Keineswegs, denn die Figur selbst bietet Anlaß für spannungsgeladene, spekulative und geheimnisvolle Überlegungen auf Seiten des Zuschauers, insbesondere kombiniert mit den Charakteren von Wilkinson, Pollack und Swinton. Einzeln betrachtet trifft dies leider nur auf Wilkinson zu, denn Pollack ist und bleibt belanglos, Swinton´s Spiel wird generell, und in diesem Film speziell, überbewertet, auch durch die Academy, und Clooney...? Clooney gibt mal wieder den typischen, leider auch dramaturgisch mittlerweile arg ´totgespielten´ ´Soderbergh-Clooney´, sein angebotener Tiefgang vermag nicht mitzureißen. Im Kontext zueinander erzeugen also die Hauptcharaktere nicht nur inszenatorische Belanglosigkeit und ´Anti-Nähe´ zum Betrachter, sondern auch partiale Langeweile, in Verbindung mit dem suboptimal gewählten und unpassenden Score von James Newton Howard, welcher die mit Längen gespickte Storyline eher noch forssiert als aufwertet.
´Michael Clayton´ ist uninteressant? Keineswegs, denn die Geschichte verspricht atemlose Spannung, ein gehetztes Katz,- und Mausspiel undurchsichtiger Figuren. Eben nicht! Gerade der beliebte Streich mit der zeitlichen Abfolge der Geschehnisse gerät hier zum Schuß in´s eigene Knie, denn so wird letztlich alles sehr früh vorhersehbar, speziell bezugnehmend auf das Erscheinen des Todes auf der Bildfläche, wonach sich im Verlauf der Kreis bereits zu schnell schließt und so der `Aha-Effekt´unwiederbringlich verloren ist.
´Michael Clayton´ ist uninteressant!