Torbinho - Kommentare

Alle Kommentare von Torbinho

  • 5

    Science Fiction ist am besten, wenn es authentisch rüberkommt und somit eine gewisse Faszination entfachen kann. Was wäre wenn?! Bei „Dark Matter“ ist das leider nicht der Fall, denn weder als Zuschauer noch glaube ich wissen die Autoren, wie ihr Plot eigentlich funktioniert.
    Der Physiker Jason hat eine Box entwickelt, mit der er in der Lage ist, zwischen Dimensionen und damit alternativen Versionen unserer Welt zu wechseln. Wie diese Box funktioniert? Keine Ahnung! Irgendwas mit Schrödingers Katze. Die Kröte muss man einfach schlucken. Noch abstruser ist es, dass man sich zur Verwendung dieser Box eine speziell entwickelte halluzinogene Droge spritzen muss UND die persönlichen Gedanken beim Betreten einer alternativen Welt, diese in ihrer Existenz beeinflusst… Ein Schwachsinn, den ich mir nur 5 Folgen geben konnte (und das passiert selten), da das Muster immer gleich war und keine spannende Story geboten wurde, obwohl die Story um alternative Welten und ein böses Alter Ego eigentlich Potential gehabt hätte.

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    • 6

      Mit vielen Vorschusslorbeeren behaftet und sogar einer sensationellen Oscar Nominierung für Sandra Hüller bedacht, wird „Anatomie eines Falls“ dem Hype nicht gerecht. Das mag vielleicht am Ende vor allem ein subjektiver Eindruck sein, denn die größte Enttäuschung ist, dass die verantwortlichen Autoren Justine Triet und Arthur Harari dem Werk nichts hinzufügen, was man in dem Genre nicht schonmal gesehen hat, z.B. Ausführungen über etwaige Absurditäten im Justizsystem. Authentisch wirkt hier aber nicht immer alles.
      Darüber hinaus kommt die Inszenierung von Triet auch noch sehr träge daher und fängt die Emotionalität schlecht ein. Besonders die Dinge zwischen den Zeilen bleiben zu unbetont. Dies ist der Spannung im Ringen um die Frage, was wirklich geschah, oder eben nicht, nicht ganz zuträglich. Einmal gelingt es dann doch ganz gut, wenn im packendsten Teil des Films, dem Gerichtsprozess, Audio Aufnahmen vorgespielt werden und man einen Einblick in das gestörte Seelenleben der Familie bekommt…
      Der Rest erinnert zu stark an ähnliche Produktionen, die mir positiver im Gedächtnis geblieben sind, wie z.B. die Serie „The Staircase“, in der es um die Verfilmung eines ähnlichen tödlichen Unfalls mit dem Ehemann als Hauptangeklagten ging.

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      • 5 .5
        über Argylle

        Eigentlich eine ganz interessante Geschichte um eine Agenten-Thriller Autorin, die plötzlich mitten in ihrer eigenen Story Platz nimmt. Dazu gespickt mit unzähligen Hollywood Stars, so dass man sich manchmal sogar in einer Wes Anderson Produktion wähnt. Immer wenn eine Tür auf geht, steigt ein neuer Promi durch sie hindurch.
        Problem: Bryce Dallas Howard, die die pummelige, hoch zugeknöpfte Autorin mit stets sattelfestem Pony mimt, habe ich die Rolle ab einem gewissen Zeitpunkt überhaupt nicht mehr abgenommen, worunter die Glaubwürdigkeit und Ernsthaftigkeit der Story litt. Mit den vielen Twists hat man es am Ende auch zu gut gemeint und für unnötige Knoten im Hirn des Zuschauers gesorgt. Irgendwann kommt man gar nicht mehr mit und ist irgendwie froh, wenn man das übertriebene Actionfinale überstanden hat.

        Fazit: Generell gute Geschichte, die leider auf allen Ebenen unnötig zu Übertreibungen neigt und sich so selbst ein Bein stellt.

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        • 8

          Greta Gerwig kreiert in ihrem Erstlingswerk einen Film um die High School Schülerin Christine, die sich selbst lieber aus Gründen der Alleinstellung Lady Bird nennt und mit den großen Themen des Erwachsenwerdens zu kämpfen hat.
          Wahrscheinlich ist „Lady Bird“ der beste Coming of Age Film mit weiblicher Hauptrolle, der mir bisher untergekommen ist. Auch wenn es bei näherer Betrachtung tatsächlich gar nicht so viele Coming of Age Filme gibt in denen es um das „Großwerden“ von jungen Frauen geht, soll dies nicht die Qualität von „Lady Bird“ schmälern. Mit viel Herz, Gefühlen und vor allem echt kommt das Jugenddrama daher, das Themen wie Individualität, der erste Freund, der erste Sex, Drogen und schließlich das Verlassen des elterlichen Nestes gekonnt aufgreift. Saoirse Ronan hat dabei großen Anteil daran, dass der Film so wirkt wie er wirkt. Ebenso das Skript mit seinen ausgefeilten und mitnehmenden Dialogen. Bei dieser Mischung passiert so mancher Gänsehaut erzeugender magischer Moment. Perfekt endet der Film dann auch noch mit Selbstreflexion und dem Verständnis der Hauptfigur über echte Dankbarkeit.
          Autobiografische Züge von Greta Gerwig, die sich einst selbst auf den Weg aus Sacramento nach New York machte um persönlich zu wachsen, sind nicht abzustreiten und wahrscheinlich ein Geheimnis für den Erfolg dieses Films.

          Fazit: 226 Nominierungen und 122 abgeräumte Preise täuschen nicht. „Lady Bird“ ist ein tolles Coming of Age Drama, das die richtigen Töne trifft und den Zuschauer noch einmal jung werden lässt, denn das was Lady Bird hier erlebt, haben wir alle auf die eigene oder andere Weise einst selber mit- bzw. durchgemacht.

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          • 7
            über Ted

            Die Serie über den vulgären Plüschbären Ted gibt der Geschichte eine neue Seite und erzählt die Vorgeschichte zu den bislang zwei erschienenen Filmen. Die Serie bleibt dabei dem Grundkonzept treu: Ein zum Leben erwachter süßer Teddybär namens Ted, der für seinen derben Humor, seine Vorliebe für Sex, Drogen und Alkohol sowie seine treue Freundschaft mit John Bennett bekannt ist. Auf Letzteres legt die Serie nun größeren Fokus und hangelt sich an klassischen Coming-of-Age-Motiven entlang. Jede Episode ist in sich geschlossen und erzählt von Themen wie dem ersten Kiffen, Problemen mit dem Schulschläger oder dem ersten Pornogucken. Dies gibt der Serie die Möglichkeit, die Charaktere tiefer zu erkunden und mehr über ihre alltäglichen Interaktionen und Beziehungen zu zeigen. Allerdings ist die Serie im Vergleich zu den Filmen dadurch auch viel familienfreundlicher geworden. Während die Filme "Ted" und "Ted 2" noch für ihren groben, unzensierten Humor und ihre Bereitschaft, Grenzen zu überschreiten, bekannt sind, behält die Serie zwar den für "Ted" typischen humorvollen Ton bei, jedoch in einer etwas abgeschwächten Form. Statt grenzwertiger Randgruppenwitze müssen nun mehr Schniedelwitze und Situationskomik herhalten. Das ist teilweise immer noch zum Schießen komisch aber eben nicht mehr ganz so verboten frech.

            Fazit: Die Serie "Ted" bietet Fans der Filme eine unterhaltsame und humorvolle Fortsetzung der Geschichte des ikonischen Teddybären. Obwohl sie etwas zahmer und episodischer ist, fängt sie den Geist der Filme gut ein und bietet einen charmanten Einblick in die alltäglichen Abenteuer von Ted und John.

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            • 6

              „Die nervigste Jennifer Lawrence die ich bisher gesehen habe“, dachte ich zumindest bis zur Mitte des Films, denn bis dahin wirkt „No Hard Feelings“ mit seinen billigen Witzen und übertriebenem Sex-Sprech wie eine Verfilmung eines Schmuddelromans.
              Gesellt sich dann zur zweiten Hälfte endlich etwas Herz dazu, entwickelt man sogar Sympathien für die durchgeknallte Maddie und ihren übertrieben verklemmten Percy. Von da an verwandelt sich „No Hard Feelings“ in eine angenehme Feel Good Komödie, die ein absolut stimmiges Ende findet.
              Unterm Strich bleiben so am Ende 6 solide Punkte.

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              • 6
                Torbinho 10.06.2024, 09:50 Geändert 10.06.2024, 09:57

                "Gran Turismo" geht ambitioniert und einfallsreich in die Startaufstellung. Aus einem der erfolgreichsten und bekanntesten Rennspiele, schrauben Sony und Neill Blomkamp eine typische „From Zero to Hero“-Story mit Coming of Age Elementen.
                Dabei basiert der Film auf der faszinierenden wahren Geschichte eines Gamers, der zum Rennfahrer wird (Jann Mardenborough). Leider kann Gran Turismo aber nicht über die gesamte Renndistanz überzeugen und das Potenzial dieser Story wird durch eine zu vorhersehbare Plotlinie ausgebremst.
                Das Drehbuch nimmt sich auf dem Weg zusätzlich zu viele dramaturgische Freiheiten, wodurch die Authentizität auf der Strecke bleibt. Die Rennen sind visuell ansprechend und bieten einige adrenalingeladene Momente. Hier werden dann auch oft die virtuelle Vorlage mit dem Realfilm vermischt, so dass Kenner des Spiels auf ihre Kosten kommen. Aber der Ausgang der Rennen ist oft schon in der ersten Kurve abzusehen. Die Charaktere wirken wie aus dem Standardkatalog für Sportdramen entnommen und bieten wenig Überraschendes.
                Dazu passt, dass die schauspielerischen Leistungen nur solide sind, und es meinem Empfinden nach noch den einen Schauspieler gebraucht hätte, der es schafft den Film in den nächsten Gang zu schalten.
                Obwohl der Film ein solides Grundtempo hält, fehlt ihm der letzte Kick, um wirklich packend zu sein, auch wenn es zum Ende hin nochmal unerwartet emotional wird. Von Genre Vertretern wie "Le Mans 66" z.B. sieht "Gran Turismo" nur den Auspuff und ist nicht mals in der Nähe eines Überholmanövers.

                Fazit: Nischenfilm. Für Motorsportfans und Liebhaber von Rennfilmen mag „Gran Turismo“ unterhaltsam sein, doch insgesamt bleibt ein eher uninspirierter Eindruck zurück.
                6 von 10 quietschenden Reifen.

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                • 7

                  Gelungenes Kammerspiel mit dem Tatort Lehrerzimmer. Zwar ist der Aufhänger der Story, dass ein Vater eine Handvoll Lehrer als Geiseln nimmt, um die Benotung seines Sohnes nochmal zu überdenken, aber im Grunde geht es vielmehr um den Dreck den jeder des Kollegiums so am Stecken hat. Und so ist es äußerst amüsant, den entlarvenden Dialogen zwischen dem Testosteron-gesteuerten Sportlehrer, der Chemielehrer Graupe oder der Deutsch-Glucke zu verfolgen. Dabei nehmen die Themen und Inhalte doch so manch unerwartete Wendung und können sogar pseudo-ethische Fragen an unser Schulsystem stellen.
                  Der Cast nimmt das Skript als Vorlage dankend an und veredelt den Stoff. Wer mit ähnlichen Filmen wie „Der Vorname“ oder „Das perfekte Geheimnis“ etwas anfangen kann, der ist hier richtig aufgehoben.

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                  • 7
                    über Ted 2

                    Warum habe ich den Film nicht schon vor 9 Jahren gesehen?
                    Warum werden solche Komödien heute nicht mehr gedreht?
                    Und warum habe ich schon lange nicht mehr so laut und herzlich gelacht?
                    Ted ist vollgestopft mit politisch unkorrektem Humor, der sich teilweise wohl nur aufgrund der Tatsache, dass es aus dem Mund eines Teddys kommt, vermarkten lässt. Ein ums andere Mal sagt oder tut er Dinge, dass man sich nicht nur einmal denkt „Das hat er jetzt nicht gesagt?!“
                    Storytechnisch greift man den Faden von Teil 1 auf und kann gerade in der ersten Hälfte überzeugen. Unzählige Cameo Auftritte von hochdekorierten Hollywoodstars und diverse Popkulturreferenzen runden die Sache noch ab. Ab der Hälfte, also dem Gerichtsprozess, geht es dann etwas seichter zur Sache und man ist viel häufiger in Feel Good-Fahrwassern unterwegs. Aber gerade die Mischung zwischen schwarzem Humor und Feel Good Momenten ist es wohl, die Ted zu zwei gelungenen Komödien verholfen hat.

                    Fazit: Frivoler Spaß für Erwachsene, der nicht selten unter die Gürtellinie geht, aber in puncto Gagdichte und Treffsicherheit oft ins Schwarze geht!

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                    • 6

                      Staffel 1 beginnt recht witzig und wirkt frisch. Im Zentrum ein paar Enddreißiger, alle eher weniger beruflich erfolgreich und beziehungstechnisch läuft es bei allen auch nicht so rund. Kinder, hohe, falsche Erwartungen an das Leben und sich selbst gehören hier zum Alltag. Mit fortlaufender Zeit verliert man allerdings etwas die Verbindung zu den Figuren. Kann man sich am Anfang noch mehr oder weniger mit ihren Problemen identifizieren, verliert man bald jegliches Mitleid, da sich alle irgendwie wie bockige erwachsene Kinder benehmen und man nicht selten denkt "Selbst Schuld!" Dafür lassen sich die knackig kurzen Episoden aber gut nebenher schauen.

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                      • 7

                        Eine Polizistin darf ihren bislang unentdeckten Spürsinn und Kombinationsgabe nach einem Anschlag am Sylvesterabend unter Beweis stellen. Mit ihrem Chef und Förderer macht sie Jagd auf einen sehr raffinierten Killer.
                        „Catch the Killer“ entpuppt sich dabei als ruhiger atmosphärischer Thriller, der mit einem spannenden Katz und Maus Spiel sowie handwerklichem Können überzeugen kann. Dabei gibt er Einblick in die Polizei und Ermittlungsarbeit und hat mit Shailene Woodley noch dazu eine klasse Hauptdarstellerin.
                        Seine Message und Gesellschaftskritik hätte er jedoch gerne noch etwas prägnanter rüber bringen dürfen.

                        Fazit: Solider Thriller mit allem was es braucht um sich 7 Punkte zu verdienen.

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                        • 5

                          Waschechter B-Actioner mit einem recht rüstigen Aaron Eckhart.
                          Darum geht’s: Ein heißblütiger alternder Cop versucht die entführte Tochter seines Chefs zu finden, bevor diese stirbt. Der Clou: Mit dabei eine junge V-Bloggerin aus der Generation Z, die ihn samt Streaming Cam auf Schritt und Tritt begleitet, so dass das ganze Unterfangen live im Internet von einem Millionen Publikum verfolgt wird.
                          Ein eigentlich interessanter Ansatz, der aber einiges an Potential liegen lässt und mit abgedroschenen Dialogen sowie Actionszenen ordentlich B-Movie Vibes versprüht. Die eigentliche Idee dabei, dem Zuschauer das Geschehen in Echtzeit zu vermitteln geht irgendwie nicht auf. Weder fühlt man sich auf der Seite des Voyeurs noch auf der des Beobachteten. Dafür ist u.a. der Zeitfaktor zu wenig in den Spannungsbogen eingebaut und man ist mehr damit beschäftigt sich während der vielen Wackelkamera-Szenen und hektischen Schnitte zurecht zu finden.
                          Ja, Tempo hat der Film zu bieten, aber gute Charaktere oder eine gewiefte Story nicht. Für ein gemütliches Feierabendbierchen zum Abschalten zu gebrauchen, mit den großen Produktionen kann „64 Minutes“ aber nicht mithalten und gerät wohl schnell in Vergessenheit.

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                          • 6

                            Mit allerhand dramaturgischen Freiheiten ausgestattet nimmt uns Gerard Butler mit auf die Flucht nach Grönland (s. Titel), um Schutz vor dem Einschlag eines riesigen Kometen zu suchen.
                            Auch wenn die Darstellung des Kometen und seiner Fragmente, die scheinbar willkürlich über die Erde verstreut werden und in Etappen auf die Erde regnen, dem widerspricht was man wissenschaftlich von so einem Katastrophenereignis erwarten würde, punktet „Greenland“ mit einem spannenden Survival-Roadtrip, eingepackt in eine stimmige Endzeitatmosphäre. Militärflugzeuge besiedeln die Luft, Notfallmeldungen verbreiten sich in der Bevölkerung und aufgebrachte Mobs stören die Sicherheit. „Greenland“ füttert die Vorstellung des Zuschauers zu „Was passiert wie, wenn so ein Fall einmal eintreten sollte“ recht gekonnt. Man kann sich gut in die Hauptfiguren hineinversetzen und fiebert durchaus mit.
                            Zu ernst darf man die Geschichte jedoch nicht nehmen, denn dann wird es mitunter lächerlich. Während so eine Extremsituation auf der einen Seite das Schlimmste aus den Menschen zu Tage zu fördern scheint, gibt es auch solche, die seelenruhig zu Hause im Freundeskreis ne Runde Poker spielen oder ihrem Job nachgehen und bis zum letzten Moment z.B. Leute im Bus durch die Gegend fahren. Das unterstreicht jedoch auch den Fokus von Greenland, der eher Weg von krawalliger Action und mehr auf der zwischenmenschlichen Ebene liegt und vor allem mit seinen Survivalelementen überzeugt.
                            Leider geht dem Überlebenskampf in der letzten halben Stunde dann aber doch etwas die Puste aus und die Glaubwürdigkeit verloren.

                            Fazit: Stimmiger Katastrophensurvivalfilm, der es mit der Wissenschaft nicht ganz genau nimmt, dafür aber gekonnt am Spannungsrädchen dreht. Damit liegt er irgendwo zwischen A- und B-Movie, für ordentliche Unterhaltung reicht es aber allemal.

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                              Torbinho 22.05.2024, 11:11 Geändert 23.05.2024, 11:40

                              „Manta Manta“ war ja damals schon kein Überfilm, konnte jedoch mit Witz und Kult durchaus überzeugen. All das geht Schweigers Fortsetzung ab. Das größte Problem von „Manta Manta zwoter Teil“ ist, dass er die ganze Kultur um den Manta und die Menschen des Ruhrgebiets nicht rüberbringt. Zu keinem Zeitpunkt hat man das Gefühl, dass sich die Geschichte im Ruhrgebiet abspielt oder etwas mit der Tuning-/Rennszene zu tun hat. Alles wirkt schlicht austauschbar und lieblos.
                              Til Schweiger hat mit dem Ruhrgebiet einfach so viel zu tun wie ein Bayer mit Karneval. Da hilft es auch nichts ständig auf einem Zahnstocher rumzukauen und regelmäßig das Wort „geil“ reinzurufen. Seine Costars stammeln die schwachen Dialoge ebenfalls in Hamburger Slang, Hochdeutsch oder ähnlichem daher. Authentisch wirkt das nicht. Bei manchen Zeilen meint man sogar ein paar Promille bei Schweiger heraus zu hören, was zu den Skandalen rund um die Produktion des Films passen würde.
                              Statt einen Film über Typen und Autos zu machen, nutzt Schweiger Manta Manta 2 als Vehikel für eine alberne Vater-Sohn Geschichte und kupfert dabei dreist vom Klassiker „Denn sie wissen nicht was sie tun“ ab und lässt seinen Filmsohn Tim Oliver Schultz als James Dean für Arme auftreten. Die Eckpunkte der Geschichte, warum der Sohn mit 30 noch zur Schule geht, wieso ständig über den Sohn aber nie über die Tochter geredet wird, die es schließlich bisher auch zu nichts gebracht hat und warum Uschi erst im letzten Viertel des Films einfällt dass bei ihr ja noch der alte Manta in der Garage parkt, hinterfragt man lieber nicht. Der Kacka-Pups Humor darf bei seiner überlangen Erzählung natürlich nicht fehlen.
                              Neben „Daddy Cool“ Schweiger muss man noch weitere Nervensägen wie Luna Schweiger, Ronis Goliath, Justus Johanssen oder Sami Nasser ertragen. Unerträglich wird der Film schließlich, wenn Schweiger sich im letzten Drittel der Geschichte selbst inszeniert und glorifiziert. Da kann man das Ende nur noch kopfschüttelnd ertragen…

                              Fazit: Ein zweiter Teil den die Welt nicht gebraucht hat.

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                              • 9
                                Torbinho 17.05.2024, 12:16 Geändert 17.05.2024, 12:34

                                „IN – YUN“, worunter man so viel versteht wie, dass das Universum Seelen wieder vereint, die in früheren Leben eine Verbindung hatten, ist die Grundlage für Celine Songs Debütfilm. In Korea besteht also die Vorstellung, dass sich eine Partnerschaft schicksalslastig über mehrere Leben bewegt.
                                Die berührende Erzählung um zwei Jugendfreunde aus Korea, die durch verschiedene Umstände in ihren Leben immer wieder getrennt werden und sich wiederfinden, wird über 24 Jahre in drei Zeitebenen erzählt. Im Mittelpunkt stehen dabei Nora und Hae Sung. Während Nora (damals noch Na Young) mit ihren Eltern früh nach Kanada auswandert, bleibt Hae Sung stets in Seoul verwurzelt. Schnell wird dem Zuschauer klar, nie konnte jemand den jeweils anderen vergessen. Man fühlt sich zwangsläufig nicht selten an Celine und Jesse erinnert.
                                Auch wenn die Prämisse relativ simpel erscheint, ist es die Bildsprache und die Zerrissenheit der Figuren die den Film auf ein eigenes Level hieven. Großen Anteil daran haben auch die beiden Hauptdarsteller, denen es gelingt das subtile Gefühl von verpassten Chancen und der Ohnmacht vor dem Schicksal inklusive einiger Magic Moments (das Zusammenspiel in der letzten Szene war überragend) auf die Leinwand zu bringen. Auch wenn nicht gesprochen wird, sagen ihre Gesichter und ihre Körper so viel…
                                Begleitet von einem sanften, gefühlvollen Score, der die inneren Emotionen der Figuren immer gut nach außen kehrt, erzählt Song in poetischen Bildern ihre herzerwärmende und feinfühlige Geschichte, dessen Ende sich lange nicht erahnen lässt und deshalb stets spannend bleibt.
                                Selbst für mich als Asienfilmmuffel war „Past Lives“ tief berührende Unterhaltung, denn gerade der kulturelle Kontext, die Zerrissenheit zwischen Ursprung und Weiterentwicklung, ist ein wichtiger Bestandteil der Geschichte.

                                Fazit: Bewegender Debütfilm über Liebe, verpasste Chancen und Schicksal. Hätte ich noch ein DVD Regal, hätte "Past Lives" einen Platz direkt neben Richard Linklaters „Before …“ Reihe.

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                                • 8

                                  Sheesh, da haben David Wnendt und Felix Lobrecht mal eben den besten deutschen Film rausgebracht, den ich in letzter Zeit gesehen habe.
                                  Ihre Geschichte zeichnet ein Porträt einer Jugend, einer Stadt, eines Lebensgefühls, ständig unter dem Einfluss jeglicher Form von Gewalt. Die Tonation ihrer Erzählung ist dabei weder zur Schaustellend, noch übertrieben, sondern sehr authentisch. Das Pacing ist exzellent. Es passiert eigentlich immer etwas Spannendes und sei es auch nur subtil. Der Spagat zwischen Hoffnung und Verzweiflung gelingt dabei extrem gut.
                                  Auch wenn vieles mit Moderne eingefärbt wurde, fängt es den damaligen Zeitgeist gut ein und man fühlt sich selbst an so manches aus seiner Jugend erinnert, auch wenn man nichts mit einem der Berliner Problemviertel zu tun hatte. Gewisse Strukturen und Charaktere gibt es (leider) einfach überall. Großen Anteil daran haben auch die talentierten Jungschauspieler, die direkt ausm Block weggecastet sein könnten.
                                  „Sonne und Beton“ ist damit ein Spiegelbild einer Generation, die sich verzweifelt ihren Platz in einer Welt voller Widersprüche sucht, ihr Platz in Wahrheit aber schon längst vorherbestimmt ist.

                                  Fazit: Alle ab in den Block!

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                                    Nolan erzählt sein Biopic über den Vater der Atombombe wie eine anspruchsvolle (Anti-)Helden-Geschichte. Seine Avengers sind hier die besten Wissenschaftler der damaligen Zeit, handelnd mit Naturgesetzen, angeführt von Captain „Oppi“ Oppenheimer.
                                    Das Ziel vor Augen, dem Zuschauer die Zerrissenheit zwischen „Krieg beenden“ und „Massenmord an unschuldigen Zivilisten“ näher zu bringen, gelingt nur bedingt, da es an einer eindringlichen Erzählung fehlt, die vor allem durch die aufgeplusterte Story überladen wird und kaum Emotionalität zulässt. Zu viele Nebensächlichkeiten und Nichtigkeiten lassen den Fokus verschwimmen und machen „Oppenheimer“ eher zu einer anstrengenden Angelegenheit.
                                    Inszeniert ist die Erzählung erwartungsgemäß gut. Allerdings enttäuschen dann doch bestimmte Schlüsselmomente, z.B. rund um die geglückte Zündung der Bombe. Die Explosivität sowie Zerstörungskraft der Bombe bekommt Nolan nicht greifbar auf die Leinwand, was aber eigentlich großes Potential für einen emotionalen Leberhaken beim Publikum gehabt hätte. Stattdessen konzentriert er sich lieber auf einen in allen Details ausgearbeiteten Scheinprozess (*gähn*).
                                    Zur nicht absprechbaren Wertigkeit des Films, tragen auch die meisten Darsteller bei. Vor allem Murphy und Downey Jr. leisten sich ein tolles Schauspielduell (beide dafür auch zurecht Oscar ausgezeichnet). Schweighöfers Darstellung von Heisenberg ist eher unglaubwürdig, was aber vor allem an seiner deutschen Film Vita liegen mag und der internationale Betrachter das vielleicht etwas neutraler sieht.
                                    Ja, Wissenschaft ist geil! Sie kann das Undenkbare möglich machen und die Welt verändern. Besitzt zuweilen aber auch große Verantwortung. Ein Punkt der trotz großer Bemühungen in „Oppenheimer“ nicht vollends rüberkommt.

                                    Fazit: Insgesamt ein enttäuschender Nolan, dem unerwarteter Weise erzählerische Raffinesse abgeht und der Fokus nicht ausreichend gefestigt wurde.

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                                      Torbinho 07.05.2024, 13:16 Geändert 08.05.2024, 10:07

                                      Stunts, Stunts und nochmal Stunts!
                                      Wenn es etwas gibt wofür die MI Reihe mittlerweile steht, dann sind es waghalsige Stunts, die bisher Gesehenes in den Schatten stellen. Wie man hört, persönlich ausgeführt von einem Verrückten namens Tom Cruise. Da kann man mit diesem Hintergrundwissen schon manchmal Mitleid mit den Costars haben, die neben ihm in diversen Szenen auftreten.
                                      Die Stunts sind beileibe nicht schlecht und pushen ordentlich das Adrenalin nach oben (Motorrad, Zug). Was hier für ein abwechslungsreiches Feuerwerk abgebrannt wird ist schlicht umwerfend. Aber es wirkt zuweilen, als wäre die nicht immer wasserdichte Geschichte um diese Stunts kreiert worden. Verbunden werden sie nämlich durch so etwas wie eine Story um eine nicht greifbare „Entität“, sprich KI, die die Welt gefährdet.
                                      Der gewählte Bösewicht wirkt fast karikaturenhaft, allwissend, alles könnend ohne das man nachvollziehen kann, was seine Motivation ist und wie er in diese Position gekommen ist (selbiges trifft übrigens auch auf die Entität selbst zu). Das Gefühl trügt wahrscheinlich nicht, wenn die Zeit die für Actionszenen aufgebraucht wird, weit über der von Elementen liegt, die eigentlich die Story voran treiben.

                                      Fazit: Unterhaltsames Action Feuerwerk, das besonders durch die handgemachten Stunts überzeugen kann. Davon ab gab es im MI Universum schon bessere Storylines.

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                                        Torbinho 07.05.2024, 12:57 Geändert 07.05.2024, 12:58
                                        über Alpen

                                        Eine Handvoll Leute hat es sich zur Aufgabe gemacht, Trauernde zu unterstützen, in dem sie ihre Verstorbenen mehr oder weniger ersetzen. Das ist gewohnt skurril, aber leider sehr zäh vorgetragen mit Dialogen zum einschlafen. Die Emotionalität, die man bei dieser Thematik vielleicht erwarten würde, stellt sich nicht ein. Eine vielschichtige Studie über Identität und Konvention habe ich hier nicht gesehen. Das skurile Konzept, das Lanthimos versucht aufzuziehen, will irgendwie nie zünden. Wenn sich beim Zuschauer so gar nichts regt, und man sich in die Thematik erst hineindenken muss, damit man irgendwie mitgeht, wurde etwas falsch gemacht.
                                        Und so wirken die knapp 90 Minuten leider wie eine halbe Ewigkeit… Spannender als der Film selbst, ist es die Anfänge des mittlerweile gefeierten Hollywood Regisseurs Yorgos Lanthimos zu begutachten. Komplett auf griechisch, laienhafte Darsteller und eine sehr unpompöse Inszenierung, die überhaupt nicht bildgewaltig wie heutzutage daherkommt und auch in ihrer Erzählung nicht eindringlich erscheint.

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                                          Torbinho 06.05.2024, 14:08 Geändert 06.05.2024, 14:52

                                          14 Jahre hat es gebraucht bis Ricky Stanicky dank Amazon/MGM und Komödienspezialist Peter Farrelly realisiert wurde. In der Zwischenzeit waren allerhand Hollywoodgrößen für die Rolle des titelgebenden Fake-Freundes im Gespräch: Jim Carrey, James Franco, Joaquin Phoenix und sogar Nicolas fucking Cage. Am Ende ist es der ehemalige Profiwrestler John Cena geworden, der schon seit einer Weile sein komödiantisches Talent in diversen Werken unter Beweis stellen konnte.
                                          Hier mimt er einen erfundenen Freund, der von Dean, JT (was’n das fürn Name?) und Wes seit ihrer Kindheit immer dann ins Spiel gebracht wurde, wenn sie Scheiße gebaut hatten und jemanden brauchten, dem sie es in die Schuhe schieben konnten. Oder auch als Ausrede, um wie im hier und jetzt zusammen auf geheime Männertrips zu gehen. Blöd nur, wenn Familie und Freunde eines Tages auch mal den echten Ricky kennen lernen wollen. Kurzerhand engagieren sie den mittellosen Schauspieler Rod, diese Rolle zu übernehmen.
                                          Und so entspannt sich ein Märchen von Ulk-Komödie um Wiedergutmachung, Identität und Freundschaft. Der Humor ist dabei angenehm, manchmal derb aber nicht in Fäkalhumorregionen angesiedelt und hat ein paar gute Lacher parat. Die Story ist obendrein auch noch stimmig. Perfektes Feierabendmaterial.

                                          Fazit: Ich brauche auch so einen Ricky Stanicky.

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                                            Es gab Zeiten, da hat Russel Crowe noch an vorderster Front selbst gekämpft. Mittlerweile reicht es dann nur noch für einen Platz in der zweiten Reihe. Leicht angefettet spielt er einen Drohnenpiloten, bei dem der Fliegeranzug nicht mehr (ansatzweise) zu geht, dafür aber gleich 2 Fliegerbrillen in der Brusttasche stecken hat und greift so auf seine Weise kilometerweit entfernt vom Bürostuhl aus ins Geschehen ein. Insgesamt bietet Crowe einen eher fragwürdigen Auftritt ab, mit teils unfreiwillig komischen Momenten. Immerhin, seine Veganer-Witze sitzen.
                                            Mittendrin ist dafür Thor-Bruder Liam Hemsworth, der den zunächst zum Scheitern verurteilten Special Force spielt und irgendwie ungewollt in eine geheime Rettungsmission hereinrutscht. Die Story ist schon derbe 08/15 und Stoff für Filme, die es früher direkt auf die DVD geschafft haben. Typische Schlüsselworte wie „Terroristen“ und „Ex-KGB“ dürfen natürlich nicht fehlen. Dafür ist die Action samt Effekten aber doch ordentlich geraten und bringt so einiges an Wumms mit.

                                            Fazit: Generischer Kriegsfilm der für Genrefans nicht viel falsch macht, aber auch nichts Neues zu bieten hat. Muss man nicht gesehen haben.

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                                              Andrew High serviert hier eine hoch emotionale Kost, die besonders durch ihre erfrischende, inspirierende Erzählweise und Bebilderung einiges beim Zuschauer regen kann. Gleich von Beginn an erzählt er pointiert und melancholisch zwei Geschichten die im Verlaufe des Films immer mehr kollidieren. Diese Erzählweise erfordert definitiv Mit- und Hineindenken vom Zuschauer ab, wird aber dafür mit einem großartigen Seherlebnis samt unerwarteter Wendung belohnt. Auch am Ende stellen sich immer noch ein paar Fragen, die einen quasi dazu zwingen sich auch nach dem Film nochmal mit dem Gesehenen auseinander zu setzen und ihn für sich zu interpretieren.
                                              Aber auch das Schauspielpaar hat großen Anteil an der Wirkung des Films. Andrew Scott und Paul Mescal: WOW! Beide tragen diesen Film und transferieren ihre Emotionen so echt und authentisch von der Leinwand auf den Zuschauer. Viele Close Ups, auch in diversen intimen Szenen, helfen dabei.
                                              Großartig gewählt ist auch der Score, mit den beiden Schlüsselsongs „Always on my mind“ von Elvis/Pet Shop Boys sowie „Power of Love“ von Frankie goes to Hollywood, die thematisch voll zu der Geschichte um Verlust, Liebe, Selbstliebe und Identifikation passen und ich noch lange mit diesem Film verbinden werde.
                                              Kleine Wehrmutstropfen sind die teilweise etwas langatmigen Momente, die sich aufgrund der ruhigen Erzählung auch mal einstellen.

                                              Fazit: Emotionales Drama um Verlust, Anderssein, Liebe und Identifikation. So einen wie Adam sollte es im echten Leben bitte nicht geben.

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                                                Mit der Videospielverfilmung hat Jonathan Nolan bei Amazon mit HBO gleichgezogen und nach „The Last of Us“ den nächsten Videospielserienknaller rausgehauen.
                                                Auch hier muss ich vorwegsagen, dass ich die Videospielreihe von Fallout nie gespielt habe. Was man aber festhalten kann ist, dass Jonathan Nolan ein exzellentes Worldbuilding hingelegt hat. Die Sets sind mit viel Liebe fürs Detail designt und sprudeln vor Ideenreichtum. Das Produktionsniveau steht einer fetten Blockbuster Kinoproduktion in nichts nach. Da kommen manchmal Mad Max ähnliche Fury Road Gefühle hoch. Dieses apokalyptische Los Angeles mit seinem ganz eigenen Retro-Futurismus-Look ist überaus spannend geraten und schlicht fantastisch. Man taucht gerne in diese Endzeitwelt ein und möchte immer mehr erfahren, wie unsere Welt wohl aussehen könnte, käme es wirklich zu einem nuklearen Schlagabtausch.
                                                Aber auch die Geschichte um die Atombunkerbewohnerin Lucy (hervorragend besetzt mit Ella Purnell), Bruderschaftsangehöriger Maximus und einem Kopfgeldjäger weiß zu gefallen. Mit jeder Folge entfaltet sich die Komplexität und Verschwörung der Story mehr und mehr. Zwar fehlt es ihr etwas an Dramaturgie, jedoch verhält es sich hier ähnlich wie beim Worldbuilding, die Geschichte ist an sich nämlich schon unglaublich faszinierend. Anders als bei der Serie Westworld, in der J. Nolan ebenfalls federführend war, verzettelt sich J. Nolan hier nicht in unglaubwürdigen Plottwists oder unnötigen Komplexitäten.
                                                Da eine zweite Staffel bereits bestätigt wurde, kann man sich jetzt schon voller Vorfreude in Gedankenspiele begeben, wie es in Staffel 2 wohl weitergeht, denn zu erzählen hat Fallout mit Sicherheit noch sehr viel.

                                                Fazit: Hochwertig produzierte Endzeitserie, die mit allerhand Ideen, Effekten, Figuren und faszinierender Story überzeugen kann. Rundum gelungen!

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                                                  Staffel 5 hat mich daran erinnert, warum ich deutsche Comedy nicht mehr groß verfolge: Inspirationslos und Witze von vorgestern. Mehr als ein Schmunzeln war da nicht drin.
                                                  Da muss mal junges frisches Blut rein. Es gibt so tolle Nachwuchscomedians, während ein paar der alten Hasen schon mehrfach dabei waren. Und bitte auf Kanonenfutter wie Müller und M’Barek direkt verzichten.

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                                                    Alex Garland, eigentlich spezialisiert auf gute Science Fiction Geschichten, probiert sich hier an einer Art Home Invasion Horror. Es scheint als hätte er sich zur Vorbereitung dazu mit Darren Aronofsky zum Tee getroffen oder zumindest einmal zu oft seinen filmischen Wahnsinn „mother!“ gesehen.
                                                    Harper mietet sich in ein englisches Landhaus ein, um ein bisschen durchzuatmen und den Kopf frei zu bekommen. Gerade hat sich ihr Ehemann im Streit vom Haus gestürzt. In mitten der Natur hat sie Zeit nachzudenken. Wären da nur nicht diese mysteriösen Dorfbewohner (explizit als maskulin zu lesen), die ihren Aufenthalt immer wieder stören… Was noch recht gemächlich und ansehnlich beginnt, endet schließlich in einem surreal verstörenden Alptraum. Ich war teilweise geschockt und musste unweigerlich irgendwann lachen. Das konnte mein Hirn kaum verarbeiten, was hier zum Finale für blutiger ekelhafter sinnfreier Mist aus Garlands Gedankengängen kroch. Wahrscheinlich könnte man sich jetzt in ein stilles Eckchen setzen und über dies und jenes grübeln, bis man verstanden hat, was uns Garland mit „Men“ mitteilen wollte. Dafür ist mir meine Zeit aber wahrlich zu schade und ich werde das Gefühl nicht los, dass da auch gar nicht viel hinter steckt. Ja, irgendwas mit toxischer Männlichkeit. Aber das spiegelt die „Story“ nicht wieder und verzettelt sich in zu viel Symbolik und Nonsens.

                                                    Fazit: Surrealer Alptraum ohne Sinn und Verstand. Selten war ein Abspann erlösender.

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