Torbinho - Kommentare

Alle Kommentare von Torbinho

  • 5 .5

    Mit seiner Maschine, kann Hugh Jackman Menschen helfen in ihre Erinnerungen einzutauchen und unterstützt so auch gern mal die Polizei bei der Aufklärung von Verbrechen. Eines Tages läuft dem „Erinnerungs-Detektiv“ Mae (Rebecca Ferguson) über den Weg. Nach ihrem Verschwinden macht er sich auf die Suche nach ihr und gerät dabei in ein Netz aus Lügen, Verrat und Mord.
    Anders als erwartet, bekommt man hier keinen klassischen Science Fiction Actioner im Stile von Total Recall aufgetischt, sondern einen Film Noir-Krimi, der eher an bekannte Vertreter wie Chinatown oder L.A. Confidential erinnert, nur eben mit Science Fiction Hintergrund. Entsprechend bringt er die typischen Charakteristiken wie eine düstere Atmosphäre, einen zynischen Helden, eine femme fatale sowie einen komplizierten Plot mit. Besonders der erste Teil, weiß das Interesse des Publikums noch zu wecken. Visuell ist ein zukünftiges Miami schön anzusehen. Im weiteren Verlauf des Films wird das Beziehungsgeflecht jedoch immer verwirrender, und es wird zunehmend schwer nachzuvollziehen, warum die Charaktere handeln wie sie handeln. Dem Noir-Stil entsprechend schreitet die Erzählung auch recht schleppend voran. Der träge Eindruck wird nochmal durch etwaige Zeitlupenszenen unterstützt.
    Hugh Jackman und Rebecca Ferguson selbst liefern beeindruckende Leistungen, letztendlich können sie sich dem Erzählstil aber nur unterordnen.

    Fazit: Die Idee, einen Noir-Krimi in einem dystopischen Zukunftssetting anzusiedeln, ist mal etwas Neues. Allerdings wird dieser Ansatz nicht ausreichend genutzt, um einen fesselnden und mitreißenden Film zu präsentieren, sowohl im Hinblick auf den Science-Fiction-Aspekt als auch auf die Noir-Handlung. Freunde von aufregender Action werden hier bitterlich enttäuscht werden.

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    • 7

      Actiongeladene Thriller-Serie, die von einer männlichen Zeitbombe handelt, welche als Navy SEAL und Vater alles verloren hat und nun seinen Rachefeldzug gegen die vermeintlich Schuldigen auf seiner Abschussliste führt.
      Die Serie basiert wohl auf einem Roman von Jack Carr, einem ehemaligen Navy SEAL selbst, und verspricht daher eine hohe Authentizität und Kompromisslosigkeit.
      Chris Pratt spielt dabei die Hauptrolle des James Reece, der nach einer fehlgeschlagenen Mission in Afghanistan mit widersprüchlichen Erinnerungen sowie PTBS zurückkehrt. Er entdeckt bald, dass er Teil einer dunklen Verschwörung ist. Hat man sich an den sonst eher ulkigen Starlord Pratt in seiner harten Rolle gewöhnt, überzeugt er mit einer sehr soliden Leistung.
      Die Serie ist spannend, brutal und kompromisslos. Da wird nicht lang geschnackt, sondern zügig der Abzug betätigt. Die Action-Szenen sind rau und realistisch inszeniert. Die Serie schont weder die Nerven noch das Gewissen der Zuschauer.
      Noch besser wäre The Terminal List aber geworden, hätte man das Pacing etwas besser im Griff gehabt. Gefühlt ist die Serie mindestens zwei Folgen zu lang. Die Handlung zieht sich ab der Mitte etwas in die Länge und wiederholt sich.

      Fazit: The Terminal List ist eine unterhaltsame und packende Serie für Fans von Militär-Thrillern und Verschwörungstheorien. Hier wird allerhand harte Action und Spannung geboten. Einige Längen und nicht ganz glaubwürdige Handlungen sind letztendlich aber dafür verantwortlich, dass dem Ganzen ein rundum gelungener Eindruck fehlt.

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      • 7

        Ein Fall für die Guilty Pleasure-Abteilung. Die Prämisse ist schon sehr platt, unglaubwürdig und wirkt völlig aus der Zeit gefallen. Die USA überragen alles, alle anderen sind unfähig. Zur Not knallt der Präsident persönlich auch mal ein paar Terroristen ab. Noch dazu geht man geradezu höhnisch mit anderen Nationen und Kulturen um. Aber die Action ist hart und kompromisslos, die Überlegung „Was wäre wenn?“ interessant. Leider geil.

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        • 7
          über The Son

          Mit „The Father“ legte Florian Zeller ein immenses Brett von Film hin, und dass mit seiner Debütarbeit. Ohne Frage schauen alle Augen nun wohl gespannt auf sein zweites Werk „The Son“. Wie auch in seinem Erstling, fokussiert sich die Geschichte ganz auf die Familie bzw. ein Familienmitglied.
          Im Zentrum steht Peter, der sowohl beruflich als auch familiär auf der Erfolgsspur ist. Ein wichtiger Geschäftsabschluss steht bevor, und mit seiner neuen Partnerin hat er gerade Nachwuchs bekommen. Doch Peters Glück wird durch seinen Teenager-Sohn Nicholas aus erster Ehe getrübt. Nicholas' Verhalten sorgt für Unruhe. Er fühlt sich von der Welt überfordert, zieht sich zurück und verweigert sich den gängigen Regeln des Zusammenlebens. Obwohl Peter und Mutter Kate sich sehr bemühen tolerant zu sein, handelt der Sohn oft eigenmächtig und undiszipliniert. Dabei war er doch früher ein so fröhliches Kind. Beide sind schnell überfordert, weil sie ihrem Sohn helfen wollen aber offensichtlich nicht können. So entspannt sich ein bedrückendes Drama um Depressionen innerhalb der Familie, die nicht nur für die betroffene Person unsägliches Leid mit sich bringt, sondern auch das Umfeld herunterzieht und vor eine harte Probe stellt. Das bringt einige Längen mit sich und fordert auch vom Zuschauer ein paar Nerven ab, da man gefühlt keinen Fortschritt erlebt. Eingestreute Rückblicke in eine vermeintlich glückliche Kindheit schaffen eine emotionale Verbindung zu den Charakteren. Das Ende ist eine emotionale Wucht und erinnert daran, was Filme auf dieser Ebene eigentlich leisten können.
          Der Cast ist bombastisch besetzt und spielt ausnahmslos gut. Auch Anthony Hopkins lässt es sich nicht nehmen für Zeller nochmal einen beeindruckenden Kurzauftritt hinzulegen.
          Verglichen mit "The Father" wirkt "The Son" weitaus freier in seiner Gestaltung. Während der erste Film sich auf das Geschehen in der Wohnung des demenzkranken Vaters beschränkte und durch seinen besonderen Erzählstil glänzte, präsentiert sich die Erzählweise hier strukturierter, und die Handlung erstreckt sich über verschiedene Schauplätze. So bekommt man ein Gefühl für den Lebensstil der Figuren und deren Umfeld, was erahnen lässt, wie sich die Depression bei Nicholas manifestieren konnte (auch wenn die Wahrnehmung der Eltern eine andere ist). Allerdings bleibt die inszenatorische Finesse ziemlich auf der Spur.

          Fazit: „The Son“ kann nicht in allen Aspekten mit seinem Vorgänger mithalten. Sowohl erzählerisch als auch emotional hat „The Father“ die Nase vorn. Bei einer dermaßen großartigen Arbeit, ist ein nahtloses Anknüpfen aber auch überaus schwierig. Dennoch ist „The Son“ ein schnörkelloses, bewegendes Drama über ein wichtiges Thema geworden, dass mit ein paar Längen zu kämpfen hat, aber mit einem umso stärkeren Finale überzeugen kann.

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          • 6
            Torbinho 29.08.2023, 21:54 Geändert 30.08.2023, 06:35

            *leichte Spoiler*
            Eine menschliche Spezies stürzt 65 Millionen Jahre vor unserer Zeit auf die Erde. Ausgerechnet an dem Tag, an dem der berüchtigte Asteroid einschlagen und alles Dinoleben für unbestimmte Zeit auslöschen wird. Daher gilt es natürlich schleunigst wieder von diesem Pulverfass von Erde zu verschwinden. Fortan erleben wir also einen Survival Thriller mit Dino-Hintergrund, bei dem alle bekannten Register gezogen werden. Auch eine obligatorische T-Rex Szene darf da natürlich nicht fehlen.
            Von „ziemlich scheiße“ bis „gute Unterhaltung“ ist alles in meiner Buddyliste vertreten. Ich ordne mich mal in der oberen Mitte ein. Insgesamt erlebt man einen soliden Dino Thriller, der vor allem von seiner interessanten Idee lebt. Ich war während des Films jedenfalls sehr damit beschäftigt, über die Thesen nachzudenken, die hier aufgestellt werden: Haben Menschen schon vor den Dinosauriern existiert? Ist die menschliche Schöpfung damit die Krönung der Evolution und das non plus ultra, so dass sie sich so auch auf anderen fernen Planeten entwickelt und durchgesetzt hat? Ist der Mensch aus molekularen Überresten von früheren Besuchern entstanden und wenn ja, wo sind diese Besucher jetzt?
            Fazit: 90 Minuten Survival Thrill mit einer spannenden Hintergrundidee, die zwar nicht vollends ausgespielt wird, aber solide unterhält.

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            • 7
              über Hijack

              Aus wenig viel gemacht. In 7 Episoden wird die Entführung einer britischen Linienflugmaschine erzählt. Dabei weiß man vor allem das ziemlich beschränkte Setting, als auch die Protagonistenkonstellation (unterschiedliche Charaktere, Sprachen, Alter, Ausbildung) sehr spannend auszureizen. Im sonst eher unbekannten Cast überragt vor allem der Hauptdarsteller Idris Elba, der mit seiner Ausstrahlung jede Szene regiert und die Entführung kühn herunter moderiert. Ihn auf der Entführerseite zu sehen, hätte ich auch sehr spannend gefunden. Auch wenn nicht alles immer 100% Sinn ergibt und ab der Hälfte der Serie die Erzähldynamik etwas einseitig wird sobald ein paar Geheimnisse um Zweck und Ziel der Entführung gelüftet werden, ist den Machern insgesamt wirklich spannendes Bingewatch-Material gelungen, dass sich locker in einem Rutsch weggucken lassen würde, hätte man denn die Zeit dazu.

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              • 6
                über Plane

                Gerard Butler mimt hier den Sprüche klopfenden Linienflugpiloten, der ungeahnte Talente im Nahkampf und Feuerwaffengebrauch unter Beweis stellt, als sein Flieger auf einer philippinischen Separatisteninsel notlanden muss. Insgesamt ein ziemlich geradliniger Actioner mit keiner besonders überzeugenden Story, noch nennenswerten Actionstunts. In ein paar Tagen wird man schnell wieder vergessen haben, worum es hier eigentlich ging. Dann doch lieber die geballte Ladung Tyler Rake.

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                • 7
                  Torbinho 17.08.2023, 15:24 Geändert 17.08.2023, 15:32

                  Lizenz zum Töten ist eine sehr interessante Bond-Erfahrung. Zuweilen bewegt sich der zweite Bond-Film mit Timothy Dalton nah an der Agentenpersiflage und hat einige unfreiwillig komische Momente sowie platte Sprüche am laufenden Band zu bieten. Dazu einen Lappen von Bond-Darsteller, der schon alleine in dem berühmten 007-Intro körper- und ausstrahlungslos daher stakst. Da geht ihm im Vergleich zur männlichen Eleganz eines Sean Connery oder Robustheit eines Daniel Craig ganz schön was ab. Selbst der junge Benicio del Toro, der hier in einer Nebenrolle auftritt, hat da mehr Ausstrahlung. Mit zunehmender Laufzeit mutiert der Film allerdings zu einem immer ernster werdenden Actionthriller, der besonders im letzten Viertel nochmal Vollgas gibt, einige für damalige Verhältnisse imposante Stunts zeigt und sich am Ende 7 Punkte redlich verdient hat.

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                  • 6

                    Anders als bei dem Namen Will Ferrell zu vermuten, ist The Story of Fire Saga weniger eine satirische Abrechnung als vielmehr eine augenzwinkernde Hommage an den Eurovision Song Contest. Natürlich werden die mittlerweile angenommenen Ausschweife der jährlichen Musiksause hier und dort aufs Korn genommen. Aber Ferrell und Dobkin lassen es doch überraschenderweise an Biss und Schärfe fehlen. Das fertige Produkt hätte auch mühelos auf Disney+ veröffentlicht werden können, um es mal anders auszudrücken. Die exzentrische Atmosphäre der Veranstaltung wird mehr gefeiert als tatsächlich aufs Korn genommen.
                    Trotz einiger verpasster Gelegenheiten sorgen vereinzelte witzige Spitzen und die Leistung des Ensembles, samt Sphärenton, für kurzweilige Unterhaltung. Darauf ein 6 faches JA JA DING DONG!!

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                    • 7

                      Auch in Volume 3 erleben wir mit den Guardians einen bunten Weltraumzirkus, der vor allem viel Witz und was fürs Auge bietet. Auch hier gilt wie immer: abschalten, nicht nachfragen, einfach hinnehmen! Viel Bumbum, wenig Geschichte. Im Vergleich zu Teil 1 & 2 ändert sich dies in der 3. Auflage allerdings ein wenig. James Gunn erzählt die Ursprungsgeschichte des schießwütigen Waschbären Rocket schön bodenständig und schafft es dabei sogar das Thema Freundschaft recht gelungen in einen Marvel Blockbuster zu verpacken. Da tauchen dann zwischen der ganzen Ballerei auch tatsächlich mal richtig emotionale Momente auf, was zum mitfiebern einlädt.
                      Nichtsdestotrotz feuert James Gunn auch hier wieder das gewohnte Superhelden-Effektfeuerwerk ab. 30 Minuten und eine überladene Weltraumschlacht weniger und man hätte ein schönes rundes Produkt gehabt. Insgesamt ist es aber mein liebster der drei „Guardians of the Galaxy“ Filme.

                      P.S.: Sah das cool aus?!

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                      • 8

                        Das Hollywood-Debüt von Maria Schrader ist ein mitreißender Politthriller geworden. Bei der Wichtigkeit der Thematik war da mit Sicherheit auch nicht wenig Druck hinter, um über die Machenschaften des berüchtigten Filmmoguls Harvey Weinstein gebührend aufzuklären und den Opfern gleichzeitig gerecht zu werden.
                        Dabei war ich zunächst skeptisch, wie mich ein recht ausgetretenes Thema wohl 2 Stunden gut unterhalten sollte. Dabei ist es vor allem die Eindringlichkeit, mit der Schrader die Geschichte um die Enthüllung von emotionalem und sexuellem Missbrauch innerhalb eines Systems erzählt. Die Hilf- und Hoffnungslosigkeit der Opfer wird dem Publikum unglaublich nah gebracht, so dass das mitfiebern und das Bedürfnis nach Gerechtigkeit hervorragend übertragen werden. Das schärft das Bewusstsein der Zuschauer nachhaltig für die Thematik und alleine deshalb ist der Film sehr wichtig. An sich ist die Inszenierung für einen Politthriller auch sehr dynamisch geworden, so dass entgegen der Erwartungen tatsächlich kaum Längen zu verspüren sind.

                        Fazit: Der grundlegende Enthüllungsbericht von Jodi Kantor und Megan Twohey belegt eindrucksvoll den Einfluss des investigativen Journalismus als Resultat beharrlicher und bedeutungsvoller Bemühungen, um die Wahrheit aufzudecken. Maria Schrader ist es eindrucksvoll gelungen, dies auf die Leinwand zu transformieren.

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                        • 5

                          Mit etwas Dreistigkeit maßt sich das wertvollste Unternehmen der Welt mit diesem „green streaming“ Beitrag an, ein Statement zum Klimawandel und dessen katastrophale Folgen für Mensch und Planeten abzugeben. Ein Unternehmen, welches selbst nicht unbeteiligt an menschlicher Ausbeutung, Luft- und Umweltverschmutzung sowie CO2 Ausstoß ist, hebt mahnend den Zeigefinger und zeigt uns in 8 Episoden auf, wie das Leben bald sein könnte, sollten wir nicht endlich drastisch etwas dagegen tun. Dafür konnten auch zahllose Hollywood Sternchen gewonnen werden, die für eine „gute Sache“ natürlich gern ihr Gesicht in die Kamera halten.
                          Leider kommt die Serie Extrapolations aber kaum mit Inhalt daher. Die Folgen bauen nur lose aufeinander auf, so dass einem jegliche Charaktere und deren Schicksale egal sind. Mehr als ein paar interessante wie auch erschreckende Ideen nachdem Motto „so könnte unsere Zukunft aussehen“ ist da nicht. Ein surrend leuchtender Himmel, der mit Lieferdrohnen vollgepackt ist oder auch Menschen die sich aufgrund von Hitze und Luftverschmutzung nur Nachts mit Atemgeräten auf die Straße trauen, bleiben im Gedächtnis. Die Inszenierung ist dagegen aber alles andere als dramatisch. Gähnende Langeweile über 8 Episoden. Besser wäre es gewesen das Geld in sinnvollere (grüne) Projekte zu stecken als in diesen Müll von Serie.

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                          • 3
                            Torbinho 07.08.2023, 12:41 Geändert 07.08.2023, 13:36

                            Der Film präsentiert sich als undurchsichtiges Wirrwarr aus Coming of Age Geschichte einer Modestudentin und 60er Jahre Visionen mit Horrorambitionen. Besonders das stetig zunehmende Abdriften in Visionssequenzen empfand ich als äußerst nervig, teilweise schon lächerlich. Das war gar nicht meins. In der gesamten Laufzeit konnte der Film mich nie abholen. Bevor das ganz große Gähnen einsetzt, rettet zumindest der finale Twist vor dem Totalabsturz, denn der bietet noch einen Hauch von Originalität und erklärt vieles mit dem ich zuvor nichts anfangen konnte. Dafür ein Extrapunkt. Insgesamt bleibt "Last Night in Soho" jedoch weit hinter meinen Erwartungen zurück und ist eine reine Enttäuschung.

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                            • 8 .5

                              Push Play and Repeat! Diesen SciFi Klassiker kann man sich immer wieder anschauen. Auch nach der wiederholten Sichtung verliert Edge of Tomorrow kaum an Unterhaltungswert. Dafür sind die Actionszenen zu mitreißend und optisch überwältigend inszeniert. Die erste Schlachtszene löst immer noch Gänsehaut aus. Dazu eine faszinierende Zeitreisegeschichte und gut aufgelegte Darsteller. Emily Blunt war nie hinreißender als in ihrer Rolle der Full Metal Bitch und Tom Cruise spielt nuanciert den allwissenden Zeitreisenden.
                              Da verzeiht man auch die eine oder andere Unglaubwürdigkeit sowie ein recht „bequemes“ Ende.
                              Um die Magie dieses Werks zu erhalten brauche ich keinen 2. Teil.

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                              • 6 .5

                                Eine einzige One Man Show, die mühelos von dem legendären Sylvester Stallone getragen wird. Mit all seiner Coolness und Ausstrahlung sorgt er trotz seiner 77 Lenze dafür, das Tulsa King zu einer unterhaltsamen Mafia Nummer wird. Mit einem anderen Darsteller in der Hauptrolle würde die Serie wohl schnell in der Belanglosigkeit versanden, denn erzählen tut der überaus produktive Taylor Sheridan nichts wirklich Neues in diesem Format.
                                Sly spielt einen ausgemusterten Mafia Boss, der sein Glück nun in Tulsa versucht. Dabei lebt die Serie vor allem von seinem coolen und knurrigen Charakter (alleine wie er seinen eigenen Namen Dwight ausspricht, köstlich!) und der Tatsache, dass er nach 25 Jahren Haft zum ersten Mal wieder mit der modernen Außenwelt konfrontiert wird. Daraus ergeben sich häufig urkomische Momente die unnachahmlich von Sly weggewischt werden. Die Geschichte an sich ist aber sehr einfach gestrickt und darf bloß nicht hinterfragt werden.
                                Ist man für Sly gekommen, wird man für Sly auch bleiben und wird prächtig bedient.

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                                • 7 .5
                                  über Silo

                                  Eine Population von Menschen lebt in einem riesigen unterirdischen Bunker. Warum sie in diesem Bunker leben, was mit der Außenwelt passiert ist und generell wie lange sich dieser Zustand schon hält ist unbekannt. Und so erzählt Silo von einer eingeschlossenen Gesellschaft, in der sich immer wieder abtrünnige Seelen hervortun, die Antworten suchen und es nach mehr dürstet.
                                  Silo verfolgt bei seiner Erzählung ein klassisches Muster, wie viele andere Serienvertreter aus dem Mysterythriller-Genre. Man wirft einige Fragen auf, die so schnell nicht beantwortet werden und sich nur häppchenweise der „Wahrheit“ annähert.
                                  Nur allzu gerne möchte man als Zuschauer endlich wissen, warum diese Menschen in diesem Silo leben müssen und was es mit der Außenwelt auf sich hat. Existiert die Außenwelt noch? Und wer hält insgeheimen alle Fäden in der Hand? Stattdessen füllt man die Handlung zunächst mit einigen Nebenplots, die Geschichte will schließlich auf 10 Episoden gestreckt werden. Im Nachhinein sind auch diese Nebengeschichten für das Zustandekommen des Finales wichtig, nehmen aber doch etwas die Dynamik und Faszination aus der Geschichte.
                                  Das World Building ist dabei sehr gut gelungen und der Kontext ist wie geschaffen um unter ehemaligen Corona-Bedingungen gedreht zu werden. Die Darstellerriege ist durchweg gut, wobei ich mich vor allem über den Beitrag von Tim Robbins gefreut habe, der mit seiner Ausstrahlung und seinem Können seine Rolle perfekt ausfüllt. Hier und da hätte etwas zusätzliche Mystik gut getan, in Form von Symbolen oder einer z.B. verschachtelten Erzählstruktur. Insgesamt schafft es Silo aber einen zufriedenstellenden Eindruck zu hinterlassen, bei dem man niemandem trauen sollte und nichts ist wie es scheint.
                                  Das Ende macht dann auch wieder zu neugierig auf das was kommen mag und hievt Silo in den Kreis der besseren Serien auf Apple TV+.

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                                  • 7
                                    Torbinho 27.07.2023, 10:51 Geändert 27.07.2023, 14:10
                                    über Babylon

                                    Mit Babylon hat Damien Chazelle einen waren Rausch für die Sinne erschaffen. Man sieht atemberaubende Bilder, die in ihrem Detailreichtum fast überfordern, der Score ist immer perfekt zu den Bildern abgestimmt und ja, manchmal meint man sogar den Morast aus Schweiß, Alkohol und Blut förmlich riechen zu können.
                                    Wir schreiben die späten 20er Jahre und die Traumfabrik Hollywood ist langsam im Wandel. Chazelle erzählt die Geschichte vom Aufstieg und Fall gleich vierer (!) Protagonisten in einer Dekade, in der der Ton- den Stummfilm ablöst. Ein ähnliches Szenario gab es mit „The Artist“ vor einigen Jahren schon einmal, aber das ist mit Babylon nicht vergleichbar. Da wo „The Artist“ an Farbe gespart hat, kleckert Chazelle nur so mit visuellen Reizen.
                                    Irgendwann möchte Chazelle zu viel und aus einer monumentalen Ode an Hollywood wird ein schwer zu greifender Überfilm. Zu viele Schlenker in der Geschichte, zu viele Einzelschicksale und Sprünge zwischen den parallel erzählten Geschichten lassen das sowieso schon trubelige Geschehen sehr hektisch werden. Statt Genuss schleicht sich so langsam Erschöpfung ein. Der Spruch „Manchmal ist weniger mehr“ ist nie passender gewesen. Eine Zweitsichtung ist wohl notwendig um alles zu erfassen. Aber will ich mir das nochmal antun? Da bin ich mir noch nicht sicher. Audiovisuell jedenfalls ein Erlebnis!

                                    Fazit: Bildgewaltiges Epos über den Wandel vom Stumm- zum Tonfilm in Hollywood, dass visuell verzückt aber inhaltlich überfordert.

                                    P.S.: Margot Robbie ist einfach großartig.

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                                    • 7

                                      Nach Teil 2 ist klar, Tyler Rake steht für abgefahrene Actionszenen, die man so noch nicht gesehen hat oder selten sieht. Das Tempo ist hoch, die Brutalität und Kompromisslosigkeit unangenehm. Actionszenen die wieder für 15 bis 20 Minuten ohne sichtbare Schnitte auskommen und den Puls hochtreiben. Dabei einige, die sich ins Gedächtnis einbrennen (Stichwort Hubschrauber). Aber immer handgemachte, bodenständige Action. Im Zentrum steht mit Chris Hemsworth wieder ein stählerner Fels im Gewand eines ExMilitärs, über dessen Vorgeschichte wir nun etwas mehr erfahren. Die Bindung zwischen Tyler und dem Publikum nimmt Formen an.
                                      Im Vergleich zu Teil 1 fällt jedoch etwas die Glaubwürdigkeit ab, die noch eine große Stärke des Vorgängers war. Teilweise sind die Kämpfe doch etwas überbordend und in ihrer Häufigkeit nah am Grad der Ermüdung.
                                      Trotzdem ist die Tyler Rake Reihe ein Aushängeschild für Netflix und das Actiongenre an sich. Teil 3 darf gerne kommen!

                                      Fazit: Einzigartig brutales Actionfeuerwerk, das kaum Gelegenheit zum Luftholen bietet.

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                                      • 7 .5
                                        Torbinho 24.07.2023, 10:47 Geändert 24.07.2023, 11:57

                                        Guy Ritchie inszeniert hier einen Film über ein tiefgreifendes Männerbündnis während des amerikanischen Afghanistan Krieges. Aufopferung, Dankbarkeit und Verpflichtung schweißen zwei Männer nach einem Einsatz unsichtbar zusammen.
                                        Von schnöden Aufklärungsfahrten bis hin zu harten Konfrontationen mit Taliban-Milizen weiß Guy Ritchie dabei mitreißende Bilder zu inszenieren. Stets begleitet von dem Gefühl der unangenehmen Unsicherheit, jeder Moment könnte schließlich der letzte sein. Das liegt vor allem an einem Punkt: Authentizität. Man merkt, dass der Cast für diesen Film gut ausgebildet wurde. Bewegungen und Kommunikation jedes Einzelnen fühlen sich einfach echt an. Das ist umso beeindruckender, wenn man sich vor Augen führt, das Ritchie momentan wie am Fließband abliefert und scheinbar trotzdem nicht an Leidenschaft verliert. Das steigert gleichzeitig die Intensität. Es bringt den Konflikt direkt zum Publikum. Die rar gesäten Actionsequenzen sind nicht überbordend, aber dennoch hart und brutal in ihrer Wirkung.
                                        Allen voran macht Jake Gyllenhaal natürlich eine außerordentlich gute Figur (der Mann ist einfach immer eine sichere Bank) und trägt den Film auf seinen Schultern. Nicht zu vergessen ist aber auch sein Konterpart Dar Salim, der ebenfalls eine tolle Eindringlichkeit verkörpert.

                                        Fazit: In Covenant – Der Pakt inszeniert Guy Ritchie einen Kriegsfilm, der seinem Titel alle Ehre macht.

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                                        • 5 .5
                                          Torbinho 21.07.2023, 14:27 Geändert 21.07.2023, 14:28

                                          Während mir Östlunds „Triangle of Sadness“ mit seiner unkonventionellen Erzählstruktur, Satirik sowie Story außerordentlich gut gemundet hatte, lässt mich „The Square“ mit einem faden Beigeschmack und etwas ratlos zurück.
                                          Angesiedelt ist das ebenfalls satirische „The Square“ im Kunstmilieu. Frei nach dem Motto „Was Kunst ist bestimmen wir!“ wird die eitle „Elite“ und ihre ausgehölte Wichtigkeit kritisch präsentiert. Dabei geht Östlund etwas zaghafter vor als bei seinem Nachfolger „Triangle of Sadness“ und lässt hier und da den Biss vermissen.
                                          Hauptsächlich begleiten wir Christian, Kurator eines Stockholmer Museums bei seinem Alltag, der im Laufe des Films etwas aus den Fugen gerät. Zum einen weitet sich sein neuestes Exponat zu einem handfesten Skandal aus während er, ein Mann aus der Elite, mit der sozial schwächeren Gesellschaft tangiert. Eine zwischenzeitliche Affäre mit einer Journalistin (eigentlich völlig überflüssig) unterstreicht die Lebemann Ambitionen von Christian. Kamerafahrten und –perspektiven sind dagegen toll, die Komik schön subtil. Insgesamt fehlt jedoch an allen Enden die Substanz und Emotion. Die Polaritäten wurden mir nicht interessant genug herausgearbeitet.
                                          Relativ unbeteiligt schaut man daher dem Treiben von Christian zu und wird letztendlich sehr plötzlich mit einem schwarzen Bildschirm entlassen. Die Hoffnung auf ein großes Finale zerbricht. Da muss man sich erstmal sammeln und schaut zunächst genauso irritiert aus der Wäsche wie das Publikum bei der Affenmann-Performance.

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                                          • 7 .5

                                            Mit Tyler Rake haben die Russo Brüder sowie Chris Hemsworth eine absolut passable Actionfigur erschaffen. Geradlinig und kompromisslos kämpft und ballert er sich durch seine Mission. Die Spezialität des ExMilitärs liegt dabei in der Befreiung von Zielpersonen.
                                            Die Actionszenen sind rau und brutal inszeniert. Besonders ins Auge fallen die Kamerafahrten sowie die Längen der Actionszenen, die gut und gerne mal >10 Minuten ohne Schnitte auskommen. Man ist so nah dabei, dass man Schläge und Schüsse förmlich spürt. Das presst den Adrenalinspiegel deutlich in die Höhe. Da fragt man sich nicht nur einmal, wie die eine oder andere Szene wohl entstanden ist und wie viele Takes es jeweils gebraucht haben muss, bis sie im Kasten war. Statt auffälliger Computer-generierter Effekte, setzt man auf handgemachte Action und kann so auch mit einem hohen Maß an Authentizität überzeugen. Das warme Colorit fängt die schweißtreibende Atmosphäre von Dhaka zusätzlich gekonnt ein.
                                            Gleichzeitig positiv hervorzuheben ist, dass auf überflüssige Elemente wie eine Liebesgeschichte oder platte One Liner verzichtet wurde. Ein bisschen Hintergrund wird der Figur Tyler Rake zugestanden, so dass man sein Handeln ungefähr einordnen kann, sich jedoch hauptsächlich auf sein brutales und überaus unterhaltsames Treiben fokussiert. Die Story selbst ist weder neu noch besonders emotional.

                                            Fazit: Geil!

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                                            • 6
                                              Torbinho 20.06.2023, 11:06 Geändert 20.06.2023, 11:27

                                              Michael B. Jordan gibt mit Creed III sein Regiedebüt und bedient sich dabei an den alt bekannten Zutaten aus dem Rocky Universum.
                                              Adonis Creed, Sohn von Rockys ehemaligem Erzrivalen, geht in den verdienten Ruhestand und genießt seinen Lebensabend, bis seine Vergangenheit ihn einholt und herausfordert…soweit, so unterhaltsam. Die „All or Nothing“-Masche zieht auch bei Creed III und sorgt für kurzweilige Unterhaltung. Besonders die moderne Umsetzung des finalen Kampfes kann den Zuschauer fesseln. Ein wirklich guter Film ist der dritte Creed aber dennoch nicht geworden. Das liegt vor allem am misslungenen Pacing. Spannungsspitzen wechseln sich stetig mit nachdenklichen Phasen ab. Gerade wenn man denkt, dass der Film endlich Fahrt aufnimmt, tritt er direkt wieder auf die Bremse. So entwickelt sich keine Dynamik und die Spannung schläft schnell wieder ein. Dazu sind die Figuren nur sehr sehr oberflächlich ausgearbeitet, was wohl auch daran liegen mag, dass sich Jordan mit zu vielen überflüssigen Nebenplots aufhält. Dazu gehört zum Beispiel die Geschichte um seine Tochter, die scheinbar zum nächsten Boxprofi aufstreben möchte, mit der eigentlichen Geschichte aber gar nichts zu tun hat. Und so stört diese und andere Geschichten den Erzählfluss (Stichwort Pacing) und nehmen dem Gesamtprodukt die Substanz. Für Rocky, Pate des Franchise, hat man dagegen gar keine Sendezeit mehr übrig, was ich persönlich etwas schade finde. Für den nächsten Creed und einen Generationenwechsel ist jedenfalls gesorgt.

                                              Fazit: Kurzweiliger Boxfilm aus dem Rocky Universum, der seine Pflichten erfüllt, in der Kür aber Wünsche übrig lässt.

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                                              • 5 .5

                                                Mitte der 90iger legte Gary Gray mit Set It Off eine Mischung aus Action, Thriller und Drama hin. Ein großes Problem dabei ist die große Klischeehaftigkeit dieses Werkes. Alle Vorurteile die gegenüber schwarz und weiß existieren, werden hier ausgereizt und ohne Scheu vorgetragen. Die Figuren sind sehr überzeichnet, benehmen sich fast schon wie Karikaturen. Hier stechen vor allem Queen Latifah durch ihr dauer Proletengehabe (hat die hier einen vernünftigen Satz gesagt?) sowie sämtliche „Gangster“ wie z.B. Dr. Dre heraus. Peinlich. Vielleicht wirkte der Film anno dazumal noch etwas anders, aber aus heutiger Sich ist das doch eher plump und einfallslos. Dabei ist die Geschichte um 4 mittellose Frauen die notgedrungen zu Bankräuberinnen werden gar nicht so uninteressant und bietet dadurch, dass es sich mal nicht um harte Kerle handelt auch etwas Abwechslung. Hier macht einem das mäßig gut geschriebene Drehbuch allerdings auch schon wieder einen Strich durch die Rechnung, weil die Erzählung teilweise unlogisch ist und das Verhalten etwaiger Figuren nicht sehr nachvollziehbar erscheint.
                                                Achtung Spoiler: Dass die drei Mädels ihre Identität zunächst durch das Tragen von Perücken verschleiern wollen ist ja noch verständlich, aber warum man dann plötzlich beschließt statt der Haare das Gesicht mit einer durchsichtigen Maske zu verdecken ist absolut sinnfrei, da selbst der lahmste Polizist nur noch 1&1 zusammenzählen muss. Auch das Verhalten der Polizei wechselt plötzlich von knallhart „ich buchte alle ein“ zur empathischen „eine darf ungeschoren davon kommen“ Streichelshow. Spoiler Ende
                                                Wie sagte es mein MP Buddy pischti so schön „für mich gibt es aus den 90ern einfach so viel bessere Vertreter“. So sei es.

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                                                • 5

                                                  Ruhig und nüchtern dokumentiert Cordero die Geschichte um eine Crew, die in nicht allzu ferner Zukunft einen fremden Planeten erforschen möchte. Dabei bedient er sich leider allzu oft am Leitfaden "Wie schreibe ich einen guten Science Fiction Film", denn vieles hat man irgendwo vorher schonmal gesehen. Das ist sehr einfallslos und daher auch ziemlich ermüdend. Hinzu kommt die Erkenntnis, dass Charaktere sich nicht nur in Horrorfilmen einfach dämlich verhalten können. Das verärgert zusätzlich und nimmt viel vom Unterhaltungswert.
                                                  Ein weiteres Problem: Der Film möchte intellektuell sein und soll den wissenschaftlichen Nutzen eines Einzelnen für das Ganze in den Vordergrund rücken. Doch dazu fehlt dem Film der Anspruch und Rationalität und man landet doch wieder bei individuellen und egoistischen Entscheidungen. Schade.

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                                                  • 8 .5

                                                    Einen Heidenspaß hat mir Ruben Östlunds gesellschaftskritisches „Triangle of Sadness“ gemacht. So nennt man, wie ich jetzt weiß, unter Schönheitsfanatikern die Sorgenfalte zwischen den Augenbrauen. Aha!
                                                    Eine große Story gibt es eigentlich nicht. Man folgt hauptsächlich dem Model-/Influencer-Pärchen Carl und Yaya und folgt dem Treiben der verschiedenen Protagonisten die ihnen über den Weg laufen. Schön bissig hält Östlund der Gesellschaft dabei einen Spiegel vor. Der Großteil des Films spielt hier auf einer Kreuzfahrtyacht. Bourgeoisie trifft Proletariat auf engstem Raum. Scheinheiligkeit und ein verschwommenes Welt- sowie Selbstverständnis sind hier omnipräsent. Immer wieder das Mantra wiederholend „Alle sind gleich!“, was natürlich nicht stimmt. Da hilft auch kein Hashtag. Wer es kann, scheißt auf andere. Wer nicht, wischt alles auf. Teilweise wortwörtlich setzt Östlund in diesem Sinne diese gesellschaftlichen Verhältnisse auf die Leinwand um. Legt den Finger in offensichtliche Wunden und kann sogar mit einem großen Twist überraschen, den ich nicht kommen sah. Die unrunde Erzählung macht dabei einen besonderen Reiz aus.
                                                    Wichtig zu beachten ist, dass wir hier kein reines bashing der Oberreichen erleben, sondern das menschliche Verhalten an sich an den Pranger gestellt wird. Gespickt ist die Geschichte mit einigen unterhaltsamen Figuren, die entweder leider nah an der Wirklichkeit (ein russisches und britisches Unternehmerehepaar) oder einfach schräg (der versoffene Schiffskapitän gespielt von Woody Harrelson) sind.

                                                    Fazit: Derbe unterhaltsame Gesellschaftskritik, die modern erzählt aber teilweise noch zu oberflächlich bleibt. Interessante Einfälle und Figuren halten den Unterhaltungsfaktor jedoch auf einem konstant hohen Level. Die abschließende Message ist eindrücklich. Fraglich ist ob die beabsichtigte Kritik bei den Leuten ankommt, oder wegen des „zu“ großen Wiedererkennungswertes herzlich weggelacht wird.

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