Trouble - Kommentare
Die 5 meist diskutierten Serien
der letzten 30 Tage
-
Dept. QDept. Q ist eine Kriminalserie aus dem Jahr 2025 von Scott Frank mit Matthew Goode und Alexej Manvelov.+24 Kommentare
-
Star Wars: AndorScience Fiction-Serie von Tony Gilroy mit Diego Luna und Genevieve O'Reilly.+18 Kommentare
-
Das ReservatDas Reservat ist eine Drama aus dem Jahr 2025 von Ingeborg Topsøe mit Marie Bach Hansen und Danica Curcic.+16 Kommentare
Die 5 meist vorgemerkten Filme
-
28 Years Later390 Vormerkungen
-
The Fantastic Four: First Steps94 Vormerkungen
-
Jurassic World 4: Die Wiedergeburt93 Vormerkungen
-
Weapons - Die Stunde des Verschwindens87 Vormerkungen
Alle Kommentare von Trouble
Baz Luhrmann´s Version von Romeo und Julia passt fast wie masgeschneidert in das Profil hinein, was ich von einer Neuinterpretation erwarte, tatsächlich hat er es geschafft Shakespeares Stoff auf gelungene und authentische Art und Weise in die Neuzeit zu transferieren, dabei verfälscht er den Sinn nicht, sondern würdigt ihn viel mehr, in dem er die alten Dialoge nahezu 1:1 übernimmt.
Schade finde ich dabei nur, dass Luhrmann seinen Drehbauchautoren dabei nicht den Raum für eigene Interpretationen gewährt, für eigene Dialoge, für eine eigene Geschichte.
Luhrmann drückt dem Film dennoch seinen unwiderstehlichen Charme auf, der sich auch in seinen späteren Werken immer mehr durchsetzt, er war schon immer darauf bedacht sehr viel mit Romantik zu arbeiten. Für ihn gilt es, den Moment in seinem kompletten Facettenreichtum, in seiner kompletten Schönheit einzufangen und das ist auch der Grund dafür, dass jeder seiner Filme unheimlich originell und individualistisch wirkt.
Es gelingt ihm die Melancholie in der Schönheit, die in dieser Story herrscht, perfekt auf die Leinwand transferieren, tatsächlich bin ich der Meinung, dass niemand fähiger dazu wäre, eine Geschichte wie die von Romeo und Julia auf die Leinwand zu bannen als Baz Luhrmann.
Auch die Darsteller machen in meinen Augen allesamt einen guten Job, sie schaffen es, die Charakterspannungen für den Zuschauer deutlich spürbar zu machen, wir fühlen, was sie fühlen, wir denken, was sie denken und dennoch gewährt uns Luhrmann das Privileg eines Zuschauers, gewährt uns, nicht ganz mitleiden zu müssen, sondern stets von der Tribüne auf das Schauspiel hinabzublicken, wir sind in der Geschichte gefangen, jedoch nicht als Teil dieser, sondern als Zuschauer, eine weitere Gabe dieses Regisseurs, der meist darauf bedacht ist, dem Zuschauer gewisse Privilegien in Bezug auf die Optik und die Geschichte einzuräumen.
Unterm Strich betrachtet bleibt bei Luhrmann´s Romeo und Julia in meinen Augen eine gelungene Adaption, die an Individualismus und Originalität, wie für Luhrmann üblich, kaum zu überbieten ist.
Selten ist Schönheit so traurig und Trauer so schön.
Brillanter Artikel, so kenne ich das von dem guten filmfreak180. ;-)
Inception ist ein optisch brillanter Film mit tollem Cast und einem guten Thema
Schade, dass ich trotzdem damals ein wenig enttäuscht war.
Warum das so war, konnte ich erstmal gar nicht mit kompletter Sicherheit feststellen, auch beim erneute Sehen war ich mir nicht ganz sicher. Erst als ich ihn mir gestern nochmals angeschaut habe, war ich mir komplett sicher, was mich eigentlich stört.
Als erstes komme ich aber zu allem Positiven und davon gibt es ja auch durchaus viel, da wären die beeindruckenden Traumwelten, die tolle Musik von Hans Zimmer und ein Leonardo DiCaprio in Höchstform, den ich dennoch in anderen Filmen lieber sehe.
Das Problem ist, dass Inception meiner Meinung nach ein enorm seelenloser Film ist. Neben den ganzen Träumen lässt man absolut keine Phantasie zu, man hat hier einen sehr kalten Erzählstil und deswegen ergreift mich der Film auch nicht so richtig, ich entwickle keine Bindung zu den Charakteren und im Endeffekt ist es mir egal, was mit ihnen passiert.
Ich habe nichts gegen kalte Filme, allerdings finde ich, dass man mit der ganzen Traum-Thematik mehr hätte machen können, denn Inception ist und bleibt für mich ein Blockbuster und keine Auseinandersetzung mit der Traumwelt, daher setzt er für mich nur auf Unterhaltungswert und ist auch nur auf dieser Ebene zu bewerten, dort gefällt er mir aber einfach nicht, weil er in seiner brillanten Optik für mich nicht kreativ genug ist.
Auch wenn man jetzt sagen kann, dass die Macher ewig an dem Thema saßen, um die Traumwelten möglichst authentisch hinüber zubringen, frage ich mich, ob das in solch einem Film sein muss?
Denn hinter den Aussagen versteckt sich für mich eh nur Leere, wodurch diese in meinen Augen komplett irrelevant sind.
Inception ist in meinen Augen ein Unterhaltungsfilm und das ist auch gar nicht schlimm, ich liebe Unterhaltungsfilme genauso wie anspruchsvolles Kino, dennoch empfinde ich es hier als störend, dass dieser Film so unheimlich ambitioniert ist, dass er über sein Ziel hinausschießt, ohne jedoch wirklich darüber hinauszuschießen, er büßt seinen Unterhaltungswert ein und hinterlässt dafür jedoch keine Tiefgründigkeit, wie ich finde.
Sicherlich gelingt es Nolan hier auf eindrucksvolle Art und Weise Traumwelten zu skizzieren und sicherlich ist auch alles, was dargestellt wird sinnvoll und originell, aber mehr eben auch nicht. Es handelt sich hierbei für mich um keinen komplexen Film, sondern um einen, bei dem man bei jedem Satz das Gefühl hat, dass da etwas Großes hintersteckt, erreichen kann man diesen letztendlichen Sinn jedoch nicht, einfach, weil Inception für mich nie so weit geht, er bleibt stets ein Unterhaltungsfilm und auf dieser Ebene hat mich der Film enttäuscht.
Es kommt bei mir fast nie Spannung auf, nie Gefühle, ich sitze still da und empfinde gar nichts.
Man hätte auch hier so viel mit den Charakteren arbeiten können, was für mich leider nie passiert, sie werden nie so recht komplex, wodurch sie mich auch nicht mitreißen können.
Die Traumwelten wirken zwar beeindruckend und auch authentisch, machen aber nicht wirklich Spaß, was bei einem Film dieser Gattung meiner Meinung nach im Fokus stehen sollte.
Auch wenn das filmisch gesehen kein Vergleich ist, stelle ich jetzt einfach mal Nightmare on Elm Street gegenüber.
Beide Filme sind im Grunde genommen auf Unterhaltung hinaus, Nightmare on Elm Street gesteht sich dies jedoch ein und arbeitet entsprechend frei mit der Traum-Thematik, währenddessen sich Inception meiner Meinung nach ganz vehement an einen Anspruch klammert, der gar nicht vorhanden ist.
In Nightmare on Elm Street waren vor allem in dem dritten Teil die Traumwelten phantasievoll und dabei immer noch authentisch.
In Inception gibt es diese Phantasie gar nicht, es ist alles kalt, steril und so bleibt es auch über die komplette Lauflänge hinweg und da kommt dann auch schon das nächste Problem, wie ich finde.
Der Streifen ist gerade zum Schluss hin zu lang und dann kommt teilweise auch Langeweile auf, was meiner Meinung nach immer der Genickbruch eines Unterhaltungsfilmes ist.
Inception hat keinen eigenen Charme, sondern ist einfach nur ein kühles, wenn auch authentisches, Werk, das nicht wirklich Freude beim Ansehen beschert.
Wahrscheinlich könnte man sagen, dass dieser Film herausragend ist, vielleicht ist er ja so herausragend, dass er schon kein Unterhaltungskino mehr ist, sondern mehr.
Ich kann aber nur bewerten, als was ich ihn sehe und wie er mir gefallen hat und für mich ist er pures Unterhaltungskino, welches einfach nicht funktioniert.
Ich saß einfach nur da, wurde nie mitgerissen, habe nie mitgefühlt, habe nicht gelacht, aber habe mich zwischendurch gelangweilt.
Bei aller Liebe kann ich da keine bessere Bewertung geben, ich würde lügen, wenn ich behaupten würde, dass mir der Film richtig gut gefallen hat.
Streckenweise finde ich ihn vielleicht noch ganz gut, denn gerade am Anfang, wenn die ganze Materie noch neu ist, wirkt das schon sehr beeindruckend, aber ein paar Traumsequenzen später hat man sich daran auch gewöhnt und dann ist das auch nichts Besonderes mehr.
Und ja, ich habe den Film verstanden und so komplex ist er nicht, beim ersten Mal vielleicht noch, aber bei weiteren Sichtungen findet man da auch nichts Neues mehr (weil ich hier oft unter schwächeren Wertungen Kommentare wie "Film nicht verstanden?" lese.
Was ich hier noch positiv hervorheben möchte, ist das Ende, also nicht die letzte halbe Stunde, sondern wirklich nur den Schluss, denn der bietet Raum für Interpretationen und das mag ich immer sehr, das ist vielleicht auch der einzige Punkt, an dem man für mich behaupten könnte, dass Inception über Unterhaltungskino hinausgeht.
Ich habe lange darüber nachgedacht, warum Inception für mich eine Enttäuschung ist, jetzt weiß ich es endlich.
Nolan´s Werk ist zwar optisch genial mit tollem Soundtrack und tollem Cast, hat aber keinen Charme, nicht viel Spannung und absolut kein Gefühl, was für einen reinen Unterhaltungsfilm, was er in meinen Augen eben ist, recht enttäuschend ist.
Da ich weiß, dass viele diesen Film lieben, möchte ich hier nochmal sagen, dass es sich um meine Meinung handelt.
Ich kann verstehen, wenn man Inception auf anderen Ebenen bewertet, beispielsweise als tiefgründige Auseinandersetzung mit der Traum-Thematik, ich persönlich kann ihn jedoch nicht als einen solchen Film bewerten, weil er das in meinen Augen schlicht und ergreifend nicht ist.
Uwe Boll selbst bezeichnet Rampage oftmals als einen der besten Filme seiner Karriere und das ist er auch für mich bisher.
Tatsächlich ist ihm mit Rampage ein meiner Meinung nach gelungenes Psychogram eines psychisch gestörten Amokläufers gelungen, er skizziert für mich gerade Anfangs sehr eindrucksvoll, wie Bill Williamson langsam der Kragen passt, wie er aus einer Psychose heraus zu einem völlig kranken Psychopathen anreift. Nebenher baut Boll immer wieder Kritik am bestehenden System ein, die jedoch nicht so einnehmend ist, dass sie einen erschlägt, sondern einem stets den Raum für eigene Ansichten lässt.
Wenn es dann eskaliert ist dem Zuschauer klar, dass Bill zwar völlig krank ist, dies jedoch auf einige Schwächen in unserer Gesellschaft zurückzuführen ist, Boll zieht eine Konsequenz aus einer Gesellschaft voller Oberflächlichkeiten und voller Gier, diese Konsequenz, die sich daraus ergibt, ist zwar nicht moralisch vertretbar und auch schockierend, bei genauerem Hinsehen aber nahezu logisch, in der Geschichte hat sich bereits gezeigt, wie der Mensch reagiert, wenn er in die Ecke getrieben wird.
Sicherlich überzeichnet Boll den Charakter Bill, so reift dieser gleich zu einem der gefährlichsten Amokläufer aller Zeiten an und ist nebenbei noch ein Genie, dies nutzt er jedoch als Unterhaltungsmittel, um neben der Kritik an unserer Gesellschaft auch noch einen genretypischen Actionfilm zu inszenieren, schließlich ist Boll tatsächlich bemüht, seinen Film für alle zugänglich zu machen und dabei seine Ansichten zu vermitteln, ihm ist hier vom Grundgedanken etwas gelangen, was für mich Kunst zum großen Teil auszeichnet, denn Rampage ist ein Film mit Persönlichkeit, der einer ganz sukzessiven Linie folgt und daher für mich auch so gelungen ist.
Was ich mir vielleicht noch gewünscht hätte, wäre, dass man am Anfang seine Entwicklung noch etwas mehr skizziert, dadurch wäre die Wirkung meiner Meinung nach noch intensiver geworden.
Am Ende ist Rampage für mich ein Film, der unheimlich ambitioniert daherkommt und sich an Streifen wie RoboCop orientiert, der versucht unterschwellig, dem Zuschauer etwas neben dem Unterhaltungswert mit zuteilen.
Boll war jedoch nie der Mann der unterschwelligen Botschaften, stattdessen drückt er seine Meinung immer ganz klar aus, so auch hier, so nutzt er seine Kritik sogar als Intention, als Auslöser für den Amoklauf.
Unterm Strich betrachtet ist Uwe Boll mit Rampage in meinen Augen ein guter Film geglückt, der versucht einen Mittelgrad aus Unterhaltung und Kritik zu finden und das nach meinen Ansprüchen meist auch schafft, wer sehen möchte, wie Boll´s Kunst funktioniert, der sollte sich Rampage ansehen und lange darüber nachdenken, welche handwerklichen Intentionen dieser für mich stark unterschätzte Regisseur verfolgt.
Was ist Naked Fear?
Genau das ist das Problem, ich kann diese Frage beim besten Willen nicht beantworten, nach etwas mehr als 90 Minuten konnte ich nicht direkt herausfiltern, aus welchem Genre Naked Fear überhaupt stammt.
Die ersten Minuten bauen eine bedrückende Atmosphäre auf, das hat mir sehr gefallen, leider kommt es zu dieser Stimmung an keiner Stellen mehr.
Danach baut der Film ein Thriller-Ähnliches Ambiente auf, an dieser Stelle ist nur das Problem, dass man das als Zuschauer recht schnell durchblickt und einem somit ein wenig die Spannung geraubt wird.
Ab der Mitte entwickelt sich der Streifen in eine trashige Richtung und scheint fast ein B-Movie sein zu wollen, dann wird allerdings nur minutenlang eine nackte Frau gezeigt, die durch die Wildnis rennt. Bei diesen erstmal sinnlos wirkenden Sequenzen hat man sich scheinbar die meiste Mühe gegeben ,zumindest was das Schauspiel und den Soundtrack anbelangt.
Der Soundtrack wird sofort mit dem Tierreich assoziiert, er wirkt wie die Musik eines alten Stammes und Geräusche einer Herde konnte ich auch heraushören.
Das habe ich jetzt auch bei der Bepunktung durchaus honoriert, denn da habe ich wirklich viele gute Ansätze gesehen, die man leider nicht weiter ausgeweitet hat.
Die "Jagd" an sich konnte mich leider nicht so recht mitreißen.
Auch der Racheakt an sich kam viel zu kurz, ganz anders als erwartet.
Nun wird sich sicherlich der eine oder andere wundern, warum ich dennoch eine verhältnismäßig hohe Punktzahl erteile.
Dies begründe ich mit dem tieferen Sinn, den ich in "Naked Fear" sehe.
Auch wenn der Film zeitweise nicht gerade unterhaltsam ist und sich auch nicht recht bezüglich seines Genres entscheiden kann, trifft er doch einen recht interessanten Vergleich.
Er vergleicht uns Menschen mit Tieren, so scheint es zumindest, wenn die Frau komplett unbekleidet in der Wildnis flieht.
Der Mann nimmt an dieser Stelle die Position des Jägers ein, das deute ich symbolisch für das Verhältnis zwischen Mensch und Tier, der Mensch ist in diesem Fall der "Böse" und die Frau die "Gute" dadurch sympathisieren wir mit dem symbolisch gejagten Tier. Das ist clever, denn so erlaubt uns "Naked Fear", dass wir mit dem Tier mitfühlen können wie mit einem Menschen, da es in diesem Fall auch ein Mensch ist.
Das Tier existiert hier nur metaphorisch.
Man könnte allerdings auch den Jäger und die Gejagte als Tiere ansehen, dadurch würde allerdings die Sinnrichtung entgleiten, weil wir so nur eine metaphorische Widerspiegelung der Tierwelt erhalten.
Unterm Strich hat mich Naked Fear leider nicht gut unterhalten, hat aber einige gute Ansätze und Grundgedanken, weswegen ich das auch in den Punkten honorieren möchte, ich bin auf den zweiten Teil gespannt und hoffe, dass dieser die Stärken ausweitet und die Schwächen etwas zurückstellt.
Wünschenswert wäre es auf jeden Fall, schließlich sehe ich hier doch einiges an Potential.
Maman und ich erzählt die Geschichte der sexuellen Orientierungssuche eines jungen Mannes, der von der groben Masse als homosexuell wahrgenommen wird.
Ich finde die Grundintention des Streifens eigentlich recht spannend, auch die Charaktere wirken recht facettenreich und so, als könnten sie interessant sein. Leider vertieft sich dann der Streifen nicht in seine Protagonisten, sondern sucht seinen Schwerpunkt viel mehr bei der abstrusen Handlung, die mich leider nicht sonderlich überzeugen kann.
Somit bleibe ich als Zuschauer unbefriedigt zurück, weil ich das Gefühl habe, da wären viele interessanten Aspekte und Charaktere vorhanden, mit denen man sich hätte auseinandersetzen können, es aber nie so recht tut.
Der Hauptdarsteller geht hier richtig auf und liefert in meinen Augen eine tolle Performance ab, die teilweise aus dem einen oder anderen Moment erst so richtig den Elan herauskitzelt.
Den einen oder anderen Schmunzler bietet der Streifen auch, aber auf der emotionalen Seite kann er mich nie erreichen.
Zu keinem Zeitpunkt kann ich mit dem Protagonisten mitfühlen oder mitfiebern, mir ist nahezu gleichgültig, was mit ihm passiert.
Interessant finde ich noch den vorliegenden Mutter-Sohn-Konflikt, der zwar in meinen Augen ausreichend vertieft wird, jedoch verwirrend wiedergespiegelt wird, so dass der Zuschauer keinen Zugang bekommt und am Ende nur noch verwirrt den Geschehnissen hinterherblickt.
Unterm Strich betrachtet, bekomme ich nie so recht den Zugang zu Maman und ich , so dass ich ihn auf 87 Minuten sogar teilweise recht langatmig finde und nie das bekommen habe,was ich sehen möchte.
Zudem wird hier in meinen Augen der Schwerpunkt falsch gelegt, so dass Aspekte bzw. Charaktere, über die man mehr erfahren möchte, komplett unbeachtet bleiben.
Der meiner Meinung nach zurecht als Klassiker betitelte Film Scarface skizziert in erster Linie ein Aufstieg-Absturz-Szenario, das wir aus vielen Filmen wie "GoodFellas" , "The Wolf of Wall Street", aber auch aus Serien wie "Breaking Bad", die interessanterweise zum Teil sogar an den Streifen angelehnt ist, kennen.
Auch hier sieht man wie der Protagonist sich sukzessiv ein Imperium aufbaut, welches dann jedoch beginnt zu bröckeln, das Ganze wirkt über die 170 Minuten hinweg durchaus langatmig, aber dennoch nie langweilig, was sehr für Scarface spricht.
Gerade im ersten und letzten Drittel, wenn der Aufstieg bzw. Absturz beginnt, kann mich der Streifen in eine derartige Faszination versetzen, dass ich komplett nachvollziehen kann, dass der Film die damalige Popkultur entscheidend geprägt hat.
Scarface skizziert in ersten Linie den Charakter Tony und sein Streben nach Macht, verbunden mit all den Konsequenzen, die hier recht konsequent und differenziert dargelegt werden.
Al Pacino, der hier dne Protagonisten verkörpert, funktioniert in meinen Augen in seiner Rolle wunderbar, man sieht ihm die Gier und zum Ende hin auch die Verzweiflung förmlich an.
Auch die Dialoge wissen auf jeden Fall zu Punkten, generell handelt es sich hier meiner Meinung nach um eine wunderbare Drehbuch-Arbeit, die Dialoge stimmen und auch die Story ist bis ins letzte Detail hin gut gewichtet und strukturiert, so dass ein für mich sehr stimmiges Gesamtbild entsteht, das von dem für mich grandiosen Soundtrack abgerundet wird.
De Palma´s tolle Regie-Arbeit in Kombination mit dem Soundtrack, Pacino´s Schauspiel, das Drehbuch und die charismatischen Darstellungen der Nebendarsteller sorgen bei mir für ein sehr gutes Gesamtbild, so dass ich den Kultstatus, den der Film erreichte, durchaus nachvollziehen kann.
Besonders gut gefallen hat mir das ironische Gesamtbild, das der Streifen hinterlässt:
Anfangs beklagt sich Tony noch über sein schweres Leben als Kubaner und dann steigt er so weit hinauf, bis er nicht mehr aufsteigen kann und dann stürzt er, stürzt tiefer als sein Leben vorher war. Am Ende bleibt dem Zuschauer also die Erkenntnis, dass es für ihn wahrscheinlich besser gewesen wäre, wenn er diesen Aufstieg nicht mitgemacht hätte, es bleibt das Sprichwort: "Wer hoch steigt, kann auch tief fallen."
Unterm Strich betrachtet ist Scarface in meinen Augen ein sehr gelungener Film mit einem tollen Drehbuch und einem brillanten Al Pacino in der Hauptrolle, welcher von der gelungenen Inszenierung De Palma´s getragen wird.
-2012-
ALLE: "Hey, hast du schon mal Breaking Bad gesehen?"
ICH: "Nein"
ALLE: "Das solltest du, dass ist sicherlich eine der besten Serien aller Zeiten."
ICH: "Vielleicht irgendwann mal."
ALLE: "Sofort!"
ICH: "Was soll denn daran so besonders sein."
ALLE: "Alles, man kann es einfach nicht in Worte fassen."
ICH: "Klingt ja...faszinierend."
ALLE: "Guck diese Serie sofort."
-Drei Jahre später-
Es ist Freitag Abend, ich stehe bei Media Markt und halte zwei DVDs in der Hand, ein Mal "Prinzessin Mononoke" und ein Mal "Einer nach dem anderen", da fällt mir aus dem Augenwinkel die erste Season von Breaking Bad ins Auge. Ich denke mir, dass ich ja morgen ausschlafen kann und dann vielleicht mal die freie Zeit nutzen sollte, da hineinzuschauen.
-Wenige Stunden später-
ICH: "Ich brauche die zweite Staffel....sofort!"
-Ein paar Wochen später-
Was war das?
Ein Windhauch, geprägt von Melancholie, ein Hilfeschrei, gedrängt von Kunst und Vergänglichkeit, gar ein Stück Liebe, gepaart mit verdorbenen Früchten der Lust?
Was war das?
Ein Stück Kunst, ein Stück Geschichte von bittersüßer Schönheit, durchdrungen von Gier nach dem Unerreichten.
Breaking Bad ist eine Serie, die mich von der ersten bis zur letzten Season begeistert hat, schon nach der ersten Season war ich verliebt, verliebt in diese grotesken Charaktere, die alle ihre eigene Entwicklung durchmachen, verliebt in diese abstrakte und dennoch unheimlich logische Story über Abründe des normalen Volkes.
SPOILER:
Walter White ist ein Durchschnittstyp, ein Chemie-Lehrer mit einer schönen Frau und einem Sohn, der an Kinderlähmung leidet.
Er trinkt hin und wieder mal ein Bier, trifft sich mit seinem Schwager und der Schwester seiner Frau.
Doch in ihm lauert etwas, etwas...Böses, etwas, was ihn später noch dazu treiben wird, Dinge zu schaffen, die keiner je von ihm erwartet hätte.
Walt arbeitet nebenbei noch in einer Autowaschanlage, in der er ziemlich schlecht bezahlt wird.
Er ist unzufrieden mit seinem Leben, das lässt er seine Mitmenschen jedoch nicht wissen, sondern leidet stets im Stillen, als ihm dann noch mitgeteilt wird, dass er an irreperablen Lungenkrebs leidet, ist das Maß voll.
Hank-sein Schwager- kritisiert ihn darüber hinaus immer wieder zwischendurch dahingehend, dass er ein Langweiler sei, ironischerweise ist gerade er es, der am heftigsten reagiert, wenn er erfährt, dass Walt Heisenberg ist.
Walt jedenfalls beginnt Meth zu kochen, vorab unter dem Vorwand, seiner Familie Geld zu hinterlassen.
Er zwingt mehr oder weniger seinen ehemaligen Schüler Jesse dazu, ihm zu helfen.
Während ihres neuen Geschäftes treffen sie auf die bedrohlichsten Gestalten, währenddessen der Zuschauer immer im Hinterkopf hat, dass Walt der "Gute" ist.
Hier wird generell sehr viel mit den Begrifflichkeiten "Gut" und "Böse" gespielt.
Was ist moralisch vertretbar?
Walt denkt sich eine Lüge aus, um seine Taten zu rechtfertigen, wie wir in der letzten Folge erfahren.
Am Ende der sechsten Folge sehen wir jedoch, dass es ihm Freude bereitet, böse zu sein. Ab dieser Folge ist Walt tot, es lebt nur noch Heisenberg, der sich bei seiner Familie als Walt ausgibt, der die Fassade aufrecht erhält. Ab dieser Folge ist Walt komplett böse, er kennt keine Grenzen.
Besonders interessant finde ich dabei sein Verhältnis zu Gustavo Fringman, immer wieder beteuert er, wie böse dieser Mann doch sei und das die höchste Priorität wäre, ihn zu töten. Mit dieser Botschaft hämmert er immer wieder auf Jesse ein und gibt ihm dabei den Hinweis, dass er ihn selbst töten sollte, denn tatsächlich ist Heisenberg nahezu genauso wie Gus. Tatsächlich handelt es sich bei dem langen Streit mit Gus nicht um einen Kampf zwischen "Gut" und "Böse", sondern um ein pures Machtspiel.
Beide haben (Walt er kurz vor seinem Ende) einen Verlust zu verbuchen, beide sind kalt und berechnend und beide rächen sich kurz vor Ende ihres Lebens. Gus ist also Heisenbergs Zukunft, praktisch eine frühere Version von Heisenbergs ableben.
Neben Walt, der sein ganzes Leben unterschätzt worden ist und der nun seine kompletten Fähigkeiten zeigt, gibt es noch weitere interessante Charakterentwicklungen zu begutachten.
Da wäre zum Beispiel Jesse, der ewig leidende, der, der lange kein Rückgrad hatte und sich erst ganz am Ende befreien kann, wenn er Mut findet "Nein" zu sagen. Lange tut er die Sachen, die ihm aufgetragen werden, die Sachen, die er vielleicht gar nicht machen möchte, dabei nähern sich die Verlust jedoch immer mehr seinem Umfeld an, bis er irgendwann begreift, dass er "Nein" sagen muss oder alles verlieren wird. Dies gelingt ihm erst in der letzten Folge, in der er Walt verwehrt, ihn zu erschießen. Er kann in die Freiheit entfliehen und Walt kann noch seine letzten Schritte zum Meth-Labor gehen und eines wahrlich poetischen Todes sterben.
Hank ist für mich ein ebenso interessanter Charakter, da er in sich noch recht infantil ist.
Er sagt Walt immer wieder, dass er vom echten Leben nicht den Hauch einer Spur hat und kurz darauf gerät er in ein Tänzchen im Heisenberg, warum er so wütend reagiert, als er erfährt ,wer wirklich hinter dem Drogenkoch steckt, hat meiner Meinung nach nur selbstsüchtige Motive.
Er ist wütend bzw. in seinem Stolz gekränkt, weil Heisenberg die ganze Zeit so dicht vor seiner Nase war, schon jetzt steht fest: Heisenberg hat Hank besiegt, weil er ihn gedemütigt hat.
Als Hank Walt festnimmt, tut er dies auf äußerst denunzierende Art und Weise, so dass die beiden kurz vor ihrem Tod quitt sind. Kurz bevor Hank stirbt, spricht er wieder mit etwas Humor, er hat seinen Zorn Walt gegenüber zu einem Stück weit verloren.
Skyler hat in meinen Augen sehr viel Ähnlichkeit zu Jesse, auch sie gerät in Dinge hinein, in die sie nicht hineingeraten möchte und kommt auch erst kurz vor dem Ende dazu "Nein" zu sagen.
Sie droht ihm zwar mit der Scheidung, zieht sie jedoch nicht durch, dadurch sagt sie ihm erst "Nein", wo sie ihm mit dem Messer droht.
Der Charakter Saul wurde bewusst ein wenig im Dunkeln gelassen, um noch Stoff für die Serie "Better Call Saul" zu haben, hier wird lediglich sein Aufstieg und Fall skizziert.
Marie und Walter White Jr. machen eine recht dezente Entwicklung durch, beide bleiben bis kurz vor dem Ende relativ gleich, sie erfahren spät die Wahrheit über Heisenberg, reagieren dafür dann jedoch auch relativ drastisch, beide stoßen Walter sofort ab und distanzieren sich von ihm, währenddessen Marie jedoch deutlich zorniger reagiert und sich seinen Tod wünscht, während Walter Jr. vor allem die Distanz sucht.
Ähnluch drastisch eagiert die stets überbehütete Jane auf die Beziehung zwischen Walt und Jesse , ab diesem Punkt ist sie ein Feind Walts wie jeder andere und muss aus dem Weg geschaffen werden.
Vielleicht hegt Jane auch nicht zwingend Todesgedanken Walt gegenüber, sie begegnet ihm jedoch sehr feindselig, was auf das verstörte Verhältnis zu ihrem Vater zurückzuweisen ist.
Mike ist ein Charakter, der eigentlich konstant gleich bleibt, er ist der einzige, der von Anfang an "Das Gute" in Jesse und "Das Böse" in Walt sieht, er ist der allwissende Charakter, denn tatsächlich läuft es darauf hinaus, dass Jesse "gut" und Walt "böse" ist, ein Kontrast, der bewusst gewählt würde und der für die meisten Konflikte zwischen Walt und Jesse zuständig ist.
Die "Bösen" sind in meinen Augen allesamt nur andere Versionen von Heisenberg, was dem Zuschauer jedoch erst am Ende bewusst wird.
In meinen Augen gilt:
Walter Jr. , Jane, Marie= "Impulsive" Charaktere
Saul, Hank= "Selbstsüchtige" Charaktere
Skyler, Jesse= "Gute" Charaktere
Walt, Gus, Tukko, (...)= "Böse" Charaktere
Mike= "Allwissender" Charakter
SPOILER ENDE
Warum ich jetzt diese Charakterbeziehungen so sehr in die Länge gezogen habe?
Darum geht es meiner Meinung nach in der Serie, davon lebt sie, von ihren brillanten absolut klasse inszenierten Charakteren, die absolut einzigartig sind und unglaublich viel Tiefe besitzen.
Ich persönlich liebe Breaking Bad, dabei handelt es sich für mich um ein dramaturgisches und inszenatorisches Meisterwerk, welches nie mit groß angekündigten Twists daherkommt, sondern seine Höhepunkte im Stillen und im Hintergrund abspielen lässt.
Bei Breaking Bad ist in meinen Augen nahezu alles perfekt gelungen, die Darsteller harmonieren und brillieren auf grandiose Art und Weise, das Konzept ist für mich bis in die letzte Sekunde perfekt durchdacht und auch Kleinigkeiten wie der Soundtrack, die Atmosphäre oder die Dialoge glänzen bis in den letzten Augenblick.
ALLE: " Und? Hast du Breaking Bad nun mal gesehen?"
ICH: "Ja..."
ALLE: "Und?"
ICH (widerwillig dreinblickend): " Ja schon gut, ihr hattet Recht, ich liebe es."
5 Zimmer Küche Sarg war mir lange völlig unbekannt, doch dann stieß ich durch recht viele hohe Bewertungen auf meinem Dashboard auf diesen Streifen.
Ich habe mich vorher nicht recht informiert, wurde dadurch jedoch auf eine interessante cineastische Reise mitgenommen.
Der Film spielt mit dem Konzept einer Mockumentary, in die er allerlei Gags einbaut und auch gekonnt mit den bekannten Genreklischees arbeitet.
Daraus ergibt sich eine durchgeknallte Komödie, die bei mir vor allem durch Originalität punktet.
Mit 86 Minuten hält sich der Streifen recht knapp und hält sich damit auf einer Länge, die fast keine Tiefpunkte für mich inne hat, stattdessen bleibt er meiner Meinung nach durchgängig unterhaltsam, auch wenn es mir in der einen oder anderen Szene, ein wenig an Faszination gefehlt hat, dieser finale Funke wollte dann doch nicht überspringen, aber das ist eine sehr persönliche Ansicht.
Ansonsten trumpft der Streifen durch Kreativität, allein schon in Bezug auf die sympathischen Charaktere, die herrlich schräg wirken, aber auch in Bezug auf die sehenswerten Settings und die für mich gelungenen Dialoge, aus denen die meiste Komik resultiert.
Hier werden nahezu alle Klischees älterer wie auch moderner Vampirfilme transkripiert und verarbeitet, so dass sich am Ende ein kritischer wie auch bewundernder, ein in sich differenzierter, Blick auf diese Art von Filmen selbst bildet.
Auch wenn es sich hier um eine Komödie handelt, nimmt der Film seine Protagonisten in einigen Szenen überraschend ernst und gewährt ihnen Raum, ihre innere Melancholie zum Ausdruck zu bringen, so dass sich für mich stets ein leicht düsterer Schleier um die Komik bildet.
Darüber hinaus haben die Regisseure hier viele verspielte Hommagen an andere Filme eingebaut, so dass dieser generell schon sehr sympathische Film bei mir in ein noch besseres Licht rückt.
Unterm Strich betrachtet handelt es sich bei 5 Zimmer Küche Sarg in meinen Augen um einen rund um empfehlenswerten Film, der als Komödie mit schauriger Atmosphäre sehr gut funktioniert.
Hierbei handelt es sich meiner Meinung nach um eine intelligente Komödie, die wohl als Liebesbeweis an Filme an sich zu verstehen ist.
Was "Streng" teilweise so interessant macht, ist seine Annäherung an die BDSM-Thematik, er versucht meiner Meinung nach nämlich, die Abhängigkeit zwischen den Partnern zu symbolisieren.
Er zeigt, welche Wirkung die einzelnen Parts aufeinander haben, dies ist in meinen Augen sehr lobenswert und ambitioniert und funktioniert auch recht gut.
Dabei setzt der Streifen nicht viel auf Ambiente und andere Äußerlichkeiten, sondern versucht sich viel mehr auf seine Darstellung dieses Phönomens zu fokussieren, auch das ist sehr im Sinne der japanischen Kunst, da man versucht, sich dauerhaft und intensiv mit einer Thematik auseinanderzusetzen.
Dafür empfinde ich die Auseinandersetzung jedoch nicht für differenziert genug, als Zuschauer hat man das Prinzip relativ schnell verstanden und hat danach auch nicht weitere Überraschungen zu erwarten.
Darüber hinaus könnte man dem Streifen anmuten, dass er den Masochismus verurteilt, das habe auch ich über eine lange Zeit hinweg gedacht, bis ich mit dem Gedanken gespielt habe, dass der Protagonist darüber hinaus noch über andere psychische Zwangsstörungen verfügt, dies wird jedoch nicht direkt dargestellt, so dass diese Grenzen zwischen psychischer Störung und Masochismus verschwimmen, wenn man also ganz neutral nur den Film betrachtet, erhält man meiner Meinung nach eine negative Wertung des Masochismus, beziehungsweise eine Verurteilung dieser sexuellen Vorliebe.
Die Beziehung beziehungsweise die Entwicklung dieser Vorliebe werden nicht beleuchtet, stattdessen beruft sich der Film lediglich auf oben genanntes Phönomen.
Auch die Charaktere, von dem Protagonisten abgesehen, wirken auf mich nicht sonderlich facettenreich, so dass man Hintergründe nie so recht erkennt.
Streng ist für mich also eine Parabel auf das Beziehungsmodell einer sadomasochistischen Beziehung, dabei vernachlässigt dieser meiner Meinung nach aber seine Charaktere und ist ein wenig unsensibel in Bezug auf die Darstellung eines Masochisten, die teilweise als todeswünschend dargestellt werden, was für doch mich ein wenig pauschalisierend ist.
Am Ende würde ich dem Streifen dennoch nicht vorwerfen wollen, dass er den Masochismus verurteilt, denn dafür gibt es zu viele Ansätze, die für eine psychische Störung des Protagonisten sprechen.
Catwoman wird von zahlreichen Kritikern verrissen, von vielen wird er als einer der schlechtesten Filme aller Zeiten gewertet, eine Wertung, die ich persönlich für recht indifferenziert halte.
Meiner Meinung nach ist Catwoman ebenso wenig ein guter wie ein schlechter Film, er bewegt sich in einem Gleichgewicht aus Stärken und Schwächen.
Zum einen wären da die Ambitionen, die in meinen Augen sehr ausgeprägt sind, so war man sehr bemüht, den düsteren DC-Coimic-Look auf die Leinwand zu transferieren und das ist für mich auch sehr gelungen.
Die Optik wirkt hochglanzpoliert, so dass sich das Ambiente eines Hochglanztrashfilmes bildet und als solchen Film möchte ich diesen nun auch bewerten, denn als Trashfilm hat mir Catwoman teilweise sogar relativ viel Freude bereitet.
Er arbeitet nämlich mit trashigen Dialogen und auch ebenso trashigen Effekten, die teilweise einen enorm hohen Unterhaltungswert bieten. Davon abgesehen funktioniert der Film bei mir jedoch auch als Trashfilm nicht komplett, denn dafür besitzt er für meine Ansprüche im letzten Drittel zu viele Längen und setzt seinen Fokus auf einige Belanglosigkeiten, wodurch sich der Streifen in meinen Augen gerade zum Ende hin zu ernst nimmt.
Halle Berry funktioniert als Protagonistin meiner Meinung nach auf ihre überzeichnete Art und Weise recht gut, auch wenn ihr Charakter zum Ende hin für mich ein wenig zu übertrieben ist, trotzdem ist für mich auch hier eine deutliche Ambition zu erkennen.
Insgesamt betrachtet erwartete mich mit Catwoman ein Trashfilm, der auf teilweise recht unterhaltsame Art und Weise daherkommt.
Unterm Strich betrachtet handelt es sich bei Catwoman für mich um einen mittelträchtigen Film, der viel Potenzial liegen lässt, da er für meine Ansprüche an einigen Stellen zu überzogen ist und sich teilweise zu ernst nimmt.
Was an We Feed the World in meinen Augen sehr lobenswert ist, ist die Ambition möglichst differenziert vorzugehen, so versucht man nicht, mit erhobenen Zeigefinger vorzugehen, sondern viel mehr ohne jegliche Wertung einfach nur Tatsachen auf den Tisch zu legen.
Dies wäre meiner Meinung auch sehr effektiv, würde sich der Streifen dadurch nicht in nach meinen Ansprüchen Belanglosigkeiten zu begeben, so gibt es immer wieder einzelne Sequenzen, die auf mich als Zuschauer gar keine Wirkung haben, wodurch auch die gesamte Effektivität bei mir eher beschränkt ist.
Nach der Sichtung hatte ich zwar durchaus das Gefühl, etwas ändern zu wollen, dennoch war dieses Empfinden für mich nicht so intensiv, wie es hätte sein können.
Neben dieser sehr lobenswerten Ambition ist für mich ebenso positiv zu betrachten, dass nicht nur versucht wird mit Fakten zu schockieren, sondern ebenso eine gewisse Bildsprache eingesetzt wird, die die Effektivität wiederum deutlich erhöht.
Überraschenderweise war die Doku für mich eher schwer zugänglich, so dass man sicherlich ein gewisses Interesse, das ich durchaus hatte, mit sich bringen muss, um diese 105 Minuten für sich effetiv zu investieren.
Sicherlich handelt es sich hierbei nicht um eine Dokumentation, die alle überzeugen wird, aber sie wird bestimmt alle zum Nachdenken anregen, denn das kann We Feed the World in meinen Augen richtig gut, durch diese gnadenlose Neutralität, die er an den Tag legt, schafft er es, den Zuschauer dazu zu zwingen, eigene Schlüsse zu ziehen, dennoch hätte man diese Fakten in meinen Augen anders verarbeiten bzw. werten sollen, denn so ist für den Zuschauer in erster Linie nicht erkennbar, was für ihn relevant und was irrelevant ist, so dass die komplett gravierenden Fakten, die jeder für sich selbst erkennen muss, nicht mehr so leicht zu erkennen sind. Es ist einfach zu viel, um komplett auffassbar zu sein.
Unterm Strich handelt es sich in meinen Augen bei We Feed the World um eine recht ambitionierte Dokumentation, der es jedoch für mich an Interpretation und Wertung fehlt, so dass es wirkt, als würden dem Zuschauer nur Fakten auf den Tisch gelegt werden, die sich jedoch in ihrer Relevanz differenzieren, so dass es ihm nicht möglich ist, die für sich gravierenden Informationen auf einen Blick zu erkennen.
Toller Artikel und danke für das Zuwerfen!
Wie gewohnt ein toller und sehr ehrlicher Artikel!
Kung Fury ist ein Trashfilm, der momentan für jeden auf YouTube frei zugänglich ist, es handelt sich dabei um einen Kurzfilm von David Sandberg, der durch Crowdfunding finanziert wurde.
Der Film beruft sich auf viele Vorbilder im Action-Genre aus den 80ern, dabei parodiert und würdigt er diese zugleich, so spielt er mit allerlei Klischees aus dieser Zeit und passt sich auch vom Look und von den Effekten an damalige Filme an.
Am Ende ergibt diese Mischung eine dreißigminütige Hommage an die Action B-Movies der 80er, die bei mir in jeder Sekunde funktioniert hat.
Die 30 Minuten sind kurz und knackig und man hat keine Sekunde zum Durchatmen, die verschiedensten Skurrilitäten türmen sich über die nächsten, so dass man seinen Augen in einigen Sequenzen gar nicht so recht glauben schenken kann.
Das Trash-Genre spricht ein Nieschenpublikum an, welches durch die Shark-Filme sicherlich vergrößtert wurde, jetzt jedoch durch einen erneuten Hype wieder zu seinen Wurzeln findet, die Menschen werden nun wieder lernen, die alten Trash-Filme zu schätzen zu wissen, sie werden wieder lernen, was Trash eigentlich bedeutet und dafür bin ich Kung Fury unendlich dankbar, für mich handelt es sich hierbei um ein Meisterwerk des Trash-Genres, denn sehr viel mehr geht da nicht, für mich einer der wichtigsten Filme des Jahres, weil Sandberg mit diesem Film viele der Streifen würdigt, die ich mit der Zeit lieben gelernt hat.
Sandberg macht hier etwas für Filmfans, macht ihnen ein Geschenk und das finde ich schlicht und ergreifend wunderbar und ich würde mich freuen, wenn sich dieser Hype ausweiten sollte, denn dieser ist meiner Meinung nach absolut gerechtfertigt.
An dem Tag, an dem Kung Fury mit seinem grandiosen Look, seinem klasse Soundtrack und seiner herrlich trashigen Art erschienen ist, wurde ein großer Schritt gesetzt, ein Schritt des Trashs, er hat es geschafft ein inoffizielles und von vielen toterklärtes Genre wieder zum Leben zu erwecken und ich hoffe inständig, dass es weiterhin solche Filme geben wird, denn ich bin von diesem kleinen charmanten Kurzfilm schlicht weg begeistert und bin dankbar für die Reanimation eines meiner Lieblingsgenres, ein riesengroßes Dankeschön an Sandberg, der sich als sympathischer Protagonist durch trashige Effekte und kreative Einfälle kämpft.
Unterm Strich betrachtet handelt es sich hierbei in meinen Augen um sehr gelungenen Trash, ein Liebesakt an den Film an sich, eine Hommage an die Lieblingsfilme eines aufstrebenden Regisseurs.
Ein Zombie hing am Glockenseil ist ein klassischer Zombiefilm aus dem Jahr 1980, der unter Fans zum Kultfilm avancierte.
Gestern hatte ich endlich die Möglichkeit mir ein eigenes Bild von diesem Kultfilm zu machen.
Bereits in den ersten Minuten fiel mir auf, wofür dieser Streifen seinen Status verdient hat, denn von Anfang an baut er eine auf mich recht bedrohlich wirkende Atmosphäre auf, diese wird vor allem durch die tollen Settings, das klasse Ambiente und dem tollen Soundtrack geschaffen.
Am Anfang braucht der Film für mich ein wenig zu lange bis er in Fahrt kommt, lange passiert nichts und das ist bei einer Lauflänge von 85 Minuten eigentlich recht selten, denn dafür legt Regisseur Fulci ein sehr langsames Erzähltempo an den Tag, was für mich gar nicht mal so unbedingt zu einem typischen Zombiefilm passt.
Die Zombies wirken auf mich recht trashig und werden so auch in Szene gesetzt, aber davon gibt es leider viel zu wenige, denn genau das sind für mich die eigentlich kreativsten Szenen, es wird immer dann unterhaltsam, wenn die Zombies auftreten, aber leider ist das gar nicht so oft der Fall.
Hinzu kommt noch, dass ich die Backstory für relativ uninteressant erachte, so dass sich für mich immer wieder ein paar Längen bemerkbar machen.
Die Charaktere werden außerdem meiner Meinung nach trotz des langsamen Tempos zu wenig beleuchtet, so dass man mit den Protagonisten nicht mitfiebert, es ist einem nahezu egal, was letztendlich mit ihnen passiert.
Punkten kann Ein Zombie hing am Glockenseil bei mir durch sein nostalgisches Ambiente, ich liebe Filme aus dieser Zeit und auch dieser reiht sich von der Aufmachung hier dort ein. Die Settings sehen toll aus und alles wirkt so schön nach 80ern.
Am Ende bleibt ein Horrorfilm, der aus heutiger Sicht wahrscheinlich eher als Trashfilm zu betrachten ist, der in meinen Augen sowohl vom Look als auch vom Handwerk her genau in diese Zeit passt und bei dem ich durchaus verstehen kann, dass er zum Kultfilm nuancierte, auch wenn er diese heftige Wirkung auf mich nicht ausübt.
Unterm Strich betrachtet handelt es sich bei Ein Zombie hing am Glockenseil in meinen Augen um einen soliden Zombiefilm, der meiner Meinung nach seinen Fokus falsch legt und ein paar Schwächen im Erzähltempo hat, aber ansonsten toll anzusehen ist und auch davon abgesehen meist relativ unterhaltsam bleibt.
The Super Duper Double Trouble Bingo Dingo Power Hour - Episode 1
Es ist DOUBLE TROUBLE BINGO DINGO Zeit!
Hallo und herzlich Willkommen zu unserer ersten Ausgabe „The Super Duper Double Trouble Bingo Dingo Power Hour“, die Martin und ich ab jetzt monatlich herausbringen werden, genau genommen immer am ersten Montag im Monat.
Dabei werden wir es uns nicht nehmen lassen euch die verschiedensten Filme vorzustellen und unsere eigene Meinung dazu preiszugeben.
Sicherlich werden mit der Zeit auch Specials erscheinen und bestimmt wird es auch mal den einen oder anderen Gastauftritt geben, aber heute widmen wir uns ganz alleine dem Film „Die letzten Glühwürmchen“ von Isao Takahata, vorher muss ich aber noch berichten, wie die Show zustande kam.
Der aufmerksame Leser hat bestimmt schon bemerkt, dass Martin und ich des Öfteren gemeinsame Kommis schreiben und dann dachten wir uns: Warum es nicht offiziell machen?
Wir werden euch in Zukunft die verschiedensten Filmtitel vorstellen und sind natürlich auch für weitere Vorschläge offen.
Aber nun begrüße ich ihn endlich, hier ist er unserer Maaaarttiiiin Canine (*Verweis auf Martins Kommi*)
Wie fühlt es sich an nun Teil dieser wunderbaren Show zu sein? Wunderbar, ein besseres Gefühl kann ich mir nicht vorstellen (Ich habe ihn nicht gefragt, bin mir aber sicher, dass er so antworten würde)
Ich merke schon, die Fragerei bringt nicht viel, aber ich kann ein paar Vermutungen zu Martins Bewertung anlegen. Ich weiß nicht, ob er den Film schon bewertet hat und wenn, dann weiß ich nicht, wie viele Punkte er erteilt hat (vielleicht wusste ich es mal, aber momentan jedenfalls nicht. Ich würde vermuten, dass der Streifen von ihm 9,5 Punkte erhält, ich glaube, dass er ein für ein handwerkliches Meisterwerk hält, ihm jedoch der letzten Funke zur 10 fehlte.
Ich bin gespannt, aber lacht mich nicht aus, wenn ich mit meiner Vermutung daneben liege.
Nun aber zum Wesentlichen: Zum Film!
„Die letzten Glühwürmchen“ entstammt dem Studio Ghibli, welches häufig als das japanische Disney benannt wird.
Als Regisseur fungierte Isao Takahata, der erst letztens mit „Die Legende der Prinzessin Kaguya“ für den Oscar nominiert war.
Viele bezeichnen Takahatas Film als einen der traurigsten Streifen aller Zeiten und dem würde ich mich gerne anschließen, jedoch nicht, weil er mit Kitsch um sich wirft oder eine traurige Lovestory erzählt, stattdessen ist er meiner Meinung nach schlicht und ergreifend trostlos, was für das Studio recht ungewöhnlich ist.
Normalerweise gibt es in den von mir gesehenen Filmen des Studios immer einen Punkt, an dem die Chance besteht, alles zu retten, diesen Zeitpunkt gibt es hier nicht.
„Die letzten Glühwürmchen“ nimmt uns schon in den ersten Sekunden das Ende voraus, wir als Zuschauer wissen also, worauf das Ganze hinauslaufen wird und müssen diese traurige Entwicklung trotzdem über die komplette Lauflänge hinweg erleiden.
Wir haben also gar nicht die Möglichkeit, mit zu fiebern, wir müssen uns dem schrecklichen Ende hingeben und das Ausmaß des Schreckens betrachten.
Krieg ist hier ein zentrales Motiv, jedoch ist dies kein gewöhnlicher Antikriegsfilm, denn der Krieg an sich mit seinen Ursachen steht im Hintergrund, es geht vielmehr um die Auswirkungen und auch nicht um die Auswirkungen auf Wirtschaft und Politik, sondern um die Auswirkungen auf das normale Volk, auf die Mittel- bis Unterschicht, die Auswirkungen auf jene, die mit diesem Krieg am wenigsten zu tun haben und trotzdem bezahlen müssen.
Die Sinnlosigkeit des Krieges wird hier eindrucksvoll dargestellt, so bildet Takahata einen Kontrast zwischen Unschuld (verkörpert von den Kindern) und Schuld (symbolisiert vom Krieg) und das ist es, was den Zuschauer so schockiert, denn Takahata nimmt dort kein Blatt vor den Mund, er zeigt diese Kinder, wie sie leiden, wie sie versuchen, ihre Hoffnung aufrecht zu erhalten und wie alles letztendlich zwecklos ist.
Neben dem Krieg und der Schuld sind auch Hoffnungslosigkeit und Zwecklosigkeit schwerwiegende Motive, die der Film über die komplette Lauflänge hinweg skizziert und auch nie davon ablässt, Ruhe gönnt einem Takahata nämlich nie, stattdessen setzt er auf Eindringlichkeit und versucht diesen Eindruck der Sinnlosigkeit zu vermitteln und ist momentan in meinen Augen sehr wichtig in einer Zeit, in der die Menschen Gewalt verherrlichen und Krieg teilweise als etwas Gutes betrachten.
Ich kann also sagen, dass es sich bei „Die letzten Glühwürmchen“ in meinen Augen um einen sehr gelungen Film aus dem Hause Ghibli handelt, welches von der ersten bis zur letzten Minute mitreißt und schockiert.
Wir würden uns freuen, wenn ihr in die Kommentare schreiben würdet, welche Filme ihr von uns gemeinsam gerne gereviewt haben wollen würdest, vielleicht würden wir darauf auch zurückkommen.
Das war also schon die erste Episode von unserer SUPER DUPER DOUBLE TROUBLE BINGO DINGO POWER HOUR, ich hoffe ihr schaltet auch nächsten Monat um 17:00 wieder ein, wenn es wieder heißt:
Es ist DOUBLE TROUBLE BINGO DINGO Zeit!
Ich habe mich tierisch auf Everly gefreut und tatsächlich hatte er auch einiges zu bieten, was leider dann doch nicht gereicht hat, um mich rundum zu überzeugen.
Vorab finde ich die seltene Idee eines Action-Kammerspiels grandios, ich liebe Kammerspiele und daran ändert auch eine schießwütige Salam Hayek nichts.
Neben dieser Originalität ist Everly in meinen Augen ein kreatives und gleichzeitig trashiges kleines B-Movie, damit hätte ich gar kein Problem, das würde gerade mir sogar sehr gefallen, schade nur, dass Everly meiner Meinung nach nicht dazu steht und sich ungemein ernst nimmt.
So gibt es zwar einige Action-Szenen, die bewusst mit One-Linern gekoppelt sind, damit sie den Trashfaktor erhöhen, aber es gibt auch immer wieder Sequenzen, wo sich die Dialoge so unheimlich ernst nehmen, dass es mich nicht länger interessiert hat.
Zudem wirken einige Kills auf mich zu wenig eingeleitet (SPOILER: Ich denke da beispielsweise an die Sadist/Masochist-Szene SPOILER ENDE)
Hinzu kommt noch, dass sich Everly an allerlei Klischees bedient, mit diesen jedoch nicht spielt, sondern sie einfach wiedergibt.
Das ist für mich in diesem Genre jedoch kein Problem, wenn man denn dazu steht, dass man diesem Genre angehört.
Außerdem werde ich den Eindruck nicht los, dass Joe Lynch hier versucht hat all seine Lieblingsfilme in einen zusammenzuwürfeln, was ich auf eine gewisse Art und Weise wieder charmant finde.
So gibt es Aufnahmen, die erinnern an Kill Bill, andere wiederum an Planet Terror und wieder andere an Leon-Der Profi.
Am Ende bleibt für mich ein skurriles Blutbad, welches sich als Hochglanz-Actionfilm ausgibt, obwohl es sich hierbei für mich ganz klar um ein trashiges B-Movie handelt.
Unterm Strich betrachtet ist Everly in meinen Augen ein leider etwas enttäuschendes B-Movie, welches sehr viel Potenzial hat und in dem auch sehr viel Liebe steckt, dieses jedoch nie genutzt wird.
Durch die investierte Liebe und die cleveren Einfälle hinterlässt er bei mir trotzdem einen noch gerade so soliden Eindruck.
Ich bin großer Fan des Romans von Thomas Pynchon, ich halte ihn für einen eigenwilligen komödiantischen Kriminalroman, der an Originalität und Handwerk kaum noch zu überbieten ist.
Paul Thomas Anderson kenne ich bis Dato nur von dem Film "Punch Drunk Love", den ich jedoch als großartig erachtet.
Joaquin Phoenix und Josh Brolin halte ich ebenso für sehr begabt und auch Darsteller wir Reese Witherspoon oder Benicio del Toro haben mich immer überzeugt.
Hinzu kam dann noch dieser Trailer, der im schönen Retro-Look daherkommt und für mich, ohne zu übertreiben, einer der besten Trailer der letzten Jahre ist.
Den Soundtrack habe ich schon vor meiner Sichtung des Filmes auf und ab gehört, auch dieser gehört in meinen Augen zu den besten der letzten Jahre.
Das sind wunderbare Voraussetzungen gewesen und nahezu genauso gut hat mir auch der Film gefallen.
Die Visualisierung des Romans ist in meinen Augen sehr gut gelungen, die Zeit der 70er wurde authentisch durch wunderbare Kostüme und einem brillanten Soundtrack dargestellt.
Hinzu kommt noch, dass die Darsteller ihre Charaktere meiner Meinung nach sehr gut verkörpern und sie auch richtig gut in ihre Rollen passen, ich als Leser des Romans bin absolut überzeugt von der ganzen Gestaltung der Charaktere und des Filmes.
Auch die Umsetzung der Erzählperspektive hat mir sehr gut gefallen, ich war von Anfang an in der Atmosphöre gefangen und konnte mich 150 Minuten lang dem klasse Ambiente hingeben.
Genrell gelingt es Anderson für mich über die komplette Lauflänge hinweg zu überzeugen, er schafft eine kunterbunter Retro-Tour durch Komik, Trips und jeder Menge toller Dialoge.
Diese sind meiner Meinung nach schlicht weg brillant, die Konversationen sind recht kompliziert, aber gibt man sich Mühe ihnen zu folgen, dann erfährt man das komplette Schauerlebnis.
Hier sind nämlich immer wieder kleine Seitenhiebe versteckt, auch an das amerikanische System selbst oder an die Schnelllebigkeit der Gesellschaft, so dass Inherent Vice genauso wie schon der Roman kein konkretes Thema hat, sondern viele kleinere, die sehr ausführlich angeschnitten werden, wodurch der Film auch so lang geworden ist.
Sicherlich handelt es sich hierbei um keinen Film, den man sich oft ansehen kann, denn Anderson erzählt sehr langsam und wählt ein recht entspanntes Tempo, er lässt sich Zeit Pynchons Geschichte zu erzählen und lässt sich dabei auch von seiner eigenwilligen Inszenierung nicht abbringen.
Unterm Strich betrachtet ist Anderson in meinen Augen eine meisterhafte Visualisierung eines meisterhaften Romans gelungen, die Spaß macht und gleichzeitig einen kritsichen Blick auf unserer Gesellschaft wirft.
Dabei lebt Inherent Vice von den skurrilen Dialogen, dem brillanten Soundtrack, Andersons gewagter Inszenierung und dem tollen Ambiente, welches u.a. die Darsteller und die Kostüme umfasst.
Also bitte schaut euch diesen in meinen Augen völlig unterbewerteten Film an, am Besten noch im Kino, denn das ist ein Erlebnis, wie man es selten hat.
I, Frankenstein ist ein Film, der bei den Kritikern ganz schlecht weg kam, er wurde auf zahlreiche Listen der schlechtesten Filme des Jahres genannt und teilweise auch mit dem ersten Platz bestraft.
Heute möchte ich mich dem Film mit ein paar Worten widmen und begründen, warum I, Frankenstein in meinen Augen ein durchweg mittelmäßiger Film ist.
Was ist I, Frankenstein?
Wenn man sich die Trailer und Plakate ansieht, könnte man meinen, es handle sich hierbei um einen ernstzunehmenden Actionfilm, der ernsthaft versucht eine Story zu übermitteln.
Dies versucht Stuart Beattie hier in meinen Augen jedoch nicht, viel mehr ist er bemüht, einen seicht unterhaltsamen Trash-Film zu drehen, der vor allem durch One-Liner und absurde Actioneinlagen unterhalten soll.
Dies gelingt ihm meiner Meinung nach nur zum Teil, da sich der Film an manchen Stellen unnötig ernst nimmt und nicht mit seinem trashigen Grundgemüt spielt, er möchte ein Trash-Film sein, traut sich jedoch nicht, sich das einzugestehen, stattdessen versucht er sich in meinen Augen durch einen banalen Plot zu tarnen, den ich als Zuschauer leider nicht interessant finde, so kann der Streifen mich nur teilweise unterhalten und wirkt selbst mit der knappen Lauflänge von 93 Minuten auf mich ein wenig zu lang.
Die Darsteller machen dabei ihr Bestes, haben jedoch für mich viel zu dünne Charaktere, was bei einem Trash-Film gar nicht schlimm ist, würde man nicht versuchen ihnen zwanghaft Tiefe einzuhauchen, denn das wird hier versucht und genau das sind die Schwächen von I, Frankenstein, er versucht etwas zu sein, was er nicht ist, steht nicht dazu, ein Trash-Film zu sein, sondern versucht sich dauerhaft davon abzuheben, was meiner Meinung nach einfach nicht funktionieren will.
Unterm Strich betrachtet bleibt I, Frankenstein in meinen Augen hinter seinem Potenzial zurück, das hier hätte ein solider Trash-Streifen werden können, hätte man nicht versucht zwanghaft mehr zu sein.
Wenn man weiß, was einen erwartet und man sich darauf einlässt kann man meiner Meinung nach ein wenig Freude an dem Streifen haben, aber nie so viel, dass man das Gefühl hat, der Film hätte sich gelohnt.
Uwe Boll´s Assault on Wall Street ist meiner Meinung nach als Film in zwei Teile zu splitten.
In der ersten Hälfte handelt es sich dabei um ein gut geführtes Drama, das mit nachvollziehbaren Charaktermotivationen und Schicksalsschlägen trumpfen kann. Das Ganze ist super gespielt, spannend und hat mich persönlich auf voller Länge überzeugt.
Hier werden die Folgen der Finanzkrise realistisch in ihrem kompletten Facettenreichtum skizziert und überzeugend dargestellt.
Mit Dominic Purcell als Jim hat man meiner Meinung nach einen guten Protagonisten gecastet, dem man sein Leid abkauft und mit ihm mitfühlt.
Den darstellerischen Höhepunkt stellt für mich aber Eric Roberts dar, der den Anwalt Lawyer Patterson in seiner kompletten Bösartigkeit darstellte.
In der zweite Hälfte entwickelt sich Assault on Wall Street zu einem Thriller, der mit überzeugenden Actionszenen daherkommt und einem regelrecht das Blut gefrieren lässt.
Das Ganze schockiert ungemein, gerade, wenn man beobachtet wie aus dem netten Jim ein regelrechtes Wrack wird und er letztendlich durchdreht und beginnt zu morden.
Assault on Wall Street hätte von mir eine noch höhere Wertung erhalten, wäre er mir am Ende nicht ein wenig zu inkonsequent gewesen.
SPOILER: Am Ende des Filmes hören wir ein Voice-Over von Jim, in dem wir Parallelen zu Batman erkennen, er ist wie ein Held, der paradoxerweise zu Gewalttaten aufruft. Schade finde ich dabei, dass Jim keine Konsequenzen davon trägt, dass der Film an dieser Stelle unrealistisch ist, wo sich der restliche Film doch so sehr auf seinen Realismus beruft. SPOILER ENDE
Mehr habe ich persönlich da aber gar nicht zu beanstanden, Bolls Intention war es, einen konsequenten Film über die Folgen der Finanzkrise zu drehen und dies ist ihm meiner Meinung nach auch gut geglückt.
Unterm Strich betrachtet ist Aussault on Wall Street in meinen Augen ein empfehlenswerter Film, der mit Drama- und Thriller-Elementen daherkommt und dessen einzige Schwäche es ist, dass er am Ende für meinen Geschmack einen Tick zu exzentrisch ist und somit nicht so realistisch ist wie der Rest des Streifens.
Man merkt an dieser Stelle, dass Boll das Projekt so sehr am Herzen lag, dass es ihm nicht gelungen ist, eine klare Linie zwischen sich und dem Protagonisten zu ziehen.
Das ist in meinen Augen gar nicht schlimm, da es sehr für ihn als Künstler spricht, dass er seinem Film so extrem hingibt, da Assault on Wall Street davon abgesehen ein sehr realistischer Film ist, passt das meiner Meinung nach leider nicht ins Gesamtbild.
Glücklicherweise ist das Finale genau der Abschluss geworden, den ich nach dieser so gelungenen Hinführung im vorigen Teil erwartet habe.
Das Ganze ist meiner Meinung nach recht episch geworden, gerade im letzten Drittel, wo die Flüche nur so fliegen, aber auch davon abgesehen besitzt der letzte Teil der Reihe für mich recht viel Atmosphäre, die wunderbar an jene aus dem vorigen Teil anschließt.
Wo mir der erste Teil noch ein wenig zu lang schien, ist der zweite Part des großen Finales in meinen Augen ein wenig kurz geraten. So nimmt sich Yates nicht die Zeit die einzelnen Tode hervorzuheben, er nimmt sich nicht die Zeit, die Wirkung auf Harry genauer zu erläutern, zumindest meist nicht.
Davon abgesehen ist er jedoch stets ambitioniert, das Buch in dem kompletten Facettenreichtum, welches es aufweist, darzustellen.
Er versucht die Emotionen mit der Action zu verknüpfen und dabei das Fantasy-Genre zu bedienen, diese schwierige Aufgabe gelingt ihm meiner Meinung nach auch meist, nur in wenig Szenen wirkte einiges auf mich recht oberflächlich abgetastet, was bei einer solchen Komplexität in der Geschichte aber auch kaum zu vermeiden war.
Das Ende nach der ganzen Schlacht ist dann meiner Meinung nach doch recht versöhnlich und bietet einen runden Abschluss, so dass der Zuschauer mit der Saga abschließen kann, ohne sich fragen zu müssen, wie die Geschichte wohl noch weitergegangen wäre.
Sicherlich bleiben auch mir noch ein paar Fragen offen, aber bei all den Charakteren bin ich doch recht dankbar dafür, dass man wenigstens die Protagonisten ordentlich verabschiedet hat.
Unterm Strich betrachtet handelt es sich für mich bei Harry Potter und die Heiligtümer des Todes Teil 2 um einen gelungenen Film, der vor allem durch Yates ambitionierte Inszenierung recht atmosphärisch bleibt und den Zuschauer trotz aller Hektik noch immer mitreißen kann.
Das erste Kapitel des großen Finales der Saga hat die undankbare Aufgabe nur eine Hälfte (und dann noch die erste) des Buches wiederzuspiegeln.
Nachdem mich der sechste Part nicht ohne Einschrnänkungen mitreißen konnte, bildet dieser Streifen hier für mich ein solides Grundfundament für ein gelungenes Finale.
Harry und Co. sind nun entgültig erwachsen und stehen vor der größten Herausforderung ihres Lebens, sie müssen alle Horkruxe finden und zerstören, um Voldemort entgültig ein Ende zu bereiten.
Das Ganze wird recht atmosphärisch und spannend in Szene gesetzt, so dass man die ganze Zeit über nicht das Gefühl handelt, dass es sich um einen abgehackten Film handelt.
Lediglich am Ende fühle ich mich ein wenig unbefriedigt, denn selbstverständlich bietet dieses hier keinen runden Abschluss, sondern wirkt so, als hätte man nach einer wahllos ausgewählten Szene abgebrochen.
Dafür muss ich aber gesetehen, dass ich die Szene für recht passend gewählt halte, da man eine saubere Überleitung zum nächsten Film geschaffen hat.
Trotzdem hätte ich mir diese Teilung nicht gewünscht, da Harry Potter und die Heiligtümer des Todes (Part 1) für mich gerade im Mittelteil die eine oder andere Länge hat.
Davon abgesehen handelt es sich um den bisher wahrscheinlich düstersten und hoffnungslosesten Teil der Reihe, der nur zwischendurch immer mal wieder durch eine zarte Note von Schönheit und Magie durchfahren wird.
Yates inszeniert den ersten Teil des großen Finales spannend und ernst, so dass keine Fragen mehr bleiben, jeder ist sich nun dessen bewusst: Harry steht vor dem Kampf seines Lebens und der Zuschauer steht vor dem Höhepunkt, auf den sie die ganzen vorigen Teile gewartet haben.
Unterm Strich betrachtet ist Yates in meinen Augen ein recht guter Film gelungen, der gut damit umgeht, eine Überleitung darzustellen, einfach, weil er sich dessen bewusst ist und nicht versucht mehr zu sein.
Hierbei handelt es sich meiner Meinung nach um die gigantischste Hinführung zu einem Film, die es bisher gab, praktisch ein Vorgeschmack dessen, was du noch zu kommen vermag.
Harron´s American Psycho ist meiner Meinung anfangs noch eine Reflexion der Hochglanzgesellschaft, die sich komplett auf Oberflächlichkeiten und Ignoranz beruft und genau daran zerbricht.
Mit der Zeit entwickelt sich das Ganze aber zu einer Charakterstudie eines solchen Menschen bis hin zur letztendlichen Eskalation, die jedoch in den Wirren der Tiefen unserer Gesellschaft so unglaublich banal scheint.
Dabei ist Bateman ein zwiegespaltener Charakter, der zum einen ein grausamer Mörder und Psychopath ist und zum anderen ein Opfer seiner selbst und dadurch der Gesellschaft darstellt.
Im Allgemeinen handelt American Psychon für mich also von dem Druck, den die Gesellschaft auf einen ausübt und den daraus resultierenden Eskalationen, also um die Entwicklung von "normalen Menschen" zu "Psychopathen".
Sie schwimmen solange mit dem Strom bis sie komplett ins Aus geraten und in ihrer Verworrenheit zu Kranken nuancieren.
Dieser Inhalt, der meiner Meinung nach ganz klar eine Parabel zur Modernisierung unserer Gesellschaft darstellt, wird in einem spannungsgeladenen Psychothriller verpackt, der vor allem durch den brillierenden Bale und den ebenso brillanten Dialogen bzw. Voice-Overs getragen wird.
Harron inszeniert seinen Streifen unheimlich rasant, schafft es jedoch einen harmonierenden und durchaus ruhigen Eindruck zu hinterlassen, der überlegt und gleichzeitig hektisch wirkt.
Dadurch gelingt es ihm, den zu Zuschauer dahingehend zu beeinflussen, die Geschehnisse rund um Bateman zu hinterfragen und Ursachen zu suchen.
Jede Tat hat eine Ursache und eine daraus resultierende Folge, mit diesem Modell arbeitet American Psycho in meinen Augen und lässt dem Zuschauer durch eine unvollständige Darstellung genügend Raum für Interpretationen und eigenen Erkenntnisse.
Harron ist es auf jeden Fall gelungen einen skurrilen Eindruck zu hinterlassen, der Zuschauer ist verwundert, er hinterfragt, was er da gesehen hat, er interpretiert und staunt zugleich und das ist es, was American Psycho in meinen Augen zu einem faszinierenden und sehr gelungenen Film nuancieren lässt.
Unterm Strich betrachtet handelt es sich für mich also um einen gelungenen Streifen, der durch Schauspiel, Tiefe, Dialogstärke und klasse Inszenierung faszinieren kann und den Zuschauer daher auch bis zum Schluss überzeugen kann und ihn auch nach dem Film noch ein Stück begleitet.
Nur eine Stunde Ruhe ist ein meiner Meinung nach ansehnliches Kammerspiel mit Christian Clavier als Protagonist, der erst vergangenes Jahr mit "Monsieur Claude und seine Töchter" einen großen Erfolg feierte.
Der Streifen basiert auf einem Theaterstück und das sieht man dem Film auch an, Leconte ist bemüht, den Film so zu inszenieren, dass er nahe am zugrunde liegenden Stoff bleibt und auch wie ein Theaterstück daherkommt.
Dabei lebt Nur eine Stunde Ruhe vor allem von seinem Charaktermime Clavier, seinem rasanten Tempo und den bissigen Dialogen.
Generell steht dem Film seine Lauflänge von gerade einmal 80 Minuten sehr gut, so bleibt am Ende eine temporeiche Komödie, die zwar immer mal wieder inhaltliche Pausen einlegt, diese aber auch gelungen umsetzt, um seine Gags voll und ganz auszukosten.
Es entsteht eine herrliche Mischung aus Slapstick und subtilen Humor, die einem zwar nicht unbedingt lange in Erinnerung bleibt, aber in dem Moment für wunderbare Unterhaltung sorgt.
Auch die Nebendarsteller können sich blicken lassen und das eine andere bekannte Gesicht taucht dabei auch auf, sie schmücken die generell schon recht gelungene Komödie für mich nochmals ein wenig aus, wobei man ihnen ihre Spielfreude regelrecht ansieht.
Es bleibt am Ende also ein neunzigminütiger Ausflug in ein Kammerspiel, das einen für den Moment mitreißt und auch nicht mehr loslässt, einen darüber hinaus jedoch nicht länger beschäftigt.
Unterm Strich betrachtet handelt es sich bei Nur eine Stunde Ruhe in meinen Augen um eine gelungene Komödie, die auf mich einen durchweg souveränen Eindruck macht und mit der man wirklich nichts falsch machen kann. Fans von Slapstick oder subtilen Humor kommen hier auf jeden Fall auf ihre Kosten, spätetestens, wenn Clavier misstrauisch drein blickt und seinen egoistischen Charakter Michel wunderbar verkörpert.