Vincent_Vega - Kommentare

Alle Kommentare von Vincent_Vega

  • 9

    Sex & Fury - einer der besten Filme der Grindhouse Ära und der wohl beste Film im Pinky Violence Genre.

    In satten, leuchtenden Pop Art -Farben erzählt uns Regisseur Norifumi Suzuki die Geschichte einer Kleinkriminellen, die sich an den Yakuza für den Tod ihrer Eltern rächt - einen in Blut getränkten, brutalen, mit künstlerisch softpornografischen Szenen versetzten japanischen Racheactionthriller.
    Ein absolut fantastischer Soundtrack begleitet die mit bunten Bildern geschmückte und interessante Geschichte und eine absolut legendäre Szene, in der Reiko Ike mit einem Samurai-Schwert bewaffnet und vollkommen nackt im Schnee eine ganze Schar von Feinden abschlachtet und um sie herum das Blut spritzt und Körperteile durch die Luft fliegen, bleibt nachhaltig im Kopf des Cineasten hängen.

    Die Hauptrolle übernahm Reiko Ike, die für mich neben Meiko Kaji ("Lady Snowblood", "Sasori") die wohl beste japanische Schauspielerin des japanischen Sexploitation-Kinos war. Vielleicht kann man auch so weit gehen und sagen, dass sie, neben Meiko Kaji, für dieses Genre das ist, was Edwige Fenech für den italienischen Giallo ist.
    Eine kleine Nebenrolle konnte sich außerdem Christina Lindberg als europäische Spionin ergattern, die Freunde der Exploitation sicher aus "They Call Her On Eye" kennen.
    Außerdem muss man warscheinlich nicht erwähnen, dass Herr Tarantino diesen Film auch schon gesehen hat und sich auch hier für Kill Bill ein wenig bediente.

    Pop Art. Pinky Violence. Sex & Fury. Reiko Ike. Und der warscheinlich beste Schwertkampf, der je auf Zelluloid gebannt wurde.

    8
    • 7 .5

      Gayniggers from Outer Space.
      Schon allein der Titel hätte 10 Punkte für den politisch inkorrektesten aber zugleich warscheinlich lustigsten Filmtitel der Filmgeschichte verdient.
      5 "Gayniggers", eine außerirdische Rasse, bestehend aus ausschließlich schwulen Schwarzen vom Planeten Anus, fliegen in ihrem Raumschiff Ringmusculaturus II durchs Weltall. Als sie an der Erde vorbeikommen, bemerken sie, dass diese unter anderem von Frauen bewohnt ist, Kreaturen, die die Männer durch Zickereien und Keifereien zum Weinen bringen. Sie erhalten den Auftrag, die Frauen näher zu untersuchen. Als sie erkennen welch fiese Kreaturen diese doch sind, bleibt ihnen keine andere Wahl, als sie mit ihren Strahlenkanonen zu eliminieren.

      "For a Gay Universe!"

      Hört sich nach Schwachsinn an?
      Ist es auch.
      So wird in einem, in grobkörnigen Schwarz/Weiß-Bildern, urkomisch schlechten Kameraeinstellungen, einer sagenhaft schlechten Kulisse, teilweise (gewollt) asynchronem Lippdubbing und absolut schlechten Schauspielern, hier ein von Schlechtheit kaum zu unterbietender Sci-Fi-Kurzfilm und (teilweise) Parodie von Blaxploitation-Klassikern "gezeigt".
      Absoluter Trash.
      Aber vom Feinsten.

      "Ihhhh... Die you evil stinkin' female creature!" *ZAPP*

      Nach 26 Minuten ist der Spaß auch schon vorbei. Und man fragt sich:
      Moment mal, (...) WAS habe ich da grad' gesehen?

      6
      • Sehr interessant geschrieben hoff!
        Zombiefilme sind (mal abgesehen von den zahlreichen Trash-Produktionen) schon echt was feines.

        • 5 .5

          - Was habe ich mich auf diesen Film gefreut. Erwartet hatte ich den besten Trash-Film der letzten Jahre. -

          Die Mühe der Verantwortlichen in allen Ehren, einen Film über Nazis auf dem Mond mit Low-Budget, Fanspenden und begeisterten Schauspielern umzusetzen...
          Iron Sky kränkelt allerdings leider daran, dass er nicht genau weiß, was er sein will. Will er feinster (Nazi)-Trash sein, eine Hommage an E.T./ Independence Day/ Street Fighter/ Star Wars/ Moon/ Der große Diktator etc. oder doch lieber ein gutgemeinter Sci-Fi-Film mit Mainstream-Attitüde, Klischees und Kitsch.
          Zwar sind viele gute Anspielungen auf den Nationalsozialismus, die "Sage" um die Nazis auf dem Mond, und die Politik der USA vorhanden, jedoch streift er diese leider immer wieder nur.
          Mal komisch, mal kitschig, mal trashig, mal peinlich; zum Schluss gibt es noch eine kleine Moralkeule, die einfach nicht zum Genre passen will.
          Loben muss man allerdings die Schauspieler, die mit Herz dabei zu sein scheinen und die teilweise garnicht mal so schlecht gemachten Effekte und das Chroma Keying, die es bei einer Low-Budget-Produktion so nicht alle Tage zu sehen gibt.

          Am Ende bleibt eine Mischung aus Satire und Trash mit stereotypen Szenen und Charakteren; die nicht ganz so schlecht umgesetzt ist der es aber leider an Ideen, Witz, Biss und Story hapert.

          - Armer Udo Kier - Muss immer einen Nazi spielen. -

          4
          • 1

            Lieblos dahin gerotzter, schlechter Trash.

            1
            • Bin ich denn der Einzige, der den total unsymphatisch und kacke findet?

              3
              • 10

                "Ich hielt es für unnötig die Fledermäuse zu erwähnen. Das arme Schwein wird sie noch früh genug sehen!"

                13
                • 10

                  Hitchcock's Rear Window -
                  Der Reporter/Fotograf Jeff ist nach einem Unfall für längere Zeit an seinen Rollstuhl gefesselt. Somit verbringt er seine Zeit, die von Langeweile durchzogen ist, damit, Tag ein Tag aus und des Nachts aus seinem Fenster zu sehen, aus dem er Überblick in den Hinterhof und in die Wohnungen seiner Nachbarn hat.
                  Da ist der Musiker, der Lieder auf seinem Klavier komponiert, ein Pärchen, dass wegen der brütenden Hitze mit einer Matratze auf dem Balkon schläft, ein kleiner Hund der über ein Körbchen, an dem ein Seil befestigt ist, in den Vorgarten heruntergelassen wird, um mit sich selbst Gassi zu gehen, da ist die männerverschlingende, junge Frau, die sich vor Verehrern nicht retten kann und des Nachts mehrere Männer gleichzeitig empfängt, die Nachbarin im Erdgeschoss, die totunglücklich ihr Singledasein fristet, und da ist das Ehepaar, dass sich die ganze Zeit über streitet.
                  Eines Nachts jedoch glaubt Jeff einen Mord beobachtet zu haben. Je mehr Puzzleteile er zusammensetzt, desto mehr steigert er sich in diese Vorstellung hinein. Doch seine Verlobte, seine Pflegerin und sein Freund, der Detektiv ist, wollen ihm keinen Glauben schenken - bis seine Vorstellung dieser Idee das Interesse der anderen aufkeimen lässt und in ihren Köpfen zunehmend an Größe gewinnt.
                  Einbildung durch Langeweile oder doch Tatsache? - Das gilt es nun zusammen mit dem Zuschauer herauszufinden.

                  Hitchcock schuf hier sein persönliches, Meisterwerk und nicht nur das beste Kammerspiel, sondern auch den wohl besten Thriller aller Zeiten.
                  Er spielt einmal mehr gekonnt mit den Erwartungen des Zuschauers und integriert ihn virtuos in das Geflecht seines Films.
                  Eine ungeheure Spannung liegt in der Luft, die dann und wann durch amüsante Einlagen ein wenig aufgelockert wird.
                  Die sengende Hitze ist nahezu spürbar und die Dialoge sind grandios und unterstützen die einen innerlich zerreißende Suspence.

                  Ein charmanter James Stewart, den ich vor allen Dingen seit "The Man Who Shot Liberty Valance" sehr schätze, und eine absolut hinreißende Grace Kelly spielen auf dem höchsten Niveau, dass ein Film zu bieten hat und werden dabei durch das ebenso brilliante Schauspiel der Nebendarsteller unterstützt.

                  Es ist mir ein Rätsel, wie ich mich so lange diesem Film verwehren konnte und bin froh, dass ich ihn nun endlich gesehen habe.
                  Wer sich bisher vor diesem Meilenstein, aus welchen Gründen auch immer,
                  ebenso gedrückt hat wie ich, der sollte es nicht länger aufschieben und tunlichst einen Blick riskieren!

                  10
                  • Wenn dich deine Frau verlassen hat, wenn du deine Arbeit verloren hast, wenn du denkst es geht nicht weiter. Wenn dich alles anpisst....
                    Dann kann ich dir nur eins raten: Scheiß drauf!
                    - Bud Spencer

                    8
                    • 10
                      über Stalker

                      "Let everything that's been planned come true.
                      Let them believe.
                      And let them have a laugh at their passions.
                      Because what they call passion actually is not some emotional energy but just the friction between souls and the outside world.
                      And most important, let them believe in themselves,
                      let them be helpless like little children,
                      because weakness is a great thing, and strength nothing.
                      When a man is just born, he is weak and flexible,
                      when he dies, he is hard and insensitive.
                      When a tree is growing, it's tender and pliant,
                      but when it's dry and hard, it dies.
                      Hardness and strength are death's companions.
                      Pliancy and weakness are expressions of the freshness of beeing.
                      Because what has hardened will never win."

                      Regisseur Tarkovsky vermischt in "Stalker" auf metaphorische Weise Übersinnliches, Mystisches und Philosophisches zu einer komplexen Parabel, in der die Protagonisten, allen voran der Zuschauer selbst, nicht nur eine Reise in eine rätselhafte Landschaft, genannt die "Zone" unternehmen, sondern auch in ihr tiefstes Inneres, in dem Emotionen und Gedanken mit der Außenwelt konfrontiert werden, um von dieser aber auch von anderen Menschen reflektiert zu werden.
                      Die Reise durch diese gefährliche und geheimnisvolle Zone wird zunehmend zu einer Sinnsuche, einer Suche nach Erlösung, der Erfüllung der innigsten Wünsche, der Suche nach Hoffnung in einer ansonsten, außerhalb der Zone, tristen, zerstörten Welt.

                      "The Zone wants to be respected. Otherwise it will punish."

                      Niemand weiß genau, was die Zone ist oder wie sie entstand.
                      Es könnte sein, dass ein Meteoriteneinschlag die Menschheit in diesem von Militär bewachten Gebiet ausgelöscht hat, es könnte eine Atomexplosion gegeben haben, ein Chemiekraftwerk könnte die Menschen vertrieben haben, etwas Übersinnliches könnte über die Landschaft herrschen. Die Natur könnte aber auch einfach nur das zurückgefordert haben, was ihr gehört.
                      Der Mensch ist lange fort. Die Natur hat sich zurückgeholt, was ihres ist und bahnt sich ohne Rücksicht auf hinterbliebene Reste, die von ehemaligem menschlichem Leben zeugen, ihren Weg durch Ruinen, Autowracks und Strommäste.
                      Wasserfälle reißen sich durch morbides Gemäuer, Straßenreste sind von Gras bewuchert, Utensilien, Sachen, Plunder, von Menschen gefertigt, nun von Wasser, Gras, Spinnweben und Erde überlagert, spiegeln das Gesicht, die Gesinnung des Menschen wider und sind die einzige Spur, das Einzige das an ihn und seine Art des Umgangs mit der Umwelt, den Mitmenschen und der Natur, erinnert.

                      "Are you awake?
                      You were speaking of the meaning...
                      of our... life...
                      of the unselfishness of art...
                      Take music, for instance.
                      Less than anything else, it is connected to reality,
                      or if connected at all, it's done mechanically, not by way of ideas,
                      just by a sheer sound, devoid of... any associations.
                      And yet, music, as if by some miracle, gets through to our heart."

                      Die Kamera fängt fantastische Bilder ein, die oftmals nahezu stillzustehen scheinen und dem Zuschauer Gelegenheit geben, das Gezeigte und Gesprochene zu interpretieren, zu hinterfragen, mit den eigenen Erfahrungen und Gedanken in Relation zu stellen aber vor allen Dingen zu fühlen, welches die Soundkulisse zusätzlich zu unterstreichen weiß.
                      Emotionen werden durch Bildkompositionen, Geräusche und eingespielte Gedichte beim Zuschauer geweckt und schließen die Lücke zwischen Gezeigtem, Gedanken und aufkommenden Fragen. Und doch ist eine unheimliche und schwer greifbare Leere zu spüren, die ausschließlich mit eigenen Einstellungen, Erfahrungen und Antworten gefüllt werden kann.

                      "I love your eyes, my darling friend,
                      Their play so passionate and bright'ning,
                      When a sudden stare up you send,
                      And like a heaven-blown lightning,
                      It'd take in all from end to end,
                      But there's more that I admire:
                      Your eyes when they're downcast
                      In bursts of love-inspired fire,
                      And through the eyelash goes fast
                      A somber, dull call of desire..."

                      Der Mensch ist ein Teil der Welt, des Universums, welches selbst aus vielen einzelnen Teilen besteht. Der Mensch ist gleichzeitig jedoch das einzige Lebewesen auf der Erde, das durch seine Intelligenz dazu im Stande ist, darüber nachzudenken. Vollständig begreifen wird er es warscheinlich dennoch nie.
                      Durch elektrische Spannungen werden verschiedenste Sachen aufgenommen, im Gehirn verarbeitet, mit Erfahrungen verglichen, werden Gedanken und Emotionen freigesetzt und Reaktionen umgesetzt. Gefühle wie Liebe, Hass, Trauer, Wut und Angst sind spürbar, aber nicht sichtbar.
                      Menschen sind gierig, zerstörerisch, selbstsüchtig.
                      Menschen sind herzlich, produktiv und barmherzig.
                      Gutes existiert nur, weil es das Schlechte gibt.
                      Der Mensch ist Mensch. Und die Natur sein Lebensraum, der ihn darin leben lässt und ihn dann und wann immer mal wieder zurechtzuweisen weiß.

                      Kaum ein Film vermochte es bisher eine solch gigantische Gedankenflut in mir auszulösen, mir zu zeigen, wie und was ich denke und wie ich fühle.
                      Letztendlich muss sich allerdings jeder selbst seine Meinung bilden, Bilder und Geschichte auf die eigene Art und Weise verstehen, zusammensetzen, interpretieren und mit seinem Weltbild vergleichen, seine eigene Phantasie als Werkzeug für eine bizarre, abenteuerliche, vielleicht auch Augen öffnende Gedanken- Odyssey nutzen, durch die surreale und poetische Welt von Tarkovsky's "Stalker".

                      10
                      • 8
                        über Memento

                        .macht außergewöhnlich und spannend ,genial so Film den was ,es ist das Und .bekommen zu serviert Nolan ala Mindfuck den schlussendlich um werden zusammengesetzt Beiden von so Geschichte die muss Puzzleteil für Puzzleteil .hat verloren Kurzzeitgedächtnis sein Unfall einem nach dieser da, verbinden zu Protagonisten dem mit Zuschauer den um ,ab rückwärts chronologisch läuft Film Der
                        .kann erzählen Geschichten interessante ,außergewöhnliche er dass ,früh schon Nolan Mr. zeigte "Memento" Mit

                        19
                        • 9

                          Australien. Im Jahre 1900, am Valentinstag, unternimmt eine Gruppe Internats-Schülerinnen samt zweier Lehrerinnen einen Ausflug zum Hanging Rock. An diesem Tag verschwinden drei der Mädchen sowie eine Lehrerin spurlos und unter mysteriösen Umständen. Was folgt ist eine groß angelegte Suche nach den Vermissten und der Versuch aller Beteiligten mit diesem Schicksahlsschlag umzugehen. Dabei kommt die immer wiederkehrende Frage zum Vorschein: Was geschah an diesem Tag?
                          Dass diese Frage die Protagonisten zermürbt, wird der Zuschauer ebenso am eigenen Leib erfahren, wird er doch geschickt mit hineingerissen, indem er mehrere Rätsel und Lösungsansätze dargeboten bekommt. Ob diese schlussendlich jedoch zu einer Lösung führen, bleibt jedem selbst überlassen.
                          Eine unheimliche, alptraumhafte Stimmung zieht sich durch den gesamten Film. Auch wenn sie in den lichtdurchfluteten Bildern nie zu sehen ist, nie greifbar zu sein scheint, ist sie die ganze Zeit über spürbar und hält auch danach noch um einige Zeit an. Und das ist es, was den Film so interessant macht; der unterschwellige Horror, der sich immer mehr im Kopf ausbreitet, ohne etwas Schlimmes gesehen zu haben. Die unheimlich bedrohliche und traumartige Musik weiß das ganze zusätzlich zu unterstützen.
                          Im über 6 Millionen Jahre alten Fels scheinen auf einmal böse Fratzen erkennbar zu sein, Protagonisten bekommen eine ganz hässliche Visage, wenn man sie verdächtigt, etwas mit dem Verschwinden zu tun zu haben, das Gesprochene wird zum Aufhänger für etwaige Versuche eine Lösung herbeizuführen - und doch hilft einem der Kopf nicht weiter. Was einem bleibt ist das Gefühlte, das Unaussprechliche, das (Alp)traumhafte. Das Surreale.

                          "What we see and what we seem are but a dream, a dream within a dream. "

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                          • 8 .5

                            Dass Allroundtalent Nick Cave gut Geschichten erzählen kann, hört man bereits, wenn man sich seine Musik zu Ohren kommen lässt. Und das stellt er mit "The Proposition" abermals unter Beweis, stammt das Drehbuch doch aus seiner Feder.

                            Samuel Stote: "What's a misanthrope, Arthur?"
                            Two Bob: "Some bugger who fuckin' hates every other bugger."
                            Samuel Stote: "Hey, I didn't ask you, you black bastard!"
                            Arthur Burns: "He's right Samuel. A misanthrope is one who hates humanity."
                            Samuel Stote: "Is that what we are, misanthropes?"
                            Arthur Burns: "Good lord no. We're a family."

                            "The Proposition" ist ein australischer Western, indem es um Vergeltung, Hass, Liebe aber auch um Gut und Böse geht. Letzteres ist jedoch nicht so einfach festzumachen, muss man sich hier doch fragen, wer gut und wer böse ist. Ist es die Familie dreier Brüder, dessen Ältester dafür verantwortlich ist, dass eine ganze Familie niedergemetzelt und eine Frau vergewaltigt wurde? Ist es der Polizeichef, der mit einem der Brüder ein übles Spiel treibt, indem er ihn zwingt seinen älteren Bruder zu toten, damit sein Jüngerer nicht an den Galgen gehängt wird? Ist es der Bürgermeister, der den Jüngsten, der wohlgemerkt noch ein halbes Kind ist, auf brutalste Art und Weise auspeitschen lässt, ist es der Kopfgeldjäger, der auf nichts anderes als seine Belohnung aus ist oder ist es der weiße Mann an sich, der in ein Land eingefallen ist, um es von den "schwarzen Barbaren" zu befreien und es zu "zivilisieren"?

                            Die wunderschönen Aufnahmen der Prärie, der Berge und der Sonnenuntergänge wird die sengende, flirrende Hitze, Dreck, Schweiß und Blut entgegengesetzt und das Tier Mensch als Bestie aber auch als Gut-Mensch in einer brutalen Welt dargestellt.

                            John Hillcoat, der erst vor kurzem mit "The Road" gezeigt hat, dass er sich in seinem Metier auskennt, schafft hier zusammen mit einer wahnsinnig guten Schauspielerriege und dem sagenhaften Drehbuch sowie Soundtrack von Nick Cave einen atemberaubenden Western aus australischem Lande.

                            6
                            • 8 .5

                              "Nostalgie ist Verdrängung. Ein Makel in der romantischen Fantasie von Menschen, denen es schwer fällt, mit der Gegenwart fertig zu werden." meint das pedantische, pseudointellektuelle Arschloch.
                              "Kannst du dir ausmalen, wie abgefahren schön diese Stadt im Regen ist? Stell dir die Stadt in den 20ern vor. Paris in den 20ern. Im Regen." sagt der Romantiker. -
                              "Wieso muss ich mir jede Stadt immer im Regen vorstellen? Was ist so toll daran, nass zu werden?" entgegnet seine Verlobte.
                              Mit viel Wortwitz, Situationskomik, wundervollen Farben und Szenerien und einer gehörigen Portion Romantik schafft Woody Allen hier einen bezaubernden, phantastischen Film über Paris, welches den Schriftsteller Gil nach Mitternacht in das Paris der 20er-Jahre entführt, wo er auf viele seiner Idole und bekannte Persönlichkeiten wie Ernest Hemmingway, Zelda Fitzgerald, Salvador Dalí oder Pablo Picasso trifft.
                              Vor allem das herausstechend geniale Schauspiel von Owen Wilson muss man hier loben, hat er uns doch bis jetzt eher in nervigen 08/15-Komödien gelangweilt.
                              'Midnight in Paris' macht Spaß, ist phantasiereich und romantisch und eine gelungene Hommage an Paris, die 20er-Jahre und deren Künstler.

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                              • 2 .5

                                Tja.
                                Was soll man dazu noch sagen?
                                Der stalker hat's mit seinem Satz eigentlich schon auf den Punkt gebracht. Ich werd' aber trotzdem mal ein bisschen ausholen...
                                Der Film hat viele schöne, großartige Bilder zu bieten. Auch die Kameraarbeit ist perfekt.
                                Mit '2001: Odyssee im Weltraum' oder auch 'Enter the Void' hat 'The Tree of Life' jedoch (bis auf mit viel Ruhe gefilmte, schöne Bilder) nichts gemein; haben die beiden Erstgenannten doch vor allem eine fesselnde Story, wo 'The Tree of Life' nur ein aufgeplusterter Ballon voller Luft ist.
                                Macht mich das jetzt also zu einem ignoranten Zyniker, wenn ich sage, dass dieser Film nicht mehr als ein Griff ins Klo war, weil es für den Zuschauer keinerlei Chance gibt sich mit den gezeigten Figuren anzufreunden, weil die flüsternden Stimmen aus dem Off einen zur Weißglut bringen, weil der Film mit einer Überlänge der langweiligsten Sorte daherkommt, weil wahrlos aneinandergereihte Bilder nicht Wissen, was sie erzählen wollen, wenn sich mir die Poesie einfach nicht erschließen will, weil sie nur vorgibt Poesie zu sein, es im Grunde aber garnicht ist oder ist es einfach eine Tatsache, dass 'The Tree of Life' vielleicht doch nur langweiliger, esoterisch-religiös durchzogener Kitsch-Mist ist!?

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                                • Das ist doch wohl hoffentlich Satire!?
                                  Nicht?
                                  Ich bekomme gleich 'nen Heulkrampf mit Tollwut!

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                                  • 9

                                    Ist "Ziemlich beste Freunde" wirklich so gut, wie hier alle behaupten?
                                    Ja das ist er. Und er legt die Messlatte in diesem noch so jungen Jahr bereits ziemlich hoch.
                                    "Ziemlich beste Freunde" erzählt eine herzergreifende und gleichzeitig zum totlachen komische Geschichte über eine ungewöhnliche Männerfreundschaft und ist dabei außerdem ein Lobgesang an das Leben selbst und an die Freude in selbigem, egal in welch aussichtsloser Situation man auch stecken mag. Der Film wirkt dabei weder gekünzelt noch hollywoodlike überdramatisiert und ist zu keinem Zeitpunkt in irgendeiner Art und Weise albern.
                                    Ein Feel-Good-Movie par excellence, bei dem man zu gleichen Teilen mal zu Tränen gerührt ist und im nächsten Moment Tränen lachend am Boden liegt.

                                    Uneingeschränkt und sehr zu empfehlen!
                                    (Mit anderen Worten: wer an dieser Filmperle vorbeiläuft, hat selber Schuld!)

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                                    • Schön, liebes moviepilot, dass ihr das auch hier Publik macht!
                                      Es ist einfach nur traurig zu sehen, wie weit es mittlerweile mit dem TV und der Gesellschaft gekommen ist. Wenn Geld mehr zählt als Menschen, wenn Armut und Naivität ausgenutzt werden und selbst vor der Diffamierung von Behinderten nicht mehr halt gemacht wird und es auch noch einer Menge Leute gefällt, dann erinnert das an die alten Zeiten, als Menschen mit Krankheiten und Abnormalitäten im Gruselkabinett eines Zirkus gezeigt wurden. Und wenn es dann langweilig wurde, wurde halt zu Fackel und Forke gegriffen. Arme Welt.
                                      Und um den Fernsehkritiker einmal zu zitieren:
                                      "Schaltet mal wieder ab!"

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                                      • Der mit Abstand schlechteste Film 2011 ist Werner - Eiskalt!

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                                        • über Empire

                                          Ein Stummfilm in Scharz/Weiß. Das Empire State Building in Zeitlupe. Gefilmt in einer Einstellung. 8 Stunden lang.
                                          Wer diesen Film von Anfang bis Ende an einem Stück gesehen hat, vor dem verneige ich mich mit größtem Respekt.

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                                          • 7

                                            Wer hätte das gedacht!?
                                            Wir Deutschen können es ja doch, wenn wir nur wollen!
                                            So entpuppt sich "Wir sind die Nacht" als beeindruckend spannender, teilweise düsterer, brutaler und dramatischer Vampirstreifen made in Germany, der einmal nicht auf der Teenie-Twilight-Welle mitschwimmt, der Vampire Vampire sein lässt, dessen Ästhetik endlich einmal nicht an TV erinnert, sondern, wie es eigentlich sein sollte, an Kino, dessen eingefangene Bilder, Soundtrack und Soundkulisse überwiegend überzeugt, dessen Story keineswegs langweilig ist und dessen Hauptdarstellerin vom Können her an eine junge Franka Potente erinnert.
                                            Endlich wird sich auch einmal getraut, den biederen Habitus, welcher schon seit einiger Zeit zur Gang und Gäbe deutscher Filmproduktionen geworden zu sein scheint, abzustreifen und durch ein erfrischend ungezwunges Ambiente zu ersetzen, das den Akteuren auch mal erlaubt aus ihrer festgefahrenen deutschen Schauspiel(")kunst(") auszubrechen, wodurch bei den Meisten das Schauspiel nicht so sehr gekünstelt, spießig und angespannt rüberkommt.
                                            Teilweise kann sich dieser Film zwar nicht von etwaigen Plagiaten freisprechen, allerdings kann heutzutage, wo alles schon einmal dagewesen zu sein scheint, wohl niemand mehr behaupten, sich nicht irgendwo anders etwas abgeguckt zu haben.
                                            Solange eigene Ideen den größeren Teil ausmachen, geht das meiner Meinung nach völlig in Ordnung.
                                            Auch wenn bei einigen weiteren Darstellern das Schauspiel nach wie vor zu Wünschen übrig lässt, kann man im Großen und Ganzen vom richtigen Weg sprechen, dem nun hoffentlich in Zukunft mehr deutsche Filmemacher folgen werden.

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                                            • Die Fußnägel rollen sich hoch, die Haare stehen zu Berge, ein Gefühl von unangenehmer Gänsehaut macht sich breit, ein plötzlicher Würgereiz setzt ein und die Agressionen steigen ins Unermessliche, wenn ich Dirk Bach sehe.
                                              Peinlichkeit kennt keine Grenzen...

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                                              • Rififi hat Platz 1 verdient. Inception gehört aber auf keinen Fall in eine Liste von Heist-Movies. Kommt mir eher so vor, als wäre es ein Lückenfüller.
                                                Filme, die ich noch zur Auswahl hätte:
                                                - Reservoir Dogs
                                                - Hundstage
                                                - Drugstore Cowboy
                                                - Killing Zoe
                                                - Getaway (mit McQueen)
                                                - Snatch
                                                - Der Clou
                                                - Heat
                                                - The Killing
                                                - Asphalt Dschungel
                                                - Der Einzelgänger
                                                - Die Letzten Beißen Die Hunde
                                                - Blutiger Freitag

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                                                  Melancholie, von dem griechischen Wort Melancholia abgeleitet, beschreibt im Grunde einen seelischen Zustand der Trauer und der Niedergeschlagenheit, dessen Begriff in der Psychologie irgendwann durch die Bezeichnung 'Depression' ausgetauscht wurde.
                                                  Soweit die Theorie.
                                                  Dass dieses Wort allerdings nicht einmal ansatzweise durch den oben angeführten Kluscheißer-Satz erklärt werden kann, sollte jedem, der diese seelische Krankheit schon einmal durchgemacht hat, klar sein. Selbst eine Doktorarbeit über dieses, im wahrsten Sinne, leidige Thema könnte nur einen kleinen Eindruck über die Gefühle vermitteln, die ein Mensch durchmacht, wenn er von diesem schwarzen Monster, dass einen innerlich bei lebendigem Leibe aufzufressen versucht, heimgesucht wird.
                                                  Die Hölle auf Erden, wie es so schön heißt, die man nur selbst zu sehen vermag, da sie sich einzig und allein von den eigenen kreisenden Gedanken ernährt. Die innerliche Welt scheint zu verfallen, langsam aber stetig. Die eigene Seele schreit, die Welt da draußen dreht sich weiter. Niemand anderes ist im Stande diesen Schrei zu hören, außer man selbst.
                                                  Der Wunsch nach Erlösung bohrt sich ins Gehirn, die Hoffung auf selbiges ist trotz der scheinbar schier unmöglichen Aufgabe diese Hölle zu überwinden, der einzige Antrieb. Grübeln ist neben der Hilflosigkeit in Anbetracht des Elends und dessen negativen Gefühlen ein ständiger Begleiter. Die Suche nach einer Lösung, nach einem Ausweg drängt sich auf. Die Gedanken scheinen in einem Teufelskreis festzustecken.
                                                  Der Wunsch, die innere Welt zu zerstören, drängt sich immer mehr auf. Niemand scheint im Stande zu sein, eine Hilfestellung zu geben, geschweigedenn das nötige Verständnis aufzubringen. Verständnis und Hilfestellungen sind schwierig in Anbetracht dessen, dass niemand, sich selbst eingeschlossen, weiß, wie er mit etwas umzugehen hat, was so befremdlich und nahezu unmöglich mit Worten zu beschreiben ist.
                                                  Die Wut auf sich selbst wächst und bietet einen weiteren Nährboden der Hoffnungslosigleit. Die Wut auf andere Wächst ebenfalls, da niemand in der Lage zu sein scheint, das nötige Feingefühl und Mitgefühl aufzubringen. Unbewusst übernimmt der Wunsch die Welt, samt sich selbst, in den Abgrund zu reißen den Leitgedanken.
                                                  Freunde und Famile scheinen sich zu entfernen, bis sie irgendwann nicht einmal mehr im Ansatz erreichbar zu sein scheinen.
                                                  Glück ist nur noch ein Wort, dass nur noch andere befähigt sind zu erleben. Die Seele scheint tot. Der Körper wird von Zeit zu Zeit von nahestehenden Personen dazu bewegt am Leben teilzuhaben. Doch positive Gefühle wollen selbst in Zeiten des absoluten Glücks nicht aufkommen.
                                                  Das Leben scheint ohne einen weiterzumachen, vorbeizuziehen und eine ungemeine Geschwindigkeit aufzunehmen, dessen Fähigkeit ihm zu folgen vermeintlich auf der Strecke geblieben ist.
                                                  Der Wille, endlich wieder zu leben, wächst. Die kleinste Erschütterung ist im Stande den kurz aufblitzenden Optimismus und alle Versuche, die scheinbar unumgänglichen negativen Gefühle zu überlisten, mit sich zurück in den Abgrund zu reißen. Und Die Kräfte schwinden nach jedem Versuch immer mehr.
                                                  Am Ende ist nur noch ein kleines Licht am Horizont zu sehen, welches die so sehr herbeigesehnte Freiheit zu vermitteln scheint. Entweder ist es ein kleines Stück Hoffnung, an das man sich trotz der scheinbaren Aussichtslosigkeit in Anbetracht dieses riesigen schwarzen Lochs im Stande ist festzuhalten und dessen Versprechen befreit zu werden, sich mit sich selbst zu versöhnen, einen anzutreiben vermag und so den Kampf mit seinen inneren Dämonen rechtfertigt, oder doch nur ein verirrter Planet, der auf die Erde zurast und alles jemals dagewesene in sich aufsaugt, um dem Menschen zu zeigen, dass die Welt sich doch nicht um ihn allein dreht.

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                                                  • 3 .5

                                                    Regisseur Ruggero Deodatos sagte einmal in einem interview, dass Giallo-Queen Edwige Fenech (welche für diesen, ihren letzten Giallo für die Rolle gecastet wurde, weil der Produzent darauf bestand) für die weibliche Hauptrolle eine Fehlbesetzung war.
                                                    Dem kann ich auf eine andere Art und Weise, als es Deodatos meinte nur zustimmen;
                                                    wird sie hier doch kein bisschen gefordert und kann nichtmal halb so viel von ihrem Können unter Beweis stellen, als es in ihren anderen Gialli der Fall war.

                                                    Eine vorhersehbare, langweilige Story, ein absolut schlechtes Schauspiel von Michael York (da hilft auch kein noch so dick aufgetragenes Makeup) und eine absolut stümperhafte Regie machen in diesem Giallo eine ansonsten relativ interessante Grundidee zunichte, lassen selbst einen Donald Pleasence vollkommen blass wirken und lassen mich einmal ganz tief in meine Wortschatzkiste greifen, um ein längst verschollenes Wort herauszukramen:
                                                    Absoluter Mumpitz!

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