Yanthalbor - Kommentare
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Alle Kommentare von Yanthalbor
Ich sah ihn zum erstenmal als zwölfjähriger Junge, zusammen mit meinem Vater. Und natürlich verstand ich damals nicht das Geringste von den politischen oder gesellschaftlichen Dimensionen des Films. Ich war einfach beeindruckt von der Opulenz der Bilder, von Claudia Cardinales Schönheit und Burt Lancasters Melancholie.
Ich erinnere mich wie heute an die letzte Szene, als Fürst Salina den Ball verlässt, über den einsamen Dorfplatz geht, gebückt von der Last seiner Jahre und gefangen in Erinnerungen. Dort kniet er nieder, nimmt den Hut ab und blickt zur Venus empor. Dann sagt er die Sätze: "Oh du glitzernder Stern. Wann werde ich endlich vereint mit dir sein? In einem Moment ewiger Gewissheit".
Da musste ich weinen.
Ich lag noch lang wach nach diesem Film. Mein Vater kam noch mal ins Zimmer und strich mir wortlos übers Haar. Das hat er sehr selten getan.
Man sollte die Serie nicht neben die Kinofilme stellen. Dagegen spricht schon allein der immense Aufwand, der bei der Kinoreihe betrieben wurde. Und natürlich ist Daymon Wayans kein Danny Glover und Crawford kein Gibson. Aber sie sind nah dran. Wayans kann seine Is was Dad Rolle weiterspielen und Crawford, nun ja, der ist bisher kaum in Erscheinung getreten. Aber seine Riggs Interpretation ist düsterer und unreifer.
Trotzdem ist die Serie sehr unterhaltsam und hat Binge Qualitäten. Der Humor funktioniert immer wieder, weil Wayans einfach ein begnadeter Komiker ist. Er sorgt schon allein dafür, dass genug Witz ins Schauspiel kommt. In Staffel 3 hat mich der Neue dann recht schnell überzeugt - er wirkt wärmer als Riggs, hat einen völlig anderen Background und wird Murtaugh vermutlich "erden". Die Chemie ist nun eine völlig andere und es bleibt abzuwarten, wie sie auf Dauer harmonieren. In jedem Fall ist der Neue ebenfalls absolut "badass".
Ich bin extrem emotional und heule in Filmen ziemlich oft. Natürlich habe ich bei Titanic geflennt wie ein Schlosshund. Aber der peinlichste Moment war in "Die Farbe Lila". Damals war ich Filmjournalist für die Zeitschrift "Filmfaust" und ich sollte also den neuen Spielberg besprechen. Der erste Spielberg, in dem kein Indiana Jones die Peitsche schwang, oder ein Hai irgendwelche Gliedmaßen verspeiste, sondern ein ernster Film. Der erste "große" Spielberg. Und da sass ich nun in einem mittelgroßen aber sehr renommierten Kino in Frankfurt in der Pressevorführung und der Saal war voll bis auf den letzten Platz. Normalerweise sass ich mit drei Hanseln allein in der Mitte vom Royal, aber diesen Spielberg wollte sich halt keiner entgehen lassen. Von Cinema bis Frankfurter Rundschau und Süddeutsche war alles vertreten, alles beinharte Kritiker, die mit beleuchteten Kugelschreibern Notizen machten.
Ich hatte keinen beleuchteten Kugelschreiber, ich hatte ehrlich gesagt nichtmal einen Notizblock, da ich damals wie heute über ein verdammt gutes Filmgedächtnis verfüge.
Am Ende des Films musste ich dann programmgemäß heulen wie ein Baby. Die Farbe Lila ist aber auch ein verdammter Heulfilm, der ist so tränennass, man könnte ihn in einem leeren Schwimmbecken aufführen und die Leute bräuchten am Ende Badekleidung.
Aber nicht diese knüppelharten Kritiker aller knüppelharten Printmedien. Deutsche Medien wohlgemerkt, denn wir haben ja den Ruf besonders "kritisch" zu sein. Heulen galt bestimmt also total unprofessionell.
Und so drückte ich mich, als der Abspann lief gleich aus der Reihe, versteckte mich an der Wand und hoffte, dass es noch eine Weile dunkel blieb. Irgendwann entlarvte mich dann aber doch die auflammende Saalbeleuchtung und meine ganze Unprofessionalität trat zum Vorschein. Die Kerle blickten verachtungsvoll an mir vorbei, nur zwei Kolleginnen nickten mir mit verquollenen Augen zu. Ich weiss schon, warum ich Frauen mag.
Rührende Weltraumschmonzette mit hervorrgendem Design und CGI. Laurence kurzer Auftritt ist ein Highlight. Ist wie eine Mischung aus "Lautlos im Weltraum" mit Bruce Dern und "2001".
Ich habe The Blacklist angefangen, als sie brandneu war. Schon in der ersten Staffel hat mich James Spader geflasht. Ich bin ja schon immer ein Riesenfan von ihm und habe ihn in Boston Legal nur noch gefeiert, aber die Figur Reddington ist sein Vermächtnis. Schon jetzt kann man bei Filmen oder Serien bestimmte Charaktere nur noch als "Reddingtonesk" bezeichnen, wenn sie zb humanistische Bildung mit eklatanter Kaltschnäuzigkeit verbinden. Ich habe dann aufgehört, als die Serie im Free TV erstmal ausgelaufen war. Nach der ersten Staffel und der Hälfte der zweiten hatte ich zu sehr den Eindruck, die Serie würde in einem faden "Case of the Week" Modus versanden, ohne eine wirklich fesselnde Lore zu bieten. Ich habe aber bemerkt, dass bei Netflix immer mal Staffeln hinzukamen. Vor einiger Zeit bin ich dann bei den letzten Folgen der 2. Staffel wieder eingestiegen -und meine Augen wurden immer grösser. Die Serie schafft es, in jeder Folge ein "Geheimnis" zu lüften, ohne, dass man jemals das Große Ganze versteht. Gleichzeitig tun sich dann gleich mal zwei weitere Geheimnisse auf. Ich war von den Wendungen immer wieder kalt überrascht, und die Eskalation in der dritten Staffel ist einfach nur noch bitterböse und rasant. Der Case of the Week Charakter wurde vollständig durchbrochen, und über lange Strecken folgt die Serie einem durchgehenden Handlungsfaden. Und wenn man erstmal den grössten Teil des Geheimnisses kennt, dann versteht man im Nachhinein, dass auch die erste und zweite Staffel keineswegs nur "Case of the Week" war, sondern ganz im Gegenteil, stets Teil der großen Geschichte, die hier erzählt wird. Alles ergibt Sinn.
Die Story von der bösen Weltschwörung ist auf erschreckende Weise relevant, fast ist man versucht, zum Freak zu werden. Klar, Kabal hat Trump an die Macht gebracht! Besonders zeitgetreu war die Folge "Der Troll Farmer", die die Arbeitsweise der Fake News Produzenten bloßstellt. Kabal mag Fiktion sein - die Methoden sind es leider nicht. Und doch ist dieser Teil der Handlung nur Gerüst für das eigentliche Drama.
Dreh- und Angelpunkt ist natürlich der emotionale Plot um Liz Keen und Red Reddington, die düstere Familiengeschichte, die sich derart häppchenweise enthüllt, dass man verrückt werden möchte. Allein die Frage, ob sie nun seine Tochter ist oder nicht, wird quälend langsam enthüllt und erst Ende der vierten Staffel (scheinbar) geklärt - doch nur, um gleich noch grössere Fragen aufzuwerfen, deren Antwortverfolgung noch gravierendere Einschnitte und Opfer fordert. Dieser Familienhintergrund ist überaus feinsinnig und komplex gesponnen, ein Meisterwerk des Handlungsmachers. Bisher bin ich bis zum Ende der 5. Staffel vorgedrungen und muss nun darauf warten, dass die 6. auf Netflix läuft - und dann wird es ja auch noch eine siebte geben ...
Figuren: allen voran, überlebensgroß, uneinholbar, Puls und Herz der Serie ist natürlich Reddington. Selten war ein Charakter so zwiespältig, so akkurat ausgewogen gut wie böse, weise, Gottgleich und dämonisch in einer Person. Wäre es ein Spielfilm, Spader hätte einen Oscar verdient. Die Figur Tom - großartig angelegt. Die Metamorphose vom Schurken zum toughen Romeo gelingt ihm ohne Brüche. Dagegen der roboterhafte Superbulle Ressler - tolles diatonales Gespann, umso mehr überrascht dann seine Wendung zum korrupten Cop. Schade, dass der sardonische Reed Birney aka Tom Conolly so früh das Zeitliche segnen musste, er war ein teuflischer Antagonist. Liz ist die grösste Überraschung. Anfangs wirkt sie eher naiv und blass, eher wie aufgesetztes Eye Candy. Aber spätestens in der 5. Staffel zeigt sie ein überragendes schauspielerisches Können und überzeugt auf der ganzen Linie.
Aber auch die Zeichnung all der Titelfiguren, dieses Pandämonium des Bösen ist hervorragend gelungen. Selten in so tiefe Abgründe gesehen.
Fazit: eine absolute Ausnahmeserie, die allerdings anfangs eine gewisse Geduld erfordert. Die Macher beweisen großen Mut, da sie ihre volle Wucht erst ab der Hälfte der zweiten Staffel entfalten.
Schaut man aber rückwirkend (also Ende Staffel 5) die ersten Folgen nochmal, wird so vieles klar, werden derart viele Andeutungen verstanden, dass man vor der Weitsicht der Autoren nur den Hut ziehen kann. Alles war bereits angelegt, alle Antworten sind in feinsten Innuendos verborgen, man muss nur genau hinsehen. Das macht die Serie wirklich außergewöhnlich, ungemein spannend und suchterzeugend.
Edit zur 6. Staffel im Januar 2020: Auch die 6. Staffel überzeugt wieder mit verblüffenden Twists und dramatischen Enthüllungen. Wieder vermitteln uns die Erzähler das Gefühl, endlich Zusammenhänge zu verstehen, nur um uns kurze Zeit später wissen zu lassen: ja nee iss klar. Doch noch ein Geheimnis. Die Auflösung der "Verschwörung" am Schluss hat zwar lange nicht die globale Dimension eines "Kabal", hält einen aber immerhin eine ganze Staffel lang bei der Stange. Die Auflösung hat mich dann aber doch ein klein wenig verärgert. Soviel Aufwand um so ein billiges Motiv. Der Cliffhanger am Ende jedoch, ist dann mal wieder gelungen. Jetzt heißt es wieder ein Jahr warten ...
Ich habe ja schon viele Dokus zum Thema "Erde" gesehen. Doch diese hier hat mich von der ersten Minute an fasziniert und nicht mehr losgelassen. Mit atemberaubenden Bildern und Animationen kommen vor allem Astronauten zu Wort, die sehr viel Zeit im All verbracht haben, und uns an ihren Erkenntnissen teilhaben lassen. Jedem von ihnen merkt man die Ehrfurcht vor und die Liebe für unseren Planeten an.
Will Smith gelingt es, mal nicht als der witzige kalauernde Macho zu wirken, sondern er staunt mit uns, wundert sich mit uns und begeistert uns.
Auch wenn man denkt, man wüsste ja schon alles, so belehrt einen diese Dokumentation eines Besseren - ich habe jedenfalls nochmal eine ganze Menge dazugelernt. Allein der Zusammenhang Amazonasdschungel - Wolkendecke - Anden - Kieselalge als tatsächliche Lunge unsere Planeten hat mich bass erstaunt.
Ich kann diese Doku nur wärmstens empfehlen, auch wenn man als nicht-englisch sprechender Zeitgenosse auf die Untertitel angewiesen ist, lohnt es sich dennoch.
Ein Film, der sich mit der Theodizee beschäftigt, und diese Frage auf eine Weise beantwortet, die mich verblüfft hat. Diesen theologischen Kniff kannte ich noch gar nicht: Wir sind Kinder Gottes, Gott liebt alle seine Kinder, und weil er sie alle gleich liebt, schickt er keins davon in die Hölle, egal, was es verbrochen hat. Und er lässt alle frei handeln, weil er keins bevormunden will und daher kann das Böse schlimme Dinge anrichten.
Das ist jetzt so einfach wie möglich zusammengefasst, die Quintessenz des Films.
Die Story ist simpel und schnell erzählt: Ein netter Familienvater, verliert seine jüngste Tochter, das kleinste von 3 Kindern durch einen Kindermörder und hadert programmgemäss mit Gott. Eines Tages findet er eine seltsame Nachricht in seinem Briefkasten, eine Einladung, in genau die Hütte zu kommen, in welcher man das Mäntelchen seiner Tochter gefunden hatte. Dort trifft er dann eine schwarze Mutti (die auf den Namen Papa hört), einen aramäischen Zimmermann und eine japanische Wahnsinnsbraut, die den heiligen Geist verkörpert. Die Idee, dass Gott sich als schwarze Frau präsentiert, hat mir gefallen. So wird zumindest allen weissen Rassisten durch den Film der Wind aus den Segeln genommen.
Auch Aussagen von Jesus wie "Religion ist anstrengend und lästig. All diese Regeln und Gebote sind mir eigentlich vollkommen egal", geben dem Ganzen einen modernen Jesus-People Touch.
Es bleibt eben leider auch auf diesem Niveau. Mit sehr vielen Ausflügen in puren Kitsch und viel emotionalem Parcours versucht der Film auf Teufel komm raus zu missionieren. Kaschiert wird das ganze dann als "philosophische Auseinandersetzung mit der Theodizee".
Die für mich beste Szene war die Begegnung mit der "Weisheit" in der Höhle. Sie macht ihn (den Protagonisten) zum Richter und fordert ihn auf, all jene zu verurteilen, die er für böse hält. Was für ihn recht einfach ist, denn wir wissen ja alle immer sehr genau, wer im Unrecht ist, nicht wahr?
Dann soll er eines seiner Kinder in die Hölle schicken. Das kann er nicht. Und da begreift er endlich.
Ist natürlich ein billiger Trick. Wir alle wissen, dass Mütter auch dann abgöttisch ihre Söhne lieben, wenn diese Pablo Escobar heißen. Für eine Mutter spielt es keine Rolle wieviele Menschen Sohnemann geköpft und wie viele Frauen er vergewaltigt hat. Er bleibt immer ihr über alles geliebter Sohn (bei Töchtern, die Böses tun, ist das leider oft etwas anderes, vor allem, wenn sie "Schande" über die Familie bringen. Die kann man dann ruhig mal verbrennen).
Bei GottIn verhält es sich also ähnlich. Sie hat uns alle so dolle lieb, dass sie eben keines verurteilen kann. Klar, sie weiss ja auch, welch schreckliche Kindheit der Kindermörder hatte und wie arg er unter seinen Taten leidet.
Da stelle ich mir allerdings dann irgendwann die Frage: Wozu bist du überhaupt gut, Gott? Wenn du eh nichts richtest, sowieso nichts tust, uns mal gar nicht hilfst, zu was bist du nütze? Ach so, du gibst mir das Gefühl, dass mich jemand total bedingungslos liebt. Ja, mag sein, das kann so manchen vielleicht helfen.
Gut, das schreibt jetzt hier ein Atheist. Ich glaube nicht an Gott. Und das, woran ich glaube, geht niemanden etwas an. Aber meine Handlungen werden nicht durch ein archaisches Märchenbuch bestimmt. Also beurteile ich den Film sehr sachlich. Und da ist er ein mässiges Drama mit viel Pathos, Kitsch und Tränen. Allerdings gut inszeniert, gut gespielt und keine Sekunde langweilig, das muss man ihm lassen.
Wer sich für eine intensive Auseinandersetzung mit dem Film interessiert, dem empfehle ich die Rezension meines Moviepilot-Freundes Siegemund. Und wer einen Film sehen möchte, der sich weitaus interessanter mit der Thematik Jesus beschäftigt, dem empfehle ich das herausragende Kammerspiel "The Man from Earth". Oder man liest das satirische Theaterstück "Hiob - Eine göttliche Komödie" von Rael Wissdorf.
Als versierter Jack London Leser bin ich mit Überleben in frostiger Wildnis recht vertraut, und daher konnte mich nichts überraschen. Dass ein Mann einen solchen Bärenangriff überlebt ist mehr als zweifelhaft, aber es soll schon vorgekommen sein. Dann noch die Verletzungen zu überstehen grenzt schon an ein Mysterium. Ich war mehrmals dran, den Film abzuschalten und was anderes zu sehen, denn die Story selbst passt auf ein Streicholzbriefchen. Es waren die grandiosen Naturaufnahmen und die Auftritte der Indianer, die mich bei der Stange gehalten haben.
Stellenweise sehr witzige Dialoge, auf Sitcomniveau und manchmal läuft Gossenjargon wie auf Shameless rein ("Dann trete ich dir deine Muschi so hoch in den Hals, dass du vom Blasen schwanger wirst"). Unterhaltsame Splatterkomödie, die sich selbst keine Sekunde ernst nimmt. Staffel 2 und 3 sogar noch deutlich stärker als die erste. Wer "Shawn of the Dead" mag, der wird auch hier Spass haben.
Zuerst wollte ich 8 Punkte geben. Dann 9,5. Und dann dachte ich - wieso eigentlich? Worin begründe ich hier einen Abzug in der B-Note? Nur weil hier so viele hartgesottene Krebsfilmkenner sich darüber mokieren, dass es ein Krebsfilm ist? Dabei ist das kein Krebsfilm - es ist ein Gerichtsdrama, in welchem ein Kind um Selbstbestimmung kämpft. Es ist ein Kinderrechte-Film. Es ist ein Film, der erzählt, wie man sich gegen die vorherrschende Moral stellen kann, gegen den moralischen Imperativ (du musst deiner Schwester helfen) und dabei trotzdem noch Sympathien erringt. Dazu kommt bei den Kritikern noch ein irrationaler Hass auf Cameron Diaz, als wäre sie eine Freundin, die sie mal verlassen hat. Sie ist eine gute Schauspielerin. Punkt. Und sie spielt das hier gut. Punkt. Auch wenn sie sich geweigert hat, sich die Haare zu rasieren. Ist irgendwer sauer auf Dakota Fanning, dass sie aus diesem Grund die Rolle abgelehnt hat? Nein - denn es gibt noch Kinderdarsteller ausserhalb der Fanning Familie.
Für mich gibt es daher keinen Abzug, sondern die vollen 10 Punkte. Weil der Film die verdient hat, auch wenn es schon jede Menge "Krebs Dramen" gibt. Es ist ja wie gesagt, nur am Rande ein solches. Denn im Zentrum steht eine ganz andere Frage. Ein ganz anderes Drama. Ein Kind als Ersatzteillager, das sollte wirklich ausreichen, um einen großartigen Film daraus zu machen. Und Cassavetes kann das.
Bei neueren Filmen mit Robert DeNiro bin ich immer erstmal skeptisch, da er einfach zu viel seichten Komödienmist gemacht hat in letzter Zeit. Aber gesellt man noch Anne Hathaway und Rene Russo dazu, sowie ein paar bekanntere Nerdgesichter, kann was draus werden. In der Tat überrascht dieser nette sympathische kleine Movie mit einem extrem gutgelaunt aufspielenden DeNiro und einer lieblich-taffen Anne Hathaway, die schnell ihre zerbrechliche Seite zeigen darf. Man kann dem Film zugute halten, dass er über die volle Länge gut unterhält und nie langweilt. Höhepunkt des Ganzen ist eine Ocean-Hommage, die vergnüglich abläuft.
Auch das "Senioren" Thema war recht gut angerissen, wobei es wohl Wunschtraum bleibt, so gut zu altern wie Robert DN.
Wenn die prätentiös verschachtelte Erzählweise nicht wäre, hätte ich ihm vielleicht sogar 10 Punkte gegeben, aber die Ängstlichkeit des Autors oder Regisseurs, die Story könnte keiner chronologischen Erzählung standhalten, führt leider zu unnötiger Verwirrung und Längen. Das Klavierthema am Schluss scheint mir sehr von "Legende des Ozeanpianisten" gekupfert.
All den herablassenden und ach so "politisch korrekten" Kommentaren hier zum Trotz halte ich es nicht für falsch einem solchen Ausnahmehelden ein filmisches Denkmal zu setzen. Und wenn das etwas pathetisch gerät ... bleibt es dennoch eine Hymne auf die Gewaltlosigkeit. Und das von Mel Gibson.
Schade um ein hervorragendes Darstellerteam, allen voran Masturbationsphantasie Keira Knightley mit schwarz umflorten Augen, die bauchfrei und mit laszivem Hüftschwung durch die Gegend ballert und dabei gleich mehrere Pornophantasien auf einmal beflügelt. Dazu ein lässiger Mickey Rourke und diverse andere coole Typen. Schade um die Lebensgeschichte der echten Domino Harvey, die hier wie in einem gigantischen Videoclip zerstückelt wird. Am Anfang macht der Film ja noch Spass aber dann geht einem die ADHS Schnittweise mit den Dauermehrfachüberblendungen in kreischendem Orange tierisch auf den Senkel. Der Regisseur war sichtlich beeindruckt von Stones "Natural Born Killers" und versucht verzweifelt dessen Tempo zu adaptieren, aber es wird leider wirklich nur ein überlauter, hyperrasanter, flippiger Endlos-Peter-Gabriel Clip daraus.
Sehr spannender und gut geplotteter Thriller mit fetzigen Prügel Einlagen. Wieder mal ein Liam Neeson, dem man getrost 1,5 Stunden spendieren kann.
Leider extrem vorhersehbare Story, mit bekanntem Mengele-Szenario. Seelenloser Wissenschaftler erschafft Monster - nur dass diesmal das Monster als neue Spezies auf dem Titan landet. Wie es sich dort dann fortpflanzen soll, ist mir ein Rätsel geblieben.
Ansonsten eher tempoarm, eintönig und absolut spannungslos.
Nur wegen Gal Gadot und Isla Fisher reingeschaut, aber die reissen es allein nicht raus. Braucht lange, bis er mal in die Pötte kommt und nervt mit mediokrer Handlung. Allerdings ist die Boudoirszene mit einer Dessousbekleideten Gal Gadot und einer stammelnden Isla Fisher absolut sehenswert!
Wer "Chikago Fire" in der Wüste erwartet, wird nur teilweise bestätigt. Der Film schildert eine Menge Familiendrama, Feuerwehralltag und Training, um dann im historisch bekannten Drama zu enden. Was hintennach kam, nämlich die schäbig behandelten Hinterbliebenden, das Mobbing gegenüber dem einzigen Überlebenden, wird leider komplett weggelassen. Aber verständlich, denn da kommen dann ja keine Höhepunkte mehr - für sowas hätte man das Konzept des Films komplett umdrehen müssen: mit der Katastrophe anfangen und dann das widerwärtige Nachspiel schildern.
Neben all dem "Familie ist das Wichtigste " Quatsch, der amerikanische Filme notorisch heimsucht, ist es aber trotzdem eine ganz gelungene Filmdoku.
Am witzigsten wäre ne Sitcom um Pennys Kindheit in Nebraska. So ein wenig wie "The Ranch", nur trashiger.
Spin offs um einzelne Figuren, sei es nun Howardette, oder Stuart werden nicht ziehen, denn deren Abschnitte waren eh schon die eher langweiligen und nervigen Parts. Und Raj als Soloserie stelle ich mir grauenhaft vor. Der nervt mich in der Serie eh schon mit seinem Gestammel. Am meisten mochte ich ihn, als er noch an seinem Mutismus litt.
Riesenfan von Giselle Eisenberg! Die ersten Folgen musste ich mich dran gewöhnen, aber inzwischen toppt diese Serie alles, was ich an Sitcom bereits kenne.
Vor allem das gemeinsame ineinander verzahnte Ensemblespiel ist so unfassbar gut gelungen, dass man sich mitten in diese Großfamilie hineinversetzt fühlt. Ich schaue sie jetzt zum zweitenmal und bin immer noch genauso begeistert wie vor 8 Jahren.
Nachtrag 2024: Inzwischen kenne ich Modern Family und muss einigen Rezensenten hier Recht geben: LiP IST eine Trittbrettserie von MF. Und Modern Family ist tatsächlich besser. Aber das macht nichts. Trotzdem musste ich meine Wertung ein klein wenig nach unten korrigieren.
Sehr vergnügliche James Garner Dramödie, die anfangs etwas lange braucht, um in Fahrt zu kommen. Die aber ab dem Moment höllisch abgeht, sowie der Tank dieselbe aufgenommen hat.
Man könnte meinen, das kriminelle Verhalten des Sherriffs wäre überzogen dargestellt, doch gibt es inzwischen genügend Beweise dafür, dass besonders in Kleinstädten unheilige Allianzen zwischen Sherriffs, Richtern und Vollzugsanstalten tausende unschuldig in die Sklaverei verurteilten. Erst vor einigen Jahren wurden 3 Richter in New York wegen ebensolcher Machenschaften zu langjährigen Haftstrafen verurteilt und empörende Machenschaften aufgedeckt. Das kommt eben davon, wenn man den Justizvollzug privatisiert.
Das ist aber nicht wirklich Thema des Films, der ist dann einfach nur anrührend und witzig.
Erstaunlich gut geratenes Biopic um die berühmteste Scharfschützin der Geschichte. Natürlich nicht frei von Pathos (wie sollte es auch anders sein) und ziemlich eng an den Fakten (zumindest die Fakten, die man nachprüfen kann) erzählt die ukrainisch-russische Gemeinschaftsproduktion den Werdegang einer burschikosen jungen Geschichtsstudentin zur gefürchteten "Lady Death", die verbriefte 309 deutsche Soldaten tötete, in Wahrheit wahrscheinlich mehr als die doppelte Anzahl. Russland kommt erstaunlich bunt und freundlich daher, vom stalinistischen Terror ist wenig zu spüren, aber der ist ja auch nicht Thema des Films. Ausserdem dürfte Lyudmila Pavlichenko wenig davon mitbekommen haben, war sie doch die Tochter eines NKWD Offiziers, und damit aus der Schusslinie.
Aber auch mir als deutschem Zuschauer wird dabei wieder klar: wie fröhlich ein Land, das seine Helden feiern kann, uns bleiben die Renegaten.
Witzigerweise ist dies meine 309. Rezension.
Undurchsichtige Rächer- und Mafiastory aus Marseille, die versucht, an die guten alten Noirs der 50er Jahre anzuknüpfen, aber mit mässigem Erfolg. Jean Reno allein reicht auch nicht, um dieser halbgaren und konfusen Geschichte Pep zu geben.
Völlig bekloppte Pseudo-Fantasy Story, die aber einfach ungemein Spass macht und viel fürs Auge bietet. Einzig die Wandlung von Zhang Yimou, der mal hochwertige Arthouse Filme drehte zum willigen Erfüllungsgehilfen der chinesischen Staatspropaganda kann jemanden ankotzen, der eben jenen Yimou mal zu den Frankfurter Filmfestspielen eingeladen hat (die dann nie stattfanden). Die Farbenspiele hat er aber immer noch drauf, die Massenszenen sind schön choreografiert.
Nettes Kammerspiel mit spritzigen Dialogen und einem gelangweilten Puma. Wer sich anderthalb Stunden Weltverachtung reinziehen möchte, ist hier gut bedient. Aber wer einen unterhaltsamen Film erwartet, sollte lieber was anderes schauen.