Yanthalbor - Kommentare

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  • Yanthalbor 18.07.2018, 13:39 Geändert 18.07.2018, 13:39

    Kylo Ren ist ein Westentaschen-Vader. Eine Witzfigur. Ein Babyface, welches sich eine Maske überstülpen muss, um halbwegs gefährlich auszusehen. Bei Vader bekam man nochmal zusätzlich das Zittern, wenn er seine Maske ABZUSETZEN drohte... Der neue "Imperator", dieser Schlagseiten-Gollum mit angeditschtem Eierkopf ist auch nur halb so überzeugend wie der alte Blitzdings Imperator. Nä, geh mir wech mit dem Kroppzeuch.

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    • 6

      Die 6 Punkte nur für reine Optik. Die Sturmfahrt der Speeder auf dem Salzboden mit roten Sandfahnen war erste Sahne, echtes Eye Candy. Dieses ikonische Bild wird sich in die Star Wars Erinnerungsgalerie einreihen.

      Star Wars, was soll das eigentlich sein? Wenn man es mal herunterbricht, dann besteht Star Wars aus den folgenden Inhaltsstoffen:

      - geiles Raumschiffdesign mit Aging Look
      - eine ganze Palette typischer Sounds, vom Fiepen der Blaster bis zum Plastikscheppern der Lichtschwerter.
      - einem ebenso ikonischen und wohlbekannten Soundtrack, dessen Motive stets repetiert werden.
      - coole Droiden
      - idiotische Physik
      - cooles Worlddesign

      Solange all diese Dinge enthalten sind, wird die Kinokasse ewig klingeln. Dabei sind Handlung und Personen mehr oder minder egal und austauschbar.

      Handlung: kann es sein, dass ich irgendwie den Schuss nicht gehört habe? Vor einigen Jahrzehnten Filmhandlung hatte doch die Skywalker-Solo Connection das Imperium zerschlagen, besiegt, zerstört, zerdeppert, alle gemacht, total besiegt?

      Und jetzt haben sie ratzfatz schon wieder ein neues Imperium mit einem Light Vader und irgendeinem aus dem Nichts auftauchenden Smoke-Imperator? Das ist ungefähr so, als würde Deutschland jetzt einfach mal so wieder zur Nazi Diktatur, Spanien hätte einen neuen Franco und China einen neuen Mao. Also alle Diktaturen der Welt mal locker neu aufgelegt, ohne Widerstand, ohne gewachsene Strukturen, die das verhindern. Oh je, ich mache schon wieder den Fehler bei diesem Franchise nach Logik zu fragen. Schon jedesmal wenn die das Wort "Lichtgeschwindigkeit" aussprechen, zuckt mein linkes Auge....

      Aber egal. Ist ja Star Wars, ein Weltraummärchen. Aber auch von einem Märchen erwarte ich eine gewisse Kontinuität und nicht einfach nur einen Neuaufguss einer bereits erzählten Geschichte. Da wäre mir die Verfilmung des Onlinegames SWToR lieber gewesen.

      Das klingt jetzt so, als hätte mir der Film nicht gefallen. Doch hat er trotzdem, ehrlich. Hat Spass gemacht, ihn anzusehen, war kurzweilig. Waren ja all die oben aufgelisteten Ingredienzien drin. Aber leider ist er halt trotzdem Scheisse.

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      • 7 .5

        Sauber inszenierter Thriller nach der Grundidee aus dem Heinlein Roman "Das geschenkte Leben". Veredelt durch Ben Kingsley.

        • 6

          Und erneut: deutscher Film, wuäh.
          Aber warum? Klar, dass ein Film, der von der "deutschen Filmförderung" finanziert wird, letztlich die "Botschaft" stimmen muss. Böse böse böse, warnung, warnung, warnung. Demagogie, deutsch-nationales Gedankengut = böse.

          Das musste halt rein, damit deutsche Schulklassen das gucken dürfen müssen.

          Die Ausgangsidee (ohne das Buch zu kennen), ist grandios. Adolf Hitler wird durch ein Wurmloch ins 21. Jahrhundert gespuckt, was macht er jetzt? Daraus hätte man einen grossartigen Stoff entwickeln können, wäre man zb ein kanadischer Filmemacher. Was macht ein deutscher draus? Eine zum Teil sogar witzige, und an manchen Stellen sogar berührende, aber letztlich eben eine Belehrungsmaschine.

          Es stecken eine Menge brillanter Ideen drin. CMH ist auch wirklich überzeugend und spielt den Stanley Tucci Part mit Bravour. Aber der Rest des Teams ist dann halt leider wieder bräsig deutsch: unwitzig, vertrottelt und lahmarschig.

          Nun ja, wir sind wohl die Einzigen, die irgendwas mit Hitler machen dürfen. Aber wir machen es halt leider nie wirklich gut.

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          • 9

            Die bisherig einzige wirklich kongeniale Verfilmung des Sagenstoffes. Was daran liegt, dass Boorman sich den Original Malory aus dem 15. Jh vorknöpfte und eine wirklich süffige, kompakte und sehr stoffgetreue Drehbuchumsetzung schuf. Alles, was danach kam, waren nur halbherzige Versuche, die Artussage aus verschiedenen Blickwinkeln "neu" zu erzählen, was bisher niemandem gelang. Dabei kamen dann Machwerke wie "Der erste Ritter" mit einem unsäglichen Richard Gere als Lancelot oder römisch-britische Flachwerke wie "Artus" bei herum. Das hier ist das Original, the one and only, the once and future King. Warum dieses cineastische Meisterwerk damals floppte, ist mir ein Rätsel, aber man steckt halt einfach nicht drin.

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            • Es ist ja nicht nur die Film- und TV Branche, die Autoren und Schriftsteller wie Künstler zweiter Klasse behandelt. Warum auch immer. Aber bekommen berühmte Autoren etwa Werbeverträge? Nicht mal JK Rowling bekommt die. Landen weniger bekannte Autoren im Dschungelcamp? Kennt man sie ÜBERHAUPT?
              Es gibt nur sehr wenige illustre Autorennamen, die Lieschen Müller spontan einfallen würden. Und davon ist die Hälfte bereits tot, wetten? Dabei lebt die Regenbogenpresse von ihren Promi-Kulten. Das Interesse auch Autoren entsprechend zu monetarisieren sollte also da sein. Warum also alle Welt eine solche Verachtung für Autoren empfindet, entzieht sich derzeit noch meiner Analyse.

              Es wird jedenfalls Zeit, dass sich das ändert.

              • 3

                Nur wegen Dopf Lundquist und Denise Sweetheart reingesehen. Konnte ja nicht ahnen, dass dieser Film der Tiefpunkt ihrer beider Karrieren ist.

                • 4
                  Yanthalbor 30.06.2018, 02:00 Geändert 30.06.2018, 02:01

                  Wenig Joy und alles ausser spannend.

                  Ich war ja durch die durchweg negative Rezeption hier vorgewarnt, schaute aber trotzdem rein. Teilweise kam er mir sogar bekannt vor, ich musste also vor Jahren mal reingezappt haben, aber er hat wohl damals schon gelangweilt. Nach 30 Minuten hatte ich mich dann am schönen Mund von Jennifer Lawrence sattgesehen und konnte den wirren, handlungsarmen und ziellosen Streifen abschalten.

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                    • 8 .5

                      Sehr gut inszenierte Zeitgeschichte, mit Fingerspitzengefühl und Respekt. Wobei trotzdem nicht beschönigt wird. Helen Mirren als Queen ist einmalig.

                      • 4 .5

                        Uninspririerter Abklatsch der Bourne Reihe, ohne jemals auch nur dran zu tippen. B-Movie Kost für Zeiten, in denen man echt nichts anderes findet. Aber im Grunde schade um die Zeit. Und da kann Olga Kurlyenko noch so trotzig ihr hübsches Gesicht in die Kamera halten.

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                        • 4 .5
                          Yanthalbor 24.06.2018, 02:11 Geändert 24.06.2018, 02:12

                          Wofür man Bruce Willis in dieser Nebenrolle brauchte, ist mir schleierhaft, denn jeder Seriencop hätte es getan. Vincent D'Onofrio kopiert sich selbst und zitiert seinen Kingpin mit dem Baseballschläger und Josh Duhamel sieht halt einfach nur gut aus, wirkt aber eher wie ein Lämmchen auf Crack. Einzig Rosaria Dawson fällt einigermassen positiv auf, vor allem, weil sie mal was anderes spielen durfte, als die notorische Krankenschwester aus sämtlichen Netflix-Marvel Serien. Die Story so dünn, wie die Epidermis der Autoren, aber leidlich unterhaltend, wenn nix Besseres gibt.

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                          • 5

                            Zwar nicht langweilig und durchaus unterhaltend, aber ein fürchterlicher Blödsinn.

                            • 10
                              Yanthalbor 15.06.2018, 01:52 Geändert 19.12.2018, 14:12

                              Eine wirklich ungewöhnliche und beeindruckende Ausgangsidee: Zeitreisen mittels Bewusstseinsübertragung. Diese Technik wird im Lauf der Serie derart zum Plotkern, dass man bald erwartet über kurz oder lang im 21. Jahrhundert fast nur noch "Reisende" anzutreffen.
                              Die Serie hat ihre Längen hauptsächlich in den "Alltagsepisoden" in denen sich die Akteure mit ihrem jeweiligen Lebensumfeld auseinandersetzen müssen. Aber die Kurve zur spannenden Grundhandlung wird dann gerade noch rechtzeitig gekriegt. Die Story ist voller Geheimnisse und erschliesst sich in so kleinen Häppchen, dass man schon fast zum "bingen" genötigt ist. Man will unbedingt wissen, was der "grosse Plan" ist und wie sich die Dinge im Verlauf ändern.
                              Die Charaktere sind durchweg sympathisch, auch wenn sie einen gewissen Anlauf brauchen. Mir gefällt die Serie ganz ausgezeichnet, die zweite Staffel war noch besser als die erste und nun bin ich sehr auf die Dritte Staffel gespannt.

                              Edit: nach nägelkauendem bingen der 3. Staffel Wertung auf 10 mit Herzchen erhöht! Die Figuren der Serie machen emotional anrührende und nachvollziehbare Entwicklungen durch; das Drama um Travis war herzzerreissend und die beiden Knüller waren wohl Jeffs Abgang und Davids beklemmende Gefangenschaft in der Bombenkammer. Die Autoren haben es nicht nur geschafft, die Spannung halten, sie haben sie getoppt. Ein bisschen müde war die Auflösung des Cliffhangers aus Staffel 2 ja schon, aber andererseits war das einfach die beste und glaubwürdigste Lösung und sorgt ja auch weiterhin für Spannung (Misses McLarens Zweifel). Die Einführung der KI als neues Sprachrohr des Direktors war genial.

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                              • 5

                                Nettes Filmchen für einen verregneten Nachmittag, aber keine grosse Abendunterhaltung. Handlung total vorhersehbar und das Ende dann märchenhaft überzeichnet. Lebt von den beiden Hauptdarstellern, deren Spiel zuzusehen durchaus Spass macht.

                                • 10
                                  Yanthalbor 13.06.2018, 17:42 Geändert 22.04.2022, 16:04

                                  Einer der schönsten Filme, die es gibt. Zeitlos und anrührend.

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                                  • 7
                                    Yanthalbor 13.06.2018, 17:00 Geändert 13.06.2018, 17:30
                                    über Dunkirk

                                    In jedem Fall sehenswert, von grosser Bildkraft und herausragender Musik. Ansonsten aber eher weniger spannend. Die Rettungslegende Dünkirchen aus der Sicht dreier Einzelschicksale zu erzählen, ist mit ähnlichen Inhalten schon oft gemacht worden, insofern stellt der Film kein Novum dar (was er ja auch vielleicht gar nicht sein will). Was neu ist, sind die wenigen stark reduzierten Dialoge, und die ostinate Filmmusik, die genau zum richtigen Zeitpunkt dann im Pathos mündet. Auch die Flugszenen sind gelungen und ziemlich realistisch. Am schönsten dann das Bild von der antriebslos gleitenden Spitfire am Strand, das war ein atemberaubendes Panorama.

                                    Warum nur 7 Punkte? Weil der Film meiner Meinung nach nicht dem historischen Geschehen gerecht wird. Nichtmal annähernd. Die drei Einzelschicksale in Ehren, aber wie schon erwähnt, gibt es das oft. Der Mythos Dünkirchen ist aber historisch zu bedeutend, um ihn so lapidar abzuhandeln. In Wahrheit haben auch nicht die "kleinen Boote" die Soldaten allein vom Strand geholt, denn überwiegend waren es durchaus Kriegsschiffe der Navy. Die kleinen Boote waren AUCH dabei, aber nicht das entscheidende Kontingent. Auch die bis dato grösste Luftschlacht des zweiten Weltkriegs mit 3 Fliegerchen in Szene zu setzen, wirkte auf mich doch eher euphemistisch. Auch die Anstrengungen der Wehrmacht gegen die sehr gut organisierte Verteidigung der Briten nach Dünkirchen durchzubrechen wurden gar nicht gewürdigt und nichtmal erwähnt.

                                    Ferner: die Rettung des Britischen Expeditionskorps von mehr als 300.000 Mann war kriegsentscheidend. Denn dieses Corps bestand ausschliesslich aus erfahrenenen und gut geschulten Berufssoldaten - ein Umstand, der am Beispiel des jungen Soldaten Tommy auch nicht wirklich rüberkommt. Diese Soldaten mussten unbedingt gerettet werden, denn sie bildeten die Basis der anschliessenden Kriegsbemühungen der Briten. Wären diese Soldaten nicht gerettet worden, wäre der Krieg für England zu Ende und verloren gewesen. Churchill hätte abdanken müssen und es wäre mit grosser Wahrscheinlichkeit nicht zur Operation Overlord gekommen. Aus diesem historisch monumentalen Gesichtspunkt heraus, kann ich den Film nur gering bewerten. Denn er wird der wahren Bedeutung von Dünkirchen einfach nicht gerecht.

                                    Filme wie "Der Soldat James Ryan", die mich damals regelrecht in den Kinosessel nagelten, die mir in der ersten halben Stunde Tränen in die Augen trieben und mir das unfassbare Entsetzen dieses Krieges in den Schädel hämmerten, leisten da weitaus mehr.

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                                    • 2

                                      Die Bully Parade war großartig. Schuh des Manitou war immerhin einigermassen unterhaltend und witzig. Traumschiff Surprise hatte gute Szenen und die Parodien funktionierten. Aber das hier?
                                      EIN guter Gag: "Ich komm gleich rüber zu euch Spacken." - "Das sind Kiowas, die Spacken haben abgesagt". Im ganzen Film. Ansonsten nur eine völlig sinnentleerte Aneinanderreihung schlechter Witze, und völlig lahmarschige Cameo Auftritte sogenannte deutscher "Stars". Lediglich die Showgirls vom PDF (haha wie ungeheuer witzig: Planet der Frauen, PDF, hrch hrch, ich krieg mich nimmer ein, ist das ein guter Witz!) zeigen wenigstens etwas Bein.

                                      Der Film ist peinlich. Wieder eine Bestätigung, dass deutsche Filme Scheisse sind.

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                                      • 9

                                        Bei einer Zeitreiseserie nach Logiklöchern zu fahnden, ist in Etwa so, als wolle man in einem Joghurt nach Bakterien suchen. Zeitreisen sind so ziemlich die komplizierteste Art, Geschichten zu erzählen, doch hier muss man sich um Details nicht kümmern. Alles irgendwie schonmal dagewesen. Aber die vielen netten Zitate, von "krieg ich jetzt einen DeLorean?" bis zu den interessanten Persönlichkeiten, die in den Zeitsprüngen auftauchen - von Hemingway bis Ian Fleming - machen einfach Spass. Nebenbei wird dann auch noch aufgedeckt, dass der Lone Ranger in Wahrheit ein Schwarzer war. Mir gefiel vor allem, dass man Bonnie & Clyde recht realistisch in Szene gesetzt hatte. Spassige, kurzweilige und durchaus spannende Serie, wenn auch kein echtes Highlight.

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                                        • 6 .5

                                          Nettes Filmchen mit einem notorisch lakonischen Harrelson und einer anbetungswürdigen Emma Stone. Die Handlung so dünn, dass sie nichtmal Logiklöcher aufweist, aber durchweg spassig und gut gespielt. Highlight: der äusserst vergnügliche Cameo Auftritt von Bill Fucking Murray as himself. Der mit Sicherheit einen Mordsspass an der Sache hatte.

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                                          • 10
                                            Yanthalbor 03.06.2018, 13:27 Geändert 03.06.2018, 13:27

                                            Die Wertung ergibt sich aus der Summe von Staffel 1 und Staffel 2. Staffel eins erhält definitiv 8.5, die zwei dagegen nur noch 6. Schöne Martial Arts/Wushu Serie mit viel asiatischem Erzählsstil. Vom sozialen Setting her erinnert das Baronesque Gedöns sehr an die Zeit der britischen Königreiche der Artuszeit oder auch an Japan vor der Meji Restauration. Die Samurai heissen jetzt halt Clipper. Charaktere völlig überzeichnet, viel Geheimnis, aber Logiklöcher wie auf einer us-amerikanischen Brücke. Macht nix, die Story ist trotzdem fesselnd. In der ersten Staffel wird erfreulich kompakt erzählt, und die Handlung wird konsequent vorangetrieben. In der zweiten wird die Story dann durch Hinhaltefolgen verwässert und gestreckt. Das Ende ist dann ziemlich enttäuschend, denn nach einem derart klischeehaften Aufbau habe ich hier dringend ein lupenreines Happy End gefordert, wurde aber dann bitter enttäuscht. Und warum (Achtung Spoiler!) die schwarze Schönheit das Monster wieder zusammengeflickt hat, wird sich mir nie erschliessen. Daher viele Abzüge in der B-Note.

                                            Die Kampfchoreos dagegen sind wirklich allererste Sahne, so was im TV zu sehen, ist wirklich selten. Als Actionserie ist Into the Badlands eine absolute Empfehlung.

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                                            • Ich hab die Serie schon mit Rick Grimes nicht mehr weitergeschaut (bei Staffel 4 ausgestiegen), warum sollte ich sie also ohne weiter schauen?

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                                              • 9 .5

                                                Ich habe mir über meine Punktzahl lange Gedanken gemacht, denn die erste Hälfte des Films ist nur eine äusserst wohlwollende 3. Doch ab dem Moment, in dem K auf Deckard trifft, nimmt der Film Fahrt auf und wird dramatischer als sein Vorgänger. Und so wie auch das Original am Ende mit einem recht überraschenden Twist aufwarten konnte, so tut es dieser hier auch. Auch eine schöne Parallelität, dass Deckard hier schon wieder von einem Replikanten das Leben gerettet bekommt. Der dann diesmal im Schneetreiben stirbt.

                                                Die erste Hälfte ist bestenfalls ein optischer Genuss, denn die Handlung kommt äusserst träge voran. Und was mich trieb, den Film weiter zu schauen, hatte nichts mit Spannung zu tun, sondern bestenfalls mit Neugierde. Und auch ab Las Vegas wurde es dann wenigstens mal turbulenter und actionreicher aber halt auch sehr vorhersehbar.

                                                Trotzdem verdient er für mich 9,5 Punkte, weil er eben von der Machart her herausragend ist. Ja, wer Action, Klamauk oder schlicht rasante Unterhaltung sucht, der sollte sich diesen Film auf keinen Fall antun, sondern besser die 3. Staffel Into the Badlands ansehen. Dies ist ein Film für Geniesser und Cineasten, nicht für das junge ADHS Publikum von Heute.

                                                Erfreuliche Entdeckung: Ana de Armas als Joi! Sie ist Eye Candy pur. Und Robin Wright spielt die kaltschnäuzige Polizistenchefin sehr überzeugend mit einem Hauch menschlicher Wärme. Aber wirklich nur einem Hauch, oder besser, der Anzahlung auf Menschlichkeit.

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                                                • 2 .5

                                                  Was im Comic hervorragend funktioniert, klappt im Realfilm nicht die Bohne. Konnten die Vorgänger wenigstens durch köstliche Schauspieleinlagen und vor allem illustre Figuren glänzen (Monica Bellucci als Kleopatra ist absolutes Eye Candy) so wird dieser hier nur noch zur Farce. Von der völlig abgedrehten Kulisse mal abgesehen (King Ellie alias Catherine Deneuve sitzt in einem kleinen Dorf rum, während Londinium aussieht wie in den Sechzigern) sind die Dialoge einfach nur grottig. Trotzdem hat er noch einen gewissen Unterhaltungswert, daher 2,5 Punkte.

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                                                  • 0 .5

                                                    Die übriggebliebenen 0,5 Punkte gibts zur Hälfte für den Soundtrack, der zwar von A bis Z(immer) geklont ist, aber immerhin einigermassen schlunzig funktioniert und zur anderen Hälfte für die Ausstattung. Der Rest... ich muss es leider mal wieder sagen...ist erbärmlicher deutscher Mist. Ja, ich weiss, es gibt begabte Leute in D-Land, die Filme machen KÖNNTEN, wenn man sie nur liesse. Leider hat wieder mal die Inzuchtindustrie die untalentiertesten Schauspieler rausgesucht, die um vier Ecken mit irgendwem Bekanntes verwandt oder bekannt sind. Die Dialoge sind unendlich banal, aus allen Ecken werden Klischees zusammengeklaut und lieblos zusammengepanscht. Schauspieler, die sich unglaublich wichtig nehmen und dabei so beeindrucken, wie ein Vorschul-Laientheater. Es ist ein Trauerspiel. Ich habe zufällig reingezappt, weil ich von der Trilogie der Autorin positives gehört hatte; die Bücher mögen auch sicher gut sein, denn dieses Metier beherrschen wir ja noch so halbwegs, aber Filme? Sind hier leider wie im Sozialismus - dieser Schmarrn hier beweist es mal wieder.