Yanthalbor - Kommentare
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Alle Kommentare von Yanthalbor
Köstlich! Vor allem Baby Yoda. I have spoken!
Kann mich meinen Vorrednern nur anschließen: atmosphärisches Kammerspiel über ein durchgehecheltes Thema (Roboter ersetzt Mensch, weil Mensch = schlecht, Roboter = logisch) mit einem recht unentschlossenen und undurchsichtigen Ende. Aber durchaus sehenswert, man sollte nur kein Highlight erwarten.
Etwas angestrengter Versuch eines unkommerziellen Erzählwestern, der verwirrend beginnt, ein paar Schockmomente hat und eher lahm endet. Die Schicksale sind jedoch sehr anrührend und geben einen Einblick in das ultraharte Leben der amerikanischen Pionierfrauen.
Diesen Film hatte ich bereits 3 Tage später schon wieder vergessen. Und dabei habe ich normalerweise ein eidetisches Filmgedächtnis.
Es gibt zwei hervorragende Actionszenen, die ihr den Beinamen "Jane Wick" geben könnten, teilweise auch Eye Candy mit scharfen Klamotten und eine sehr hübsche Hauptdarstellerin. Die permanent zeitversetzte Erzählweise ist allerdings anstrengend und nervt irgendwann. Einer der schwächeren Besson Filme, aber dennoch sehenswert.
Ein paar Punkte gibts in jedem Fall für Ellen Page, die einfach köstlich ist in diesem Film. Umso schockierter war ich am Ende durch ihren Abgang.
Auch Liv Tyler war immerhin Eye Candy. Aber der Hauptdarsteller nervt dermassen, dass wieder Punkte verlorengehen. Auch ansonsten gibt der Film nicht viel her - Splatter oder Gesellschaftskritik? Der Film weiss nicht, was er sein will.
Ich hatte zunächst nicht vor, hier noch einen zusätzlichen Sermon zu diesem Film zu schreiben, doch nachdem ich die vielen Hasskommentare hier lese, wurde mein Widerspruchsgeist geweckt.
Daher hier als Entscheidungshilfe für Unschlüssige, meine 2 cents:
- Genre: Science Fantasy. Es ist KEIN echter Science Fiction, dazu werden viel zu viele Naturgesetze ignoriert. Es ist ein Star Wars Film. Das lässt sich nicht leugnen. Ein Weltraum Märchen. Eine Raumschiff Oper. Und vor allem: ein Unterhaltungsfilm, ohne jeden höheren Anspruch, weder cineastisch noch erzählerisch. Der Film ist durch und durch kommerziell und soll Geld einspielen, denn die Rechte haben vier Milliarden Dollar gekostet. Ergo haben sich die ausgebufftesten Autoren damit beschäftigt und eine Story gestrickt, die möglichst wenig Kontroversen hervorruft. Der Film ist zu 50% Fanservice und zu 50% Franchiselogik. Wem das nicht passt, soll keine Blockbuster schauen, auch keine Avengers oder Avatars oder Justice League.
- Die Story: die war in allen Star Wars Filmen ohnehin papierdünn, und diese Tradition wird hier fortgesetzt. Sie ist nicht sonderlich inspiriert. Ursprünglich sollte wohl Leia eine markante Rolle spielen, aber leider ist Carrie Fisher ja nicht mehr am Leben, folglich ging das nicht. Ist aber auch kein Beinbruch, denn die übrigen Charaktere tragen die Story ja, ohne daran zu zerbrechen. Natürlich gibt es jede Menge Logikprobleme: warum ist der Helm von Darth Vader verschmolzen? Das letzte Mal, als wir ihn sahen, hatte ihn der sterbende Vader neben sich liegen. Anakin Skywalker war zu den Guten zurückgekehrt, der Helm kollerte da so rum, aber er war nicht zusammengeschmolzen. Ferner: Warum ist Palpatine noch "am Leben"? Ok, wenn Sith das gleiche können, wie Jedi könnte er als Geist herumspuken, so wie das die ganzen anderen verstorbenen Jedis ja auch tun. Am Ende kann es sogar Han Solo, aber wie können Sith Geister eine Flotte bauen? Wer bemannt diese Raumschiffe? Wer sorgt für die Logistik? Alles ein einzelner toter Sith Obermotz? Und warum bei der Macht, haben die Bösen immer noch nicht gelernt, dass sie ihre berühmten kleinen "Schwachpunkte" in den Griff kriegen sollen? Sie müssten doch inzwischen gelernt haben, dass die Rebellen das heimtückisch sofort ausnutzen? Ob Belüftungsschacht im Todesstern, oder Energiewandler bei der Superduperplanetenkanone oder hier jetzt eben ein kleiner Sendemast. Man könnte lange so weitermachen, vom "Hyperraum Stottern" bis zur Beschaffenheit der Galaxis, die ja unglaublich winzig sein muss. Andererseits aber offenbar wahnsinnig viele Planeten enthält, denn dem bösen Imperium sind die Ressourcen dieser Planeten offenbar egal, so unbekümmert vernichten sie einen nach dem anderen ... Logik war noch nie Thema bei Star Wars. Wer sich einen Star Wars Movie anschaut, muss an der Kinokasse sein Hirn ausschalten. Sonst ärgert man sich nur.
Der Twist um Rey war natürlich nicht sonderlich überraschend, nachdem ja bereits Palpatine am Anfang erwähnt wird und Kylo dauernd so Andeutungen macht. Eine Zeitlang dachte ich dann auch, der geläuterte Kylo wäre dann der aufgestiegene Skywalker, weil er ja in der Tat der Letzte in dieser Sippe ist. Aber aus moralischer Sicht wäre das nicht ok gewesen, immerhin hat er als Darth Bübchen doch zu viele böse Taten begangen (ganze Dörfer voller unschuldiger Zivilisten gekillt und solche Sachen). Da erschien sein Opfer heroisch und folgerichtig. Und, warum sie ihn küsst, ist mir nicht so ganz klar. Sexuelle Spannung war zwischen den Beiden doch keine zu spüren, oder gab es hier doch ein schauspielerisches Manko?
- Schauspiel: war solide. Keine Highlights, keine erschütternden Charakterleistungen, aber glaubwürdig und professionell. Das sind keine Deppen da am Set.
- Effekte: ja mein lieber Herr Gesangsverein, deshalb schauen wir doch Star Wars! Und natürlich sind die Effekte geil. Klar - heutzutage ist CGI (übrigens dank solcher Filme wie Star Wars) derart normal geworden, dass es uns einfach nicht mehr vom Hocker haut. Aber es gibt doch auch keinen Grund, herumzumäkeln. Man sieht dem Film in jeder Sekunde das Geld an, das er gekostet hat. Und das ist doch gut so, oder?
- Musik. Was gibts da zu meckern? Das ist halt die donnernde pompöse und teilweise aber auch wehmütige und zarte Filmmusik von Altmeister John Williams. Die war schon immer ein wichtiger Teil der Serie und erfüllte auch schon immer ihren Zweck.
- Kampfszenen. Nun ja. Die Schwertkämpfe sind ganz ok, kommen aber mit keinem guten Mantel- und Degenfilm mit. Und die Schlachtszenen können einen versierten Call of Duty oder Battlefield Zocker nicht vom Hocker hauen. Jeder normale Kriegsfilm ist da weitaus dramatischer. Aber es ist turbulent genug, um kurzweilig zu sein.
- Star Wars: die vielen putzigen Droiden, die verrückten Alienmasken, all die kleinen Extras, die das Star Wars Universum bevölkern, machen einen Großteil der Faszination aus. Und sind auch hier zu finden.
Daher von meiner Seite wohlmeinende 7,5 Punkte, weil es eben trotz aller Schwächen ein echter Star Wars ist. Und wenn man Star Wars mit all seinen Schwächen mag und akzeptiert, dann gibt es keinen Grund, diesen hier abzulehnen.
Eine recht oberflächliche Slapstick-Romantik Komödie mit vorhersehbaren Twists. Lauren Lapkus (TBBT Fans als überraschend auftauchende Freundin von Stuart bekannt) spielt ihre Rolle allerdings dermassen überdreht und zum Umfallen komisch, dass sich der Film definitiv lohnt. Auch Sarah Chalke (ja genau, die scharfe Ärztin aus Scrubs) liefert eine herrliche Slapstick Szene, in der sie bei einem Dreier mehrfach ungewollt auf die Fresse bekommt. Der Rest ist Standard Kost aus der Nonsensfabrik mit einem leider extrem langweilig und unmotiviert aufspielenden David Spade, den man hier kaum erkennt. Kleines Highlight: der Kurzauftritt von Jorge Garcia (Lost, Hawaii Five O), der Spade nach einem unfreiwilligen Handjob durch Lapkus lakonisch ein Tuch rüberreicht.
Dann sollte er George Clooney als Jeff Costello besetzen - der hat schon Übung mit "The American". Aber bei John Woo bin ich eher skeptisch. Wozu überhaupt ein Remake? Le Samourai ist dermassen cool, wie will man das toppen?
Was soll ich hier noch eitle Worte finden, die nicht schon hier reingewispert, gebrüllt, gestottert und gespeichelt wurden? Gebirge der Coolness. Poesie pur. Ikonische Cinematographie. Dieser Film hätte auch als Scherenschnittaufführung funktioniert. Wer sich Cineast nennt und diesen Film nicht kennt, der pennt.
Ein sehr stiller, unaufdringlicher aber spannender und pittoresker "Neo Noir" Film mit hervorragender Besetzung. Leider wird hier Björklund ständig hervorgehoben, dabei hat sie nur einen sehr kurzen Auftritt. Viel beeindruckender sind Thekla Reuten als knallharte Killerin und Violeta Placido als tiefgründige Prostituierte. Clooney spielt seinen "eiskalten Engel" ähnlich stoisch und minimalistisch wie weiland Alain Delon und zeigt mit geringsten Muskelbewegungen tiefen Ausdruck. Das ist sehr beeindruckend. Die über allen Szenen liegende Spannung ist dicht und greifbar, die Inszenierung des Dorfes in den Abruzzen ähnlich eindringlich wie Venedig in "Wenn die Gondeln Trauer tragen".
In der Tat ist Italien so gut eingefangen, dass die Reisebüros sicher mehr zu tun hatten nach der Premiere. Solche Dörfer findet man eben nur dort, so was haben weder wir in Deutschland, noch die Amis vorzuweisen. Entsprechend hoch ist dann der Sehnsuchtsfaktor.
Und last not least, die sehr stimmungsvolle und sparsam eingesetzte Filmmusik von Herbert Grönemeyer, machen diesen Film zu einem kleinen Highlight. Auch die wenige Action ist sehr realistisch in Szene gesetzt - Pistolen klingen wie echte Pistolen (und nicht wie tragbare Artillerie), die Verfolgungsjagd Auto/Motorroller ist so dargestellt, wie sie in der Realität auch wäre. Keine übertriebenen Stunts oder rasende Schnittfolgen. Der Film bleibt in jeder Sekunde seinem Tempo treu.
Zu bemängeln habe ich lediglich die doch etwas sehr dünne Hintergrundgeschichte. Man erfährt nichts über die Beweggründe seiner Verfolger und Killer. Auch seine Wandlung ist nicht ganz nachvollziehbar: erst erschießt er ganz am Anfang eiskalt seine Freundin, nur um sicherzugehen, und dann verliebt er sich in eine Hure, die sein ganzes Leben verändert. Vielleicht kam das im Buch besser rüber.
Ich kann aber die überwiegende Kritik an diesem Film nachvollziehen. Ja, er ist langsam, still und unspektakulär. Es ist eben kein echter "Thriller", es ist mehr eine Charakterstudie, wie zb "Brügge sehen und sterben". Wer die Filme von Claude Chabrol, Jean Pierre Melville und Jean Luc Godard mochte, der wird auch hier seine Freude dran haben; wer aber eher auf Terminator, Rambo und Avengers Action steht, sollte sich die Zeit sparen. Es geht aber auch, beides zu mögen.
Großartiges Weltraumkino! Natürlich ist es KEIN ScienceFiction, obwohl er immer so eingeordnet wird, aber hier ist ja nichts Wissenschaftsfiktion, alle gezeigte Technik existiert bereits. Natürlich weiß ich auch um die "Fehler". Und daher an all die Korinthenkacker hier: in jedem durchschnittlichen James Bond sind 10x mehr Fehler enthalten. Wayne interessierts? Wenn ich nur Fakten sehen will, schau ich ne Doku.
Auch wichtig: ich habe den Film NICHT in einem 3D oder Imax gesehen, sondern auf einem 40 Zoll Fernseher in SD Auflösung (weil derzeit Corona grassiert und Netflix wegen Bandbreite kein HD streamt). Trotzdem war ich überrascht, dass die 91 Minuten, die der Film tatsächlich dauert, nach gefühlten 30 Minuten rum waren. Ab dem Einschlag ist es durchgehend wahnsinnig spannend und das liegt nicht nur an den tollen Purzelbäumen und Sonnenaufgängen. Sandra Bullock ist eine hervorragende Schauspielerin - wer was anderes behauptet, hat schlicht keinen Plan. Clooney hätte es nicht sein müssen, stimmt, zumal er eh recht schnell nen Abgang macht, aber andererseits stört es auch nicht. Vor allem die Filmmusik hat mich sehr beeindruckt, die quasi unhörbar beginnt, und sich dann bis zum Ende hin immer mehr steigert.
So und jetzt hier mal meine Kommentare zu den 7 angeblich größten Fehlern im Film, vorgemäkelt von Neil Krass der Tyson.
- Eigentlich müssten die Haare von Sandra Bullock durch die Gegend flattern, doch die Frisur sitzt wie angegossen.
Hm. Sie trägt im Film eine Kurzhaarfrisur. SEHR kurz, Streichholzlänge. Was flattert denn da noch? Die meiste Zeit hat sie übrigens einen Helm und/oder eine Kappe auf.
-Die Raumstationen Hubble, die internationale Raumstation ISS und die chinesische Raumstation liegen alle auf einer Höhe, obwohl diese in Wirklichkeit teils einen Höhenunterschied von mehr als 100 Meilen vorweisen.
Ja ne iss klar. Der Film hätte dann aber leider nicht funktioniert. Gegenfrage: ist Forrest Gump wirklich um die ganze Welt gelatscht?
-Die meisten Satelliten umkreisen die Erde von West nach Ost. Die Trümmerteile im Film fliegen allerdings von Ost nach West.
Na das hab ich doch sofort gesehen! Darüber hab ich mich auch mächtig aufgeregt, man stelle sich vor: von OST nach WEST (Ironie OFF)
-George Clooney muss als Astronaut Sandra Bullocks Figur erklären, was bei einem Sauerstoffmangel geschieht. Als Ärztin, die in den Weltraum geschickt wird, sollte sollte ihr dies eigentlich klar sein.
Ja, aber der Zuschauer weiß es in der Regel nicht. Und da ist es eigentlich ok, wenn das jemand anderes erklärt, als der/die, die das Problem hat.
-Als Ärztin gehört es nicht in den Zuständigkeitsbereich von Sandra Bullocks Figur, am Weltraum-Teleskop Hubble herumzuschrauben.
Als Ärztin lernt sie auch nicht eine Sojus Kapsel zu landen. Na und?
-In Gravity wird die Satellitenkommunikation auf einer Höhe von 230 Meilen gestört. In der Realität fliegen diese jedoch hundertmal höher.
Und wenn John McLean in Stirb Langsam mit dem Feuerwehrschlauch aus dem Fenster springt, müsste ihn der Schlauch eigentlich in zwei Hälften teilen. Typische Ätsch-Bätsch Kritik.
-In der Szene, in der Sandra Bullock und George Clooney auseinanderdriften, hätte ein leichter Ruck genügt, um wieder zueinander zu gelangen.
Zugegeben, das ist die einzige echte Kritik, die nervt. Es sah aber realistisch AUS.
Sehr beeindruckendes Ehe/Liebes/Lebenskrisen Drama mit hervorragender Besetzung (Gene Hackman, Ann-Marget, Brian Dennehy). Vor allem Ann-Margret ist mir hier damals das erste Mal aufgefallen, da war sie schon über vierzig.
Was wie ein halbwegs interessanter Unterwasser SciFi anfängt wird bald zur Kulisse für einen strunzdämlichen Monsterquatsch.
Einer der besten Pixar Produktionen. Herzig, witzig, unterhaltsam und anrührend. Besonders beeindruckend: die Landschaften!
Drama aus dem Warschauer Ghetto. Gehört zum eindringlichen Spätwerk des Armin Müller-Stahl. Beindruckender Soundtrack von Dead Can Dance bzw. Lisa Gerrard. Man kann sich den gesamten Film derzeit auf Youtube ansehen.
Langweilig inszenierter Teenieabklatsch von Krieg der Welten. Voll mit pathetischem Schmonz. Reine Zeitverschwendung.
Zunächst: die Diskussion darüber, ob "fiktive" Grausamkeiten aus Auschwitz dazu führen könnten, dass Holocaustleugner neue Nahrung bekommen, halte ich für unsinnig. Holocaustleugner leugnen sowieso, und dann eine TV Serie als Quelle bzw. Argument anzuführen, wäre einfach nur dämlich. Was Holocaustleugner und Neonazis natürlich nicht davon abhält, genau das zu tun, aber damit erreichen sie ohnehin nur andere Holocaustleugner. Ich denke also nicht, dass ein vernünftiger Mensch dadurch den Holocaust anzuzweifeln beginnt.
Auch die Diskussion darüber, ob man die Shoah überhaupt zum Thema einer TV Serie machen sollen können dürfte, halte ich für heuchlerisch. Wenn Filme wie "Er ist wieder da" in der Rezeption durchgehen, oder auch "Inglorious Bastards" akzeptiert werden, dann sind auch solche Serien "erlaubt".
Ergo beurteile ich die Serie als das, was sie ist: eine Unterhaltungsserie, mit einem ernsten Hintergrund, der meiner Meinung nach in seiner Bedeutung keineswegs geschmälert wird. Besonders vor dem Hintergrund wiedererstarkenden Rassismus und völkischer Gesinnungen kann eine solche Thematik durchaus aufrütteln. Denn in Wahrheit sind die Nazis ja längst wieder da. Sie sitzen bei uns sogar im Bundestag. Und wenn ein Faschist wie Höcke in seinem Buch von "wohltemperierter Grausamkeit" spricht, dann unterscheidet er sich im Geiste nicht von den Bösewichten der Serie. Dieser ganze hirnverbrannte Schwachsinn wie die "Reinerhaltung des Blutes" wird ja hierzulange wieder so salonfähig, dass man gar nicht so viel essen kann, wie man kotzen will.
Die nächste Diskussion, die hier geführt wird, ist die der "Selbstjustiz". Selbsternannte jüdische Rächer töten Naziverbrecher, die Unsägliches zu verantworten haben. Und das ist jetzt auf einmal böse? Darüber kann ich nur lachen. "Ein Mann sieht Rot" wird also akzeptiert? All die erfolgreichen und unbestrittenen Rächerfilme gehen einfach so durch, aber wenn ein paar jüdische Überlebende aus Auschwitz die Knarre oder das Rasiermesser in die Hand nehmen, um deutsche Täter zu richten, ist das auf einmal "unerträgliche Selbstjustiz?" Ich glaube, hier sollte jeder mal seinen eigenen latenten Antisemitismus hinterfragen.
Und nicht zuletzt leistet die Serie einen wertvollen Beitrag zur amerikanischen Geschichtsbewältigung, indem sie so manchen zum erstenmal über die "Operation Paperclip" informiert. Einem Skandal der amerikanischen Politik, dem viel zu wenig Aufmerksamkeit gewidmet wird. Ist es nicht vielmehr so, dass der Rassismus in den USA so tief verankert ist, dass der Holocaust gar nicht mal so sehr als Unrecht empfunden wird? Angesichts der Vorkommnisse in den USA ist ein solches Jahrhundertverbrechen auch in "Gods own Country" nicht völlig undenkbar. Vielleicht kann die Serie hier ein wenig sensibilisieren.
Nur 6 Punkte erhält die Serie von mir trotzdem und zwar zum einen wegen der klischeehaften Crew, die nun wirklich aus der Feder eines Teenagerautors stammen könnte. Zum anderen wegen des absolut unglaubwürdigen Twists am Ende. Dass ein ehemaliger Auschwitzverbrecher zum Juden mutiert, der sich jetzt an die Spitze einer Rächertruppe setzt ist mir derart an den Haaren herbeigezerrt, dass ich bei der Enthüllungsszene einfach nur aufgestöhnt habe. Ist ja ok, dass Superstar Al Pacino nur eine Staffel machen wollte, aber ... so?
Die immerhin noch sechs Punkte bekommt die Serie von mir auch nur wegen ihm. Er ist wirklich das Highlight der "Mischpoke", beeindruckt durch seine schwergewichtige Mimik und Gestik und trägt die gesamte Handlung. Und ein klein wenig noch "How I met your mother" Protagonist Josh Radnor überzeugt mit seiner schalkhaften Großäugigkeit. Und dann ist ja noch Lena Olin als dämonische Grand Lady. Den Mann mit dem Schnauzbart in der letzten Einstellung dann noch als Leckerli für Staffel 2 anzudeuten, erschien mir dann nur noch billig. Trotzdem machte die Serie Spass. Unterhaltung funktioniert eben auch auf mittelmäßigem Niveau.
Lucy hatte ein absolut konsequentes Ende. Eine Fortsetzung wäre einfach nur Quatsch.
Der bisher dümmste und mit Abstand schlechteste Film der X-Men Reihe. Der einzige gute Satz stammt von Raven, als sie meint, dass es ja eigentlich X-Women heissen müsste, weil hier immer die Mädels die Jungs aus der Klemme ziehen müssten.
Ich war immer ein großer Fan von Jean Grey (natürlich NUR mit Famke Jansen und nicht diesem College Girl hier), aber ihre Kräfte nun mit einer "Sonneneruption", die logischerweise als wabernder Lichtklumpen im Orbit des Planeten herumgeistert zu erklären, einer Kraft, deren Herkunft und Sinn einfach irgendwie larifari postuliert wird, hat mich verärgert. So etwas beleidigt meine Intelligenz.
Die Materialschlacht am Ende und Jeans krasse Superkräfte sind ganz spaßig anzusehen, aber die herbeigedichteten Gruselaliens versauen mir die gesamte X-Men Lore. Und ohne Wolverine macht das alles sowieso keinen Spaß.
ACHTUNG SPOILER +++++++++++
Mystique einfach sterben zu lassen und das auch noch auf eine derart entwürdigende Weise ist in meinen Augen ein Autorenverbrechen. Da hätten sie besser den dämlichen Professor X geköpft.
Die Kampfszenen sind ausgezeichnet, auf Bond Niveau, aber das ist auch schon so ziemlich alles, was die Serie zu bieten hat. Die Darsteller sind unterdurchschnittlich mit Ausnahme von Emilia Schüle, "Red John" Michael Gaston und "Eye Candy" Hyo Ju Han. Am nervigsten ist aber der total verwirrende Plot, der nicht nur in unterschiedlichen Zeitebenen mäandert, sondern auch noch alle 5 Sekunden den Ort wechselt. Wie diese ganzen Stränge zusammengehören und um was es letztlich eigentlich geht, wird dem Zuschauer konsequent vorenthalten. Ich bin ja ein großer Freund von komplexen Plots (bestes Beispiel: Black List), aber hier zweifle ich daran, dass die Autoren selbst noch durchblicken. Der Schluss der Serie (Staffel 1) ist eine Zumutung, da praktisch so gut wie nichts aufgeklärt wird. Ich werde die Serie definitiv nicht weiterschauen.
Nazanin Boniadi ist mir allerdings ein Begriff. Sehr schöne Frau, das. Wirkte damals auf mich sehr willensstark, mutig und intelligent. Ich kenne sie aus Homeland, wo sie eine iranische US Agentin spielte. Schon damals hab ich sie gegoogelt, weil sie mir sehr positiv aufgefallen war.
In jeder Folge mindestens zwei hammergute Kampfszenen sind schon Grund genug, sie zu schauen. Der Rest hechelt den originalen Bourne Filmen hinterher ohne jemals die gleiche Spannung zu erzeugen. Stellenweise sekundenlange Sprünge von Charakter zu Charakter machen die Serie nicht atemlos sondern eher kurzatmig. Der Schluss der ersten Staffel ist enttäuschend.
Gut konstruierter Durchschnittsthriller, der ein wenig mit psychologischen Verwirrmustern spielt. Der Titel ist Programm. Allerdings insgesamt recht flach. Ashley Judd ist natürlich Eye Candy pur.
Nette Cop Serie, die gut unterhält und die Polizeiarbeit - erstaunlich frei von Pathos - recht annehmbar vermittelt. Eine gute Ergänzung zu Serien wie Blue Bloods, Chikago P.D. oder 19-2.
Meine vergleichende Aufzählung soll natürlich dezent darauf hinweisen, dass es Cop Serien gibt, wie Sand am Meer. In allen Sprachen und allen Ländern. Warum dieses Sujet so ungemein beliebt ist, wäre mal ein gutes Thema für eine Abhandlung. Folglich muss sich jede neue Serie erstmal hervorheben, eine USP entwickeln und beweisen, dass sie es wert ist, geschaut zu werden. The Rookie schafft das aber gleich mühelos in der ersten Folge, und das liegt definitiv am Hauptdarsteller Nathan Fillion.
Fillion präsentiert uns einen lebenserfahrenen und "altersweisen" Anfänger - ein Widerspruch in sich. In der Polizeiarbeit also ein absoluter Neuling, ist er von der Persönlichkeit her aber eher ein Veteran. Diesen Spagat vermittelt uns der serienerfahrene Salonlöwe Fillion mit Bravour. So beleuchtet er für uns die Polizeiarbeit mit einer naheliegend emotionalen und mitfühlenden Note. Gerade die empathischen Momente sind es auch dann, die der Serie ihr Couleur verleihen. Natürlich darf auch der Fillioneske Humor nicht fehlen, deswegen hat man ja überhaupt eingeschaltet. Diese verschmitzte Filouhaftigkeit gepaart mit einer spitzbübischen Strassenschläue kennzeichnet fast jede seiner Rollen.
Ich will aber nicht den Eindruck erwecken, als sei die Serie eine Oneman-Show. Das ist sie ganz und gar nicht. Die Screentime ist fast gleichmässig auf alle anderen Charaktere verteilt, so dass die Serie viele Gesichtspunkte liefert. Fillion ist nur der Kitt, der alles zusammenhält, aber die einzelnen Darsteller sind durch die Bank hervorragend inszeniert.
Edit nach einem Jahr und fast vollständige Sichtung der 2. Staffel: Viele Kritiken hier bemängeln den "Realismus" der Serie. Der sei nicht gegeben. Sie bemängeln auch, Fillion hätte als Rookie viel zu viel Action in seinen Einsätzen.
Meine Güte.
Was seid ihr für Leute? Wer beschwert sich in einer fiktionalen Polizeiserie über zu wenig Realismus? Und über zu viel ACTION??? Natürlich sind diese Serien nicht "realistisch". Sie sind FIKTION. Sie wurden von Drehbuchautoren erfunden, nichts davon ist wirklich passiert und die Welt die sie schildern, ist genau so realistisch, wie sie sein soll, um Spannung zu erzeugen. Wenn ihr realistische Polizeiarbeit sehen wollt, dann schaut ne Doku oder solchen Realityshow Quatsch wie "Auf Streife" etc. Aber beschwert euch doch bitte nicht bei einer Dramaserie über zu wenig Realismus. Es wird auch kritisiert, die Charaktere wären nicht glaubwürdig oder die Handlung sei in der 2. Staffel gar langweilig. Das kann ich nicht bestätigen. Im Gegenteil, die Doppelfolge mit der Serienmörderin und der gekidnappten Lucy war unglaublich spannend. Das einzig unerklärliche Phänomen für mich ist hier, warum Fillion in der 2. Staffel wie um 10 Jahre gealtert aussieht.