Yanthalbor - Kommentare

Alle Kommentare von Yanthalbor

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    über Carter

    Wenn die Koreaner Actionfilme drehen, wissen sie einfach nicht, wo sie aufhören müssen. Eine Ballerorgie jagd die andere, eine Verfolgungsjagd reiht sich an die vorige, und wenn man denkt, jetzt käme endlich mal der finale Showdown, dann steht ein vorher durch einwandfreien Kopfschuss getöteter Bösewicht wieder auf.
    Dieser hier verwirrt durch eine hanebüchende Seuchenstory, die so keinen rechten Sinn ergeben will. Nordkoreanische "Rebellen" sind nicht etwa an Freiheit interessiert, sondern wollen nur eine noch schlimmere Diktatur mit neuen Bossen. Wenigstens haben sie eine halbwegs schlüssige Erklärung für den Gedächtnisverlust, doch das Ende toppt dann alles: kaum haben Held und Familie endlich die nichtendenwollenden Gewaltorgien überstanden, fahren sie mit dem Zug über eine lange Brücke, die dann urplötzlich in die Luft fliegt. War also alles für die Katz. Na toll. Fazit: braucht kein Mensch. Sollmaniemehrgucken.
    Einzig hervorzuheben sei die CGI Kamera.

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      Yanthalbor 16.08.2022, 15:04 Geändert 16.08.2022, 15:08

      „‚Lederstrumpf‘ war eine abenteuerlich schöne Produktion, die Kostüme und die Kulisse waren von den rumänischen Co-Produzenten mit großer Sorgfalt und Detailtreue angefertigt worden. Aber ich möchte die vier Drehmonate nicht nochmal mitmachen. Wir haben zum Teil bei 15 Grad Minus gedreht. Wenn der Produzent zum Set-Besuch gekommen wäre, hätten ihn die Darsteller gelyncht.“

      – Hellmut Lange
      (aus Wikipedia, Artikel über Hellmut Lange)

      Die Adventsvierteiler waren ja immer das große Jahresends-TV Event schlechthin. Wer aus meiner Generation erinnert sich nicht an "Die geheimnisvolle Insel", "Die Abenteuer des David Belfour" (mit der wohl schönsten Filmmelodie aller Zeiten, die später von der Kelly Family ohne Angabe des Komponisten gecovert wurde), und dem absoluten Juwel und Höhepunkt der Adventsvierteiler: Der Seewolf, von Wolfang Staudte nach einer Auswahl von Jack London Romanen und Erzählungen.

      Der Lederstrumpf gehört hier ins Mittelfeld, wobei allerdings die beiden Hauptstarsteller Hellmut Lange und Pierre Massimi besonders im Gedächtnis geblieben sind. Hellmut Lange, mit seiner markanten Stimme und dem durch Kriegsnarben gezeichneten Charaktergesicht ist damals zum deutschen Superstar avanciert. Die Produktion selbst ist ein wenig "besser", sprich: werksgetreuer als die unsäglichen Karl May Verfilmungen. Vor allem die Kritik an der Industrialisierung und der damit verbundenen Entmenschlichung sowie der brutale Umgang der weißen Einwanderer mit den indianischen Ureinwohnern werden thematisiert. Dies durchaus gemäß der Literaturvorlage, denn der Autor James Fenimore Cooper galt schon zu Lebzeiten als Kritiker des amerikanischen Wirtschaftssystems, schrieb und wetterte gegen die Ausbeutung der Natur und mahnte zum fairen Umgang mit Indigenen. Cooper gilt heute als einer der herausragenden Vertreter der frühen romantischen amerikanischen Literatur, zu einer Zeit, da aus Amerika in kultureller Hinsicht praktisch gar nichts erwartet wurde. Vielleicht sollte sich das jeder Europäter klarmachen, dass hier ein amerikanischer Urschmerz verborgen liegt: die mangelnde Akzeptanz durch das europäische Kulturbürgertum. Amerika galt als Land der Wilden, Ignoranten, der Ausbeuter und der Klerikalen Spinner. Allerdings auch als Land der Freiheit und Demokratie, welche Cooper auf seinen Reisen durch Europa glühend verteidigte.

      Aber ich schweife ab. Es ist allerdings kaum möglich, über den Lederstrumpf zu reden, ohne auch über Cooper zu reden, der als Vorbild von Karl May und Herman Melville gelten durfte. Literarisch (wenn auch nicht stilistisch) kann man ihn durchaus als haushoch überlegen gegenüber einem Schwurbler und Schwafler wie Karl May betrachten. Man verzeihe mir diesen Seitenhieb: ich bin ein Fan von Karl May und habe seine Bücher geliebt. Aber man kann heute nicht umhin, ihn in seiner ganzen hochstaplerischen Präsenz zu umreissen.

      Die Verfilmungen selbst, nun ja, sind nicht gut gealtert. Die Dialoge sind hölzern (was allerdings hier auch der Vorlage geschuldet sein mag) und die Handlung mächtig eingedampft, aber das waren die Vierteiler ja schon immer. In jedem Fall sind sie ein Stück deutscher Filmkultur, dessen man sich nicht schämen muss.

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        Yanthalbor 15.08.2022, 17:51 Geändert 15.08.2022, 18:05

        Wendet sich an das Zielpublikum von John Wick und Day Shift - das aber uunmstößlich enttäuscht wird. Die Story passt auf einen Bierdeckel (Prinzessin soll von bösem Eroberer zwangsgeehelicht werden, wird bockig, eingesperrt, befreit sich und metzelt alles nieder, was ihr in die Quere kommt, bis sie dann am Schluss dem Oberbösen die Rübe runterhaut). Die Kampfsequenzen sind teilweise ganz nett anzusehen, meistens aber total überzogen und unrealistisch. Wie dieses zarte Geschöpf ohne jede Waffe, gekleidet in ein extrem unpraktisches Hochzeitsgewand einen 3 Meter großen Hünen mit Hörnerhelm platt macht, ist zwar vergnüglich, aber Quatsch. Dazwischen immer mal wieder "Sensei-Rückblenden" mit so überaus weisen Plattheiten wie "Du musst mit dem Herzen kämpfen". Blah Blubb, kennen wir aus gefühlt ALLEN Kung Fu Filmen der 70er Jahre sowie ihrer zahllosen Remakes und Zitatfilmen.

        Man sieht dem Film merklich an, dass er aus der Retorte stammt. Alles an ihm ist künstlich und leblos. Schlicht: Disney Kacke zum Sonntagnachmittag, nur für Kinder leider viel zu brutal. Wobei: die Idee, einer Märchenprinzessin in einem Disney Schloss mal einen ganz anderen Auftritt zu geben, hat ja was. Damit hat man mich ja auch geködert, weil mich der Gedanke durchaus hellhörig machte - nur leider ist es total flach umgesetzt worden. Wer weiss, welche Wandlungen das Drehbuch durchgemacht hat, bis dieser polierte Schwachsinn übrig blieb.

        EDIT: noch ein Wort zu Joey King, der Prügelprinzessinnendarstellerin. Ich bin ein echter Fan von ihr, denn sie ist eine begnadete Künstlerin. Aber hier wird sie leider völlig unter Wert verhackstückt.

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          Um mich den Fürsprechern anzuschließen: ja die Filmmusik ist unsterblich und ein Klassiker des wehmütigen Northern-Celtic-Sounds (vergleichbar mit Mike Oldfields "Guitars" Album). Der Film selbst ist trotz seines Themas eher unaufgeregt, und genau das ist aber auch seine Stärke. Es ist ein Film, in dem man sich verlieren kann. Die Ökobotschaft, damals noch überzogen wirkend, ist heute schon fast zahm. Denn, dass der durch Reagan begründete Turbokapitalismus unwiderruflichen Schaden in der ganzen Welt angerichtet hat, ist heute unbestritten. Der Film lohnt sich allein schon wegen Grand Old Burt.

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          • Das Beste am Film ist Ana de Armas. Ihr Name ist Programm ^^

            • Yanthalbor 13.08.2022, 14:41 Geändert 13.08.2022, 14:45

              Ana de Armas ist wirklich ein Shooting Star. Das erstemal sah ich sie als bildhübsche KI Geliebte in Blade Runner 2049 und musste sie sofort googlen. Da war kaum etwas über sie bekannt. Und nur wenige Jahre später ist sie in aller Munde. Sie ist nicht nur absolutes Eye Candy, sie hat auch eine enorme Leinwandpräsenz. Ich wünsche ihr sehr, dass sie noch ganz groß rauskommt, so als weibliches Pendent zu Tom Cruise oder Keanu Reeves.

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                Yanthalbor 13.08.2022, 12:27 Geändert 13.08.2022, 12:30

                John Wick gehört mit großem Abstand zum besten Action Franchise überhaupt. Und das liegt nicht zuletzt an der stoischen und wortkargen Darstellung durch Stilikone Keanu Reeves.
                Wer sich an den 2 Gesichtsausdrücken stört, dem sei gesagt: mehr hat John Wick auch gar nicht, eigentlich reicht sogar nur einer, der ausdrückt:
                "Du kannst machen, was du willst, und wenn du den drölfzigsten Dan im protorussischen Arsch-Kun-Do besitzen solltest, und 2000 Warlords dir bereits eine Tonne Killerorden an die Brust gepflanzt haben, jetzt wirst du 100% sterben. Warum? Weil ich John Wick bin, und du nicht."
                Dass Reeves durchaus mehr als einen Ausdruck beherrscht, beweisen seine vielen unterschiedlichen Rollen in sehr guten Filmen, von "Das Haus am See" über "Speed", "Gefährliche Brandung", "Johnny Mmenmonic" bis hin zu Matrix I, II und III. Keanu Reeves ist nicht nur eine Ikone, er ist eine Legende. Schon allein seine Outfits sind ein Ausbund an Coolness. Seien es die langen Mäntel oder die Priestermontur in Matrix, oder der rabenschwarze Anzug mit ebenso nachtschwarzem Hemd und Accessoires wie in John Wick.

                John Wick ist kein Killer der alten Schule. Er ist ein Killer der Metaschule aller Killer. Er ist das Paradebeispiel einer lebenden Waffe, die von skrupellosen Dreckskerlen ein- oder freigesetzt wird, niemals aber von ihm selbst. Er wollte eigentlich nur einen geruhsamen Lebensabend mit seiner Frau. Aber dann stirbt die ihm weg und die wenigen Dinge, die ihm noch wichtig waren, sein Auto und vor allem der kleine Hund, werden ihm genommen. Teils eins macht ihn also zur Rachemaschine. Teil zwei zum gezwungenen Handlanger und Teil drei zum Überlebenskünstler. Aber stets ist er eine Kampfmaschine, die zum Äußersten getrieben wird.

                Was bei John Wick den Zuschauern schlicht den Atem abschnürte, war nicht der Kill Count an sich. Zugegeben - der ist extrem hoch. Von ca. 150 im ersten Teil steigert sich das mit jeder zusätzlichen Filmminute. Aber es ist vor allem die unglaubliche EFFIZIENZ des Tötens, die uns kopfschüttelnd mit offenem Mund dasitzen lässt. John Wick quält nicht, er foltert nicht, er vergeudet keine Emotion an seine Gegner. Die natürlich allesamt Untermenschen sind, die den Tod verdient haben. Seine Gegner sind noch amoralischer als er, deutlich bösartiger und völlig ohne Skrupel. Sein gesamtes Umfeld besteht aus purer Gewalt, aus Hinterlist, aus Macht- und Geldgier. In Wahrheit kämpft John Wick nicht einfach nur gegen irgendwelche Bodyguards und Mafiaschläger, er kämpft gegen das System an sich. Wobei er die Mittel des Systems gegen dieses wendet. Wer genau hinschaut, erkennt in John Wick die ultimative Faschismus Kritik. Denn genauso effizient, wie er tötet, werden hier effizient Werte geschöpft. Und es gibt eigentlich nur Opfer. Selbst die Obersten Bosse sind Gefangene dieses Systems, können ihm nicht entrinnen und schwimmen letztlich mit dem Strom. Die wenigen Rebellen - wie zb der Morpheus im Taubenschlag - werden brutal bestraft.

                Natürlich ist John Wick ein Übermensch, ein Superheld in diesen schon fast mechanisierten "Hunger Games". Wo eine Katniss Everdeen noch mit Fanatismus und ethischer Entrüstung edle Motive rekrutieren konnte, da kann ein John Wick nur noch emotionslos beseitigen. Er mordet, aber er plündert nicht. Insofern verkörpert John Wick leider auch den amerikanischen Traum: wenn du dich nur bis zum Äussersten anstrengst, wenn du dich bis aufs Blut selbst ausbeutest, dann kannst du es schaffen. Was schaffen? Genau: überleben. Nicht mehr und nicht weniger. Das ist der amerikanische Traum in seiner ganzen kümmerlichen Nacktheit: einer gegen alle. Und da stört eine Krankenversicherung für jeden nur, denn das würde ja die Mühsal verwässern.

                Nun, ich bin jetzt etwas abgeschweift. Egal. Man kann einfach nur einen unterhaltsamen Ballermovie darin sehen, und das ist auch ganz in Ordnung. Aber man kann in diesem Blutmärchen auch ganz andere Dinge erkennen. Wie in fast allem.

                Mir selbst ist eine Szene aus dem zweiten Teil besonders in Erinnerung geblieben. Als John Wick seine Zielperson trifft, die Schwester des ruchlosen Auftraggebers, zeigt er eine tiefe Menschlichkeit, ein Verständnis für die Situation und eine Gnade, wie wir sie wohl noch nie bei einem Killer erwartet hätten. In diesem Augenblick sind sowohl das Opfer als auch der Killer größer als das Leben selbst. Sie sind Synonym für die Kaputtheit und Krankheit dieser Welt. Und die Zeit scheint stillzustehen. Das ist die Macht der Bilder - die vielleicht sogar ein ganz klein wenig in uns ändern könnten.

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                  Yanthalbor 27.07.2022, 01:20 Geändert 27.07.2022, 01:24

                  Chris Evans alias Captain America als Freddie Mercury-Verschnitt mit Pornobalken tänzelt wie ein Geisteskranker durch eine Mordorgie. Durchaus sehenswert. Drehbuch von der Stange, CGI normale Hollywood Qualität und immerhin Eye Candy Ana de Armas sowie Jessica Henwick machen neben Ryan Gosling und Billy Bob Thornton den Streifen zu einem amüsanten Popcorn Vergnügen. Nicht mehr und nicht weniger.

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                    Yanthalbor 04.07.2022, 01:43 Geändert 04.07.2022, 02:03

                    Wildes eklektizistisches Endzeit Spektakel mit einer guten Rhona Mitra (die übrigens mal als Lara Croft Model anfing). Ich persönlich konnte mit den überdeutlichen Anleihen, die bis zum Abklatsch reichen, wenig anfangen. So leben die einen als Endzeitspinner mit MadMax Look und entsprechenden Fahrzeugen in der Stadt, und ihr Boss gebärdet sich ebenso tollwütig wie sein Mad Max Jenseit der Donnerkuppel Pendant. Und dann haben wir eine andere Gruppe, die sich auf ein schottisches Castle zurückgezogen hat, in Ritterrüstungen auf Pferden stolziert, mit Streitkolben und Pfeil und Bogen kämpft, grobe mittelalterliche Wollkleidung trägt, und sogar in original mittelalterlichen Kopfbedeckungen herumläuft. Die einen verfügen über massenhaft Sprit und elektrischen Strom, um sogar ein gewaltiges Bühnen-PA zu befeuern, während die anderen den Käse mit dem Holzmesser schneiden. Ergibt insgesamt absolut keinen Sinn. Am Schluss rast die Heldin mit einem zuvor eingemotteten Bentley über eine menschenleere Autobahn quer durch die Highlands. Einer Autobahn, die seit 30 Jahren nicht gewartet wurde und wunderbarerweise keinerlei Schlaglöcher oder andere Straßenschäden aufweist. Und obwohl ansonsten überall die Rostlauben im Weg stehen, ist hier alles frei. Und der Bentley springt nach 30 Jahren Stillegung einfach locker und brüllend an, alles funktioniert tadellos und - oh Wunder - auch die Reifen haben vollen Druck. Als ich meinen 250er Benz nach 20 Jahren aus dem Schuppen holte, waren die Reifen aber mal so was von platt.
                    Der Film wimmelt also von derber Unlogik. Trotzdem ist er durchaus unterhaltsam, und Rhona Mitra entschädigt sowieso für jeden Blödsinn.

                    Zu erwähnen wäre aber noch, dass RTL und Nitro diesen Film in einer unverschämten Schnittfassung zeigen, die die den Film komplett verstümmelt hat. Welche Idioten sind für so was eigentlich verantwortlich?

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                      Dass eine Neuauflage kommen sollte, war schon länger klar, überraschend war dann doch, dass sie ohne Timothy Hutton auskommen musste. Man hatte ihn wegen - inzwischen entkräfteter - Vorwürfe einer angeblichen Vergewaltigung aus der Serie geschrieben. Wer nun befürchtet hat, die Serie käme ohne den "Mastermind" nicht aus, irrt. Sophie Devereaux erweist sich als gelehrige Schülerin und vor allem Hardison verfügt über genügend Intelligenz, um sich die amüsanten Heists einfallen zu lassen. Was er aber nur in der ersten und letzten Staffel tut, denn in der Zwischenzeit kümmert sich seine kleine Schwester als Hackerin um das Team. Neuzugang Noah Whyle, der allen Zuschauern wohl noch bestens als "Dr. Carter" aus ER im Auge sein sollte, aber auch aus den Fantasy Filmen der "The Quest" Reihe (und Serie) wird hier ein wenig halbherzig als Nate-Ersatz serviert, findet sich zwar ins Team gut ein, blüht aber erst gegen Ende so richtig auf. Es hatte für mich aber fast den Eindruck, dass mit Hutton für die Darsteller auch eine Last verschwunden ist. Die einzelnen Figuren des Teams kommen nun besser zur Geltung. Allen voran mal wieder mein Liebling Beth Riesgraf, deren "Parker" so liebenswert skurill wie "skilled" rüberkommt, dass es einfach Freude macht, ihr zuzusehen. Die Folgen mögen nicht so diabolisch daherkommen, wie in der Originalfolge, auch fehlt ein permenenter Gegenschurke, doch tut die neue Leichtigkeit der Serie gut. Die Episoden wirken kompakter und fluffiger und weniger durch seelische Schwermut überschattet. Insgesamt hat jede Folge überzeugt und Spass gemacht. Von mir daher eine klare Empfehlung.

                      • 8 .5

                        Eine spritzige, witzige und intelligent gemachte Heist / Robin Hood Serie. Eine Gruppe ehemaliger Krimineller um einen ehemaligen Versicherungsdetektiv helfen den Opfern des Systems und bestrafen die Täter. So einfach dieser Pitch klingt, so sehr kann man ein solches Thema verhauen. Hier gelingt aber die Balance zwischen dezenter Systemkritik, Thriller und Humor. Die Heists - meist im retrospektiven Tarantino (Jackie Brown) Stil inszeniert wissen immer wieder auf amüsante Art zu überraschen.
                        Was aber das Ganze zum echten Serienerfolg macht, sind die Darsteller und die Chemie der Rollen untereinander. Allen voran der genialische und ebenso kaputte Hutton, der die Truppe mit finsterer Nonchalance führt. Aber auch Beth Riesgraf vermag mit ihrer heiter-bis-wolkig-verschrobenen Art zu begeistern.

                        • 4 .5

                          Als Fan von HIMYM kann ich leider nur sagen: lahm. Hier zündet kein Witz, keine Situation kann auch nur annähernd die authentische Verrücktheit der Originalserie einfangen. HIMYM war ja bereits ein Versuch, am Erfolg von Friends anzuschließen - und ist gelungen. Friends ist regelrecht langweilig im Vergleich zu HIMYM. Aber damals hat man ja auch nur das "Prinzip" - Kumpels in der Großstadt erleben amouröse Abenteuer - nachempfunden. HIMYF ist ein ganz offenener Abklatsch. Wäre auch in Ordnung, wenn es wenigstens lustig wäre. Ist es aber leider nicht.

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                          • Ich mochte das Voice over. Vor allem in der "Tears in Rain" Szene. Ich finde auch, dass der Film das braucht, sorry.

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                            • Bei dieser Serie muss man ohnehin hart im Nehmen sein. Sich von einem liebgewonnenen Charakter zu verabschieden, ist hier leider normal.
                              RIP John Winchester, Bobby, Jo und Ellen, Crowley und viele andere. Die einzige Figur, auf die ich wirklich hätte verzichten können, ist Luzifer. Der nervt nur.

                              • 7 .5

                                Leider habe ich das Teil auf Pro7 aufgezeichnet, da wurden mal wieder die krassesten Sequenzen rausgeschnitten. Aber ansonsten solide Unterhaltung, papierdünne Story und am Ende der übliche Rambo Showdown mit aufgestellten Fallen und der Ein-Mann Armee, die eine ganze Horde ultraböser Mädchenhändler abmetzelt. Zum Schluss darf dann noch der gute alte Compound Bogen zum Einsatz kommen. Bis auf den ersten Rambo, dem man ja noch eine gewisse gesellschaftliche Relevanz konzedieren konnte, waren alle Rambos reine Blutorgien, und das ist auch ok so. Davon ist dieser hier der am wenigsten spektakuläre, aber dennoch gute Unterhaltung.

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                                  Yanthalbor 03.06.2022, 18:28 Geändert 03.06.2022, 18:29

                                  Unter den 100 besten Science Fiction Filmen belegt er "nur" Patz 16 (hinter Star Wars!) und für 944 User (Stand Juni 22) ist er ein Hassfilm. Das muss man tolerieren. Eine eher infantile Space Opera wie Star Wars (der ja durchaus seine Qualitäten hat) über diesen Meilenstein zu stellen, grenzt für mich an Blasphemie, aber Qualität wird leider nicht immer erkannt. Ihn zum Hassfilm zu machen, kann ich mir eigentlich nur dadurch erklären, dass viele mit dem Tempo nicht klarkommen und noch viel mehr ihn einfach nicht verstanden haben. Das ist aber verzeihlich, weil nachvollziehbar.

                                  2001 Odysee im Weltraum kannte ich zuerst als Buch von Arthur C. Clarke. Für mich waren Filme ohnehin die ersten 18 Jahre meines Lebens nicht sonderlich relevant, ich war eine Leseratte. Als ich den Film dann 10 Jahre nach seinem Erscheinen das erste Mal sah, verstand ich ihn dann eben auch. Weil ich ja das Buch gelesen hatte, und daher die verwirrenden Sequenzen am Schluss richtig einordnen konnte. Ich denke mal, die Szenen mit Bowman im Hotelzimmer sind für die meisten Zuschauer quälend und unverständlich. Wenn man aber das Buch gelesen hatte, dann weiß man, dass genau dieses Hotelzimmer, sowie einige andere Kulissen Teil einer Soap Opera sind, die ganz zu Anfang in der Fähre zur Raumstation im Unterhaltungsprogramm gezeigt wurden. Und da die "Wesenheiten", die später Bowman entführen und zum Sternenkind machen, nur eine Filmkulisse sahen, konnten sie auch nur eine solche nachbauen. Bowman entdeckt später auch, dass im Kühlschrank überwiegend Nahrungsattrappen stehen. Das weiss man aber leider wirklich nur, wenn man das Buch zuvor gelesen hat. Auch die Sternenreise, der Raumschifffriedhof und viele andere Details, erschließen sich nicht durch die Bilder sondern nur durch das Buch. Daher kann ich verstehen, dass viele Zuschauer genervt waren.

                                  Der Film berührt sehr viele Ebenen der Science Fiction. Er schwelgt in Bildern einer möglichen technologischen Zukunft, Bilder, die heute einfach nicht mehr spektakulär sind. Schwerelosigkeit kennen wir aus den alltäglichen Spacenight Bildern des bayrischen Rundfunks. Bildtelefon ist Alltag geworden. In Zeiten, in denen ein alberner Nerd wie Howard Wolowitz in The Big Bang Theory ins All fliegt, wirkt die Einleitung von 2001 regelrecht antiquiert. Wer also Ende der 60er noch in Verzückung geriet, kann heute nur noch darüber gähnen. Dafür kann der Film aber nichts.

                                  Die wichtigste Ebene aber ist die des Existenzialismus und der eigenen Erklärung des "Missing Link" in der Evolution zur Intelligenz. Der Monolith als verbindendes Element von der Steinzeit bis in die Zukunft. Evolution ist ohnehin das Thema des Films, denn diese gleiche existenzialistische Frage stellt sich später im Kampf Mensch gegen Maschine, als eine hochentwickelte KI Mordpläne entwickelt, um selbst der Abschaltung zu entgehen. Was ist das Ziel der Evolution? Das letzte Bild zeigt es uns: die Entwicklung des Menschen zur Superintelligenz, die frei im All schwebend, Teil von Allem wird. Darüber könnte man Abhandlungen schreiben, aber ich tue es hier erstmal nicht. Vielleicht später, wenn mich die Erklärungswut überkommt. Solange muss man akzeptieren, dass ich 2001 für den mutigsten Science Fiction Film aller Zeiten halte. Und technisch immer noch Up to Date, obwohl er gänzlich ohne CGI auskommt.

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                                    Yanthalbor 03.06.2022, 18:00 Geändert 03.06.2022, 18:03

                                    Ich kann durchaus verstehen, dass man diesen Film aus heutiger Sicht sehr ungnädig beurteilt. Für mich ist das ein zeitloser Klassiker, mit einer Starbesetzung, die ihresgleichen sucht: John Wayne, Robert Mitchum und James Caan - eine solche Konstellation hat es nie mehr gegeben. Und dann noch von Regisseur Howard Hawks!

                                    Allein der Name Alan Bourdillian Trehearne aka Mississippi, geht einem nie wieder aus dem Kopf. Mitchum als versoffener Sherrif - einfach eine Ikone. Der Film ist sogar sehr spannend, arbeitet aber natürlich mit alten Mitteln, die heute längst nicht mehr en vogue sind. Bei uns läuft dieser Film, neben "Unternehmen Petticoat" mindestens einmal im Jahr.

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                                      Einer der schönsten Filme, wenn nicht der beste von Blake Edwards. Dieser Film hat alles, was eine charmante, witzige und sogar spannende Kriegskomödie braucht: Frauen an Bord eines U-Boots (samt trocknender BHs im Torpedoraum), einen überaus sympathischen aber leicht überforderten Kommandanten (Cary Grant), einen lausbübischen und schlitzohrigen Herzensbrecher (Tony Curtis) und ein pinkes (!!!) U-Boot. We all live on a pinky Submarine .... Ein Klassiker, der bei uns mindestens einmal jährlich läuft, weil meine Frau ihn liebt. Zumal noch aus unser beider Geburtsjahr.

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                                        Na dann wollen wir mal die Durchschnittsnote ein wenig anheben. Ich weiss wirklich nicht, warum viele hier derart streng zu Filmen dieser Art sind. Manchmal vermute ich, dass bereits das Genre mit niedrigen Wertungen abgestraft wird. Was erwartet man von einer Komödie? Dass sie lustig ist. Und das ist diese hier auch, nur halt nicht so ein Brüller, wie, sagen wir mal, "Das Leben des Brian". Denn zum einen ist es eine amerikanische Familienkomödie und zum zweiten die Verfilmung eines Kinderbuchs. Da kann man keinen abgrundtiefen und mehrbödigen Kulturwitz wie bei einer Monthy Python Produktion erwarten.

                                        Warum ist der Film 7 Punkte wert?
                                        Weil:

                                        - er ausgezeichnet unterhält
                                        - der Cast einfach nur hervorragend ist (Uma Thurman in einer normalen Mutterrolle wirkt auf mich verstörend). Man merkt diesen alternden Größen die Spielfreude an.
                                        - der Generationenkonflikt fein ausgearbeitet wurde.

                                        Warum er keine 10 Punkte wert ist?

                                        - weil er eben nur an der Oberfläche kratzt (was aber zu erwarten war)
                                        - sich die Witzigkeit in Grenzen hält.

                                        Natürlich hätte ein Regisseur wie Claude Chabrol mit - sagen wir mal - Michel Piccoli als Grandpére, eine viel abgründigere Dramödie draus gemacht, vielleicht wäre sogar Blut geflossen. Aber man soll manchmal auch einfach nur essen, was auf den Tisch kommt.

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                                        • 6 .5

                                          Routinierte Buddy Action Krimi Komödie mit teilweise sehr witzigen Dialogen und gegen Ende hin brachialer Action, die amerikanischen Vorbildern in nichts nachsteht. Ordentlicher Entertainmentfaktor, ein Film für einen verregneten Sonntagnachmittag. Die politischen Anspielungen auf Front National sind zwar zeitgemäß, aber austauschbar.

                                          • Grübel Grübel. Als Dean Winchester hat er gefühlte 1000 Mal Dämonen und Vampire geköpft, aufgeschlitzt, gefoltert, mit Weihwassersäure verätzt. Er wurde zwischendurch selbst zum Dämon, war in der Hölle, war im Fegefeuer und tötete erbarmungslos auch "nette" Monster. Was kann das gewesen sein, was da von ihm verlangt wurde? Massenmord? Eine Vergewaltigung? (gabs eh schon in The Boys).

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                                            • 7 .5
                                              Yanthalbor 25.05.2022, 11:17 Geändert 25.05.2022, 11:19

                                              Wie habe ich als Kind diese Serie geliebt! Und die Titelmelodie kann ich noch heute singen. Fred Williams sah damals verwegen aus, der Traum aller Kinderträumer. Bei der Serie handelt es sich um die Verfilmung eines höchst erfolgreichen Romans von Goethes Schwager, Christian Vulpius. Man sollte erwähnen, dass Vulpius viel erfolgreicher war, als Goethe. Die beiden verhielten sich ungefähr so zueinander, wie heute Wolfgang Hohlbein und Martin Walser. Rinaldo Rinaldini war ein "Heist"- Roman, der lose auf Schillers "Räuber" beruhte, aber in seiner gesamten Machart viele Charakteristiken eines sehr gut gemachten Unterhaltungsromans aufwies. Und stieß schon damals die alte Diskussion über "Trivialliteratur" los.
                                              Nur im elitären Deutschland gibt es die Unterscheidung zwischen "patrizischer und plebejischer" Literatur. Die eine wird gelobt, aber nicht gelesen, die andere wird gelesen, aber nicht gelobt. Im angelsächsischen Sprachraum gibt es diese offenkundig blödsinnige Unterscheidung nicht. Die einen leben von Stipendien und schielen auf den Ingeborg Bachmann Preis, die anderen auf Publikum.

                                              Rinaldo Rinaldini war der erfolgreichste Roman seiner Zeit, der Stoff war im Volk beliebt. Klar, dass Elfenbeinturmbewohner wie Goethe ihn schlechtzumachen versuchten. Mit Erfolg: selbst heute wird ein Hohlbein oder Konsalik nicht auf der Spiegelbestsellerliste zu finden sein. Da können sie hundertmal die höchsten Verkaufsziffern haben, das ist den Bewahrern der "hohen Literatur" egal.

                                              Was die Serie angeht, so kann ich leider nur 7,5 Punkte geben, weil es halt eine deutsche Serie ist, die mit wenig Aufwand gedreht wurde. Und zu dieser Zeit waren Serien Billigware. Trotzdem hat sie damals begeistert und für Nostalgiker ist sie sicher einen Blick wert.

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                                              • 3 .5

                                                Ein wenig Freaky Friday, ein wenig "Peggy Sue got married" und eine völlig überdrehte Hauptdarstellerin, die so aufgesetzt wirkt wie eine Nachmittags Talkshow. Die eigentliche Idee, "Aufwachen in der Zukuft", der sich reale Menschen tatsächlich immer mal stellen müssen, da es Fälle gibt, wo jemand 20 oder sogar 30 Jahre im Koma lag, wurde völlig verhunzt. Eine Teenagerkomödie mit einer erwachsenen Darstellerin? Was für eine blöde Idee.

                                                • Yanthalbor 16.05.2022, 18:57 Geändert 16.05.2022, 18:57

                                                  Sorry, aber ohne sexy Fiona ist das nix mehr. Hatte derart auf die letzte Staffel gewartet und war dann doch recht enttäuscht. Der Pep ist raus, Nebenfiguren zu Hauptfiguren zu machen bringt eben nichts. Ich denke, sie hätten nach der neunten Schluss machen sollen. Der Abgang von Fiona war doch entsprechend gut.

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                                                  • Wenn es nicht bei Starz laufen würde, dann ja. Aber ich zahle schon genug für Streaming Dienste.