Yanthalbor - Kommentare
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Alle Kommentare von Yanthalbor
Die Serie stammt aus den frühen 2000ern (2001-2009), kommt aber eher wie eine 90er Serie daher, so sexistisch, republikanisch und patriarchalisch gebärdet sich "Jim". Ob 2001 das zementierte Rollenklischee so noch funktioniert hat - nun ja, in den USA vielleicht. Allerdings wird der Macho hier immer wieder aufs Kreuz gelegt, wodurch die Serie eine wohltuend moralische Seite erhält. Witzig ist sie allerdings, und das ist auch der Grund, warum man sie sich ansehen kann. Die Serie ist besser und komischer als viele andere sogenannte Sitcoms.
Obwohl mir die politischen Plattitüden von "die hard Republican" und Ronald Reagan Fan Tim Allen mächtig auf die Nüsse gehen, und mich auch dieser ständige amerikanische Kirchenquatsch inzwischen extrem abnervt, schaue ich die Serie ganz gerne, weil sie einfach witzig ist. Das liegt vor allem an den Charakteren, die sehr gut getroffen sind. Vor allem die zuckersüße und trotzdem intelligente Ehefrau Nancy Travis gehört für mich zu den echten "gereiften" Schönheiten im Business. Sie ist ein Beispiel, dass auch Frauen im Alter besser aussehen können, als in ihrer Jugend. Und Molly mit ihrer bezaubernden und entwaffnenden Oberflächlichkeit bereichert die Serie. Aber man braucht als Trump- und Republikaner Hasser schon ein dickes Fell.
Die Story ist nicht gerade neu (geläuterter Killer rettet sein Target), aber Sam Worthington, Odeya Rush und Allen Leech reißen es raus. Vor allem Leech als mörderisches Monster kann in seiner psychotischen Kaltherzigkeit überzeugen. Ob allerdings ein echter Junkie noch so kämpfen könnte, wage ich doch zu bezweifeln.
Die Action ist gut gelungen, die Monster sehr überzeugend. Aber als Zeitreisekonzept fällt er in jeder Hinsicht durch. Die Binnenlogik knirscht und knackt so laut, dass sie den Film übertönt. Ausserdem nerven die Längen, die der Film immer wieder hat, ohne dass diese Handlungslücken mit Substanz aufgefüllt würden. Daher mein Fazit: kammamagucken.
Was mich am Moviepilot schon ein wenig ärgert, sind so einleitende Sätze wie diese:
"Thelma & Louise ist ein Thriller aus dem Jahr 1991 von Ridley Scott mit Brad Pitt, Susan Sarandon und Christopher McDonald."
Soso. Mit Brad Pitt? Der spielt eine kleine Nebenrolle. Christopher McDonald? Wer ist das? Und Geena Davis wird gar nicht erst erwähnt. Interessant, eine Beschreibung eines derart feministischen Films mit einem so frauenverachtenden Satz zu beginnen.
Meisterhaftes "Culture Clash" Kriminaldrama von Peter Weir und Pamela Wallace (Drehbuch), mit einem frisch und vital aufspielenden Harrison Ford und einer komplex und charakterstark inszenierten Kelly McGillis. Der Film gehört zu den Klassikern des "Arthouse meets Action" Kinos und kann gestern wie heute begeistern. "Segelohr" Lukas Haas hatte hier seinen Einstand, genauso wie Danny Glover, der in seinen jungen Jahren wohl erstmal als Schurke überzeugen musste, bevor er in die Haut des Sympathikus-Bullinsky Seargent Murtaugh schlüpfen durfte.
Sehr unterhaltsame, spannende und phantasievolle Serie mit ungemein sympathischen Darstellern, allen voran die quirlige, hübsche und smarte Allroundagentin Jennifer Garner alias Syd Bristow. Schön, dass in der 5. Staffel dann noch Eye Candy Rachel Nichols dazustößt, um die schwangere Garner im Actionteil zu entlasten. Die Serie ballert dem Zuschauer einen krassen Twist nach dem anderen vor den Latz, nichts ist so, wie es scheint, nichts bleibt so, wie es ist. Bradley Cooper als etwas verwirrter Kumpel, der von einer Kalamität in die nächste stolpert, wertet die Serie ebenfalls beträchtlich auf. Erstaunlich wie viele Elemente anderer Serien und auch Spielfilme hier bereits vorweggenommen wurden - das fängt bei der geheimnisvollen Jagd nach dem ominösen Wissenschaftler aus dem 15. Jahrhundert, Rambaldi an, dessen eigentliche Ziele und Ideen stets von Neuem Stoff zum Grübeln bieten. Hier erinnert die Serie stark an "Lost", die ja ebenfalls von J.J. Abrams stammt. Dann natürlich der erste brutale Küchenkampf zweier Amazonen, die Quentin Tarantino wahrscheinlich zu seiner Küchenschlacht in "Kill Bill" anregte. Er spielt ja auch als Schurke in zwei Folgen in einer Nebenrolle mit. Überhaupt sind die Gastdarsteller ein buntes Potpourri bekannter Gesichter. Allen voran die "Von der unerträglichen Leichtigkeit des Seins" Spiegeltänzerin Lena Olin, die hier als mehrgesichtiges Muttertier immer wieder für Überraschungen sorgt.
Auch sie lässt den seriengestählten Zuschauer aufhorchen: denn als gesuchte Staatsfeindin Nr. X begibt sie sich freiwillig in CIA Gefangenschaft, will dann aber nur mit ihrer Tochter, Agentin Syd Bristow reden. Das erinnert derart stark an "The Black List", dass es wehtut. Zumal sie dann ja auch genau wie Raymond Reddington das CIA Team mit Informationen versorgt, die zur Ergreifung von Terroristen oder der Verhinderung von Katastrophen beitragen, wobei sie natürlich nur ihre eigenen, sinistren Pläne verfolgt.
"Professor Stein alias Victor Garber" als Agentenpapi mit versteinerter Mine ist die Säule der Serie, um die eine hibbelige Jennifer Garner herumtänzeln darf.
Wir haben die Serie in einem durchgesuchtet und hatten eine Menge Spass - am meisten mit den ersten 3 Staffeln. Staffel 4 war dann etwas öde, weil der rote Faden fehlte. Der dann aber in Staffel 5 wieder aufgenommen wurde. Jedenfalls sorgt die Serie regelmässig für Überraschungen, so dass sie niemals wirklich langweilig werden könnte. Die Kampfchoreos sind - gemessen an einer Serie der frühen 2000er - ziemlich gut und überzeugend. Auch, dass sich hier sehr viele Frauen prügeln dürfen, macht die Serie ja fast zu einem emanzipatorischen Vorreiter. Die Kampfszenen sind jedenfalls überzeugender als in den frühen James Bond Filmen. Natürlich heute nicht mehr ganz zeitgemäß.
Soweit die positiven Aspekte, die bei Weitem überwiegen. Und natürlich gibt es auch eine Menge an Schwachpunkten.
Die gezeigte Technik ist teilweise derart hanebüchener Science Fiction, dass ich des Öfteren mal laut auflachen musste. Was ich besonders lustig fand, dass die Agenten sich niemals in der Nachbarschaft oder am gleichen Ort treffen. Nein, da heisst es dann "Triff mich in Ghana", oder "die Zentrale befindet sich in Sibiren oder in der Mongolei." Beliebteste Orte, die immer wieder vorkommen: Rom, Frankfurt, London, Ecuador/Venezuela, Wien, Prag, Paris, Moskau, Hongkong und immer wieder irgendwas in Osteuropa. Wobei bei jedem Ortswechsel immer brav erstmal eine Landmark gezeigt wird, wie den Eiffelturm, die Tower Bridge, den Frankfurter Henningerturm oder den Petersdom. Ach und in Florenz natürlich die Ponte Vecchio. Der Rest ist dann meistens immer der gleiche Club, in dem je nach vorgetäuschtem Land in unterschiedlichen Farben und Outfits abgezappelt wird. Und die wahnsinnige Geschwindigkeit, mit der sich die Agenten zwischen diesen Orten bewegen lässt sich nur noch mit heimlicher Teleportation oder unbekannten Super-Überschallfliegern erklären.
Also, ich an Garners Stelle, wäre schon längst an Jetlag gestorben.
Aber bis auf diese amüsanten Ungenauigkeiten und Unerhörtheiten (James Bonds "Q" erblasst vor Neid auf Marshall) sind die ersten 3 Staffeln recht stringent und folgen ihrer eigenen inneren Logik. Doch in den letzten beiden Staffeln wimmelt es vor Logiklöchern wie in einem Schweizer Käse. Das Finale ist dann ähnlich wie das von Lost: hä?
Da will die böse Terroristenmami einfach mal einen Nuklearkrieg entfesseln, erläutert aber nicht im Mindesten, warum das ausgerechnet ihr die Weltherrschaft einbringen soll. Und der ewige Bösewicht Sloane erringt also am Ende die Unsterblichkeit, weil er eine komische Kugel findet. Sämtliche Prophezeiungen über Syd verlaufen im Sande und das Böse wird dann durch einen heroischen Akt von Agentenpapi Bristow für alle Ewigkeit in einer Höhle begraben. Die Ziele der bösen Protagonisten bleiben absolut verschwommen, eine wirkliche Auflösung gibt es nicht. Nun ja, das ist J.J. Abrams. Immer supgergeile Ideen, die mit großem Elan umgesetzt werden, aber nach zwei Dritteln geht ihm dann die Puste aus und sämtliche aufgetürmten Geheimnisse verpuffen wie ein Luftballon auf einem Kindergeburtstag. Am Ende bleibt ein Gummifurz.
Das ist aber verzeihlich, da uns die Serie über einen wohltuend langen Zeitraum hervorragend unterhalten hat. Und Jennifer Garner haben wir ins Herz geschlossen. Sollte es ein Remake geben, wie ja gemunkelt wird, werden wir dabei sein! Und hoffentlich auch Rachel Nichols ;-)
Wäre cool!
Unterhaltsamer Comedy Zombietrash mit Eye Candy Sarah Dumont. Einige Einfälle haben selbst mich überrascht, so als ACHTUNG SPOILER sich der jugendliche Held am Pimmel eines Zombies festhält, um nicht aus dem Fenster zu fallen, diesen dabei dann irgendwann mal abreisst, dann wegwirft wobei der dann im Mund eines anderen Zombies landet. Das ist schon ziemlich schräg, muss ich sagen.
Aber eine Frage habe ich: in einer Szene wird einer der drei Boyscouts von einer zombifizierten Schreckschraube in den Arsch gebissen. Warum wurde er danach nicht zum Zombie? Oder war er die ganze Zeit einer und niemand hat's gemerkt? *Grübel.
Zunächst mal muss ich motzen: der Titelvorspann ist viel zu lang und die Musik ist ätzend. Schon ab den zweiten Mal nervt er ungemein - und wenn dann kein "Vorspann überspringen" Button erscheint, wird man fuchsteufelswild. Moderne Serien haben heute in der Regel nur in der ersten Folge einen eher ausführlichen Vorspann, und kürzen den in den weiteren Folgen dann auf wenige Sekunden runter. So muss das. Die Bonanza Zeiten, in denen man einmal wöchentlich gern ertragen hat, minutenlang Ben, Joe, Hoss und Adam beim "in die Karte reinreiten" zu sehen, sind vorbei.
Die Serie versucht Thriller und "coming of trauma" zugleich zu sein. Die ständigen Rückblenden und Traumsequenzen sind irgendwann nur noch Spannungskiller. Und das extrem überkandidelte Benehmen der Hauptfigur hat man irgendwann so satt, dass man sich sehnlichst wünscht, Miranda möge sie schnell töten. Immerhin liefert Penny aka Kaley Cuoco eine ganz passable Schauspielleistung ab obwohl sie die meiste Zeit über stockbesoffen durch den Set taumelt. Ist natürlich nicht ihre Schuld, dass man ständig erwartet, dass plötzlich Bernadette um die Ecke kommt, um dem blöden FBI Fuzzi mal so richtig die Meinung zu geigen. In bester Mrs. Wolowitz Tonlage.
Was sich dann als Plot entfaltet ist leider ziemlich banal und vorhersehbar. Einige nette Twists sind am Ende dann noch dringewesen, aber letztlich war ich froh, dass es vorbei war. Leider steht zu befürchten, dass hier noch eine zweite Staffel angehängt wird, in der Penny dann fürs FBI Fälle lösen darf. Darauf einen oder elf bis zwanzig Vodkas.
Worin liegt die Faszination von Krankenhaus Serien? Die Frage lässt sich recht einfach beantworten. Es ist im Grunde völlig egal, ob es sich um eine Krankenhausserie, eine Polizeiserie, eine Feuerwache oder den West Wing des Weißen Hauses handelt - es geht um Menschen und Geschichten. Bei all diesen Serien unterscheidet sich der reale Alltag drastisch von den gezeigten Dramen, aber bei Krankenhausserien nimmt man das Drama am einfachsten als bare Münze. Schon allein, weil hier wunderbar medizinisches Kauderwelsch gesabbelt werden kann, was Krankenhausdramen dabei stets einen intellektuellen Anstrich gibt.
Serien sind immer "Bigger than Life", die Katastrophendichte ist stets dramatisch erhöht, aber dadurch ensteht die Anziehungskraft solcher Geschichten.
Daher gibt es so viele dieser Serien, in allen Ländern, in allen Sprachen. Von der "Heile Welt" Dramatik einer Schwarzwaldklinik, in der jeder Arzt ein Wohltäter ist kann der Kontrast zu einer Serie wie Atlanta Medical nicht größer sein. Zwischen Schwarzwaldklinik und Atlanta Medical liegen Welten, sie sind wie zwei Pole einer umfassenden Sphäre.
In AM geht es nicht um edle Arztritter, die verzweifelte Patienten aufopferungsvoll und unfassbar gelehrt umsorgen, sondern es geht um die harte Realität des amerikanischen Gesundheitssystems, der Raffgier von Pharmaunternehmen und Medizinische-Geräte Herstellern, der Geldgeilheit von Starchirurgen und dem Idealismus einiger Ärzte, der immer wieder mit den knallharten Anforderungen kollidiert.
Als Fan von Emily van Camp habe ich eh gern reingeschaut, aber mir gefiel auch das Konzept, dass hier eine Stationssschwester in einer Hauptrolle glänzen darf. Das erinnert ein wenig an die Bandbreite von Scrubs, nur ohne Comedy. Auch ungewöhnlich ist der durchgehende Handlungsstrang, der Auf- und Abbau von Charakteren, die immer wieder für überraschende Twists gut sind. So erscheint der Superchirurg Dr. Bell anfangs als Superschurke, der im OP versagt, das Versagen vertuscht und mit einer kriminellen Onkologin paktiert, aber dann in verschiedenen Situationen einen letztlich unumstößlichen moralischen Kompass zeigt, der ihn sogar die Karriere kostet. Dr. Bell ist eine der interessantesten Figuren dieser Serie.
Vor allem Romy Schneider macht diesen Film zu einem Kunstwerk. Ihr Abschiedsgeschenk an die Filmwelt. Hier ein klein wenig Hintergrundinfo:
Romy Schneider hat diesen Film selbst ins Leben gerufen. Sie hatte den Roman gelesen und war davon fasziniert. Sie kaufte die Filmrechte und kümmerte sich um die Finanzierung. Als Regisseur erwählte sie Jaques Ruffio, den sie mitten in der Nacht anrief, um ihm die Regie anzubieten.
Die berühmte Szene mit dem Geige spielenden Jungen (eine Rolle, die eigentlich mit ihrem Sohn besetzt worden war, der jedoch kurz vorher tödlich verunglückte) rief bei Romy Weinkrämpfe hervor. Das passierte dreimal hinterheinander, so dass sie abbrechen mussten. Infolgedessen ist die Szene im fertigen Film nur gekürzt zu sehen. Die Tränen in Romys Augen sind also echt.
Die Dreharbeiten mussten immer wieder verschoben werden und begannen mit einer gewaltigen Verspätung. Zuerst brach sich Romy während einer Fotosession auf den Felsen bei Quiberon (wo sie eine Art Entzug machte) das Bein. Dann entdeckte man eine Geschwulst auf ihrer Niere, die daraufhin entfernt wurde.
Während der Dreharbeiten vollzog Romy ihre Alkoholexzesse weiter. Sie war morgens oft derart derangiert, dass ihr Maskenbildner übermenschliches leisten musste. Da sie relativ kurz nach Abschluss der Dreharbeiten starb, konnte sie den Film leider nicht mehr selbst auf deutsch synchronisieren.
Nach meiner persönlichen Meinung ist dies ihr intensivster Film, in welchem sie ihre größte Leistung zeigt.
Herausragende SF Story mit einem sehr gut geratenen Twist. Auch wieder so ein meisterhaftes Kammerspiel, welches durch spitzenmäßiges Schauspiel glänzt. Hier kann ich nicht anders, als 10 Punkte geben.
Gut gemachte Actionserie mit Längen. Die mittleren Folgen werden größtenteils zerlabert. Aber es gibt starke Momente, allen voran die Sequenz, in welcher Sharon Carter (Eine der besten Seriendarstellerinnen unserer Zeit: Emily van Camp!) einen Haufen Finsterlinge verprügelt. Ihre Kampfkünste erinnern dabei stark an "Revenge", ihre bisherige Paraderolle und sind ganz in der Tradition starker Marvel Heldinnen, wie Black Widow. Ich mag es ohnehin, wenn keine Superkräfte im Spiel sind. Daher brauchen ja Superhelden auch immer gleichstarke Superschurken, damit es überhaupt spannend wird. Allerdings: wie Falcon den Schild in Kombination mit seinen Flügeln und dem Düsenantrieb einsetzt, ist stellenweise brilliant!
Mir gefiel auch die Abhandlung der Rassismusdebatte und der voraussehbare Twist mit einem schwarzen Captain America. Noch besser wäre eine schwarze, lesbische Transfrau gewesen, aber wir wollen mal nicht übertreiben. Wer glaubt, ich würde mich darüber jetzt lustig machen, irrt - ich finde Hollywood und überhaupt jede erzählende Kunstform hat die Pflicht, Vorreiter zu sein, um die Denkweise in den Köpfen zu verändern. Es gibt noch viel zu viele Evangelikale in den USA mit einbetonierten Vorurteilen. Dazu braucht es nunmal Filme wie Wonderwoman & Co, um das Weltbild zumindest auf der Leinwand und auf der Mattscheibe zu ändern.
Noch besser gefiel mir aber der Twist mit ...
ACHTUNG SPOILER!!!
Sharon Carter als (Halb)-Bösewichtin. Das macht die Figur ungemein interessant.
Der beste Robin, den Hollywood je unter der Haube hatte ...
Allerweltsfantasyschinken, der sich irgendwo ganz weit entfernt an Robin Hood anlehnt. Natürlich getarnt als "Origin Story", aber wozu braucht Robin Hood eine Originstory? Jeder weiß doch, wie er zum Outlaw wurde. Die ganze Machart erinnert an einen Michael Bay Film, der Marines und Panzer gegen Rüstungen und Armbrustbolzen vertauscht. So schleicht ein "britisches" Kreuzritterteam original wie ein US Kommando durch eine zerstörte arabische Stadt - Irak lässt grüßen. Der Maschinengewehr Heckenschütze verballert natürlich Armbrustbolzen aus einer Art mittelalterlicher Stalinorgel. Sehr lachhaft, das Ganze.
Nottingham erinnert in seiner eklektizistischen Architektur sogar an eine chinesische Stadt. Ich weiss nicht, wer beim Design Pate gestanden hat, aber Historizismus wird hier zum Schimpfwort.
Das oligatorische Pferdewagen rennen ist exakt wie eine moderne Autorennjagd inszeniert, und bei den Pyro Effekten fragt man sich wirklich, woher sie im finsteren Mittelalter all das Feuerwerk herhatten. Na egal, es ist Fantasy, die sich schamlos an einer Legende bedient und Mythen plündert. Das ganze wurde dann zu einem belanglosen Actionmachwerk amalgamiert. 5 Punkte gibts immerhin für einen gewissen Unterhaltungswert.
Erträgliche Superheld(Innen)persiflage, die über einige Strecken zu unterhalten weiss, dann aber in unsäglichem Klamauk ersäuft. Melissa "Ich bin die drittbestverdienende Frau Hollywoods" McCarthy dreht wie gewohnt am Rad und zieht ihre übliche Nummer ab. Wenn man das nicht schon längst über hat, kann man es sich ruhig ansehen. Octavia Spencer ist als ruhiger Gegenpart immer eine sichere Bank und Jason Bateman verdient sich weitere Sporen als Adam Sandler Imitat.
Die Story nochmal kurz angerissen, für die, die sie nicht kennen: Erfolg- und ideenloser Singer/Songwriter aus England mit Indo-Commonwealth-Wurzeln erleidet einen Autounfall während eines (weltweiten!!) Stromausfalls und wird in eine Parallellwelt geschleudert, in der es die Beatles niemals gab. Außerdem fehlen noch Coca Cola, Harry Potter und Donald Trump. Unser Möchtegern Popstar interessiert sich aber nur für die Beatles und packt die Gelegenheit beim Schopf: er "komponiert" kurzerhand alle Beatlessongs nach, wird berühmt, stolpert über seine eigene Eitelkeit, leistet beschämt Abbitte und kriegt das Mädel. Welches übrigens sympathisch und erfrischend von "Mamma Mia 2" Lily James gespielt wird.
Der Film ist die grösste Strecke über eher lahm. Mal abgesehen von der kreuzdämlichen Ursache des Weltentausches (wie immer irgendein elektrisches Gedöns, wie schon in zahllosen anderen "Switch" Filmen) wird hier auch ein völlig verzerrtes Bild der modernen Musikindustrie gezeichnet. Nur weil ein paar Songs echt gut sind, wird jemand heute nicht einfach so zum Star. Und im Zeitalter von Deezer, Spotify, Applemusic & Co sind raffgierige Industrialmajors auch nicht mehr so die Max Player. Dazu kommt, dass zwar viele Beatlessongs durchaus zeitlos sind und auch heute vielleicht noch Chancen hätten, zum Hit zu werden, nüchtern betrachtet trifft das aber auf viele andere eben nicht zu. Ob ein "She loves you" oder "I want to hold your hand" heute noch jemanden vom Hocker reißen würde - zumal auch noch Chris de Burgh mässig solo zur Gitarre vorgetragen, wage ich doch sehr zu beweifeln. Man darf eben den (musik)historischen Kontext nie vergessen. So wird der Film die meiste Zeit über zu einer endlosen Hommage an die Fab Four, die auch durchaus gelungen ist. Vor allem die älteren unter uns dürften Spass daran haben, schwärmerisch in die alten Zeiten abzutauchen und die großen Songs mitzufeiern. Millenials dagegen werden nur kopfkratzend daneben sitzen und sich dann wieder der neusten Kreisch-Produktion eines ihrer "Ich fick deine Mudda" Gangsta Idole zuwenden.
Was mir aber sehr gefiel, war der Versuch des Protagonisten, die Songs der Beatles "nachzudichten", da er sich ja ausschließlich auf sein Gedächtnis verlassen muss. Da er ein Musiker ist, erscheint es einigermaßen glaubwürdig, dass er die Akkorde zu den meisten Songs einigermaßen kennt, aber zb allein die Piano Einleitung zu Let it Be einfach mal so auf dem Klavier nachzuspielen erfordert schon einen ziemlich versierten Musiker. Und der wäre dann sicher nicht so erfolglos wie unser Held. Trotzdem war dieser "Approach" gut geeignet, nochmal die Einflüsse und Ideenfindung der Beatles nachzuvollziehen. So reist der Erinnerungskünstler nach Liverpool, um das Waisenhaus Strawberry Fields, die Penny Lane und das Grab von Eleanor Rigby zu besuchen. Und zwei weitere Mitreisende, die sich außer ihm ebenso noch an die Beatles erinnern, danken ihm dafür, dass er diese Musik nun auch in dieser Welt unsterblich gemacht hat. Ein interessanter Gesichtspunkt. Am Ende lädt der selbstlose Coverartist die Musik der Beatles kostenlos zum Download in die Cloud hoch - eine nette Geste, die ausdrückt, dass die Musik der Fab Four uns allen gehört. Nun - Sir Paul McCartney wäre da sicher nicht begeistert.
Am Ende des Films gibt es noch einen sehr berührenden Twist, mit dem ich absolut nicht gerechnet hatte. Der allein rechtfertigt dann die 6.5 Punkte.
EDIT November 2022.
Eine Youtubeanalyse zu diesem Film förderte noch eine Menge anderer Unstimmigkeiten zutage, die insgesamt die Wertung eigentlich nach unten drücken sollten. So existieren zwar nicht die Beatles, wohl aber die Rolling Stones, deren erste Erfolgssongs allesamt von Lennon/McCartney komponiert waren. Ebenso Bands, deren größte Hits fast Kopien von Beatlessongs waren (zB Sexy Sadie). Am krassesten war jedoch die Info, dass es auch keine Zigaretten gibt. Meine Güte! Alle, die jemals an Lungenkrebs starben, müssten demnach noch am Leben sein. Das alles zeigt die absolute Willkür des Drehbuchs. Der Autor hatte sich keinerlei Gedanken gemacht - so etwas ist schlicht ärgerlich.
Die Punktzahl bleibt dennoch erhalten, weil die Szene mit John Lennon, dargestellt durch Robert Carlisle, einfach so anrührend ist. (So, das war ein fetter Spoiler, viel Spass damit!)
Im Gegensatz zum spritzigen, witzigen, unterhaltsamen und progressiven Original ist das hier nicht nur ein lahmer Abklatsch, es ist eine peinliche, uninspirierte, bemühte, operettenhafte Fortsetzung, die wirklich nicht hätte sein müssen. Im Ernst: verschwendete Lebenszeit. Man mag den ersten Film noch so sehr lieben, diesen hier schalten selbst Hardcorefans nach 30 Minuten ab.
Nicht Fisch, nicht Fleisch. Der Film weiß nicht, was er sein will: Familiendrama, Charakterstudie oder Action/Agententhriller. Da er versucht, alles zugleich zu sein, gelingt nichts davon richtig. Schade um die in Würde gealterte Geena Davis.
Sehr gut gestrickte Kriminalgeschichte, alte Schule. Sehr gute Darsteller, routiniert inszeniert. In jedem Fall eine Sichtung wert.
Obwohl die vielen Untertitel genervt haben, ein recht phantasievolles und vor allem technisch-futurologisch durchaus nicht völlig abwegiges Spektakel. Bis auf den mystischen Faktor "Mädel hat Nanobots in sich, die die Welt retten können, aber keiner hat die sonst, ausser ihr" und der etwas fragwürdigen Motivation des Bösewichts (Warum macht der so einen Aufriss, ein Kind zu töten, um die Erde zu vernichten, wenn er den ollen Mutterplaneten doch einfach vor sich hinrotten lassen könnte?) sind die Charaktere symphatische koreanische Äquivalente zu Groot & Co. Zur Optik kann man nichts sagen, die kriegt ja heute jeder Achtklässler mit iPhone & Aftereffects hin, aber insgesamt war es unterhaltend und spannend.
Inzwischen ist es extrem selten geworden, dass ich mal 10 Punkte vergebe, aber dieser Film ist jeden einzelnen wert. Tom Hanks Filme sind eigentlich immer eine Bank, so auch dieser. Und natürlich brilliert die kleine Helena Zengel in dieser kontradiktischen Rolle. In ihrem Debut durfte sie die ganze Zeit rumschreien, hier ist sie stumm wie ein Fisch. Was soll ich sagen, die ganze Story ist herzzerreißend, einfach ein schöner schöner Film. Den Soundtrack sollte man auch noch lobend erwähnen: unaufdringlich aber wundervoll elegisch.
Vergnügliche Posse um einen "finsteren" Super-Antihelden. Fette Gadgets á la James Bond, eine ordentliche Prise Humor und ein wenig Martial Arts machen den Film zu einem netten Popcorn Erlebnis.
Entgegen der unterirdischen Wertungen hier, gefiel mir der Film zu zwei Dritteln ganz ausgezeichnet. Ich bin ohnehin ein Fan dieses Sujets, von "Simulacron3" über "Dark City" zu "Matrix" hat mich dieses Thema immer fasziniert. Und wenn man dann bedenkt, dass sehr viele namhafte Wissenschaftler darin übereinstimmen, dass die Wahrscheinlichkeit, dass unsere Welt eine Simulation ist immerhin bei 25% liegt, ist das Thema ganz sicher nicht uninteressant. Die Machart fand ich, als erfrischenden Gegensatz zu den eher reisserischen Filmen wie Matrix oder The 13th Floor ziemlich gelungen. Doch dann häuften sich die Logiklöcher (warum bricht in der "realen" Welt ein Aufstand los? Warum reden die Prostituierten bei Hayek von schlechten Zähnen obwohl sie doch gut sichtbar ein einwandfreies strahlendes Gebiß präsentiert? Warum kann seine Tochter mit ihm sprechen? etc) und was gegen Ende hin passiert, ist so nebulös, dass man fast vermutet, dass der Typ einfach nur krass einen an der Klatsche hat. Und das wäre dann regelrecht Betrug am Zuschauer, solche Filme mag ich überhaupt nicht (Ätsch, die wilde CIA Verfolgungsjagd hat nie stattgefunden, es war alles nur ein Traum). Das Ende war dann dermassen enttäuschend, dass ich einfach keine Punkte mehr geben konnte. Schade.