Yanthalbor - Kommentare

Alle Kommentare von Yanthalbor

  • 5

    Sehr schöner Anfang, und auch ansonsten ein Potpourri von netten und witzigen Szenen. Aber letzten Endes krankt er am Hauptproblem des deutschen Films: Bräsigkeit und Langeweile. Ich kann mir nicht helfen, aber deutsche Drehbuchteams sind einfach völlig unfähig einen straffen, spannenden und überraschenden Plot zu schreiben. Irgendwann ist man nur noch froh, wenn die banale Story durch ist.
    Dazu dann noch der unglaublich bemühte "Political Correctnes" ist scheisse Ansatz. Neandertaler Bulle aus den 90ern muss sich in den ach so tollen 20ern zurechtfinden. Aber ausser Handys und sexuellen Andeutungen passiert da nicht viel, der Culture Clash bleibt aus. Na ja 25 Jahre sind ja nun auch nicht sooo lange.
    Wärs nicht mit Henning Baum und Ralf Moeller, man hätte sich den Streifen sparen können.

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    • 7
      Yanthalbor 01.12.2022, 12:57 Geändert 03.12.2022, 15:32

      Wer eine vergnügliche RomCom erwartet, wird unweigerlich enttäuscht, denn dieser Film handelt von Depressionen. Und wer mit dem Thema Depressionen nichts anzufangen weiß, sollte diesen Film tunlichst meiden.

      Der Gag mit der Zeitmaschine greift nur am Anfang, denn allein, wenn man die Sonnenbank sieht, die als Zeitmaschine herhalten soll, begreift man schnell, dass es genausogut eine Waschmaschine oder ein Betonmischer hätte sein können, es spielt einfach keine Rolle. Die "Zeitmaschine", die den Murmeltier Effekt erzeugt dient als Rahmen, in dem sich eine Geschichte aufspannt, deren Zutaten aus Verzweiflung und Suizid besteht.

      Manche bemängeln das Schauspiel und nennen es mittelmässig bis schlecht. Ich frage mich, was solche Zuschauer erwarten. Hamlet meets Macbeth? Meine Gute, es ist Kaley Cuoco, wers vergessen hat: das ist Penny aus Big Bang Theory und sie macht ihre Sache verdammt gut. Allein, wie sie so in ihrem viel zu luftigen Sommerkleid dasteht, sich gegen den Wind der Zeit stemmt, gegen ihren eigenen Nihilismus ankämpft, hinterlässt ein leicht verkrampftes Heulen, welches aber tief im Inneren steckenbleibt.

      Der Film beginnt einigermassen lustig, fällt dann gleich mit der Tür ins Haus und wird erstmal langweilig. Ab der Mitte dagegen, wird er dann dermassen düster, dass man sich wünscht, es wäre bei der lahmen RomCom geblieben, während man wie festgetackert sitzenbleibt und weiterschaut, wie ein blinder Passagier auf einem Zug, der in die Nacht auf einen Abgrund zurast.

      EDIT: Soundtrack ist großartig.

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      • 6

        Egal welche Rolle Malek spielt, am Ende landet er in der Schräge. Ein verstörend dicklicher Denzel Washington schlurft durch einen kaum lösbaren Fall, und löst ihn aber doch. Oder doch nicht? Man weiss es nicht, man munkelt bloß. Mir fehlte der Pepp, die Action, und, ach ja, Spannung. Irgendwie ist es einem herzlich egal, was passiert, weil der Film stets auf Distanz bleibt. Er geht aber ohne Weiteres als kleines Kunstwerk durch.

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        • 7 .5

          Recht unüberzeugend zusammengewürfelte Verschwörungskiste, die aber von guten Darstellern getragen wird. Absolut vorhersehbar und sicher ein "Ferner liefen" Projekt. Trotzdem sehenswert, weil Gibson in solchen Rollen glänzt.

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          • 8 .5

            Als 20jähriger angeschaut, Rotz und Wasser geheult. Der Film ist keineswegs eine Liebesschnulze, sondern ein gewaltiges historisches Epos. Ein Must-See Klassiker. Unvergesslich: die Filmmusik von Maurice Jarre.

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            • 10

              Zeitloser Klassiker, der durch seine Besetzung sowie die Location (Kloster Eberbach) glänzt. Jean Jaques Annaud (Der Bär, Am Anfang war das Feuer) war seinerzeit ein Magier der Bildkunst, fast jede Einstellung in Der Name der Rose taugt als Vorlage für ein Gemälde. Wer alle Klassiker kennen möchte, kommt an diesem Film eh nicht vorbei, wer Connery mag sowieso nicht. Und Christian Slater hatte damit damals einen verdammt eindrucksvollen Einstand.
              Ich habe den Film damals als Pressevorführung gesehen, als er rauskam, und da war er eine kleine Sensation, die ich ausführlich für die Filmfaust besprochen habe. Das ist aber so lange her, dass ich nur noch zusammenfassend raten kann: lohnt sich wirklich!

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              • 10
                über Lost

                Unglaublich, dass ich zu Lost bislang keinen Kommentar geschrieben habe. Lag wohl daran, dass ich bis heute mit dem Ende unzufrieden war, weil ich es als "katholizistische Scheisse" gebrandmarkt hatte. Aber im Nachhinein, wenn ich nochmal sämtliche Handlungsstränge, einschließlich der "Sideways" Revue passieren lasse, und vor allem die Figuren Jacob und den Schwarzen Mann endlich verstehe, verstehe ich auch Lost und das Ende.

                Und daher kann ich jetzt Lost auch endlich den gebührenden Platz als Lieblingsserie zuweisen. Ja, 10 Punkte mit Herz sind absolut verdient. Lost ist und bleibt ein bislang unerreichtes Meisterwerk und kann zwar nicht als "Mutter aller Mystery Serien" gelten, denn das ist zweifellos Akte X, aber durchaus als "Maßstab aller Mystery".

                Es ist aber nicht die Story selbst, die Lost so weit in den Serienolymp trägt, es sind die Figuren. Selten wurden in einer Serie Figuren so tief und gründlich ausgelotet, in all ihren Fehlern und Schwächen gezeigt und so nahbar gemacht. Über die Story will ich jetzt keine weiteren Worte verlieren, denn die soll sich jeder Zuschauer selbst erschließen. Ich kann hier nur versichern, dass es sich lohnt.

                Daher noch ein wenig Trivia: Darstellern Evangeline Lilly wurde später zur Elbin, die in The Hobbit einen Zwergen liebt und mischte auch im Marvel Universum mit (Endgame), Terry O'Quinn, Jorge Garcia und Daniel Dae Kim wurden später durch Hawaii Five O sehr bekannt, Dominic Monaghan verwandwelte sich in einen Hobbit, Maggie Grace machte mit David Duchovny in Californication rum, Michael Emerson kommunizierte mit einer KI in Personal Interest, Ian Sommerhalder wurde zum Vampir, Michelle Rodriguez geistert als Macho Woman durch alle Teile des Fast & Furious Franchises, Elisabeth Mitchell ist in verschiedenen Serien zu sehen, darunter in V als Hauptrolle, Titus Welliver bekam seine eigene Amazon Originalserie und Mark Pellegrino machte Karriere in Supernatural, wo er als Lucifer allen und vor allem Gott gehörig auf die Nerven ging. Lost war für alle das Sprungbrett. Für einige allerdings auch nicht.

                Bleibt noch zu erwähnen, dass Lost einen unglaublich fetten Wikipedia Eintrag hat, der fast so intellektuell ist, wie die Erklärung eines Buches von Jean Paul Sartre.

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                • 6

                  Etwas flache "Ein Goldfisch fällt ins Wasser" Hommage, immerhin mit Lindsay Lohan, daher auch ein paar Punkte.

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                  • 0 .5

                    Nach 15 Minuten habe ich aufgegeben. Unglaublich schlechte Laserpistolen Kämpfe in einer langweiligen Lagerhalle mit Aluminiumröhren, Darsteller aus der 5. Riege, wobei einer der "Helden" aussieht wie der Sparkassendirektor einer Kleinstadt, der mit fetziger Lederjacke am Wochenende biken geht. Ein Kind rennt rum, völlig beziehungslos, absolut unerklärt und klettert dann auch noch völlig sinnloserweise in das zu entführende Raumschiff und hängt dann wie selbstverständlich mit den "Piraten" rum.
                    Ich weiss aus eigener Erfahrung, dass es auch eine Riesenarbeit macht, einen schlechten Film zu drehen. Man muss in jedem Fall früh aufstehen. Aber bei allem Verständnis: dieser unsägliche Mist hat kein Budget verdient.

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                    • 5

                      Was sollte der Film sein? Für einen Superheldenfilm nicht superheldig genug. Und warum macht der Hammer den Bösen so stark? Ist das ein Kaugummiabzug von Thors Hammer? Der Twist am Schluss, nämlich ACHTUNG SPOILER !!!! -

                      dass der Samaritan in Wahrheit der böse Bruder ist, wird von Anfang an erwartet. Zumindest habe ich das. Ich wäre noch mehr abgenervt gewesen, wenn es nicht darauf hinausgelaufen wäre. Das dystopische Setting fand ich allerdings ganz gut.

                      Noch was: immer wieder sehe ich in Filmen und Serien, wie Leute unbekümmert minutenlang durch ein flammendes Inferno laufen, dabei meist noch jemanden tragen etc. DAS IST ABSOLUTER QUATSCH und führt vielleicht dazu, dass junge Menschen Feuer unterschätzen und dann im Versuch, jemanden zu retten drauf gehen. FEUER IST HEISS. So heiss, dass man keine 5 Meter entfernt noch sämtliche Haare am Kopf verliert. Ich weiss, wovon ich rede. Ausserdem erstickt man sehr schnell im Rauch.
                      Die Menschen im World Trade Center sind lieber in den Tod gesprungen, als sich dem Feuer auszusetzen. Ich würde mir - auch in Feuerwehrserien - etwas mehr Verantwortungsgefühl im Umgang mit Feuer wünschen.

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                      • 8 .5

                        Durchaus spannend gemachte Alternative zu "Chicago Fire" mit einem Schwerpunkt auf die Psychodynamik der verschiedenen Charaktere. Man merkt an vielen Stellen, dass es sich um ein Spin Off der Krankenhausserie "Greys Anatomy" handelt - eine Erzählstimme führt sporadisch mit moralischen Anmerkungen und philosophischen Resümeés durch die Folgen (In GA ist es Meredith Grey, hier Andrea Herrera). Die ersten beiden Staffeln leiden noch etwas unter Ziellosigkeit und sind mit Knutsch- und Sexszenen überfrachtet. Aufgrund der ersten beiden Staffeln hätte ich bestenfalls 7 Punkte gegeben. Doch dafür sind die Folgesstaffeln brilliant. Viel stärker als in anderen Serien, wird der Rassismusfaktor der Polizei zum Problem mit der eher schwarz dominierten Wache - und als George Floyd von einem Polizisten ermordet wird, bezieht die Serie klar und deutlich Stellung. Die Gespräche mit der Traumatherapeutin sind mit das Beste, was ich je in einer Serie gesehen habe.

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                        • 3 .5
                          Yanthalbor 13.10.2022, 14:51 Geändert 13.10.2022, 15:11

                          Warum sollte es Vergnügen bereiten, sich ein weiteres Denkmal für ein psychotisches, krankes, mordendes Arschloch anzusehen? Es interessiert mich einen Scheiss, was er für eine Kindheit hatte - der Typ war einfach völlig durch und vollkommen gewissenlos. Und Filmproduzenten schlachten seine Geschichte auf Kosten der Opfer kommerziell aus. Und alle, die eine solche Serie für gutheißen, machen sich da in gewisser Weise mitschuldig.
                          Was ist mit den Opfern? An die erinnert man sich doch nur, wenn sie so prominent sind, wie John Lennon. Insofern halte ich solche Projekte für verlogen und heuchlerisch. Die widerlichen Mörder stehen hier im Mittelpunkt, und das haben sie einfach nicht verdient.

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                          • 4 .5

                            Viel zu langatmig und uninteressant. Das düstere Setting gefällt mir zwar, aber der Hauptdarsteller ist ein wenig sympathischer Kleinganove, der aber keine Heist Gefühle in mir aufkommen lässt. Bis in die dritte Folge hinein einfach nur öde, daher kein weiteres Interesse.

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                            • 0

                              Klar finden den hier so manche schon wieder "Kult". Ist er nicht. Ist nur schlecht schlecht schlecht. Germany: Zero Points!

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                                Yanthalbor 15.09.2022, 04:12 Geändert 23.09.2022, 14:15

                                Eine verdammt gut gemacht Cop Serie, die gleichzeitig als moderner Western angelegt ist, mit einem extrem locker aufspielenden Timothy Olyfant. Es braucht eine Weile, um reinzukommen, aber wenn man sich mit den Figuren mal vertraut gemacht hat, verfolgt man gebannt ihrem Weg ins Verderben oder halt woanders hin. Der extrem lakonische Supermarshal, der schneller zieht, als sein Schatten, schlakst sich wie eine Mischung aus Philip Marlowe und Cary Grant aus 12 Uhr Mittags durch einen unglaublichen Sumpf aus Drogenkriminalität, Brutalität, Hillbillytrash und hartem Straight Kentucky Bourbon. Vor allem die Figur der Ava Crowder ist von Anfang an als knallhartes Überlebenswunder angelegt. Eine zarte Blondine, die ihren Mann zum Frühstück wegballert, nachdem er sie zum wiederholten Mal geschlagen hat, die dann einen Zuhälter erschießt, um einem hilflosen Mädel zu helfen, dann aber im Gefängnis landet, wo das Leben sie dann noch härter rannimmt. Man fragt sich, was diese gebeutelte Frau aus Kentucky noch alles ertragen muss und hofft inständig auf ein gutes Ende für sie. Aber auch all die anderen Figuren, allen voran Walton Goggins als Boyd Crowder, der mit dämonischer Intensität das kriminelle Superhirn gibt, bis zum tollpatschigen, fast liebenswerten Drew Crowe, jede Figur, auch die weiblichen Nebenrollen sind durch die Bank originell, glaubwürdig und bieten eine Menge explorativer Tiefe. Eine Serie die süchtig macht, daher 10 starke Jackies auf den Stoff! Prost.

                                EDIT nach Sichtung der letzten Staffel:

                                ***** SPOILER******* SPOILER ******** SPOILER!!

                                Erste Erkenntnis: Sam Elliot sieht mit Schnauzbart deutlich besser aus. Die Rotzbremse verdeckt seine echt komische Oberlippe. Stelle fest, dass er den Schurken ebenso gut draufhat, wie den sympathischen Rancherpapi.

                                Zweitens: die Spannungskurve um Ava und die vielen Twists, die sie uns beschert, machen die Figur wirklich mehr als liebenswert. Am Ende fiebert man eigentlich nur noch mit ihr mit. Und das Ende ist dann verdammt gut gelungen.

                                Drittens: Warum muss sich die DÄMLICHE Winona nach vier Jahren Zeitsprung wieder irgendeinen anderen Dödel angelacht haben, der sichtbar dem smarten Rayland nicht das Wasser reichen kann?? Und warum muss uns das so en passant serviert werden? Das letzte Mal in Kentucky hat sie ihm doch deutlich gemacht, dass sie ihn liebt, und mit ihm zusammenleben will, obwohl er so ist, wie er ist. Nun, das scheint sie dann wieder revidiert zu haben. Warum musste das sein? Um uns nochmal ihren flatterhaften Charakter zu zeigen? Und wie toll Rayland damit klarkommt, obwohl er sie doch bestimmt immer noch liebt? Ich weiss es nicht, aber für mich war das ein deutlicher Wermutstropfen, in dieser ansonsten so perfekt abgeschlossenen Ausnahmeserie.

                                Viertens: danke Elmore. Diese Figuren hast du verdammt gut hingekriegt.

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                                • 6
                                  Yanthalbor 15.09.2022, 03:48 Geändert 15.09.2022, 03:56

                                  Sehr überzeugende Hauptdarstellerin, der man die Kämpfe fast abnimmt. Story ist reichlich hanebüchen und übertrieben, die Logiklöcher klaffen sichtbar in Decke und Boden. Am Schluss hangelt sich das Supergirl an Handgriffen unter der Decke entlang - mit EINEM Arm! Also das wäre mal ne Nummer für Germany Ninja Warrior Plus, die Wontorra würde ausflippen! Und genauso einarmig kämpft sie dann am Ende noch locker gegen den Oberbösewicht. Reicht für 6 Pistolenläufe ins rechte Auge.

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                                  • 7

                                    Sehr witzige 0815 Komödie, mit einer der üblichen Bodyswitch Themen, diesmal mit Kevin Spacey (ein Jahr vor seiner Entthrohnung gedreht) der in eine Katze schlüpft. Ärgerlich, dass er in der deutschen Synchronfassung nicht seine gewohnte deutsche Stimme hat, das wäre mit dem Kater sehr viel witziger gekommen. Die Szenen, in denen der Kater sich besäuft und dann durch die Wohnung torkelt sind zum Brüllen komisch. Auch die sonstigen Kapriolen der animierten Katze sind äusserst vergnüglich, so dass der Film wirklich Spass macht. Die Handlung selbst ist so vorhersehbar, wie die Bewegungen eines Verkehrspolizisten. Kammamalgucken.

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                                    • 7 .5
                                      Yanthalbor 10.09.2022, 12:55 Geändert 10.09.2022, 12:55

                                      Ich weiss nicht, was ihr alle habt, aber ich habe während des Films mehrfach herzhaft gelacht. Allein die Chose mit dem eifersüchtigen Hackebeil war doch rasend komisch!
                                      Klar, wenn die Produzenten des Films das alles ernst gemeint haben sollten, dann kann man nur den Kopf schütteln. Das ist natürlich KEIN normaler todernster Avenger Movie, sondern eher ein vergnüglicher Ausreisser aus dem dramatischen Geschehen, so eine Art "Comic Relief" Intermezzo.

                                      Allein die Szene mit Sif. Leute, das ist pure Sitcom!
                                      Sif liegt zu Tode verletzt auf einem Schutthaufen, Thor kommt angejumpt und ist entsetzt: "Meine Güte, dir fehlt ja ein Arm!"
                                      "Ja, nicht gut, ich weiss, der ist irgendwie verlorengegangen, aber wenigstens komme ich jetzt nach Walhalla."
                                      Daraufhin Thor mit todernster Mine: "Äh, du weisst schon, dass man nur nach Walhalla kommt, wenn man im Kampf stirbt, und das äußerst schmerzhaft? Du lebst ja noch, und wenn du jetzt draufgehst, dann zählt das nich mehr."
                                      Sif: "Mist!"

                                      Diese Szene hätte sich genau so zwischen Sheldon und Penny abspielen können.

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                                      • 7 .5
                                        über Boston

                                        Sehr gut gemachter halbdokumentarischer Film über die Anschläge von Boston. Eine wirklich absolut professionelle Darstellerriege (überraschend überzeugend: Supergirl Melissa Benoist in der Rolle als gehirngewaschene Islamistenehefrau), in dem auch Mark Wahlberg ausnahmsweise nicht nervt. Der Film ist von der ersten bis zur letzten Minute spannend und anrührend, der ins Geschehen hineinzieht und wirklich eine wahre Story erzählt. Definitiv eine Empfehlung. Punktabzug gibts nur für das unvermeidliche amerikanische Pathos und Fahnenbrimborium.

                                        • 5

                                          Ein 0815-Plot von der Stange. Wieder mal gibt es eine Verschwörung eines machthungrigen Führungsmenschen in einer wichtigen Behörde, wie FBI, CIA, Weißes Haus. Wo die bekannten Vorbilder - Bourne Franchise, Staatsfeind Nr1 - durch raffinierte Twists und atemberaubende Beweisbeschaffungssquenzen glänzen - bleibt dieser hier nur müde an der Oberfläche. Natürlich gibt es ein paar hervorragende Actionszenen, schließlich ist es ein Liam Neeson Film. Und natürlich hat der Protagonist private Probleme, hat seine Familie vergrätzt und sucht nun Kontakt zu seiner Tochter/Enkelin/Frau, der ihm schwer gemacht wird. Schließlich ist es ein Liam Neeson Film. Gegen Ende hin werden dann die Dialoge flach, die Finalführung schlampig und man sieht sogar ein oder zwei grottenschlecht gespielte Dialoge. Ich glaube sogar, den einen oder anderen geklauten Satz gehört zu haben. Das hatte schon etwas erbärmliches.
                                          Aber der Unterhaltungsfaktor blieb grade lange genug erhalten, so dass man den - bisher schlechtesten - Neeson Streifen zu Ende schauen konnte.
                                          Schliesslich ist es ja ein Liam Neeson Film.

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                                          • 7

                                            Basierend auf dem Roman "Assassination Bureau" (deutsch: Das Mordbüro) von Jack London, vollendet im Auftrag von Charmian London durch Robert L. Fish, da London leider starb, bevor er ihn vollenden konnte. Daraus wurde ein nettes Filmchen gestrickt, welches einige Eckpfeiler (die männliche Hauptfigur wird zu einer weiblichen und Dragomiloff überlebt) ändert und die Handlung von den USA und Hawaii nach Europa und in den Vorabend des Ersten Weltkriegs verlegt.

                                            Der Roman war nicht als Klamauk angelegt, sondern durchaus ernst gemeint. Auch die Prämisse des Mordbüros, nur Aufträge anzunehmen, die moralisch gerechtfertigt sind, ist bei London philosophisches Anliegen. Es gibt keine Nebenhandlung, die Handlung verläuft recht gradlinig. Wahrscheinlich zu geradlinig für die Drehbuchautoren, die noch eine weitere Handlungsebene einführten, und damit gewaltig an den Prämissen drehten. Heraus kam ein vergnügliches Filmchen, welches vor allem mit seinen Aufnahmen des "alten" Europa besticht. Und natürlich ist die junge Diana Rigg mehr als nur Eye Candy, sie ist eine Offenbarung. Oliver Reed spielt den Haudegen mit sympathischen Augenzwinkern. Köstlich auch die augenrollenden Auftritte von Curd Jürgens, die Süffisanz von Philippe Noiret sowie die Kaltschnäuzigkeit von Telly Savalas. Der Star am Schluß ist allerdings der Zeppelin.

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                                            • Am meisten nerven mich die Rufe der "Wutbürger", dass hier wohl bald Karl May "verboten" würde. NEIN, wird er NICHT!
                                              Laut Grundgesetz herrscht Presse- und Meinungsfreiheit - also gilt das auch für Karl May. Selbst wenn seine Darstellungen unrealistisch sein sollten. Würden wir fortan jedes Buch nur noch auf Authentizität prüfen und dann durch ein Gremium verbieten lassen, würden bald mehr als 80% unserer Bücher in der Landschaft fehlen. Es ist also absoluter Quatsch.
                                              Was mich aber noch viel mehr nervt, ist, dass jenes "Indianer Märchenland" von Karl May angeblich die wahre Situation der amerikanischen Ureinwohner leugnen würde. Das ist FALSCH.

                                              Karl May schreibt in den ersten Sätzen von Winnetou I: "Ich würde den Indianer mit dem Türken vergleichen, denn er gilt als "kranker Mann Europas". Dann würde ich den Indianer als den kranken Mann Amerikas betrachten, denn es wird ihn wohl bald nicht mehr geben".
                                              Das war jetzt ein Gedächtniszitat, ich habe die Bücher leider nicht mehr, da ich durch einen Wohnungsbrand fast alles verloren habe. Aber ich weiss genau, dass Karl May die gefährliche Situation der amerikanischen Ureinwohner sehr wohl beschrieben hat!

                                              Klar sind eine Menge Dinge der "indianischen Kultur" vor allem der der Apachen reine Erfindung. Aber ich denke mal, dass Karl May mehr für die Sympathie mit der "roten Rasse" getan hat, als jeder Politiker vor und nach ihm.

                                              Es ist richtig, mit kritischem Bewusstsein zu lesen und zu schauen. Und "der junge Winnetou" ist ganz bestimmt ein außerordentlicher Quatsch und typisch deutsch auf blöde Art. Und hat vor allem absolut NICHTs mit Karl May zu tun. Aber jeder darf, jeder wie er kann und den Kindern gefällt's. Das ist die Hauptsache.

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                                              • 9

                                                Ich war schon immer ein Fan von Thea Leoni und habe mich sehr gefreut, als ich diese Serie entdeckte. Was soll ich sagen? Sie ist die perfekte Besetzung dieses durchweg unterhaltsamen Politdramas. Und soweit aus den Informationen hervorgeht, war sie wohl auch die treibende Kraft hinter der gesamten Produktion, in welcher übrigens Morgan Freeman überwiegend Regie führte und ein oder zwei kleine Cameo Auftritte absolviert. Wie übrigens auch die echten AußenministerInnen Hillary Clinton, Madeline Albright und Colin Powell in der fünften Staffel.

                                                Die Serie ist sehr durchmischt, was den Realitätsgrad angeht. Manchmal möchte man staunen über so viel Prophetie. Da wird der Konflikt mit der Ukraine in vielen Details korrekt vorweggenommen, dann allerdings völlig anders gelöst. Aber insgesamt ist das Realismuslevel, was die verschiedenen geopolitischen Verwicklungen angeht, recht hoch. Doch kommen wir mal zu den Figuren:

                                                Allen voran ist Elisabeth McCord das absolute Idealbild einer demokratisch-liberalen Politikerin. Sie steht für so ziemlich alles, was Republikaner hassen und demokatische Wähler woke finden: sie ist für die Rechte von Migranten, sie bekämpft den Klimawandel, sie kritisiert als ehemalige CIA Mitarbeiterin die Rolle der USA in der Weltpolitik, sie ist für soziale Gerechtigkeit, bessere Löhne, die wahre Gleichheit von Mann und Frau. Dazu ist sie das Gegenteil von narzisstisch, sie übt Selbstkritik, ändert auch mal ihren Standpunkt und entwickelt sich weiter. Dazu sieht sie dann auch noch blendend aus. Hätte die USA eine solche Präsidentin, würde ich überlegen, auszuwandern. Sie ist in jeder Hinsicht "bigger than Life" und "better than Reality by far".

                                                Henry McCord ist das Idealbild eines selbstbewussten und intelligenten Mannes, der sich einen Dreck darum schert, ob seine Frau eine politische Führungsrolle bekleidet. Er hält ihr den Rücken frei, debattiert aber trotzdem hart mit ihr, wenn er anderer Meinung ist und hat auch durchaus was zu verzeihen. Wenn ich da an Dimitri denke und welche Schandtat seine Frau da im Interesse der Politik begehen musste, weiss ich nicht, ob ich das jemals hätte verkraften können.

                                                Auch das Familiendrama hinter der Politik funktioniert meines Erachtens nach recht gut. Die Typisierungen sind hier sehr gelungen, auch die Problematik des Mittelkindes. Was mich persönlich sehr berührt hat, war natürlich das Liebesdrama zwischen dem russischen Spion und der Politikertochter, welches sich über die gesamte Serie zieht und schließlich zu einem versöhnlichen und glorreichen Serienfinale führt.

                                                Kritik: klar nervt das Pathos bisweilen. Das Pathos der Amerikaner nervt ohnehin immer. Dieses ewige Vollgeflagge allerorten, der Betschwur aufs Vaterland vor dem Unterricht, all das ist bei uns undenkbar. Die Amerikaner sind auf schon fast schmerzhafte Weise krankhaft patriotisch. Das mag mit daran liegen dass sie eigentlich nie eine echte nationale Identität kannten, aber ehrlich gesagt ist mir egal, woran es liegt, es wirkt dümmlich und albern. Aber so sind die Amis nunmal. Sie halten sich für den Nabel der Welt und für das Geschenk an die Welt.

                                                Wenn man amerikanische Serien und Filme sieht, muss man das im Kopf ausblenden. Genauso wie man bei deutschen Filmen das Gegenteil ausblenden muss. Aber neben diesen pathetischen Entgleisungen zeigt die Serie enorm viel amerikanische Selbstkritik. Ich könnte hier noch sehr detailliert über einige wirklich markante Figuren eingehen, doch dazu fehlt mir gerade ein wenig die Zeit. Es ist alles in allem eine wirklich gute und unterhaltsame Serie, die wir gerne über die volle Distanz täglich angesehen haben.

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                                                  Yanthalbor 27.08.2022, 18:58 Geändert 27.08.2022, 18:59
                                                  über Prey

                                                  Da riskieren ein Drehbuchautor sowie ein Regisseur mal was, und bekommen dafür leider viel zu wenig Anerkennung. Hier mal von mir eine Auflistung der Wagnisse und meine Begründung von sagenhaften 8 Punkten.

                                                  1) Der Film kommt ohne einen Star aus (vom bekannten Monster mal abgesehen). Das war zwar auch in den anderen Fortsetzungen der Fall (Danny Glover war damals noch kein Star), aber besser als die ist Prey allemal.
                                                  2) Der Film wagt es, nur echte Native Americans ins Zentrum zu stellen, und besetzt sie zum größten Teil auch nur mit indigenen Darstellern.
                                                  3) Eine Frau spielt die Hauptrolle. Gut, das ist zwar en vogue oder noch besser: woke, aber bei einem derart körperlich orientierten Actionblockbuster schon sehr ungewöhnlich.

                                                  Der Film schafft es, über die volle Distanz zu unterhalten, die Spannung nimmt stetig zu. Der Überlebenskampf ist drastisch dargestellt. Sicher hat er seine Splatter Momente, aber davon lebt die Reihe ja schließlich auch. Wenn man all den SciFi Quark der letzten Versuche dieses Franchises voranstellt, dann MUSS dieser hier allein schon aufgrund seiner Originalität und Schlichtheit, seine Besinnung aufs Wesentliche einfach diese Punktzahl bekommen.

                                                  Der Film ist nicht "authentisch"? Drauf gesch.... Das war die Predator Reihe noch nie.

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                                                    Angenehm leichte und anrührende Romcom mit hervorragenden Darstellern. Einfach ein nettes Filmchen, welches man mal so zwischendurch schauen kann, um nach all den Actionblockbustern die Sehnerven mal wieder zu neutralisieren. Ich bin froh, dass es solche Filme gibt.

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