Yowan - Kommentare

Alle Kommentare von Yowan

  • Yowan 22.09.2015, 10:18 Geändert 22.09.2015, 10:18

    Huch! Jetzt machen gute Filme auch schon einen auf Fortsetzungsunkultur? Oder ist in dem Film eine Fortsetzung generisch angelegt?

    • http://www.youtube.com/watch?v=thbBrNKIP4I

      Dinklage, Peter Dinklage, Peter, Peeeetaaaa! *summ*

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      • Standardverteilung sagt: Im Bereich zwischen 130 und 140 fehlen noch ca. 50 Einträge.
        Aber selbst mit dieser Korrektur scheint mir die Kurve noch viel zu flach. Bedenkt man zusätzlich, dass einerseits hochintelligente Menschen oftmals introvertiert sind und somit für einen Job im Filmbusiness nicht in Frage kommen und andererseits sehr häufig eine akademische Laufbahn einschlagen, dann kommt es mir schon sehr spanisch vor hier überhaupt Einträge über 150 zu finden (für reale Personen).
        Außerdem ist vom Fakt des Studiums an einer Elite-Uni auf einen IQ von über 130 zu schließen gewagt. Da sollte man sich zumindest noch den Studienerfolg (ergo Abschlussnote) ansehen (ohne zu wissen, ob du das getan hast.)

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        • Yowan 19.09.2015, 11:59 Geändert 20.09.2015, 16:44

          Star Wars: The Clone Wars. In kleinen Teilen zweimal, weil ich vergaß , was ich alles schon gesehen habe...
          Wieso sollte man eine Serie auch zweimal anschauen?

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          • Wenn ich mir hier so die unteren Plätze anschaue vergeht mir irgendwie die Lust darauf irgendwann mal in eine Sneak zu gehen...

            • Wer auch immer der zweite Stalker auf meiner Liste hier ist soll sich bitte outen!

              • Den Grad an Selbstreflexion, welchen du in deinem Artikel an den Tag legst finde ich beachtenswert. Wir haben es bei dir offensichtlich mit einer Person zu tun, die sich differenziert mit sich selbst auseinandersetzt. Täten das bloß alle, wir hätten viel weniger Probleme auf dieser Welt! Doch ist es unangenehm sich selbst zu hinterfragen, weil man (wie du hier auch) notgedrungen in unentrinnbare Logikschleifen gerät.

                Betrachte das hier als Freundschaftsanfrage.

                Ich hätte da noch 'ne persönliche Frage: Was machst du "beruflich"? Soziologie studieren?

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                • Wie kommt es eigentlich, dass jemand einen Film so dreht, wie Shane Carruth "Primer" und niemand im Filmteam beschwert sich? Hatten die auch alle keine Ahnung?
                  Und wie kommt es, dass ein Film mit einem Budget von 7.000 Dollar und einem Einspielergebnis unter 500.000 Dollar auf IMDb 60.000 Bewertungen hat?

                  • Yowan 15.09.2015, 10:02 Geändert 15.09.2015, 10:07

                    1. Ich habe vorgestern einen ähnlichen Artikel zu einem ähnlichen Thema (vielleicht etwas schwerer verständlich) verfasst, der es leider aus mir unerfindlichen Gründen nicht einmal in die Community-Blogs geschafft hat. Danke dafür an Moviepilot!
                    http://www.moviepilot.de/news/aus-aktuellem-anlass-d-w-griffiths-lehrstunde-uber-rassismus-157371

                    2. Wenn man seinen Wohlstand nicht teilen will, bedeutet das NICHT, dass man einen Hass auf alles Fremde hat, sondern, dass man egoistisch und asozial ist. Da ist ein Unterschied.

                    3. Ebenso besteht ein Unterschied zwischen geregelten Einwanderern und Asylanten. Erstere können sich das Land, in das sie emigrieren aktiv aussuchen, sodass (vermutlich) eine stärkere Identifikation mit der dort herrschenden Leitkultur vorherrscht. Außerdem können sie via Steuern, die sie bezahlen müssen gleich aktiv am Aufbau des Wohlstandes mitarbeiten, während Asylanten erstmal eine Unterkunft, Lebensmittel und einen monatlichen Geldbetrag gestellt bekommen müssen, zumindest bis ihr Asylantrag bearbeitet werden kann.

                    4. Ansonsten ein schöner Artikel, der ausnahmsweise sogar ohne Hasstiraden auf fremdenfeindliche Menschen auskommt, sondern tatsächlich und nicht nur behaupteterweise versucht diese zu überzeugen. Es wäre schön, wenn jeder so dächte und es wäre schön, wenn die Repräsentanten unseres Staates so zu denken sich erlauben könnten. Denn der größte Feind des Guten Menschen sind nicht die Bösen Menschen, sondern die organisatorischen Probleme. (Ich vermute das trifft auch auf Ungarn zu. Die haben deutlich mehr Asylanten in ihrem Land als wir (pro Einwohner) und bekommen deshalb die Versorgung einfach nicht mehr richtig hin. Falls dem so ist, ist es auch falsch Ihnen das vorzuwerfen.)

                    • 4 .5

                      Es ist traurig anzusehen, wie aus einer tollen Idee, welche sogar in Details gut zu Ende gedacht ist (Autos mit Tagfahrmodus, Menschenfarmen, Blut als Quasirotwein, Kamera statt Spiegel) durch unsinnige, weil die innere Logik von Vampirfilmen torpedierende, Enthüllungen, die jedoch essentiell notwendig sind, um ein Ende im Sinne des allgemeinen Massengeschmacks zu gewährleisten, ein so miserabler Film werden kann.

                      Spoilerhaltiger Absatz.
                      Die bislang nur äußerst selten tangierte Frage, was denn mit Vampiren geschehe, die kein Menschenblut mehr bekommen, wird unoriginell mit einer weiteren "Spezies" beantwortet. Dass Vampire durch christliche Symbole, sowie durch Knoblauch vertrieben werden können, ist selbstredend in keinem geringeren Maße blödsinnig, als Vampire, die durch Sonneneinstrahlung und anschließendem Abschrecken mit Wasser oder durch trinken von Vampirblut wieder zu Menschen werden können. Doch da Ersteres im allgemeinen Kanon etabliert ist, wird es vom Zuschauer eher akzeptiert, Letzteres hingegen wirkt konstruiert bis lächerlich.
                      Spoilerhaltiger Absatz Ende.

                      Man könnte in dem Film sogar einen Apell zu radikalem Tierschutz oder Vegetarismus sehen, da der Film jedoch zwischen plakativ, strunzblöd und "ob ich interessante Interpretationsanätze habe ist mir schnurzpiepegal" schwankt, spare ich mir das lieber.

                      Was dennoch bleibt ist ein gnadenloser Umgang mit den Protagonisten, ein an barocke Gemälde erinnerndes Schlacht-Tableau und die Frage, wie ein Film, in dem Menschen hilflos bei lebendigem Leibe auseinandergerissen und aufgefressen werden, ab 16 Jahren freigegeben werden kann.

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                      • Bei englischsprachigen Filmen am liebsten englisch mit englischen Untertiteln.
                        Nicht ohne Untertitel, da sonst vielleicht das eine oder andere verloren geht, nicht mit deutschen Untertiteln, da die naturgemäß vom gesprochenen Text abweichen, den ich ja eigentlich verstehen will.

                        Sonst deutsch. Synchronisiert. Ohne Untertitel.

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                          Yowan 13.08.2015, 19:55 Geändert 12.09.2015, 15:02

                          Kommentar #200: Aronofsky Gesamtschau Teil II

                          Filme, die ich liebe weil ich sie hasse - Teil 1

                          Das prestissimo maestoso des Darren Aronofsky

                          Mit der Virtuosität eines Star-Dirigenten verdreht Aronofskys zweiter Film dem Zuschauer den Kopf, nimmt ihn gefangen und lässt ihn nie wieder frei.

                          Was gleich zu Beginn dieser Krönung von Aronofskys Schaffen deutlich wird, ist die überbordende Kreativität und Experimentierfreude, die dieses Meisterwerk zur Schau stellt. Gleich in der ersten Einstellung wird die Leinwand geteilt, zerrissen gewissermaßen, um einen Enkel und seine Großmutter gleichzeitig darstellen zu können. In Verbindung mit der bereits vorher angekündigten – und damit nicht Handlungentwicklungen vorwegnehmenden, sondern von vorneherein die Konsequenz und Unausweichbarkeit des Geschehens auf drastische Weise andeutenden – Jahreszeitensymbolik wird offensichtlich, dass dieser Film sich aufdrängt, wahrgenommen werden will als Film, nicht als perfekte Illusion. Und Aronofsky legt nach: Jump-Cuts, Zeitraffer-Aufnahmen, Vogelperspektiven. Es riecht nach dem Spieltrieb eines Jugendlichen, der alle Möglichkeiten ihm offenstehend glaubt. Doch gelingt es Darren Aronofsky nicht nur einen wunderbar ästhetisierten (und in seiner ungeschönten Drastik doch erschreckenden) vor einer Diversität im filmischen Ausdruck nur so strotzenden Film auf die Leinwand zu zaubern, denn alle Filmmagie dient nur einem Ziel.

                          Requiem For A Dream ist so ziemlich das Intensivste, was man sich als Film nur antun kann. Trotz oder gerade wegen des unkonventionellen Erzählstils entwickelt der Film einen Sog, dem man sich kaum entziehen kann, selbst wenn (oder gerade wenn) man nicht mitbekommt auf welche virtuose Art und Weise man hier emotionalisiert wird. Aronofsky verfährt hinsichtlich seiner Figuren und so auch letzten Endes was den Zuschauer angeht im äußersten Maße gnadenlos. Ein auf das Simpelste reduziertes musikalisches Motiv, das an den Nerven zerrt wie der Rest des Films tut sein Übriges.

                          So ist denn Aronofskys bislang mit Abstand bestes Werk kein Film, den man gerne sehen kann und auch kein Film, den man ein zweites Mal sehen will. Dennoch sollte er in Schulen eine Art Pflichtlektüre für die Augen werden, erstens, weil er sich eignet, um komprimiert Eigenarten des Mediums Film zu erarbeiten und zweitens, weil es jedem, der diesen Kraftbolzen von einem Film gesehen hat, unmöglich ist je (wieder) daran zu denken Drogen anzurühren.

                          Mit Requiem For A Dream machte sich Aronofsky in der Filmbranche endgültig einen Namen, was allerdings, wie in späteren Teilen der Werkschau zu lesen sein wird, der Qualität seiner Filme eher zum Nachteil gereicht hat. Bei jedem seiner folgenden Filme hatte Darren Aronofsky ein größeres Budget. Mit keinem konnte er Requiem For A Dream auch nur annähernd erreichen.

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                          • Ok, ich oute mich jetzt:
                            Ich finde ihr macht momentan definitiv zu viele "Oute dich" Artikel.
                            So ab und an ist das ja ganz nett, aber welche Frequenz hat das mittlerweile? Wöchentlich?

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                            • Heureka! Heureka!!! *Schmatz*

                              Die ganz sicher nicht...

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                              • Ein "professioneller Hobby-Pilot" war er dann leider doch nicht. Traurig für das Medium Film ist sein Tod jedoch auf jeden Fall.
                                R.I.P. James Horner.

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                                  Yowan 20.06.2015, 12:15 Geändert 20.06.2015, 12:55

                                  An alle Cineasten da draußen (oder solche, die es werden wollen): Schaut euch diesen Film im Kino an! Denn selbst wenn er euch nicht gefällt, erweist ihr dem Kino damit einen Dienst, indem ihr für diesen wagemutigen Film das Ticket löst und nicht für das ewiggleiche Schweig(-er)höfersche romantische Komödiengesulze. Doch "Victoria" wird euch gefallen und ich sage euch wieso:

                                  Die Kamera.
                                  Selbstverständlich ist das der Punkt den man hier als Erstes hervorheben muss (und zur Recht wird im Abspann der Kameramann als Erstes genannt). Denn mehr als zwei Stunden in einem einzigen Take ist ein Novum. Zwar gab es mit der russischen Produktion "Russian Ark" bereits einen Film, der ohne Schnitte auskommt, doch dieser dauert "nur" 100 Minuten. An dieser Stelle möchte ich auch darauf hinweisen, dass bei aller nostalgischer Trauer um das analoge (Film-)Kino hier deutlich wird, welche Vorzüge eine Digitalisierung des Mediums doch auch haben kann. Denn auf Film hätte dieser Film nicht gedreht werden können.
                                  Trotz dieser Länge schafft es die Kamera immer wieder Einstellungen zu finden, die in ihrer Klar- und Schönheit wie penibel vorbereitet erscheinen, unabhängig davon, ob sie es waren (die Stroboskobszene zu Beginn, in der sich die titelgebende Victoria aus der Unschärfe herausschält) oder nicht (Victorias blutverschmierte Hand als pars pro totum in der wohl tragischsten Szene des Films). Der größte Verdienst der Kameraarbeit ist jedoch, dass sie an keinem Punkt angeberisch wirkt, oder auf sich aufmerksam machen will. Nicht wie zuletzt in Birdman versucht der Film Bewunderung für seine Technizität zu erlangen, sondern verfolgt ein höheres Ziel.

                                  Die Handlung.
                                  Auf der Handlungsebene ist der Film in zwei Hälften geteilt. In der ersten sehen wir das Portrait einiger junger Menschen, die einfach nur feiern wollen. Dann wird Klavier gespielt und schwupps: findet man sich in einem Banküberfall wieder. Wo in der ersten Hälfte noch sämtliche Handlungen nachvollziehbar sind, wird das im zweiten Teil schon schwieriger. Die stark subjektive Inszenierung legt jedoch keine Entscheidungen einer der Konfliktparteien offen, die nicht durch übermäßigen Alkoholkonsum oder Adrenalin zu erklären wären. Selbstverständlich wird dieser Film nie einen Drehbuchpreis gewinnen (bei dem deutschen Filmpreis war das schließlich auch die gefühlt einzige Kategorie, in der der Film leer ausgegangen ist), was jedoch auch prinzipiell unmöglich ist, wenn das Drehbuch nur den groben Handlungsverlauf des Filmes vorgibt. Das Drehbuch ist also das schwächste Rad an diesem Wahnsinnsgefährt von einem Film.

                                  Die Schauspieler.
                                  Sieh mal einer an! Der deutsche Darstellernachwuchs hat ja doch mehr zu bieten, als das allabendliche semipeinliche Tatort-Gehample. Was diese fünf Jungdarsteller in größtenteils improvisierten Dialogen auf die Leinwand zaubern ist nämlich nicht weniger, als die authentischste Schauspielleistung, die mir bislang unter die Augen gekommen ist. Das liegt vor allem daran, dass hier nichts beschönigt wird. Die Dialoge sind nicht schön, aber echt. Es wird ständig gewechselt zwischen Slang-Deutsch und Englisch mit heftigem Akzent (denn Victoria kommt aus Spanien). Wenn jemand weint, dann ist das nicht schön, aber echt. Die Figuren sind nicht perfekt, jeder hat seine Schwächen (große sogar), aber sie fühlen sich echt an. Man hat als Zuschauer nicht das Gefühl, dass hier Schauspieler vor der Kamera stehen und Rollen spielen, sondern dass die Kamera einfach Menschen dabei zusieht, wie sie in die Katastrophe schlittern. Das ist nicht (immer) schön, aber... Naja. Ihr wisst schon. Echt halt.

                                  Der Film.
                                  Das ist auch das "höhere Ziel", das ich im Abschnitt "Die Kamera." angedeutet hatte: Authentizität. Denn wie auch im echten Leben gibt es hier keine Schnitte, die Struktur bringen, oder Irrelevantes streichen, keine übersichtlichen Totalen, die Orientierung verschaffen. Eines von beidem nur an einer Stelle verwendet, brächte den ganzen Film zu Fall, beraubte ihn seiner Unmittelbarkeit und der Unabwendbarkeit der Geschehnisse im immer heller werdenden Berlin. Deswegen ist der Stil eben nicht Selbstzweck, deswegen ist "Victoria" ganz großes Kino.

                                  Man steht auf, geht hinaus ins Licht der dämmernden Nacht und meint irrsinnigerweise am Horizont den Schimmer der aufgehenden Sonne entdecken zu können.
                                  SPOILER!
                                  Man erinnert sich der letzten Einstellung in der die Kamera anhält, ihre Hauptfigur nicht weiter durch den Untergang verfolgen will sondern sie ziehen lässt (und die Einstellung dann doch zur Totalen wird). "Victoria" heißt dieser Film, zu deutsch: "Sieg". Welche Ironie!

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                                  • Yowan 20.06.2015, 11:23 Geändert 20.06.2015, 12:26

                                    An alle Cineasten da draußen (oder solche, die es werden wollen): Schaut euch Victoria unbedingt im Kino an! Und sei es nur, um der Schweig(-er)höferisierung der deutschen Filmlandschaft Einhalt zu gebieten.
                                    Deutschland kann noch ganz großes Kino!

                                    http://www.moviepilot.de/movies/victoria--2/comments/1343581

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                                    • Ich hab das ja schon länger auf dem Radar...
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                                        Gibt es eigentlich eine Grund, warum bei den ersten zwei Staffeln MP-Seiten für jede Folge existieren und bei der dritten nicht?

                                        • Unberechtigte Frage am Rande: Bezieht sich "Ich kann es nicht bekommen" auf ein tatsächliches Verkaufsverbot an das weibliche Geschlecht, oder mockierte sich die Kleine nur über die Kategorisierung auf der Website?
                                          Falls Ersteres: Skandal! Stürmt die Barrikaden!
                                          Falls Letzteres: Wieso wenden sich die Eltern an den Website-Betreiber, statt das einfach zu kaufen? In dem Alter müssen bei Kostümen geschlechterspezifischer Unterschiede im Körperbau doch ohnehin noch nicht berücksichtigt werden...

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                                          • Bezahlabo und Werbung sind zwei Dinge, die einfach nicht zusammenpassen!
                                            Netflix ist zwar besser, aber wenn die das tatsächlich einführen, dann doch lieber Amazon...

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                                              über Pi

                                              Aronofsky Gesamtschau Teil I

                                              Life of Pi (oder so)

                                              Aronofsky dreht einen psychotischen Film über einen psychotischen Mann und treibt damit den Zuschauer in den Wahnsinn.

                                              Da man es bei "Pi" mit Autoren- und nicht etwa mit Erzählkino zu tun hat, sollte man sich selbstverständlich nicht zu sehr stören an den oberflächlichen Ungereimtheiten dieses Films. Dass auch der intelligenteste Klischee-Mathematiker in dem geniehaften Chaos seines stillen Kämmerleins nicht erkennt wie alles stets zusammenhängt und dass das ebendieses erreichende Film-Genie seltsam inhomogen wirkt, sollte uns also in erster Linie kalt lassen und könnte es auch, wäre die eigene Beziehung zur Mathematik, welche hier zweckentfremdet wird zu einem leeren Vehikel für einen Film, den in Wahrheit ganz andere Dinge interessieren, nicht eine überdurchschnittlich starke.

                                              Denn was diesen Film schmerzhaft macht sind nicht die Versuche seinen Protagonisten zu ergründen, sondern die schrill-laut-unscharf-unerträgliche Bildsprache, mit der er diesen Versuch in Angriff nimmt und, vielleicht sogar wegen eines Zuviels an Ästhetisierung und eines Fehlens an inhaltlicher Handfestigkeit, scheitert. Verstörend nennen's die einen und finden es toll; verstörend nennen's die anderen und wenden sich verstört ab, wenn Gehirne auf Treppen liegen. Dieses Lyncheske Zuschauerschockieren raubt dem Film sein letztes Quäntchen der Eigenschaft, die die Engländer gerne als "watchability" bezeichnen, ist zugleich jedoch auch das, was diesen Film für manche interessant werden lassen kann. Als Visualisierung der psychotischen Zustände des "Helden" mag das Berechtigung haben, nur ist es eben auf Dauer schwer zu ertragen und wirft zudem die Frage auf, ob die Ästhetik tatsächlich das Drehbuch zur Grundlage hat, oder vielmehr einem zu kleinen Produktionsbudget geschuldet ist.

                                              Dass das frühe Werk von Aronofsky schwer zu verdauen ist, wird man auch an seinem folgenden Film noch sehen können, dem in vielen Aspekten das gelingt, woran Aronofsky hier - bei allem offensichtlichen Talent - noch scheitert. So bleiben wir zurück mit einem Scherbenhaufen von einem Film, aus dem schon zwei Jahre später ein Phönix entsteigen wird.

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                                              • Der Link bei M - Eine Stadt sucht einen Mörder scheint mir nicht mehr zu funktionieren..

                                                • 2 .5

                                                  Kubrick-Gesamtschau Teil I

                                                  Fear and Desire

                                                  Kubrick sucht den Menschen und findet nichts.

                                                  In seinem mit minimalstem Budget gedrehten ersten "abendfüllenden" Spielfilm "Fear and Desire" setzt Kubrick vier Soldaten in Feindesgebiet aus und beobachtet sie. Dass die interessante Prämisse Menschlichkeit (oder auch Triebhaftigkeit) der Handelnden würden in einer solchen Situation zutage treten jedoch nicht aufgeht, liegt vor allem daran, dass es diesem Film noch deutlich an Beobachtungsgabe fehlt. Der Versuch tiefgreifender philosophischer Dia-/Monologe führt sich letztendlich durch die Irrsinnigkeit des Gedankens diese Soldaten hätten in der unbarmherzigen Lage, in der sie sich befinden, nichts Besseres zu tun, als zu philosophieren, selbst ad absurdum. Der Anspruch auf Allgemeingültigkeit der Ereignisse, der durch die Inszenierung mit nur wenigen konkreten zeitlichen und ohne politische Ankerpunkte durchaus deutlich wird, wirkt durch explizite Betonung zu Beginn seltsam aufgesetzt. Der Drehbuchautor pocht also allzu deutlich auf die Symbolhaftigkeit des Geschehens, was dem Film in keiner Weise gut tut, jedoch noch nicht sein größtes Manko ist.

                                                  Denn auch auf der wörtlichen, wie auf der inszenatorischen Ebene treten deutliche Schwächen hervor. So sind viele Handlungen der Figuren nicht nachvollziehbar (man denke an den Überfall auf das feindliche Gebäude: Wieso rennen alle Wachen zu dem (offensichtlichen) Ablenkungsmanöver? Wieso kommt der feindliche General aus dem Haus heraus?), die Filmmusik scheint heutezutage größtenteils unpassend und aufgesetzt und die Schauspielleistungen schwanken zwischen mäßig und miserabel.

                                                  Was nach diesem kritischen Rundumschlag freilich noch größtenteils unbeschadet ist, ist Kubricks Anteil am Film (zu dem er - im Gegensatz zu seinen Hauptwerken - nicht das Drehbuch geschrieben hatte!). Denn wenn auch das bildliche Programm hier in keiner Weise sich mit den klassischen Kubrick-Meisterwerken messen kann, so merkt man doch, dass hier zumindest einer hinter der Kamera ein Fünkchen kreativen Talents in sich trägt, z.B. anhand der an Hitchcock erinnernden partes pro toto in einer Tötungsszene. Doch auch auf dieser Ebene findet sich nichts, was diesen Film sehenswert machen würde, was über die sonstigen Schwächen hinwegtrösten könnte. Kubrick selbst war sich dessen durchaus bewusst und versuchte im Nachhinein sämtliche Kopien von "Fear and Desire" zu vernichten, was ihm (glücklicherweise) nicht gelang. Denn bei aller Belanglosigkeit gibt es tatsächlich doch eine Sache, die wir von diesem Film über den Menschen erfahren können: Auch Götter müssen lernen.

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                                                  • Schade :-( L'Orfeo bekommt nur zwei Schauspieler zusammen.

                                                    Ist es für euch eigentlich irgendwie von Nachteil eine Menge kaum besuchter Filmeseiten zu haben? Datenbanküberflutung und so? ...

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