Barelhaven - Kommentare

Interessante Origins zu bekannten Comicfiguren. Die Krimiserie konzentriert sich hauptsächlich auf den Polizisten Gordon, den Mafiosi Pinguin und das Leiden des jungen Bruce Wayne der nicht mal eine Ahnung davon hat, das er viel später mal der Batman sein wird. Robin Lord Taylor als Pinguin ist ebenso genial wie Cory Michael Smith als Riddler. Cameron Monaghan als Joker... spitze( Staffel 1.16).
GOTHAM schraubt sich immer höher, wird absurder, langwieriger und endet letztendlich in der Tradition der 1960-Jahre-Comics, wo alles überdreht und überzeichnet war.

Zombie-Western in Serienlänge, in der philosophisch spannend die Frage geklärt wird, wie man sich allein oder in Gruppen ohne üblichen Sicherheiten verhält. Alles tragisch, traurig, blutig und grausam - als hätte sich die Hölle über die Welt ausgekotzt. Von 2010 bis heute bekam die Serie fast über 60(!) Auszeichnungen. Doch wie üblich findet man in Hollywood kein Ende: AMC schickt Staffel um Staffel raus, als gelte es den letzten Tropfen aus der Milchtüte zu drücken. Zudem wird der Sender von den Comicschöpfern u. Produzenten verklagt (Streitwert: eine halbe Milliarde Dollar!). Filmgeschichte wurde geschrieben, aber nach ein paar Staffeln hat man einfach nur Mitleid mit den Personen... und will das Ganze schnell beenden.

BLOOD & GOLD kann überzeugen, wenn man Tarantino mag. Darüber hinaus fallen Sprüche und Äußerungen, die heute undenkbar scheinen aber zu der Nazizeit wohl gepasst haben - leider. Die versprengten Nazis verdienen sich so den Hass der Zuschauer, der SS- Gruppenführer zeigt sich wahnhaft, menschenverachtend und doch so verletzlich, dass er gut einige Szenen tragen kann. Gute Action, plausible Story und über allem schwebt die Mär, dass sie alle mitgelaufen sind. Der Held Heinrich knickt recht schnell aufgrund seiner Verletzungen ein, was Raum für andere Charaktere lässt. Im Ganzen einstimmiger Action-Movie.
FAZIT: DJANGO lässt grüßen.

Reden wir über die Musik: Basil Poledouris, Filmkomponist, verzaubert das Publikum. Obwohl Poledouris oft sehr emotionale und „pompöse“ Werke entwarf, die auch mit einem entsprechenden Orchester eingespielt wurden, muten seine Werke hier als eine sanfte Overtüre an, die fast schon beschwingt den Helden in die urzeitliche Welt mit nimmt.
Reden wir über Thulsa Doom: James Earl Jones, CNN-Moderator und Stimme von Darth Vader, spielt einen wahnsinnigen Sektenführer mit soviel Leidenschaft, das man den Mann mit der markanten Stimme einfach nur küssen möchte.
Reden wir über den Film: entlarvende menschenverachtende und faschistoide Grundhaltung? Gut, okay, aber das waren die Comics auch. Regisseur John Milius hat das Beste herausgeholt und tatsächlich einen Kult-Klassiker erschaffen. Kann nicht jeder von sich behaupten.
FAZIT: Crom ist groß!

Nach einer wahren Geschichte treibt es Daniel Radcliffe in den Dschungel, wo er ähnlich wie in Stephen Kings DAS MÄDCHEN aufgeschmissen ist. Ein intensiver Road Trip ohne Buddys, Auto und ohne Zivilisation. Für den Dreh magerte Harry Potter extrem ab und machte sogar Christian Bale in THE MACHINIST Konkurrenz. Ich ziehe meinen Hut vor diesem Kinderstar, der sich endgültig in der Erwachsenenabteilung eingefunden hat.
FAZIT: Der Bruder von CAST AWAY.

Vin Diesel spielte einst in FIND ME GUILTY (2006)- einem Gerichtsdrama- einen redegewandten Mafiosi der positive Kritiken bekam. Mittlerweile reicht es nur noch für "I am Groot" aus Guardians of the galaxy und zu einer traurigen Reihe, in der er einen Autodieb gibt, der... fahren kann. Ja, das war es. Zehn Filme rund um das GTA-Thema, weil Kinder und Jugendliche darauf stehen und Geld dafür berappen. Wo sind die Zeiten hin, wo ernsthafte Dialoge und interessante Geschichten im Vordergrund stehen? Früher klaute der Held nur Autos - jetzt rasen sie um die Welt, reisen sogar ins All und begnügen sich mit dümmlichen Dialoge. Dasselbe Schicksal ereilte auch Dwayne Johnson, Jason Statham und Co.: Sie alle sind zu Actionfiguren für Pubertierende mutiert - ein Abstieg, der traurig macht. Wie ein Banker der WallStreet, der mittlerweile die Kasse bei KFC kontrolliert.
Was ist passiert, Vin?
FAZIT: Müll von der Stange.

Sleepy Hollow zieht einen ängstlichen, zitternden Johnny Depp in ein verkommenes Nest von knorrigen, schwarzen Gruselwäldern umgeben in der ein kopfloser Reiter seine Liste abarbeitet. Tim Burton trumpft als morbider Regisseur wieder mal gekonnt auf, zeigt das Übernatürliche und Schreckliche in seinen schönsten, bittersten Farben auf und schickt einen Untoten los, der doch auch nur ein Handlanger ist. Natürlich gibt es ein happy End, aber dies dahin ist es ein weiter, weiter Weg...
FAZIT: gruselig.

THE DARK KNIGHT RISES stellt einen Bösewicht vor, der die herrschende Thematik 2012 aufgreift: die Angst der US-Bürger vor dem Terrorismus. Bane ist kein Anarchist wie der Joker, kein amoralischer Punk mit Knarre, sondern ein Terrorist mit einer Bombe der brutal aber genial eine Stadt ausbluten lässt. Es muss das Ende der Trilogie sein, eine Steigerung ist nicht mehr möglich - zu viel wird hier geopfert. Das korrupte System ist gefallen wie auch sein einziger Held.
FAZIT: denkwürdiger Abschluss der Trilogie, der leider auch einen Amoklauf zur Folge hatte (Colorado mit 12 Toten, 30 Verletzten).

Tim Burton schickt J. Ortega in eine Art Harry-Potter-Schule und lässt sie reden - die Stärke der Serie liegt in den Dialogen, den feingeschliffenen zynischen Kommentaren und dem zarten Verweis auf die US-Serie in den 1960er Jahren. Wednesday wurde im Dezember 2022 für einen der Golden Globe Awards 2023 als Beste Serie – Komödie/Musical nominiert, außerdem Hauptdarstellerin Ortega als Beste Serien-Hauptdarstellerin – Komödie/Musical. Das Tim Burton sein Geschäft versteht, hat er schon oft in der Vergangenheit bewiesen und mit WEDNESDAY gezeigt, dass er die Serienhürde gemeistert hat.
FAZIT: "Meine kleine Todesfalle." (Adams)

BATMAN BEGINS (2005) erschien nach Batman forever (1995), der so bunt und lächerlich daherkam, das man als Zuschauer schon keine Lust mehr hatte sich dem Thema zu widmen. Christopher Nolan (Drehbuch) holte die Besten ins Boot- unter anderem auch Hans Zimmer für die Musik - und erzählt eine ernsthafte Geschichte, die ihren Bezug zur Realisierbarkeit hat. Wirklich alles zeugt von Professionalität. Einfach spannend: die Verfolgungsjagd im Tumbler. Doch die Idee, das man mit Mikrowellenstrahlen alles Wasser verdampfen kann, ist hanebüchen. Vielleicht ist dieser Fauxpas extra gewählt worden, um den Rest wie Gold erscheinen zu lassen.
FAZIT: großes, ganz großes Kino.

Luke Evans als Vampir ist allemal eine Fortsetzung wert. Staunend, überwältigt und auch furchtsam betritt dieser Dracula die Welt der Blutsauger, geht einen logischen Handel ein und verliert alles - was diesen tragischen Helden plausibel macht.

Wenn man ein Werk als authentisch bezeichnet, sollte man i.d.R. eine glaubwürdige Quelle nennen. Hollywood gibt Geld und Mühe auf, um zu unterhalten. Als Doku diese Aneinanderreihung von "Wünsch-dir-was"-Ideen zu bieten, stellt schon fast eine Beleidigung dar.

Will man nochmal ein vorhersehbares Konzept nutzen und nicht langweilen, so schreibt Hollywood vor dass man auf die A-Riege der Schauspieler zurückgreifen kann: mit Samuel L. Jackson, der wie gewohnt "Motherf***" brüllt und einem gestandenen Chris Rock kann eigentlich nichts schief gehen. Man hätte auch Colin Firth und Geoffrey Rush aus A KINGS SPEECH (2010) verpflichten können und wäre damit ebenso auf die Nase gelandet. SAW SPIRAL führt korrupte Bullen zur Schlachtbank, kaum einer hat Chancen das Prinzip "Opfere was - oder sterbe qualvoll" zu nutzen. Bei wirklich jedem hat der Täter Erfolg sie zu überwältigen, zu betäuben, zu martern und sich die passende Folterbank auszudenken, zu bauen und Raum und Geld zu finden. Selbst im Polizei-Hauptquartier (?), wo der Täter seelenruhig im Archiv hinter einer Tresorwand (?) einen Cop tötet, unter all den anderen Cops (?), offenbart SAW SPIRAL nur eine Wahrheit: die SAW-Reihe ist ausgelutscht. Es muss ihr erlaubt sein unterzugehen.
ICH MÖCHTE EIN SPIEL SPIELEN.
Und ich möchte den Fernseher ausmachen...

Diesmal überrascht nicht Hollywood, sondern Bamberg-Berlin mit einer ziemlich realistischen Fiction-Serie. Als die ersten Fünf-DM-Stücke getauscht, die alten Platten aus den 80ern und 90ern und die Mode gezeigt werden, zeigt sich die Detailverliebtheit. Die erste Folge lässt die Erwartungen aufblühen und alles, wirklich alles riecht nach Hohlbein. Könnte was werden. Ich werde weiterschauen...

TENET ist seltsam, zwar gut gemacht und das Vor- und Rückspulen eine wahre Meisterleistung aber nach dem Schauen weiß man nicht so recht, wie man ihn einordnen soll. Leider kein Nachfolger von INCEPTION und Kenneth Branagh als verrückter Oligarch fehl am Platz. Seltsam, seltsam...

Historisch korrekt ist der Film gerade nicht, aber wen kümmert es! TROJA lebt von seinen hervorragenden Schauspielern: dem arroganten Achilles (Brad Pitt), dem verschüchterten Paris (Orlando Bloom) und einem verschmitzten Odysseus (Sean Bean), der mit einer List die Sache ins Rollen bringt. Brain Cox als größenwahnsinniger Agamemnon, Peter O´Toole als gutherziger Herrscher... die Liste nimmt kein Ende. Funfact: statt Brad Pitt, der hübsch erotisch halbnackt in der Sonne wandelt, sollte einst Vin Diesel den unbezwingbaren Achilles spielen. Wäre sicher auch was geworden. Diane Krüger, die als unschuldige Maid für den "Nullten Weltkrieg" verantwortlich scheint, wirkt zerbrechlich und süß. James Cosmo... die Liste nimmt kein Ende. Selbst Nathan Jones, eher Prügelknabe als Schauspieler, muss nur zweimal grinsen. Der Kampf Hector gegen Achilles ist zudem glaubwürdig genug. Was ich mir zusätzlich gewünscht hätte: eine Serie über Odysseus gespielt von Sean Bean.
FAZIT: ganz, ganz großes Kino.

Nichts darf die Ruhe stören - warum, zeigt eindrucksvoll der Anfang. Spätestens ab hier bleibt ein bitterer Nachgeschmack und man versteht, wie schwierig es sein kann sich nicht über Geräusche äußern zu dürfen. Langsam wird dem Zuschauer klar, dass hier eine Menge Menschen (und wahrscheinlich auch Tiere) gestorben sind, und so befreiend kommt dann die Andeutung der Abrechnung.
FAZIT: eine runde Sache.

Lucy, ein hochgedopter homo superior, trifft Lucy, den ersten Menschen. Anfang und Ende. Eine Superdroge, die aus einem bestimmten Enzym im Mutterleib produziert wird, wird zum Katapult in der menschlichen Evolution. Luc Besson muss man einfach mal auf die Schulter klopfen für diesen Fantasy-Streifen, der ein wenig philosophische Anleihen hat.

Die Norweger im Film scheinen bei der Tatsache dass ein Troll, groß wie ein Wolkenkratzer, durch die Landschaft läuft ebenso irritiert und überrascht zu sein wie der geneigte Zuschauer - DAS hat mir bei dem Film besonders gut gefallen, obwohl es nur zweitrangig scheint, aber das ist der Schlüssel zu dem Godzilla-Double: diese ehrlichen Willst-du-mich-verarschen-Momente bleiben haften.

Der wahnsinnige Titan bekommt endlich das Forum, das er verdient und zeigt den Helden, wo der Hammer hängt. Plötzlich ist keine Zeit mehr, die Helden wirken unvorbereitet, stolpern über ihre eigenen Beine und wirken trotzdem glaubwürdig - das Monster ist eben nicht zu stoppen. Im Kino haben wir erschrocken die Luft angehalten als das Ende zeigte, das es eben kein Superheldenfilm ist sondern eine zeitrelevante Kritik an Massenpopulation. Persönlich hätte ich mir gewünscht, dass Thanos (wie in den Comics) all das Elend verbreitet weil er unsterblich in den Tod verliebt ist. Aber man kann ja nicht alles haben.
FAZIT: hübsch anzusehener Blockbuster-Film.

Teil Vier reist das Ruder nach zwei schlaffen Fortsetzungen wieder herum, begrüßt das neue Jahrtausend und bestätigt leider die größte Angst, die wir von BLACKOUT (Marc Elsberg) schon getriggert bekommen haben: mit einem Click sind wir nur einen Schritt vom Chaos entfernt. Bruce Willis trägt den ganzen Film, die Action ist allemal akzeptabel und treibt den Fünfzig-jährigen schön an seine Grenzen. Als Schurken hätte ich mir lieber einen blassen Nerd gewünscht, der Chips frisst und schwitzend auf einem Rheumakissen sitzt, und kein durchgestyltes Unterwäschen Model.

Meine Nichte wollte den Film gucken - als Zwangs-Zuschauer erwartete ich Fremdschämen, doch die Produktion erwies sich als liebevoll, detailgetreu und auch witzig geraten. Armin Rhode als zweiter Gert Fröbe kann überzeugen, wobei mir Rufus Beck als Zauberer Zwackelmann sogar noch besser gefiel. Garnicht mal schlecht...

Theologisch betrachtet gibt es mehr Einwände gegen die Arche-Theorie als Gründe, die dafür sprechen: ein 28-jähriger Tischler in der Wüste kann kein Schiff bauen - und doch hat Hollywood sich wieder einer Bibelverfilmung angenommen, ziemlich gute Schauspieler gecastet und alles mit einer Prise Magie und Fantasie gewürzt. Absurd. Als würde man eine Gabel an einen Fön löten und das als Antenne verkaufen. Macht die Sache auch nicht besser.

Spannender Drahtseilakt ohne Drahtseil, ohne doppeltem Boden aber mit einer tödlichen Stimmung, die ganz ohne Gewalt auskommt. Zwei Frauen auf einer Fläche gefangen, kaum größer als ein Pizzadeckel und nur sechshundert Meter hoch über den Boden. Die vielen Versuche Hilfe zu holen, sind spannend und gut pointiert, die Schauspielkunst allemal akzeptabel. Aber eine Frage habe ich: wie... haben die das gedreht? Oder ist alles nur CGI?
FAZIT: netter Thriller, der aufzeigt dass man runter immer kommt...

NOBODY hält nicht, was er verspricht: die Hauptfigur sehnt sich nach Deeskalation, hat die Familie hinter sich und scheint alles unter Kontrolle zu haben. Nur gut, dass die Opfer hier klischeehafte Russenmafiosis sind und sich der Killer keine andere Gruppierung sucht. Wie John Wick, wie ein unsterblicher Racheengel, mäht hier der "brave Daddy" alles nieder, was keine Existenzbegründung hat.
Letzten Endes sieht alles schön blutig und hart aus aber hat man das nicht schon gesehen?