BuzzG - Kommentare

Alle Kommentare von BuzzG

  • 7 .5

    "[...]Herausgekommen ist ein starkes, teils wunderschönes und teils todtrauriges, Märchen für Groß und Klein, das unter seiner atmosphärischen Aufmachung – erneut gilt hier besondere Anerkennung für die Leistungen von Bayonas ständigen Begleitern, dem Kameramann Óscar Faura („The Imitation Game – Ein streng geheimes Leben“) und dem Komponisten Fernando Velázquez („Crimson Peak“) – angenehm viel Herz und Tiefgang besitzt.[...]"

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    • 8 .5

      "[...]Bei ROGUE ONE hat man mit Gareth Edwards einen aus dem Indie-Sektor (MONSTERS) stammenden Newcomer auf den Regiestuhl gesetzt, der aber zuvor zumindest einmal mit seinem GODZILLA-Reboot Blockbuster-Erfahrung sammeln durfte. Auch seine Arbeit steht ganz klar in der Tradition der Ursprungsfilme, ist aber zugleich düsterer, grimmiger und martialischer ausgefallen. Wer die Anschlussfilme kennt, weiss freilich bereits, in welche Richtung sich die Story entwickeln wird. Aber es ist diese Lücke, die Edwards zusammen mit dem Autorenduo Chris Weitz (DER GOLDENE KOMPASS) und Tony Gilroy (die BOURNE-Reihe) spektakulär mit Leben zu füllen versteht. Dafür sorgen neben den erwartungsgemäß beeindruckenden Spezialeffekten eine ganze Reihe neuer Charaktere, deren Schicksal man sich zumindest nicht aus den Sequels ableiten kann.[...]Wer befürchtet hat, dass ROGUE ONE ein halbgarer Snack für die Wartezeit bis zur EPISODE VIII werden könnte, darf sich positiv getäuscht sehen: Ich muss sogar zugeben, dass der vermeintliche Platzhalter bei mir nach der ersten Sichtung einen spielfreudigeren und packenderen Eindruck hinterlassen hat als das ohnehin schon famose ERWACHEN DER MACHT.[...]"

      [Gastkritik auf Wilsons Dachboden]

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      • 6

        "[...]„Die irre Heldentour des Billy Lynn“ ist ein seltsamer, aber auch bemerkenswerter Film. Zwischen existenziellem Drama und offensichtlicher Satire pendelnd, verliert das Werk im Verlauf immer wieder den Fokus. So geht es schließlich nicht mehr nur um das Innenleben des – beziehungsweise der – Protagonisten, sondern am Rande auch um religiöse bis esoterische Fragen oder eine kritische Perspektive auf den Irakkrieg. In den Mittelpunkt rückt immer mehr die Diskrepanz zwischen der fragwürdigen Sicht der Zivilbevölkerung auf die fernen Kämpfe und den tatsächlichen Schicksalen der unmittelbar Beteiligten.[...]Und auch wenn der renommierte Regisseur schon weit involvierendere Resultate abgeliefert hat, ist seine eigenwillige Vision durchaus erfrischend.[...]"

        • 2
          über Elle

          Paul Verhoeven ist zurück - und bringt mit "Elle" ganz was Neues auf die Leinwand: Einen Blick hinter die gutbürgerliche Fassade. Wer die Millionen vorheriger Leinwand-Blicke-hinter-gutbürgerliche-Fassaden verpasst haben sollte: Dahinter tun sich Abgründe auf! Allein, wen interessiert´s? Die Kritiker jubeln trotzdem brav und auch die Oscarsaison schielt bereits auf den ach-so-bösen und ach-so-unmoralischen Film. Die einzig wirklich gelungene Pointe ist übrigens aus Bobby und Peter Farrellys "Ich beide und sie" geklaut, weshalb man sich "Elle" dann auch komplett schenken kann.
          "Türkische Früchte", "Spetters" und "Robocop" waren Meisterwerke, "Showgirls" zumindest unterhaltsamer Totaltrash. "Elle" kann keine der beiden Qualitäten für sich verbuchen. Und Ödnis zählt schließlich nicht als Qualität.

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          • 7 .5

            "[...]Im Gegensatz zu David Cronenbergs Totalausfall „Cosmopolis“ wird hier die metaphorische Beschreibung eines Zerfallprozesses in entsprechend wilde Bilder verpackt, die einen anfangs betören und zum Ende anwidern, aber bestimmt nicht kalt lassen.[...]"

            • 8

              Nun ist das Marvel-Filmuniversum weiss Gott kein Auteur-Kino, das seinem Publikum einen besonderen Intellekt abverlangt - doch spätestens seit dem leichtfüßigen "Ant-Man" funktioniert das formatierte Fantasie-Reich auch für mich ausgezeichnet. Das neueste Abenteuer "Doctor Strange" gehört mit seinem andersartigen Helden und schwindelerregeden Effekten zu den bisher unterhaltsamsten Beiträgen des Hauses. Ähnlich wie Christopher Nolan mit "Batman Begins" erzählt Horror-Spezialist Scott Derrickson ("Sinister") hier eine klassische Origin-Story, die aber im Gegensatz zum hochgelobten DC-Pendant direkt aus den Vollen schöpft: Da kämpfen Charaktere in sich verformenden Städten und Raum und Zeit werden außer Kraft gesetzt. Als Titelfigur hinterlässt Benedict Cumberbatch einen souveränen Eindruck und auch Tilda Swinton als seine mystische Mentorin und Mads Mikkelsen als fieser Schurke machen Spaß. Ist das nun große Filmkunst? Vielleicht nicht, muss es aber auch gar nicht sein! Die Marvel-Maschine läuft noch auf Hochtouren und funktioniert ohne Verschleiß.

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              • 4
                über Arrival

                "[...]„Arrival“ langweilt und nervt mit seiner penetranten Holzhammer-Botschaft, halbfertigen Charakteren und einer dauermelancholischen Stimmung ganz gehörig.[...]"

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                • 8 .5

                  "[...]Auch wenn Anhänger des Buches in Foren bereits hitzig über Änderungen in der Leinwandumsetzung diskutieren, darf in Anbetracht des Resultates Entwarnung für Filmfreunde gegeben werden. „Die Insel der besonderen Kinder“ ist kein seelenloser Blockbuster, der mit seinem Bestseller-Bonus den schnellen Cash-In versucht, sondern ein wundervolles Kino-Märchen mit Herz und Tiefe.[...]"

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                  • 3
                    über 31

                    "[...]Auch wenn der filmemachende Rockstar bereits seit seinen Musikvideos weiss, wie man mit wenig Geld schicke Bilder erzeugen kann, hinterlässt vor allem die billig wirkende Ausstattung und (bewusst?) wackelige Kameraarbeit einen faden Nachgeschmack in dem ohnehin teils ranzigen Brei. Der mit allen Mitteln auf Nihilismus und Sadismus gekämmte „31“ dürfte von Hardcore-Fans als weiterer – mehr oder weniger – gelungener Eintrag ins Rob Zombie-Universum gewertet werden, während wohl die Mehrheit der Kinogänger arge Schwierigkeiten mit kleinwüchsigen Hitler-Fetischisten oder mordenden, „Hänschen klein“-singenden Transvestiten haben dürfte. In einer späten Szene entfährt einer verzweifelten Protagonistin ein „What the fuck is going on?!“ – das habe ich mich allerdings schon viel früher gefragt.[...]"

                    • 7 .5

                      [...]„Don’t Breathe“ ist ein robuster Heist-Horror mit inszenatorischer Raffinesse und einer wohldosierten Portion Terror, der über seine gesamte Spielzeit an den Sitz zu fesseln vermag. Einige Kollegen klagten nach dem Screening, dass sie inhaltlich mehr erwartet hätten – für mich hätte das Ende ein wenig abgekürzt werden können. Aber zu meckern gibt es schließlich immer etwas. Die Hitchcock-Verweise aus einigen Publikationen sollte man allerdings besser ignorieren …"

                      • 4

                        "[...]Da wird so ziemlich jeder Schocker der jüngeren Vergangenheit aus der Mottenkiste gekramt, um die Ansammlung exzessiv lauter, inflationärer Jump Scares irgendwie unter eine sehr dünne Geschichte zu rühren. Den Grundstein legt Jonathan Liebesmans beliebiger „Der Fluch von Darkness Falls“ (2003), dazu noch etwas J-Horror-Mythologie und eine Extraportion Melodramatik für die vermeintliche Tiefe – fertig ist das neu getaufte Produkt mit Franchise-Ambitionen.[...]"

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                        • 7 .5

                          "[...]Justin Lin hat sich gegen alle Skepsis von vielen Fans und Kritikern als kompetenter Handwerker erwiesen, der den zahlreichen Höhepunkten eine bemerkenswerte inszenatorische Wucht zu verleihen vermag. Manchmal toppt er hier sogar Abrams, wenn man beispielsweise an eine von Beastie Boys-Klängen passend unterlegte, irrwitzige Sabotageaktion oder einen schweißtreibenden Zweikampf in einer mit künstlicher Gravitation ausgestatteten Stadt denkt. Zwischen all den lauten Gefechten dringt in diesem Abenteuer sogar kurz mal der Entdecker-Geist Gene Roddenberrys durch – der größte Teil der Handlung spielt sich immerhin in einer unbekannten Welt ab.Insofern könnte „Star Trek Beyond“ die harten Gegner des ungeliebten Vorgängers vielleicht wieder etwas beschwichtigen. Und wenn nicht: Anhänger der jungen Sternenflotte wird dieser neue Eintrag ins Logbuch ganz sicher erneut begeistern.[...]"

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                          • 5 .5

                            "[...]Nein, „Conjuring 2“ ist kein Ärgernis, aber leider auch keine echte Steigerung zu einem der wohl überschätztesten Horrorwerke der letzten Jahre. Nicht ganz so beliebig wie beispielsweise Ole Bornedals „Possession“ (2012), aber auch nicht so gemein wie das Blumhouse-Produkt „Sinister“ (2012) funktionieren diese sicherlich in Zukunft zum Franchise ausgebauten Filme als nette Unterhaltung für den nicht zu aufregenden und nicht zu schwülstigen Kinoabend. Hier ein paar Gotcha-Momente, da ein wenig Drama, ein wenig Humor, ein wenig Action und Romantik – James Wan deckt professionell das gesamte Feld ab und für jeden ist etwas dabei.[...]Anhängern des ersten Teils wird diese schematisch fast identische Fortsetzung mit deutlichen Anleihen bei „Der Exorzist“ (1973) und „A Nightmare on Elm Street“ (1984) wahrscheinlich erneut zusagen – ich für meinen Teil bleibe in diesem Fall jedoch lieber bei den Originalen.[...]"

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                            • 7

                              "[...]So intensiv die Inszenierung des altbekannten Die-drinnen-gegen-die-draußen-Schemas auch ist, so sehr krankt der Film an seinen insgesamt dünn gezeichneten und eigentlich austauschbaren Charakteren. Wenn man sich als Zuschauer politisch eher zwischen diesen sehr extremen Polen verortet, hat man eigentlich keine Chance, ernsthaft mit den Helden mitzufiebern (die kleenen Punker lassen schon am Anfang ihre Assi-Attitüde ganz schön raushängen) oder sie alternativ inniglich zu hassen.[...]In „Green Room“ gibt es viel Fleisch, Blut und Muskeln, aber – abgesehen von der cleveren Spannungsgestaltung – wenig Hirn. Das ist ok, denn der Film fesselt mit seinem extra Adrenalin-Bolus trotz mangelnder Sympathie für die Protagonisten und einem schwachen Ende ganz ordentlich an den Kinosessel. Mehr als einen soliden und kurzweiligen Indie-Thriller mit handwerklicher Finesse sollte man allerdings nicht erwarten."

                              • 4

                                "[...]In Anbetracht von „The Neon Demon“ ist der Gedanke an eine unheilige Allianz von Neo-Exploitologen Eli Roth mit Skandal-Papst Lars von Trier nicht zu weit hergeholt. Das Resultat ist ein sich leider noch zu ernst nehmendes Stück Trash, das vermutlich von einigen als Kunst tituliert wird, nur weil die Gestaltung edler anmutet als die grenzwertigen Auswüchse eines Joe D’Amato („Buio Omega“).[...]Nur die Qualität der Hülle zählt. So auch beim Film selbst, der sich etwa eine Stunde lang in Style-over-Substance-Eskapaden mit unerträglichen Dialogen wälzt, um dann in der zweiten Hälfte (die Spielzeit ist eindeutig zu lang geraten) aus dem Ruder zu laufen und sich in morbiden Fantasien – nun ja – zu baden.[...]"

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                                • 9 .5

                                  "[...]Billige Schocks und literweise Blut sind [Eggers] Sache nicht – eine erstickend dichte Atmosphäre und ein symbollastiges, intelligentes Konzept dafür umso mehr. In der versierten Ausarbeitung lassen sich hier gar Vergleiche mit großen Meistern wie Stanley Kubrick („Shining“), Nicolas Roeg („Wenn die Gondeln Trauer tragen“) oder William Friedkin („Der Exorzist“) ziehen, doch tatsächlich erinnert „The Witch“ am ehesten an einen finsteren Albtraum, den Ingmar Bergman nie geträumt hat.[...]Aufgeschlossene Filmfreunde finden hier [...] ein kleines Meisterwerk vor, das sich mit seinen herausragenden Darstellern und der liebevollen Ausstattung sogar der in der Regel horrorscheuen Academy empfehlen könnte. „The Witch“ ist für mich die beste und intensivste US-Horrorproduktion seit dem enorm einflussreichen „Blair Witch Project“ (ja, auch mit Hexen) von 1999 – ein Schaudermärchen mit Nachwirkung. Und Robert Eggers gehört nach diesem geschmackvollen und selbstbewussten Debüt schon jetzt zu den vielversprechendsten Regie-Newcomern der Gegenwart."

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                                  • 10

                                    "[...]Nicht zuletzt ist „Thief“ auch die starke Charakterstudie eines Mannes, der verlorene Zeit wiedergutzumachen versucht. So steht der Thriller ganz in der Tradition nahezu aller Arbeiten Michael Manns: Der „Miami Vice“-Schöpfer konzentriert sich nie bloß auf einen blanken Plot, sondern führt auch vor Augen, wie das Kernthema das Leben der Protagonisten auch außerhalb ihrer Profession beeinflusst. Wenn „Heat“ das große Epos des Crime-Genres darstellt, so darf man „Thief“ als dessen pure Essenz betrachten[.]„Thief“ ist ein brillantes Stück Neo-Noir-Kino und immer noch die Blaupause für das Werk eines einflussreichen modernen US-Regisseurs.[...]"

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                                    • 8

                                      "[...]Hillcoats Film ist ein besserer Crime-Reißer als beispielsweise Ben Afflecks zu glatter und zahmer „The Town“ (2010): Er romantisiert seine Antihelden und deren Taten keinesfalls, sondern stellt sie als ambivalente Individuen mit gewaltbereitem Naturell heraus. Ohne zu den Größen des Genres aufsteigen zu können, macht der wuchtige und mit einem absolut hochkarätigen Cast aufwartende „Triple 9“ vieles richtig. Ein intensives Gefühl von Bedrohung packt kräftig zu und hält einen bis zum Schluss im Schwitzkasten."

                                      • 7

                                        "[...]Nichols hat schon bei seinen zwei Vorgängern bewiesen, dass er vor allem ein Profi mit dichten Stimmungen und dem Umgang mit seinem auch hier durchweg großartigen Cast ist. Dass seine neueste Arbeit dennoch gegenüber „Take Shelter“ und „Mud“ ein Stück abfällt, ist wohl der Tatsache geschuldet, dass das Grundgerüst einfach zu vertraut ist und es der netten Retro-Story vergleichsweise an echter Tiefe fehlt. Stört man sich nicht an dem Ende, so bekommt man ein bewusst entschleunigtes Stück Genrekino in stilvollem Gewand geboten."

                                        • 7 .5
                                          über Atemlos

                                          "[...]Lasse ich die Relevanz des Originals außen vor, so spricht mich die US-Aufarbeitung tatsächlich mehr an. Das mag daran liegen, dass Richards Geres zügelloses Spiel, der Rock ’n‘ Roll-Vibe und die knackigen Bilder mehr in das Coolness-Verständnis meiner Generation passen. Seinen Kultstatus genießt „Atemlos“ zumindest völlig zu Recht."

                                          • 9

                                            "[Das] aktuelle Werk des zweifachen Drehbuch-Oscarpreisträgers schreitet – wie alle Filme Tarantinos zuvor – bewusst über eine steife Kategorisierung hinweg und entwickelt sich bereits nach kurzer Spielzeit zu einem kammerspielartigen Mysterium, in welchem die Zuschauer (wie auch die meisten Charaktere) über den späteren Verlauf im Dunkeln tappen. Die klaustrophobisch-paranoide Stimmung hat sich der Regisseur bei John Carpenters Horrorklassiker „Das Ding aus einer anderen Welt“ (aus dessen Soundtrack einige unverwendete Klänge zum Einsatz kommen) abgeschaut, während der mit makabrem Humor unterfütterte, clevere Spannungsaufbau sogar Assoziationen mit Suspensegroßmeister Alfred Hitchcock erlaubt. [...] Ich bin mir nicht sicher, welchen Platz „The Hateful 8“ eines Tages im beachtlichen Œuvre Quentin Tarantinos einnehmen wird. Ob er zukünftig gar als sein großes Meisterwerk gehandelt werden könnte. Mich zumindest haben die schleichende Spannung, die messerscharfen Dialoge, die liebevoll gestalteten Figuren und die präzise Inszenierung nachhaltig überzeugt.[...]"

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                                            • 9 .5

                                              "[...]Im krassen Gegensatz zu Iñárritus vorherigen Werken, erfindet sich der Regisseur hier wieder neu und kehrt einerseits seiner Schuld-und-Sühne-Reihe um „Amores Perros“, „21 Gramm“, „Babel“ und „Biutiful“ weitgehend den Rücken, um andererseits ebenso dem etwas zu penetrant auf seine eigene Cleverness verweisenden „Birdman“ (2014) eine frontale und rohe Absage zu erteilen. „The Revenant“ ist ein geradliniges Survivaldrama mit Rachemotiv, in dem lediglich einige symbolisch aufgeladene Szenen an die Anfänge des gebürtigen Mexikaners erinnern – ungeschliffene Action im Arthousegewand dominiert das Geschehen.[...]„The Revenant“ ist ein ein ungemein involvierender und in Anbetracht seiner kompromisslosen Brutalität durchaus unangenehmer Leinwandtrip. Und er ist Alejandro González Iñárritus bislang beste und befreiteste Leistung."

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                                              • 9

                                                "[...]Während George Lucas sein eigenes Erbe mit fragwürdigen digitalen Nachbesserungen und den besagten Prequels ins Wackeln und Wanken bringt, hat Abrams – als Kind selbst mit der Original-Trilogie aufgewachsen – inzwischen scheinbar das bessere Gespür für den Charme und die Ästhetik des Kults. Dazu gehört eben auch, dass man die Leinwand nicht erbarmungslos mit der neuesten Technologie vollkleistert, sondern sich auch bei einem offensichtlichen Spektakel gelegentlich zurücknimmt und den Figuren ihre Zeit lässt. Ja, „Das Erwachen der Macht“ ist genau der bombastische Blockbuster, auf den die Jünger seit 1983 gewartet haben[...]"

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                                                • 7 .5

                                                  "[...]Da Kino in erster Linie von der Bildsprache lebt, kann der wunderschön anzusehende „Crimson Peak“ in dieser Hinsicht meine volle Zustimmung ernten. Punkteabzug gibt es dann aber natürlich für die wirklich ärgerlich konventionelle und zum Ende hin ermüdende Story. Im Œuvre eines eigenwilligen Künstlers wie Guillermo del Toro ist seine aus Zitaten zusammengebastelte Arbeit dann schon eine Enttäuschung. Im Vergleich zu manch anderer moderner Produktion aber zumindest auf hohem Niveau."

                                                  • 8 .5

                                                    "[...]Wenn auch bestimmt kein ausgereiftes Meisterwerk, so gehört „Lost River“ doch mit Sicherheit zu den außergewöhnlichsten und faszinierendsten Werken des Kinojahres. In Anbetracht der optimistischen Auffassung, dass nicht ein Gebäude, sondern die Familie das Heim ausmacht, funktioniert die finale Aufnahme eines abbrennenden Hauses gar wie ein magisches Festfeuer. Vielleicht ist es gerade diese naive Annäherung, die Goslings intimem Einstand seine besondere Energie verleiht."