Civil War - Kommentare

Alle Kommentare von Civil War

  • 9
    über Mid90s

    Trailer ist grandios

    2
    • Alles Gute, alter Ehefrauenschläger!

      • Nur so gehts und nicht wenn man es auf die Mark Wahlberg-Tour macht.

        • 7 .5

          Prolog: Als ich vor knapp 7 Jahren anfing mich stärker für FIlme zu interessieren und mir einen IMDB-Account zulegte, wanderte Schneller als der Tod als einer der ersten 5 Filme auf meine Watchlist, denn ich hatte damals schon Sympathien für Russell Crowe und Western. Vor drei Wochen dann, meine Watchlist war inzwischen knapp 300 Filme angewachsen, entschloss ich mich, einige Filme zu entfernen, die mich mittlerweile nicht mehr so sehr interessieren. Schneller als der Tod war dabei. Zu 90er, zu cheesy schätzte ich den Film mittlerweile ein. Alleine das Filmplakat ließ mich böses erahnen. Zwei Wochen später erschien der Film auf Netflix und ich dachte mir "scheiss drauf, der wird jetzt geguckt". Ich habe es nicht bereut.

          Ja, Schneller als der Tod kann nicht mit den Genreklassikern mithalten. Im Grunde ist er eher ein Actionfilm im Westerngewand, aber das macht ihn aus meiner Sicht nicht schlechter, denn er hat im Gegenzug genug frische Ideen, um sich von der Standardkost abzuwenden. Da ist zum einen natürlich das offensichtlichste, eine Frau als Western-Protagonistin. Und Sharon Stone macht ihre Sache auch gut, ist auf der anderen Seite aber auch einer der größten Schwachpunkte. Denn ihr Zahnpastaweißes Lächeln und die sexy Unterwäsche passen einfach nicht so recht in den Westernkontext. Wie es besser geht hat da zuletzt Jennifer Jason Leigh in H8teful8 gezeigt. Außerdem kommt es durch sie zu einer eher unlogischen Liebesszene, die allerdings immerhin Storyrelevanz besitzt und somit kein reiner Selbstzweck ist.
          Des Weiteren hat mich die Idee des Wettbewerbs fasziniert. Dafür, dass es 16 Teilnehmer sind, hat Raimi es geschafft, die meisten von ihnen gut zu präsentieren. Klar, die vier Hauptcharaktere waren schnell eindeutig und somit auch die Halbfinalkonstellationen, trotzdem hatten auch einige der anderen Kandidaten ihre eindrucksvollen Momente.
          Sam Raimi schafft es zudem inszenatorisch einerseits Reminiszenzen zu erzeugen, z.B. indem die Kamera vor einem Duell Leone-like über alle Gesichter fährt, oder indem er Story-Rückblenden von "Spiel mir das Lied vom Tod" zwar sehr viel unepischer, dafür aber fast schon unverdaulicher und bitterer kopiert.
          Auf der anderen Seite fügt Raimi aber auch horrormäßigen Splatter hinzu, oder lässt einen Indianer, der nicht von Kugeln getötet werden kann, konsequenterweise immer wieder auferstehen, ohne das es lächerlich wirkt.

          Am meisten gefreut hat mich jedoch die unerwartete Konsequenz, die auch nicht davor zurückschreckt grausame und nicht bloß brutale Dinge zu zeigen. Denn, wenn ich an 90er Jahre Filme a la 3 Musketiere mit Powerballaden von Sting und Bryan Adams zurückdenke, hatte ich diesbezüglich doch sehr viel weichgespülteres befürchtet.

          Zuletzt lässt sich noch hinzufügen, dass auch schauspielerisch einiges geboten wird. Angefangen von DiCaprio, der hier sein frühes Können zeigt, über die schon erwähnte Stone zu Crowe, der hier sehr nuanciert überzeugen kann hin zu Hackmann, der den Bösewicht absolut überzeugend mimt.

          Insgesamt ein empfehlenswerter Actionfilm im Westerngewand, den ich zu Unrecht so lange vor mir hergeschoben habe.

          2
          • Kein großer Verlust, wenn man da an Jurassic World denkt. Jetzt haben sie nochmal die Chance, einen visionäreneren Regisseur zu nehmen.

            3
            • Die Umfrage ist leider stark verbesserungswürdig.

              Man kann überhaupt keine Struktur erkennen. Offene Fragen und solche mit Antwortmöglichkeiten wechseln sich wahllos ohne Sinn und Verstand ab. Oftmals gibt es fast zweistellige Antwortmöglichkeiten, die so wirken, als wären sie einem schnellen Brainstorming entsprungen.

              Man merkt den Fragen teilweise eine sehr tendenziöse Richtung an, was das Schlimmste ist, was eine Umfrage machen kann. Das merkt man vor allem bei der Frage, die merkwürdigerweise mit "Hand aufs Herz, jetzt musst du wirklich ehrlich antworten" übertitelt wurde. Was soll das bedeuten, dass man vorher auch ein bisschen Flunkern durfte? Und passendwerweise gibt es dort auch nur die Antwortmöglichkeiten, die den Initiatoren offenbar in die Auswertung passen, wie z.b. "Seit es Streamingdienste gibt, kaufe ich weniger DVD'S". Ich seh da schon die passenden Überschriften für Moviepilotartikel nach der großen Auswertung.

              Des Weiteren sind gerade die offenen Fragen unfassbar unkonkret und teilweise sogar regelrecht blöd.

              "Streaming - Uotpie oder Untergang" - Untergang von was denn? Und was für eine Utopie? Utopie ist für mich eine Zukunftsvision die Perfekt ist. Streaming ist doch aber schon real, kann also keine Utopie sein.

              Oder auch die komische Frage ob Streaming Depressionsursache sein kann. Was soll man dazu schreiben? Die komische Studie auf die in der Frage verwiesen wird, wird ja nicht verlinkt oder so. Wie soll man dazu Stellung beziehen? Mal abgesehen davon, dass das überhaupt nicht zu den restlichen Fragen passt.

              Das sind ein paar Punkte, die mir beim beantworten aufgefallen sind.

              4
              • ich nehme auch einen Trend zu aufwändigeren Veröffentlichungen wahr. Mediabooks - mit Booklets, Soundtracks, Extra-Dvd's - sprießen gerade aus dem Boden wie Pilze und Steelbooks gibt es natürlich sowieso schon länger. Mit solchen Veröffentlichungen werden Sammler bedient und nur bei denen wird man langfristig wohl noch Geld verdienen können.

                1
                • Das bringt mich echt in eine Zwickmühle. Seit ich Leg dich nicht mit Zohan angucken musste und es als 2Std Folterung empfand, habe ich Sandler-Filme wie der Teufel das Weihwasser gemieden. Zeitgleich schaue ich aber alle Stiller-Filme und Baumbach sowieso.

                  • 2 .5

                    Die Bestimmunsgreihe ist ein plumpe Kopie von anderen Dystopien a la Hunger games. Logiklöcher gibt es zu Hauf, dass man sie gar nicht alle aufzählen kann. Es fängt schon damit an, dass Tris eine Unbestimmte ist, die zu 100% unbestimmt ist, also in absolut kein Raster passt. Somit müsste sie sich jeder Fraktion gleichermaßen hingezogen fühlen. Dennoch weiß sie im ersten Teil ganz genau, wo sie hinmöchte und das ihr die elterliche Fraktion nicht gefällt.
                    Das wirft eigentlich bereits den kompletten Sinn der Reihe ad absurdum.
                    Aber eigentlich bleiben sowieso alle Beweggründe sehr schwammig und unbefriedigend. Man muss halt irgendwie mehr oder weniger hinnehmen, dass es fünf eher sinnlos zusammengestellte Fraktionen gibt, über die man wirklich nur das Allernötigste erfährt. Somit macht der erste Film, mit den Ausbildungen und der Angst vor der Fraktionslosigkeit noch am meisten Spaß.
                    Teil 3 hingegen ist ein reines CGI-Fest, was zudem oft noch richtig billig aussieht. Und auch hier gibt es Logiklöcher, zum gegen die Stirn klatschen. Da will Four zurück nach Chicago und braucht dafür eine Chipkarte, um die Barriere zu durchbrechen. Macht total Sinn, dass es dafür auf einmal Chipkarten gibt, wo doch per Scan jedem Gesicht abgelesen werden kann, wie "rein" derjenige ist. Und einen Strichcode gab es ja auch noch tattowiert. Aber damit hätte man Four halt nicht nach Chicago zurückbekommen, also muss es plötzlich noch Chipkarten geben.

                    Der Film entwickelt leider keinerlei Spannung und ebenso wenig Anteilname. Die Charaktere sind derartige Abziehbildchen, dass einem ihr Schicksal auch nach 3 Filmen irgendwie egal ist.

                    Die Bestimmung zeigt leider wie man Jugend-Dystopien komplett an die Wand fährt und bleibt hinter Genre-Primus Tribute von Panem meilenweit zurück.

                    1
                    • 4

                      Der Titel kann leider höchstens maximal ironisch verstanden werden.

                      Wie schon oft beschrieben in allen Punkten 2-3 Klassen schlechter als Tribute von Panem.

                      1
                      • 6

                        Netter Musikfilm, dessen erste Hälfte mir wirklich gefallen hat. Alles ist lockerleicht und amüsant. Man muss oft schmunzeln, ob der Outfits und einiger Situationen. Ein klassischer Feel-good Film mit Stolpersteinen, welche überwunden werden wollen.

                        Die zweite Hälfte jedoch ist leider viel viel zu seicht. Alle Konflikte, mit dem Schulrowdy, dem fiesen Rektor, den zerstrittenen Eltern werden nebenbei auf einfachste Art und Weise gelöst oder verlaufen sogar ganz im Sande. Lediglich die Romanze steht im Vordergrund, gibt jedoch eigentlich nicht viel her.
                        Desweiteren fällt auf, dass fast alle Figuren unwichtig sind. Die gesamte Band, abgesehen vom anderen Gitarristen darf insgesamt jeweils einen Satz zum Einstand sagen und von da an Schweigen. Skurille Situationen wie die Rekrutierung des schwarzen Keyboarders ("wohnt hier der farbige Junge?), bleiben somit ungenutzt und verpuffen.
                        Der Erfolg der Band geht zu leicht, es gibt keinerlei Hürden zu überwinden. Der Bruder bietet so ziemlich als einzige Figur (was war eigentlich mit seinem Solo bei dem Auftritt? Wurde nie wieder erwähnt) etwas Tiefe.
                        Das reicht alles in Allem nicht um im Gedächtnis zu bleiben und über den Status eines seichten Filmchens hinaus zu kommen.

                        4
                        • Like my Quote: Trainspotting:

                          „Sag ja zum Leben, sag ja zum Job, sag ja zur Karriere, sag ja zur Familie. Sag ja zu einem pervers großen Fernseher.
                          Sag ja zu Waschmaschinen, Autos, CD-Playern und elektrischen Dosenöffnern.
                          Sag ja zur Gesundheit, niedrigem Cholesterinspiegel und Zahnzusatzversicherung.
                          Sag ja zur Bausparkasse, sag ja zur ersten Eigentumswohnung, sag ja zu den richtigen Freunden.
                          Sag ja zur Freizeitkleidung mit passenden Koffern, sag ja zum dreiteiligen Anzug auf Ratenzahlung in hunderten von Scheiß-Stoffen.
                          Sag ja zu Do-it-yourself und dazu, dass Du am Sonntagmorgen nicht mehr weißt, wer du bist. Sag ja dazu auf Deiner Couch zu hocken und Dir hirnlähmende Gameshows reinzuziehen, und Dich dabei mit scheiß Junk-Frass vollzustopfen.
                          Sag ja dazu, am Schluss vor Dich hinzuverwesen, Dich in einer elenden Bruchbude vollzupissen und den missratenen Ego-Ratten von Kindern, die Du gezeugt hast, damit sie Dich ersetzen, nur noch peinlich zu sein.
                          Sag ja zur Zukunft, sag ja zum Leben. Aber warum sollte ich das machen? Ich habe zum ja sagen nein gesagt.
                          Die Gründe? Es gibt keine Gründe. Wer braucht Gründe, wenn man Heroin hat?“

                          3
                          • 7 .5

                            Vorne an steht natürlich die leidige Diskussion um die Remakes. Grundsätzlich bin ich der Meinung, dass es viel zu viele davon gibt und die Masse an Remakes ein Armutszeugnis für die Kreativität Hollywoods darstellen. Das bedeutet aber noch nicht, dass die individuelle Qualität jedes Remakes automatsch schlecht sein muss (auch wenn dies bei den meisten leider der Fall ist).
                            Das Original ist bereits über 50 Jahre alt und aufgrund dieses doch recht hohen Alters ist das Drehen eines Remakes grundsätzlich nachvollziehbarer als bei anderen Werken jüngeren Datums. Man kann nunmal nicht davon ausgehen, dass es viele jüngere Filmfans gibt, die das Original gesehen haben.

                            Das Remake von die glorreichen 7 funktioniert erstaunlich gut. Schon das Original war eine Art Blockbuster mit mehreren Superstars und einer eher wenig tiefgründigen Story/Charakterzeichnung. "Popcornkino" kann und darf existieren, solange es gut gemacht ist. Die glorreichen 7 erreicht zwar nicht die Tiefe des Originals (obwohl diese wie geschrieben auch im Original nicht die Stärke des FIlms war), so *Spoiler* wird der Plot an mehreren Stellen leicht abgeändert und es wird auf den Verrat durch die Dorfbewohner verzichtet. *Spoiler Ende*.

                            Trotzdem erhält der Film glücklicherweise die nötige Ernsthaftigkeit. *Spoiler* Gleich im Prolog werden unschuldige Männer und sogar eine Frau ermordet und auch die glorreichen 7 kommen nicht ohne Verluste aus der Schlacht. *Spoiler Ende*. Durch die Besetzung Chris Pratts hatte ich diesbezüglich so meine Befürchtungen, die sich jedoch nicht bewahrheiteten.
                            Die Charakterzeichnung der einzelnen Helden ist okay, jedoch nicht tief genug, als dass man sich wirklich um sie kümmern würde. Schade ist auch die am Ende als Motiv herhaltende persönliche Verbindung zwischen Chisum und dem Bösewicht hätte gerne schon früher thematisiert werden können.
                            Natürlich darf man es mit der Glaubwürdigkeit nicht zu genau nehmen. Quasi jeder Schuss sitzt, ob im laufen, reiten, springen, drehen oder oder oder. Die Coolness wird groß geschrieben, jedoch wird zum Glück durch tödliche Konsequenzen gegengesteuert.

                            So entsteht ein geradliniger Actionwestern, der das Ursprungsmaterial aus meiner Sicht würdig in die Neuzeit überträgt und sich nicht sklavisch an die Vorlage hält.
                            Bei der finalen Szene hätte ich jedoch fast mein Abendessen hochgewürgt, so groß war der Pathos.

                            2
                            • 7 .5
                              über Vinyl

                              Vinyl ist im Grunde Scorsese in Reinform. Laute Musik aus den 60er/70ern, trifft auf verschwitzte Koksnase, nackte Frauen (und auch Männer), unmoralische Gangster und ikonische Bilder.
                              Leider führte Scorsese nur bei Episode 1 Regie und das merkt man auch. Die Szene beim New York Dolls Konzert ist unfassbar intensiv und stylisch gedreht und ist mir immer noch glasklar vor Augen. Solche Szenen gibt es in den nächsten 9 Episoden leider nicht mehr. Die sind immer noch ordentlich gedreht, haben schöne Musik, aber sind eben nicht mehr so eindringlich wie unter Scorsese.

                              Generell ist der Plot wie einige andere unter mir bereits erwähnt haben nicht unbedingt packend. Faszinierender sind eher die vielen bekannten Musiker wie Lou Reed, Robert Plant, John Lennon und co, die hier von Schauspielern verkörpert und in den Plot eingefügt werden, sowie zahlreiche Anekdoten über sie.

                              Ansonsten erinnerte mich die Serie oftmals an die erste Staffel von Mad Men. Viel findet hier in den Geschäftsräumen der fiktiven Plattenfirma statt, es wird geraucht und Whiskey im Arbeitszimmer getrunken und die Frauen haben wenig zu sagen.

                              Musikliebhabern sei die Serie definitiv ans Herz gelegt.

                              • 6 .5

                                Wer auf Hochglanz steht, wird auch in der zweiten Staffel gut bedient. Wobei das Prinzip leichte Abnutzungserscheinungen erhält und alles in Allem nicht mehr ganz so gut funktioniert wie in Staffel 1, wo auch für den Zuschauer noch alles neu war.
                                Auch die Techtelmechtel untereinander werden zunehmend wahlloser und fangen an zu nerven.
                                Während es in der ersten Staffel zudem eine durchaus spannende "whodunit" Konstellation gab, ist diese in der zweiten Staffel recht schnell vorhersehbar und wird zudem auch schon mehrere Folgen vor Schluss aufgeklärt. Die abschließenden Twists und Cliffhanger sind auch irgendwie nicht ganz so gut gelungen wie am Ende der ersten Staffel.
                                Alles in allem noch solide Unterhaltung.

                                • 6

                                  Amerikanische Highschool-Filme sind für mich wohl etwas, was man guilty pleasure nennen kann, ich gucke sie einfach gerne.
                                  Gleichzeitig muss ich genau wie MrDeparted konstatieren, dass dieses Genre in den letzten Jahren ziemlich ausgetrocknet ist. Deswegen kam mir The Duff gerade recht und kann innerhalb der Grenzen des Genres durchaus überzeugen. Es ist alles da, was Highschool-Komödien auszeichnet, im Guten wie im Schlechten. Die Schauspieler sind natürlich viel zu alt für ihre Rollen (Ich meine ernsthaft, Wesley sieht wirklich aus wie ein 35jähriger Bodybuilder, oder aber auch wie ein junger Tom Cruise. Dieses Lächeln kann er sich nur von Tom Cruise abgeschaut haben).

                                  Natürlich ist der Film komplett vorhersehbar, trotzdem enthält er genug frische Nuancen um interessant zu bleiben, bzw. frischt alte, bereits bekannte Probleme für die heutige Generation auf. Das Ende ist natürlich ein happy end, kommt jedoch moralisch durchaus angenehm daher, was wahrlich keine Selbstverständlichkeit ist. Natürlich kriegt sie am Ende ihren Mann, aber der Kitsch geht nicht so weit, dass sie auch noch Prom-Queen wird. Zudem behält sie ihre Individualität und verändert sich diesbezüglich nicht, was ich als Message angemessen finde.

                                  • 6

                                    Liebenswürdige Teenie-Romanze mit absolut unwürdigem Zuckergussende.
                                    Achja und inspiriert von Pink Floyd und Radiohead?

                                    • 7 .5

                                      Ein Kriminalfilm, den man wohl im besten Sinne altmodisch nennen kann.
                                      Allein die erste Stunde, bis der erste Mord geschieht, dient nur dazu uns alle Charaktere und ihre Motive näherzubringen. Soviel Zeit kann sich heute kein Film mehr nehmen. Dieses gemächliche Tempo und die schrulligen Charaktere und der zugehörige Humor schaffen jedoch ein wohliges Gesamtkunstwerk.
                                      Nach dem Mord geht es dann ins ganz klassische Rätselraten, was aus meiner Sicht sogar noch länger hätte andauern können.
                                      Diese Art der Krimis, die Christie wie keine andere perfektioniert hat und hier als Film sehr solide umgesetzt wurde, ist schon aufgrund ihrer Seltenheit, aber vor allem aufgrund der Reduzierung auf das Kernelement aller Mörderjagden, das "whodunit", meine Lieblingsumsetzung des Genres. Eine handvoll Menschen auf engem Raum, in diesem Fall auf einem Schiff, ein Mensch stibt, das Rätselraten nach dem Mörder beginnt und am Ende wird eine logische und kreative Lösung präsentiert. So soll es sein.

                                      1
                                      • 0

                                        "Ein Fremder ohne Namen" ist in erster Linie ein Italo-Western durch und durch. Der titelgebende Fremde ohne Namen kommt in ein kleines Dorf und mischt dort die Verhältnisse auf, indem er die Dorfbewohner vor Banditen beschützen soll. Dafür gibts erstmal keinen Innovationspreis, denn diese Grundkonstellation sieht man in jedem zweiten Italo-Western und auch oftmals besser.
                                        "Der Fremde ohne Namen" variiert diese 0815 Grundidee jedoch nuanciert um mystische Elemente und macht aus dem kleinen Dorf nicht nur sprichwörtlich eine Hölle. Es ist tatsächlich eine nette, bzw. zynische Idee, dass der Protagonist im Grunde jedoch beide Seiten für frühere Vergehen bestrafen will und insbesondere die Dorfbewohner mit abstrusen Forderungen demütigt.
                                        Leider Verhalten sich insbesondere die Banditen alles andere als logisch und schauen z.b. tatsächlich tatenlos zu, während ihr Kumpan zu Tode gepeitscht wird.

                                        Alles in allem wäre "ein Fremder ohne Namen" ein solider Italo-Western, der jedoch weit von Genregrößen wie Django entfernt ist. Was mich jedoch zu einer 0-Punkte Wertung verleitet ist die Darstellung der Vergewaltigungen. Dass Eastwoods Charakter Frauen vergewaltigt, weil er ein rücksichtsloser Misogyn ist, ist dabei keinesfalls das Problem. Es betrifft vielnmehr das Verhalten der Frauen, die aus den Vergewaltigungen klassische "italien rapes" machen, also Vergewaltigungen, bei denen die Frauen im Laufe der Vergewaltigung Gefallen daran finden.
                                        Die erste Vergewaltigung in der Scheune und ihre anschließende Reaktion ist dabei noch nachvollziehbar. So scheitert sie zunächst bei dem Versuch, bei anderen Dorfbewohnern Unterstützung zu finden. Die finden das alles "nicht so schlimm", was sie umso mehr entzürnt und mit dem Revolver versucht, Eastwood zu erschießen.
                                        Aber dann kommt die zweite Vergewaltigung. Dieses Mal ist es die Frau des Hotelbesitzers. Sie weiß, was er mit der anderen gemacht hat und ist dementsprechend zornig und bewaffnet sich mit einer Schere um ihn abwehren zu können. Doch kaum nimmt er sie in seine Arme und küsst sie, schmilzt sie dahin wie Schnee auf einer warmen Motorhaube. Anschließend beschimpft sie sogar noch ihren Ehemann, dass es ja in der Stadt sonst keine echten Männer mit Eier in der Hose gäbe. Durch diese Darstellung legitimiert Eastwood die Taten seines Protagonisten und nimmt ihm die Grausamkeit. Die Frauen wollten es ja scheinbar doch so und er ist der unwiderstehliche "echte" Mann.
                                        Diese Männer/Frauenbild ekelt mich so sehr an, dass ich dem Film 0 Punkte geben muss und die Kategorie "schmerzhaft" erteilen muss.

                                        7
                                        • "Jens? Wer ist Jens?" - Kader Loth nach circa 10 Tagen im Camp.

                                          Bester Moment, Dschungelcamp 2017

                                          10
                                          • Christopher Nolan ist so ziemlich der einzige Regisseur, der noch richtig dickbudgetierte Blockbuster mit originären Stoffen drehen darf. Dabei soll er mal schön bleiben, anstatt ein Franchise zu drehen.

                                            8
                                            • 6
                                              über Legend

                                              Legend ist ein leidlich unterhaltsamer Gangsterfilm ohne Highlights, mit einem guten Tom Hardy und schwachem Drehbuch. Vor allem aus dem Nichts auftauchende Plottwitst haben mich doch sehr gestört. So muss Reggie beispielsweise einmal von einer Sekunde auf die andere ins Gefängnis was von der Erzählerin lapidar erklärt wird: "Reggie hatte noch eine alte Haftstrafe von 6 Monaten offen, die er nun antreten musste". Das ist wirklich faules Storytelling.

                                              Man darf generell nicht den Fehler machen und Legend mit Genregrößen a la Goodfellas zu vergleichen, denn da zieht Legend in jeglicher Hinsicht den Kürzeren. Schon allein die Ausstattung und Kleidung der Schauspieler wirkt bei weitem nicht so durchdacht und opulent.
                                              Aber Legend hat auch seine Stärken und die sind vor allem in Person von Tom Hardy zu finden, der die Doppelrolle gut ausfüllt. Der Rest ist dann Rise-and-Fall Standardkost ohne denkwürdige Momente.

                                              • Funny games (1997)
                                                Haneke stellt die Frage nach der Konsumierbarkeit von Gewalt und zwingt den Zuschauer die eigenen Sehgewohnheiten zu reflektieren, indem das Gesehene maximal unangenehm wird.

                                                Das Fest
                                                Was als harmloses Familienfest anfängt, wird schnell ein Tritt in die Magengrube.

                                                2
                                                • Das Unrecht, welches ihr angetan wurde, ist groß. Aber schmerzhafter und für unsere Gesellschaft bedenklicher ist eben die Tatsache, dass niemand zuhören wollte. Es muss brutal sein, wenn man von so einem Erlebnis berichtet, welches man selber erleiden musste und es schlicht und ergreifend niemand wissen will.

                                                  4
                                                  • Toni Erdmann verdient alle Preise dieser Welt

                                                    2