Cpt.Tremors - Kommentare

Alle Kommentare von Cpt.Tremors

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    Cpt.Tremors 22.01.2022, 22:29 Geändert 22.01.2022, 22:30

    Duchaus unterhaltsame kleine Dokumentation zum Großmeister des Horros. Im Endeffekt ein kleiner Plausch mit dem guten Stephen, nur wir zwei auf der Veranda seines Hauses, die obligatorische Pepsi in den Händen. Vielleicht auch ein Dosenbier. Ein bisschen wie ein 50 minütiges Vorwort einer seiner Bücher. Hört sich langweilig an, aber wer ein paar Bücher von King gelesen hat, dem muss ich ja wohl kaum sagen, dass seine Vorworte oft genauso unterhaltsam sind wie seine Kurzgeschichten.
    Um die ganze Bandbreite seines Schaffens zu beleuchten reichen sehr knappe 50 Minuten leider nicht einmal ansatzweise aus, für einen Überblick und ein paar nette Anekdoten reicht es aber allemal.
    Etwas Schade allerdings: Hat man bereits einige Bücher, Kurzgeschichten und Interviews von King gelesen, erfährt man absolut nichts Neues.
    Dennoch kurzweilige Unterhaltung, die niemandem wehtut. Stephen King halte ich nicht umsonst für einen absoluten Großmeister seines Schaffens - auch wenn er bei weitem nicht nur großartige Werke verfasst hat und gerade auch seine Kurzgeschichten doch sehr oft nur äußerst mittelmä´ßig sind - selbst seinen schwächsten Büchern merkt man die Leidenschaft an, das Herzblut, dass darin steckt. Allein dafür lieb ich ihn schon. Eine Stephen King Dokumentation ohne in irgendeiner Form den Sport Baseball zu thematisieren ist aber irgendwie schon auch eine Form von Gotteslästerung. Aber egal.
    Wer ein bisschen in seinem Werk stöbern möchte, hier kurz das für mich beste, was es vom Meister gibt:
    Verfilmungen:
    - The Shawshank Redemption
    - The green Mile
    - Stand by Me
    - The Shining
    Bücher:
    - IT
    - 11/22/63
    - the Talisman
    - The Dark Tower I-VII (allen voran Band IV)
    - The Stand
    Kurzgeschichten:
    - the moving Finger
    - Umneys last case
    - the Jaunt
    - The Raft
    - Dedication (wenn das bitte mal jemand verfilmt bin ich sofort dabei)
    Novellen:
    - Big Driver
    - The Body
    - Fair extension

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    • 8 .5
      über Alice

      Alice im Wunderland - Verfilmungen gibt es ja irgendwie wie Sand am mehr, aber mal im Ernst, die Geschichte ist auch eine der schönsten und sympathisch-skurrilsten, die je geschaffen wurden. Die Disney-Version damals war toll, die von Tim Burton damals ganz cool, nach der letzten Sichtung aber eher ermüdend. Ganz anders und für mein Verständnis die Version, die den Geist der Vorlage am allerbesten eigefangen hat, ist diese hier.
      Wem Jan Svankmajer ein begriff ist, der weiß ganz genau, was auf ihn zukommt - im Endeffekt eine Langversion seiner wunderbaren Kurzfilme im märchenhaften Gewand.
      Sozusagen also der feuchte Traum eines jeden Stop-Motion-Fetischisten.
      Svankmajer brennt ein Feuerwerk ans Skurrilitäten ab und beweist wieder einmal, dass er auf seinem Gebiet, der Stop-Motion-Kunst der größte seiner oder wahrscheinlich sogar aller Zeiten ist.
      Einer der größten Film-Künstler seiner Zeit verfilmt eines der schönsten Kinderbücher, die je geschrieben wurden.
      Pflichtprogramm für alle Freunde von Tim Burton, Stop-Motion oder der guten alten Alice.

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      • 6
        über Cruella

        Cruella habe ich auf Empfehlung einer in Sachen Lebensweisheiten sehr verlässlichen aber in Sachen Filmkunst eher mittelmäßigen Quelle angesehen (nein, nicht meine Mama). Erster negativer Punkt gleich zu Beginn die nervige Off screen Erzählerstimme. Wie immer: hat das jemals gut geklappt? Ja. In etwa 1% der Filme, die dieses Stilmittel verwenden. Hier nervt es, wie in 99% der restlichen Fälle.
        Cruella lebt von einem tollen Style und erstaunlich kreativen Kostümen. Wirklich toll finde ich, dass der Film wirklich für sich alleine stehen kann und gar nicht erst versucht, so groß an das grobe Disney-Schema anzubidern. Warum der Film dann überhaupt Cruella behandelt und nicht einfach eine eigene Kinderversion vom Joker ist, soll einfach übergangen werden. Ohnehin ist das Ganze meist eher "Teufel trägt Prada" als Joker, nur dass ich Emma Stone jederzeit Anne Hathaway vorziehen würde.
        Emma Stone ist sowieso der wahre Pluspunkt, wenn sie auch schon weit besser aufgespielt hat. Punkrock und peppiger Sound garniert für kleine Kinder darf ebenso nicht fehlen. Teilweise schafft der Film den Spagat zwischen Kinderfilm und düsterer Stimmung ziemlich gut, über weite Teilen geschieht das eher holprig aber einigermaßen unterhaltsam. Die ´Beiläufigkeit mit der hier über Mord und Totschlag gesprochen wird fand ich für einen Kinderfilm auch irgendwie fragwürdig. Die meiste Zeit kommt es so rüber, als wäre es völlig normal jemanden umzubringen, weil...naja, die Bösen bringen halt Leute um. Das macht man eben so. Nicht zu vergessen war Emma Thompson schon ziemlich cool wenn auch nicht ganz eine Meryl Streep. Joel Fry hat mich unheimlich unterwältig und ich hab mir gar nicht erst die Mühe gemacht zu schauen, wo er sonst mitspielt.
        Naja, haben wir das auch geschafft. Dalmartiner hin oder her, ganz unterhaltsamer Streifen, wenn das auch mit Cruella absolut nichts zu tun hat.
        Ich hab übrigens gelogen, tut mir Leid.
        Die Empfehlung kam doch von meiner Mama.

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        • Läuft im Zuge der "best of cinema" Reihe übrigens am 01.02. auch in einigen Kinos, falls irgendwer an dem Dienstagabend noch nichts zu tun hat

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          • 9 .5

            "Ugetsu monogatari" des wundervollen Kenji Mizoguchi ist ein kleiner Film von großer Strahlkraft. Im Gewand kunstvoll eingefangener Bildkompositionen präsentiert uns Mizogushi ein fesselndes und berührendes Märchen voller Menschlichkeit. Über den cineastischen Aspekt will ich kaum ein Wort verlieren, es wäre lächerlich Mizogushi hier in irgendeiner Weise zu beurteilen, denn, so weit ich das beurteilen kann, befinden wir uns hier weitestgehend so nah an Perfektion wie es nur die Allerwenigsten in der Filmgeschichte geschafft haben. Das märchenhafte und leicht übersinnliche ist noch dazu genau mein Ding und hat mich bei Erst- und Zweitsichtung voll abgeholt (die Zweitsichtung eben, weil mir "30 Days of Night" nach den ersten 20 Minuten irgendwie zu langweilig wurde).
            Ugetsu - ein scheinbar simples Märchen von poetischer und vor allem atmosphärischer Urgewalt. Irgendwie muss man es einfach lieb haben.

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              Cpt.Tremors 09.01.2022, 00:14 Geändert 09.01.2022, 00:15

              Bin zwischendrin in einer der Zeitlupensequenzen etwa ne halbe Stunde eingeschlafen. Irgendwann aufgewacht, weil irgendwer seine Autohupe etwas überstrapaziert hat. Zeitlupe war leider immer noch nicht vorbei. Wär aber trotzdem gern Aquaman um mit Fischen zu sprechen. Naja, eigentlich wär ich gern Jason Momoa als Aquaman um mit Fischen zu sprechen. Das hätte echt Stil. Ich schweife ab.
              Gott, die Zeitlupe läuft immer noch. Ciaran Hinds ist irgendwie auch nicht der Harry Haller, den ich mir versprochen habe. Aber was solls, ich glaub ich muss das kurz abschalten. Allison Crowe ist wahrlich auch kein Leonard Cohen. Aber das bin ich ja schließlich auch nicht. Oh Gott, ich glaub ich hab den Herd angelassen...

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              • 8 .5
                Cpt.Tremors 08.01.2022, 23:59 Geändert 09.01.2022, 00:00

                Keine Ahnung wann ich das letzte Mal ein derart geniales Szenenbild gesehen habe. Fand das einfach wunderschön, genau mein Ding. Dieses Spiel mit Licht und Schatten, ein Look irgendwo zwischen Paradies und Post-Apokalypse, eine wunderbare Musikuntermalung, dieser sanfte Grünstich in so vielen Szenen - Kieslowski macht filmtechnisch eigentlich alles perfekt, was irgendwie möglich ist. Der unterkühlte, zurückhaltende Ton verleiht dem Ganzen einen äußerst realistischen Touch und der Titel des Films ist in seiner simplen Aussage Programm. Am Ende fehlt mir lediglich ein kleines bisschen mehr emotionaler Bezug zum Film. Klar, dieses simple Betrachten einer so unnötigen Tötung hallt nach und Kieslowski weiß ganz genau, wie die Bilder seine Zuschauer erreichen. Nur fehlt mir das letzte Bisschen, um irgendeinen Bezug zu diesem filmischen Kunststück aufzubauen. Nichtsdestotrotz - schon ziemlich großartig und bin gespannt, wie seine anderen Werke so aussehen.
                Mein einer Religionslehrer damals hätte diesen Kommentar zur Todesstrafe als langweiligen Schund abgetan, der andere hätte 90 Minuten Pipi in den Augen gehabt. Muss dem den Mal als Herz legen, wenn er mir weiß Gott wann mal wieder in der Stadt übern Weg läuft.

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                • Wenn ich ehrlich bin waren die ersten beiden Filme doch echt fantasievoll und unterhaltsam. Vom dritten Film wollen wir einfach schweigen. Zur Buchvorlage: Tolkien war ein Genie, und Die Herr der Ringe Trilogie ist immer noch ein literarisches Fantasywerk außer Konkurrenz aber sein "Hobbit" war todeslangweilig und größtenteils belanglos. Ja, ein Kinderbuch. Aber auch als solches kein Gutes für mich.

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                  • 5
                    über Encanto

                    Ein neues Jahr voller Filme bricht an und der erste, den ich dieses Jahr gesehen habe ist "Encanto", nur leider nicht das "Miracle" (ein Wort, das hier so oft benutzt wird, wie es sonst nur "kafkaesk" wird, von allen die sich intelligent fühlen wollen), das er sein könnte.
                    Encanto bleibt über weite Strecken selbst für einen Disney-Film erschreckend flach und uninspiriert, für mich kam er sogar lieb- und ideenlos rüber und von den Liedern (ich schäme mich nicht dafür bei "Frozen" mitzusingen auch wenn ich so wenig Zielgruppe bin wie nur möglich) bleibt absolut nichts im Ohr. Natürlich wieder eine nette Message für die Kinder, nur wird selbst denen hier filmisch überhaupt nichts zugetraut. Nebenbei wird dann schulterzuckend beim wunderbaren Pixarfilm "Coco" geklaut (die Bedeutung der Familie im Film, die etwas "herrische" Großmutter und der Typ, der damals die Familie verlassen hat und deshalb nicht mehr erwähnt wird) ohne auch nur ansatzweise dessen Tiefe zu erreichen.
                    Für mich ist "Encanto" leider einer der schwächsten Disneyfilme seit langem, eigentlich seit...naja, immer. Langweilig, belanglos, plump.
                    Da ich (wie immer bei Kinderfilmen) aber extrem wohlwollend Werte, man sich als Kind das Ding zumindest einmal schon ansehen kann und die Animation toll ist lasse ich immerhin eine 5 übrig. Verdient hat Encanto die allerdings nicht wirklich.

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                    • 7

                      War ich von "Zed and two Noughts" ziemlich begeistert, auch wenn ich kaum was verstanden habe und von "Baby of Macon" in seiner urgewaltigen, überwältigenden Vielfalt ziemlich überfordert, macht es einem auch dieses Rätsel aus Zahlen nicht unbedingt einfach. Impulsiv lass ich hier einfach mal das "sehenswert" liegen, denn das ist der Film allemal, egal was man letzten Endes davon halten sollte.
                      Greenaway lässt seiner Kreativität erneut freien Lauf und man bekommt ein verworrenes, abstraktes und unzugängliches Werk geliefert, das jeden Filmfreund (oder wenigstens eine handvoll, sucht euch einfach eine Zahl aus) zumindest aufgrund der wundervollen Inszenierung, der wieder mal perfekten Kamera und einem herausragenden Soundtrack erfreuen dürfte.
                      "Drowning by Numbers" (den deutschen Titel unbedingt ignorieren und an den originalen halten, der gibt zumindest einen groben Anhaltspunkt) ist, soweit ich vermute, ein geschickt komponiertes Durcheinander von Zahlen, Spielen, verschrobenen Charakteren und herrlich bissigem Witz.
                      Irgendwo unter mir hab ich in den Kommentaren mal irgendwas von einem Irrgarten gelesen und ich glaube, das passt ziemlich gut auf diesen hübschen Film, denn genau das haben wir hier: Einen Irrgarten aus Zahlen und Spielen, indem man sich verläuft, verirrt und nicht mehr herausfindet, wobei man sich währenddessen ohnehin fragen muss, ob das Herausfinden aus diesem Labyrinth überhaupt das Ziel sein kann und irgendeinen Sinn hätte.

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                      • Kurze Frage: kommt the Sadness wirklich (uncut bzw nicht irgendwie verstümmelt) zu uns ins Kino? Wäre herrlich :)

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                          Cpt.Tremors 26.12.2021, 20:40 Geändert 26.12.2021, 20:41

                          Dieses Jahr zu Weihnachten sollte es ganz besonders besinnlich werden und so beschloss ich, mir selbst ein paar Filmchen zu schenken (hab keine Freunde, die das machen könnten). Die Wahl fiel dabei auf Peter Greenaway und beginnen will ich mit "A zed and two Noughts".
                          Ich wusste bisher nichts über Greenaway, außer dass seine Filme offenbar sehr speziell sein sollen und war deshalb offen für alles - ich weiß nicht, was ich erwartet habe, aber nicht das.
                          Greenaway schafft unheimlich stilsicher und fernab langweilender gewöhnlicher Filmstrukturen sein eigenes kleines Kino das in seiner Eigenartigkeit unentschlüsselbar bleibt und somit wohl jedem Zuschauer sein ganz eigenes persönliches Erlebnis bieten dürfte. Sehr auffallend das genial durchkomponierte Drehbuch, herrliche Dialogführung, mit Vierny ein Kameramann der voll bei der Sache ist und meine absolute Überraschungs-Neuentdeckung Michael Nyman, der die komplette Laufzeit mit wundervoller Musik zu füllen weiß.
                          Wunderbar andersartig und dabei war dieser hier doch allein von der Storybeschreibung und dem ersten Eindruck der Film, der mich am wenigsten von den von Greenaway erworbenen interessierte (es folgen in den nächsten Tagen: Baby of Macon, Draughtmans Contract und Drowning by Numbers).

                          Kurz gesagter Gesamteindruck:
                          "A Zed and two noughts" ist ein Witz über den man lauthals lacht während man so tut als hätte man die Pointe verstanden, obwohl das absolut nicht der Fall ist.

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                          • 7 .5
                            Cpt.Tremors 23.12.2021, 22:39 Geändert 23.12.2021, 22:39
                            über Krampus

                            Für mich eine kleine doch sehr positive Überraschung - Krampus hat zwar mit den ursprünglichen Mythos so gut wie nichts zu tun und ist größtenteils weihnachtlicher Dünpfiff, macht aber als hübsche Komödie zu den Feiertagen aber dafür einigen Spaß. Regie und Darsteller haben ihre sichtliche Freude und navigieren uns durch diesen 90 minuten andauernden Haufen Blödsinn, in dem von Schneemännern über Wichtel oder was das sein sollen bis zu Lebkuchenmännern eigentlich alles geboten wird, was man sich erhoffen kann. "Horrorkomödie" ist definitiv zu hoch gegriffen, denn Krampus legt absolut keinen Wert auf Schock- oder Gruseleffekte und erinnernt in seinen unheimlichsten Momenten allerhöchstens an ein Ghostbusters oder Gremlins, wobei dem Film der Fantasy-Touch aber auch um einiges besser steht als eine Horror-Richtung.
                            Auch wenn alles schön durchamerikanisiert ist wartet der Schatten des Weihnachtsmannes (was ein Quatsch) mit einer handvoll überraschend kreativer Ansätze auf (z.B. die wunderbare Origin-Geschichte in Animationsform, die wirklich toll erklärt und umgesetzt wurde) und weiß seine Laufzeit sinnvoll und unterhaltsam zu nutzen.
                            Das Ende ist dann nochmal ein kleines Sahnehäubchen und steht "Krampus" einfach perfekt. Letzten Endes ein Film von Leuten mit begrenztem Budget und ebenso begrenztem Können (wie ich als absoluter Alleskönner natürlich ganz pauschal einfach so attestieren kann), aber dem Herz am richtigen Fleck und einem feinen Gespür für die blödsinnige Geschichte, die sie erzählen wollen.
                            Herauszuheben die darstellerische Leistung der Oma und ihrem authentischen Akzent sowie Teddy Klaue, der sich selbst spielt und definitiv noch von sich hören machen wird.

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                            • Ganz ehrlich für mich persönlich ein verdammt schlechtes Filmjahr.
                              Kein einziges herausragendes Werk hab ich gesehen und im Kino (war nicht soo oft im Kino) war allein "Green Knight" sein Geld (fast) vollkommen wert.
                              Ansonsten hab ich "Titane" noch vorgemerkt, der könnte noch was werden. Und "The Sadness" den ich so gern aufm Fantasyfilmfest gesehen hätte aber nicht konnte...der wird wohl so auch leider nicht zu uns ins Kino kommen nächstes Jahr :/
                              Naja, was solls. Miese Liste, aber den den miesen Filmen geschuldet.

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                              • Ich kenn mich da zwar eh nicht aus und eigentlich interessierts mich auch nicht, aber warum rankt ihr ausgerechnet eine "Top 6"? So viele Schurken gibts (in den Filmen) doch bisher noch gar nicht, warum nicht alle gerankt z.B. inkl. Sandman, der doch eigentlich ganz coll war? Oder wenigstens ne Top 10? Oder nur 5? So was Klassisches. Zumindest der Sandmann hätte dabei sein können :/

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                                  Aufgrund eines Anflugs von Unachtsamkeit dachte ich tatsächlich die erste halbe Stunde, dass "Ron läuft schief" (der deutsche Titel ist zwar irgendwie blöd, aber das ist der Originaltitel auch) ein neuer Pixar-Film ist. Und das darf definitiv als Kompliment verstanden werden, denn gerade die erste Hälfte fand ich teilweise echt ziemlich humorvoll. Locksmith Animation macht hier eine wirklich tolle Arbeit als Debüt, das vor allem auf Charme und Niedlichkeit seines Hauptcharakters (also der Bot, nicht der etwas stereotype Junge) setzt und, so vermute ich jetzt mal als kinderloser junger Erwachsener, bei den Kindern ziemlich gut ankommen könnte und voll auf Familienunterhaltung zielt, wenn auch (glücklicherweise) nicht ganz so kitschig, wie es Disney zumeist tut.
                                  Gegen Ende wirds dann für mich persönlich ein bisschen zu überladen, da wäre das Ganze kleiner gehalten vielleicht ein bisschen besser aufgegangen. Die Botschaft simpel und gut verständlich verpackt. Die Charaktere ein wenig zu flach (gerade die Oma hat man so doch langsam schon bis zum Erbrechen irgendwo gesehen) aber bei Animationsfilmen bin ich ja eh immer mehr als gnädig. So gesehen: sehenswert, tolle Unterhaltung, kann man als Disney- und Pixar Fan eigentlich wenig mit falsch machen und einen ausufernden Zach Galifinnakis beim herumalbern betrachten.

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                                  • Eine der wenigen Fortsetzungen die ich mir schon so lange wünsche!
                                    Kick Ass war einfach nur genial und von vorn bis hinten urkomisch.
                                    Der zweite war zwar lange nicht mehr so charmant aber so idiotisch überladen und trashig, dass er auf seine eigene Weise gar nicht so viel schlechter war.
                                    Der Deadpool-Vergleich der immer gezogen wird hinkt dabei schon sehr, kann mich an keine wirklich krasse oder ansatzweise verrückte Deadpool-Szene erinnern, Kick Ass 1 & 2 sind voll davon. Bitte wieder mit Chloe in irgendeiner Rolle! Außer ihr Mini-Auftritt in Suspiria kam da ja nichts berauschendes mehr von ihr, obwohl sies doch eigentlich echt drauf hat

                                    • 6

                                      Als "Only Lovers Left alive" damals rauskam, war ich, wie ich zu meinem Leidwesen gestehen muss, noch nicht allzu sehr an der Kunst des Films interessert und noch relativ stark im rein amerikanischen Kino und im Mainstream veranktert. Jarmuschs Vampirfilm klang ganz interessant, hat mich aber überhaupt nicht abgeholt, ließ mich 2 Stunden langweilen und nie wieder mit Jarmusch beschäftigen. Erst vor Kurzem hat sich das Gott sei Dank geändert und vor allem "Night on Earth" und "Paterson" zählen zu den besten Filmen, die ich im letzten Jahr genießen durfte.
                                      Also nach so langer Zeit eine zweite Chance für Tilda und Tom als Vampire.
                                      Und auch wenn ich Jarmuschs Werk definitiv mehr abgewinnen konnte als beim ersten Mal, lässt er mich erneut ziemlich ratlos zurück.
                                      Mein Hauptproblem mir "Only Lovers" ist ein ganz simples, aber dennoch schwerwiegendes: Ich versteh ihn einfach nicht. Weder erschließt sich mir, was sich Jarmusch dabei gedacht hat, noch was das ganze soll, wie ich irgendwie einen bezug dazu herstellen kann, was um alles in der Welt mit diese sich ewig im Kreis drehende Geschichte sagen soll.
                                      Natürlich hab ich mich ein bisschen mit dem drum herum auseinandergesetzt und auch andere Kritiken oder Kommentare im Nachhinein gelesen aber nichts in diesem Film spricht mich an, nichts berührt, den teils sehr gelobten Sarkasmus finde ich ziemlich nichtssagend, Only Lovers ist einfach so weit weg von mir...
                                      Jedenfalls toll gefilmt, großer Soundtrack, tolle Darsteller. Eigentlich ein Jarmusch wie er im Buche steht. Allerdings für mich ein absoluter Leerlauf von einem Film und das nicht auf eine gute Weise. Jarmusch weiß nicht wohin damit und selbst wenn ers wusste, hat er es nicht geschafft, mir das klar zu machen.
                                      Für Jarmusch-Verhältnisse persönlich eine kleine Enttäuschung.
                                      Vom Witz von "Night on Earth", der atmosphärischen Dichte eines "Dead Man" oder der philosophischen Schönheit von "Paterson" weit weg.
                                      Ein wahrer Jarmusch. Mit angezogener Handbremse.
                                      Ganz okay aber irgendwie auch fad, wenn man weiß, was der Mann sonst so drauf hat.

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                                      • Das Duell "Batman" vs. "Riddler" ist mir prinzipiell egal.
                                        Robert Pattinson vs Paul Dano klingt aber, als könnte es große Klasse werden.

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                                        • 9 .5
                                          Cpt.Tremors 08.12.2021, 21:41 Geändert 08.12.2021, 21:44

                                          Nuri Bilge Ceylan ist einer der Namen, die einem so am Rande immer mal wieder begegnen, wenn man sich durch die vergangenen Cannes-Programme kämpft, in der Hoffnung, irgendetwas zu finden, dass meine strang bemessene Freizeit mit cineastischem Mehrwert füllen kann.
                                          Es war einmal 2011, als mein geliebter Robert deNiro (großer Mann) der Präsident des Festivals war und "Once upon a Time in Anatolia" mit dem großen Preis der Jury (großer Preis) ausgezeichnet wurde.
                                          Seit ich vor einigen Monaten darauf gestoßen bin, steht dieses Werk auf meiner Watchlist und durch bloßen Zufall bin ich auf meiner allerliebsten Internetseite (na ja, abgesehen von der Tele5 Mediathek), der Arte-Mediathek, darübergestolpert (unbezahlte Werbung). Im Rahmen dieser Werbeanzeige möchte ich darauf hinweisen, dass auch "Winterschlaf", "Uzak" und "Drei Affen" derzeit dort verfügbar sind. Die werde ich mir dann wohl auch noch zu Gemüte führen müssen.
                                          Um mit der (sehr Kurzen) Kritik zu diesem (sehr großen) Film von mir, dem (sehr großen) Kritiker anzufangen: Mein Gott, "...Anatolia" macht es einem wahrlich nicht leicht. Ein großer, langes Monster von einem Film, aber eines, dass es versteht wie kaum eines, in seinen Bann zu ziehen und nicht nur mit den Charakteren mitzufühlen, sondern direkt in sie hineinzugehen, zweieinhalb Stunden deren Leben zu leben, mit all ihren Ängsten, Wünschen, Träumen...
                                          Nicht umsonst das Märchen im Titel. Dieser Film ist 1001 Nacht der Neuzeit, besser fast: eine einzige Nacht (the long night), die nun mal so garnicht dark and full of terrors sondern einfach nur unfassbar schön ist.
                                          Auch einmal kurz provokativ gesagt: nach etwa einer Stunde Laufzeit kommt eine Szene, gegen deren emotionale, cineastische Urgewalt nicht einmal ein Tarkovsky, oder allenfalls einer auf der Höhe seines Schaffens (der weinende Alexander Kaidanovsky in Stalker) ankommt. Verdammt war das Gänsehaut. Ohne Spoiler: die Szene mit der Frau mein ich natürlich. Ich wisst dann schon welche.
                                          Wie das so ist, leiber Leser: hier hast du eine miese Kritik zu einem außergewöhlichen filmischen Kunstwerk (großes Werk).
                                          Friss oder stirb.

                                          PS: der Clark Cable Witz scheint obligatorisch, aber ich hab ihn mir verkniffen. Auf Anfrage denk ich mir gerne noch einen aus und ergänze ihn, oder auch nicht, je nachdem wie es meinen eigenen Zwecken am ehesten dienlich ist.

                                          Genug mit dem Blödsinn.

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                                          • 7 .5

                                            "Leviathan" stand vor allem wegen dem grandiosen Cover und meiner Affinität gegenüber schwermütigen, russischen Melancholie-Dramen schon lange auf meiner Watchlist. Letzten Endes aber unvermutet schwierig zu bewerten,. dieses Werk.
                                            Einerseits ist hier ein hanwerklich wundervoller, toll gespielter und wahnsinnig atmosphärischer Film gelungen, der schwermütig und tristess einer Gesellschaft der Spiegel vorhält und aufgrund seiner offenen Anprangerung gewisser Strukturen gerade auch in seinem Produktionsland viel diskutiert wurde.
                                            Das ganze philosophisch durchsetzt und wirklich durchdacht inszeniert.
                                            Auf der anderen Seite fühlt sich vieles auch einfach arg angestrengt gewollt an, vor allem an solchen Dingen, wenn extra noch einmal ausdrücklich von einem Filmcharakter darauf hingewiesen wird, dass sich das alles gerade bedeutungsschwanger auf das Buch Hiob bezieht. Oder das völlig offensichtliche Handlungen noch einmal säuberlich zusammengefasst werden, damit auch jeder ja auf dem Laufenden bleibt.
                                            Die hier viel bemängelte Langeweile kann ich so nicht unterschreiben, der Film prescht für meinen Geschmack geradezu von Handlungspunkt zu Handlungspunkt, hakt die einzelnen Aspekte gewissenhaft ab und steuert auf ein Ende zu, das in gewisser Weise so oder so ähnlich zu erwarten war.
                                            Während dem Abspann hatte ich das Gefühl, einen sehr guten Film gesehen zu haben. Drei Tage später muss ich etwas bedauern, dass "Leviathan" trotz seiner herausragenden Inszenierung und wunderbaren filmischen Feinheit doch andererseits auch irgendwie banal scheint und kaum nachhallt, wie ich es erwartet hätte.
                                            Letzten Endes lässt mich der Film sehr zweigespalten zurück, was irgendwie unbefriedigen wird. Ein Sehenswert hat er sich allemale verdient, allein schon vom cineastischen Aspekt her.
                                            Das große Meisterwerk, das "Leviathan" bei durchdachterer Handlung, einem etwas feinsinnigeren Drehbucht und etwas mehr Emotionalität, anstatt den Zuschauer nur Beobachter sein zu lassen, hätte werden können, ist er leider nicht geworden.

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                                            • 8 .5
                                              über Ice Age

                                              "No way! This is our private stockpile for the Ice Age! Subarctic temperatures will force us underground for a million billion years!"
                                              - So you got three melons?"
                                              Ice Age hat auch die zigste Sichtung erfolgreich überstanden und ist keinen deut schlechter, als ich ihn Erinnerung hatte.
                                              Und der zitierte Gag ist nach "Now what?" (Finding Nemo) und "That is my face, sir!" (South Park-Asspen) immer noch der vielleicht beste aller Zeiten.
                                              Weiter geht es jetzt sofort mit Teil 2!

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                                              • Da hat er mich echt nochmal überrascht der gute Will Smith - Aladdin ist vor allem (eigentlich fast ausschließlich) wegen Smith ein echt unterhaltsamer Film geworden.
                                                Das gleicht schon fast die katastrophale Fehlbesetzung von Marwan Kenzari als Dschafar wieder aus.

                                                • Cpt.Tremors 26.11.2021, 20:21 Geändert 26.11.2021, 20:21

                                                  Bin unheimlich gespannt auf den Film, zumal ich mich zur Zeit sehr für Musicals begeistern kann. Von Driver war ich nie ein Fan, weder in Star Wars noch sonst wo, in "Paterson", den ich vor Kurzem genießen durfte, war er aber großartig!
                                                  Marion Cotillard sehe ich sehr gerne, leider sagen mir die Filme in denen sie mitspielt aber meist eher weniger zu.
                                                  Vielleicht endet ein für mich weitestgehend uninteressantes Kinojahr 2021 dann doch noch mit ein wenig Kino-Magie.

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                                                  • Hab mir jetzt bis auf die sechste Folge doch noch weiter diesen Mist angetan und verwende bewusst den "ignorieren"-Button, weil es mich als AHS-Fan schmerzen würde, das hier tatsächlich zu bewerten.
                                                    Mann, ich habe AHS ALLES verziehen und liebe jede Staffel (die 10. noch nicht gesehen) auf ihre eigene Weise, auch wenn es manche mehr (Coven, Freak Show), andere weniger (Roanoke, Hotel) verdient haben.
                                                    Ich liebe die Charaktere bis in die winzigsten Nebenrollen und habe einst alles zur Serie aufgesaugt.
                                                    Aber was hier vorgesetzt wird halte ich leider für eine bodenlose Frechheit.
                                                    Keine Ahnung, ich belass es auch einfach dabei, das sind mir die Worte nicht wert.
                                                    Es sollte nur zu Denken geben, wenn nicht einmal Danny Trejo etwas rausreissen kann.
                                                    Danny Trejo kann IMMER ALLES herausreissen, ich meine es ist DANNY Trejo, Danny TREJO, der mit einer Sekunde Leinwandpräsenz dem Film seinen einzigartigen einen Gesichtsausdruck aufdrückt. Es war das erste Mal, dass selbst er nichts mehr retten konnte und aleiin schon das lässt mich etwas verstört, zum größten Teil aber leider einfach nur ziemlich traurig zurück.

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