Cpt.Tremors - Kommentare
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Alle Kommentare von Cpt.Tremors
Sieht eher nach Artemis Fowl aus als nach Harry Potter. Und der Cast ist schon seeehr dürftig... Btw es wär mal wieder Zeit für die Zauberflöte in der Oper. Bin zwar nicht der größte Fan von Mozart aber die Zauberflöte ist schon wirklich unterhaltsamer Opern-Mainstream.
Hab mal 10 rausgesucht, die ich wirklich jedem uneingeschränkt empfehlen würde, sich mal anzusehen.
1. La voyage dans la lune - Georges Méliès
2. Ugetsu - unter dem Regenbogenmond - Kenji Mizogushi
3. E.T. - Stephen Spielberg
4. the Wizard of Oz - Victor Fleming
5. 2001 - Stanley Kubrick
6. Once upon a Time in the West - Sergio Leone
7. Harry Potter und der Stein der Weisen - Chris Colombus
8. 8 1/2 - Federico Fellini
9. There will be blood - Paul Thomas Anderson
10. Mein Nachbar Totoro - Hayao Miyazaki
Wenn es objektiv gesehen einen Film gibt, der absolut perfekt ist, wenn es einen Film gibt, den man sehen muss um wirklich gelebt zu haben, wenn ich nur einen einzigen Film in meinem Leben noch sehen dürfte, dann ist es "Mein Nachbar Totoro".
Die Liste könnte noch beliebig ergänzt werden, v.a. durch "Melancholia", "Drive" und "der Exorzist". Ich habe sie aber aussortiert, weil ich sie nicht absolut jedem empfehlen würde. (Exorzist weil Horror nicht für alle was ist, Melancholia weil der Film eine ein- bis zweiwöchige Depression nach sich zieht und Drive wegen der kurzen aber extremen Gewalt).
Wer "Totoro" nicht liebt hat keine Seele.
Eine Handvoll möchte ich da doch gleich beisteuern. Alle besser als das Original.
Lauren O´Connell - House of the rising sun (original von The Animals)
https://www.youtube.com/watch?v=Bu_NEFpri0g
American Horror Story - Coven
Stevie Wonder: We can work it out (the Beatles)
https://www.youtube.com/watch?v=JgHIm5AqtXc
Led Zeppelin - Babe, I´m Gonna leave you (Anne Bredon)
https://www.youtube.com/watch?v=zX_wwlIZ6ko
Johnny Cash - Hurt (Nine Inch Nails)
https://www.youtube.com/watch?v=8AHCfZTRGiI
Bring me the Horizon - When the Partys over (Billie Eilish)
https://www.youtube.com/watch?v=9u1VQoc5x7U
gut, aber nicht so genial wie Billie Eilishs Masterpiece
Marilyn Manson - Sweet Dreams (Eurythmics)
https://www.youtube.com/watch?v=QUvVdTlA23w
Guns n Roses Knockin on Heavens Door (Bob Dylan)
https://www.youtube.com/watch?v=f8OHybVhQwc
Charlotte Gainsbourg - Hey Joe (original von Jimi Hendrix)
https://www.youtube.com/watch?v=3ddEkj-7qA8
Nymph()maniac
und natürlich noch Nirvana - tha man who sold the world, aber das hat Static schon vor mir erwähnt :)
Irgendwo zwischen staubtrockenem Western und abgründigen Horror wandeln Kurt Russell und Co ďurch eine kräftezehrende, nihilistische Wüstenwelt, die Craig S. Zahler minimalistisch, aber unglaublich greif- und spürbar inszeniert.
Bone Tomahawk war für mich trotz hoher Erwartungen eine positive Überraschung und überzeugt auf ganzer Linie. Vielleicht so gut wie kaum ein anderer Film perfektioniert dieser Horror-Western das Prinzip 90 Minuten ruhig, zurückhaltend, 30 Minuten absolutes Inferno. Im Gegensatz zu vielen anderen Filmen hat mich hier der sehr langsame, weitestgehend ereignisreiche Teil aber absolut gecatcht. Auf der einen Seite liegt das an einem herausragenden Cast, angeführt von einem Kurt Russell, der hier wie auch in Hateful Eight bewiesen hat, dass er keinen Funken an Schauspielkunst verloren hat und sich meiner Meinung nach eher immer weiter verbessert hat und ich ihn in seinen neueren Filmen fast noch stärker finde als in seinen früheren Filmen. Aber auch der übrige Cast kann sich voll und ganz sehen lassen. Spielt verdammt stark zusammen und wirklich miteinander. Eine Gruppe, eine Mission, eine wahnsinnig tolle Chemie zwischen den allen.
Auf der anderen Seite liefert auch Zahler als Regisseur vollkommen ab. Obwohl das ganze in relativ kurzer Zeit abgefilmt wurde, fühlt sich der Film sehr durchdacht und atmosphärisch unheimlich intelligent in Szene gesetzt an. Die Kamera bleibt unaufgeregt und findet sich stets da, wo wir sie haben wollen. Die Dialoge sind wunderbar organisch und kein Wort zuviel wird dort im Staub der ewigen Weite gesprochen. Für einen Debütfilm sind diese Aspekte fast schon lächerlich gut gelungen.
Nach diesen 90 Minuten kann man sagen: Sehenswert, toll gefilmt, starkes Debüt. Und dann geht es abwärts in die Hölle.
Bone Tomahawk ist nicht reißerisch. Und weder selbstzweckhaft noch provokant. Er ist einfach roh, konsequent und absolut unbarmherzig. Die Trpglodyten sind keine Filmbösewichte, die grimmig inszeniert durchs Bild blödeln. Und auch keine Kannibalen-Bestien a la Mainstream Horror. Nein, sie sind echt, greifbar und konsequent. Vergessene in ihren Höhlen, die nicht a la Hinterwäldlerhorror Freude am Morden platter Horrorfilmcharaktere haben sondern einfach wenig entwickelte Höhlenbewohner, die tun, was man eben so in seiner Troglodytenfreizeit so macht. Bone Tomahawk erzählt keine Hollywoodgeschichte - er erschafft seine eigene kleine Welt in der alles echt und greifbar ist und den Zuschauer vollkommen gefangen nimmt. Hier gibt es weder eine Message noch einen tieferen Sinn und irgendwie auch wenig Unterhaltungswert. Aber genau diese Leere, diese Sinnentfremdung und diese fast dokumentarische, realitätsnahe Ruhe haucht Bone Tomahawk so viel Leben ein.
Als dann jene schon jetzt legendäre Szene einsetzt, wird genau das bestätigt. Roh, konsequent und mit unaufgeregter Alltäglichkeit wird hier einer der grausamsten Morde der jüngeren Kinogeschichte vorgetragen. Und das filmkünstlerisch auf allerhöchstem Niveau. Das ist die letzte halbe Stunde sowieso. Zahler schafft es stets in kürzester Zeit mit minimalstem Aufwand maximal viel zu erzählen. Wo z.B. ein Nolan gerne am besten jeden einzelnen Charakter zehnmal erzählen lässt was wie warum hier gerade abläuft, erzählt uns Zahler in nur wenigen Sekunden und Bildern alles über diese Welt was wir wissen müssen und so viel mehr.
Dass er es tatsächlich schafft, nach jener Tötungssequenz dieses Niveau bis zum Ende zu halten scheint unglaublich. Ironoscherweise finde ich nämlich eine andere, stets untergehende Einstellung noch heftiger.
MiniSpoiler
Der weibliche Troglodyt. In 1-2 Sekunden erzählt Zahler hier so viel über das Wesen der Troglodyten und ihre extrem barbarischen Riten, dafür brauchen andere Regisseure eine halbe Stunde. Noch dazu ist das gebotene, die Fantasie anregende Bild für mich noch weit albtraumhafter als die grafische Tötung zuvor. Weil diese Wesen eben nicht aus Bosheit so handeln. Es ist einfach ihr Sein und auch untereinander gehen sie nicht allzu herzlich miteinander um.
Spoiler Ende. Fazit?
Extrem starkes Debüt, dass mich sehr beeindruckt hat und eine bärenstarke erste Westernhälfte durch eine albtraumhafte, brutal rohe zweite Hälfte noch zu übertrumpfen weiß. In seiner nihilistischen, realitätsnahen Inszenierung ein Horrorkunstgriff, den ich, ohne mich zu schämen, mit Tobe Hoopers TCM im einem Atemzug nenne.
Für mich schon jetzt ein moderner Klassiker
Noch bevor sich Salvador Dali und Luis Bunuel zusammenschlossen und eines der einflussreichsten Filmkunstwerke des Surrealismus schufen, entschloss sich der Japaner Teinosuke Kinugasa, es dem konventionellen Filmemachen so richtig zu zeigen und erzählte diese lose Geschichte eines Hausmeisters einer psychiatrischen Klinik.
In beeindruckenden Schwarz-Weiß bildern entlädt sich der anfangs noch einigermaßen flüssig konstruierte Erzählfluss in ein wahres Feuerwerk aus nicht mehr greifbaren Zusammenschnitten. Als vorläufer des surrealen Horrors bekommt man alles geboten, was man von einem solch expressionistischn Auswuch erwarten kann. Dabei ist Kinugasa allerdings nicht nur irrer Blödsinn gelungen - nein, die innere Konstanz ist stets spürbar, es gibt wiederkehrende Motive, immer, wenn auch verborgen zusammenhängende Konstrukte. Unter all dem Wahnsinn der Psychiatrie-Patienten findet sich offenbar doch noch ein allerletzter Halt.
Vielleicht war es genau dieser Halt, der glücklicherweise dazu beigetragen hat, dass das fast ein halbes Jahrhundert verschollene Werk dann in den 70ern doch wieder gefunden wurde und heute zu betrachten ist.
Letztendlich ein faszinierender, wenn auch oft anstrengender und fordernder Auswuchs des Surrealismus. Übrigens ein Genuss, sich den Film ohne Ton anzusehen und eine Lieblingsmusik deiner Wahl dazu laufen zu lassen.
Ich empfehle:
- Claude Debussy (eigentlich egal was, ich habe "Reviere" verwendet)
- Hans Zimmer: The Kraken (höchst interessanter Effekt)
- Bring Me The Horizon: Pray for Plagues (neue spirituelle Ebene)
Nichts zu danken.
"The Kraken" passt übrigens auch wunderbar (naja, je nach Blickwinkel des Betrachters) zu allen Filmen von Georges Méliès.
jeder Mensch mit einem zumindest rudimentären Gespür für Filmkunst wird erkennen, dass es nur EINEN besten Superschurken gibt: Tamao Oogane
Beim Rewatch deutlich stärker abgeschnitten als bei der ersten Sichtung.
"The House that Jack built" war tatsächlich mein Einstieg in von Triers Werk und hat mir damals nicht allzu zugesagt. Jetzt, nach bisher vier weiteren Filmen, die ich sichten durfte, kann ich diesen seltsam verschrobenen Serienkiller-Epos schon deutlich besser einschätzen.
Jacks kunterbunte Reise durch die krude und abartige Welt erheiternder Grausamkeiten ist für von Trier Verhältnisse fast schon ein Unterhaltungsfilm geworden und hat mir nun, nachdem ich den Mann gefühlt zumindest ein winziges bisschen besser einschätzen kann, doch gar nicht so schlecht zugesagt.
Natürlich spart von Trier hier nicht an Provokation und der Grundtenor ist herrlich absurd bockig. Die meiste Zeit scheint es tatsächlich so, als hätte sich Lars von Trier eine große, abschweifende Liste mit Dingen, die er in der Vergangenheit angeblich bzw nach Mienung vieler Kritiker falsch gemacht hat oder Vorwürfen gegenüber seinen Gesinnungen und Aussagen gemacht. Und nun den Gedanken gefasst: Na, wenn das so ist - jetzt erst recht.
von Trier philosophiert über die Ästhetik von Konzentrationslagern, stellt all seine Frauencharaktere als eindimensional und geistig eher begrenzt dar, liefert eine Gräueltat nach der anderen ab, nimmt uns bei der Hand und führt uns weit über die Grenze des guten Geschmacks, wo auch immer diese liegen mag.
Ich jedenfalls habe den Film tatsächlich oft als solches empfunden: Platt, marktschreierisch, provozierend um des Provozierens Willen und lange nicht so intelligent, wie man es sonst von von Trier gewohnt ist. Der Witz ist aber, dass The House that Jack built unter diesen Schwächen überhaupt nicht leidet.
Die Laufzeit vergeht wie im Flug, der Grundtenor ist wunderbar böse und in seiner locker-leichten Inszenierung macht diese menschenverachtende Operette tatsächlich Spaß. Es ist einfach, wie einem bockigen Dreijährigen zuzusehen, der beleidigt nach Aufmerksamkeit schreit, der es allen so richtig zeigen möchte und deshalb einfach einmal versucht alle Grenzen gleichzeitig zu überschreiten, geschmackloser als der nächstbeste Big Mac zu sein und deshalb einfach mal zwei dutzend fahl schmeckende Fässer zu viel aufmacht. Aber, auf eine höchst verquere Weise wie es nur von Trier schafft, es funktioniert für mich irgendwie.
Gerade die ersten beiden Kapitel sind von wunderbarem Humor gekennzeichnet, die dritte Episode wandelt einen ganz schmalen Grat zwischen absolut misantropher Menschenverachtung und grotesk überzeichneter Komödie, Kapitel 4 ist für mich eine light Version von "American Psycho". An Bret Easton Ellis wunderbares Buch hat mich der Film tatsächlich einige Male erinnert. Sowohl in der Abartigkeit der Morde (wobei American Psycho da noch zwei, drei große Schritte weitergeht, was einem bei von Trier Gott sein Dank erspart bleibt) als auch beim schon richtiggehend bösartigen Humor.
Das letzte und fünfte Kapitel und letztendlich der Epilog dann noch einmal relativ platt aber gerade deshalb doch so wunderbar passend ein buntes Potpurri an Querverweisen zu jeder Menge Kunst und Kultur abfeueren. Ist das stumpf und platt? Irgendwie schon. Im Endeffekt macht von Trier in seinem aktuellsten Film also genau das, was Kritiker schon an seinen früheren Filmen bemängelt haben - das hier ist billigste Provokation. Jetzt erst recht, scheint sich von Trier gedacht zu haben. Wenn das Publikum die Genialität seiner früheren Werke nicht erkennt, dann gibt es dieses Mal eben genau das, was immer vorgeworfen wird. Und jetzt friss oder stirb.
Letzten Endes ein überraschend unterhaltsames Werk und gerade weil auf stumpfe Provokation aus in seiner störrischen Art erheiternd und sympatisch. Dazu von Mat Dillon toll gespielt, auch wenn er (was ich allerdings aufgrund des unfairen Vergleichs auch nicht erwartet hätte) zu keiner Zeit mit von Triers sonstigen Hauptdarstellerinnen anderer Filme (a la Gainsbourg, Dunst, Björk etc) mithalten kann. Im Vergleich zu "Nymphomaniac", "Melancholia" oder "Dancer in the Dark" aber ein fast schon überraschend harmloser Streifen. Obwohl z.B. von der FSK deutlich niedriger freigegeben, treffen gerade Triers "Dancer" und "Melancholia" auf psychischer Ebene deutlich tiefer und verstören um einiges mehr und vor allem deutlich nachhaltiger, als die hier gebotenen gewaltätigen Oberflächlichkeiten. Und ja, die Gewalt reicht definitiv aus um die breite Masse zu schockieren. Von Trier übertreibt es aber auch nicht, was ich durchaus positiv empfinde, da der Unterhaltungswert und die Leichtigkeit dieser Serienmördergroteske so durchweg bestehen bleibt. Die rote 18 ist zwar verdient, eben eine Geschichte wie Ellis Buch "American Psycho" oder, im Filmgeschehen diverse Horror- oder Exploitationfilme gehen aber doch schon um ein Vielfaches weiter.
So bleibt ein lockerer und für von Trier leicht verdaulicher Serienmördertrip, der definitiv nicht an die Klasse seiner sonstigen Meisterwerke reicht, dafür aber genauso sicher den höchsten Wiederschauwert hat.
Da bin ich wieder mal gern dabei. Kenne mich bei den 50ern vielleicht nicht perfekt aus, aber das, was ich kenne ist meist schon sehr beeindruckend!
Bester Film (bis zu 7! Nominierungen)
Ugetsu - Unter dem Regenbogenmond
Ben Hur
La Strada
Some like it hot
The Giant Claw
Die Reise nach Tokio
Plan 9 from outer Space
Bester männlicher Darsteller
Jack Lemmon - Some like it hot
Bela Lugosi - Plan 9 from outer Space
Max von Sydow - das Siebente Siegel
James Stewart - Fenster zum Hof
Alec Guiness - die Brücke am Kwai
Beste weibliche Darstellerin
Bette Davis - All About Eve
Grace Kelly - Fenster zum Hof
Giulietta Masina - La Strada
Marilyn Monroe - Some like it hot
Romy Schneider - Sissi
Beste Musik
Susi und Strolch
Ben Hur
Die Brücke am Kwai
Singin` in the Rain
Lieblings-Star
Bela Lugosi
Alec Guiness
Romy Schneider
Audrey Hepdrurn
Lieblings-Regisseur
Ed Wood
Stanley Kubrick
Alfred Hitchcock
"Häxan", seinerzeit äußerst kontrovers aufgenommen und in vielen Ländern (also ungefähr überall außer dem schönen Dänemark) zensiert, kaputt geschnitten oder schlichtweg gleich verboten, zählt heute völlig zu Recht als einer der Klassiker der Hexenfilme. Ist vielleicht sogar in seiner doku-fiktionalen Inszenierung, bei der man sogar wirklich noch einiges lernen kann, wenn man in dem Thema nicht allzu bewandert ist, der Hexenfilm schlechthin.
Aufgeteilt in sieben Kapitel, die unterschiedlichste Aspekte des Mythos Hexentums beleuchten, von den Machenschaften in einer Hexenküche und Hexensabbat über Daumenschrauben und Scheiterhaufen bis zur Inquisition, vermittelt Benjamin Christensens nun schon 100 jähriges Werk in teils faszinierend schön gealterten Bildern absolut alles, was es zum Thema Hexen zu sagen gibt.
Gesehen habe ich die ursprüngliche Version, die in hübsch gemütlichem Stil und untermalt von bekannten Werken von Beethoven, Schubert und Co durch die verschiedenen Kapitel führt. Es existiert tatsächlich nämlich auch eine in den 60ern überarbeitete Version in schnellerer Geschwindigkeit mit Jazz-Soundtrack. Ich bin zwar ein großer Jazz-Liebhaber und wer sich dank der schnelleren Version 30 Minuten Lebenszeit sparen möchte, darf die Jazz-Version gern mal ausprobieren, mir hat sich ihr tieferer Sinn in den 10 Minuten die ich reingeguckt habe aber nicht recht erschlossen. Da zieh ich mir lieber zur Mondscheinsonate ziellos in die Gegend sehende Hexenfratzen rein.
Insgesamt spannt Christiansen dann vor allem für die damalige Zeit beachtlich auch noch den Bogen zum Umgang mit psychischen Erkrankungen. Fun Fact: zudem spielt der gute Mann hier sowohl Jesus als auch den Teufel. Kann man gerne was auch immer reininterpretieren.
Der Lehrfilm schlechthin zu allem, was das Hexentum so ausmacht. Danach kann man sich eiegtnlich gleich selbst an den Kessel stellen und ein nettes Süppchen für den nächsten Sabbat brauen. Wohl der informativste und und authentischste Hexenfilm, den ihr neben Hänsel und Gretel: Hexenjäger so finden werdet.
Ich mag ihre Musik zwar überhaupt nicht aber halte Lady Gaga für eine doch Recht gute Schauspielerin mit immer noch deutlich Potenzial, dass sie ohne Zweifel noch nutzen wird. Musical sagt ja erst Mal nicht viel aus. Ein zweites La La Land Brauch ich nicht. Ein Musical a la Dancer in the Dark mit Phoenix und Gaga klingt aber schon ziemlich verlockend
Welchen Horrorfilm möchtest du heute sehen, fragten sie mich.
Antwort: Alle.
Also los geht` s und weil ich mich bei Horrorfilmen leider gerade mit allem, was vor ca 1970 stattfand mal so gar nicht auskenne, möchte ich diese filmische Bildungslücke nach und nach schließen.
Den Beginn macht natürlich - wer auch sonst - der gute alte Georges und liefert zuverlässig wie immer eindrucksvolle, wunderbar gefilmte Effekte in einer vor allem auch in Anbetracht des zeitlichen Kontext wahrlich meisterhaften At´mosphäre.
Faszinierendes Spiel mit der Angst, ein Vorreiter in Sachen Horrorfilm und für jeden Filmliebhaber gut investierte 8 Minuten Kunst.
Bei Gelegenheit habe ich auch "The Astronomers Dream / La Lune à un metre" gesichtet. Unbedingt empfehlenswert und jetzt sogar einer meiner liebsten von Méliès. Hier auf MP leider nicht zu finden, wie übrigens auch ein paar der grandiosen Frühwerke von Segundo de Chomon. Da habe ich "A Panicky Picnic" (großartig) und "The Haunted House" (dito) gesehen. Letzteren kann man hier auf MP aber sogar finden.
Bin fast ein wenig überrascht, was für hübsche Filme mir da bisher entgangen sind und bin gespannt, was die Welt des Horrors der frühen Filmjahre noch so zu bieten hat.
Ich liebe Starship Troopers zwar aber wenn du das ernst meinst dass es einer der brutalsten Filme ist die du kennst und nicht nur deinen Artikel mit Superlativen aufstocken soll, würde ich vorsichtig behaupten, dass du ganz ganz viele ziemlich großartige Filme bisher noch nicht gesehen hast
Humor ist immer ne ganz schwierige Sache und eine lustige Komödie vielleicht noch schwerer zu machen als ein gruseliger Horrorfilm. Der einzige Film den ich je gesehen habe der beides gleichzeitig geschafft hat, ist "Scream". Bei "am meisten gelacht" muss ich aber auf The Lego Movie oder The Hateful Eight zurückgreifen
Ich schaue gerne viel
Ich schaue gerne lang
Kennen Sie Barbara Salesch?
Leider geil
Naja Trailer und Kritiken sind ja verdammt bescheiden.
Und die Effekte können nicht einmal Ansatzweise mit denen eines Willis OBrien mithalten. Erstaunlich wie unecht das alles aussieht. Wer seine Zeit sinnvoller nutzen möchte, kann sich wohl einfach Spielbergs Erstling oder, noch besser, Harry O Hoyts "The lost World" ansehen - DAS sind Dinosaurier!
Hatte mal wieder Lust auf Vampire und dachte mir, bei dem Cast kann man ja wohl kaum was falsch machen. Naja, offenbar doch, denn allem Vorran das Drehbuch inklusive Dialogen ist leider wirklich brutal dürftig geworden. Innerhalb von Sekunden wird unserem Hauptcharakter vermittelt, sein Nachbar sei ein Vampir. Natürlich hält Anton Yelchin das anfangs für Blödsinn. Für ungefähr 10 weitere Sekunden, in denen er dann völlig unvermittelt eben dieses Geheimnis seines Nachbarn herausfindet und gegen ihn in den Kampf zieht. Das alles dümpelt dann aber genauso gelangweilt und langweilend vor sich hin, wie es begonnen hat. Es gibt keine Kniffe, keine Überraschungen, keine ausgefeilten Dialoge, keine Schauwerte...im Grunde ist Fright Night ja kein speziell schlechter Film, nur gibt es einfach absolut keinen einzigen Grund, weshalb man ihn sich ansehen sollte. Große Enttäuschung leider der eigentlich wunderbare Cast, aber es ist schon erstaunlich, wie wirklich keinem Einzigen der vielen Schauspieler und Schauspielerinnen irgendetwas einprägsames gelingt. Was wahrscheinlich auch der starken Einschränkung durch die miese Rahmenhandlung und Inszenierung geschuldet ist. Toni Colette ist ordentlich, aber war schon ein Dutzend Male besser. Bei Colin Farell absolut das Selbe. Er holt das Beste aus der Rolle raus, nur gibt diese halt nicht allzu viel her. Anton Yelchin und Imogen Poots harmonieren zwar, mehr aber auch nicht. Wie man` s richtig macht zeigen die beiden dann Seite an Seite wenig später in "Green Room", wo sie auch schauspielerisch ganz andere Facetten präsentieren dürfen. Zu guter letzt Christopher Mintz-Plasse. Wie immer toll aufspielend, der Kerl ist einfach grundsympatisch in seiner abgedrehten Art. Die wenige Screentime zwingt ihm allerdings seine Grenzen auf und von seiner Performance in Kick Ass oder seinen durch die Bank tollen Sprecherrollen ist das Ganze weit entfernt. Am Ende bleibt ein äußerst mittelmäßiger Vampir-Unterhaltungsblödsinn der absolut keinen Grund liefert, der dafür spräche ihn sich anzusehen. Für Vampirfetischisten vielleicht ganz brauchbar, der Rest kann ohne etwas zu verpassen einen Bogen darum machen.
Mal eben mein Disney / Pixar Rewatch fortgesetzt mit der Toy Story Reihe in umgekehrter Reihenfolge. Teil 3 + 4 sind absolute Meisterwerke und habe ich keine Lust zu kommentieren, weil das eh nur Lobhudelei wird. Widmen wir uns lieber Teil 2, auf den ich ziemlich wenig Bock zur Neusichtung hatte und im Anschluss weiß ich auch wieder ganz genau wieso.
* Ein bisschen Spoiler hier und da *
Die Fortsetzung von Toy Story, die nach dem Erfolg von Teil 1 ja wohl selbstverständlich war, ist einer der Filme die ein wahnsinniges Potenzial haben, voller Ideen und toller Ansätze stecken, sich aber bei jeder Drehbuchentscheidung für die falsche Richtung entscheiden und das großartige Potenzial verschenken. Heraus kommt kein super schlechter Film, aber einer der sich ziemlich mies anfühlt, weil er so grandios hätte sein können.
Das Intro ist fulminant, keine Frage und man ist ab der ersten Sekunde wieder dabei. Der Film betreibt grandioses Foreshadowing, macht richtig Lust drauf, was das wohl wird - und löst dann keines seiner Verprechen ein. Im Charakter Zurg steckt ein abnormes Potenzial und es hätte so wundervoll sein können, wenn unsere Helden ihm gegenüberstehen. Der tatsächliche Auftritt enttäuscht aber maßlos und fällt dazu noch ziemlich kurz aus. Stattdessen haben wir 1-2 nichtssagende, generische Antagonisten, die in den Fokus gerückt werden. Warum? Ich weiß es nicht. Die Spielzeuge vs Zurg im Spielzeugladen wäre ohne zweifel grandios geworden. Daraus gemacht wurde nichts.
Dann ist da die Szene, in der man hunderte verpackte Buzz Lightyears sieht und sich schon denken kann, wie genial das wird, wenn plötzlich alle unverpackt werden und eine Armada Buzz Lightyears durchs Bild tanzt. Und...der Film macht NICHTS daraus! (Naja, was Kleines, aber das war wirklich langweilig ich meine man hat die Möglichkeit auf 100 Buzz Lightyears und nimmt EINEN? Nur einen?)
Porzellinchen steckt voller Magie und Potenzial, ich mag sie wirklich gerne - der Film macht nichts daraus (dafür liebe ich Teil IV umso mehr).
Im Bösewicht, dem Hühnchen man, steckt ein Teelöffel voll interessanter Story. Der hüpft plötzlich andauernd durchs Bild. Man hätte Zurg als Bösewicht nehmen können und entscheidet sich für den? Warum?
Speckie, Rex und Jessie machen ihre Sache gut. Allgemein funktioniert der Humor einigermaßen, das Pacing passt perfekt, der Look ist definitiv auf dem Niveau des ersten Teils. Eigentlich scheitert es für mich wirklich nur am uninteressanten, so viele Möglichkeiten verschenkenden Drehbuch und das drückt Toy Story 2 leider ganz arg nach unten, sodass er ein wenig zwischen den anderen Durchschnitts-Disneywaren versumpft.
Damit bleibt die Toy Story Reihe etwas ganz Besonderes in meiner Filmgeschichte: Einem ordentlichen, ganz guten ersten Teil folgt ein etwas ernüchternder zweiter. Dann plötzlich ein astronomischer Qualitätssprung zum grandiosen dritten Teil, dessen Niveau der Vierte tatsächlich weitestgehend halten kann.
Ich glaube nicht, dass es eine andere Reihe gibt, in der die späteren teile derart viel stärker sind als die Vorgänger. Teil 5 kann gern in ein paar Jährchen mal durchkommen :)
Irgendwie schade, aber ich denke, es ist Zeit mit Star Wars abzuschließen. Ja, die Original-Trilogie hat meine Kindheit geprägt. Ja, ich bin jung genug um mit den Prequels aufzuwachsen und diese vor allem aus Nostalgie / Kindheit großartig finde. Ja, ich hatte mal eine Sammlung mittelmäßiger aber geliebter Actionfiguren. Ich habe dutzende Stunden meiner Kindheit in PC-Spiele rund um Star Wars investiert und noch hunderte Male mehr Zeit damit verbracht, mit einem Stock in der Hand als Lichtschwert durch die Wälder zu rennen und gegen meine Freunde zu kämpfen, die Star Wars genauso geliebt haben wie ich. Die Bücher haben mich wenig interessiert aber ich kenn mich einigermaßen dennoch mit vielen Hintergrundgeschichten aus. Ich liebe Star Wars 8 (werd das hier nicht weiter ausführen, 7 & 9 sind übrigens unterirdisch). Ich kann verschiedene Star Wars Medleys auf drei verschiedenen Instrumenten spielen. Bis heute stehen Lego Star Wars Sets in meiner Wohnung.
Aber ich glaube, es ist Zeit, Abschied zu nehmen. Nicht von den alten Dingen, sicher nicht. Star Wars 1-6 und 8 werden mich mein Leben lang begleiten. Und wenn ich bei einem der alten Freunde vorbeischaue, spielen wir wahrscheinlich auch in 20 Jahren noch ne Runde Lego Star Wars auf der Wii (das wird dann richtig nostalgisch-episch, wenn das Ding da noch funktioniert). Aber es wird Zeit, dem neuen Star Wars den Rücken zu kehren. Mandalorian, Boba Fett, Bad Batch, Obi Wan - was soll das? Vielleicht bedeuten diese Dinge irgendwannirgendwem das, was mir die ersten beiden trilogien bedeuten und das ist auch gut so. Für mich hat Disney, so klischeehaft das ist, das Franchise beerdigt. Warum sollte ich noch weiterschauen, wenn es doch nur noch unendlich langweilt? Jede der Storys, die ich mir als Kind ausgedacht habe hatte mehr Tiefgang und Feingefühl als das. Warum 3 Minuten Intro bei Obi Wan, wo Star Wars 1-3 zusammengefasst wird? Glauben die ernsthaft irgendwer, der sich die Serie anschaut, hat die Prequels nicht gesehen oder vergessen, was da passiert ist? Soll das Fan Service sein? Nostalgie? Blödsinn. Es macht mich traurig, wie mit Legenden wie Boba umgegangen wird. Irgendwie überlasse ich das alles lieber meiner Fantasie. Star Wars ist kein Universum mehr. Kein Magie. Es ist Konsumprodukt. Fastfood. Das war es trotz dem extrem ausufernden Merchandise bisher nie. Aber sosehr ich die Disney / Pixar Filme oft immer noch verteidige...Star Wars ist, übrigens genau wie das Harry Potter Franchise, im wahrsten Sinne gestorben. Das ist nicht schlimm, es gibt ja die alten Sachen. Und ein ganzes Universum, das Generationen noch begeistern wird. So viel unendliche Möglichkeiten und so viel Fantasie. Ich bin raus und werde mir das nicht mehr kaputt machen lassen. Allen, die dennoch Freude damit haben wünsche ich von Herzen Spaß dabei. Star Wars 8 ist besser als Empire Strikes back.
Möge die Macht mit euch sein.
Ghost Dog läuft etwa eine halbe Minute und schon fühlt man sich als Jarmusch-Fan schon ganz zu Hause. Im Grunde ein typischer Jarmusch-Film mit allem, was seinen Stil ausmacht. Eine simple, sehr ruhig erzählte Story, skurrile Charaktere, wundervolle Dialoge, ein ganz eigener, herrlich stubiler Humor und perfekte Inszenierung. Ghost Dog ist unaufgeregt und unheimlich cool, ohne auch nur eine Sekunde aufdringlich zu wirken. Der Titelgebende Profikiller wird von einem großartigen Forest Whitaker verkörpert, der auf ganzer Linie abliefert. Ein John Wick schießt sich durch Gegnerhorden. Die unfassbar bemitleidenswerten Stümper in Boondock Saints versuchen 2 Stunden lang vergeblicht, cool zu sein. Und Ghost Dog sitzt währenddessen von Brieftauben umgeben auf seinem Hausdach, wenn er nicht gerade mehr oder weniger zielführende und seltsamerweise wunderbar anrührende Dialoge mit dem örtlichen Eisverkäufer führt. Wer Jarmuschs Stil mag und nichts lieber macht als 24/7 Wu Tang Clan zu hören, kann mit Ghost Dog eigentlich absolut nichts falsch machen. Dennoch schwebt der Film mehr über den Dingen dahin, unterhält 2 Stunden prächtig und ist toll inszeniert, allerdings ohne nachhaltig zu beeindrucken. Auch wenn die Eisverkäufer-Szenen hübsch geschrieben sind - wirklich berühren tun sie mich nicht. Auch wenn die Story so lakonisch wie immer präsentiert wird - sie bleibt vorhersehbar bis in jede Ecke und trotz dass auch das Ende passt wie die Faust aufs Auge bleibt das Gefühl, genau so etwas schon ein Dutzend mal gesehen zu haben. Auch wenn die Schauspieler durchweg stark sind, sticht doch nichts absolut heraus. Ghost Dog ist ein interessantes, unaufgeregtes Kunstwerk, dass nicht ganz die Tiefe und Magie erreicht, die Jarmusch in Dead Man, Paterson oder Night on Earth geschaffen hat. Am Ende bleibt aber immer noch ein absolut sehenswerter und einzigartiger Film, der im Grunde alles vereint, weshalb Jim Jarmusch eine feste Instanz der Kinolandschaft bleibt, denn wenn ein Film wie Ghost Dog nur im Mittelfeld deiner Filmographie angesiedelt ist, hast du irgendwas verdammt richtig gemacht
Bester Film:
- Brazil (Gilliam)
- Die Fliege (Cronenberg)
- Rückkehr der Jedi-Ritter (Marquand)
- E.T. (Spielberg)
- Alice (Svankmajer)
- Down by Law (Jarmusch)
- A Z and two Noughts (Greenaway)
- Ghostbusters (Reitman)
- Drowning by Numbers (Greenaway)
- the Thing (Carpenter)
Animationsfilm:
- Mein Nachbar Totoro
- Das Schloss im Himmel
- Arielle, die Meerjungfrau (1989)
- Akira
- Taran und der Zauberkessel
Serie:
Alf
die Gummibärenbande
Duck Tales
Soundtrack:
- Brazil
- Der kleine Horrorladen
- Drowning by Numbers
- A Z and two Noughts
- Rückkehr der Jedi-Ritter
Bester Schauspieler:
- R.Lee Ermey (Full Metal Jacket)
- J. Nicholson (Shining)
- Bill Murray (Die Geister, die ich rief)
- Oleg Jankowski (Nostalghia)
- Kurt Russell (The Thing)
Beste Schauspielerin
- Shelley Duvall (Shining)
- Sigourney Weaver (Aliens-Die Rückkehr)
- Olga Mironova (Komm und Sieh)
. Drew Barrymore (E.T.)
- Linda Hamilton (Terminator)
A cure for Wellness stand schon mindestens eineinhalb Jahre ganz weit oben auf meiner Watchlist und hab ich dennoch immer wieder aufgeschoben. Dabei mag ich Gore Verbinski doch eigentlich ganz gern, nicht zuletzt weil er immerhin mit "Dead Mans Chest" einen der unterhaltsamsten und von mir meistgesehenen Filmen aller Zeiten auf Film gebannt hat. "A cure for Wellness" hat mich letztendlich definitiv positiv überrascht. Ein überlanger, sehr entschleinigter Film, der im Endeffekt zweieihalb Stunden mit einer grandios inszenierten Langsamkeit dahinplätschert, es aber irgendwie trotzdem geschafft hat, micht durchgehend bei der Stange zu halten und ich hätte ehrlich nichts dagegen gehabt, da nochmal eine halbe Stunde länger zuzusehen. Was ich so schön finde, ist dass Gore Verbinskis sich relativ wenig für seine Zuschauer zu interesieren schien. Scheint als hätte er eine Idee gehabt, ein Team sehr talentierter Szenenbildner und ein paar sorgfältig ausgewählte Locations aus dem schönen Deutschland und einfach mal drauf los gedreht. Viele werden davon gelangweilt sein und man kann dem Film durchaus verschenktes Potenzial und keinen wirklichen Blick für einen roten Faden vorwerfen. Stellenweise macht es sich Verbinski auch ziemlich leicht, weil er einfach mal zehn Fässer gleichzeitig aufmacht, irgendwelche Handlungsfäden anreisst und wieder fallen lässt, zu erzählen beginnt und dann doch woanders weiter macht und so weiter. Mir hat dieses puzzleartige Rätsel aber ziemlich gut gefallen und wenn man sich darauf einlässt, kann man so einige Zeit damit verbringen, während der gemächlichen Laufzeit zu verschen, die einzelnen Teile selbst zusammenzusetzen. Gerade wenn es gegen Ende immer absurder und fast schon trashig wird, wirft Verbinski mit allen möglichen Details um sich und wird ein äußerst unzuverlässiger Erzähler seiner Geschichte. Einerseits ein abgerigeltes Sanatorium, aus dem keiner mehr entkommt, andererseits liegt das Dorf gleich um die Ecke und der Hauptcharakter geht da munter spazieren. Es heißt, die Dorfbewohner verachten das Sanatorium aber irgendwie stecken doch sowieso alle irgendwie unter einer Decke. Gerade noch scheint es, als würde unser "Held" gefoltert werden, plötzlich ein Zeitsprung und er fährt wieder im Auto spazieren, ohne dass wir mitbekommen, wie er seinen Peinigern hätte entkommen sollen oder warum diese ihn laufen lassen. A cure for Wellness strotzt nur so vor Ungereimtheiten, Plotholes und Co, aber genau diese absichtlichen Irreführungen und Widersprüche machen diese Zweieinhalb Stunden so interessant. Gore Verbinski schert sich nicht um Konsistenz in diesem seltsamen Film. Er erzählt mal hier mal da und doch wieder ganz anders. Hält sich mal extrem zurück, suhlt sich auf einmal im B-Movie, zitiert die Filmgeschichte, macht was er will und irgendwie war mir das sehr sympatisch. Mittendrin eine wie so oft wunderbare Mia Goth, die von ihrem Acting her perfekt hineinpasst und ihre Rolle sichtlich genießt. Dane Dehaan macht seine Sache aber genauso großartig, immerhin liegt es zu weiten Teilen auch an ihm, die Lange Laufzeit mit Leben zu füllen, aber die meiste Zeit gelingt ihm das überraschend gut. A cure for Wellness ist letzten Endes ein unterkühlt und betont langsam erzähltes Rästel, für das es keine Lösung gibt. Ein Film zwischen Arthouse und B-Movie in ganz eigenem Gewand. Und einer, der bis zur allerletzten Sekunde noch überrascht - selbst in das Schlussbild lässt sich noch so viel hineininterpretieren, wirklich großartig. Vielleicht hat es sich Verbinski zu leicht gemacht - einfach alles hinwerfen und die Leute sollen selbst schauen, wie sie das zusammenbauen. Fast wie eine B-Version eines David Lynch. Ich für meinen Teil hatte aber ziemlichen Spaß dabei.
Irgendwie scheint es mir so, dass "Sex und Gewalt" irgendwie immer mehr als "erwachsen" gesehen und mit Qualität gleichgestellt wird. Von wegen: Wie ist die Serie? - Ja geil Mann, richtig brutal und verrückt. Allerdings finde ich, sind solche Dinge wie z.B. "Deadpool", "the Boys" etc, die überall als verrückt und irre bezeichnet werden, genauso wie die Menschen, die sich als "crazy Typ" und "irres Huhn" bezeichnen: Immer die langweiligsten und normalsten.
Voller Vorfreude gestartet. Irgendwie aufgeregt, denn Lars von Trier, was hab ich ihn in den letzten Monaten lieben gelernt. Also alles abgedunkelt, den Film begonnen und wieder einmal nach 2 Sekunden Laufzeit mittendrin. Nach etwa dreieinhalb Minuten abgebrochen, weil ich es kaum glauben konnte wie hoch Björks Komposition schon zu Beginn die Messlatte legt. Kurz durchgeatmet und nochmal von vorn begonnen.
Dancer in the Dark unterscheidet sich vom Look her doch ziemlich von den späteren von Trier Werken. Alles noch um einiges billiger gehalten, teilweise richtige Low Budget Vibes. Damit aber auch ein ziemlich zeitlos wirkendes Stück Filmkunst. Die Kameraarbeit durch die Bank absolut herausragend, nah am Geschehen, stets genau dort, wo die Linse sein soll. Ganz nah am Geschehen. Und ganz nah an Björk.
Lange Zeit dachte ich, ein Tarantino sei das Nonplusultra darin, aus jeder Figur und jedem Schauspieler das Maximum herauszuholen, aber in Sachen Darstellerleistungen legen Lars von Triers Filme in jeder Hinsicht immer noch einen oben drauf. Meine Top 10 All Time Favourite Performances Liste besteht jetzt zu 50% aus aus seinen Werken. Was Björk da abzieht, nimmt emotional gefangen und geht sehr nah, wenn man nicht gerade ein Herz aus Stein hat. Zu nah, wie auch schon Melancholia vor einigen Wochen wieder ein Film, der einen emotional erschüttert. Lustig, dass ausgerechnet Melancholia und Dancer in the Dark von der FSK niedriger eingestuft werden als die Depressions-Trilogie, denn auch wenn sie natürlich keine wirkliche graphoische Gewalt ihr eigen nennen, sind die beiden auf psychischer Ebene echt harter Tobak und haben mich nachhaltig extrem beeindruckt.
Ich spoilere hier sicher nicht (auch wenn das einer der Filme ist, die viel zu gut sind, als dass ein Spoiler ihre Qualität in irgendeiner Weise mindern würde), aber irgendwann kam eine Szene, bei der ich tatsächlich kurz Pause machen musste, weil die Inzenierung derart realistisch grausam und ehrlich war, dass es mir doch ziemlich an die Nieren ging. Dancer in the Dark entfaltet immer wieder eine Kraft, die einem Fausthiebe in die Magengegend versetzt und ins Sofa presst, intensiver als es die meisten Horrorfilme auch nur im Ansatz vermögen. Wie "Melancholia" Jahre später macht auch Björks Tour de Force zu keiner Sekunde in irgendeiner Weise Spaß. Es ist nicht nur eine Dekonstruktion des Musicals oder der üblichen Sehgewohnheiten.
Es ist kleines, eindringliches Kino, dass uns auf die Probe stellt, emotional sehr fordernd ist und gefangen nimmt, wie es Film nur ganz selten kann. Der vierte von fünf gesehenen von Trier Filmen, der in meine absolute All Time Favourite Liste eingeht (House that Jack built bekommt bald mal ein Rewatch, den hab ich lange vor den anderen Filmen gesehen und verdient noch ne Chance). Zu guter letzt will ich auch hier kurz den grandiosen Cast abseits von Björks Ausnahmeleistung loben. Denn Dancer in the Dark nur auf sie zu reduzieren wäre schon ziemlich unfair. Ob Deveneuve, Kier, Skarsgard, Stormare oder Morse - wie immer bei den Filmen meines Lieblingsdänen sitzt hier jede Einstellung perfekt und alle Beteiligten liefern die A-Klasse ihres Schauspiels ab. Dennoch, so leid es mir tut - der Fixstern in diesem Kosmos ist ohne Zweifel die Hauptfigur. Man will Björk halten, festhalten, so zerbrechlich agiert diese fantastische Frau. Man fiebert mit ihr mit wie kaum einem anderen Charakter im Kino. Man liebt. Man weint. Film nicht nur als stumpfe Unterhaltung, sondern als Erlebnis, Erfahrung, Bereicherung. Meine ausufernden Loblieder auf von Triers Filme setzen sich fort. Und da ich immer noch "Breaking the Waves" und "Dogville" vor mir hab (liegen beide schon bereit, aber muss den hier erst mal ein paar Wochen sacken lassen), wird es wohl noch nicht die letzte Lobhudelei gewesen sein.
"...ganz schön schrottige The Asylum-Kopie von Monster Hunter mit Milla Jovovich..."
Das klingt fast, als würdest du den Film mit Milla nicht schon schrottig genug finden
diese Szene, das Märchen von den Drei Brüdern, Godrics Hollow, das Medaillon, Obliviate...HP 7/1 ist voll von grandiosen Szenen und meiner Meinung nach von den Filmen der Zweitstärkste. Gleich nach (unpopular opinion) Chamber of Secrets