Daggiolone - Kommentare

Alle Kommentare von Daggiolone

  • 8
    Daggiolone 14.01.2019, 22:26 Geändert 15.01.2019, 16:10

    Ok, das hat Spaß gemacht! Es verhält sich im Prinzip aber wie mit diesen Abenteuerbüchern. Am Anfang ist man begeistert, man fühlt sich wie ein Geschichtenschreiber, und schnell merkt man, dass wenn man sich einmal verrannt hat, es immer langweiliger wird. Das ganze Prinzip des ersten interaktiven Films auch inhaltlich zu thematisieren, ist eine ziemlich coole Idee, die vor allzuvielen Nachamern schützen wird. Ich denke auch nicht, dass dies die Zukunft des Films sein wird. Eine witzige Spielerei ist dies aber allemal.

    10
    • 4 .5

      Ganz leichter Spoiler...

      Netter Versuch, mehr aber auch nicht. Eine von Eyes Wide Shut inspirierte Kulisse. Eine Bildsprache und Erzählstil der nicht selten an Refn erinnert. Und von The Cell werden auch mal eben ganz unverschämt Kostüme geklaut. Das ganze ist sicherlich nicht schlecht gemacht, auch wenn die rauschhaften Sequenzen immer von der Einnahme einer Pille eingeleitet werden, und mit dem Aufschrecken im Bett enden. Etwas zuviel Anleitung, wie ich finde.

      Das eigentliche Problem ist jedoch nicht nur die völlig belanglose Story, die wohl den inneren Zwiespalt der farblosen Protagonistin metaphorisieren soll. Farblos sind nämlich hier ohne Ausnahme alle Charaktere. Es ist einem als Zuschauer schlicht egal, was dort eigentlich passiert, und wer wen am Ende ersticht. Als Zuschauer ärgert man sich über das verschossene Potential.

      7
      • 7 .5

        Enthält SpannungsbogenSPOILER

        Hereditary stellt sich als leicht gruseliger Geisterfilm vor, bei dem man das Übersinnliche sofort als gegeben akzeptiert. Stärker noch ist jedoch das Drama auf Familiärer Ebene. Die Schicksalsschläge und die Dynamiken innerhalb der Familienmitglieder sind kaum asuzuhalten. Aus diesen nährt sich auch der großartige Mittelteil, der den Zuschauer an die Existenz des Jenseits hin und wieder Zweifeln lässt, und der von Toni Collette großartig gespielten Mutter eher eine hochgradige Psychose zuschreibt. Dabei werden die Themen Schuldgefühle und krankhafte Familienkonstellationen metaphorisch angeschnitten. Letztere Ebene verliert sich jedoch immer wider, und wird spätestens dann fallen gelassen, wenn der Film gegen Ende unbedingt noch einen draufsetzen will. Dem Streifen scheint dieses Dilemma aber durchaus bewusst zu sein, und driftet ganz am Ende ins Absurde ab, was dem Film dankbarerweise die Schwere nimmt, aber etwas zu sehr auf die Spitze getrieben wurde, so dass man am Ende doch schnell vergessen kann, dass alles andere auf ziemlich hohem Niveau gewesen ist.

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        • 1

          Nüchtern betrachtet, ist Bird Box eine hanebüchene Mystery Idee in einem Zombie-Apokalypsen Gewand. Narratologisch auf unterster Schublade, vollgepackt mit Stereotypen. Um dem ganzen die Plumpheit zu nehmen, werden gleich mehrere Metaphern mit der Brechstange reingestopft. Da wird einem gezeigt, wie wichtig Hoffnung und Mutterliebe ist, und dass Blinde eigentlich mehr sehen. Irre! Dumm nur, dass dies das ganze noch plumper macht. Und apropos Irre... Jene geben dem Film dann den ultimativen Trash-Faktor.

          6
          • 6 .5
            Daggiolone 29.12.2018, 22:44 Geändert 29.12.2018, 22:44

            Zweitsichtung, und eingesehen, dass Under the Skin zwar kein Meisterwerk ist, aber so schlecht wie ich weiter unten vor drei Jahren beschrieben habe nun auch wieder nicht. Das gewisse Etwas fehlt einfach.

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            • Enttäuscht werden kann man nur, wenn man eine Erwartungshaltung hat. Da ich prinzipiell nichts über einen Film weiss bevor ich ihn sehe, kann ich auch nicht enttäuscht werden. Außer es handelt sich um einen neuen Film von Regisseuren, die ich sehr mag. Und hier haben mich Cattet und Forzani dieses Jahr sehr enttäuscht. Nach einem Geniestreich wie Amer und den wirklich guten Roten Tränen, waren ihre Leichen unter der Sonne sehr ernüchternd.

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              • Daggiolone 29.12.2018, 12:09 Geändert 29.12.2018, 12:41

                Daggiolones Lieblingsregisseure – Platz 4

                Als ich vor einem Monat „Mandy“ das erste Mal sah, war ich zwar beeindruckt, aber es war keine Liebe auf den ersten Blick. Ähnlich ging es mir vor wenigen Tagen mit „Beyond the Black Rainbow“. Und doch hat mich in den letzten Monaten kein anderer Regisseur derart beschäftigt wie Panos Cosmatos. Ich guckte mir „Mandy“ 4 Mal an, einmal davon mit großartigem Audiokommentar, und auch sein Debut bekam innerhalb von zwei Tagen eine zweite Chance. Ich las unzählige Interviews, Kommentare und Berichte. Ich guckte mir Making ofs an und begann diese Filme so sehr zu analysieren, wie ich es seit Jim Jarmusch nicht mehr gemacht habe.

                Aber wie kann es sein, dass ein Filmemacher der weder gute Geschichten schreibt, noch diese aus ihrem einfachen Gerüst befreit und nicht einmal eine einzige minimal tiefere Ebene erreicht, mich derart beeindrucken kann? Ich liebe es wenn bei Filmen der Kopf raucht, und gerate bei Tarkowskis philosophischen Exkursen in Ekstase. Cosmatos konzentriert sich jedoch auf den Aspekt des Films, der mir am allerwichtigsten ist. Der audiovisuelle Stil und die daraus resultierende Atmosphäre. Die Essenz des Erlebniskinos sozusagen, oder wie im Audiokommentar als „Gefühlskino“ bezeichnet. Als ich vor vielen Jahren nach meiner musikalischen Prog-Phase die Nase voll von Gefrickel hatte, und ich mich nur noch auf Musik konzentrierte die aus dem Bauch heraus gespielt ist und Emotionen evoziert, hatte ich ein ähnlich befreiendes Gefühl wie jetzt mit Cosmatos. Seine Art Filme zu betrachten, seine Leidenschaften und sein Lebensverlauf weisen viele Parallelen zu mir auf, so dass ich das Gefühl habe, einen Bruder im Geiste gefunden zu haben.

                Faszinierend ist, dass seine Filme bei mehrmaliger Sichtung immer besser werden. Und zwar nicht weil wie normalerweise man beim ersten Mal nicht viel versteht, sondern weil man beim ersten Mal mit dem Versuch sich auf die banale Geschichte konzentrieren zu müssen, die ganze atmosphärische Dimension nicht komplett erfassen kann. Cosmatos macht Arthouse-Trash, und bringt somit die extrem gegensätzlichen künstlerischen Berufe seiner Eltern in eine sprachlos machende Symbiose zusammen, die ich nie für möglich gehalten hätte. Und plötzlich erinnert man sich in einer reinen Form an seine Kindheitserinnerungen aus den 80ern, legt das kritische Bewertungsraster zur Seite, und spürt erneut die damaligen Emotionen, die man eigentlich längst vergessen hat.

                Vermutlich wird es kaum einen anderen Regisseur geben, der sich den Vorwurf des Style over Substance so sehr wie Cosmatos gefallen lassen muss. Das wird ihm aber hoffentlich egal bleiben, denn wer diese Kritik äußert, hat nicht verstanden, worum es dem Regisseur geht, und wird vermutlich auch nie das Erlebnis empfinden, welches eigentlich vorgesehen war. Cosmatos Filme sind wie Achterbahnen, wie Yoga-Stunden oder wie eine Stunde am Strand in der Sonne liegen. Eine Pause für das Gehirn mit jedoch möglichst effektivem Lustempfinden. Vielleicht sind seine Filme sogar wie Sex.

                Sicherlich ist Cosmatos nicht der erste Regisseur der Genrefilme mit Erlebniskino vermischt. Ich denke da beispielsweise an einen Refn, dem ebenfalls Oberflächlichkeit vorgeworfen wird, dessen Storys im Vergleich zu denen von Cosmatos jedoch fast schon den Literaturnobelpreis verdient hätten, dessen Atmosphäre jedoch oft als steril und zu kopflastig empfunden wird. Der Italo-Kanadier-Grieche-Mexikaner... oder was auch immer... geht diesen Weg dagegen so konsequent und radikal wie kein anderer. Er bringt zwei völlig unterschiedliche Zielgruppen zusammen, und hat es somit dann doch geschafft, einen völlig neuen Weg zu gehen, den man erstmal akzeptieren muss, um ihn komplett genießen zu können. Für mich DER vielversprechendste Regisseur unserer Zeit.

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                • 7
                  Daggiolone 27.12.2018, 01:30 Geändert 27.12.2018, 09:05

                  Wem Mandy zu unkonventionell war, sollte einen großen Bogen um diesen Film machen. Beyond the Black Rainbow ist ein lupenreiner Experimentalfilm.

                  Zunächst ist von allem ein bißchen dabei. Ein Setting das an die Serie Maniac erinnert. Eine Atmosphäre, Kulissen und einzelne Szenen die stark von Tarkowskis Solaris beeinflusst sind. Trippige Szenen ohne Ende. Stilmerkmale die man in Mandy wiederfindet. Am Ende treffen wir sogar auf Lord Voldemort. Und hier ist wieder Cosmatos Problem. Die Story. Oder zumindest der Umriss einer potentiellen Story. War die minimalistische Geschichte in Mandy noch ununterbrochen nachvollziehbar, so dass man sich auf die grandiosen Bilder konzentrieren konnte, wird hier eine mysteriöse Story vorgegaukelt, die sich am Ende als völlig gaga entpuppt. Das ist zumindest bei der Erstsichtung ärgerlich, da man so unnötigerweise rumrätselt, anstatt sich auf den überdimensionalen Videoclip zu konzentrieren. Und dafür ist der Style aber auch nicht so gut wie bei Mandy. Aber vielleicht sollte ich auch einfach darauf hoffen, dass der irgendwann in deutschem Genuschel erscheint. Dann kapiere ich es eventuell besser.

                  Und trotzdem... Panos Cosmatos Stil fasziniert mich. Für mich ist er einer der hoffnungsvollsten aktuellen Filmemacher.

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                  • 7
                    über Roma

                    Grandiose Bilder, schönes Erzähltempo, kraftvolle Szenen. Und irgendwie konnte er mich nicht richtig erreichen.

                    7
                    • 7 .5

                      Vor vielen Jahren sah ich Twin Peaks. Eine Serie, die mich nie komplett überzeugt hat, und die ich mitten in der zweiten Staffel abgebrochen habe. Eine gute Atmosphäre, eine bizarre Kriminalgeschichte, und vereinzelt lynchesker Surrealismus. Sonst kann ich mich nur wenig erinnern.

                      Da dies vermutlich der letzte filmographische Erguss von Lynch ist, wollte ich die dritte Staffel dennoch sehen, belas mich nochmal in der Vorgeschichte, stellte heraus, dass ich wohl die besten Folgen aus der zweiten Staffel verpasst habe, und freute mich dann doch auf eine gesunde Portion Surrealismus.

                      Ich will nicht falsch verstanden werden. Twin Peaks The Return ist sehenswert, und funktioniert auch ohne den anderen Staffeln als eigenständige, ziemlich abgedrehte Serie. Solche Serien braucht die Serienlandschaft dringend. Aber zu Beginn kam ich gar nicht auf diese Serie klar. Meine Erwartungshaltung war wohl zunächst zu hoch, denn von Lynch hatte ich deutlich mehr erwartet. Dabei fällt es mir äußerst schwer zu analysieren, wodurch dieser Eindruck entstanden ist. Teilweise wirkte alles halbherzig, so als ob Lynch tatsächlich keine großartige Lust darauf hatte. Wollte ich noch gemeiner sein, würde ich sagen, Lynch liefert Dienst nach Plan ab. Es ist genau das was man von ihm erwartet. Und das ist für jemanden der sich bis zu seinem letzten Spielfilm ständig weiterentwickelt hat, neues ausprobiert hat, und das Kino radikalisiert hat, fast schon wie eine schallende Ohrfeige. So zumindest mein Eindruck nach 4 Folgen.

                      Was dann in der ganzen Serie komplett fehlt, ist die für Lynch typische deliriöse Atmosphäre. Selbst in einigen besonders gut gelungenen Passagen, wie diese Zwischenwelt am Anfang der dritten Folge oder gar die komplette Folge 8, bleiben die Bilder nicht mehr als ein ästhetisches Kuriosum. Man rätselt nicht, man bekommt kein ungutes Gefühl, man akzeptiert es als Out-of-mind-Zustand. Wenn ich dagegen an die Hasen aus Inland Empire denke, bekomme ich immer noch eine Gänsehaut. Sowas findet hier einfach nicht statt. Fast kommen mir diese Szenen so vor, wie die surrealen Szenen dutzender anderer Regisseure, denen immer Lynchklonierung unterstellt wird. Und hier kommen wir zu dem, was ich für den Kern meines Problems mit dem Surrealismus in The Return halte. Lynch ist etwas ganz besonderes. Er hat den Surrealismus im populären Kino salonfähig gemacht. Ohne ihn würde es die erwähnten Filmemacher nicht geben. Aber die Szene hat sich weiterentwickelt. Sie ist qualitativ hochwertiger geworden. Die Schüler haben den Meister überholt. Ein inhaltlich derart platter Film wie Mandy, ein deutlich an Lynch inspiriertes Berberian Sound Studio oder auch ein rauschhaftes Amer können alle weitaus mehr begeistern als diese Serie, die mich immer wieder an die geniale Serie Maniac erinnert hat, der ich ebenfalls einen leichten Vorzug geben würde. Lynch ist für das surreale, avantgardistische Kino eine Ikone und wird es immer bleiben. The Return hätte es dafür aber nicht gebraucht. Lynch hatte sich bereits mit Inland Empire vom Filmemachen verabschiedet. Die negativen Kritiken haben ihm sehr zu schaffen gemacht. Er war mit jenem Epos seiner Zeit weit voraus. Aber genau das ist es, was die größten Künstler ausmacht. Vielleicht hatte er aber auch mit Inland Empire einfach alles gesagt, was er zu sagen hatte.

                      The Return kommt somit zwar nicht mal ansatzweise an Meisterwerke wie Inland Empire, Eraserhead oder Lost Highway heran, aber die Serie ist immer noch um Längen besser als ein Wild at Heart. Von einem Dune ganz zu schweigen. Nach 5 Folgen merkte ich nämlich, dass Lynch auf den Surrealismus zu reduzieren, ihm nicht gerecht wird. Interessanterweise ist der faszinierendste Aspekt an dieser Staffel, der ständig präsente Humor, der selbst die leicht humoristischen Ansätze aus den ersten beiden Staffeln deutlich übertrifft. Ein Humor wie man ihn von Lynch nicht kennt. Ein Humor der merkwürdig skurril ist, und somit hervorragend zum Surrealismus passt. Aus diesem Aspekt betrachtet, gab es dann doch eine kleine Weiterentwicklung. Fast schon als würde Lynch genauso wie sein Alter Ego Gordon Cole schreien: „Daggiolone! Hör endlich auf mich so ernst zu nehmen! Hab Spaß!“ Und als mir dies bewusst wurde, begann ich die Serie aus einer anderen Perspektive zu betrachten. The Return beschränkt sich nämlich nicht auf den surrealen Aspekt, auch wenn dieser ohne Frage eine zentrale Rolle spielt. Diese Staffel fühlt sich an wie eine Retrospektive auf Lynchs Lebenswerk, und soll vor allem Unterhalten. Immer wieder tauchen mehr oder weniger deutliche Referenzen auf seine Arbeiten auf. Eraserhead, Lost Highway, Mulholland Drive und sogar The Straight Story sind manchmal überdeutlich als Hommage zu erkennen. Und wenn Lynch anfängt Rammsteins Engel zu pfeifen, wird es schwierig das eigene Schmunzeln zu unterdrücken. Für jeden ist etwas dabei, so dass man manchmal das Gefühl hat, völlig verschiedene Filme zu sehen, wenn beispielsweise eine düstere, phantastische Sequenz damit endet, dass Agent Cooper ziemlich knülle im Kopf aus einer Steckdose erscheint. Düsteres wechselt sich mit Absurdem ab, Komisches mit Elegischem, Bizarres mit Spannendem. Aus diesen Irritationen entsteht dann doch ein gewisser Reiz, der mich nach 5 Folgen endlich erreicht hat.

                      Ein kleiner Kritikpunkt sind einige Längen. Zwar gehören vermeintlich unsinnige Szenen zum Konzept dazu, und wissen lange Zeit sehr zu gefallen, aber ab etwa Folge 10 kam bei mir immer wieder kurzzeitig etwas Langeweile hoch, da man sich an dieses Konzept gewöhnt hat, und nun sowieso mit allem rechnet.

                      Am Ende muss ich aber dennoch zugeben, dass die Serie , doch äußerst sehenswert und unterhaltsam ist. Lynch hat seine humoristische Seite entdeckt, hat den Abstand zu Inland Empire gefunden, und schenkt uns eine Staffel die am Ende doch experimenteller ist, als zunächst empfunden. Nur dass er dieses Mal deutlich eingängiger und weniger verstörend geworden ist. The Return ist näher an einem Holy Motors dran, als an einem Lost Highway. Was ja aber nicht schlecht sein muss. Am besten man geht mit keinen Erwartungen ran, damit es einem nicht wie mir geht. Der einzige Kritikpunkt der am Ende übrig bleibt, ist die komplett fehlende Atmosphäre in den surrealen Sequenzen. Dafür hat Lynch nicht an Szenen gespart, die einfach nur tiefenentspannt sind. Dass er diese Jarmusche Bildsprache beherrscht, hat er ja bereits in The Straight Story bewiesen. Und jede Folge mit einem musikalischen Abstecher im Roadhouse, der Bang Bang Bar zu beenden, ist wie ein wohlverdientes Bierchen nach Feierabend. Vorausgesetzt man trinkt sowas.

                      Und dann ist da noch die letze Folge. (SPOILER) All das was ich bisher gedacht und aufgeschrieben habe, gilt plötzlich nicht mehr. Alles, aber auch wirklich alles was das Handlungsgerüst ausmacht wird aufgelöst. Zum ersten Mal entsteht Verwirrung. Keine Verwirrung, wie bisher wegen einer absurden Story, oder wegen mysteriöser Elemente. Verwirrung, weil man vollkommen von der Realität weggedriftet ist. Verwirrung die unbehagen hervorruft. Entfremdung durch eine Atmosphäre, wie ich sie mir durchgehend gewünscht hätte. Eine nicht enden wollende Autofahrt, die den Zuschauer völlig einlullt. Und dann dieses Ende. Ein Ende das einen erstarren lässt.

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                      • Für die, die es nicht kennen... Jim Jarmuschs Gastauftritt bei den Simpsons... :-)

                        https://www.youtube.com/watch?v=VhiQYuCbDRg

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                        • Daggiolone 07.12.2018, 08:25 Geändert 07.12.2018, 08:34

                          Preisfrage:

                          Wie tötet man Kunst?
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                          • Daggiolone 06.12.2018, 08:01 Geändert 06.12.2018, 08:01

                            Daggiolones Lieblingsregisseure - Platz 1

                            Es ist Zeit meine Geschichte die mit Terry Gilliam begann zu Ende zu erzählen. Dafür noch mal den letzten Absatz aus meinem Terry Gilliam Kommentar.

                            ...was ich durch Terry Gilliam aber kapiert hatte war, dass es scheinbar Filmemacher gibt, die man nach einer Minute bereits anhand eines ureigenen Stils erkennen kann. Ich hatte Blut geleckt, und wollte mehr abgedrehte Regisseure kennenlernen. Damals gab es bei Saturn diese Arthaus 3er Boxen verschiedener Regisseure im Sonderangebot. Mit dem Begriff Arthaus konnte ich zwar nichts anfangen, aber ich schnappte mir Emir Kusturica, Wong-Kar Wai und einen gewissen Jim Jarmusch. Kusturica kannte ich als Musiker, ansonsten sagten mir diese Namen gar nichts. Zuhause angekommen begann ich mit Kusturicas „Arizona Dream“, und bereute schon diesen Blindkauf. Danach versuchte ich es mit diesem Jarmusch.

                            „Stranger than Paradise“ machte den Anfang. Was war das denn? Einen solchen Film hatte ich ja noch nie gesehen. Ich war begeistert, kapierte aber nicht so richtig wieso. Ein Schwarz Weiss Film, ohne wirklicher Handlung, der unfassbar trostlos aber gleichzeitig auch unheimlich komisch war. Ein Film der tiefenentspannt war, der fast schon poetisch war, der ganz viele Interpretationen zuließ, der großartige Musik aufwies. Ein Film mit unheimlich starken Bildern, und mit Alltagsphilosophien bestückt, der eine ureigene, ganz starke Atmosphäre aufwies. Ein Film ganz anders, als das was man sonst so kennt, und der vor allem eines war. Langsam. Und besonders letzterer Aspekt gefiel mir ungemein. Es folgten „Down by Law“, „Mystery Train“ und „Night on Earth“. Bei letzterem war es endgültig um mich geschehen. Dieser Herr Jarmusch hatte einen ureigenen, unverkennbaren Stil, und dennoch waren all seine Filme zumindest von der Kulisse her unterschiedlich. Und ich kannte ja noch nicht mal „Dead Man“...

                            Heute bezeichne ich Jarmusch als meinen Lieblingsregisseur. Meine Erstsichtung von „The Limits of Control“ war fast schon eine religiöse Erfahrung. Und wem „religiös“ zu übertrieben klingt, dann zumindest eine spirituelle Erfahrung. Ein Film der die Quintessenz von Jarmuschs Blickwinkel auf Kunst im Allgemeinen und Kino im Speziellen enthält, und bis heute mein absoluter Lieblingsfilm ist. Ein Film bei dem man versteht, dass eben dieser Blickwinkel auch auf das Leben und auf unsere Gesellschaft übertragen werden kann. Ein Film über Wahrnehmung, der die eigene Wahrnehmung des Zuschauers ihm selbst ins Bewusstsein bringt. Die Wahrnehmung der Wahrnehmung sozusagen. Ein Metafilm also...

                            Jarmusch hat es geschafft, dass ich mich für Filmemacher abseits der Unterhaltungsindustrie interessierte. Diese Leidenschaft hält bis heute an. Jarmusch hat es geschafft, dass ich das Medium Film aus einer neuen Perspektive betrachtet habe. Außerdem ist Jarmusch jemand, dem ich stundenlang in Interviews zuhören kann, weil er auch abseits seiner Filme ein Alltagsphilosoph ist. Mittlerweile gehört er fast schon zum Mainstream, was ihn aber nie dazu gebracht hat, sich zu verbiegen. Ich hoffe er macht noch so lange weiter wie nur möglich, bis es eines Tages nur noch heisst:

                            „I used my imagination“

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                            • Daggiolones Lieblingsregisseure - Platz 2

                              Ich vergleiche ja oft gerne musikalische Stile mit den Stilen einzelner Regisseure. Sowohl atmosphärisch als auch vom Erzähltempo gibt es da oft Gemeinsamkeiten. Jarmusch ist beispielsweise Dub, Tarkowski kommt dem Doom recht nahe, und Tarr ist ohne Wenn und Aber lupenreiner Drone.

                              Ohne Frage ist das kein Regisseur für jeden. Tarr macht alles, was andere Filme nicht tun. Es beginnt damit, dass man durchschnittlich nur alle 10 - 13 Minuten einen Schnitt hat. So lange dauert schließlich eine Filmrolle. Es geht damit weiter, dass in diesen Plansequenzen die Handlung im Hintergrund läuft. Oder im Kopf des Zuschauers. Zu sehen bekommt man nämlich all das, was die Blockbustergeneration als sinnlos, langweilig oder überflüssig betrachtet. Da läuft schon mal jemand 10 Minuten auf einem Schotterweg, da dreht sich die Kamera mindestens genauso lange um einen Kopf eines am Tisch sitzenden Menschens, oder man guckt 15 Minuten lang Kühe im Dämmerlicht beim Grasen zu. Alles in Schwarz Weiss wohlgemerkt. Und auf Ungarisch. Aber immerhin mit Untertitel. Wir wollen es mit der Unzugänglichkeit ja nicht übertreiben.

                              Tarrs Filme haben etwas transzendentales, etwas archaisches. Wie aus einer anderen Welt. Sie verlangen vom Zuschauer höchste Aufmerksamkeit. Die Plansequenzen des Ungarn gilt es auf sich wirken zu lassen, denn hier liegt die große Stärke. Wer Erzählkino sucht, liegt hier vollkommen falsch. Wer einmal das 7 Stunden lange „Satanstango“ gesehen hat, wird das Medium Film aus einer ganz neuen Perspektive betrachten. Und zwar JEDER der diesen Film sieht. Denn jeder andere bricht den Film vorher ab.

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                              • Daggiolones Lieblingsregisseure - Platz 3

                                Kar-Wais Filme sind meistens keine Filme im herkömmlichen Sinne, sondern sinnliche Erfahrungen. Zwar immer wieder in unterschiedlichen Kulissen, vom Gangster-Milieu Hong Kongs über Samurai-Sagas bis hin zu futuristischen Utopien, beglückt er uns immer wieder mit ein und dem selben Thema. Die Liebe. Doch sind es die Schattenseiten die hier oft metaphorisch, über bis ins letzte Detail durchchoreographierte, gemäldeähnliche Bilder vermittelt werden. Mit Hilfe von Farbkompositionen, die ein Refn schamlos von ihm geklaut hat, und mit leitmotivartiger Musik erschafft Kar-Wai eine Stimmung die seine Themen wie das Verlassenwerden, unerfüllte Liebe, nicht loslassen können, verlorene Lieben, ungesunde Machtspiele, Verbittertheit oder Misstrauen durch Verletzung auf eine Art und Weise unterstützt, die einen ganz tief berührt. Insbesondere seine ungeschliffenen Frühwerke tragen den Zuschauer in eine andere Bewusstseinsebene. Der Perfektionismus seiner späten Jahre, hat ihm dagegen nicht immer gut getan, was man insbesondere bei seinem letzten Machwerk „The Grandmaster“ traurigerweise beobachten kann. Außer diesem einen Ausrutscher hat Kar-Wai aber nicht einen schlechten Film gemacht. Zum Antesten empfehle ich entweder das phänomenale „Fallen Angels“, oder der als "sinnlichster Liebesfilm" vermarktete „In the mood for love“. Wer ihn gesehen hat, weiss, dass diese Beschreibung durchaus wörtlich zu nehmen ist.

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                                • Daggiolones Lieblingsregisseure - Platz 4

                                  Meine erste Berührung mit diesem Ausnahmeregisseur erfolgte durch „Verschwörung der Frauen“. So unübersetzbar das Wortspiel des Originaltitels „Drowning by numbers“ ist, ist es ebenso unmöglich zu erklären was ich da eigentlich gesehen habe. Ist das wirklich ein Film? Oder ein Spiel? Ein Rätsel? Will mich der Regisseur veräppeln? Und was zur Hölle soll das ganze mit den Zahlen? Bei der 47 dachte ich es verstanden zu haben. Pustekuchen! Bisher kenne ich nur 4 Filme seiner riesigen Filmographie, aber bisher waren fast alle Meisterwerke. „Das Wunder von Macon“ ist das reinste Wimmelbild, bei dem man nie weiss, was nun eigentlich gespielt ist, und was nicht. Auch „Der Kontrakt des Zeichners“ entpuppt sich nach anfänglicher Trägheit als das reinste Rebus. Oder als so eine Art Point-&-Click-Adventure. Greenaways Filme leben von den Leerstellen, von Andeutungen die sich manchmal ins Nichts verlieren und von verwirrenden Szenen. Gerade dieses Gefühl, dass man seine Filme zwar im Großen und Ganzen versteht, aber das eine oder andere für riesige Fragezeichen sorgt, zeichnet seine Werke aus. Man kann sich nie sicher sein, ob es überhaupt etwas zu verstehen gibt. Greenaway legt heiße Spuren aus, aber auch perfide Köder. Um welches der beiden es sich am Ende handelt, darüber lässt er einen meistens ebenfalls im Dunkeln.

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                                  • Daggiolones Lieblingsregisseure - Platz 5

                                    Wer wissen will wie sich Synästhesie anfühlt, sollte sich Stricklands Filme ansehen. Ja, es ist verwirrend, aber auch wunderschön, rätselhaft, aufregend und manchmal verstörend. „Berberian Sound Studio“ hat eine der abgedrehtesten Ideen überhaupt, und sie funktioniert fabelhaft. „The Duke of Burgundy“ spielt ebenfalls mit dem Zuschauer, aber auf eine ganz andere Art und Weise. In Stricklands Filmen ist nie etwas wie es scheint. Alles kann sich ändern, aber auch dann, nachdem es sich verändert hat, kann man sich nie sicher sein, ob alles wirklich so ist wie es scheint. Oder ob es an einem selbst liegt.

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                                    • Daggiolones Lieblingsregisseure - Platz 6

                                      Durch Ceylan habe ich den Begriff des Slow Cinema entdeckt. Zwar kenne ich bisher nur drei seiner Filme, und auch ich muss zugeben, dass er sich von den großen dieses Genres kaum abhebt. Aber was er macht, macht er gut. Nein, er macht es hervorragend. „Uzak“ muss man öfter sehen, bis man sich auch in diesen Film verliebt. „Winterschlaf“ ist die reinste Psychoanalyse in wundervollen Bildern, und „Once upon a time in Anatolia“ hat es in meine Top 10 geschafft, und innerhalb weniger Wochen habe ich diesen Film 3 Mal gesehen. Ein Film der einem eine komplette anstrengende Nacht fühlen lässt. Inklusive dem Morgen danach, der vor lauter Überarbeitung auch für den Zuschauer unerträglich wird. Man will eigentlich nur noch ins Bett, und all das vergessen. Aber es gelingt nicht. „Anatolia“ wirkt auch noch Tage nach.

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                                      • Daggiolone 02.12.2018, 17:25 Geändert 02.12.2018, 18:41

                                        Daggiolones Lieblingsregisseure - Platz 7

                                        Ich habe ja bereits durch Jarmusch entdeckt, dass ich auf langsame Filme stehe. Damals wusste ich allerdings noch nicht, was „langsam“ tatsächlich bedeutet. Der Begriff des Slow Cinema war mir bis vor ein paar Monaten überhaupt kein Begriff, und ich habe da noch mindestens 3 – 4 Regisseure die ich antesten muss. Als ich vor nicht allzulanger Zeit „Stalker“ sah, kam ich nicht sofort darauf klar. Ich fand diese Trägheit zwar irgendwie faszinierend, aber sie reichte stark an die Grenze des Erträglichen heran. Tarkowski zu gucken ist wie sich mit Nietzsche über Rilke zu unterhalten. Sehr schwere Kost, nicht für jeden Abend geeignet und wahnsinnig anspruchsvoll. Man muss sich ganz darauf einlassen, darf mit seinen Gedanken nirgendwo anders sein, und muss alles einfach auf sich wirken lassen. Manchmal klappt es wunderbar, wie bei meiner Zweitsichtung von „Stalker“, oder der Erstsichtung von „Solaris“, manchmal klappt es gar nicht, wie bei „Nostalghia“, bei dem ich ohne Scham zugebe, dass ich ihn schlicht und einfach nicht verstanden habe. Aber das ist das schöne an Tarkowski. Eventuell klappt es beim zweiten oder dritten Mal. Die Box von ihm habe ich schließlich nicht umsonst gekauft...

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                                        • Daggiolone 02.12.2018, 09:04 Geändert 21.04.2019, 16:16

                                          Daggiolones Lieblingsregisseure - Platz 8

                                          Zugegeben, von 4 Filmen konnten mich nur 2 überzeugen. Keine wirklich große Ausbeute. Die Experimente in „Irreversibel“ und vor allem „Enter the Void“ ließen und lassen mich aber an die Kunstform Film glauben. „Enter the Void“ ist purstes Erlebniskino, wie mir es bis dahin völlig unbekannt war. Ein psychedelischer Trip der nicht einfach nur verfilmt wird, sondern der so verfilmt wird, als hätte der Zuschauer selbst irgendetwas zu sich genommen. Filme die noch mindestens 1-2 Tage nachwirken und einen vollkommen verstören. Ich habe „Climax“ noch nicht gesehen und weiss gar nichts darüber. Ich hoffe nur, dass er kein Totalreinfall wie „Love“ wird. Und ich bitte Euch, Kommentare jeglicher Form zu „Climax“ erstmal für Euch zu behalten, da ich mich da nicht beeinflussen lassen will, und außerdem als Spoiler empfinden würde. Danke! :-)

                                          EDIT: Mittlerweile Climax gesehen. Und Schwupps sind es schon 3 großartige Filme.

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                                          • Daggiolones Lieblingsregisseure - Platz 9

                                            David Lynch habe ich nie als Regisseur betrachtet sondern als Allroundkünstler. Leider muss ich sagen, dass mich von seiner Kunst tatsächlich nur seine Filme überzeugen können. Diese dafür so richtig. Bereits in den 90ern, als mich Kino nicht die Bohne interessiert hat, und ich weit davon entfernt war irgendwelche Filmemacher auch nur vom Namen her zu kennen, waren wir alle von Lynch begeistert. „Blue Velvet“ war mein erster Film von ihm. Aber als „Lost Highway“ raus kam, und ich den mit Freunden im Kino sah, verstand ich, dass der Übergang vom Genie zum Wahnsinn fließend ist. Nach „Inland Empire“ wurde es still um ihn. Zumindest Filmtechnisch. Eine Ausstellung von ihm die ich in Essen sah, konnte mich nicht überzeugen, und er geriet bei mir immer mehr in Vergessenheit. Erst im letzten Jahr habe ich ihn dank Moviepilot wieder ausgegraben. Ein Glück, sonst hätte ich diesen auf Zelluloid gebannten Fiebertraum Namens „Eraserhead“ wohl nie gesehen.

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                                            • Daggiolones Lieblingsregisseure - Platz 10

                                              Vor fast 10 Jahren sah ich „Das Kabinett des Dr. Parnassus“. Einen solchen Film hatte ich noch nie gesehen, und er traf absolut meinen Geschmack. Ich fragte mich ob es noch mehr solcher Filme gibt. Ich wusste aber nicht genau wonach ich suchen sollte. Was genau sind denn „solche Filme“? Irgendwann kam mir die Idee nach dem Regisseur zu gucken. Terry Gilliam... aha. Vielleicht hat er ja mehr solcher Streifen auf Lager? Wikipedia informierte mich, dass sich hinter diesem Namen kein mir unbekannter steckt. Monthy Python, „12 Monkeys“ das ich Jahre zuvor bereits mal gesehen habe, und mich begeistert hat. Und „Fear and Loathing in Las Vegas“ wollte ich doch auch schon immer mal sehen.

                                              Das war das erste Mal, dass ich bewusst nach einem Regisseur gegangen bin, und mich an seiner Filmographie abgearbeitet habe. Zwar war auch der eine oder andere Schrottstreifen dabei („Brother’s Grimm“), aber spätestens bei „Brazil“ hatte er mich. Was mir so besonders an seinem Stil gefiel, war nicht nur das abgedrehte visuelle Feuerwerk, sondern vor allem die auf inhaltlicher Ebene im Prinzip in fast allen Filmen vorkommende Verschmelzung von Illusion und Realität. Mal in Form dystopischer Träume, mal als schizophrener Sci-Fi Mindfuck, mal als morbide Weltzurechtrückung von Kindern, mal als wahnhafter Drogentrip oder auch als märchenhafte Reise in den Verstand.

                                              Was ich durch Terry Gilliam kapiert hatte war, dass es scheinbar Filmemacher gibt, die man nach einer Minute bereits anhand eines ureigenen Stils erkennen kann. Ich hatte Blut geleckt, und wollte mehr abgedrehte Regisseure kennenlernen. Damals gab es bei Saturn diese Arthaus 3er Boxen verschiedener Regisseure im Sonderangebot. Mit dem Begriff Arthaus konnte ich zwar nichts anfangen, aber ich schnappte mir Emir Kusturica, Wong-Kar Wai und einen gewissen Jim Jarmusch. Kusturica kannte ich als Musiker, ansonsten sagten mir diese Namen gar nichts. Zuhause angekommen begann ich mit diesem Jarmusch. Aber das ist eine andere Geschichte.

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                                              • 6 .5
                                                Daggiolone 30.11.2018, 23:44 Geändert 30.11.2018, 23:45
                                                über Transit

                                                Wenn man mit dem Film fertig ist, ist man erstmal verwirrt. Irgendwie hatte der Film etwas. Dieses ganze elegische Konstrukt rund um Flucht, Identitätswechsel, Liebe und Loslassen ist eigentlich ziemlich abgefahren. Leider wirkt der Film erst so richtig im letzten Drittel. Zu träge beginnt das ganze. Obwohl am Ende doch ein Gefühl vorherrscht, dass ich froh bin Transit gesehen zu haben, war es mir viel zu lange langweilig.

                                                Netter Versuch. Vielleicht muss man ihn aber auch öfter sehen.

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                                                • Daggiolones Lieblingsregisseure - Platz 11

                                                  Ein Regisseur der immer mit den gleichen Schauspielern arbeitet, der pechschwarzen Humor zelebriert, welcher manchmal derart subtil ist, dass man einige Witze erst nach mehrmaliger Sichtung erkennt, und der gleichzeitig hochintelligente, psychologische Charakterstudien betreibt. Sicherlich, ohne Mads Mikkelsen oder Ole Thestrup wären die Filme nur halb so gut. Aber ich habe trotz humoristischer Ähnlichkeit bis heute nicht genug von ihm. Und kann mir alle immer wieder ansehen. Nur mit den „Delikatessen“ werde ich nicht so richtig warm.

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                                                  • Daggiolones Lieblingsregisseure - Platz 12

                                                    Als ich vor einigen Jahren durch Zufall „Dogtooth“ entdeckte, war ich begeistert. Sowohl von der makabren Idee, als auch von der Umsetzung. Ein paar Jahre später sah ich „Lobster“, ohne zu wissen, dass dies der gleiche Regisseur ist. Gewundert habe ich mich im Nachhinein aber auch nicht. Sein „Sacred Deer“ geht so grotesk er auch sein mag, in eine etwas andere Richtung, die mir sehr gut gefällt, und neugierig auf mehr macht. Definitiv mit keinem anderen Regisseur vergleichbar.

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