Daggiolone - Kommentare
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Alle Kommentare von Daggiolone
Im Großen und Ganzen habe ich diese Serie sehr gerne geguckt, auch wenn sie sicherlich nicht durchgehend der Überflieger ist. Was mir besonders gut gefallen hat, war die Erzählstruktur, die den Zuschauer ständig miträtseln, und die Handlung immer einen Schritt voraus sein lässt. Dies ist eigentlich die große Stärke der Serie, von der sie von Anfang bis Ende lebt. Etwas schade finde ich jedoch, dass die Fokalisierung öfter die von Clay bzw. Hannah verlässt. Das zerstört den oben erwähnten rätselhaften Effekt jedes Mal etwas.
Dann merkt man der Serie an, dass sie ein möglichst breites Publikum erreichen will. Manchmal werden Begebenheiten mit dem Holzhammer erklärt, und gewollt philosophische Ausflüge in die Chaostheorie wirken fast schon dilettantisch. Wirklich schade, denn die Serie hätte es nicht nötig, da der Tiefgang durchaus auch da ist, selbst wenn man den Zuschauer nicht ständig mit großen roten Pfeilen darauf hinweist.
Bei der Thematik bin ich hin- und hergerissen. Ich kann schwer beurteilen, inwieweit die sozialen Strukturen an amerikanischen Schulen tatsächlich den hier dargestellten entsprechen. Definitiv kann man das ganze als Kritik gegen eine Gesellschaft betrachten, bei der die Wettbewerbsmentalität astronomische Dimensionen einnimmt. Auch als Plädoyer für mehr Empathie funktioniert „Tote Mädchen lügen nicht“ gut. Einiges wirkt jedoch für eine Serie, die vorgibt als Unterstützung für Problemfälle zu funktionieren einfach übertrieben und unrealistisch. Als Beispiele sollen hier mal ein ständig präsenter Tony dienen, oder eine ungesicherte Kletterei an einer Steilwand. Und eine Narbe an der Stirn wäre auch nicht nötig gewesen, um zu erkennen in welcher Erzählebene wir uns gerade befinden.
Ähnlich dämlich wie die Titelübersetzung von „13 Reasons Why“, ist auch die Synchronisation. Zumindest die von Hannahs Erzählstimme. Im Original ist in ihrer Stimme ein ziemlich deutlicher Groll zu hören. Die Intonation im Deutschen gleicht allerding eher einer schadenfreudigen, sarkastischen Göre, die gerade den Spaß ihres Lebens hat.
Mittendrin ist das ganze auch zu lang. Nach der fünften oder sechsten Person hat man das Konzept verstanden, und man wartet sehnsüchtig auf Clays eigener Kassette. Ab der neunten Folge wird das ganze aber nochmal richtig spannend und dramatisch. Auch hier wird teilweise sehr dick aufgetragen, aber das Thema Selbstmord erhält eine zentrale Rolle.
Die seit Stranger Things im Trend liegenden 80er Jahre Referenzen sind dagegen dezent eingesetzt, so dass diese sich nicht unnötigerweise in den Vordergrund drängen. Ich würde sogar behaupten, dass der Walkman als Gegenstück zu der durch die sozialen Netzwerke möglichen Bloßstellung sogar eine tiefere Bedeutung zugeschrieben werden kann.
Die ernsten Themen werden gut und würdevoll abgehandelt, es wird nicht mit dem Zeigefinger auf andere gezeigt, sondern dazu verleitet, selbstkritisch zu sein. Auch sehr schön ist die Abhandlung der Frage was Realität ist, und dass diese meist subjektiv und verzerrt sein kann. Der Unterhaltungsfaktor ist zwar größer als der Aufklärungsfaktor, dies stört aber vermutlich nur aufgrund der inflationären Einblendung der Adresse für Hilfe am Anfang jeder Folge. Alles in allem eine gute Serie, von der ich niemandem abraten würde. Ich würde jedoch auch nicht behaupten, dass man das ganze unbedingt gesehen haben muss.
Daggiolones Top 100 - Platz 81
Als seinerzeit Delicatessen in die Kinos kam, war ich geflasht. Ein paar Jahre später sah ich dort Die Stadt der verlorenen Kinder. Das war der abgedrehteste Film, den ich bis dato gesehen hatte. Wenn ich es nicht besser wüsste, würde ich heute sagen, er sei von Terry Gilliam gewesen. Doch er war unter anderem von Jeunet. Einem Regisseur, den ich heute auf den Tod nicht ausstehen kann, aufgrund seiner gewollt märchenhaften aber platten Filme. Ich habe mich bereits öfter gefragt, ob er sich wirklich derart radikal verändert hat, oder ob Filme wie dieser hier mich heute überhaupt noch abholen würden. Ich traue mich nicht diesen Film nochmal zu sehen, aus Angst enttäuscht zu werden. Damals habe ich ihn geliebt, und so möchte ich ihn auch in Erinnerung behalten.
Daggiolones Top 100 - Platz 96
Für Kusturica muss man in der richtigen Stimmung sein. Und den richtigen Film erwischen. Sein skurriler Stil schwappt leider nicht selten in Albernheiten über, so dass in seiner Filmographie auch viel Müll aufzufinden ist. Wer eine witzige, politisch inkorrekte Komödie ohne zuviel Tiefgang, dafür aber mit Charme sucht, kann „Versprich es mir“ durchaus mal antesten.
Daggiolones Top 100 - Platz 97
Ich mag Tim Burton nicht. Sein visueller Stil hat zwar durchaus einen originellen Reiz, aber es steckt nicht viel mehr als die bunte Bilderflut dahinter. Als Kind der 80er kommt man aber nicht an Beetlejuice vorbei. Heute würde mir der Film wahrscheinlich nicht mehr gefallen, aber sowohl die Idee, als auch ein paar echt witzige und geistreiche Szenen, konnten mich als Kind verzaubern. Bis heute habe ich noch den Moment im Kopf, wo sie sich den Mund lang zieht, und sich dort ihre Augen reinsteckt. Und beim Schrumpfkopf habe ich Tränen gelacht.
Daggiolones Top 100 - Platz 99
Jensens Filme sind skurrile Charakterstudien. Men & Chicken muss sich hinter seinen anderen Filmen nicht verstecken. Er ist genauso böse, genauso lustig und natürlich wieder genauso intelligent. Ich vergebe 7,5 Hasenscharten.
Ich habe beschlossen alle Filme die sich in meiner Top 100 Liste befinden, und noch nicht von mir kommentiert wurden, nach und nach mit ein paar Zeilen zu würdigen. Den Anfang macht heute Platz 100.
Hier spielt ganz klar Nostalgie eine wichtige Rolle. Wenn ich mir heute den Humor von Top Secret, Nackte Kanone, Verrücktes Flugzeug, Hot Shots, Kentucky usw. ansehe, entsteht Fremdscham. Ich frage mich ernsthaft, wie man sowas überhaupt mal lustig finden konnte. Aber als Kind fand ich es nun mal zum Brüllen komisch. Top Secret war dabei von genannten Filmen, der den ich am meisten mochte. Bei der Szene mit der Lupe und dem Auge habe ich Tränen gelacht. Ich werde mir diesen Film nie wieder ansehen, denn schon der Trailer spricht für nicht mehr als 2 Punkte. Also belasse ich es bei nostalgischen 9 Punkten.
Vor 3 Jahren sah ich diesen Antifilm im Kino. Völlig unvorbereitet. Ich spielte mit dem Gedanken, wie andere vor mir den Saal zu verlassen. Mich konnte gar nichts erreichen. Selbst die großartigen Kulissen nicht. Zu Hause belas ich mich zu dem Film. Worum sollte es hier gehen? Aha... hab nichts davon mitbekommen. Die Untertitel machen es auch einem noch schwerer als es ohnehin schon ist.
Vor 3 Jahren schrieb ich hier einen Kommentar, der weiter unten irgendwo ist, bewertete den Film mit einer 5,5, und beendete meinen Beitrag mit der Bemerkung, dass ich mir vielleicht irgendwann den Film nochmal auf DVD ansehen würde. Warum tue ich mir das an? Ich hatte das Gefühl, wir haben es hier mit einem Jahrhundertwerk zu tun, der sämtliche filmische Konventionen bricht, und für den ich einfach nicht reif genug, zu doof oder komplett überfordert bin.
Die DVD besitze ich schon länger. Ich habe bereits 2-3 neue Versuche gewagt, aber nach spätestens 30 Minuten abgebrochen.
Gestern war es aber endgültig soweit. Ein neuer Versuch, bei dem ich wusste worauf ich mich einlasse. Ich las mir vorher die Zusammenfassung des Romans durch, schwor mir die Untertitel nur dann zu lesen, wenn ich das Gefühl hätte etwas wichtiges passiert, und las mir vorher die Bedienungsanleitung im DVD Booklet durch. Ja genau, dort ist eine Anleitung enthalten, wie man sich am besten diesen Film ansieht.
Ich kann nicht behaupten, ich sei jetzt total geflasht. Aber dieser Film fasziniert mich irgendwie, und mir gelang es dieses Mal auch etwas mehr von ihm mitzunehemen. Hin und wieder sickerte die durchaus faszinierende Story durch das Chaos durch. Eine Story, die man vielleicht mal gelesen haben sollte. Eine unfassbare Allegorie, dessen göttlicher Aspekt zentraler ist, als man zunächst denkt.
Eigentlich sind lediglich zwei Bewertungen möglich. 10 Punkte oder 0 Punkte. Etwas im mittleren Bereich kann man nur geben, wenn man wie ich dem riesigen Fragezeichen nach der Erstsichtung auf die Spur gehen will. Normalerweise ändere ich meine Bewertungen nicht mehr, denn diese spiegeln das ursprüngliche Erlebnis wieder. Dieser Film hier funktioniert aber nur, wenn man ihn öfter sieht. Ich bin aber noch nicht soweit die volle Punktzahlt zu geben, denn mir ist es zu mindestens der Hälfte der Zeit nicht immer gelungen fokussiert zu bleiben. Man verliert sich in den Wimmelbildern, kann Wesentliches von Unwesentlichem nicht mehr unterscheiden, und selbst während längeren Dialogen, muss man aus diesen Unsinniges herausfiltern.
Die fantastischen Kulissen erinnern an Gemälde von Bruegel, doch kann man sie selten erforschen, da diese viel zu kurz gezeigt werden. Dadurch entsteht eine Reizübeflutung, mit der man erstmal klar kommen muss. Es ist schwer, ein Gott zu sein ist ein Jahrhundertwerk. Für mich persönlich der schwierigste Film, den ich je gesehen habe, für den 2 – 3 Sichtungen bei weitem nicht ausreichen, um ihn komplett zu erfassen. Die größte Schwierigkeit besteht wohl darin, einen Ansatz zu finden, sich auf diesen Film einzulassen, denn keine mir bisher bekannte Methode war erfolgreich. Meine Zweitsichtung war hauptsächlich ein Experiment mich aus verschiedenen Richtungen dem Film zu nähern. Ein Film der somit nur für Leute ist, die eine Herausforderung suchen.
Ich finde sie sollten auch Homer rausschmeißen. Diese Figur pauschalisiert ungeheuerlich. Sie lässt glauben, dass jeder weiße, männliche Mitvierziger strohdumm, Alkoholiker und infantil sei. Das ist rassistisch, sexistisch und altersdiskriminierend. Da hilft es auch nicht, dass er gelb ist.
Hausmeister Willie sollte man ebenfalls entfernen, da er eine Beleidigung für das schottische Volk ist.
Ned Flanders ist wiederum eine einseitige und somit respektlose Darstellung von Christen.
Krusty ist antisemitisch.
Ralph Wiggum ist für Kinder mit geistigem Förderbedarf eine Zumutung.
Sein Vater lässt auch glauben, dass alle Polizisten doof und faul seien.
Ich hoffe, dass Family Guy oder South Park nie diesen Punkt erreichen, wo das eigentliche Konzept auf das diese Serien beruhen, komplett vergessen wurde. Das was jetzt mit Apu passiert, ist genau das, was die Serie ursprünglich auf geniale Weise kritisierte. Man soll dann aufhören, wenn es am schönsten ist. Das haben die Macher vor etwa 20 Jahren leider versäumt.
"Bemüht" ist ein Attribut welches ich selten bei Filmkommentaren verwende. Doch bei diesem Film schwirrte es mir ununterbrochen durch den Kopf rum. Bemüht eine nette Idee in einen abendfüllenden Film zu verwandeln. Bemüht eine hypnotisierende Atmosphäre zu erschaffen. Bemüht mit dem Zuschauer spielen zu wollen. Bemüht das Offensichtliche geheimnisvoll zu halten. Bemüht einen metaphorischen Aspekt in die Idee zu bringen. Bemüht verwirrend sein zu wollen, aber im Endeffekt ist The Endless ein Langweiler.
Die Idee die Wunder der Welt aus Kinderaugen zu betrachten finde ich schön. Die Schauplätze sind gut gewählt, die Bilder teilweise gigantisch. Es fehlt aber ein wenig an Kraft. Die Aussage ist zwar wirklich schön, wenn auch die Aussteigeridylle etwas idealisiert ist. Ein Film den man sich ansehen kann, wenn man gerne reist. Es hätte aber etwas besser sein können.
Schwierig! Es ist auf jeden Fall ein Film der einen sehr beschäftigt. Vor allem, wenn man wie ich dieser Täterperspektive skeptisch gegenüber steht. Prinzipiell finde ich das Vorhaben von Schwendtke ziemlich interessant. Er sagt, er wolle nicht den soziopathischen Sadisten zeigen. Ja, ich weiss auch nicht wie ich gehandelt hätte. Aber zu einem derartigen Verbrecher wird nicht jeder, auch nicht in diesen Umständen. Die Opferrolle ist mir stellenweise zu groß.
Man sollte allerdings den Abspann zu Ende sehen. Hier wird einem erst die ganze Intention des Regisseurs klar, und die erwähnte Opferrolle nur noch ein Symbol dafür, wie gefährlich bestimmte gesellschaftliche Dynamiken sind. Gerade in der heutigen Zeit aktueller denn je.
Ich könnte jetzt noch über die geniale Bildsprache etwas sagen. Oder darüber, dass ich an Salò denken musste. Aber das andere fand ich wichtiger.
Mir ist es im Prinzip ziemlich egal wem ich das Geld gebe. Ich möchte Filme sehen! In der Musikindustrie hat es auch funktioniert, dass man mit iTunes ein Portal entwickelt hat, das 99,9% aller Musikproduktionen dort enthält, und ich sie mir kaufen kann. Die einzigen Sachen, die man dort nicht finden kann, sind von Künstlern die sich selbst dagegen entschieden haben.
So etwas würde ich mir auch für Filme wünschen. Kein monatliches Abo, dass man teilweise 2 Monate am Stück noch nichtmal verwendet. Nein, wenn ich einen Film sehen will, dann zahle ich auch gerne dafür. Bis 5 € bevorzuge ich zu Streamen als mir für mindestens doppelt so viel die DVD zu bestellen. Mein Problem ist jedoch, dass ich viele Filme nirgendwo finde, oder sie auf unterschiedlichen Anbietern verteilt sind, deren Abos ich mir bestimmt nicht alle zulegen werde. Ich habe keine Ahnung, warum die Musikindustrie das hinbekommen hat, nicht aber die Filmindustrie.
Davon abgesehen, belebt Konkurrenz das Geschäft, und eine kundenunfreundliche Dystopie wäre wirtschaftsgeschichtlich einmalig, nachdem Monopole zerschlagen wurden. Ich halte die Netflix-Vormachtsstellung für absolut inakzeptabel, und dementsprechend miserabel ist auch ihr Angebot. Ob Disney und Warner dies besser hinbekommen bleibt fraglich, aber auch Netflix wird sich sicherlich nicht kampflos geschlagen geben. Davon profitieren ausschließlich die Verbraucher, denn die Firmen sind endlich gezwungen auf Qualität und nicht auf Quantität zu achten. Deswegen verstehe ich die reißerische Überschrift des Artikels auch nicht.
Vor ein Paar Tagen war ich bei Dussmann, und habe dort 45 € für 3 DVDs ausgegeben, die ich nirgendwo im Netz finden konnte. Das Problem von Netflix waren noch nie die Preise. Das Problem war schon immer das Angebot.
Wie beschreibe ich diesen Film in wenigen Worten?
Vielleicht so:
Ein psychedelischer What-the-Fuck?-Film der unglaublich viel will, aber recht wenig liefert, und dadurch komplett überladen wirkt.
Man wartet recht lange, bis man halbwegs die Handlung begriffen hat. Noch länger bis man die völlig abstruse Metaebene erkennt. Die Bilder sind ja teilweise gar nicht schlecht, aber es ist einfach zu viel. Dagegen fühlte sich "Spring Breakers" wie ne RomCom an. Und die "Leichen unter brennender Sonne", an die mich dieser Film noch am ehesten erinnert hat, fand ich auch schon nicht so gut.
Nee, Leute! Ich schließe mich den negativen Bewertungen hier an, warte aber gespannt darauf, ob irgendwer hier doch noch einen Aspekt bemerkt, der begeistern konnte. Denn auch wenn ich den Film niemandem empfehlen würde, muss man ihm zugestehen, dass er radikal anders ist.
Keine einfache Angelegenheit. Zum einen machen es die losen und sprunghaften Erzählstrukturen mit eingebauten Träumen und Erinnerungen es schwer in jedem Moment die Situationen zu erfassen. Sie üben aber auch einen gewissen Reiz aus. Genauso sprunghaft sind auch die wirklich schwierigen Themen. Diese werden gut dargestellt, so dass man sich in Situationen in die man vermutlich nie kommen wird und vor allem nicht will, gut hineinversetzen kann. Doch es fehlt irgendwie ein Kern der diese Emotionen zusammenhält. Böse ausgedrückt, wird alles sehr oberflächlich abgehandelt. Dadurch wird einem zwar sehr gut das jeweilige Gefühl vermittelt, eine wirkliche Auseinandersezung fällt aber aus. Trotzdem sehr gut gemacht.
Was für ein abgedrehter Irrsinn!!! Psychoanalyse als Science Fiction. Mal dramatisch, mal spannend, mal völlig verstörend, mal trippig und mal überraschend komisch. Maniac gelingt das Kunststück ernste Themen wie unterschiedliche psychologische Störungen auch ernst zu behandeln, ohne sich selbst aber ernst zu nehmen. Soweit ich das als Hobbypsychologe beurteilen kann, wurden die einzelnen psychologischen Aspekte wunderbar in die Verhaltensweisen und in die traumartigen Erinnerungen und Fantasien mit eingewoben. Vermutlich sieht das die Fachfrau auf diesen Seiten hier etwas anders, ich hatte jedenfalls aber unglaublichen Spaß mit dieser Serie. Es sei für alle, die sich ranwagen allerding gesagt, dass der Einstieg sehr anstrengend ist. Es dauert zwei ganze Folgen bis man überhaupt kapiert welche die Situation ist. Zumindest, wenn man so wie ich sich vorher nichts zur Serie durchliest. Ab der vierten Folge geht es dann aber richtig los, und wir werden in einen Psychotrip reingezogen, der irgendwo zwischen der Bildsprache von Refn, dem Surrealismus von Lynch, dem psychologischen Wahnsinn von Gilliam und dem deplatzierten Humor von Lanthimos hin- und herpendelt. Absolute Empfehlung für Leute die etwas Spezielles suchen!
MIT GEILEN SPOILERN!
Eines möchte ich vorwegnehmen, bevor ich wieder anfange zu nörgeln. Diesen Film sollte man gesehen haben!
Ein junges Mädchen, das scheinbar ein traumatisches Erlebnis als Kind hatte und sich für alles verantwortlich macht. Dies wurde ihr von ihren hoch Religiösen Eltern so eingetrichtert. Samt Irrglauben sie habe übernatürliche Kräfte. Leider fängt gegen Ende der Film zu sehr an, den Zuschauer auch an die übernatürlichen Kräfte glauben zu lassen. Und am Ende glaubt man auch dran. Doof. Da war Shutter Island ambivalenter. Daher leider "nur" 7,5 Punkte.
Der Film hat übrigens einige ziemlich trippige Szenen die mich etwas an das sehr gute Neon Demon erinnert haben. Ich sag nur die Szene im Theater...
Also noch mal: Guckt Euch diesen coolen Film an.
Sein letzter Film ist das reinste Irrenhaus. Was sich hier für absurde Figuren rumtummeln ist einfach nicht von dieser Welt. Als ich den damals im Kino sah, bin ich bei der Szene mit dem Affen , als der Junge die Taxifahrerin anweist zum Frisör zu fahren, vor Lachen vom Stuhl gefallen. Für mich ist dies sein bester Film und bekommt von mir 9,5 Gladiolen.
Ein ungewöhnlich ruhiger Schneider, mit verhältnismäßig viel Musik. Hier erkennt man Helges Leidenschaft, und man muss sich schon mal auf mehrere Minuten Dideldudeldideldideldo einstellen. Wem das nicht passt, kann ja einfach einen Blumentopf aus dem Fenster schmeißen, oder sich 2 Meter Pflaster kaufen, oder sich über nassen Klumpatsch ärgern. Ich mag Jazzclub sehr. Er ist etwas subtiler als seine anderen Filme, aber genauso komisch.
Helge Schneider findet diesen Film derart beschissen, dass er den Audiokommentar nach 20 Minuten einfach abbricht. Eigentlich schade, denn selbst wenn auch ich anfänglich mit seinem dritten Werk nicht viel anfangen konnte, ist dies heute einer meiner Lieblinge. Gerade die von Helge kritisierten völlig künstlichen Kulissen sind einfach göttlich, und enthalten so viele kleine Details, die man erst nach mehrfacher Sichtung erkennt, wie beispielsweise der im Schaufenster im Schneidersitz nähende Schneider. Die improvisierten Dialoge am Kiosk mit dem Kioskbesitzer der aus irgendwelchen Gründen Herrn Dr. Hasenbein mit „Helge“ anspricht genießen Kultstatus. Nichts folgt einer Logik. Ein kleines Kind kann von einem Kind gespielt werden. Muss aber nicht. Kann auch von einem Erwachsenen gespielt werden, ganz so als ob es gerade nicht genug Kinderschauspieler gab. Peter Berling als Peterchen ist nicht von dieser Welt, und auf meine Frage während des Films warum die am Ende alle solche Karnevalsmasken tragen, meinte eine Freundin zu mir nur:
„Na, es ist Krieg!“
Klar, was auch sonst?
Dass Greenaway Filme nicht ganz einfach sind, war mir ja durchaus bewusst, aber das hier ist schon ein schwieriger Brocken. Ich muss ehrlich zugeben, dass ich dem ganzen nicht ganz folgen konnte. Hatte ohne Frage seine Momente, aber ich glaube, den muss man öfter sehen, um seine Komplexität zu begreifen. Oder um überhaupt zu begreifen, um was es da eigentlich geht. Film nicht verstanden? Vielleicht...
Guter Film, aber für mich der schwächste Schneider. Die Figur des Nihil Baxter ist nicht auszuhalten, aber dafür gibt es ja Körschgen mit seinen schönen Nüsschen. Im Prinzip führt Helge sein Konzept aus Texas fort, Theater wie in der Schule zu spielen.
Viele Jahre konnte ich mit Helge Schneider gar nichts anfangen. Und plötzlich machte es "Klick!", und ich empfand ihn als einen der besten und genialsten Komiker der heutigen Zeit. Besonders seine Filme haben es mir angetan, und dabei ist es noch nichtmal er selbst, der bei mir die Tränen vor Lachen in die Augen treibt, sondern die anderen Schauspieler in seinen Filmen. Aber fangen wir von Anfang an, nämlich in Texas.
Obwohl... eigentlich spielt der Film in irgendeinem Deutschen Wald. Aber wir stellen uns einfach vor, das sei Texas. So schwer kann das ja nicht sein. Helge arbeitet hier sowohl mit erfahrenen Theaterschauspielern, die derart theatralisch spielen, dass alleine das schon zum brüllen komisch ist, als auch mit Laiendarstellern, die ebenso theatralisch spielen, weil sie es nicht anders können. Da wird schon mal versehentlich in die Kamera geguckt oder Sätze auf eine Weise intoniert, wie kein Mensch es jemals machen würde. Peter Thoms ist wie in allen Schneider Filmen heimlicher Hauptdarsteller und eine kleine Bimmelbommelei aus dem Zaubereikongress kann beim Zuschauer schon mal zur Schnappatmung vor lauter Lachen führen.
Nach gestriger Zweitsichtung merke ich, dass ich zu diesem Film noch keinen Kommi geschrieben habe. Holen wir das also mal nach...
"The Wrestler" gehört zu den besseren Aronofsky Filmen. Die Wahl von Mickey Rourke als Hauptdarsteller ist hierbei wohl der größte Clou, da es durchaus Parallelen zwischen ihm und The Ram gibt. Gut finde ich auch, dass die persönliche, menschliche Seite, die Schattenseite nicht nur des Wrestlings sondern von Ruhm und Erfolg im Allgemeinen und deren plötzlichen Fehlens im Zentrum steht. Eigentlich ist dies kein Film übers Wrestling, sondern über Leidenschaft und mehr oder weniger freiwilliger Aufopferung. Die Beziehung zur Tochter wurde mir allerdings zu sehr mit der Brechstange eingebaut. Etwas subtiler und langsamer wäre besser gewesen. Ausgesprochen gut finde ich dagegen das offene Ende.
Mir fehlt es jedoch dennoch an Emotionen. Zumindest an solche die mich mitfühlen lassen. Ich bleibe leider reiner Beobachter. Mich erinnert dieser Film stark an "Anvil - Die Geschichte einer Freundschaft". Dort gibt es im Prinzip die gleiche Thematik nur in anderer Kulisse. Und in echt. Und "Anvil" hat mich im Gegensatz zu "The Wrestler" richtig gepackt. Obwohl ich die Band in etwa so überflüssig finde wie Wrestling.
Wetten in dem FIlm befindet sich irgendwo auch ne Art Easter Egg?
Es ist kaum zu glauben, aber innerhalb der ersten halben Stunde wollte ich dem Film 0 Punkte geben. Sogar über die von mir quasi nie verwendete Totenkopffunktion habe ich nachgedacht, so überflüssig fand ich das Ganze. Was leihe ich mir auch einen Steven Spielberg Film aus? Und was mich neben dem langweiligen, furchtbar platten und total überladenen WoW-Plott inklusive einem Erklärbär der den Zuschauer in der Vergangenheit anspricht am meisten störte, waren Referenzen aus Filmchen aus einer Zeit, die die Protagonisten wohl schwer noch kennen können. Erst nach 30 Minuten klingelte es, und mir wurde bewusst, dass in dieser fernen Dystopie sich in Wirklichkeit eine großartige Hommage an die Popkultur wiederfindet. Was einem hier an Querverweisen zu Filmen, Videospielen oder Popmusik um die Ohren fliegt ist trotz zu überkühltem Look einfach irre! Ich bin mir ziemlich sicher, dass ich auch nicht alles erkannt habe, aber insbesondere "mein" Jahrzehnt, die 80er, sind hier nicht weniger präsent als bei Family Guy. Im kurzen Interview auf den Extras sagt Spielberg, dass er aufgrund der Buchvorlage aufpassen musste, dass der Film nicht als Best Of seines eingenen Œuvre dienen würde. Und das ist ihm, obwohl er richtigerweise auch sein Ehrenplätzchen im Film hat, wunderbar gelungen.
Und wenn man mal vom langweiligen Anfang absieht, befindet sich tatsächlich auch noch eine nette und spannende Ebene in ihm, die die heutige digitale Welt mit ihren sozialen Medien auf wundervolle Weise kritisiert. Ganz zu schweigen, von den leicht mindfuckenden Wechsel zwischen realer und virtueller Welt. Ein bis zwei kleine Twists sorgen für Überraschungen, und die metaphorische Umsetzung der populärkulturellen Bildungslücke eines nicht gesichteten "Shining" sorgte dafür, dass ich laut lachen musste.
Tja, wer hätte das gedacht, aber den sehe ich mir gerne wieder an!
Im Prinzip kann ich die aufgeführten Vor- und Nachteile fast alle Unterschreiben. Fast. 3D ist für mich beispielsweise ein No Go, weil ich davon fürchterliche Kopfschmerzen bekomme. Aber hier fängt es an. Jeder muss doch für sich selbst die Vor- und Nachteile abwägen, und ich behaupte mal, dass die meisten genau das tun. Bei mir stellt sich dann heraus, dass ich einen Kinobesuch gar nicht mit einem Film zu Hause gucken in Kompetition bringen möchte, und auch nicht verstehe, warum dies getan wird, da dies zwei unterschiedliche Sachen sind. Ein Kinobesuch ist ganz klar, ein anderes Erlebnis, als zu Hause zu schauen. Dieses Erlebnis brauche ich aber nicht regelmäßig, und kann es mir auch gar nicht leisten. Ich liebe das Medium Film, und wenn ich von einem kürzlich für mich entdecktem Regisseur die Filmographie abarbeiten will, habe ich doch gar nicht die Möglichkeit dies im Kino zu tun. Ich persönlich gucke nun mal lieber zu Hause, das hat für mich Vorteile, die hier gar nicht aufgelistet wurden. Und diese sind für mich wichtiger als die oben erwähnten, und durchaus richtigen Kinovorteile.
Mich erinnert dies ein wenig an den Rückgang der Tonträgerverkäufe vor zig Jahren. Die meisten Bands und Musiker konnten von diesen nicht mehr leben. Parallel dazu verdoppelten und verdreifachten sich die Konzertpreise, und dennoch rennen die Leute noch Scharenweise zu Konzerten die über 100 € Eintritt kosten. Zum Vergleich haben die gleichen Bands bis in die 90er Jahre hinein trotz ähnlicher Bekanntheit gerade mal 30 Mark genommen. Das Live-Event wurde ähnlich dem oben beschriebenen Kinogang wieder als ein besonderes Erlebnis empfunden.
Ich denke daher auch nicht, dass das Kino ausstirbt. Die großen Multiplex Kinos müssen sich eben immer wieder etwas neues Ausdenken, um Leute anzulocken. Vermutlich werden die Eintrittspreise auf Dauer auch steigen, was meiner Meinung nach auch eher akzeptabel ist, als 10 € für ein paar Maischips mit aufgewärmter Käsesoße und eine mit Wasser verdünnte Pepsi Cola. Die Off-Kinos werden dagegen ihr gewohntes Nischendasein zelebrieren, und wie es schon immer war, um ihr Überleben kämpfen. Letzteres müssen die Cinemaxe eben erst noch lernen.