daOnki - Kommentare
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Alle Kommentare von daOnki
Hey Hey, Moviepilot hat wieder gegoogelt?
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Macht doch gleich ne Werbe-Pinwand.
Dann braucht's nicht solche Luftnummern...
Der Film macht vieles richtig, ist vor allem handwerklich/visuell einwandfrei.
Trotzdem fand ich nicht wirklich Zugang zur dargestellten Thematik.
Leider lag das zum größten Teil an der bemüht aber (für mich) nicht glaubwürdig gespielten Hauptrolle. So sympathisch mir Natalie Portman ansonsten ist... für diese Rolle eines Bad Ass Popstars ist sie leider eine glatte Fehlbesetzung! Unglaubwürdig von der Mimik bis hin zur Körpersprache. Sicher kann dass gut und gerne am dilettantischen Script liegen. Zurückfallen tut das in den meisten Fällen jedoch auf die Darsteller(innen).
Beim Stichwort Story angelangt: Die konkrete Botschaft dieser in 2 Hälften geteilten Erzählung bleibt für mich diffus bis gar nicht vorhanden. Das ganze macht für mich den Anschein eines halbherzigen "hey, jetzt lass uns mal so ein Ding mit Anspruch drehen"-Projekts. Schade um die gute Kamera-Arbeit sowie der sorgfältigen Fotografie.
Kein Film der in meiner Sammlung überleben wird.
6.5/10
Ich halts kaum aus!
Der Roman der Romane! Villeneuve!
Es wird ein triumphaler Dezember! :)
Kongeniale pechschwarze Satire. Pechschwarz bedeutet: keinerlei Lichtblicke, nur ein kalter, direkter Marsch in die vorbestimmte Tragödie.
Ich fürchte, der fein gestreute staubtrockene Sarkasmus ist schwer bis gar nicht ausfindig zu machen, ohne Hang zu Nihilismus oder Misanthropie.
Es geht um Verlust auf sämtlichen Ebenen, in allen Handlungssträngen und Einzelschiksalen des Films.
Ein Nachbarschaftstwist wird als emotionaler Stellvertreter-Krieg souverän Bosheit für Bosheit hoch eskaliert bis zum Point of no Return.
Versöhnung und (im wahrsten Sinne zueinander) finden die Parteien letztendlich nur im beidseitigen Blut.
Handwerklich sehr stimmig in einem stark entsättigtem Color Grading umgesetzt. Die Farben wirken geradezu verwaschen grau und transportieren die Grundstimmung hervorragend.
Das Schauspiel ist durchgängig überzeugend.
Ein Anti-Feelgood-Highlight für alle diejenigen, die anstelle eines Happy-Ends auf mal die derbe Tragödie nehmen.
9/10
Thematisch ein harter Stoff. Keine Sonntag-Nachmittags-Unterhaltung für Mainstream-Freunde.
Eigentlich auch sehr gut gespielt - zumindest die beiden Hauptrollen sind sehenswert.
Doch ein dünnes Drehbuch ohne Ideen schafft es leider zu keiner Zeit Spannung oder Identifikationspotential für die Figuren aufzubauen. Die restlichen Charaktere bleiben in dieser lustlos erzählten Geschichte nur austauschbare Pappaufsteller.
Der Film verrät nahezu nichts über Hintergründe, Umfeld bzw. das Leben der Akteure um die Beweggründe dieser verwirrten Affaire glaubhafter zu vermitteln. Die beiden Hauptrollen performen das maximal Mögliche des gegebenen Rahmens. Schlechtere Hauptdarsteller hätten dieses magere Nichts des Skripts noch viel deutlicher zum Vorschein gebracht
Schade, vergeudetes Schauspiel-Potential für einen pessimistischen echten Drama-Stoff, der zwar optisch sehr ansprechend totografiert ist, jedoch eine bessere Gesamtumsetzung verdient hätte.
2 Pluspunkte wegen den Hauptdarstellern.
7/10
Ja, das war mal mal eine vernünftige Entertainment-Maßnahme. Durchaus einen Blick wert für Fans des Lovecraftschen oder Barkerschen Horrors. Und Lovecraft lasse ich hier gelten. Eine für limitierte menschliche Denkmuster nicht greifbare, geschweige denn erklärbare, außerirdische Lebensform richtet versehentlich (?) unvorstellbares Grauen an. Das überforderte Menschlein wird in der Regel wahnsinnig.
Nicolas Cage darf hier folgerichtig wieder den schleichenden Wahnsinn verkörpern.Erwartungsgemäß polarisiert er wieder mit einer kongenialen Performance und sorgt für das übliche Grundrauschen der Reaktionen - irgendetwas zwischen fluchend-über-dem-Kotzeimer-hängend und gottgleicher Verehrung.
Lovecraft beschreibt oft das ultimative, beim reinem Anblick im Wahnsinn endende, Grauen.
Hierfür bedarf es ultimative und hochkomplexe outa-space Grimassen. Ein Kerngeschäft eines gut ausgelegten Nicholas Cage. Und das ist Cage in diesem Streifen! :-)
Auch die restlichen Rollen sind treffend und gut besetzt.
Kein Meisterwerk, aber handwerklich beachtlich in Bild und Ton umgesetzte Sci-Fi/Horror Unterhaltung, die mal wieder ein schönes Highlight darstellt inmitten des gebotenen Einheitsbreies schwachsinniger Kommerz-Genre-Produktionen.
Die Gore- und Effekt-Einlagen können sich ebenfalls sehen lassen.
8/10
Der Trailer sieht schon mal spektakulär aus!
Cronenberg auf dem Höhepunkt seines kreativen Schaffens. Einer der ganz großen Klassiker seriöser Science Fiction - seiner Zeit definitiv um Dimensionen voraus.
Realität mal wirklich virtuell. Eine surreale Halluzination um sexy Bodymodifactions. Wer schon bei Cronenbergs Mind-Trip 'Naked Lunch' den Kopf schüttelte, braucht sich 'eXistenZ' bitte erst gar nicht vormerken. Das Leben ist zu kurz für vermeidbare Missverständnisse und unnötige Fragezeichen...
Bissig, rauschig, zeitlos
und bis heute eine Dystopie mit Relevanz und Gültigkeit.
9,5/10
Schonungsloser Einblick in ein Szenario ohne Ausblick. Sämtliche Seiten werden erfrischend wertfrei gezeichnet. Die Moralkeule wie auch den erhobenen Zeigefinger hat uns Fingscheidt erspart. Auch gibt es kein zurechtgeklopftes Feelgood Happy End. Das rechne ich ihr hoch an. Zuletzt bleibt das Leben geduldig, doch in der Vorwärtsbewegung - ob mit großen oder kleinen Schritten. Positiv.
Hiervon betroffene Menschen haben keinen voreiligen Schlussstrich verdient.
Handwerklich solide und mit wirkungsvoll eingesetzten Überblendungen in die (wortwörtliche) Defokusierung...
Starkes Schauspiel bis in die Nebenrollen und eine grandiose Helena Zengel, die wohl wahrlich keine leichten Dreharbeiten hatte.
Eine Wohltat und willkommene Abwechslung in der tatortschwangeren und mit Schweiger-Lachgeschichten zugeschissenen deutschen Filmlandschaft.
9/10
Schade eigentlich. Das vor sich hin wackelnde, dürftige Drehbuch verwehrt dieser ansonsten exzellent umgesetzten Mystery- aka Gespenster-Erzählung die verdiente Top-Bewertung.
Das erstaunlich ausdrucksstarke und reife Schauspiel von Kristen Stewart, die den Film in nahezu sämtlichen Einstellungen besetzt und vereinnahmt, bewahrt Assayas vor einem größeren Fiasko. Ein Film der dermaßen um und mit einer Hauptrolle aufgebaut ist, steht und fällt mit der richtigen Wahl der geeigneten Schauspielerin. Und mit Stewart hat Assayas erneut einen Volltreffer gelandet. Sie bringt ganz offensichtlich mehr ein als das Skript ihr abverlangt und ehrlich gesagt wüsste ich kaum einen Film wo ich sie jemals besser in Erinnerung hatte als hier.
Gut gefallen haben mir zudem die tatsächlich gruseligen Geistersequenzen, die nie ins kitschige abdriften und zudem mit einem kongenialen Sounddesign untermalt sind, das im Mystery Bereich seinesgleichen sucht.
Gewöhnlich schaue ich Filme am Beamer im Original mit Kopfhörern. Das war schon beeindruckend und mindestens die beste Gruselerfahrung der letzten Jahre.
Beim Thema Sound angelangt:
Eine besondere Erwähnung verdient hier die unsensibele wie bescheuerte deutsche Synchronisation... Vor allem das von Stewart extrem nuanciert und facettenreich wiedergegebene Skript kommt hier zu keiner Zeit zur Geltung. Die Synchro-Stimme brettert in stetig monotoner Tralala-Leier über die Textpassagen, dass einem die Ohren sausen... OMG.
Insgesamt solide Mystery Unterhaltung mit frischen Ideen und einer stark aufspielenden Stewart, die einen guten Film zur absoluten Empfehlung befördert.
8.5/10
Lanthimos hat sich innerhalb weniger Jahre mit der Brechstange Platz in meiner Top5 Liste der Lieblingsregisseure verschafft :-)
Filme wie 'Dogtooth', 'The Killing of a Sacred Deer' oder 'The Lobster' sind mittlerweile nichts anderes als Meilensteine (abseits des Mainstreams).
Filme von Lanthimos sind (mit Ausnahme von 'The Favourite') schwere Kost und nichts zum Nebenbei-Konsumieren oder zur Zerstreuung, laden ein zum Nachdenken, zum Interpretieren. Dennoch würde ich ihn eher als bizarren aber erkennbaren Optimisten einstufen, der leichter zugänglich ist als manch anderer Autorenfilmer.
Eine für viele nur schwerlich zu ertragende Misantrophie, wie sie ein Von Trier wütend in die Leinwand einhackt, ist bei Lanthimos nicht erkennbar. Lanthimos bietet immer einen Ausweg an. Dieser ist jedoch nicht minder makaber und schwer verdaulich (als die vollkommene Dekonstruktion von Triers) und stellt gängige Gesellschaftswerte mindestens in Frage, zuweilen auch komplett auf den Kopf.
Lanthimos 'Sacred Deer' oder Asters 'Midsommar' und 'Hereditary' sind starke Vertreter des Neuen intellektuellen Horrors.
Wogegen Lanthimos 'Dogtooth' und 'The Lobster' zusammen mit Werken wie 'Borgman' (van Warmerdam), 'The Lighthouse' (Eggers) oder auch Guadagninos grandiose Neuinterpretation von 'Suspiria' für mich persönlich die neuen Lichtblicke des zeitgenössischen Autorenfilms darstellen.
Gute Zeiten für Cineasten.
Emma Stone ist sicherlich polarisierend. Gibt ebenso viele Hater wie Fans. Woher kommt das? Ich bin mir selbst nicht ganz sicher, ob ich sie nun mag oder nicht. Jedenfalls hat ihr Schauspiel in den letzten Jahren dermaßen Fortschritte gemacht, dass ich ihr mittlerweile das Zuckerpüppchen genauso 100% abkaufe wie das totale Arschloch-Biest.
Und genau das ist meiner Meinung nach die Essenz der Kunst eine Rolle glaubhaft zu vermitteln, so dass der Charaktere gar nicht mehr als gespielte Rolle wahrgenommen wird. Immer vorausgesetzt Film und Story sind von entsprechender Qualität. Man taucht ein in diese Geschichte und beginnt tatsächlich diesen Menschen auf der Leinwand abgrundtief zu hassen oder eben eine Identifizierung oder Sympathie aufzubauen.
Ihr Auftritt in 'The Favourite' hat mich absolut und endgültig von ihrem Können überzeugt. Lanthimos hat hier das Maximum des vorhandenen Potentials aus Emma Stone entlocken können. Diese Rolle in dieser Geschichte kann nicht besser dargestellt werden.
Es liegt etwas Besonderes in ihrem Gesichtsausdruck, das stets zwei Optionen offen hält:
den Unschuldsengel, das schüchterne Goldglöckchen...
oder die durchtriebenene Teufelin.
Beide zart wahrnehmbaren Knospen können zu jeder Zeit und urplötzlich in voller Pracht und Blüte aufgehen.
Es gibt ja den Titel "Sexiest Woman Alive".
Stone wäre jedoch noch viel mehr als dort Anwärterin auf einen anderen, imaginären Titel der da hieße:
"Most Dangerous Woman Alive" ;-)
Aktuell klar eine der Top5 Darstellerinnen.
Der Film schafft es leider nicht die unheimliche dunkle Stimmung der ersten Stunde bis zum Ende aufrechtzuerhalten. Schade. Insgesamt jedoch klar ein starker Vertreter des Bio-Horrors (nennt sich das so?). Night Shyamalan bleibt sich treu. Wer empfänglich und offen ist für seinen unverkennbar eigenen Stil Mystery Geschichten auf die Leinwand zu malen wird auch mit diesem Film gute Unterhaltung finden. Alle anderen werden ihn mit hoher Wahrscheinlichkeit weiterhin hassen.
Besser und radikaler war Aronofsky nie wieder. Nerd Punk-Art in künstlerischem hochkontrastigen Schwarz-Weiss. Der kleine nerdige Bruder von 'Tetsuo'!
Pi ist immer wieder mal eine Sichtung wert. Ein ausdrucksstarkes und grafisch sehr offensives Werk, das es gekonnt versteht das Publikum an der Nase zu packen und immer weiter in den Strudel des Wahnsinns zu ziehen. Are you wild enough?
Ich sehe sie derzeit als die Schauspielerin mit dem künstlerisch größten Potential. Bleibt zu hoffen, dass sie öfter in entsprechend anspruchsvollen Rollen in ebensolchen Filmen zu sehen sein wird. Was sie allerdings nicht so glaubhaft rüberbringen kann, sind meiner Meinung nach boshafte Charaktere. In einem Film wie z.b. 'The Favourite' (grandios: Stone & Weisz als wahre Teufelinnen), wäre Stewart grandios gescheitert.
Überdurchschnittliche Dystopie. Mir jedoch unverständlich wie dieser Film von vielen Leuten besser als "Der Schacht" eingestuft wird. Die haarsträubenden Logik-Löcher in einem selbst für Endzeitfilme super unglaubwürdigem Szenario dämpfen (zumindest bei mir) schon sehr den Spaßfaktor. Auch die offensichtliche System-Kritik macht in meinen Augen aus diesem Film keinen Spitzenvertreter seiner Zunft.
Sehenswertes Entertainment. Handwerklich solide mit ordentlichem Schauspiel.
Trotzdem kein Film, den ich in der Sammlung behalten werde.
1.Wie hat dein Alltag in den letzten Wochen ausgesehen?
Ohne Urlaub. Ohne Essen gehen. Ohne Freunde treffen, Cafes, Kneipen, Veranstaltungen etc. Gibt es jemanden der aktuell was anderes erzählen könnte?
Kann zum Glück HomeOffice und habe zu Arbeiten. Beschäftigen kann ich mich auch. Hole gerade vieles nach und schaue täglich 1-2 Filme (was für mich ein schöner Luxus ist). War aber auch vorher (zum Glück) kein Mensch der Sorte mir-ist-so-langweilig.
2. Wie wird es bei dir in nächster Zeit so weiter laufen?
Ähnlich. Bis zum Spätsommer wird das gröbste überstanden sein und alles wird in Zeitlupe wieder anlaufen. Dann wären wir ca. 3 volle Monate komplett aus dem Rhythmus gerissen worden. Wir schaffen das.
3. Hast du jetzt mehr Zeit für dich als vorher?
Wer behauptet er hätte jetzt keine Zeit, weil busy und gestresst... ist wohl ein Lügenbold und Poser.
4. Aber da dieser Fragebogen zum großen Teil ja der Zerstreuung dienen soll, lieber ein paar andere Fragen…
Hast du eher einen Draht zu jüngeren oder zu älteren Menschen als du?
jo, zu jüngeren und älteren. schlechter komm ich mit gleichaltrigen klar. Was aber noch nie anders war :-)
5. Was wolltest du schon immer mal können?
Musik komponieren.
6. Bist du ein Festivalmensch? Wenn ja, welches war dein bestes Festival?
Früher ja. Aber nie so hardcore mäßig. 3 Tage lang auf ein und dem selben Fleck zusammen mit Pseudo-Fun-Menschenmassen... das ging früher schon schlecht und heute nur noch vereinzelt im Jahr.
7. Haus auf dem Land mit eigenem Garten oder Stadtwohnung und zum chillen in den Park?
Beides hat seinen Reiz. Brauche meine Ruhe von oberflächlichen Spinnern und Hohlbirnen jeglicher Art. Habe gerne geistig fitte Leute im Umfeld. Da hat man überall, sein richtiges Plätzchen zu suchen. Im Alter wird jedoch (sozial, kulturell) die City interessanter als das eher spießig anmutende Land... vor allem wenn man nicht gerade der Vereinsmeier ist.
8. Ist dein Leben bisher so verlaufen, dass du sagen kannst, du bist zufrieden?
Mein Leben ist bereits in vielen möglichen und unmöglichen Bahnen verlaufen. Viel kann mich nicht mehr wirklich überraschen bzw. umhauen. Trotzdem schätze ich es, große Katastrophen stets umschifft zu haben (manchmal aus List, manchmal aus Glück). Bin geerdet, bin zufrieden.
9. Wie alt fühlst du dich? Begründe!
schwierig zu sagen, ob es als "jünger" zu bezeichnen ist. Ich sehe oft sehr viele Jüngere deren Alter im Geiste mich schockiert...
Mit Popart, Trash, Rebellion, Kunst, Sarkasmus, und Punk im Kopf möchte ich jedenfalls immer auf "anderen Seite" stehen... ob das die "jüngere Seite" ist, interssiert mich einen Scheiss.
10. Du bist zu einer Party eingeladen. Du gehst hin. Welcher Art wäre die Party? Viele Menschen oder nur ein kleiner Kreis? Alkohol? Drogen? Motto oder casual? Eher chillig oder im großen Stil bzw. chaotisch?
Kein großer Stil. Man wird mich nie auf Pseudo-Events ala "Die große Gong FM Night" finden. Eher wohl auf ner privaten Tarantino Motto-Party.
11. Welche URL hast du zuletzt aufgerufen? (Natürlich bevor du auf Moviepilot gelandet bist…)
Youtube. Eine ewige Fundgrube.
12. Welche Musik hören deine Eltern so? Hat dich das beeinflusst?
Oje. Der Vater eher Schlager bis hart unmusikalisch. Die Mutter in Richtung Charts von den 60ern bis heute.
13. Was hast du zuletzt im Fernsehen gesehen? (Streaming zählt nicht. Wir wollen den Sender.^^)
Wenn Streaming nicht zählt. Dann gar nix.
Glaub, das letzte was ich ich TV gesehen hab war irgendein Fußball Endspiel vor 4 Jahren...
14. Welche Superkraft hättest du gern?
Ich würde gerne die Sprachen und Laute der Tiere verstehen.
15. Was würdest du jetzt am liebsten tun?
Das MacBook zuklappen und in den Biergarten gehen :-)
Da hab ich doch tatsächlich ein kleines Villeneuve Zitat gefunden gefunden zwischen Mediamarkt- und Alditalk-Werbung.
Auch nett: Der Trailer von 1984 im Artikel zum Film von 2020...
Die literarische Welt des Wüstenplaneten ist ein komplexer Kosmos, für den es sogar ein eigenes Nachschlagewerk (eine 2-bändige Enzyklopädie) gibt - eine komplexe Ersatzreligion für Science Fiction Fans!
Ich bin froh, dass es Villeneuve ist, der die Erzählung von Frank Herbert adaptieren durfte. Er bringt die nötige Nerdigkeit, Ehrfurcht und Hartnäckigkeit für eine würdige moderne Interpretation eines solches Werks mit.
OMG Moviepilot. Eure Geisterbeiträge werden immer bizarrer...
Verkorkste Twitter-Zweizeiler von den Daisies dieser Welt zu einem dramatischen 2-Seiter-Beitrag aufzupumpen... das scheint mittlerweile Euer Kern-Business zu sein.
Da habt Ihr wohl nicht mehr gewusst, wie ihr die stayfriends- und Otto-Versand-Werbe-Anzeigen noch schnell unterbringt?
Werbung als Content-Trigger. Applaus.
Insgesamt leichte, aber visuell ansprechende Science Fiction Kost. Mit einer Jennifer Lawrence, die ich diesmal sogar gut fand. Inhaltlich 0815 Stangenware. Trotzdem, gute Unterhaltung für zwischendurch.
So, nun meine Deutung zu Borgman (nach der zweiten Sichtung).
Ein sperriges Arthause-Horror-Brett, dass eine völlig unvorhersehbare Geschichte einer Heimsuchung der etwas anderen Art erzählt. Die Vorgänge werden in ruhigen, unaufgeregten, aber stets ästhetischen Bildern erzählt. Die Verhaltensmuster sind unkonventionell - der WTF-Level durchgehend hoch. Unbedarftes Arthouse-Publikum dürfte spätestens in Minute 20 den Missgriff bemerkt haben und abschalten.
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Ab hier mit Spoilern rechnen
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>>> Symbolik Nephilim nach der Präastronautik
„und sie fielen auf die Erde um ihre reihen zu verstärken“
Bereits zur Einleitung gibt es den ersten Hinweis auf eine Deutung der Vorgänge. Hier ist es die altisraelische Mythologie Nephilim. Genauer, die Interpretion von Zecharia Sitchin, welche in den präastronautischen Theorien angesiedelt ist. Demnach sind die Nephilim außerirdische, hochzivilisierte Wesen, die vor mehreren Jahrtausenden die Erde besuchten, sich mit den Menschen verbanden und Kinder zeugten. Diese Interpretation behauptet, dass der Stamm des Wortes Nephilim NICHT „Riesen“ (biblisch) sei, sondern das Wort naphal („fallen“). In diesem Kontext wird die Namensbedeutung als „vom Himmel gefallen“ bzw. „abgestürzt“ interpretiert. Diese Interpretation in Richtung Präastronautik wurde später auch von Autoren wie Erich van Däniken weiter aufgegriffen.
Deshalb sehe ich in diesem Eingangs-Zitat das Hauptindiz für die Andersartigkeit der Gefolgschaft bzw. der erweiterten Fähigkeiten dieser, sowie den Sinn der Mission der Borgman Gefolgschaft gleich mitgeliefert.
>>> Symbolik Nephilim nach biblischen Apokryphen
es sind ebenso Versatzstücke aus religiösen Texten (1. Buch Henoch, Jubiläenbuch, Gigantenbuch) abzuleiten.
Hier werden die Göttersöhne als Wächter bezeichnet.
Die Göttersöhne/Wächter steigen hinab in die Welt der Menschen.
Es sind 200 Wächter, ihre Anführer sind 20.
Sie lehren die Menschenkinder verbotene Dinge und Himmelsgeheimnisse (siehe auch Borgmans „Kindergeschichten“).
>>>Symbolik Erzengel Camael - Anlehnung auf Camiel.
Ein wichtiger Engel des Okkultismus wie auch in der Kabbala.
Engel der Freude und Kraft.
Wie er wohl zweifelsohne auf die Gefolgschaft zu wirken scheint.
>>> Symbolik Erzengel Samael - Anlehnung auf Camiel.
Der 2. große Hinweis auf die Deutung der Gesinnung hin zum Bösen ist der Name Vorname Borgans: Camiel.
Definition gemäß jüdischer, christlicher Mythologien u. Schriften:
…Samael (hebräisch auch Semiell): „Das Gift Gottes“.
…der Satan gleichgestellt ist.
…der die Menschen zu Fall zu bringt.
…ein Engel des letzen Gerichts.
…ein blinder Gott und Anführer der Mächte des Bösen.
…das Böse und Herr der Verführer.
...der Engel, der den Tod in die Welt brachte.
...der Anführer der rebellierenden Engel.
...der blinde Engel oder Fürst der Dunkelheit und des Bösen
>>> Symbolik Hund:
Im Buch Tobit, einer apokryphen Schrift des Alten Testaments, galt neben dem Engel Raphael vor allem der Hund als treuer Begleiter Tobias auf seiner Reise. Dies könnte im Film eine Metaphorik auf den nicht-sesshaften, wandernden Charakter von Borgman und dessen Gefolgschaft darstellen.
>>> Symbolik des Nachtmahrs:
Auch bekannt als Nachtalb. Ein Einzelgängerwesen, das nachts schlafende Menschen anfällt, in Atemnot und Angstzustände versetzt. Er verändert gerne seine Gestalt je nachdem, was die befallenen sich wünschen oder welchen Albtraum diese von ihm haben könnten. So optimiert er seine Möglichkeit, sich von deren Energie zu ernähren.
>>> Symbolik OP-Besteck:
Die These der Außerirdischen (nach der Präastronautik-Interpretation) wird witzigerweise noch durch eine (wohl augenzwinkernde) vermeintliche Homage an Star Trek gestützt.
Borg sind ja bekanntlich eine Spezies in Star Trek, die andere Völker assimilieren, indem sie diese durch Einsetzen von Implataten zu ihresgleichen "optimieren". Siehe OP-Besteck-Szenen für die "Optimierung" der Kinder sowie der Nanny. Auch die Szene mit der kleinen Isolde, wo sie im Sandkasten den Teddybären aufreisst und das Innenleben mit Sand ersetzt, scheint kein Zufall zu sein.
Ironisch in diesem Zusammenhang: Der Spruch der "Ärtzin":
"...die Kinder sind ermüdet von der modernen Welt"
>>> Mission. Wen nimmt die Borgman Gefolgschaft auf?
Der für mich unschlüssigste Part meiner Einschätzung.
Aufgenommen wird offensichtlich stets aus Haushalten mit unterschwelligen Konflikten bzw. Spannungen. Diese scheint die Gefolgschaft regelrecht zu riechen (Stichwort Hunde-Metapher). Erst Konflikte und Stresssituationen kristallisieren den Charakter der einzelnen Protagonisten heraus. Und für ausreichend Nachschub an Stresssituationen sorgt die Truppe permanent. Von Interesse scheinen lediglich starke Menschen zu sein, die wenig bis keine schwachen Emotionen zeigen. Das trifft auch auf Borgman und seine Gefolgschaft zu. Keine Emotionen, kein Lächeln, keine Freude, keine Gefühlsausbrüche, keine Angst. Deutlich wird das vor allen Dingen auch an der überaus seltsamen kleinen Isolde… diese tötet bereits VOR der "chirurgischen" Manipulation der Gefolgschaft kaltblütig einen Gärtner-Bewerber mit einer Gehwegplatte (!). Völlig beiläufig und ohne Gefühlsregung… nur um 1 Minute später genüßlich wieder im Garten zu schaukeln...
Vor allem dem letzten Aspekt, dem „Rekrutieren“ neuer Gefolgsleute, würde ich eine hohe Wichtigkeit für das Verständnis der Vorgänge unterstellen. Denn Borgman wie auch die Gefolgschaft sind (mit ihrer gezeigten Skrupellosigkeit) durchaus im Stande zu extremer Gewalt bzw. kurzen Prozess zu machen.
Zu jedem Zeitpunkt hätten sie die Familie komplett auslöschen können, ginge es ihnen lediglich darum Böses zu tun, bzw. das Haus oder den Status der Familie einzunehmen (deshalb sehe ich auch kein Parallele zum sozialkritischen Aspekt von Parasite)…
Ich würde dieses Prozedere viel mehr als eine Art Auswahlverfahren, zumindest jedoch Reinigungsprozess interpretieren. Mit den Worten "Ihr seid zu früh" verscheuchte Borgman die Hunde während des Vorlesens (Vorbereitens?) bei den Kindern...
Auch die lediglich rudimentäre Beseitigung von Tatortspuren und Leichen (im Wasser) erfüllen nur temporäre Zwecke und würden den wandernden, nicht-sesshaften Charakter von Borgman & Co und somit die These der fortwährenden Missionierung/"Erweiterung der eigenen Reihen" erklären.
Die Tanz-Zeremonie am finalen Tage des Aufenthalts der Gefolgschaft könnte eine Art Abschluss-Ritual darstellen.
Die emotionslose „Jazz-Party“ zum Schluss ein bizarres Ernte-Dank-Fest?
Viele Dinge sind in meiner Aufzählung noch unbeantwortet:
Die extreme Vernetzung der Gefolgschaft. Der körperlich notwendige Eingriff bei Anwartschaft. Das Garten-Spektakel. Die Entfesselung von Eskalationen durch den nächtlichen Albdruck bei der Ehefrau.
Einen Alternativ-Ansatz (es könnte sich alles nur um eine Albtraum-Sequenz handeln, nach der anfänglichen Verprügelung Bormanns und seinem Verschwinden vor dem Eingang) habe ich wieder verworfen, da zu viele Dinge ungeklärt blieben.
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Spoiler Ende
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Die Nephilim-Metaphorik gemäß der Präastronautik-Interpretation im Mix mit den anderen genannten Symboliken wäre für mich aktuell mein plausibelster Ansatz zu einer Deutung.
Das wäre meine vorläufige Einschätzung bzw. meine Gedanken zu Borgman. Einem Film, der sicher in einer 3. Sichtung wieder weitere Fragen oder Sichtweisen aufwerfen könnte.
Ein Film wie ein Einladungsschreiben zum Denken und Forschen. Verständlich jedoch auch, dass weniger aufgeschlossenen Cineasten der Geduldsfaden reisst und Verärgerung oder gar Wut zum Ausdruck bringen.
Eine anspruchsvolle Arthouse-Spezialität für ein kleines Publikum.
Diesem ist jedoch ein bizarrer Spaß garantiert.
9/10
Mit Solaris hat Tarkovsky als Nicht-SciFi-Regisseur das Genre Sci-Fi um eine gewichtige Komponente bereichert: Die Philosophie.
Für eine kleine Zahl von Filmenthusiasten (mich eingeschlossen) gilt Solaris als einer der wichtigsten Filmbeiträge in der Science Fiction überhaupt. Die ultimative Frage nach außerirdischem Leben und die Erkenntnis der Unfähigkeit mit einer weit überlegenen, fremdartigen Spezies zu interagieren oder gar zu kommunizieren.
Eine flüssige bis gasförmige intelligente Masse zeigt spielerisches Interesse an den am Orbit des fremden Planeten Solaris auftauchenden Menschen. Es formt perfekte lebensfähige und autark handelnde und denkende Neutrino-Imitate von Mitmenschen, allein aus den gespeicherten Erinnerungen der Wissenschaftler. Diese wiederkehrenden Vorgänge werden als ein Versuch der Kommunikation gewertet. Solaris möchte offensichtlich mit den Menschen der Raumstation in Kontakt treten. Die Menschen sehen sich jedoch außer Stande, eine Kommunikation auf solch hochentwickelter Ebene zu führen und wünschen fortan nicht länger mit manifestierten Erinnerungen vorgeführt zu werden. Es wird gar über den Beschuss des Planeten mit Röntgenstrahlen diskutiert. Es liegt nahe, dass das neugierige Wesen nach und nach das Interesse an dieser limitierten Spezies (Mensch!) verliert. Am Ende wird die Suche nach dem Unbekannten, nach Antworten auf Sein und Sinn des Lebens von den Wissenschaftlern selbst in Frage gestellt, gar als Hemmnis für ein unbeschwerten menschlichen Lebens verdächtigt. Die drängenden Fragen zu außerirdischem Leben, wurden letztendlich konterkariert mit philosophischen Antworten zum menschlichen Dasein...
Unserer Unsicherheit wurde von einer weit überlegenen Intelligenz der Spiegel vorgehalten. Auf sanfte wie subtile Art wurde uns hier von einer superintelligenten Lebensform die Limitation der Spezies Mensch vor Augen gehalten... mit der Empfehlung uns eingehend mit uns selbst zu befassen.
Wir stellen uns vor, der Mensch trifft auf der Suche nach dem Unbekannten eine Lebensform, die derartig fremdartig ist, dass er mit seinen begrenzten Fähigkeiten kaum in der Lage ist diese Andersartigkeit überhaupt als Ganzes zu erfassen, geschweige denn zu verstehen. Umgekehrt wiederum durchdringt dieses Wesen menschliche Gedanken, Erinnerungen und Wünsche wie ein offenes Buch und demonstriert in Form von menschlichen Duplikaten, die wie selbständige Versionen agieren, die (erschreckende) Einfachheit unseres Daseins... Eine derartige Konfrontation (gepaart mit der korrigierenden evolutionären Neueinordnung des Menschen) wirft den Humanoiden zurück zu philosophischen Kernfragen des eigenen menschlichen Daseins - von theologischen Konsequenzen ganz zu schweigen. Hier lauert Tiefgründiges. Gewaltigere gedankliche Fässer könnte ein filmisches Werk über das Sein kaum aufmachen.
Immer vorausgesetzt, das Gezeigte regt beim Publikum überhaupt einen Denkprozess an.
Die komplexe philosophische Tragweite einer Suche nach extraterrestrischem Leben wurde vom Meister Tarkovsky in einen Film verarbeitet, der noch viele Tage nach dem Schauen diskutieren werden kann.
10 Punkte
...für einen Film dessen jede erneute Sichtung weitere tiefgründige Fragen aufwirft.
Ein intellektueller Zauberwürfel!
Ein düsterer Schacht mit schier unendlichen Ebenen. Ebenen, die unterschiedliche Qualitätsstufen des Lebens bzw. Überlebens darstellen - von oben nach unten, vom Überfluss bis zum sicheren Verrecken. Eine Allegorie auf eine entfesselte Hölle; auf das nackte Klassensystem; auf den Kapitalismus; auf die Arbeitswelt - monatlich neu gemischt. Monat für Monat werden die Insassen willkürlich im Ebenen-Rang "umbesetzt". Das soziale Verhalten, wie auch die Perspektive von Unten nach Oben bzw. Oben nach Unten wird von allen Insassen schonungslos wiederholt durchlebt. Der Überlebenstrieb fördert primitivste Instinkte zu Tage. Doch nicht alle wollen sich dieser Rollenverteilung fügen...
Das finale Experiment der Menschheit. Das Scheitern sozialer Ideale und Ziele in einem einzigen langen Schacht komprimiert zur Schau gestellt - gleich einem Reagenzglas.
Ein bitterer Abgesang auf die gesellschaftstheoretische Utopie von Freiheit und Gleichheit namens "Kommunismus", wie auch auch auf das Funktionsprinzip des Kapitalismus... Ein Abgesang auf sämtliche konstruierte Systeme und Lebensentwürfe. Fernab von Business, Kultur, Intellekt, Nadelstreifen und Stöckelschuh... die Rohheit wilder Natur wird nur von dünner Haut bedeckt.. Offengelegt bleibt allein der animalische Instinkt des Lebewesens Mensch.
333 Ebenen für je 2 Personen. 666 die Zahl des Tiers.
Die Opfergeschichte von Jesus Christus als zeitgenössische Neuinterpretation (Opferung durch Erhängen) in einem apokalyptischen, brutalen Alle-gegen-alle Umfeld.
Visuell und darstellerisch grandios umgesetzt.
Vorhandene Logik-Löcher rauben dem Werk nichts von seiner wuchtigen und metaphorischen Aussagekraft.
Nichts für Zartbesaitete und nichts weniger als ein Meisterwerk.
10/10
>> mit leichten Spoilern <<
Der verliehene Oskar mag dazu verleiten, den Film kritischer zu betrachten als gewöhnlich.
Dennoch hält dieses Werk meiner Meinung nach einem reservierten, kritischen Blick stand.
Die Metaphorik des Films sollte nicht unterschätzt werden.
Der Clash Arm gegen Reich, der sich in vielen Schlüsselmomenten bis zur Schmerzgrenze manifestiert.
Die grandiose Symbolik des immer wiederkehrenden Treppauf/Treppab im schier endlosen Designerhaus.
Die klar hierarchisch angelegten horizontalen Wohn-Ebenen:
Panorama-Blick >> Kellerfenster-Blick >> Gar-kein-Blick (Erd-Bunker).
Die immer wieder durchdringene Herkunft aus der Armut, in Form eines für reiche Nasen (der Junge, der Vater, die Mutter) anwidernden Geruchs, bestätigt das Prinzip Arm bleibt Arm und Reich bleibt Reich.
Ein sozialer Aufstieg scheint lediglich durch Glück möglich.
Andernfalls bleibt nur noch der Griff zu Betrug bzw. noch rabiateren Mitteln den nächst-Niederen gegenüber.
Es bekämpft sich Arm gegen Arm, jedoch nur im Hinblick auf den zu besetzenden nächsthöheren Rang (sprich Treppe).
Das reinigende Gewitter spült gegen Ende nochmals die gewaltigen Unterschiede deutlich zu Tage:
Für Familie Park, die Regen und Sturm zur Zerstreuung gerne durch helle Panorama-Fenster beobachten, war der Regen der Nacht ein Segen und Garant für gute Luft und Schönwetter-Kulisse für spektakuläre Party ihres Sohnemanns.
Für Familie Kim bedeutete der Sturm die Zerstörung ihrer ohnehin bedürftigen Lebensgrundlage.
Dieser Maximal-Kontrast zwischen Existenz-Angst auf der einen und den aufgebauschten Upperclass-Problemchen, eine beeindruckende Grill-Party zu veranstalten zu wollen, bringt letztlich das Fass zum Überlaufen und die Eskalation nimmt ihren freien Lauf.
Bezeichnend hierbei auch der Wunsch von Mrs. Park, dass mit der Tischanordnung der Gartenparty die große Schlacht von Hansan nachgestellt werden solle... eine Location welche später nichts geringeres als den Schauplatz des finalen Kampf der Klassen darstellen wird.
So ist vor allem gegen Ende die Auflösung des Rollen-Theaters in ungezügelte Gewalt im Kontext eines final offen gelegten Klassenkonflikts zu betrachten.
Im dieses brachialen Ausbruchs der Realität, schlägt der Film melancholische Schlussakkorde an. Mit einer pessimistischen Perspektive, dass die Ziele und Hoffnungen des jungen Ki-woo wohl nicht wahr werden können und sein Vater fortan ebenso ein Leben im Keller unten Reichen fristen muss...
Ki-woos Bestreben/Hoffnungen sehe ich weniger im Materiellen, sondern eher darin begründet, seinem Vater wie auch dem Rest der Familie Tageslicht zu spendieren, das in dieser Geschichte sinnbildlich steht für ein unbeschwertes Leben.
Ein Film mit vielen versteckten und raffinierten Details auf sämtlichen Ebenen, welcher in der ersten Hälfte nur vordergründig lustig daher kommt, nur um den Beobachter um so wuchtiger mit der Tragik unüberwindbarer Klassenkonflikte zu konfrontieren.
9
War mir schon als Kind immer der liebste Winterfilm von allen!