daOnki - Kommentare
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Alle Kommentare von daOnki
Leider ein verschollener Film. Keine Sendetermine. Kein Verkauf. Kein Verleih. Kein Streaming. Schöne Scheisse.
Einer der besten deutschen Anti-Mainstream-Dramen.
Perlen vor die Säue.
1. Würdest du noch arbeiten, wenn du wüsstest, du müsstest es nicht?
>>Ob das dann Arbeit genannt werden kann. Ich würde es mir leisten in Sprachschulen zu gehen, Malen zu lernen und noch mehr zu reisen. Aber wer weiß was wirklich passieren würde...
2. Fotos: Bunt, Sepia oder Schwarz-Weiß?
>>als ehemaliger Dunkelkammer Freak eher s/w... Aber die künstlerischen digitalen Manupulationsnöglichkeiten lassen seit Jahren auch viele farbige Endresultate die mir zusagen. Noch in den 90ern hätte ich niemals gedacht, jemals einen solchen Satz von mir zu geben ;-)
Sepia mag ich gar nicht - Trallala Farbgebung für Ikea-0815-Ramsch-Poster.
3. Magst du Camping? Warst du als Kind mit deiner Familie campen?
>>Nein und nein. Ich kann campen und Zelten. Aber das wird wohl nie eine primäre Leidenschaft werden.
4. Sonnenblumen oder Rosen?
>>Beide haben bei mir ihre Berechtigung. Die edle anspruchsvolle und die lustige wilde :-)
5. Du dürftest einen Tag das Programm eines großen Fernsehsenders bestimmen und hättest freie Hand für den Sendeplan. Wie würde dieser Tag, anfangen 6:00 Uhr und beendet um 22:00 Uhr aussehen?
>>Das geht gar nicht. Ich selbst schaue kein TV. Bin ergo auch der schlechteste Berater, geschweige denn "Programm"Macher...
6. Welche Farbe haben die Wände des Zimmers, in dem du dich befindest? Was wurde aufgehängt?
>>weiss. Typisch Hotelzimmer. Massengeschmack-Blödsinn an der Wand...
7. Kannst du reiten?
>>Nein. Auf Tieren reiten zu wollen ist ein Fetisch den ich weder verstehe noch verspüre.
8. Dschungelsafari oder Expedition ins Eis?
>>Seltsame Auswahl.
Als Dschungel würde ich den viel interessanteren kalten Urwald in den Cameron Highlands in Malaysia empfehlen.
Aber auswählen (wenn ich dürfte) würde ich ganz klar die Eiswelt, solange es sie noch gibt...
9. Was für Kaffee bevorzugst du?
>>Schwarz und ohne Manipulation.
Kalt gebrühter ist für ab und zu auch eine sehr geile und schmackhafte Alternative... macht aber mehr Arbeit.
10. Wohnst du noch in dem Ort, in dem du geboren wurdest?
>>Nein
11. Sag zu folgenden Serien:
- Akte X:. Originell und gut
- Seinfeld: kenne ich nicht
- Eine himmlische Familie: kenne ich nicht
- Futurama: hab einiges auf YouTube gesehen. Witzig.
12. Wie siehst du eigentlich aus? Fertige einen Steckbrief darüber an.
>> Einen online Steckbrief anfertigen? Diese neugierigen Pseudo-Kripo Fragen sind genau mein Humor...
13. Hast du ein Haustier?
>>hatte Fische, Katzen. Nun schon länger nicht mehr. Aktuell zu wenig Zeit für eine faire intensive Auseinandersetzung/Beschäftigung.
14. Was tust du für deine Körperpflege?
>>Das gängige. Täglich.
15. Was hältst du von Massagen?
>> Sind echt coole Typen. Sie helfen wo sie können ;-)
16. Du darfst auf einer Weltraumstation leben, die dem Paradies gleicht, kannst aber nur zehn Dinge/Personen mitnehmen, die dir wichtig sind. Was/wer wäre das?
>>Würde ein chronischer Menschenhasser wie ich auf dieser Paradise-Station leben, hätten die anderen Nasen wohl keine paradiesische Freude mehr. Da bleib ich aus Kulanz lieber unten...bei Fußballstadien, Filmen, Musik, albernen Partys und blöden Sprüchen :)
17. Reptilien oder Amphibien?
>>Schön anzusehen, interessante Wesen. Nix zum besitzen...
18. Magst du Festivals? Wenn ja, welche?
>>ja, aber nur tagweise und nix riesiges, kommerzielles. Independent Openairs. Filmtechnisch: Internationale Kurzfilm-Woche in Regensburg, Fantasy Filmfest.
19. Beschreibe einen typischen Tag in deinem Leben?
>>Atmen.
20. Und? Was machst du heute noch?
>>Hoffentlich bald schlafen.
Dollman hatte ich zu VHS Zeiten in der Sammlung. Seit den 90ern hab ich den nicht mehr gesehen. Hab ihn aber als lustige Trash Satire positiv in Erinnerung!
"I’m thinking of ending things“ sehe ich als Charlie Kaufman’s bisher reifstes und raffiniertestes Werk - inhaltlich wie handwerklich. Was er hier zusammen mit einer Top-Besetzung und dem starken Kameramann und Cinematographer Lukasz Zal abliefert ist schlichtweg eine Meisterleistung, an der kein Cineast mit ausgeprägtem Zugang zum Arthouse vorbei kommt.
„Arthouse" gilt hier bitte wiederholt als Warnung an die Fraktion Langweilig/Scheisse/Schwachsinn/Zeitverschwendung…
Bitte nicht vorsätzlich in einen bereits mehrfach als kopflastig deklarierten Meta-Ebenen-Film hinein zappen, nur um nachher verbal und wild um sich zu schlagen.
Das einzige was hier wirklich langweilt sind Kommentare von scharfen „Bewertern“, die den Film nicht mal zur Hälfte geschafft haben...
>>>AB HIER SPOILER ENTHALTEN<<<
Vordergründig betrachten wir eine lineare Beziehungsgeschichte aus der anfänglichen Ich-Perspektive einer Jungen Frau erzählt. Im Laufe der Geschichte um die „Beziehung mit Jake“ entpuppt sich „die junge Frau“ (deren Name und Bildungsweg sich ständig ändert) jedoch als die wohl einzige fiktive Variable. So wird das (im Idealfall sehr konzentrierte) Publikum immer weiter aus der Linearität in ein unbekanntes Fahrwasser diverser Meta-Ebenen hinein gesaugt, dessen WTF-Nebelschwaden sich erst gegen Ende halbwegs auflösen… und das was sich zunächst als Geschichte aus der Perspektive der jungen Cindy darstellte, verlagert sich im Verlauf des Films in Jakes innere Reise.
…der alte Hausmeister ist der blaue Faden der den Film durchzieht…er ist stets present ab Minute 3 etwa, als er (am Fenster stehend) zum ersten Mal seinen stetigen Satz murmelt „I can feel my fear growing. Now is the time for the answer. just one question…“. Ein Satz mit dem er sich telefonisch immer wieder bei der fiktiven Figur der „jungen Frau“ meldet… auf dem Handy als Kontakt der wie sie selbst heißt.
Ein Film voller Symbolik.
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>>Schnee
als biblisches Symbol reingewaschener Sünden…
So hört der Hausmeister in eine der ersten Szenen im Bibel-Radio-Sender dieses dazugehörige Jesiah 1:18 Zitat "Kommt her, wir wollen sehen, / wer von uns Recht hat, / spricht der Herr. Wären eure Sünden auch rot wie Scharlach, / sie sollen weiß werden wie Schnee.“
Und so spielt gegen Ende der Schnee (selbst indoor) eine immer wichtigere Rolle.
>>„ich will einfach nur nach Hause“
symbolisiert (meiner Meinung nach) den gesuchten letzten Frieden eines geplagten Gewissens.
>>Das von Maden befallene Schwein
ebenso religiös stets als Symbol der Unreinheit bewertet. Es führt die Hauptfigur weg von Rückblenden und Tagträumen hin zum letzten Bankett und hin zur finalen Antwort: „It’s not bad, once you stop feeling sorry for yourself, because you are just a pig or, even worse, a pig infested with maggots.“, „there is kindness in the world, you know? You have to search for it, but it’s there.“
>>Farbe Blau
zum Ende hin wird die Farbe Blau dominant und allgegenwärtig.
Per Definition ist Blau ist die Farbe der Treue. Die Farbe Blau gilt auch für geistige Entwicklung, Spiritualität und der Sehnsucht nach einer immateriellen Welt.
>>Der Tod des Außenseiters
Gegen Ende eine Musical-Referenz die ich nicht kannte - das wusste nur google. Das Musical „Oklahoma!“ mit der abschließenden Tötung des ewigen Außenseiters durch die eigene Klinge (im schlussendlichen Schneetreiben)...
>>Brüche, Kratzer
Der gebrochene Spiegel im Auto. Die Kratzer an der Kellertür.
>>Keller
symbolisch als Tiefe des Unterbewusstseins deutbar.
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Ein schwieriger aber schöner Film. Wohl ebenso ein Film, der auch nach der 3. und 4. Sichtung NICHT langweilig wird und als Denksportaufgabe Freude bereitet. Ein kammerspielartiges Werk, dass auf der vordergründigen Ebene zwischen vielen Genres hin und her springt - auf der Meta-Ebene immer Drama bleibt - im Gesamtkonzept jedoch eindeutig dem Arthouse zuzuordnen ist.
Die schauspielerische und visuelle Umsetzung vieler Szenen sind schon allein eine 2. Sichtung wert.
Chapeau, Charlie Kaufman!
9.5/10
Generell bin ich schon für eine (düstere, weniger kitschige) Neuauflage. Mir hat die Jackson Interpretation nie in vollem Umfang zugesagt. Aber bitte nicht im Fastfood-Format SERIE!
Gemäß Trailer sind da schon ein paar sehr ansprechende Umsetzungen dabei...
Die Würmer, die Prüfung der Bene Gesserit Hexe, die weniger überzeichneten Schutzschilde, Massenszenen, realistische Wüstenszenen, und und... ein positiver Vorbote bis jetzt. Nur ein Bruchteil von dem was wirklich zu sehen sein wird!
Jahrelang vor mir her geschoben…gestern gesehen, endlich! Ein erstaunlich hoher WTF-Level, der selbst hartnäckige Interpretations-Talente ins Wanken bringen sollte. Denn der Schlüssel zum Filmgenuß ist hier denkbar einfache: Humor! Und das sollte im Idealfall ein besonders schräger sein - eine gewisse Affinität zu Nonsens und Scheisse(!) der absurden Art. Helge Schneider, Kafka & Bunuel goes Arthouse! Ich liebe diesen Film.
Ein starkes Stück Kunst in den Augen weniger - ein starkes Stück Zeitverschwendung und Kopfschütteln in den Augen vieler.
Dupieux, der von sich behauptet seine Filme aus einer Stimmung heraus, aus Spaß und ohne geplanten, tierschürfenden Hintergrund „entstehen zu lassen“, hat hier bei ‚Wrong‘ wieder das Arbeitstier von der Leine gelassen. Regie, Drehbuch, Kamera, Edit, Musik…alles selbst gemacht - Respekt!
Handwerklich kann der Film noch einen Großteil des Publikums gewinnen, inhaltlich jedoch sollte sich nach etwa 15min bereits die Spreu vom Weizen getrennt haben. Und wer nach 30min bereits abschaltet hat alles richtig gemacht - denn der Kamm würde Euch im weiteren Verlauf nur noch weiter anschwellen und ein Platzregen voll Fragezeichen hätte Euch Wochen danach noch verfolgt :-)
Die verschiedenen Sequenzen und Figuren Dupieuxs sind in einen losen Rahmen gebettet, der sich sinnbildlich um Sinn, Normen und Leistung im gesellschaftlichen Wertekanon dreht.
Die offensichtliche Verweigerung einer Interpretationslinie, das Ausklammern jeglicher Ordnung und Verlässlichkeit, das unberechenbar Absurde als einzige feste Konstante lassen den Film jedoch eher in Richtung Undefinierbarkeit eines Dadaismus und zu Kafka tendieren, als zum klassischen Surrealismus.
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Leichte Spoiler:
Werte-Satire oder -Vertauschung:
>>Arbeit: Leistung/Karriere (Stress-Metapher Büro-Regen, Pflicht)
>>Karriereleiter: Büro/Angestellte=Regen/nass, Chefsessel u. -Büro: trocken
>>Familie: Familienplanung (blind- und paarungswütige Grinse-Emma)
>>Werte-Kodex: Tabu-Themen (das Leugnen heimlichen Joggens!)
>>Kommunikation: Nahezu alle Protagonisten reden aneinander vorbei.
>>Verlust: Ein Kind als Verlustbewältigung für ein verlorenes Tier!
>>Ausstieg: Der sinnsuchende Nachbar, Victors Family-Exit-Albtraum.
>>Gutmensch: Der ewige Umstreicher von Autos ("ich dachte es wäre besser...")
>>Das Nazi-Arschloch: Der herabsetzende Polizist des Typs "Machthaber"
>>Esoterik: Das Formelbuch zur richtigen Hunde-Kommunikation.
>>Außenwirkung: Große exotische Palme verwandelt sich zur kleinen gewöhnlichen Tanne, die an „sehr bedürftige“ Kinder gespendet wird…
Absurditäten:
>>Feuerwehr ist Brand im wahrsten Sinne des Wortes „scheissegal“!
>>Detektiv: „Nein, ein Foto brauch ich nicht…ich habe genug Informationen.“
>>Die Zeitfalle: es gibt keine vollen Stunden (60. Minute!)
>>Eine Kackwurst mit Bewusstsein und Erinnerung dient als Tat-Zeuge.
>>Alle mahnen eindringlich zum wichtigen Termin mit Mr. Chang!-
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Dupieux hatte sichtlich Spaß an diesen Sequenzen! Ich auch!
Für alle Unbelehrbaren und potentiellen Negativ-Bewerter hier mal zur Warnung:
Helge Schneider - Heute hab ich gute Laune :-)
https://www.youtube.com/watch?v=ouCgeapeJ_g&list=PLtd5NqRbQW0u8Y5Pij-LRsG6RLW8IXiTK
9.5/10
oje. Wie habe ich heute irgendwo auf youtube gelesen:
"Hype ist der kleine Tod, der die totale Enttäuschung bringt."
Ich hoffe das ganze Rumgekaspere im Vorfeld hat wenigstens diese eine Mal Substanz...
obwohl, bei Joker wurden (zumindest meine) Erwartungen übertroffen.
1. Wonach schmeckt deine Kindheit?
>>>Gras, Erde.
2. Mit welchem einzelnen Begriff ließe sich deine Pubertät am treffendsten beschreiben?
>>>Aufregung.
3. Welches Tier ist Ihnen am nächsten?
>>>Schafe und Knalldackel soweit das Auge reicht.
4. Welche Romanfigur hätten Sie gern als Reisebegleitung in ein fremdes Land?
>>>Charles Bukowski mag ich. Aber zum Reisen brauch ich keine Romanfigur.
5. Welches der Ihnen bekannten Bilder und Gemälde stellt für dich den Inbegriff von Glück dar?
>>>Banksy. Balloon Girl.
6. Welcher Song würde zu deinem größten Exzess im Hintergrund laufen?
>>>Der größte Exzess könnte nur im Tod enden. Ein Song wäre ohnehin zu wenig. Aber dabei sein müsste aktuell...
Sisters of Mercy "Floorshow".
7. Würdest du dich empören, wenn der Staat Fleisch rationieren würde und man es nur einmal die Woche kaufen könnte?
>>>Es würse eine staatliche Bevormundung bedeuten. Das würde ich nicht befürworten. Ein Umdenken in den Köpfen und aus eigenem Antrieb angestoßen werden. Totalitäre Maßnahmen sind kein nachhaltiger Lösungsansatz.
8. Wenn du eine dunkle Straße entlangläufst, hast du das Bedürfnis, in die beleuchteten Fenster zu schauen und die Biografien der Menschen zu erfinden, die du dort siehst?
>>>Nein. Ich hege keine "Bedürfnisse" in Bezug auf das Leben anderer.
9. Welchen Politiker Sie gern einer "qualvollen" Befragung unterziehen?
>>>Die Systemfrage wollte für alle Politiker eine qualvolle sein.
10. Würdest du dich trauen, mit einem fremden Menschen, der dich neugierig macht, einen Dirty Talk zu führen?
>>>Ja. Ein Dirty Talk (ohne die Konsequenz jemanden danach an der Backe zu haben) sollte die leichteste aller Maskeraden sein.
11. Was ist der peinlichste Anmachspruch, den du je zu hören bekommen hast?
>>>Gibt es nicht-peinliche "Anmachsprüche"? Interessant.
12. Welches Buch hättest du am liebsten selbst geschrieben?
>>>keine Ambition ein Buch geschrieben haben zu müssen.
13. Für welche Eigenschaft könntest du dich auf Anhieb in einen Menschen verlieben?
>>>Auf Anhieb und nur eine Eigenschaft?
Wohl gar nicht. Bin keine 17 mehr.
Mehrere Gespräche und Ereignisse bilden wohl besser ein Charakter-Paket ab, auf dass ich mich zuversichtlich einlassen würde.
Eitelkeit und Oberflächlichkeit sind jedenfalls immer todsichere Ausschlusskriterien.
14. Welche/n Künstler/in möchtest du zu Hause besuchen und warum?
>>>Die Häuser von Malern oder bildenden Künstlern sind immer einen Besuch wert. Interessiert hätte mich das Zuhause von Picasso oder Dali.
Empfehlenswert sind die besucherfreien Häuser des Künstlers Cesar Manrique!
15. Wessen Gedanken würdest du gern lesen können?
>>Jeweils von den gefährlichsten Personen in meinem Umfeld...
„Ich schwöre dir, wenn du vorhanden wärst, würde ich mich von dir scheiden lassen!“ Nur ein Zitat von dutzenden verbalen Peitschenhieben und Erniedrigungen, die sich zwei Eheleute in nur einer Nacht vor Zeugen um die Ohren knallen.
Vielleicht die wortgewaltigste Schlammschlacht der Filmgeschichte. Jedenfalls einer der am Besten gealterten SchwarzWeiss-Klassiker die ich kenne.
Taylor & Burton (auch ich Reallife ein Paar) spielen sich in dieser kontrastreichen Verfilmung eines Theaterstücks nahezu die Seele aus dem Leib. Wer selbst schon einmal Theater gespielt hat, kann nur ehrfürchtig erahnen welch gewaltige Skripte die beiden verinnerlichen mussten, um diese nicht enden wollenden verbalen Hasstiraden in immer wieder aufwogender Rage authentisch darzubieten. Böse Zungen behaupten, die beiden würden nichts weniger als sich selbst spielen in dieser Parade-Rolle des sich aufreibenden Ehepaares...
Ein spontan des Nachts bei benachbarten Eheleuten eingeladenes junges Pärchen wird Zeuge eines ehelichen Scharmützels, dass sich im Laufe der Nacht immer weiter zu einem Psycho-Krieg voller offener Rechnungen, geplatzer Träume, Enttäuschungen und Vorwürfe, Demütigungen und Verletzungen hoch eskaliert. Ein Kampf der Giganten unter dessen Räder die Beziehung beiden Youngsters schließlich selbst hinein gerät und unterzugehen droht. Ein Kriegsszenario infernalischen Ausmaßes, dass sich letztlich für alle erschöpften Beteiligten lediglich als reinigendes Gewitter entblößt.
So funktioniert Kammerspiel.
Ich habe Elizabeth Taylor nie besser gesehen als in dieser Rolle der giftspeienden, unberechenbaren und verzweifelnden Martha. Respekt auch an die deutsche Synchronisation ihrer Stimme (diesmal grandios gesprochen von Hannelore Schroth). Es ist auch in deutsch sehr gut nachvollziehbar warum Elizabeth Taylor für die Rolle einen Oscar erhielt. Der 2. Oscar in der besten weiblichen Nebenrolle für Sandy Dennis ist hier schon schwieriger. Ihre starken Parts der naiv-dämlichen jungen Ehefrau wurde in der deutschen Synchro weniger gut getroffen. Burton gibt Taylor gut Paroli, kommt meiner Meinung nach jedoch nicht an die unglaublich breite darstellerische Palette seiner (damaligen) Ehefrau ran. Hierzu gibt es jedoch bis heute auch genügend gegenläufige Meinungen, die Burton in diesem Duell die schauspielerische Krone verleihen würden.
Eine pechschwarze Abrechnung mit der spießbürgerlich biederen Scheinwelt eines Eheversprechens. Ein beissender Sarkasmus der für viele Lacher sorgt, die einem jedoch genauso oft in folgenden Augenblicken im Halse stecken bleiben. Die Aktualität des Zündstoffs von Schein und Sein, Lebenstraum und Realität, Erwartung und Enttäuschung ist bis in die heutige Gegenwart gegeben und kein bisschen verstaubt.
Eine Empfehlung für alle die sich wagemutig in eine Nacht der Irren und Wirren begeben wollen.
9/10
Ui, der Trailer verspricht wieder einen surreal grotesken Klamauk aus der Feder des kreativen Quentin Dupieux!
...ich würde es an seiner Stelle einfach gut sein lassen.
Jetzt hat er eh schon die Fanbase in 2 Fraktionen gespalten und nun wird weder der eine noch der andere Erzählstrang weitergeführt oder abgeschlossen!?
Brauchen wir noch ne 3. Fraktion und ne Geschichte ala "eigentlich ist alles gaaanz anders verlaufen..." ??
OMG... keine neuen Ideen außer Ripley zum 50. Mal wiederzubeleben?
Armselige Science-Fiction-Welt. Das Kuschen vor den gefürchteten Shitstorms wird zum ewigen Auf-der-Stelle-Treten...
Bedrückendes Drama um ein Serienkiller-Pärchen. In der Machart sowie in der voyeuristischen, passiv lauernden Darstellung hatte ich oft an 'Henry - Portrait of a serial Killer' denken müssen. Und das ist viel mehr Kompliment als Vorwurf!
Ben Young bereichert jedoch das Yoyeurismus-Thema noch um einen Psycho-Horror-Konflikt zwischen dem vermeintlich einträchtigen Killer-Pärchen - und dieser hat es in sich! Was die Hauptdarsteller(innen) hier abliefern, allen voran Emma Booth als gebrochene Partnerin des Psychopathen, ist Kino vom Feinsten. Großen Anteil an diesem gelungen Film-Erlebnis hat meiner Meinung nach Kameramann Michael McDermott. Die Qualität seiner Einstellungen, Zeitlupen, Kamerafahrten und Montagen sind wahrlich Kompositionen, die im Zusammenspiel mit Youngs Drehbuch ein harmonisches Ganzes ergeben.
Obwohl der Film (im Gegensatz zum genannten 'Henry...' keine expliziten Szenen zeigt, sind die Dinge die er andeutet unmissverständlich und sorgen für eine morbide, unheile Szenerie, die nicht jedem Mainstream Publikum gut bekommen wird.
Von allen dreien (Emma Booth, Ben Young sowie dem Kameramann McDermott) möchte ich künftig gerne mehr sehen!
8/10
Gestern nochmals in Ruhe gesichtet. Mein finales Urteil: Ein Feuerwerk, ein Spektakel und leider auch auf vielen Ebenen ein Desaster. Visuell, choreographisch und auch im Colorgrading spektakulär und äußerst ansprechend gelungen. Die gnadenlose Endlos-Action in der Intensität eines Dauergewitters trägt jedoch schon fast unfreiwillig komische Züge. Für meinen Geschmack ist das deutlich über das Ziel bzw. das Endzeit-Motiv hinausgeschossen - für viele Action-Enthusiasten allerdings genau aus diesem Grunde die volle Punktzahl wert. Die technische Umsetzung allein bekommt von mir satte 2 Zusatzpunkte - der Film selbst lediglich 4.
Was hat mir nicht gefallen? Unfreiwillige Komik und Unglaubwürdigkeit am laufenden Band, so dass Fury Road für mich als Vertreter der MadMax-Reihe nicht wirklich ernst zu nehmen ist.
- Dauergröhlende, hohle Befehlsempfänger
- Open-Air-Publikum, dass nur rum steht um Ansprachen zu bejubeln...
- Lachhafte "Wüstenstadt" im Ritterburg-Look ala Lego-Technik
- Sinnfreies Kettenzieh-Spektakel mit auf- und abschwebenden Bühnen (WTF?)
- Kindische Einfälle unter Comic-Niveau (riesige Schlagzeuge, Gitarristen!)
- Schöne Klamotten, weiße Kleidchen und Frisuren die niemals dirty werden!
- 5 lächerliche Instagram Honeys die für ein Foto-Shooting aufgestyled sind
- Eine vergeudete Charlize Theron mit dauerhaft frischem Make-Up
- hast Du eine Fahrzeug-Exlosion geshen kennste alle anderen 30...
- Leute und Fahrzeuge müssten im Arsch sein und aussehen wie scheisse...nada!
- Nicht nur dass alle Windschutzscheiben immer schön heil bleiben, nein...
- Autos und Scheiben sind dauersauber+dauerklar wie aus der Waschanlage
- Handlung und Inhalt: in 5 Sekunden komplett und ausführlich erzählt.
- Gründlich in die Hose gegangener Möchtegern-Feminismus-Anstrich
- Kein Wunder, dass nur Technik-Oscars vergeben werden konnten.
Unterm Strich, ein nettes Demo-Video für Special-Effects- und Cinematographic-Edits-Produktionsfirmen. Als Film einer Endzeit-Saga jedoch völlig unbrauchbar. Mir ist schleierhaft, wie nach diesem TamTam noch weitere Teile folgen können. Hier noch ein paar Schippen draufzulegen dürfte voraussichtlich in ein Kasperle-Theater für unter 6jährige resultieren...
4/10 für den Film
2/10 allein für die Technik
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6/10
Bis jetzt einer meiner 3 Lieblingsfilme des schlitzohrigen Luis Bunuel. Zeitweise verboten in Spanien und Italien zeigt Viridiana in zwei ineinander fließenden Erzählungen das Scheitern vereinfachender Lebenskonzepte (Frömmigkeit, Religiosität, naiv bevormundende Durchsetzung eigener moralischer Vorstellungen und Grundsätze) in einer Welt, die sich letztlich doch um einiges komplexer darstellt als befürchtet).
Gerade die Geschichte im 2. Segment des Films hat an Aktualität nichts eingebüßt. So wird hier unmissverständlich und in geradezu unerträglicher, schmerzlicher Weise Konzeptlosigkeit und Scheitern eines blindwütigen "Gutmenschentums" (leider mittlerweile ein Unwort rechtsextremer Argumentation) zur Schau gestellt. Das ist bissig und bis in die heutige Zeit ein kontroverses heißes Eisen.
Kritische Geister wie Bunuel würden sich jedoch damals wie heute anstelle einer Spaltung der Gesellschaft viel mehr einen kontroversen aber in erster Linie fruchtbaren Diskurs zu dieser Thematik wünschen.
Das entspricht in vollem Umfang meinem Verständnis jeglicher Art subversiver Kunstformen.
9.5/10
Björk in einem neuen Film zu sehen freut mich sehr.
Ihre Performance in 'Dancer in the Dark' war legendär.
1. In den letzten Jahren/Jahrzehnten wurden unglaublich viele Fantasy-Welten von unterschiedlichen Autoren erschaffen.Welche ist deine liebste?
>>> Tron. Legende. Der Wüstenplanet.
2. Kannst du dir eine eigene Welt erschaffen? Wie sähe diese aus?
>>>Nein. Ich erschaffe mir (noch) keine eignen Welten. Nur Freiraum.
3. Was hältst du eigentlich von Elfen, Orks und Halblingen? Wie ist dein Verhältnis zu Fantasy? (Falls dich das Thema überhaupt nicht interessiert, entschuldige ich mich für die obigen Fragen.^^)
>>>Mein literarisches Verhältnis zu diesen Welten ist besser als das filmische.
Jackson hat (meiner Meinung nach) Mittelerde und vor allem die Orks nicht gut getroffen. Die dauer-joggenden Urukay waren sogar ein Super-Highlight unfreiwilliger Komik...
4. Was für einen Computer besitzt du, welches Betriebssystem hat er und bist du zufrieden damit?
>>>Apple MacBook Pro. Super zufrieden.
5. Glaubst du, dass Laptops in der Allgemeinheit schleichend durch Smartphones und Tablets ersetzt werden?
>>>im Privaten Gebrauch ja. Als Arbeitsmittel definitiv nein.
6. Wie stehst du zu Twitter, Instagram und Co.?
>>>stehe stabil. Nutze viele Plattformen, aber nicht im Ausflipp-Modus.
Zu beobachten ist in den letzten Jahren jedoch zunehmend eine Verschlechterung von Authentizität und Qualität der Inhalte. Es wird geposed und angegeben das die Schwarte kracht... Wir hinterlassen späteren Zivilisation ein beeindruckendes Dokument kollektiver Verblödung.
7. Auf welchen sozialen Netzwerken bist du unterwegs?
>>>Auf allen.
8. Welches Youtube-Video würdest du gern hier und jetzt mal empfehlen?
>>>Alle Videos die zeigen wie Du Dir selbst helfen kannst. Witzig sind auch die vielen Life-Hack Videos.
9. Fühlst du dich eher jung oder alt?
>>>zum Glück keines von beiden :-)
10. Würden andere dich eher jünger oder älter einschätzen?
>>>jünger. Da sind sich seltsamerweise viele einig...
11. Wie ist dein Verhältnis zum gegenwärtigen Wetter?
>>>ich liebe abwechslungsreiches Wetter. ich liebe unser Privileg 4 Jahreszeiten pro Jahr zu erleben. Ich hasse Hitze.
12. Was tust du gegen die jährliche Mückeninvasion?
>>>schon wieder die Frage? Immer noch: Fliegennetz an die Fenster - aus die Maus.
13. Wie viele Mückenstiche hast du im Moment?
>>>keinen.
14. Mit welcher Art Mensch lohnt es sich für dich zu diskutieren?
>>>mit allen. Voraussetzung sie verstehen was eine ergebnisoffene Debatte bedeutet und lassen sich darauf ein. Ich muss generell akzeptieren bzw. in Erwägung ziehen können, dass mein Gegenüber theoretisch Recht haben könnte.
15. Über welche Themen redest du gern?
>>>Über das Leben, Kunst, Filme, Musik, Gesellschaft.
16. Welches Wort hat den besten Klang?
>>>Wahwah
17. Hast du jemals Tagebuch geschrieben oder tust es noch?
>>>Gedichte ja. Tagebuch nein.
18. Jemand gibt dir ein Notizbuch und sagt, du sollst es füllen, egal, mit was.
>>>Gesammelte eigene Texte und Ansichten. Es käme jedoch stark auf diesen "jemand" an, ob er es auch wieder zurück bekäme! :-)
19. Welche Zeitschriften hast du mit 14 gelesen?
>>>Amiga Special, Spiegel (geliehen), MetalHammer, RockHard
20. Wie alt warst du, als du feststelltest, dass du nun erwachsen bist? Und wie hast du das festgestellt?
>>>hatte niemals bewusst eine "nun bin ich erwachsen" Gedanken...
Solide Handwerkskunst. Nolan liefert für seine vielen Fans. Persönlich ist diese Art Bombast-Action ala James-Bond & Co. nicht meine Welt. Hier deswegen radikal abzuwerten, halte ich nicht für fair. Drehbuch, Score und Schauspiel bewegen sich auf gewohntem Blockbuster-Niveau und sind in ihrer Summe weit entfernt von dem (inflationär verwendeten) Begriff "Meisterwerk".
Visuell zieht Nolans Cinematigrapher Hoyte Van Hoytema wieder mal alle Register! Erst Van Hoytema hievt 'Tenet' cineastisch auf höhere Level. Es wurde das best- und größtmögliche Analog Format 70mm eingesetzt - nahezu komplett auf den hochwertigen IMAX Schwergewicht-Kameras gedreht - in einer 8K Auflösung digital transferiert, um dann mit 4K im digital finishing bearbeitet zu werden. Das Resultat ist fantastisch. Tiefe und Perspektive der großformatigen Aufnahmen, wie auch des sehr authentisch analogen Kodak-Looks sind eine Augenweide. Allein dafür gebührt es 1.5 Extra-Punkte für Technik.
So sehe ich die Stärken von 'Tenet' deutlich in der Machart und sehr viel weniger in der Inszenierung.
Es geht gewohnt Nolan-typisch dramatisch und aufgeregt zu Werke. Die Story halte ich nicht für komplex, allerdings auch nicht für derart "meisterhaft", als wie sie von vielen nach der ersten Sichtung hoch gejazzt wurde...
Ich scheine wohl kein enthusiastischer Nolan-Hooligan zu sein.
Die beiden Werke von ihm, die mich wirklich überzeugt hatten waren 'Memento' und 'Dark Knight'.
Dort wo offensichtlich Hauptdarsteller mehr aus dem Skript herausholten, als von Nolan vorgesehen...
7,5/10
Das Gespenst der Freiheit.
Bunuels vorletzter Film aus dem Jahre 1974. Im Alter von 74 Jahren veröffentlicht Bunuel ein Werk, das radikaler und provokanter daher kommt als die allermeisten Arbeiten junger aufstrebender Wilder. Bunuel denkt gar nicht daran gegen Ende seiner Karriere quietschend auf die Bremsen zu gehen oder gar Aufzuhören der juckende Pickel am Bürgerlichen Arsch zu sein…
Ohne Handlung oder klassische Erzählstruktur nimmt Bunuel sein Publikum an die Hand, um gemeinsam im trügerischen Meer gesellschaftlicher Normalität in eine Handvoll surrealer Wellen (sprich Episoden) zu springen, die zumindest bei Manchen für eine geistige Erfrischung sorgen mögen.
Was ist Freiheit? Was hat es mit der Parole "Es leben die Ketten“ auf sich? Was ist pervers? Das Leben welchen Geschöpfs ist lebenswert (heute hoch aktuell)? Was ist Etikette? Was ist tabu? Was ist Verführung Minderjähriger? Was bedeuten die gezeigten Tier-Metaphern? Was ist Moral? Ein Shitstorm dessen Anlass „erst den Mund aufmachen darf, wenn es gefragt wird“? Wen oder was verurteilen wir als vermeintlich aufgeklärtes Publikum selbst voreilig als „pädophil“ oder „Inzest“? Warum bezeichnen wir die Umkehrung fiktiver Normen als absurd? Warum lassen sich einige Sequenzen erst deuten, nachdem unsere Sinne ab der 5. Sichtung geschärft wurden?
Nur eine Auswahl von Fragen, die Bunuel uns im hohen Alter (aber hellwach) um die Ohren watscht!
Anders als zornig radikale Gesellschaftskritiker wie Godard (mit oftmals schwer zugänglichen Werken) beherrscht Bunuel die Raffinesse, des vorgeblichen Sinngehalts. Der angewandte Surrealismus entpuppt sich dem denk-offenen Publikum lediglich als Türöffner einer Gedankenwelt in der es ohne eigene Hirn-Tätigkeit keinen Zentimeter mehr vorwärts geht…
Ein denkfaules Publikum wird lediglich Klamauk oder Unsinn, bestenfalls jedoch eine bloße Umkehrung herrschender Gewohnheiten und Normen erkennen. Um jedoch Bunuels tiefe Verachtung und beißenden Spott gegenüber der selbsternannten gesellschaftlichen Norm frei zu pinseln, bedarf es erst eines selbständigen Übernehmens des überreichten Fadens, um anhand eigener Gedanken auf den Pfaden Bunuels zu wandeln... Bis dahin scheint vieles nur harmlose Satire - freundlich und nett...
Die Deutung/Analyse der Episoden dieses Meisterwerks verhält sich in etwa ähnlich ambivalent wie ein Besuch eines Museums der Modernen Künste. Der eine erkennt ein Nichts ohne Sinn - der andere ein Meer voller Denkanstöße und Inspiration.
Ein wohl nicht ganz zufälliges Zitat, des surreal diagnostizierenden Arztes, der dem Patienten eine Operation (rein zwecks der Neugierde) empfiehlt:
„ich würde sagen, wir machen mal ein Knopfloch weit auf…nur um mal kurz reinzuschauen!“
Dieser Satz scheint Programm bei Bunuel, der uns in seinen Szenen stets die Wahl und dennoch stets allein lässt:
Die Tiefe des Einblicks bestimmen wir als Publikum selbst.
Nur mal schauen, oder sehen.
Raffiniertes Spätwerk eines verschmitzten Bunuels, dass Surrealismus lediglich als äußere Hülle der Freundlichkeit einsetzt, um nicht beleidigend zu wirken... :-)
Den Denkfaulen und der Schwarmintelligenz bleibt tiefgründiger Spott und Hohn einer intellektuellen Wundertüte weitgehend verborgen.
9.5/10
Lars von Trier halte ich für einen der ganz großen Autorenfilmer der Gegenwart. Sein offener Umgang mit seinen psychischen Leiden und Depressionen verleitet viele seiner Kritiker, von Triers Depression dankend als rhetorischen Pappkamerad aufzustellen und bequem in direktem Kontext zu jedem seiner Werke zu setzen. Das wird dem komplexen und vielseitigem Schaffen des Meisters in keinster Weise gerecht.
Lars von Trier ordne ich künstlerisch irgendwo zwischen Dadaismus und Expressionismus ein. Die direkte und maximal mögliche Provokation bzw. der unbedingte Tabubruch ist somit eher Programm und Kunststil als logisches Symptom einer "psychischen Störung".
Die rohe Wucht vieler Szenen seiner Werke bereitet wohl deshalb so viel Bauchschmerz und Wehklagen, weil jegliche empathische Fürsorge des Künstlers für Befindlichkeiten seines Publikums schlicht verweigert wird. Ein Hammer schwingt hier direkt und ohne Vorwarnung in die Fresse, wo anderswo noch abgebremst (sprich abgeblendet, geschnitten) wird...
schlimmer noch: es interessiert keinen.
Sex und Gewalt in roher Urform finden einfach statt...beiläufig, ohne Deckblatt und frei von Wertung und emotionaler Ausschmückung.
Das mag gerne den Anschein einer unangebrachten (permanenten) Menschenfeindlichkeit haben, entspricht jedoch mehr als einem lieb ist den vorherrschenden Zuständen in Natur und Kosmos. Der Tod als Teil des Kreislaufs. Wo selbst eine sterbende Galaxie dem Auge Gottes keine Träne entlockt.
Kino ohne Mutti und ohne Hilfestellung für tabuisierte Mitläufer einer scheinheiligen Mainstream-Gesellschaft.
"Es gibt keine Kunst ohne Liebe" (Zitat Bruno Ganz aus "The House that Jack built")
Das ist wahr, denn Jacks kunstvolles Haus ist letztendlich aus Leichenteilen und nicht aus Ziegel fertiggestellt worden und dennoch mit Liebe und Hingabe...
do as best as you can.
Handwerklich schätze ich diesen Regisseur sehr. Persönlich komme ich jedoch mit seiner offensichtlichen Arschlochhaftigkeit in keinster Weise klar. Eine streitbare Figur der Filmgeschichte.
Interessant finde ich jedoch die (mir) immer wieder mal in die Quere kommende Argumentation, Polanskis "Mieter-Trilogie" (Ekel, Der Mieter, Rosemary’s Baby) würde feministische Standpunkte vertreten.
Das halte ich für eine äußerst optimistische Interpretation. Persönlich tendiere ich eher zur Auslegung, dass hier vielmehr eine Unterwerfung zu bzw. Anpassung an systemische Mechanismen zu beobachten ist. Wenn hier in Bezug auf die Vorgänge der Trilogie die Begriff "Auflehnung" oder "Selbstbestimmung" genannt werden wollten, dann wohl viel mehr im Kontext des Scheiterns eben solcher...
Zudem habe ich ein generelles Problem, Polanski wohlwollend politischen Feminismus zu unterstellen...
einem Macho, der selbst gegenüber Anwälten seiner Vergewaltigungsopfer nicht einmal Reue vorspielt („Larry, wenn Sie sie nackt gesehen hätten, hätten Sie sie auch ficken wollen“)...
Nein, ein wie auch immer abgeleiteter Feminismus ala Polanski kann für mich nur als Ironie gekennzeichneter Essay Sinn machen...
Bemerkenswertes Techno-Märchen durch die LSD-Brille betrachtet. Die wunderbare Alternative Performerin Silvia Calderoni in der Rolle des mysteriösen Findelkindes alias Kaspar Hauser in Co-Operation mit schrägsten Vögeln in einer unwirklichen Schwarzweiß-Szenerie liefern für ein geneigtes Arthouse-Publikum ein Klamauk-Spektakel ab, das Laune macht.
Hier eine leichte Kostprobe:
https://www.youtube.com/watch?v=2ZHyPlXoRTQ
Ist die Szene zu stark, bist Du zu schwach ...(für den Film) :o)
Auch Techno- oder Helge-Schneider Fans könnten eine Sicht riskieren.
Onkel Franz und Konsorten sollten allerdings gewarnt sein.
Der gebotene WTF-Level mag für manch Neugierige durchaus ausreichen, bereits nach 7 min. abzuschalten ;-)
Und ja, ich spreche es aus:
Ich werte diesen Film als zeitgenössische Kunst!
Kein Film im herkömmlichen Sinne - mehr eine surreale Bild/Ton-Performance, wie sie ohne weiteres im Museum of Modern Art in Dauerschleife laufen könnte.
Ein moderner Klassiker der absurden Kunst aus Italien.
8.5/10
Das scheint eine heftige Action-Ansage zu werden. Sehr schön. Den Kinos täten ein paar starke starke Filme wieder richtig gut!
1. Würdest du lieber in einem schönen Haus wohnen mit Blick auf eine Müllhalde oder in einem hässlichen Haus mit Blick auf das Meer?
>>>das hässliche Haus. Den Zustand meines Hauses kann ich zumindest selbst ändern :-)
2. Sortierst du deine Socken und findest so immer gleich ein passendes Paar oder fliegt bei dir alles in der Schublade herum?
>>>haha, das hab ich mir von Einstein abgeschaut. habe nur 3 Typen Socken, aber die in rauhen Mengen. Sortierproblem gelöst :-)
3. Was glaubst du: Leben wir in einer gut gebildeten Gesellschaft? Wie viel Wert hat Bildung und Wissen für den Großteil der Bevölkerung?
>>> Im Vergleich zu früher hat die Bildung und das Allgemeinwissen zugenommen. Wissen und Information sind heute sehr schnell und kostenlos abrufbar. Da braucht niemand mehr eine 30teilige Lexikon-Sammlung mehr... Allerdings bewegt sich der Glaube an Mythen, Lügen, Verschwörungen etc. durch virale Verfügbarkeit ebenso konträr wieder in Richtung Mittelalter...
4. Wenn du eine Partei gründen wolltest, welche Ausrichtung hätte diese und was wären ihre Hauptanliegen?
>>>Die Systemfrage ist der eigentliche heisse Brei, um den alle feige drum rum tanzen... die Parteien stellen lediglich EINE Spielfigur auf dem Schachbrett dar...
die Frage ist wohl nicht WIE wir Schachspielen wollen, sondern OB überhaupt...
5. Welcher Schauspieler sollte deiner Meinung nach Donald Trump in einem Film über dessen Amtszeit spielen?
>>>Stellan Skarsgård. Er hat schon in Nymphomaniac überzeugend ein kleines Arschloch gespielt...
6. Kennst du einen Corona-Leugner? Wenn ja: Wie handhabst du den Umgang mit ihm?
>>>Filterblasen haben quasi die Debattenkultur vollends zerstört. Ergebnisoffene Diskussionen kontroverser Standpunkte sind kaum mehr möglich. Meinungsfaschismus wird eine ideales Saatgut für die Renaissance totalitärer Regierungsformen. "Der Corona-Leugner" steht nur sinnbildlich für eine hysterische Dafür-oder-Dagegen Mentalität eines digitalen Tribalismus... Keinen "Umgang" damit zu pflegen, halte ich für sinnvoll für eine maximale Minderung von Zeitverschwendung.
7. Welches Lied passt am besten auf deine derzeitige persönliche Situation?
>>>Der Drive des Aufbruchs in den 90ern... Techno Revolution :-))
Zombie Nation "Kernkraft 400" (DJ Gius Mix).
8. Wie stehst du dazu, Obdachlosen in der Einkaufsstraße Geld zu geben? Tust du es? Wie oft?
>>>Ja. Das gehört dazu. Sporadisch.
9. Welche drei Dinge unterscheiden dich am meisten von deinem Ich von vor zehn Jahren?
>>>Gelassenheit. Erfahrung. (hoffentlich) Intellekt.
10. Welche Kräfte hättest du, wenn du ein Superheld wärst?
>>>Alle Sprachen verstehen können. Fliegen.
11. Lieferservice, Restaurant oder lieber selbst kochen?
>>>Selbst u. Restaurant.
12. Glaubst du, du bist ein überwiegend moralischer/gerechter Mensch? Was denkst du: Wo hört bei dir die Gerechtigkeit auf?
>>>Ich bin gegen Unrecht und Arschlochhaftigkeit. Neutrale Gerechtigkeit werde ich wohl kaum abbilden können... wer kann das schon?
13. Retro-Einrichtung, Ikea, egal oder irgendwas anderes typisch für deinen Stil?
>>>Bruce Lee: "Best Style is to have no style".
14. Reiserückkehrer werden derzeit oftmals stigmatisiert aufgrund von Corona: Warst du diesen Sommer im Urlaub?
>>>Ja war ich. Wer gefährdet sich und andere mehr?
Derjenige der sich in den Bergen bewegt oder auf seinem Strandtuch sitzt... oder die "Daheimbleiber" die jeden Tag mehrere Stunden in der U-Bahn oder Arbeit verbringen?
Einfach mal weniger Fingerzeigen, Anklagen, Stigmatisieren...
"Reiserückkehrer" trifft auch nicht selten eine Neiddebatte, die als "Sorge" verkleidet längst gespitzte Giftpfeile rechtfertigt...
15. Bist du eigentlich eher der Home Office-Typ (wenn das überhaupt möglich ist) oder gehst zu zum Arbeiten doch lieber raus?
>>>kein Psycho-Problem mit Home-Office. Mir gehts draussen und daheim gut.
16. Magst du Menschen mehr, mit denen du aneinandergeraten kannst oder ist dir Harmonie im Umgang mit Anderen lieber?
>>>langfristig hätte ich eher mit harmonischen Grinse-Gestalten ein Problem. Maskerade ist für mich nicht da wahre Leben.
17. Was tust du gegen Mücken?
>>>Fliegengitter montieren und Spinnen leben lassen :-)
18. Welchen Tee magst du am liebsten?
>>>Schwierig. Melisse, Hagebutte, Earl Grey.
19. Was hast du die letzten zwei Monate über so getan, was du uns erzählen möchtest?
>>>Einiges. Kein Erzählbedarf.
20. Haben dir die Dienstagsfragen gefehlt?
>>>Manche Antworten waren ganz witzig zu lesen. ja.
Ein Film der viel wagt und viel gewinnt. Aritz Morenos Spielfilmdebut setzt deutliche Duftmarken (im wahrsten Sinne des Wortes). Groteske Schicksale aus Geschichten in Geschichten deren Protagonisten immer weitere Geschichten mit Geschichten erzählenden Protagonisten in deren Geschichten einkippen... Ein unwirklich flimmerndes Ratespiel um Wahnsinn, Realität, Wahrheit und Perspektivwechsel - eingebettet in bizarren Szenerien von faszinierender Schönheit und gleichzeitig roher Drastik.
Kameramann Javi Agirre Erauso empfiehlt sich als wahrer Virtuose des weiten Blickwinkels und der Perspektivwechsel - seine rollierenden Weitwinkelübergänge spektakulär und treffendsten wohl mit der drogenschwangeren Redensart "einen Film schieben" umschrieben... Die Set-Fotografie wie auch das finale Color-Grading vollenden den Film zu einem visuellen Augenschmaus. Fans unwirklicher Farb- und Stilgebung und grau-bunter Traum-Sümpfe (siehe Roy Anderssons Ausnahmewerke 'Songs from the Second Floor' oder 'Das jüngste Gewitter') könnten hieran ihre Freude haben.
Trotz optimaler Voraussetzungen in Sachen Optik und Schauspiel (grandios wie immer Luis Tosar in mehreren Rollen, aber auch Pilar Castro als Helga), möchte ich vor einem voreiligen Kinobesuch warnen. Je nach erzählter Episode, liebt es Moreno seine drastischen Ideen nicht nur anzudeuten, sondern in so mancher Szene auch in sehr drastischen Bildern zu zeigen. Da ist für zarte Gemüter schnell Schicht im Schacht. Heute sind von 11 Kinobesuchern 3 Leute vorzeitig (nach 15 bzw.25min) aus der Vorführung raus...
Wer mit Lanthimos 'Dogtooth' was anfangen konnte, sollte hier durchaus einen Gang ins Kino erwägen.
Grandioses Filmdebut.
9/10