daOnki - Kommentare
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Alle Kommentare von daOnki
Bemerkenswertes Techno-Märchen durch die LSD-Brille betrachtet. Die wunderbare Alternative Performerin Silvia Calderoni in der Rolle des mysteriösen Findelkindes alias Kaspar Hauser in Co-Operation mit schrägsten Vögeln in einer unwirklichen Schwarzweiß-Szenerie liefern für ein geneigtes Arthouse-Publikum ein Klamauk-Spektakel ab, das Laune macht.
Hier eine leichte Kostprobe:
https://www.youtube.com/watch?v=2ZHyPlXoRTQ
Ist die Szene zu stark, bist Du zu schwach ...(für den Film) :o)
Auch Techno- oder Helge-Schneider Fans könnten eine Sicht riskieren.
Onkel Franz und Konsorten sollten allerdings gewarnt sein.
Der gebotene WTF-Level mag für manch Neugierige durchaus ausreichen, bereits nach 7 min. abzuschalten ;-)
Und ja, ich spreche es aus:
Ich werte diesen Film als zeitgenössische Kunst!
Kein Film im herkömmlichen Sinne - mehr eine surreale Bild/Ton-Performance, wie sie ohne weiteres im Museum of Modern Art in Dauerschleife laufen könnte.
Ein moderner Klassiker der absurden Kunst aus Italien.
8.5/10
Das scheint eine heftige Action-Ansage zu werden. Sehr schön. Den Kinos täten ein paar starke starke Filme wieder richtig gut!
1. Würdest du lieber in einem schönen Haus wohnen mit Blick auf eine Müllhalde oder in einem hässlichen Haus mit Blick auf das Meer?
>>>das hässliche Haus. Den Zustand meines Hauses kann ich zumindest selbst ändern :-)
2. Sortierst du deine Socken und findest so immer gleich ein passendes Paar oder fliegt bei dir alles in der Schublade herum?
>>>haha, das hab ich mir von Einstein abgeschaut. habe nur 3 Typen Socken, aber die in rauhen Mengen. Sortierproblem gelöst :-)
3. Was glaubst du: Leben wir in einer gut gebildeten Gesellschaft? Wie viel Wert hat Bildung und Wissen für den Großteil der Bevölkerung?
>>> Im Vergleich zu früher hat die Bildung und das Allgemeinwissen zugenommen. Wissen und Information sind heute sehr schnell und kostenlos abrufbar. Da braucht niemand mehr eine 30teilige Lexikon-Sammlung mehr... Allerdings bewegt sich der Glaube an Mythen, Lügen, Verschwörungen etc. durch virale Verfügbarkeit ebenso konträr wieder in Richtung Mittelalter...
4. Wenn du eine Partei gründen wolltest, welche Ausrichtung hätte diese und was wären ihre Hauptanliegen?
>>>Die Systemfrage ist der eigentliche heisse Brei, um den alle feige drum rum tanzen... die Parteien stellen lediglich EINE Spielfigur auf dem Schachbrett dar...
die Frage ist wohl nicht WIE wir Schachspielen wollen, sondern OB überhaupt...
5. Welcher Schauspieler sollte deiner Meinung nach Donald Trump in einem Film über dessen Amtszeit spielen?
>>>Stellan Skarsgård. Er hat schon in Nymphomaniac überzeugend ein kleines Arschloch gespielt...
6. Kennst du einen Corona-Leugner? Wenn ja: Wie handhabst du den Umgang mit ihm?
>>>Filterblasen haben quasi die Debattenkultur vollends zerstört. Ergebnisoffene Diskussionen kontroverser Standpunkte sind kaum mehr möglich. Meinungsfaschismus wird eine ideales Saatgut für die Renaissance totalitärer Regierungsformen. "Der Corona-Leugner" steht nur sinnbildlich für eine hysterische Dafür-oder-Dagegen Mentalität eines digitalen Tribalismus... Keinen "Umgang" damit zu pflegen, halte ich für sinnvoll für eine maximale Minderung von Zeitverschwendung.
7. Welches Lied passt am besten auf deine derzeitige persönliche Situation?
>>>Der Drive des Aufbruchs in den 90ern... Techno Revolution :-))
Zombie Nation "Kernkraft 400" (DJ Gius Mix).
8. Wie stehst du dazu, Obdachlosen in der Einkaufsstraße Geld zu geben? Tust du es? Wie oft?
>>>Ja. Das gehört dazu. Sporadisch.
9. Welche drei Dinge unterscheiden dich am meisten von deinem Ich von vor zehn Jahren?
>>>Gelassenheit. Erfahrung. (hoffentlich) Intellekt.
10. Welche Kräfte hättest du, wenn du ein Superheld wärst?
>>>Alle Sprachen verstehen können. Fliegen.
11. Lieferservice, Restaurant oder lieber selbst kochen?
>>>Selbst u. Restaurant.
12. Glaubst du, du bist ein überwiegend moralischer/gerechter Mensch? Was denkst du: Wo hört bei dir die Gerechtigkeit auf?
>>>Ich bin gegen Unrecht und Arschlochhaftigkeit. Neutrale Gerechtigkeit werde ich wohl kaum abbilden können... wer kann das schon?
13. Retro-Einrichtung, Ikea, egal oder irgendwas anderes typisch für deinen Stil?
>>>Bruce Lee: "Best Style is to have no style".
14. Reiserückkehrer werden derzeit oftmals stigmatisiert aufgrund von Corona: Warst du diesen Sommer im Urlaub?
>>>Ja war ich. Wer gefährdet sich und andere mehr?
Derjenige der sich in den Bergen bewegt oder auf seinem Strandtuch sitzt... oder die "Daheimbleiber" die jeden Tag mehrere Stunden in der U-Bahn oder Arbeit verbringen?
Einfach mal weniger Fingerzeigen, Anklagen, Stigmatisieren...
"Reiserückkehrer" trifft auch nicht selten eine Neiddebatte, die als "Sorge" verkleidet längst gespitzte Giftpfeile rechtfertigt...
15. Bist du eigentlich eher der Home Office-Typ (wenn das überhaupt möglich ist) oder gehst zu zum Arbeiten doch lieber raus?
>>>kein Psycho-Problem mit Home-Office. Mir gehts draussen und daheim gut.
16. Magst du Menschen mehr, mit denen du aneinandergeraten kannst oder ist dir Harmonie im Umgang mit Anderen lieber?
>>>langfristig hätte ich eher mit harmonischen Grinse-Gestalten ein Problem. Maskerade ist für mich nicht da wahre Leben.
17. Was tust du gegen Mücken?
>>>Fliegengitter montieren und Spinnen leben lassen :-)
18. Welchen Tee magst du am liebsten?
>>>Schwierig. Melisse, Hagebutte, Earl Grey.
19. Was hast du die letzten zwei Monate über so getan, was du uns erzählen möchtest?
>>>Einiges. Kein Erzählbedarf.
20. Haben dir die Dienstagsfragen gefehlt?
>>>Manche Antworten waren ganz witzig zu lesen. ja.
Ein Film der viel wagt und viel gewinnt. Aritz Morenos Spielfilmdebut setzt deutliche Duftmarken (im wahrsten Sinne des Wortes). Groteske Schicksale aus Geschichten in Geschichten deren Protagonisten immer weitere Geschichten mit Geschichten erzählenden Protagonisten in deren Geschichten einkippen... Ein unwirklich flimmerndes Ratespiel um Wahnsinn, Realität, Wahrheit und Perspektivwechsel - eingebettet in bizarren Szenerien von faszinierender Schönheit und gleichzeitig roher Drastik.
Kameramann Javi Agirre Erauso empfiehlt sich als wahrer Virtuose des weiten Blickwinkels und der Perspektivwechsel - seine rollierenden Weitwinkelübergänge spektakulär und treffendsten wohl mit der drogenschwangeren Redensart "einen Film schieben" umschrieben... Die Set-Fotografie wie auch das finale Color-Grading vollenden den Film zu einem visuellen Augenschmaus. Fans unwirklicher Farb- und Stilgebung und grau-bunter Traum-Sümpfe (siehe Roy Anderssons Ausnahmewerke 'Songs from the Second Floor' oder 'Das jüngste Gewitter') könnten hieran ihre Freude haben.
Trotz optimaler Voraussetzungen in Sachen Optik und Schauspiel (grandios wie immer Luis Tosar in mehreren Rollen, aber auch Pilar Castro als Helga), möchte ich vor einem voreiligen Kinobesuch warnen. Je nach erzählter Episode, liebt es Moreno seine drastischen Ideen nicht nur anzudeuten, sondern in so mancher Szene auch in sehr drastischen Bildern zu zeigen. Da ist für zarte Gemüter schnell Schicht im Schacht. Heute sind von 11 Kinobesuchern 3 Leute vorzeitig (nach 15 bzw.25min) aus der Vorführung raus...
Wer mit Lanthimos 'Dogtooth' was anfangen konnte, sollte hier durchaus einen Gang ins Kino erwägen.
Grandioses Filmdebut.
9/10
Gute Idee und großer Aufwand! Danke!
Bin erschüttert wieviel Dumpfbacken-Kram sich teilweise unter diesen Chart-Breakern tummelt...
Pattinson ist wandlungsfähig und kann was, das hat er bereits in 'The Lighthouse' bewiesen. Dieser Teaser sieht schon mal gierig aus. Düstere Atmosphäre und so wie es aussieht endlich ein Batman Der nicht wie ein Plastik-Schrank aussieht und meiner Meinung nach besser in die dreckige Gotham Szenerie passt...
Der Trailer zieht gut an für diese Art von Action-Blockbuster.
Und obwohl ich mir selten solche Action-Reisser im Kino ansehe, werde ich mir diesmal definitiv eine Karte besorgen. Mein politisches Statement gegen das fucking Business-Modell von Disney.
Und ich hoffe, den Trailer-Seitenhieb "ONLY IN THEATERS" verstehen auch viele andere als Ansage.
Einer der vielen Klassiker des Film Noir Veterans Anthony Mann.
Heute (72 Jahre später!) noch immer eine spannende und visuell ansprechend inszenierte Crime-Story. Starke Dialoge, gutes Schauspiel.
Schöner Zeitvertreib bei Regenwetter :-)
8/10
Leider kenne ich von De Heer nur diesen einen Film 'Bad Boy Bubby'. Der ist jedoch ein Highlight. Empfehlenswert für alle die gerne auch mal in die schmutzigen Seitengassen fernab vom Mainstream abbiegen. Visuell und schauspielerisch sehr ansprechend umgesetzt, erzählt der Film mit skurrilem Humor und einem sozialkritischen Achselzucken die Geschichte einer Sozialisierung eines Menschen in einem dreckigen Loch und von dort heraus in die vermeintlich normale Welt. Die stets wertungsfreie Darstellung der Vorgänge gibt Raum für eigene kritische Betrachtungsweisen.
Ein spezielles aber starkes Werk, das auf jeden Fall eine Sichtung verdient.
Trotzdem eine Warnung an empfindliche Gemüter sowie die OMG-Kranke-Scheisse-Fraktion. Der WTF-Level ist nicht hoch, aber ausreichend. Spart Euch den Film sowie eine anschließende Negativ-Bewertung.
Das hat 'Bad Boy Bubby' definitiv nicht verdient.
8/10
Der Bruder von Ridley Scott schuf Anfang der 80er mit 'The Hunger" den visuellen Blade Runner des Vampirfilms!
Sicher einer unterbewertesten Filme überhaupt. Seiner Zeit weit voraus, beeindrucken noch heute (fast 40 Jahre später) Bilder und Schauspiel dieses zeitlosen Kunstwerks als wäre die Zeit stehen geblieben.
Göttlich: Bowie, Serandon, Denueve.
Vorsicht: wer mit Arthouse, Interpretationsoffenheit oder gar Film als darstellende Kunst wenig anfangen kann... Finger weg.
Das gibt nur Unverständnis, Langeweile-Reklamationen und grotesk schlechte Bewertungen.
9/10
Dass ist ohne Zweifel eine harte Drohung...
Bis heute (27 Jahre später) noch immer DER Serienkiller Film überhaupt.
Die Kameraführung ist nicht "Entertainment-like" und vermittelt stets das Gefühl, Henry wirklich zu begleiten und mit ihm ein paar Tage zu verbringen.
Wir bekommen die Szenen wertungsfrei und Empathie neutral serviert. Der Begriff Dokumentation wäre sogar noch untertrieben....
Die subtile Wucht des Films nährt sich vor allem aus seinem konsequent bis zum Ende dargestellten Nihilismus.
Es gibt keinen angebotenen Strohhalm, an dem sich das Publikum klammern könnte... Keine Ursachen, Keine Motive, keine Lösungsansätze, keine Gerechtigkeit, kein Happyend. Nur die rohe unkommentierte Kraft eines urigen Instinkts, dass Leben anderer nach Gutdünken zu beenden...
Wer Henry auf den Sack geht wird abgemurkst, schnell und beiläufig...wie etwa Stechmücken die vom Arm geklatscht werden. Emotionslos, hemmungslos, routiniert.
Dieser Film gewährt uns einen echten Scheissegal-Einblick in den Alltag eines grimmigen, emotionslosen und soziophatischen Mannes, der kein Freund langer Diskussionen und Geduldsfäden ist - für den Mord und Totschlag zu den belanglosen Dingen des Alltags zählen.
Der Film nimmt ähnlich wie die beiden Maniacs eine Sonderstellung ein. Er unternimmt keinerlei Versuche zu gefallen oder nach Gesetzen des Films zu funktionieren (Spannung, Drehbuch, Storytelling, Timing)...
Er zeigt die Scheisse wie sie ist - No Filter, No Lie!
Und das ist zuweilen (für zartbesaitete) schwer erträglich.
Eine Empfehlung für Interessierte, die diesen zeitlosen Klassiker noch nicht kennen.
8/10
Ouh, Kribskraps...
Viele gute und diskussionswürdige Themen in diesem Posting. Nur befürchte ich dass diese in einen einzigen Monster-Beitrag gepresst wohl in eine Nicht-Diskussion verpuffen werden...
Gerade das Phänomen der fragwürdigen Deutungshoheit eines neuen, maximal hysterischen, dauerbesorgten Spießbürgertums ist unbedingt eine Debatte wert.
Die Erwartungshaltung steigt mittlerweile ins Groteske, auch bei vielen Leuten mit null Plan über die von Herbert geschaffenen Welten. Wenn sich der Film einigermaßen stringent an die Literatur-Vorlage hält, dann wird er komplex, vielschichtig und wohl von der breiten Masse der Kino-Bauern nicht verstanden werden. Dann ist das Wehklagen wieder groß...
...inspiriert von Siegemunds Kommentar über die Motive eines Travis Brickle:
Was meiner Meinung nach den Charaktere Travis so eindimensional erscheinen lässt, ist (im Gegensatz zu Tyler Durden oder Joker) hier das völlige Fehlen einer ideologischen Kritik.
Die "anderen" sind einfach pauschal Arschlöcher, die Stadt besteht pauschal aus Abschaum und Dreck. Die Lösung ist so plump wie simpel: der Dreck muss weg und alles ist gut... die "Guten, Anständigen" kümmern sich drum in guter alter Selbstjustiz.
Parallelen zur heutigen AfD-Bauernfängerei (keep it simple stupid bzw. wer ist der Depp?) drängen sich nahezu auf.
Tyler Durden oder auch Joker sehen ihre Gewalt-Angebot nicht als alleinige Lösungsformel, sondern viel mehr als Beginn einer neuen Ordnung (eines Game-Changers) bzw. als Konsequenz einer strukturellen Systemfrage.
Diese Systemfrage stellt Travis nicht.
Seine Lösung scheint allein die Ausmerzung von Symptomen (in Dauerschleife) zu sein... und genau darin scheitert er grandios.
Dank der guten schauspielerischen Leistungen sowie der optisch ansprechend und äußerst gut fotografierten Umsetzung NOCH gut zu bewerten. Brühl mit gewohnt guter und überwiegend überzeugender Leistung. Emma Watson jedoch hat mich positiv überrascht. Einer der wenigen Filme, wo mich ihr Schauspiel in Mimik und Glaubwürdigkeit überzeugt hat. Der Versuch vom Drehbuch geforderte Emotionen in Mimik und Gestik umzusetzen scheitert bei ihr sehr oft kläglich in bizarr künstlichem Grimassenschneiden. Hier jedoch grandios aufgelegt und frei von jeglichen Hermine-Schablonen...
Die guten Leistungen der beiden Haupt-Charaktere können jedoch nicht die inhaltlichen Schwächen der Produktion ausmerzen.
Hier fehlt es meiner Meinung nach an Authentizität und Drehbuch-Finesse, um das Publikum tiefer und fesselnder in diese Geschichte hinein zu saugen. Ein DIY-Drehbuch der Marke "das kann ich selbst auch" ist halt nicht immer die beste Lösung...
7/10
...Meiner Meinung nach ein gewaltiger Türöffner für die Streaming-Dienste. Das sind die Vorboten für eine Art Plattform-Grundgebühr - weg vom all-incl. Pauschalen. Denn ich bezweifle Stark, das es bei Neuanläufen von Blockbustern bleibt. Die Studios (Amazon, HBO, Disney...) verbraten viel Geld mit aufwändigen Eigenproduktionen... bisher war die Sichtung immer im "all-inclusive" Preis inbegriffen.
Damit wird wohl mittel- bis langfristig Schluss sein.
Der nun eingeschlagene Weg, bei eigenen Blockbuster-Neuveröffentlichungen kräftig die Kunden abzumelken, dürfte auch bei anderen Angeboten und Anbietern Begehrlichkeiten wecken. Es darf die Uhr danach gestellt werden, wann Netflix und Konsorten mit ähnlichen Gaunereien angewackelt kommen.
Die Konsequenz wäre fatal. Denn die Streaming-Anbieter würden ihr finanzielles Engagement in Sachen Großproduktionen um ein x-faches erweitern und somit auch ihren Einfluß auf Veröffentlichungs-Strategien. Zu lasten von Kinos, zugunsten ihrer Gewinnmaximierung. Movie-Entertainment 4.0.
Bleibt zu hoffen, dass diese Art Entertainment 4.0 ein Rohrkrepierer bleibt und grandios am Publikum vorbei floppen wird.
Die Kino-Spielhäuser würden ein solches Szenario (ohne Blockbuster) definitiv nicht überleben.
...ich denke, da es sich hier um einen Angriff auf die Kino-Spielhäuser handelt, wollen die natürlich auch in etwa an die Kohle dieser Branche.
Im Kino-Falle z.B. bei StarWars würden schließlich für eine 4köpfige Familie in etwa 45 EUR fällig.
Bei einem VoD-Exklusiv-Angebot einer Neuveröffentlichung, würde sich eine Familie+Freunde (vielleicht 6 Menschen) einen guten Betrag sparen.
So in etwa sehe ich den Ansatz der Schweinepriester.
Ich werde ein solches Angebot ideologisch nicht wahrnehmen.
Es würde den Tod der Kinos bedeuten.
Es müsste eigentlich (in Anbetracht der Krise) genau umgekehrt laufen, nämlich den Spielhäusern eine längere Kino-Phase einzuräumen...
Disney agiert hier nach eigener Agenda, um den langfristig relevanteren Umsatz ihrer Disney+ Plattform zu stabilisieren.
Es sieht ganz so aus, als würde hier seitens Akteuren wie Disney offensichtlich in Kauf genommen, die Kino-Welt über die Klinge springen lassen...
Es wäre durchaus ein Game-Changer, wenn Disney nur noch parallel veröffentlichen bzw. den Kino-Zweig komplett außen vor lassen würde...
je länger dieser HokusPokus um Camerons Sequel-Orgie andauert, desto sicherer wird wohl die Enttäuschung werden.
"Der Berg kreißte und gebar eine Maus".
Mit 'Roma' ist Alfonso Cuarón (zumindest aus cineastischer Sicht) ein ganz großer Wurf gelungen. Hier wird das digitale Großformat 65mm von cinematografischen Profis künstlerisch par excellence eingesetzt.
Die Machart:
Der Cinematographer Lubetzki hatte den skeptischen Cuaron überzeugen können diesmal auf digitales Großformat zu setzen und hierfür die High-End State-of-the-Art Kamera Arri Alexa 65 ("Star Wars Rogue One", "Midsommar", "Joker") zu verwenden. Ohne speziellen S/W Chip in der Kamera, sondern in Farbe gefilmt und im Editing monochrom entwickelt. Jedoch gab der Regisseur für die Dreharbeiten und Vorbereitungen einen strengen S/W-Rahmen vor! Nicht nur Kontroll-Screens und Monitore beim Dreh durften ausschließlich S/W zeigen, auch Location- und Castingscouts wurden gezwungen sämtliche Bilder und Abzüge nur in S/W vorlegen! :-)
Der Film wurde ausschließlich mit nur 2 verschiedenen Weitwinkelobjektiven gefilmt. Für Fotografie-Interessierte sind die gezeigten Aufnahmen im 16:9 und dieser sehr speziellen Tiefe und Raffung (das 50er z.B. ist hier im Großformat perspektivisch ein 25er Weitwinkel, jedoch mit der optischen Charakteristik einer wirklichen 50mm Linse) ein visueller Leckerbissen. Jede Einstellung wirkt wie eine minutiös geplante eigenständige Fotografie. Hier wird nicht nur plump eine Totale nach der anderen mit einem unverstandenen Objektiv aneinandergereiht... hier passt die Szene exakt zur Linse und umgekehrt. Viele Szenen bleiben nagend in Erinnerung. Ob die Anfangssequenz, die superb ausgeleuchtete Kino-Szene, das schleichend aus allen Winkeln kriechend gefilmte Haus, die akribisch inszenierten Tor-Einfahrt-Manöver des Ford Galaxie und nicht zuletzt die beängstigend realistischen Aufnahmen des nachgestellten Fronleichnam-Massakers. Ein Film wie ein Schul-Film zur fotografischen Bildgestaltung. Für mich (nicht nur) auf dem filmischen Schwarz-Weiss Sektor aktuell der absolute Maßstab an dem alles andere erst mal vorbei muss.
Der Inhalt:
Cuaron (der hier Regie, Kamera, Schnitt und Drehbuch selbst übernahm) erzählt fast dokumentarisch das alltägliche Leben einer gutbürgerlichen mexikanischen Mittelstandsfamilie Anfang der 70er. Nicht reich, doch zumindest, den Klassenverhältnissen zum Dank, wohlhabend und privilegiert genug, sich zwei indigene Dorfmädchen unentgeltlich als Hausmädchen zu halten. Das untergeordnete Dienstverhältnis scheint beidseitig zu keiner Zeit in Frage gestellt zu werden...zu ärmlich sind die Verhältnisse der Unterschichten im mexikanischen Hinterland. Das Leben für und inmitten der wohlhabenden Mittelschicht in der Großstadt, ist dem perspektivlosen Fristen im Dreck der standesgemäßen Slums ohne Frage vorzuziehen.
Bereits die Anfangssequenz eröffnet den Einblick in das Tagesgeschäft in deutlicher Tiefe... der Dreck muss weg und Wasser hilft. Ein Thema das zum Ende hin übrigens wieder den Bogen zurück zum Film-Anfang spannt.
Das tagtägliche Leben der vielköpfigen Wohngemeinschaft wird von einer voyeuristischen alles einfangenden und stets in Bewegung bleibenden Linse eingefangen. Stetig schleicht die Linse mit... als jüngster Bewohner... kreist, gleitet, dreht und windet sich in 360 Grad Schwenks, begleitet die Kinder oder Hausmädchen ganze Straßenzüge auf ihren Wegen oder spielt die geduldige Einweiserin für das in allen Lebenssituationen zu überdimensionierte Statussymbol Ford Galaxie. Gerade die akribische gefilmten Einfahrt-Szenen des bewußt surreal gigantisch dargestellten Ford Galaxie sind ein ästhetisches Kunstwerk für sich. Umrahmt wird das Alltagsgeschehen vom Hintergrundrauschen der politischen Unruhen jener Zeit, von beiläufigen Bildern dreckiger Slums, Straßenszenen eines detailliert nachgestellten Mexiko-Citys der 70er Jahre
Die Message:
Der Film zeigt deutlich, dass Zwischenmenschliches (wie Zusammenhalt, Verbundenheit oder Loyalität) auch nur zwischen Menschen verhandelbar sind und durchaus klassenübergreifend vermeintliche Barrieren überwinden können.
Für wen?:
Fotografie-Neulinge mit Interesse an effektiver Bildgestaltung mit Festbrennweiten, sollten hier einen Blick riskieren. Ein Film der nach heutigem Entertainment-Anspruch sicherlich zu langweilig, zu unspannend, unfarbig oder dokumentarisch daherkommt.
Filmliebende jedoch mit einem wachen Auge für Details und Ästhetik werden sich von dieser Perle gut unterhalten fühlen.
Es muss nicht immer Tarkovsky sein.
9,5/10
Trash-Perle von einem Terminator/Class of 1984 Rip-off. Mittlerweile 30 Jahre auf dem Buckel. Damals bei Erscheinen durchaus als ein Underground Trash-Hit zu bezeichnen. Ähnlichkeiten zu Troma Veröffentlichungen sind unverkennbar, doch sind sind dort Klamauk, Abgedrehtheit und Selbstironie noch um einiges ausgeprägter.
Warnung jedoch an Nicht-Trash-Fans.
Don't touch it!
Freue mich auf eine baldige Neusichtung.
6.5/10
...musste diesen Kommentar nochmals einstellen...(gab wohl technische Fehler).
Unglaublich starke und konsequente Verfilmung eines Kafka-Stoffs. Würdig erarbeitetes Prädikat "kafkaesk".
Chapeau an den deutschen Regisseur.
Kafkas unfertige Geschichte wird vom Fuchsbau der literarischen Vorlage in ein hier bis ins Groteske überspitztes menschliches Gesellschaftsszenario umgetopft. Langsam beobachten wir den bröckelnden Verfall von Ordnung, Kontrolle und Identität in spektakulär befremdlichen Kunstbildern. Viele Bilder die sich noch Tage nach der Sichtung im Kopf eingehakt haben...etwa die trist monotonen Bilder einer standardisierten Arbeitswelt, in der sich die Belegschaft schlichtweg um den Verlauf der "Zahlen" kümmert :-)
Ich hatte mir diesen Film jedoch kurioserweise mit deutschen Untertiteln angesehen...
Hintergrund:
der Hauptdarsteller murmelt unentwegt über weite Strecken des Films rezitierend Kafkas Original-Text, quasi die Gedankengänge des Dachses.
Das ist kongenial und unheimlich zugleich.
Leider ist dieses zynisch schizophren klingende Nuscheln akustisch nicht immer deutlich verständlich...
Deshalb die wärmstens empfohlenen Untertitel.
Neben dem Animations-Kurzfilm 'Ein Landarzt' für mich persönlich DAS Kafka-Highlight in bewegten Bildern.
Sicher nichts für jeden Film Freak. Für Mutige jedoch vielleicht lohnenswert.
"...und an Mahnungen hat es nicht gefehlt."
9/10
Haders Indien '93 war lediglich der Anfang seiner beachtlichen filmischen Karriere als Schauspieler, Drehbuchautor und (seit Wilde Maus) Regisseur. Wer hätte das seinerzeit gedacht. Sein erster Film Indien war damals in den (zumindest bayerischen) Independent-Kinos ein Hit. Doch die 28 Jahre, die der Film auf dem Buckel sind wohl spürbarer als erhofft.
Sein Profil konnte er in den Folgejahren immer weiter schärfen. Ob als Kommissar Brenner, Aufschneider oder in einer seinen vielen Rollen als Loser oder gescheiterte Existenz. Mittlerweile sitzt nahezu jede Pointe punktgenau. Sein feinsinniger Humor ist in vielen Fällen vielschichtiger als der vordergründige Schenkelklopfer-Gag vermuten lässt.
Seine Kabarett-Hochphase 93-04 gehört mit zum Besten was ich in diesem Bereich kennenlernen durfte und Besuche seiner Stücke bedeuteten immer einen Abend
mit bester intelligenter Unterhaltung! Seine monologartigen Auftritte wurden zu seinem Markenzeichen und mittlerweile vom Nachwuchs vielfach kopierten Stilmittel.
Einer der ganz Großen noch lebenden Humoristen - vielleicht nicht kommerziell aber zumindest künstlerisch.
Cameron macht seit Jahren schon ein riesiges Musical aus dem ganzen Avatar-Sequel-TamTam... das kann doch nur grandios in die Hose gehen. In Zeiten von gut geschmierten SocialMedia-Mechanismen sind die shitstorms in mehreren Wellen ja förmlich schon riechbar!
Was die aktuelle Verschiebungs-Dauerschlaufe bei Kino-Veröffentlichungen von heiß erwarteten Großproduktionen betrifft:
Das müssen Kinos erstmal aushalten können und auch wollen.
Die Kinos täten gut daran, sich alternative Konzepte für dutzende Monate ohne Blockbuster zu überlegen.
Die Aufführung ausgewählter alter Blockbuster wäre z.B. eine schöne Maßnahme!?