dbeutner - Kommentare

Alle Kommentare von dbeutner

  • 7

    Ich sollte mich besser informieren - wusste nicht, dass Wotan Wilke Möhring mitspielt, und habe, wie immer, sehr drunter gelitten. Schauspielerisch ist er auch wie gewohnt eher Schlusslicht und redet seinen Text runter. Nur: Leider ist der ganze Filmbraten recht halbgar. Sympathisch: Ja. Schmunzel-Film: Ja. So hamburgerisch, dass es mitunter ins kaum noch verständliche Nuscheln abgleitet: Ja (das ist allerdings schon kein positiver Punkt mehr). Aber alles ohne wirklichen Esprit, ohne Rythmus, der einen mitreißt, ohne Leidenschaft, vor allem: Ohne Leidenschaft! Die Witze sind aus gröbstem Holz geschnitzt; man kann sich das ansehen, es tut nicht weh (außer Möhring), aber: Man verpasst auch nicht wirklich etwas, wenn man einen Bogen drum macht.

    Akin über Komödie: "Das ist ein schwieriges Genre, die Königsdisziplin". Recht hat er. Moritz Bleibtreu und Lucas Gregorowiczs in einem Film - da fällt einem Lammbock ein. Und es fällt einem auf: Zübert hat, in seinem Regie-Erstling(!), eine Marke gesetzt - an der Akin klar gescheitert ist.

    • 8 .5

      GoodFellas mit dem Paten zu vergleichen ist durchaus legitim, hat Scorsese sich doch stark von Coppola beeinflussen lassen; der Film ist im gleichen Jahr wie "Der Pate III" erschienen. Wenn auch einzelne Szenen entsprechend Huldigungen an den Paten sind (sehr herausragend, fast kopiert: Das "gute Leben" im Knast), so ist der ganze Film doch mehr am Thriller als (wie beim Paten) am Drama orientiert; es ist einfach "mehr los". Dazu trägt nicht zuletzt auch die Filmmusik bei, die beim Paten klassisch orientiert war (Nino Rota), während bei GoodFellas es doch deutlich lauter und schneller brummt (der ganze Soundtrack ist sehr gut).

      Der schwächste Punkt ist und bleibt aber - wie schon vielfach in den Kommentaren hier vermerkt - Ray Liotta. Er ist nicht schlecht, aber auch nicht herausragend gut. Wohingegen Joe Pesci umwerfend ist und für eine gewisse, allerdings sehr schwarze, Komik sorgt. Da Liotta aber die Hauptrolle zugestanden wurde - tja, schafft es der Film am Ende doch nicht, zu den "Übergroßen" zu zählen. Toll, aber nicht "übertoll".

      • 7

        "Für eine Handvoll Dollar" (nicht: Dollars) habe ich noch nicht gesehen; Last Man Standing empfinde ich allerdings als sehr viel cooler als Yojimbo, der sehr düster angelegt ist, durchaus seine Spannung und auch leichte Komik enthält, aber doch sehr, sehr asiatisch daherkommt. Ein "Späteastern" - der Revolver hält Einzug und macht das Samurai-Leben härter als es bis dahin war.

        Hier gibt es übrigens einen netten Vergleich der drei Werke: http://filmvergleich.pixelspace.org/home.html

        • 7 .5

          Ein schöner Film, keine Frage. Und doch verrennt er sich ein wenig. Ist die Geschichte um den kleinen Salvatore und den Filmvorführer - Noiret ist großartig (erinnert etwas an das Großväterliche von Armin Müller-Stahl) - wirklich herzlich, kommt mit der Liebesgeschichte ein zweite Story hinzu, die eine andere Richtung aufweist. Sie ist trübseliger, aber das ganz große Herzzerreißen wird auch sie nicht. Dabei hat der Teil der Geschichte großes Potential, von mir geliebt zu werden - aber die Sache kommt nicht in Fahrt, verläuft im Nichts, auch gefühlsmäßig.

          So bleibt ein sicherlich höchst interessanter, zunächst sehr zwinkernder und humoriger Streifen über die Liebe zum Kino, der im letzten Drittel mehr zur unerfüllten Liebe zu Frauen übergeht - und dabei dann doch schwächelt.

          Die Story des Directors Cut nimmt diesen Faden wohl etwas mehr auf - aber ob ich noch eine Stunde mehr dafür gut heiße? Ich weiß nicht, reizt mich nur mäßig...

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          • 6

            Kenneth, wie tief biste nur gesunken... Zunächst muss ich gestehen, dass ich den Film nur im Fernsehen und damit synchronisiert gesehen habe, und die Synchro war grottig. Das mag auf die Bewertung durchschlagen. Aber selbst im O-Ton bliebe eine Story, die nicht über Schul-Psychologie hinauskommt, dabei sehr bemüht und konstruiert wirkt. Einzig ein paar Landschaftsaufnahmen und Branaghs Dauermüdigkeit sind gut umgesetzt - letztere allerdings irgendwo passend zum Rest des Films: Man gähnt sich halt so durch...

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            • 8

              Guter Cast, guter Sound, gewisse Spannung - das ganze mit einer Stunde weniger und etwas mehr Dramatik und Spannungshöhepunkten - das hätte richtig cool werden können. Da die beiden Stories des "Guten" und des "Bösen" lange nebeneinander laufen, wirkt das ganze auch etwas zerfleddert; treffen die beiden Stränge am Ende zusammen, ist auch schon wieder die Luft schnell raus.

              So bleibt es ein guter Film, aber etwas farb- und höhepunktlos.

              • 8 .5

                Ein sehr schlau konstruiertes Drehbuch, dass vor Konstellationsideenreichtum nur so strotzt und sich fast über die gesamte Lauflänge durch noch eine neue Wendung auszeichnet. Die Inszenzierung ist nicht weniger gut gelungen, rel. temporeich, und dort, wo das Tempo mal rausgenommen wird, geschieht dies zugunsten pseudorührseliger Momente, wie man sie aus "echten Realityshows" kennt. Schnitt & Stil sind äußerst gekonnt aus solchen derzeitigen Shows übernommen und auf die Spitze getrieben; zynisch ohne Ende.

                Sicherlich ist die Grundidee nicht neu, daher war ich auch ein wenig skeptisch am Anfang, aber die Umsetzung selbst ist überaus originell.

                Leider ist die deutsche DVD-Fassung unglaublich schlecht. Untertitel gibt es keine, der Film ist bisher offenbar ein Nischenfilm. Die Synchronisation ist sowohl technisch (Ton ggü. Umgebungsgeräuschen bzw. Hintergrundmusik) als auch als solche ganz, ganz, ganz furchtbar und zerstört damit einen großen Teil des Authentizitätsgefühls (man hätte die Übersetzung ja noch asynchron machen können, so dass man wenigstens den authentischen Originalton parallel hört). Aber: Halb so schlimm am Ende, da man dem O-Ton sehr gut folgen kann - welchen ich hiermit also jedem dringend ans Herz legen möchte.

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                • 7 .5

                  Auch wenn der Stoff eigentlich nicht von vornherein meiner ist - das ist schon eine starke Geschichte, vor allem aber wirklich stark bebildert und mit einer Maria Bonnevie, die eine sehr herausfordernde Rolle hat und diese Herausforderung mehr als meistert. Nur angebracht, in einem Film mit einer solchen Schauspielerin dann noch einen Mads Mikkelsen unterzubringen, der ebenfalls wie immer überzeugt.

                  Gérard Depardieu ist als Frankreich-Import und "großer Name" dagegen schon fast blass - er ist in Ordnung, aber vermutlich wäre auch in Dänemark oder Norwegen ein Schauspieler aufzutreiben gewesen, der ihn hätte ersetzen können. Mikkelsen und Bonnevie stecken Depardieu zumindest in die Tasche.

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                  • 6

                    Anstrengend. Man wüsste gerne, was Poppy für schlimme Erlebnisse in ihrer Kindheit hatte, dass sie nun eine dermaßene Grinsebacken-Fassade nach außen tragen muss... Und dann ist die schauspielerische Leistung von Sally Hawkins durchaus massiv zu kritisieren - denn blöd grinsen, dass es debil wirkt, kann nun wirklich vermutlich jede Schauspielerin. Es wirkt von der Geschichte aufgesetzt, aber es wirkt auch schauspielerisch aufgesetzt. Daneben ist die Inszenzierung mit ihren schnellen dahingeworfenen Kurzsätzen auch nicht gerade höhere Kunst.

                    Als es am Ende dann mal ernst wird, da wird einem die Protagonistin fast (!) schon wieder etwas sympathisch. Man wünscht ihr eigentlich mehr von solchen schwierigen Situationen - wenn sie es nur noch mit Psychopathen zu hätte, würde sie das vielleicht heilen.

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                    • 9

                      Die Doku macht Spaß - der Spaß, den die YesMen bei ihren Aktionen haben, überträgt sich gut auf den Zuschauer, wenn dieser den anarchischen Hauch der Komik der YesMen auch hat. Inhaltlich wird sooo viel nicht geboten, die Kritik an der WHO bleibt oberflächlich - aber es geht bei dem Film auch mehr darum, Menschen, die sowieso schon globalisierungskritisch sind, eine Aktionsform zu präsentieren. Und die hat es durchaus in sich.

                      Die Doku selbst ist sehr gut umgesetzt, lebendig, kurzweilig.

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                      • 8 .5

                        Vor allen Dingen die erste Hälfte hat einen relativ hohen Spannungsbogen. Das Finale - in Kurzform: Alle bringen sich gegenseitig um - wirkt bemüht, es soll tieferen Sinn stiften, ohne wirklich Spannung zu bieten. Pacino hat sicherlich eine seiner größeren Rollen, kann diese aber nur mit der ihm sehr eigenen Gestik und Mimik umsetzen, bleibt also letztlich Pacino (selbst in seiner mE größten Rolle, im Kaufmann von Venedig, erkannt man die gleichen Zutaten).

                        Guter Film, keine Frage, und wieder dichter als Teil 2. Letzten Endes muss ich aber sagen, dass der erste Teil der mit Abstand originellste bleibt, und Marlon Brando diesem Teil auch wirklich ein Denkmal gesetzt hat. Auch ein Gesamtwerk wie der Pate krankt daran, dass Fortsetzungen von Filmen, die "neu" waren, eben nicht mehr "neu" oder ähnlich originell sind...

                        • 8

                          Länger als Teil 1 und durch die Zeitsprünge weniger dicht. Großes Kino, aber mir persönlich etwas zu breit getreten.

                          • 8 .5

                            Es gibt - auch im Mafia-Genre - sicherlich mitreißendere Filme, vielleicht ist Scorsese auch einfach mehr mein Fall. Dennoch: Marlon Brando ist die Verkörperung des Paten, alt, beinahe senil, ruhig, gediegen. Und in der ganzen Darstellung der "Familie", in dem ganzen großen Drama, was eigentlich mit viel Ruhe erzählt wird, episch -- immer wieder erupierende Gewalt. Deutlich mehr Drama als Thriller, und sicherlich ein Meilenstein.

                            • 7

                              Nett, aber mitunter nervt die zur Schau gestellte Lakonie (wenn auch weit weniger als im Tiefseetaucher, den ich unaushaltbar finde). Anderson schafft zumindest eine Grundstimmung, die sich den gesamten Film über aufrecht hät. Das ist keine Grundstimmung, die mich zum Jubeln bringt, aber man kann sich das anschauen. Sooo viel Tiefsinn steckt aber nun auch wiederum nicht drin. Der Soundtrack ist allerdings beachtenswert! Ebenso Amara Karan: Spielt gut, und ist ganz schön schön.

                              • 6 .5

                                Schön, dass ich mal wieder einen Kontrapunkt setzen kann ;-) Während der erste Teil noch in seiner Umsetzung und von der Besetzung eine sehr eigenständige Handschrift und Komik hat, geht diese mit der Gerichtsverhandlung komplett flöten. Da wird das ganze dann zu einem der vielen Gerichtsdramen, und das Ende, naja, halt inszeniert. "Schlau" ist wirklich was anderes.

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                                • 7 .5

                                  Was wäre an dem Titel "Der erste Tag vom Rest Deines Lebens" so schlimm gewesen? Wohingehen der tatsächliche deutsche Titel mich ja beinahe abgeschreckt hätte. Sehr netter Film, in dem man sich als Vater dreier Kinder in der gleichen Alters- und Geschlechterkonstellation schon sehr gut wiederfinden kann. Sehr sympathisch, aber weder vom Inhalt noch von der Umsetzung irgendwie völlig herausragend (das nur als Abgrenzung gegenüber den 9-10-Punkte-Kommentaren, die ich für etwas übertrieben halte).

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                                  • 8

                                    Intelligentes Kino, welches bei einem rel. simplem Plot doch für gleichbleibende Spannung sorgt und einen unbekannten, dafür aber gleichmäßig guten Cast aufweist. Nischenfilm, engagiert, sozialkritisch und spannend zugleich.

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                                    • 3 .5

                                      Deutsch-dröge. Katharina Schüttler grinst sich grenz-debil durch den Film und glaubt, dass das eine Blinde abgibt. Bastian Trost ist sowas von trostlos. Identifikationspotential um die Null herum. Komik nur unfreiwillig vorhanden. Ein schlechtes Zeugnis für den deutschen Film.

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                                      • 6

                                        Ich halte P.S. Hoffman für einen der Größten. Leider ist dieser Film in meinen Augen eine herbe Enttäuschung. Hoffman spielt gut, keine Frage, und der Film hat auch so seine Szenen. In Summe nervt er aber nur, Tiefgang fehlt völlig, obwohl das Thema so viel Potential hätte, sooo viel. Verschenkt. Sehr, sehr schade drum. Ortega Lorre: Wie mögen ja viel gleiches, aber gerade "inspiriert" fand ich die Regie nicht, sondern exakt das Gegenteil. Wenn ich ganz böse wäre, würde ich sagen: Amerikanische pseudo-tiefgängige Flachwichserei. Aber so böse bin ich ja nicht. Trotzdem: Blöd. Mit guten Momenten. Aber die muss man schon tendenziell suchen.

                                        • 8
                                          über 300

                                          Tja: hohl aber perfekt. Faschistoider Kulturansatz, aber unterhaltend. Bild und Sound 1A. Fragwürdig über alle Maßen. Also bewerte ich mal, dass ich mich durch das Bild+Ton-Material ganz schön unterhalten gefühlt habe, auch wenn "alles nur geklaut" war, inkl. Gollum. Aber gut geklaut. Wegen der mehr als fragwürdigenden Ästhetik habe ich Verständnis dafür, wenn man den Film ablehnt. Da ich aber die Distanz zu dieser Ästhetik halten kann, habe ich den Spaß genossen.

                                          • 7 .5

                                            Mark Wahlberg stört mal wieder. Und ja - viele Elemente des Spiels hätten besser umgesetzt werden können (auch Mona!); Bullet-Time wird rel. wenig genutzt und bezieht sich nur auf die Bullets - da war im Spiel mehr Effekt. Aber sei's drum - als Liebhaber des Spiels vor vielen Jahren habe ich mich erstmal schlicht gefreut, eine Hommage daran zu sehen, auch wenn diese besser hätte ausfallen können. Etwas anderer Cast, etwas mehr Mut, eine etwas düstere Atmosphäre (teilweise ist der Film ja sehr düster, aber die düstere Grundlage, die das Spiel hatte, schafft er nicht) etc - und das hätte ein lockerer 9-Punkter werden können.

                                            Gesehen habe ich die FSK-18-Version, und wenn ich hier über die andere Version lese, dass die etwas arg zurückhaltend in der Gewalt ist - nun, diese Version ist es nicht. Das macht allerdings auch im Gesamtzusammenhang Sinn, und so ist wohl auch nur diese einigermaßen empfehlbar.

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                                            • 4

                                              Der Film schafft es recht locker unter die Top20 meiner "WorstMoviesEverSeen" - und gesehen habe ich ihn nur wegen einer 8.3-Vorhersage auf MP... Einige Kommentare schwärmen davon, wie toll es sei, den Leuten in einem Raum zuzuhören, dass das wie Theater sei etc... - Hey, solche Filme gibt es wie Sand am Meer, nur: Die meisten schaffen auch noch so etwas wie Anspruch dabei rüberzubringen. Die "Philosophie" des Films erreicht mit Mühe und Not Vorschulniveau. Wer meint, die Story sei "komplex", sollte sich mal ein Philosophiewerk à la "Waking Life" antun. /Das/ ist seriös.

                                              Unter Strich bleiben: Schlechte SchauspielerInnen, obwohl es das nicht mal so richtig ist; das Skript ist noch dreimal schlechter, die Dialoge wiederholen sich, sind an Oberflächlichkeit kaum zu überbieten; religiöser Quark und Peinlichkeiten ohne Ende. Das ganze scheint auf das christliche Publikum Amerikas abzuzielen, man versucht von gemäßigt bis irrational-radikal alle einzufangen.

                                              Ich sage nur: Dschiiisäs! ;-)

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                                              • 7

                                                Hier fällt mir die Bewertung mal wieder schwer. Zunächst ist da ein technisch sauber dastehender Film, der es schafft, ohne irgendwelchen Splatter oder auch nur Bluteinsatz über Strecken die Fingernägel abkauen zu lassen. Die FSK-Einschätzung ist in meinen Augen nicht gerechtfertigt. Schauspielerisch finde ich ihn irgendwie arg durchschnittlich - die hier in meinen Augen etwas überbewertete Ellen Page spielt schon völlig OK, aber das ist kein Spiel, das einem die Tränen in die Augen schießen lassen würde vor Glück und/oder Bewunderung - bei weitem nicht.

                                                Der Film stellt sich inhaltlich natürlich viel mehr als Parabel über Schuld und Sühne dar, und sollte daher auch nicht in dem, was man konkret sieht, überbewertet werden. Wenn hier von "faschistoider Rachefantasie" gesprochen wird, liegt das völlig neben dem Thema - und der Umsetzung! Das Spannende ist ja gerade, dass das Ende so ist, wie es ist, ohne dass sie ihn etwa wirklich dazu gezwungen hätte. Da stecken schon kleine kluge Ansätze drin.

                                                Aber - mehr eben auch nicht. Gerade das weitgehende Fehlen von Story und Hintergrund merkt man dem Film nach einer gewissen Länge an - zutreffend wurde hier schon bemängelt, dass es einige Szenen gab, die nur dazu dienten, die Laufzeit zu verlängern und die Sache am Köcheln zu halten. Kammerspiele der Filmgeschichte - führend bleibt da für mich "Eine reine Formalität", aber man könnte auch "Mord mit kleinen Fehlern" oder ähnliches anführen - laufen da doch auf einem anderen Niveau...

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                                                • Die Deutschen und ihre Synchronisationskrankheit - in diesem Film auf die Spitze getrieben. Da wird einer der größten Charakter-Darsteller der Welt eingeflogen, der spricht den Film sogar auf Deutsch - nur mit dänischem Akzent -- und dann wird das für die deutsche Kinofassung nachsynchronisiert. Kann man die Einheit von "äußerem Schauspiel" und "Sprache" mehr denunzieren als es hier geschah? Kulturbanausen...

                                                  Ich warte also auf die DVD, da soll es dann eine Spur mit Mikkelsens Stimme geben - das ist auch die internationale Kinofassung.

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                                                  • 7

                                                    Ich kann mich der allgemeinen Begeisterung überhaupt nicht anschließen. Zunächst einmal ging es mir ähnlich wie cannibal83 - der Protagonist war mir einfach ganz schön unsympathisch, so dass schon die erste große Hürde geschaffen war, sich mit der Hauptfigur identifizieren zu können. Die (teilweise fast fehlende) Dramaturgie tat ihr übriges - gerade etwa die Szene, als die Kinder da waren, hat primär technisch polierte Bilder gezeigt, war aber nicht in der Lage, die Verzweifelung zu transportieren.

                                                    Insgesamt möchte ich bemängeln, dass die "Taubstummheit", die von Außenstehenden ja teilweise (zunächst) wahrgenommen wurde, durch die sehr rudimentären Gedanken, die aus dem Off angeboten werden, fast schon unterstrichen wird. Ich würde in der Situation nicht ab und an einen Gedanken platzieren, sondern in solcher Hochgeschwindigkeit denken, dass sich daraus dann wieder das Problem ergibt, davon nur einen Bruchteil nach außen transportieren zu können. Im Film war es eher umgekehrt - aus dem Off gab es nur Fragmente, aber nachher war ein Buch entstanden... hm...

                                                    Dann kamen noch emotional mich nicht im Ansatz ergreifende Situationen hinzu wie das Telefongespräch mit seiner Affäre, die sich so dermaßen überdämlich gegeben hat, und er dann noch seine Sehnsucht von der Mutter seiner Kinder ihr übertragen ließ.

                                                    Warum komme ich trotzdem zu sieben Punkten? Der Film hatte eine gewisse Dichte und keine ernsthaften Längen, am Ende habe ich mich gewundert, dass er leichte Überlänge hatte, "gefühlt" hatte ich über 20 Minuten weniger. Das Ende selbst war dann auch noch der erste Punkt, den ich in Ansätzen ergreifend fand. Und na klar, die Bilder waren schon sehr klasse -- aber das allein macht doch noch kein "Meisterwerk" aus...

                                                    Außerdem ein klasse Soundtrack und eine Hommage an "Night on Earth" (ich glaube, das hat noch niemand bemerkt, im ganzen Netz: Isaach de Bankolé, Tom Waits, und die Mütze von Armin Müller-Stahl) - das fand ich wiederum sehr sympathisch vom Regisseur.

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