Ecto1 - Kommentare

Alle Kommentare von Ecto1

  • 7 .5

    Die Performance von DiCaprio ist wirklich fantastisch, fast schon erschrecken, gut! Hier kann ich nicht verstehen wie Tommy Lee Jones das Goldmännchen 1994 abstauben konnte, auch in Anbetracht der anderen Konkurrenz. Johnny Depp wie gewohnt, passt natürlich perfekt in die White Trash Rolle, genau wie der Part von Juliette Lewis als Unschuldskind.

    Viel mehr möchte ich gar nicht schreiben. Es ist einfach einer dieser Feel-Good Movies die man sich sicher immer mal wieder ansehen kann. Emotional wird hier fast Alles abgedeckt, dazu gespickt mit dezentem Humor an manchen Stellen, die man aber nicht immer auf den ersten Blick erkennt. Ein toller Film, nicht zu schwer, und nicht zu leicht.

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    • 6 .5

      Unterhaltsame Culture-Clash Komödie mit einem sympathischen Tom Selleck, selbst wenn hier Klischees wie Schneeflocken vom Himmel fallen. Dazu wurde eine glaubwürdige Liebesgeschichte eingeflochten, welche genau die nötige Portion Kitsch mit sich trägt. Selbst wenn man mit Baseball nicht viel anfangen kann, darf man sich entspannt zurücklehnen und geniessen.

      Einige Sprüche und Szenen haben durchaus schon fast Kultcharakter und die Chemie zwischen den Darstellern passt. Dazu kommt der Film ohne Fäkalhumor oder sonstige, unnötige Blödeleien aus. Dennoch konnte er mich nicht komplett abholen, da er mir für eine richtig gute Komödie zu bodenständig, für eine Romanze zu lustig und für ein Sportfilm zu oberflächlich ist.

      Die Story beweist auch zu wenig Mut um den sicheren Hafen seiner Thematik zu verlassen und lebt einzig und allein vom Kulturschock, was immerhin massig Potenzial für Konflikte bietet. Man hätte aber genau darum mehr rausholen können.

      Im Grunde genommen ist Mr. Baseball aber genau einer dieser Filme, die man beim zappen entdeckt und dann einfach hängen bleibt, ohne danach wirklich schlauer zu sein. Also der ideale Streifen für verregnete Tage ohne Inspiration was man sich nun anschauen könnte.

      Ich bin gespannt wann und ob Tom Selleck mal einen Gastauftritt in einem Tarantino erhält. Würde er doch genau ins Schema des Altstars mit Charisma passen.

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      • 5 .5
        Ecto1 24.10.2016, 12:26 Geändert 24.10.2016, 12:27

        Basierend auf einem Themebereich aus den Disney-Parks, kleisterte man hier einen visuell äusserst ansprechenden SciFi Film zusammen, welcher als Essenz eine moralische Botschaft in einem wirren Konzept verpackt.

        Dabei schwankt der Film immer wieder zwischen kindergerechter Action-Fantasy, spannendem SciFi-Thriller und fantastischer Zukunfts Dystopie. Vor allem der Einsteig wirkt zuerst ein wenig wie ein weiterer 0815 Disney Film für Kinder. Mir war das etwas zu doof, und ich hatte scho Befürchtungen dass der Film komplett auf diesem Level bleibt. Zum Glück kriegt er danach noch die Kurve, und bietet auch Erwachsenen Zuschauern durchaus gute Unterhaltung. Dabei überzeugen auch die Darsteller mehrheitlich. Vor allem Raffey Cassidy fand ich in ihrer Rolle überzeugend, während Britt Robertson Standarkost abliefert. George Clooney macht dafür eine menge Spass und er bringt den nötigen Humor, auch im Zusammenspiel mit Britt Robertson, in den Film.

        Bis zum Ende des zweiten Aktes machte mir "Tomorrowland" in seiner Kombination aus SciFi-Abenteuer und Action eine menge Spass beim Zuschauen. Leider verliert sich die Story später immer mehr in einem wirren Plot welcher den Film kannabilisiert. Da werden Ereignisse und Storylinien auf einmal unwichtig, Charaktere die aufgebaut wurden uninteressant.

        Auch wird hier die Moral mal wieder mit der Keule auf den Zuschauer geprügelt und das Ende dadurch mit einem faden Beigeschmack gewürzt. Schade, ich mochte den Film nach dem etwas zähen Start wirklich, aber man wollte wohl auf sichere Familienunterhaltung setzen.

        Optisch ist der Streifen aber zu weiten Teilen ein Leckerbissen, zumindest bis die faszinierende Atmosphäre durch das merkwürdige Finale in sich zusammenbricht. Ich denke das jüngere Publikum wird sich weniger daran stören, aber für mich war es zu wenig um den Film so richtig über den Durchschnitt zu heben.

        Wer übrigens "Tomorrowland" mal live erleben möchte, sollte einen Ausflug zur "City of Arts and Sciences" in Valencia unternehmen. Grosse Teile des Films wurden dort gedreht.

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        • 9
          Ecto1 21.10.2016, 09:44 Geändert 21.10.2016, 09:45
          über Her

          HER passt so wunderbar in die heutige Zeit der Abhängigkeit von Computern in allen Grössen. Das Smartphone ist bei vielen schon fast wichtiger als der eigene Partner, zwischenmenschliche Kommunikation findet heute ganz selbstverständlich auch virtuell statt und was würden wir im Büro ohne die vielen digitalen Helfer nur machen. In HER wird diese Welt schom beim Einsteig aufgebaut, wenn Theodore Liebesbriefe und Gedichte für andere verfassen muss...Outscourcing der Gefühle, welche zwar irgendwie echt, aber wohl nicht auf direktem Weg sind.

          Auch wenn ich die Leistung von Joaquin Phoenix nur als grossartig bezeichnen kann - da er seine innere Gefühlswelt extrem gut nach aussen trägt - ist der eigentliche Star hier Scarlett Johansson bzw. Samantha....dem OS der Zukunft. Und so weit ist diese Zukunft gefühlt auch nicht mehr entfernt, wenn man sich aktuelle Entwicklungen wie Siri oder Cortana anschaut. Ein Film über die Zukunft, eine Zukunft die wohl noch nie so warscheinlich wahr wie diese.

          In wunderschönen Bildern erleben wir hier eine tragische Liebesgeschichte, wo die digitale Evolution schon so weit fortgeschritten ist dass sie Herzen bricht. Ja, es ist Science Fiction, aber eine derart glaubwürdige dass man mit jeder Szene mitfühlen kann. Fernbeziehung 4.0, 0190 war gestern.......willkommen bei deinem digitalen Assistenten für Alles, auch für Gefühle.

          Selbst wenn ich denke dass der Mensch durchaus köperliche Nähe benötigt und die Faszination der perfekten - digitalen - Beziehung irgendwann darunter leiden würde, zeigt der Film doch sehr gut auf wie stark die Abhängigkeit zu einer Maschine werden kann, sobald diese menschliche Züge entwickeln. Es braucht hier keine Roboter. Emotionen, Gefühle, Sex, finden schliesslich zu 90% im Kopf statt. Wie viel körperlich braucht der Mensch wirklich, oder sind wir digital bereits so versklavt und durch die Gesellschaft vereinsamt, dass wir unfähig sind echte zwischenmenschliche Erfahrungen und Risiken zu unternehmen.

          Haare in der Suppe kann man natürlich auch hier finden, z.b dass das Thema VR völlig ausblendet wird oder man sich fragt in wie weit das OS vor dem Launch getestet wurde, auch auf mögliche evolutionäre Fähigkeiten. Aber auch so empfinde ich den Streifen als ein visionäres Stück Zeitgeschichte.

          HER ist ruhig und unaufgeregt, ohne zu viel Klimbim. Und doch ein wilder Ritt der Gefühle welcher durch die Reduktion auf die Stimme als perfekte Objekt der Begierde noch viel kraftvoller nachwirkt. Vielleicht erinnern wir uns in 20-30 Jahren an diesen Streifen zurück und denken: "Marty, Du bist tatsächlich in der Zukunft angekommen".

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          • 5
            Ecto1 21.10.2016, 09:25 Geändert 21.10.2016, 09:26

            Leider löst Taken 3 den Bonus den er durch die anderen zwei Filme hatte (Teil 2 fand ich bis auf die absolut dämliche Handgranaten Szene ganz ok) ziemlich schnell ein und verkommt zu einer durchschnittlichen "Auf der Flucht" Kopie, ohne jemals auch nur annähernd dessen Klasse zu erreichen.

            Und da Bryan Mills ja ein ganz schlauer Typ mit "besonderen Fähigkeiten ist", muss man sich natürlich auch ganz raffinierte Tricks ausdenken, z.b wie er seine Tochter unerkannt treffen kann. leider wirkt das Alles nun entgültig zu stark konstruiert, und man fragt sich ob weniger hier nicht mehr gewesen wäre.

            Die (zu-)schnell geschnittenen Actionszenen haben mich schon beim ersten "Taken" bereits bei der zweiten Sichtung gestört. Warum diese künstliche Hektik, nur damit alles schneller und kraftvoller wirkt? Lieber Oliver Megaton, schau bitte dass Du nicht auf dem Level stehen bleibst. Heutzutage wirkt das nur noch ermüdend, auch wenn ich Liam Neeson nach wie vor gerne beim Kloppen zuschaue.

            Ein kleiner Rettungsanker des Films ist für mich Forest Whitaker. Den mag ich einfach, der geht immer! Schade dass sein Charakter nicht etwas schärfer ausgearbeitet wurde. Das kleine Detail mit der Schachfigur hätte ich gerne stärker eingesetzt gesehen, so dass ein wirklicher Supercop Zug um Zug immer Näher ans Ziel kommt.

            Unterhalten wurde ich jedenfalls ganz ok und der Beginn des Films hat mir sogar ganz gut geschmeckt. Leider verliert er sich danach schnell in einem 0815 Actionstreifen ohne Sinn, Verstand und mit billig konstruierten Twists und Handlungssträngen. Damit verkommt der spannende Ansatz vom Katz- und Maus Spiel zwischen Whitaker und Neeson schnell der Nebensache und der Film penetriert sich selber bis zur Durchschnittlichkeit.

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            • 6

              Wenn man die Entstehung vom "Blob" etwas recherchiert, ist der Film um so lustiger. Der Kommunismus in Form einer Masse aus dem All, das grenzt schon fast an Comedy. Abgsehen davon ist dieser Klassiker durchaus sehenswert, zumindest wenn man sich für den Charme der damaligen Zeitepoche begeistern kann. Der junge Steve McQueen spielt hier (Mit fast 28 Jahren!) einen Teenager, der eine Stadt vor der drohenden Gefahr warnen möchte. Ich kannte ihn sonst nur als gestandenen Mann, der mit jedem Problem fertig wird. Daher war es erfrischend ihn mal in einer anderen Rolle zu sehen.

              Das Drehbuch war wohl genau so dünn wie die geistige Intelligenz der Leute, welche die Idee zu dem Film hatten. Und doch habe ich mich gut mit dem Blob unterhalten gefühlt. Der Titelsong ist sogar äusserst amüsant und es ist fast schade dass sich der Film so ernst nimmt. Mit einer Mischung aus Horror und Comedy, wären die Macher hier wohl besser bedient gewesen. Aber die unterschwellige Bedrohung welche hier vermittelt werden sollte, war damals ein todernstes Thema. Durch seine Inszenierung und sein Alter, wirkt der Film daher eher unfreiwillig komisch.

              Da ich die Blu-Ray gesichtet habe, möchte ich noch die netten Extras anmerken. Vor allem die Super 8 Version vom Blob ist äusserst sehenswert, da selbige im Grunde nicht viel schlechter als die Kinofassung ist, nur mit dem Vorteil dass man sich nur ca. 8 Minuten mit dem Blob rumschlagen muss.

              In meinen Augen guter Durchschnitt, im Gegensatz zu Referenzen der damaligen Zeit sogar unterdurchschnittlich. Aber er hat eben auch den Charme- und Nostalgie Bonus und gehört zu den Klassikern des Genres.

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              • 7
                Ecto1 21.10.2016, 09:09 Geändert 21.10.2016, 09:10

                James Dean ist ganz klar der Prototyp einer ganzen Ära von look alike Charakteren die man bis heute noch auf der Leinwand bewundern darf. Seine Mimik fand ich in diesem Film zwar oft verstörend, aber es hat mich doch erstaunt wie verdammt ausdrucksstark er doch sein kann.

                Der Film selber ist, wenn man das Produktionsjahr berücksichtigt, ganz gut. Die Western Elemente sind dem Jahr geschuldet in dem der Film spielt. James Deans Charakter Cal war für meinen Geschmack etwas zu psychopathisch angelegt. Im Grunde genommen ist der Kerl doch reif für die Klapsmühle. Kein Wunder, wenn man sein Leben lang nur Selbstzweifel hat. Dennoch wirkt das Overacting heutzutage ein wenig befremdend.

                Die Story selbst hätte durchaus das Potenzial gehabt um mehr zu sein als (Laut Wikipedia) eine Kain und Abel Version dieser Ära. Dennoch hat es mich bis zum Ende gepackt. Auch mag er in der heutigen Zeit an vielen Stellen merkwürdig antiquiert rüberkommen. Doch damals war er wohl etwas frisches, rebellisches und der Ausstrahlung von James Dean konnte ich mich ebenfalls nicht entziehen.

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                • Ecto1 20.10.2016, 13:08 Geändert 20.10.2016, 13:10

                  Sieht man der Serie nur bedingt an.....Mit der Hälfte des Geldes hätten die einen geilen 180min Film machen können welcher die Serie locker übertroffen hätte. Zumindest hat sie bei mir nicht gezündet und ich würde mal sagen ich bin ein Kenner was diese Geschichte angeht. Wirkte auf mich einfach belanglos und das New York Setting ist eben nicht in den 70er/80er Jahren gedreht worden....da schau ich mir lieber Wild Style mal wieder an.

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                  • 9

                    Gil (Owen Wilson) ist ein Träumer! Er träumt davon endlich aus der Hollywood Maschinerie auszubrechen, die Drehbücher hinter sich zu lassen, und ein "echtes" Buch zu schreiben. Er träumt aber auch davon wie toll doch das Paris der Vergangenheit gewesen sein muss, oder er träumt davon dass seine Ehe so perfekt wird wie man sich eine Ehe eben vorstellt. Der Film spricht mitten aus seinem Leben, und die Figuren geben sich stellenweise einem herrlichen Kammerspiel hin. Es ist einer dieser Filme, die einem einfach ein gutes Gefühl geben ohne dass wirklich viel positives geschieht.

                    Und auf einmal passiert etwas magisches.....das kann man wirklich so stehen lassen. Gil findet eine andere Welt, eine von der er bisher nur geträumt hat. Ist es real oder doch nur seine Einbildung? Auf jeden Fall ist es herrlich zu sehen wie selbstverständlich er sich dieser "Magie" hingiebt und als Chance für sich selber sieht. Er folgt sozsuagen dem weissen Hasen und kann endlich aus dem Trott der Gegenwart ausbrechen.

                    Leider fehlte mir bei den Dialogen oft der gewisse Woody Allen Faktor, das leicht zynische bei kleinen Problemen.
                    Aber das ist meckern auf hohem Niveau, denn selten gibt es solche Filme welche nicht nur dem Hauptdarsteller, sondern auch dem Zuschauer eine gewisse Magie vermitteln lassen.

                    Es ist eine Love Story, sie handelt von der Liebe zu Paris, der Liebe zum Schreiben und der Liebe an die Vergangenheit, aber auch an die Gegenwart. Zum Glück nicht zu weichgespült und über die gesamte Laufzeit sehr unterhaltsam.
                    Dabei schwebt immer ein wenig Nostalgie über dem Film, welche aber niemals plakativ wirkt, sondern der Hoffnung genug Platz lässt um freudvoll in die Zukunft zu schauen.

                    Ein Film zum wohlfühlen der - am richtigen Tag geschaut - fast perfekt ist.

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                    • 6 .5
                      Ecto1 20.10.2016, 11:23 Geändert 20.10.2016, 22:51

                      "Spring Breakers" ist wie ein Videoclip der versucht eine Message zu haben. Schon zu Beginn wird einem klar gemacht, um was es hier geht. Drogen, Party, Titten und Ärsche! Vergesst den wildesten Ballerman Urlaub, an diesem Spring Break ist sprichwörtllich die Hölle los!

                      Und genau das möchten 4 Girls aus einem langweiligen Vorort auch erleben, ausbrechen aus dem Alltag, den eigenen Wahnsinn den wir alle in uns tragen ausleben, einfach in eine andere Welt eintauchen. Dies gelingt der Regie überaus gut, auch wenn schon die Szenen welche das alltägliche Leben der Girls zeigt, leicht surreal wirken und man sich ein wenig wie auf einem Drogentrip fühlt.

                      Die ganze erste Hälfte Party, Drogen und Ausgelassenheit zu erleben war mir fast etwas zu anstrengend....auch wenn es zwischendurch einen durchaus sehr ansprechend gestalteten Überfall auf ein Cafe zu sehen gibt.
                      Ich war jedenfalls froh als die "Party" unterbrochen wurde und Alien (James Franco) ins Spiel kam.

                      Für mich war der Twist zwischen Spirng Break und Gangster Life nicht wirklich nachvollziehbar und Alien wirkt wie ein Abziehbild eines GTA Gangsters. Gerade wenn man denkt der Streifen sei schon irgendwie surreal, bekommt man die dampfende Scheisse danach direkt ins Gesicht geschmissen.

                      Extrem nervig fand ich die vielen Widerholungen von Dialogen, auch wenn dies als Stilmittel gedacht war und immer aus einem anderen Blickwinkel gezeigt wurde....ich war machmal fast so weit um laut rauzuschreien:
                      "JAAAAA, wir haben es ja kapiert, halt die Fresse!!!!!".

                      Sehr aufdringlich das Ganze, wie eigentlich der ganze Film, aufdringlich und abgedreht. Der Cast hat mir aber durchaus Freude bereitet und wirkt wie zu dick aufgetragenes Make-Up welche eine hässliche Fratze verbergen möchte aber eben auch mal in den Regen kommt.

                      Das Ende war für meinen Geschmack aber extrem dämlich und selbst für diesen Film zu unglaubwürdig, da kann ich die Vision des Regisseurs und Drehbuchautors überhaupt nicht teilen.

                      So lässt einem der Streifen irgendwie ratlos zurück und man fragt sich: "Was will er mir sagen?" Geht es um eine Jugend ohne Zukunft? Gesellschaftskritik? Oder will der Film einfach gar nicht mehr sein als der Spring Break selber, eine Flucht aus der Realität?

                      In Anbetracht des Portfolios von Harmony Korine, überrascht mich die abgefuckte Welt von "Spring Breakers" jedoch überhaupt nicht.

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                      • 6
                        Ecto1 20.10.2016, 11:09 Geändert 20.10.2016, 11:10

                        Das Ende bzw. die Auflösung ist meiner Meinung nach nicht schlecht, nur macht es den ganzen Spannungsaufbau etwas kaputt und reisst Logiklöcher in den Raum.

                        Das Verhalten der Hauptfigur ist nicht immer nachvollziehbar und gewisse Ereignisse haben null Auswirkung auf die Story.

                        Immerhin kam stellenweise ganz gute Gruselatmosphäre auf, nur sind viele Szenen für Vielseher vorausschaubar. Dies liegt daran dass sich der Film total ausgelutschten Mustern bedient, die zwar noch immer funktionieren, aber eben auch nicht wirklich überraschen.

                        Die Backstory der Location erzeugte bei mir auch nicht einen wirklichen Schauer. Die Geschichte mit den Filmrollen ist dafür um so spannender und bietet einen durchaus starken Spannungsaufbau, auch wenn ich die Musikeffekte beim abspielen von Stummfilmen ein wenig zu aufdringlich fand. Nur, Horrorfilme leben ja zum grössten Teil von der Musik und den Soundeffekten, es sei Dir verziehen.

                        Sinister erfindet das Rad ganz sicher nicht neu, im Gegenteil. Aber er passt immerhin dank der guten Atmosphäre für einen kuscheligen Horror-Abend.

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                        • 8

                          Im Grunde genommen bietet die Geschichte nicht viel Neues, gibt es doch schon etliche Filme über ältere Menschen die sich noch einmal auf eine Reise begeben, womöglich die letzte Ihres Lebens. Zum Glück wird hier kein zu nostalgisches Bild der Vergangenheit gezeichnet, sondern es bleibt relativ bodenständig.

                          Dennoch gibt es genügend kleine Szenen welche das Herz dann doch auf die eine oder andere Weise berühren. Vor allem die eine Geschichte mit Woodys Ex-Freundin hat mich inspiriert, und ich hätte mir fast gewünscht dass hier eine Love Story entsteht, was aber im Grunde völlig absurd gewesen wäre.

                          Durch die s/w Aufnahmen wird die leicht melancholische Stimmung gut eingefangen, und die Landschaftsaufnahmen erzeugen so eine ganz eigene Wirkung. Ich könnte mir diesen Film im Nachhinein jedenfalls nicht in Farbe vorstellen, es passt einfach zu 100%.

                          So endet der Film dann auch mit einer schönen Szene die Woody mit erhobenem Haupt auf die Vergangenheit blicken lässt und Hoffnung für die Zukunft gibt.

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                          • 7 .5

                            Christian Bale und Russel Crowe in einem Cowboy Streifen? Das kann doch nur gut werden, oder?

                            Die Einführung der beiden Hauptprotagonisten war jedenfalls sehr unterhaltsam. Auf der einen Seite der rechtschaffende Farmer Dan (Bale) welcher um Hof und Familie "kämpft" und dazu ein kleines Handicap hat. Und auf der anderen Seite der charismatische Gangster Ben (Crowe), welcher nicht nur Charme sondern auch einen sehr schnellen Abzugsfinger besitzt. In seiner Gang ist dann noch der Revolverheld Prince (Genial besetzt von Ben Foster), welcher wohl einer der schönsten Bösewichte mimt die ich je im Western Genre gesehen habe, leider aber nur als Bully herhalten muss.

                            Gespannt wartet man darauf wie diese zwei Figuren (Dan und Ben) aufeinander treffen und wie sich ihre Beziehung entwickelt. Das schöne dabei ist dass es für mich nicht sehr vorausschaubar war ob Sie Freund oder Feind werden, und dies bis zum Finale nicht wirklich geklärt wird. Jedenfalls begeben sich beide mehr oder weniger unfreiwillig auf einen Road Trip, bei dem die Gruppe um die beiden immer mehr dezimiert wird. Leider wird die anfängliche Coolness des Revolverhelden im weitern Verlauf des Films nicht mehr ausgebaut, und vergeblich wartet man auf eine "High Noon" Szene, wo auch Christian Bale mal zeigen kann was seine Figur für bleihaltige Argumete hat. Als Alternative gib es wilde Schiesserein, welche immerhin gut inszeniert sind.

                            Dass Bens Sohn William (Logan Lerman) eine fast stärkere Rolle als sein Vater erhält, war mir nicht ganz schlüssig. Auch hätte man das Spiel mit der Bewunderung für Ben Wade etwas mehr ausreizen können. So bleibt diese Beziehung so wie die zu seinem Vater, mehrheitlich oberflächlich. Das wirkt sich auch etwas auf das "grosse" Finale aus, wo ich mir etwas weniger Pathos gewünscht hätte....dennoch war es emotional berührend gemacht.

                            3:10 to Yuma ist daher kein klassicher Western wo harte Männer sich Schwanzvergleiche liefern wer nun der bessere Schütze ist, sondern es geht am Ende nur darum ob die Gruppe mit Ben Wade das Ziel erreicht und damit indirekt auch die Probleme von Farmer Dan Evans erledigt sind. Die 120min sind relativ schnell rum sind, was wohl auch am Unterhaltungswert liegt. Zu keiner Sekunde kommt Langeweile auf, und doch hätte man sich das ganze etwas ausgeschmückter, grösser und eindrücklicher gewünscht.

                            Vor allem Russel Crowe passt perfekt in die Rolle des smarten Gentleman Gangster mit schnellem Abzug. Und auch Ben Foster fand ich als skrupellosen Revolverhelden ideal besetzt, nur leider verkommt seine Figur im Verlauf der Geschichte ein wenig zum austauschbaren Rowdy. Christian Bale bleibt leider etwas blass, was aber auch an seiner Rolle und der Backstory zugrunde liegt.

                            Starker Anfang und schönes Ende, dazwischen fand ich den Streifen jetzt nicht herausragend, aber unterhaltsam und temporeich. Für Fans von Cowboys oder der beiden Hauptdarsteller sicher sehenswert!

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                            • 5
                              über V/H/S 2

                              Teil 1 hat mir zwar von den Geschichten besser gefallen, aber wer auf Found Footage Streifen steht und sich nicht an billigen Episodenfilmen stört, der wird einigermassen gut unterhalten.

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                              • 5 .5
                                Ecto1 20.10.2016, 10:45 Geändert 20.10.2016, 11:29

                                Durchaus anschaubarer Fantasy Streifen der leider etwas zu einfach gestrickt daher kommt und Vampir-Klassikern sowie Kultfilmen um Dracula und co. nicht das Wasser reichen kann.

                                Dazu ist er ein wenig überladen mit Effekten, was gar nicht nötig gewesen wäre. Aber man will bzw. wollte ja mit der neuen Monster Franchise auch gegen Marvel und co. antreten. Da ist es nicht verwunderlich dass man die Figur auch beliebig gegen ein/en anderes Monster, Mutanten oder Superhelden hätte austauschen können. Der Film wäre dadurch praktisch unverändert geblieben, was fast ein wenig tragisch ist.

                                Schade, hätte man doch aus der durchaus interessanten Geschichte um Dracula und seine Vergangenheit, einen ansprechenden Epos machen können ohne auf gute Action - die hier einfach übetrieben daher kommt - verzichten zu müssen.

                                Am Ende bleibt dieser Vampirfürst etwas blutleer und zu beliebig, dafür stimmen Sound und Optik. Netter Snack für Zwischendurch, aber sicher keine Hauptmahlzeit

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                                • 7 .5

                                  Herrlich verrückter Zombie Spass mit der nötigen Portion Ironie, schwarzem Humor und verrückten Ideen. Dabei wird keine Rücksicht auf politische oder menschliche Korrektheit gelegt, und die Macher schreien einem förmlich mit einem grossen "i don't give a fuck" ins Gesicht!

                                  Die Mischung aus englischem und amerikanischem Humor ist dabei erfrischend, die Gore Szenen unterhaltsam und natürlich äusserst explizit. Dabei gibt es immer wieder Querverweise auf Klassiker des Genres, und man fühlt sich in manchen Szenen an die Evil Dead Filme erinnert.

                                  Zu verrückt und abgedreht um einfach ignoriert werden zu können. Dabei auch mit äusserst frischen und kreativen Ideen. So dürfen Fortsetzungen sein!

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                                  • 7
                                    Ecto1 18.10.2016, 11:29 Geändert 18.10.2016, 12:30
                                    über Horns

                                    Unglaublich toller Einstieg in eine ungewöhnliche Geschichte, welche leider durch das dumme Ende völlig in sich zusammen fällt. Warum mussten die das Ding so verhauen?

                                    Der Mainplot, über die tragische Liebesgeschichte, hat mich stellenweise richtig gerührt, was man zu grossen Teilen auch dem Cast verdanken darf. Und wenn man mit den Figuren mitfühlt, dann hat der Film doch vieles richtig gemacht.

                                    Es wirkt etwas willkürlich wie gewisse Szenen angeordnet sind, und man hätte sicher noch mehr Emotionen wecken können hätte der Film anders geendet. Das Finale fand ich zumindest enttäuschend, erst recht wenn eine der stärksten Szenen, welche die Geschichte massgeblich umschreibt, schon so früh zur Geltung gekommen ist. Was wollten man mir da am Ende noch erzählen? Warum wurde so übertrieben? War das wirklich nötig diesen Film so plump enden zu lassen?

                                    Am Ende hat mir Horns zwar sehr gut gefallen, er war an vielen Stellen erfrischend und überzeugt mit dem guten Schauspiel sowie ansehnlicher Regie. Hätte der Film anders geendet, wäre da sicher eine höhere Wertung fällig gewesen. Sehenswert bzw. speziell ist er auf alle Fälle!

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                                    • 8 .5

                                      Drehbuch und Regie von Alex Garland, das bedeutet für mich dass ich wohl mit zu hohen Erwartungen an Ex_Machina herangehen würde. Selbige wurden durch den einen, überaus ansprechenden, Trailer noch verstärkt.

                                      Was hat der Film am Ende also zu bieten?

                                      Ich fand die Atmosphäre zumindest klasse, welche dank der guten Kameraarbeit bzw. Regie erzeugt wird. Auch überzeugte mich der Cast bis zum Ende, allen voran Oscar Isaac, der hier mal wieder unter Beweis stellt, wie wandlungsfähig er sein kann. Domhnall Gleenson passt ebenfalls gut in die Rolle des Nerds und Fanboys, auch wenn seine Figur jetzt nicht die grösste Präsenz hat.

                                      Alicia Vikander, welche vorwiegend Ihr hübsches Gesciht einsetzen musste, bringt das kindliche, naive und doch undurchschaubare von Ava gut rüber. Mir hatte sie bzw. ihre Figur aber ganz klar zu wenig Screentime, und dieses SciFi Kammerspiel dreht sich etwas zu sehr um Caleb und seine Beziehung zu Nathan.

                                      Überhaupt kommt der Film ausgeprochen ruhig daher. Viel Tempo oder gar Action, kommt so gut wie nie auf. Und auch der Soundtrack bleibt eher im Hintergrund. Es ist eine Art Detektiv Spiel, bei dem man nie sicher sein kann wer jetzt wen gegeneinander ausspielen möchte.

                                      Auch wenn ich gerne etwas mehr "Schwung" gehabt hätte, fand ich den Film faszinierend, da er so leicht und unbeschwert daher kommt, aber (wie oben erwähnt) eine sehr dichte Atmosphäre aufbaut. Jedoch gab es einige Dinge, die mich etwas unzufrieden im Sessel zurückgelassen haben.

                                      Zum einen ist der Einstieg in den Film und die Welt von Nathan, etwas sehr schnell abgehandelt. Hätte da gerne einen etwas ausfühlicheren Aufbau gehabt, auch um die Figuren besser kennen zu lernen. Irgendwie bleiben alle Protagonisten für den Zuschauer ziemlich Anonym, und die Geschichte steht im Vordergrund.

                                      Sehenswert ist Ex_Machina auf jeden Fall! Und atmosphärisch ist der Film, dank seiner Bilder und Schauspieler, ganz stark. Ich musste ein wenig abwägen wie ich Ihn nun einordnen soll. Hätte er sich am Ende so angefühlt wie ich es mir gewünscht habe, wäre er sicher ein Kandidat für einen absoluten Spitzenfilm gewesen. So bleibt es am Ende einfach ein "sehr guter" Streifen, der wohl je nach Geschmack des Zuschauers unterschiedlich aufgenommen wird. Aber sicher einer der besserern Vertreter, wenn es um das Thema K.I geht.

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                                      • 7

                                        Straighter Actionstreifen mit Liam Neeson, welcher mit seinem Gegenspieler Ed Harris sehr gut harmoniert. Dazu finde ich auch den Rest des Castes durchwegs überzeugend.

                                        Die Story ist an und für sich nicht besonders originell, aber wie das Ganze in das nächtliche New York eingebunden wurde (Tolle Shots!) und das durchgehend hohe Tempo, sorgen dafür dass man bis zum Ende gespannt im Sessel sitzt. Die Idee dass sich ein alter Gangster mit seinem ehemaligen Profikiller anlegt (Und umgekehrt) ist dabei durchaus reizvoll, hätte aber sicher das Potenzial gehabt um mehr zu bieten als das was uns gezeigt wurde.

                                        Aber was möchte man an einem Actionfilm, der meiner Meinung nach klar über dem Durchschnitt liegt, auch gross kritisieren. Er bietet dazu auch durchaus emotionale Momente, welche zwar mehr Tiefe suggerieren als am Ende vorhanden ist, ihn aber davor bewahren als reiner "Hau-drauf" Streifen zu enden.

                                        Für Fans von Neeson in Actionrollen, sicher ein Pflichttitel. Und auch sonst kann ich den Film jedem ans Herz legen, der auf gut gemachte Action ohne viel Anspruch steht. Belohnt wird man mit einer unterhaltsam inszenierten Geschichte, welche sogar stellenweise zu berühren weis. Dazu die schönen Stadtaufnahmen und cool gemachten Kamerafahrten. Langeweile sollte also keine aufkommen.

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                                        • 5 .5
                                          Ecto1 17.10.2016, 21:56 Geändert 18.10.2016, 15:28

                                          Sausage Party lebt in meinen Augen vor allem vom "Deadpool" Effekt. Dieser äussert sich darin, dass es in aktuellen Casual-Produktionen einfach besonders derbe Sprüche, Gewalt, Sex und anarchistische Figuren benötigt, um schnell für Begeisterung zu sorgen.

                                          Müde vom Marvel Einheitsbrei, konnte "Deadpool" durch seine "i dont give a fuck" Einstellung daher schnell über die lahme Story hinwegtäuschen. Bei Sausage Party bin ich der selben Meinung, da ich die meist überschwänglichen Meinungen nicht teilen kann. Müde vom Disney/Pixar Einheitsbrei, war ich äusserst gespannt auf einen Animationsfilm, der sich nicht den gängigen Regeln des Genres unterwirft. Nur um nach der Sichtung festzustellen, dass der Film versucht gewisse Schemas zu parodieren, im Grunde genommen aber nichts Neues in anderer Verpackung darstellt.

                                          Das stärkste Argument für diesen Lebensmittel Gang Bang ist die originell umgesetzte Religionskritik. Auch wenn das Potenzial nicht mal ansatzweise ausgeschöpft worden ist, finde ich die Grundidee schlicht genial. Leider verblasst diese Prämisse im Rausch der Oberflächlichkeit mit welcher Sausage Party umgesetzt worden ist. Den Machern war es am Ende wohl doch wichtiger, derbe Sprüche, sexuelle Anspielungen und Gewalt auf den Schirm zu zaubern.

                                          Vor allem ist es schade dass ich 3/4 der besten Szenen schon im Red Band Trailer begutachten konnte. Dass Füllwerk welches übrig blieb, konnte mich einfach zu wenig überzeugen um hier echten Kult ausmachen zu können. Es gibt sicher einige Lacher, aber auch einige Längen und gerade zu Beginn fand ich es extrem nervig dass hier gesungen wird. Ich mag das nicht, egal ob bei Disney oder woanders und vor allem nicht solchen Musical-Quark. Dies ist aber meine persönliche Meinung dazu. Genau so wie ich den absolut sinnlosen, nichts aussagenden und in meinen Augen unpassenden (verfickten) Schluss als ärgerlich denn amüsant empfunden habe.

                                          Die etwas billig wirkenden Animationen sorgten dann dafür, dass nur die Lebensmittel am Ende wirklich befriedigt waren. Eine Potthead Idee mehr die Geld bringt. Amüsant ja und eigentlich gar nicht so doof wie es verpackt wurde, aber auch ein Film den ich nicht vermissen würde, hätte ich ihn nicht gesehen.

                                          Im einen Augen ganz ok, aber schwer overhyped!

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                                            Ecto1 17.10.2016, 18:30 Geändert 17.10.2016, 21:39

                                            Die Show Money Monster wirkt im Film wie eine Disney Parade auf Zuckerüberdosis. Lee Gates (Clooney) moderiert im Boulevard-Stil Börsenkurse, während Sauberfrau Nancy (Roberts) im Hintergrund die Regie-Fäden zieht und von dem eingebildeten Typen eigentlich die Schnauze voll hat. Als die nächste Börsen-Sause stattfindet, platzt Kyle (O'Connell) herein, bewaffnet mit Pistole, Bombengürtel und einem starken - nervigen - britischen Akzent, möchte er Antworten zu seinem verlorenen Geld haben.

                                            Hier hätte der Film ein starkes Statement zum täglichen Wahnsinn an der Börse abgeben können, stattdessen mutiert Money Monster zu einem Ermittlungs-Thriller und die Regieabteilung um Julia Roberts tauscht die Crew- gegen CIA Jacken.

                                            Auch wenn durchaus Spannung vorhanden ist, wirkt das ganze Treiben irgendwie belanglos, zu bunt und zu sauber um eine richtige Wirkung entfalten zu können. Die Auflösung war mir auch zu nüchtern und im Grunde genommen einfach nur extremer Bullshit nach Schema F.

                                            Jodie Foster darf man ruhig den Vorwurf machen, dass Sie zu wenig mutig und zu gewöhnlich eine 0815 Story in ein ewig-aktuelles Thema verpack hat, ohne auch nur den kleinsten Akzent zu setzen. Natürlich sollte man an dieser Stelle auch das Drehbuch bemängeln, dem eine Portion Aaron Sorkin richtig gut getan hätte, um das Tempo im Dialog-Bereich wenigstens interessant halten zu können.

                                            Dies Alles macht Money Monster nicht zu einem schlechten Film, aber zu einer meiner grössten Heimkino-Enttäuschungen in diesem Jahr.

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                                              Ecto1 13.10.2016, 14:10 Geändert 13.10.2016, 14:11

                                              Eigentlich eine durchaus interessante Doku über den Aufstieg urbaner Mode, welche wie viele Trends zuerst auf der Strasse Anklang gefunden hat. Die Hipster von damals sozusagen, nur dass vor allem in den Anfängen noch die Kreativität wichtig war, und weniger der Markenname der drauf steht.

                                              Das verständliche betteln um Anerkennung, mündet daher in einer Expression als wandelnde Werbesäule. Hip Hop hat seinen ursprünglichen Charakter also schon ziemlich früh verloren, auch wenn man sagen darf dass Style schon immer dazu gehört hat. Man wollte zeigen was man hat, selbst wenn die einzige Errungenschaft ein Luis Vuitton Pyjama war. Kritische Stimmen gibt es hier nicht zu hören, Fresh Dressed ist eben Fresh Dressed. Die Konsumgesellschaft macht auch vor den Projects nicht halt.

                                              Abseits einer Kultur welche sich selber pervertiert hat, zeigt der Streifen ein Phänomen welches heute noch genau so aktuell ist wie damals und sich durch alle Gesellschaftsschichten schiebt. Man muss auffallen oder mindestens dabei sein um dazu zu gehören. Dass es dabei nur einen Gewinner gibt, nämlich die Markenfirmen welche uns als devote Werbeträger benutzen (Ja, auch mir geht es bei manchem Turnschuh so), geht bei aller Oberflächlichkeit völlig verloren.

                                              Ich fand diese Doku daher mehr ernüchternd den belustigend, auch wenn es kulturell gesehen höchst interessant anzusehen ist wie sich solche Trends entwickeln und wer da alles mitmischen möchte.
                                              Als Pausenfilm für angehende Marketing Experten, sicher unterhaltsam!

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                                                Ecto1 13.10.2016, 13:48 Geändert 13.10.2016, 13:51

                                                Inszenatorisch kann man Michael Mann eigentlich keinen grossen Vorwurf machen. Blackhat liefert viele Bilder in gewohnter Qualität vom Meister, versagt aber beim Drehbuch. Gewisse Figuren sind für die Story weitestgehend sinnlos und nur Lückenfüller um die Klischee-Bucketlist abzuarbeiten. Mancher Twist ist schon beim betrachten der Disc-Hülle zu erahnen und hat man so schon 10000x gesehen.

                                                Blackhat steuert weder dem Genre, noch der Thematik wirklich etwas Neues bei, sondern plätschert - stellenweise toll gefilmt - vor sich hin und verkommt vom Hacker-Thriller oft zu einem billigen Austausch ballistischer Gegenstände. Da passen auch die Dialoge, welche sich gegenseitig zu unterbieten versuchen.

                                                Abseits dieser Kritikpunkte, dümpelt der Film aber an mancher Stelle durchaus unterhaltsam durch Durchschnitts-Gewässer. Jedoch reichen solche kleinen Weckrufe eben nicht aus, um einen halbgar geschriebenen, zu langen und oft unglaubwürdigen Film über diese hinaus zu heben. Schade.....

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                                                  Ecto1 11.10.2016, 11:19 Geändert 11.10.2016, 11:21

                                                  Staraufgebot, an den Oscars nominiert für die "Big Five" und dennoch ging man leer aus. Und auch ich wurde nicht zu 100% warm mit dem Aufbau und der Geschichte. Ich finde z.b die Figur von Irving Rosenfeld (Bale) etwas überzeichnet und unglaubwürdig (Der Typ soll sexy sein und vertrauenswürdig, sorry, aber Bale sieht aus wie ein aufgequollener Triebtäter). Bale kann dafür wenig, er spielt seinen Part grossartig. Ich hätte die Figur einfach anders gezeichnet.

                                                  Die Story dreht sich um Grunde genommen um einen grossen "Clou", der sich etwa aber Mitte des Films langsam abzeichnet. American Hustle schafft es daher lange etwas undurchsichtig zu sein was die Motivation der Figuren und deren handeln genau bedeutet und ob da ein Doppelspiel stattfindet oder nicht. Rosalyn (Lawrence) war mir etwas zu blass und ich habe langsam dass Gefühl dass Jennifer Lawrence zwar eine gute Schauspielerin ist, jedoch am Ende immer sich selber spielt....ausser man malt sie mit blauer Farbe an, dann wird es Facettenreicher.

                                                  Der restliche Cast überzeugte mich aber sonst durchwegs. Amy Adams spielt so sexy wie nie und auch Bradley Cooper zeigt dass er zwar kein Jahrhundert Talent ist, aber sich flexibel in jede Rolle einspielen kann und man Ihm gerne zuschaut. Fast am besten gefallen hat mir Jeremy Renner, jedoch ist sein Part eher bescheiden, dafür äusserst unterhaltsam gespielt.

                                                  Leider schwankt dieser Streifen oft von genial bis durchschnittlich was die Dialoge und Wendungen angeht. Hat man zu Beginn immer das Gefühl, dass einem hier ein zukünftiger Kultfilm vor die Augen kommt - was durch den nicht aufdringlichen aber sehr passenden Soundtrack auch immer unterstrichen wird - schafft er es nie diese Hürde zu nehmen. Zu verworren wird die Geschichte und daher unnötig kompliziert erzählt. Es gibt versch. Subplots mit denen sich die Figuren herumschlagen müssen, welche der Geschichte leider ein wenig den "Drive" rausnehmen.

                                                  Dass das Drehbuch also unnötig kompliziert zu sein scheint ist das eine, was der Regisseur daraus macht ist das andere. Und ich muss sagen, es ist schade dass David O. Russell es nicht geschafft hat das Potenzial voll auszuschöpfen. Ich vermisse die Leichtigkeit eines Boogie Nights, die Coolness eines Tarantinos oder einen klaren Aufbau wie z.b bei "Oceans 11". So ist American Hustle am Ende ein guter Film, aber eben doch keiner der einem lange in Erinnerung bleibt.

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                                                    Rocky Balboa trifft auf Jake LaMotta!? Dass ich das noch erleben darf! Als grosser Fan der "Rocky" Serie und "Wie ein wilder Stier", war ich natürlich erfreut dass die beiden Ihre Handschuhe noch einmal schnüren und zusammen auf die Leinwand gehen. Gleichzeitig hatte ich aber auch gemischte Gefühle. Robert de Niro (71 Jahre alt) konnte ich mir einfach nicht mehr als Boxer vorstellen. Bei Stallone ist es umgekehrt ja gar noch nicht so lange her als der letzte Rocky über den Bildschirm flatterte, und da er sich nach wie vor als Action Renter gibt, sollte er die nötige physische Präsenz von Anfang an mitbringen.

                                                    Dem Film tut es jedenfalls gut dass er sich oft selber nicht ganz ernst nimmt, denn beide Schauspieler wirken einfach nicht mehr ganz taufrisch und vor allem De Niro nimmt man es einfach nicht mehr ab dass er einen Boxkampf bestreitet. So schwingt sich der Film durch eine mehr oder weniger Klischeehafte Story um im grossen Finale, dem Boxkapf der beiden zu enden. Spass hatte ich dennoch, und dies nicht zu knapp.

                                                    Vor allem Rocky Fans werden ganz herrvorragend auf Ihre Kosten kommen, denn man findet im ganzen Film einige Anspielungen und sarkastische Bemerkungen zu dem Thema. Aber auch Robert De Niro macht seine Sache, dem Film entsprechend, ordentlich. Die beiden Figuren nehmen sich oft sehr gut auf die Schippe, manche Szenen sind für meinen Geschmack schon fast Kultverdächtig. Ja, das Drehbuch ist 0815 und diese ganzen Familien und Ex Geliebte Geschichten wirken Stellenweise arg aufgesetzt. Und doch, wenn man sich darauf einlässt, bietet der Film durchaus auch Zeit für Gefühle die nicht unbedingt deplatziert wirken.

                                                    Wenn man sich darauf einlässt ist "Grudge Match" sicher ein grosser Spass geworden, vor allem dank der Nostalgiekeule die hier immer wieder zum Vorschein kommt. Es ist aber durchaus möglich dass man mit dem Film so gar nichts anfangen kann, vor allem wenn man die kleinen Referenzen nicht bemerkt.

                                                    Objektiv betrachtet, darf man hier also durchaus noch 1-2 Punkte von meiner Bewertung abziehen, da ich ganz klar die Fanboy Brille aufhabe wenn es um diese Konstellation geht. Da verzeiht man ihm auch die lahme Inszenierung der Boxkämpfe, und das wandeln auf sicheren Pfaden einer Durchschnitts-Komödie.

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