Ecto1 - Kommentare
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Alle Kommentare von Ecto1
'The Birds' ist ein absoluter Klassiker! Eine notgeile Grossstadtbewohnerin steigt einem Playboy nach, der in einem abgelegenen Fischerdorf bei seiner Mutter lebt. Dort muss sie sich gegen Vorurteile, kreischende Kinder, die Exfreundin und die eifersüchtige Mutter des Typen behaupten. Als die Frau realisiert, dass das Leben in einem Fischerdorf keine Zukunft hat, hetzt sie die örtlichen Vögel gegen die Bewohner und die Familie des Typen auf und bringt sie schlussendlich dadurch dazu, mit ihr zusammen den Ort für immer zu verlassen.
Ein minderjähriger Skateboard Rowdy und ein alter verrückter Mann, treffen sich Nachts auf einem Parkplatz, um mit einem ferngesteuerten Auto zu spielen und einen Hund zu quälen. Als der alte Mann von den ehemaligen Besitzern des Hundes erschossen wird, reist sein minderjähriger Freund zurück in die Vergangenheit um dies ungeschehen zu machen. Dort angekommen beginnt er eine Beziehung zu seiner damals viel jüngeren Mutter, die sich in ihn verliebt weil er nebenbei das Skateboarden erfindet. Als er auch noch auf seinen zukünftigen Vater trifft, möchte er ihm mit Hilfe von Darth Vader und Commander Spock eine dreier Beziehung mit seiner zukünftigen Mutter aufzwängen. Da dies nicht funktioniert, klaut er schwarzen Musikern den Rock'n'Roll, gibt ein schreckliches Heavy Metal Konzert, wird danach vom Blitz getroffen und wacht neben einem brandneuen Pick-Up Truck in der Gegenwart auf.
Bester Film für immer!
Sorry, SPOILER!
'World War Z' ist wirklich ein aussergewöhnlicher Road Movie. Brad Pitt, Frau und Kind, werden vom Black Friday in Philadelphia überrascht. Geschockt, dringen die drei ungefragt in die Wohnung von armen Migranten ein und saufen denen das Bier weg. Hier ist Pitt geplagt von Selbstzweifeln und überlegt sich kurz ob er sich das Leben nehmen möchte. Um den Mann zur Vernunft zu bringen, bringt ihn seine Frau auf ein Kreuzfahrtschiff. Genervt von den Annehmlichkeiten, verlässt Pitt kaltblütig seine Familie um mit seinen Buddys eine Sauftour zu starten. Als er mit einem krassen Hangover in einem abgestürzten Flugzeug aufwacht, bemerkt er dass er in einem fremden Land mit fremden Kulturen ist, holt sich gewaltsam eine Impfung und kehrt beruhigt sowie ausgenüchtert zu seiner Familie zurück.
Freue mich da schon auf die Fortsetzung!
'28 Action Scenes Later' erzählt die Geschichte von zwei Teenagern, die versuchen die langweilige Welt der Erwachsenen durch kleine Streiche aufzuwühlen. Leider bemerken die zwei zu spät, dass hier anscheinend alle komplett verblödet sind. Und die einzige intelligente Figur ist so intelligent, dass sie in bester Michael Meyers Manier hin und her teleportieren kann. Als ein Grüppchen von einer grossen Grillparty flüchtet und sich nur einer freiwillig meldet mit einem Helikopter den Rasen zu mähen, haben wie die Highlights des Films auch schon durch. Danach müssen die Teens zur Strafe in kompletter Dunkelheit und kreischend nach Hause laufen, was einen davon in den Suizid treibt. '28 Stupidities Later' ist wahrlich ein Fest der Hirntoten Untoten!
Der schwer drogenabhängige 'Blade', metzelt sich im gleichnamigen Film hyper-stylisch durch Vampirhorden, um sich und einem weissen obdachlosen alten Mann neuen Stoff zu besorgen. Als die beiden auch noch eine Frau aus einem Spital entführen, beginnt die Kacke erst richtig zu dampfen. Denn bei den Vampiren übernehmen religiöse Fanatiker die Herrschaft und Jabba the Hutt hat einen überraschenden Cameo Auftritt. Blade hat irgendwann die Wahl zwischen einer unfreiwilligen Blutspende, oder heissem Inzucht Sex. Schlussendlich betrinkt er sich und geht mit gerichteter Sonnenbrille einer Blutwurst den Arsch versohlen.
'Edge of Tomorrow' spielt in einer fiktionalen Zukunft, wo Maverick nach Top Gun schwer traumatisiert von den vielen eingeölten Oberkörpern, zum Feigling verkommen ist. Als er gezwungen wird den alljährlichen 'Groundhog Day' zu dokumentieren, wird dieser von einer fiesen Alien Rasse gecrasht. Maverick macht nun einfach den Bill Murray, lernt viele neue Skills, viele Wege wie man ins Gras beisst und erobert das Herz seiner grossen Liebe. Am Ende lächelt er frech in die Kamera und weis wohl ganz genau, was er da gerade für einen geilen Scheiss abgeliefert hat!
Jeff Daniels spielt in 'Arachnophobia' einen Arzt, der in eine überalterte Kleinstadt zieht, die sich dank eines Migranten auf das züchten von Killerspinnen spezialisiert hat. Da die Spinnen zwar seine Konkurrenz ausschalten, aber ihm auch die Patienten vergraulen, entschliesst er sich nebenberuflich Schädlingsbekämpfer zu werden. Etwas später begeht Julian Sands beim Anblick eines Spinnennetzes überraschend Selbstmord. John Goodman hat noch einen Cameo und versucht mit einem experimentellen Gift die Veranda von Dreck zu säubern. Denn als es Zeit wäre das Haus mal wieder richtig zu putzen, merkt Jeff Daniels dass er keinen Wein und keine Patienten mehr hat und er geht frustriert zurück in die Grossstadt, wo sich eine Erdbeben Katastrophe anbahnt.
Rewatch und Abwertung - da ich finde dass der Film sich gegen Ende doch etwas zäh anfühlt und den Drive nicht konstant aufrechterhalten kann.
Zwei bisexuelle Hinterwäldler wollen ein romantisches Wochenende in einer Hütte verbringen, als sich auf einmal eine Gruppe von Teenagern zum Massen Selbstmord dort versammelt. Geschockt davon wird einer der beiden Hinterwälder straight und einer der Teenager möchte einen flotten Dreier mit den beiden Typen.
Eine Spassige Sause ist 'Tucker & Dale vs Evil' noch immer, doch die Geschichte um zwei Freude die unfreiwillig Teenager in den Selbstmord treiben, hält die Kreativität nicht konstant hoch. Die leichte Schnulze die man noch als Kontrast in den Film packt, funktioniert irgendwie für mich nicht mehr und in den letzten 30 Minuten musste ich mich sogar noch wach halten.
Immer noch aussergewöhnlich, aber nicht mehr herausragend für meinen Geschmack.
Dwayne Johnson prügelt sich im hautengen Pyjama wütend durch Bösewichte und engagiert einen Jungen mit Skateboard als Manager. Als er merkt dass er von selbstgerechten Arschlöchern umgeben ist, wird er von Pierce Brosnan in ein Unterwasser-SPA eingeladen, bis er dem Teufel persönlich den Arsch versohlen muss. Nach einigen, von pompöser Musik unterlegten Textzeilen, bekommen wir noch die besten 30 Sekunden des Filmes zu sehen.
'Ticks' ist ein Fresh Prince Spin-Off, wo Carlton Banks das sichere Bel Air verlässt um eine Streetball Gangster Karriere zu starten.
Als sich diese Bemühungen nicht auszahlen, beschliesst er mit weissen Mittelstand Kids ins Sommercamp zu fahren, wo er zur Fliege wird.
Lustiger Scheiss!
Die neue Startseite ist echt scheisse! Dafür habe ich hier den passenden Filmtitel gefunden. ^^
Gebt den Usern die hier oft leidenschaftlich schreiben mehr Platz auf der Front und den alten Feed wieder. Die zweitklassigen Artikel stehen ja noch genug prominent da. Es sieht nun aus wie eine grosse Werbeseite, schrecklich!
Antihelden sind die besten Figuren. Und ein guter Bösewicht ist spannender als ein geleckter Held.
Ich warte ja noch immer darauf dass Brightburn eine Fortsetzung bekommt. Der Ansatz Horror mit Superhelden zu mischen war erfrischend, auch wenn de Film jetzt keine Bäume ausreisst.
PS: Die neue Startseite ist echt SCHEISSE! Die User werden in den Hintergrund gedrängt, Klatsch und Tratsch übernimmt!
'The Boy' beginnt als durchaus spannender Mystery-Thriller, wo das Unbehagen gut auf den Zuschauer transportiert wird. Selbst wenn das Konzept der unheimlichen Horror-Puppe inzwischen etwas ausgelutscht zu sein scheint, verliert der Trick mit dem Uncanny valley seine Wirkung nicht.
Bis zum dritten Akt inszeniert der Film eigentlich eine ruhige aber spannende Geschichte und man rätselt gerne mit was nun genau hinter den Vorkommnissen mit der Puppe steckt. Unterstrichen wird das Ganze durch das merkwürdige Verhalten der Hauseigentümer und der Atmosphäre welche ein so grosses Anwesen ausstrahlt, wenn man sich alleine dort aufhalten würde in dieser Situation.
Um so ärgerlicher ist es, dass 'The Boy' in den letzten 20-30min das ganze Konstrukt mit einen sehr merkwürdigen Twist zusammenbrechen lässt. Es kann natürlich auch Geschmackssache sein, da wohl mancher Zuschauer es feiern könnte dass man sich eine Auflösung so gegen den Erwartungen die geschürt werden an den Haaren herbei zieht. Der Film wirkt danach einfach nur noch unlogisch und konstruiert.
Fast noch mehr gestört hat mich jedoch die Auflösung des alten Ehepaares und die dämliche Backstory einer bestimmten Figur. Wie ein Kartenhaus fällt der Film am Ende für mich zusammen und nimmt mir jede Lust dieses Werk jemals wieder zu sichten. Allgemein ist es schade wenn ein Film nur von einem Twist lebt, mit selbigem gleichzeitig alles was davor passiert irgendwie geistig entmystifiziert.
Ein ähnliches Erlebnis hatte ich bei 'The Skeleton Key', mit dem Unterschied dass ich das Ende dort herausragend finde. Und doch habe ich mir den Film danach nicht mehr angeschaut, da solche Filme zum grössten Teil davon leben, was der Zuschauer eben nicht weis. In 'The Boy' ist das Ende in meinen Augen einfach nur doof und dies wirkt sich in der Retrospektive auf den ganzen Film aus.
Schade.........
'Eden Lake' war und ist für mich echt eine Achterbahn der Emotionen, aber diese Achterbahn kennt nur einen Weg, immer steil nach oben und erst ganz zum Schluss geht es runter, direkt in eine Wand aus Beton!
Was für ein behinderter, sinnloser Scheissfilm für jeden mit einem Sinn für Gerechtigkeit! Diese Arschlöcher aus der Hölle, diese Pissköpfe, was hätte ich die gerne an die Wand genagelt! Es gab wohl noch nie ein Film bei dem ich so wütend geworden bin. Auf die Antagonisten, aber auch auf das Drehbuch, welches hier wirklich alle Register zieht um einem emotional aufzuladen bis man platzen möchte. Zusätzlich ärgert man sich auch noch über die konstruierte Geschichte welche gängige Klischees nicht umschiffen wollte, wo natürlich wieder niemand Autofahren kann wenn man flüchtet, wo keine Hilfe geholt wird wenn man könnte, wo sich Erwachsene dümmer verhalten als Teenager.
Ausgeschmückt mit einigen derben Szenen die unter die Haut gehen und wo Erinnerungen an manchen französischen Hardcore Fick hochkommen. 'Eden Lake' tut wahrlich alles um so richtig unangenehm und aufwühlend zu sein und dies direkt mit dem Dampfhammer ohne Rücksicht auf Verluste oder Erwartungen des Zuschauers. Ein Film der ganz dunkle Gedanken in mir geweckt und nur das schlechteste im Menschen auf Zelluloid gebannt hat. Selbst wenn ich schon einige Filme gesehen habe wo sich die pure und sinnlose Gewalt in einem Torture Porn entlädt, so erreicht die Antipathie hier ein völlig neues Level. Ich fieberte nicht nur mit den Erwachsenen mit, sondern ich wollte einfach sehen wie diese kleinen Bastarde auf die Fresse bekommen.
Am Ende war ich fix und fertig, unbefriedigt, wütend, ein Film der auf einer ganz bestimmten Ebene einfach nur zum kotzen ist!
Doch 'Eden Lake' hat mich trotz vorwiegend negativer Ausstrahlung, eben auch abgeholt und an den Fingernägeln knabbern lassen. Sobald die Story anzieht und man sich in die Opfer hineinversetzt, legt der Film einen Schalter um, der einem die Fiktion der Geschehnisse komplett vergessen lässt. Eigentlich finde ich diesen unsympathischen Streifen sogar richtig cool, da er sich getraut mit ganz wenig Fleisch am Knochen und einem richtig fiesen Ende, einfach nur zu triggern. 'Eden Lake' ist ein Bully der auf den Zuschauer losgelassen wird - und man endet garantiert als Opfer.
Aber dies macht ihn eben auch zu einem richtig schönen "straight forward" Streifen voller Sinnlosigkeit, welcher in mir die pure Wut zum brodeln gebracht hat. Entweder man hasst den Film, oder man hasst den Film, da gibt es wohl nur wenig Grauzone. Aber im Gegensatz zu einigen ähnlichen Vertretern die sich vor allem Leiden und leiden lassen auf die Fahne geschrieben haben, versuchen diese 88min hier auch nicht mehr zu sein als man zu sehen bekommt. Keine Message, keine Erlösung, keine tiefere Bedeutung.
Dieser Film ist der pure Hass und die pure Verzweiflung.
'Ready or not' ist ein kurzweiliger Spass, welcher zwar aus den Möglichkeiten einer abgefuckten Hide & Seek Variante nicht das Maximum herausholt, aber frisch und ambitioniert wirkt. Besonders auffällig ist, dass sich der Film grundsätzlich überhaupt nicht ernst nimmt, was dem Plot nur entgegen kommt!
Gerade die Hauptdarstellerin gleitet in charmanter Manier durch den Film, wird zum etwas unfreiwilligen sehr leidfähigen female Hero und trägt die 95 Minuten locker auf unterhaltsame Art. Wo 'You're Next' auf erfrischende Weise die weibliche Rolle endlich mal als glaubwürdigen unantastbaren Badass etablierte, geht man hier etwas traditioneller, aber keinesfalls konservativ vor. Die Frau ist hier einfach mal cool wie ein Ventilator und fällt nie komplett in die Opferrolle.
Überrascht hat mich der Film auch dadurch, dass er zwar konventionell inszeniert wurde, aber nur an wenigen Stellen vorausschaubar wird. Es gibt immer leichte Abweichungen von den Erwartungen welche das Gehirn stimulieren, so dass keine Langeweile aufkommt. Ich fand ihn bei meiner zweiten Sichtung nach 3 Jahren sogar noch etwas besser.
Besonders das Finale hat mir grossen Spass bereitet und der Film endet eigentlich auf perfekte Art und Weise, ohne zu viel oder zu wenig erzählt zu haben. Man beschränkt sich hier nicht nur bei der Story auf das notwendigste, vermischt den ganzen Spass mit viel Augenzwinkern und bekommt dennoch Platz für eigene Interpretationen.
'Ready or Not' ist eine echte Empfehlung für einen launigen Abend, wo es auch mal etwas blutig sein darf. Denn der Film macht einfach Spass, ohne jemals Gefahr zu laufen unglaubwürdig zu werden. Und dies nicht nur dank einer starken Performance.
"Fuck your Family"!
Es war ein durchaus ergiebiges Horroctober Wochenende, mit gleich drei ähnlich angelegten Filmen hintereinander. 'Smile', 'It Follows' und 'Grimcutty'. Hatte ich so auch noch nie, was mir die Bewertung der Filme nicht gerade erleichtert.
Hier geht es nun um 'Smile', dem aktuellen Horror Hype in den Kinos, der vollgepackt mit Jump Scares sein soll und wo jüngere Zuschauer schockiert das Kino verlassen haben sollen. Warum? Das weiss ich auch nicht so genau!
Grundsätzlich habe ich schon weit aus grusligere, mit viel mehr Jump Scares vollgepackte und ekligere Filme gesehen. Es gab in 'Smile' gefühlt 2-3 Stellen wo man auf das altbewährte Stilmittel der falschen Erwartungen zurückgreift, die dann in "Erschrecken" enden, und dies meistens auch recht vorausschaubar. Der Film spielt viel mehr mit der Tatsache, dass es vermeintlich keinen Ausweg aus der Situation gibt und der sichere Tod durch eine geisterhafte, dämonische Gestalt nach einer gewissen Zeit droht. Etwas was auch in 'Ringu' bestens etabliert worden ist, warum der wohl auch als kleine Referenz herhalten muss.
'It Follows', welchen wir uns noch am selben Abend gegeben haben, wirkt da schon eher als Blaupause für 'Smile', und doch gehen die Filme in ihren Ansätzen ganz weit auseinander. Wo im ersteren der Titel Programm ist und die Protagonisten konstant auf der Flucht sind, geht 'Smile' eine Ebene tiefer und öffnet seine Pforten für sehr psychologischen Horror und spielt dadurch nicht nur mit der Protagonistin ein Katz und Maus spiel, sondern auch mit dem Zuschauer.
Dabei habe ich mich etwas geärgert, dass man auf einen relativ simplen Trick im Storytelling zurückgreift um die Situation noch auswegloser erscheinen zu lassen. Nämlich dann wenn sich die Protagonistin selber nicht mehr trauen kann und manche Szene als Traumsequenz oder Amnesie Auflösung verkauft wird. Da hat man es als Schreiberling natürlich bequem, denn so hebelt man die Logik auf einfache Weise aus, ohne dass es wirklich auffällt. In Anbetracht des stark psychologischen Faktors des Filmes, passten diese Umstände aber durchaus in den Plot.
'Smile' erfindet das Genre bei weitem nicht neu, sondern interpretiert oft, zitiert manchmal und versucht zumindest einen eigenen Charakter zu entwickeln. Etwas auf der Strecke bleiben hier die Nebenfiguren, die eigentlich nutzlos sind und nur als Plot Vehikel oder für den Szenen Aufbau dienen. Dazu gesellen sich einige unlogische Verhaltensweisen der Protagonistin, die es etwas klischeebehaftet natürlich verpasst Hilfe an den richtigen Orten zu suchen, oder wichtige Informationen einfach nicht ausspricht, obwohl man dazu jede Menge Möglichkeiten hätte.
Das Finale fand ich dann sehr konsequent, auch wenn ich mir da gerne etwas kreativeres gewünscht hätte. Ein Hauch 'Nightmare on Elm Street' wehte dort kurz durch das Script, ohne jedoch den selben Spass und Fun Faktor aufkommen zu lassen. Dazu nimmt sich der Film schlicht zu ernst, was mich jedoch nicht wirklich gestört hat. Das titelgebende Lächeln ist jedoch mehr ein Grinsen und der Film hätte auch ohne diesen Umstand des zweiten Gesichtes funktioniert. Denn auch wenn sich 'Smile' bemüht frischen Wind in das Horrorgenre zu blasen, ist hier auch vieles aufgewärmter Kaffee, der aber eine eigene Note mitbringt um ganz gut zu unterhalten.
Kann sich noch jemand an das Internet Phänomen "Momo" erinnern? Die Bilder ein Horror Fratze (Die sich später als Puppe aus der Vanilla Gallery in Tokio herausstellte) machten die Runde, verbunden mit einer Challenge. Social Media Wahnsinn eben, jede Generation braucht ihre Eckpfeiler. Das Ganze stellte sich später jedoch zum grössten Teil als Hoax heraus, doch ich bin sicher dass es da einige verängstigte Teens sowie besorgte Eltern gegeben hat. Anscheinend – was unbestätigt ist – gab es wegen dieser Challenge auch Suizide.
Jedenfalls greift 'Grimcutty' genau dieses Phänomen auf um daraus einen Gruselfilm zu stricken, wo es um Paranoia und Vertrauen in Zeiten nicht kontrollierbarer sozialen Interkationen der Jugendlichen geht. Gemäss der internationalen Wertungsskala, scheint da ja ein schöner Mist produziert worden zu sein. Aber ist dieser 'Grimcutty' so schlecht, oder wird er nur abgestraft da er Streaming exklusive ist? Ich kann dazu nur sagen dass ich schon weit aus schlechtere Filme gesehen habe und dass die Art und Weise wie man Social Media hier einbindet, für mein Verständnis durchaus glaubwürdig umgesetzt worden ist.
Der Film hat meiner Meinung nach vor allem zwei grossen Schwächen, welche den Gesamteindruck dann doch stark herunterziehen. Zum einen ist die Bedrohung hier viel zu früh und dann noch zu oft und vor allem viel zu klar zu sehen, gerade weil die Effekte selbiger nicht gerade toll gemacht und der Look nur semi bedrohlich wirkt. Zum anderen ist das Ende kurz vor dem Abspann absoluter Mist! Auch hat es mich gestört dass man zwar die Generation Youtube und co. gut abzuholen vermag, aber ausgerechnet ASMR-Videos als Aufhänger für den Hauptcharakter heranzieht. Der Film wirkt dadurch etwas wie wenn er etwas einem Trend hinterher hängt und es fühlt sich wie ein Fremdkörper an, vor allem zum Schluss.
Abseits davon, fand ich 'Grimcutty' gar nicht so schlecht und er hat in manchen Momenten eine gute Spannungskurve. Wäre das Drehbuch raffinierter, die Darsteller durchgehend etwas besser und das Aussehen der Bedrohung bedrohlicher, hätte man hier wohl einen der interessanteren Halloween Filme eines Streaming Dienstes geschaffen.
So wird man zwar einigermassen gut unterhalten, aber es fehlt einfach an zu vielen Ecken um überdurchschnittlich zu sein.
Die Horror Überraschung aus dem Jahr 2014 wirkt auch 8 Jahr später noch frisch, trotz unübersehbarem Retro Touch.
'It Follows' ist ein äusserst spannend gemachter Thriller, der mit einfachen Mitteln eine dichte Atmosphäre aufzubauen vermag. Gerade seine Simplizität ist es, die den Film so gut macht und mich partiell an den ersten Halloween erinnert, wo man mit ganz wenig Aufwand viel herausholen konnte. Filme die auch ohne nonstop auf die Effekthupe zu drücken überzeugen können, wirken für mich oft intensiver, gerade im Horror Genre, wo dass was man nicht sieht das Grauen ausmacht. 'It Follows' hat eine dichte Atmosphäre, was man auch der guten Kameraarbeit und dem eindrücklichen Sound zuschreiben darf.
Das Klischee des bei Bedrohung hirnlos durch die Gegend rennenden Teenagers, der garantiert alles falsch macht was man falsch machen kann, erfüllt sich hier zum Glück nicht oder wir in einem logischen Kontext vollzogen. Die Bedrohung ist nur für geprägte Personen sichtbar, langsam aber sicher mit nur einem Ziel voranschreitend und hier im Film oft im Hintergrund versteckt so dass auch der Zuschauer sich nie sicher sein kann was er dort gerade gesehen hat. Mit diesem Umstand hätte man noch viel mehr spielen können, aber manchmal ist weniger auch mehr.
Die Tatsache dass man sich die unbekannte Bedrohung beim Geschlechtsverkehr holt, kann man als konservativen Blödsinn auslegen, um der jungen Generation den Spass an der Sache zu vermiesen. Dass man das "Böse" als übernatürliche Geschlechtskrankheit, für die es nur den Tod als Heilung zu geben scheint, inszeniert, eröffnet wenigstens spannende Möglichkeiten. 'It Follows' macht auch hier etwas zu wenig aus den Möglichkeiten, gerade auch weil man das Verbreiten der "Krankheit" anscheinend nur im kleinen Rahmen bemerkt und auch keine besorgten Eltern irgendwo ersichtlich sind. Da wären noch viel bösartigere Spielereien möglich gewesen, aber dann wäre der Plot evtl. auch überladen. Gerade dass 'It Follows' wenig Fett am Knochen hat, ist erfreulich.
Da das Ende relativ offen gehalten ist, würde ich mir hier sogar eine Fortsetzung wünschen. Gerne mit den gleichen Stilmitteln, aber noch konsequenter und evtl. in der Neuzeit angesiedelt. Anbieten würde sich 'It Follows' dafür hervorragend.
Mein Kommentar für *frenzy_punk<3
https://www.moviepilot.de/movies/house-of-wax/kritik/2616597
#Horroctober2022
www.moviepilot.de/news/user-innen-kommentar-horroroktober-1138350
Dieser Kommentar ist für *frenzy_punk<3. Ich habe eine hübsche Auswahl bekommen, kannte aber bis auf 'House of Wax' bereits alle sehr gut. Da selbiger auch noch auf Netflix verfügbar ist, gab es keine grossen Hindernisse mir dieses "moderne" Remake vor den Latz zu knallen.
Interessant ist hier vor allem die History dahinter, denn 'House of Wax' von 2005 verkauft sich als Remake des gleichnamigen Filmes (im OT) aus dem Jahr 1953, der wiederum selber ein Remake von 'Mystery of the Wax Museum' aus dem Jahre 1933 darstellt. Aber genau betrachtet ist der hier vorliegende 'House of Wax' aus 2005, eigentlich ein Remake - in manchen Szenen fast 1:1 - von 'Tourist Trap', aus dem Jahre 1979!
Aber was bietet uns denn nun dieser von Joel Silver und Robert Zemeckis produzierte Teenie Slasher, wo ein noch unbekannter Jaume Collet-Serra (Non-Stop, Jungle Cruise) Regie führte, sowie Chad und Carey Hayes (The Conjuring) das Drehbuch beisteuerten? Leider nicht viel, auch wenn er an gewissen Stellen überdurchschnittliche Peaks aufzuweisen hat.
Die Darsteller empfand ich zum grössten Teil als austauschbare Stereotypen, denn wie gut kann eine Performance schon sein, wenn Paris Hilton NICHT negativ heraussticht? Die hatte von allen Figuren sogar noch die beste Todesszene, das muss man der Hotelerbin lassen. Ansonsten spiele alle schön nach Charakter Klischee ohne irgendwelche Sympathien zu wecken. Im Gegenteil, einige der Teens verhalten sich geradezu fragwürdig egoistisch und daher war es mir eigentlich auch egal wer da nun das zeitliche segnet.
Überhaupt habe ich mich gefragt, wie ernst sich der Film eigentlich nimmt, oder ob er sich seiner eigenen Dummheit bewusst ist. In manchen Szenen agieren die Protagonisten so dumm, ja eigentlich völlig idiotisch und irrational, dass man sich als Zuschauer fragt, ob dies nun Sarkasmus sein soll oder die Schreiberlinge dachten, dass das Zielpublikum da so oder so nicht so genau hinschaut, so lange es spannend und mordlustig bleibt.
Spannung kommt an einigen Stellen nämlich durchaus auf und es hat eine Handvoll Szenen die - Genre betrachtend - ganz gut sind. Aber vieles ist hier auch einfach zu doof und vor allem einfach nicht glaubwürdig, gerade was das Setting betrifft. Wenn die Filmkulisse, auch im Film wie eine Kulisse wirkt und sich der Plot extrem konstruiert und wenig organisch anfühlt, dann fehlt da irgendwie die Verbindung zum Zuschauer, wenn man nicht mehr in den eignen Zwanzigern steckt. Ich denke ein jüngeres Publikum hatte und hat an dem Film einiges mehr Spass, als der etwas kritischere Zuschauer mit mehr Erfahrung im Gepäck, wo auch die Erwartungen an einen einfachen Slasher höher liegen, vor allem weil es auch bessere Film in dem Genre gibt die nicht weniger spassig sind.
Was ich 'House of Wax' aber anrechnen kann, ist dass der Film recht hübsch anzusehen ist und die Regie eine gute Inszenierung hinbekommen hat. Dazu finde ich das Finale im Wachshaus überraschend ansehnlich umgesetzt und ist ganz klar das Highlight des Filmes. Rechne ich für mich die positiven sowie negativen Eindrücke zusammen, bleibt am Ende noch immer ein dummer, stellenweise sogar extrem dummer und plump geschriebener Film, der ungefähr 20 Minuten zu lange ist, aber dank einigen netten Bildern, stellenweise netter Atmosphäre und einem ganz guten Finale keine absolute Gurke darstellt.
Für den kleinen Horror-Snack kann ich ihn wegen der Laufzeit von fast 2 Stunden weniger empfehlen. Aber wer sehen möchte wie Paris Hilton das zeitliche segnet, kommt hier voll auf seine Kosten. Vor allem da die grosse Marketing Kampagne damals auch genau mit dieser Prämisse hausiert hat.
Wer sich schon mit 9/11 befasst hat weis, dass dies hier einer der besten Zeitzeugen ist, da die Aufnahmen durch puren Zufall entstanden sind und dadurch noch brisanter und tragischer wirken. Man ist hautnah dabei bei einem Jahrhundert Ereignis welches die Welt für immer verändert hat.
Am eindrücklichsten fand ich die Szenen wo man hört wie Menschen die aus dem brennenden Gebäude springen, auf den Vordächern landen. Man sieht es nicht, aber man hört es. Ein Wahnsinn sondergleichen! Aber mir ging es nicht um die Kritik an diesem Werk hier.
Ich möchte an dieser Stelle einfach nur kurz erwähnen, dass es auf Disney+ die noch bessere Doku 9/11 One Day in America gibt, die auf viel Material aus dem Film hier zurückgreift, aber noch einiges mehr an - zum teil noch nie gesehenes Material - liefert. Wer also noch nicht genug von der Thematik hat sollte da unbedingt mal reinschauen:
https://www.disneyplus.com/de-de/series/9-11-one-day-in-america/48JNFzTeAhJO
Konnte die hier auf Moviepilot nicht finden, hat in meinen Augen eine 10/10 verdient, da es auch eine Hommage an die vielen Rettungskräfte ist, die sich teilweise in blinder Selbstlosigkeit sprichwörtlich geopfert haben, oder noch heute unter den Erlebnissen leiden. Es passiert viel schreckliches auf der Welt, und viele erleben Krieg jeden Tag am eigenen Leib. Und doch ist dieser Tag, so symbolisch, so tragisch, so historisch relevant und durch unzählige Aufnahmen so gut dokumentiert, dass es auch nach über 20 Jahren noch immer beeindruckt was dort passierte.
Wohl auch durch die pure Grösse dieser Katastrophe, dieser Attacke, auf die grössten Gebäude in New York sowie koordiniert noch an anderen Orten, kann es der Mensch gar nicht richtig fassen, was auch das aufkommen diverses Verschwörungen begünstigt. Und auch ich sass gestern bei den ersten zwei Folgen wieder wie gebannt vor dem TV und konnte fast nicht glauben was ich da zu sehen bekomme.
Nach langem mal wieder gesehen und immer noch geil! Die Drehbuchautoren Joss Whedon und Drew Goddard – der auch gleich Regie führte - liefern hier eine absolut vergnügliche Interpretation des bekannten Slasher-Genres ab.
'Cabin in the Woods' spielt einerseits mit der Erwartungshaltung des versierten Zuschauers, stellt Genre-Regeln auf den Kopf oder dreht selbige durch den Fleischwolf. Gerade weil die zitierten Filme und deren Ableger immer mit demselben Schema aufwarten, kann der Film hier mit einem dicken Arschtritt in diese Richtung auftrumpfen.
Bedrohliche Vorzeichen welche komplett ignoriert werden gehören einfach zum guten Ton und sind hier über die komplette Laufzeit verstreut. Die Antwort, warum sich die meist jungen Leute in gefährlichen Situationen so dämlich verhalten wir hier mit einem feuchten Lächeln serviert, parodiert und auf die genau gleich doofe Weise konstruiert. 'The Cabin in the Woods' nimmt sich dabei auf eine herrliche Weise überhaupt nicht ernst, sondern pflügt seinen Weg auf sarkastisch-schwarzhumorige Weise durch die knapp 90 Minuten.
Das sprichwörtlich monströse Ende fühlt sich an wie ein Kinnhaken welcher einem ein Grinsen ins Gesicht zaubert. Over the Top ist hier nur die Spitze des Eisberges, der Film bekommt im Finale eine Hormon-Spritze verpasst die sich gewaschen hat und mich nur noch klatschend und jauchzend hat herumspringen lassen. Was für ein geiler Tanz! Aber auch so bietet der Film die eine oder andere Überraschung, welche ich persönlich so nicht erwartet hätte.
Wer auch nur im entferntesten die Schnauze von den üblichen Genre-Klischees voll hat, sich einfach mal wieder einen Streifen reinziehen möchte welcher ungewöhnliche Antworten liefert, oder einfach gerne durchaus aussergewöhnlich unterhalten werden möchte, sollte hier definitiv einen Blick riskieren. 'The Cabin in the Woods' hebt sich wohltuend ab, obwohl er im Grunde genommen eine schon x-fach erzählte Geschichte auftischt, einfach aus anderer Perspektive.
Und selbst wenn der Film nicht mehr die gleiche Wirkung erzielt wenn man den Twist einmal kennt, hat er dennoch genug Qualität um immer mal wieder für einen Rewatch herhalten zu können. Originell, spassig, blutig, nahe dran an der Perfektion in seinem eigenen Subgenre.
Wohlgemerkt, gilt meine Wertung und Rezession nur für die erste Staffel, denn eigentlich hätte die gereicht!
'Altered Carbon' ist wohl der feuchte Traum für Freunde des Cyberpunks, zumindest in Serien Form. Dem Format ist es wohl auch geschuldet dass manche Kulisse immer und immer wieder verwendet wird, aber dies tut der Qualität hier keinen Abbruch. Die erste Staffel war absolut geil und liefert eine tolle Geschichte mit spanenden Charakteren und ganz viel netter Action.
Auch nimmt die Serie - in der ersten Staffel - kein Blatt vor den Mund und geizt nicht mit harter Gewalt oder nackter Haut. Ich konnte gar nicht anders als dran bleiben. Vor allem das Setting, welches merklich von Blade Runner inspiriert worden ist, ist eine wahre Freude und bietet ganz viel Eye Candy. Serientypisch wird manches natürlich etwas in die Länge gezogen und auch hier kommt man nicht um die üblichen "Figur kommt warum auch immer irgendwo hin, lässt ein paar Sätze fallen und läuft wieder davon" Szenen herum, die man in fast jeder Serie zu Gesicht bekommt.
Aber die spannende Geschichte, die auch viele philosophische Fragen aufwirft, hält einem locker bei der Stange. Etwas schade ist, dass der eigentliche Main Plot, oder zumindest dass was man uns am Anfang verspricht, nicht ausgearbeitet wurde. Da hätte es Potenzial gehabt für eine actionreiche Detektiv Geschichte in einem Cyberpunk Universum. 'Altered Carbon' öffnet jedoch lieber noch einige Sideplots, die am Ende auch fast alle spannender sind als der ursprüngliche Aufhänger. Hier fehlt es etwas an Raffinesse.
Doch was mir Staffel 1 hier geboten hat, ist eine überdurchschnittliche Serie, wo man jeden Dollar zu sehen bekommt der hier hereingepumpt wurde. Netflix wurde der ganze Spass am Ende wohl zu teuer für die Zuschauerzahlen, die wegen der doch nicht so gewöhnlichen Geschichte und Aufmachung nicht direkt als Mainstream angesehen werden kann.
Trotz einiger eklatanten Schwächen, habe ich jede Folge verschlungen und kann zu recht sagen, Staffel 1 ist einer der besten Serien die ich je gesehen habe, auch weil sie genau meinen Geschmack getroffen hat! Wer auch nur entfernt etwas für die Thematik der Serie übrig hat und ein Cyberpunk Setting im Stil von Blade Runner mag, sollte hier unbedingt einen Blick riskieren!
BONUS ZU STAFFEL 2
Staffel 2 hat mich weit aus weniger abgeholt, aus diversen Gründen. Irgendwie war der Drops nach dieser tollen ersten Staffel gelutscht und der Austausch des Hauptdarstellers zu einem bekannten Marvel Gesicht, war mir dann einfach zu sehr auf die Masse zugeschnitten. Auch wurde der Gewalt und Sex Faktor merklich zurück gefahren, wohl um ein noch breiteres Publikum auch in der prüderen oder jüngeren Ecke abholen zu können. Und der Mainplot war zwar in Verbindung mit den vorgängigen Ereignissen irgendwie logisch, aber auch zu konstruiert. Manchmal ist es einfach gut wenn Dinge enden, das ist konsequent.
PS:
Ich hoffe echt dass wenigstens Staffel 1 irgendwann einmal auf Blu-Ray erscheint!
Oberflächlich betrachtet, ist 'Collateral' ein richtig geiler Actionthriller mit einer guten Portion Style over Substance und einer unaufgeregten professionellen Inszenierung von Michael Mann (Heat). Auch ein Blick auf den Cast lässt da hohe Erwartungen zu. Tom Cruise, Jamie Foxx, Jada Pinkett Smith, Mark Ruffalo, Javier Bardem (Kleine Nebenrolle einer wichtigen Figur) oder Jason Statham (Ich würde sagen es ist fast schon ein Cameo). Klingt doch äusserst interessant.
Ein kleiner Fun Fact zum Einstieg wäre noch, dass ursprünglich auch Russel Crowe und Adam Sandler für die beiden Hauptfiguren vorgesehen waren, was durchaus funktioniert hätte in meinen Augen.
In der Retrospektive und bei genauerem Hinschauen, hat 'Collateral' aber auch Schwächen im Drehbuch zu bieten, die für einige Logiklöcher zuständig sind. Schreiberling Stuart Beattie ist jetzt auch nicht für ausgefeilte Scripts bekannt und er hätte die 120 Seiten gerne noch etwas zusammenstreichen, dafür mehr Liebe ins Detail stecken dürfen.
Klingt jetzt negativer als ich es am Ende verspürt habe, denn wenn man alle positiven Aspekte von 'Collateral' zusammenzieht, ist es dennoch ein toller Film geworden. Tom Cruise mit grauem Haar, Massanzug und undurchdringlicher Persönlichkeit, wirkt ein wenig wie John Wick mit James Bond Anleihen, ohne jedoch über produziert zu sein. Und Jamie Foxx hat bei weitem genug Talent um den etwas biederen Taxifahrer mit zugekniffenem Arsch zu mimen, wodurch die beiden eine gute Chemie auf den Schirm bringen. Bis zum ersten Mord bewegt sich der Plot auf hohem Niveau, danach übernimmt Kollege Zufall, Kollege Plot Armor und Kollege Bullshit immer mal wieder das Steuer.
Man sollte hier sein Gehirn nicht zu sehr einschalten, denn sonst eröffnen sich einige unlogische Handlungen mancher Figuren die einfach absolut keinen Sinn im Kontext des Plots ergeben. Hat man ein wenig auf Durchzug geschaltet, bekommt man einen gar nicht so doofen, an vielen Stellen höchst spannenden Actionthriller geboten, der in einem guten, intimen und doch fulminanten Finale endet. Auch wenn die Charakterentwicklung von der von Jamie Foxx verkörperten Figur nicht immer nachvollziehbar ist – ich hätte Ihn gerne noch verzweifelter spielen sehen. Tom Cruise macht es hier für mich aus, da er in einer für Ihn ungewohnten Rolle den Bösewicht spielt, deren Backstory zwar nur angedeutet wird, aber wohl tiefer als dieser Film hier zu sein scheint.
Am meisten geärgert hat mich das etwas infantile Ableben einer Figur kurz vor dem dritten Akt, da dieser Tod so sinnlos und konstruiert wirkt, aber die Szene kurz nach einer Schiesserei in einem Nachtclub ist eigentlich auch absoluter Blödsinn. 'Collateral' hat seine Schwächen, einige davon unübersehbar wenn man nicht Hirntot vor dem TV sitzt. Aber der famose Cast, die gute Inszenierung und einige wirklich denkwürdige Szenen, heben den Film locker über den Durchschnitt und machen ihn über weite Strecken sogar äusserst sehenswert.
Wäre der Plot raffinierter, kompakter und ohne die paar störenden Logiklöcher, hätte dies ein echtes Meisterwerk sein können.
Für Static, auch wenn es nicht wirklich mein Film war. ^^
https://www.moviepilot.de/movies/i-m-thinking-of-ending-things/kritik