Ecto1 - Kommentare

Alle Kommentare von Ecto1

  • 6

    Eigentlich wurde hier ja schon alles gesagt und ich kann mich vielen Meinungen nur anschliessen.

    'The Gray Man' ist kein wirklich schlechter Film, aber er wirkt zu sehr inspiriert von Geschichten und Figuren, die wir bereits zu oft oder besser gesehen haben. Die Action fand ich bis auf eine Sequenz sogar ganz gut inszeniert und ich verstehe wiederum manche Kritik nicht, dass der Film zu schnell geschnitten sei. Evtl. sollten Kritiker die hier nicht mit dem Verständnis für die Action nachkommen, mal wieder eine Dosis 'Taken 3' zu sich nehmen, denn dort ist es wirklich unausstehlich und schlecht wie oft die Kamera die Perspektive in 10 Sekunden wechselt nur um Bewegung und Tempo zu simulieren. Dagegen wirkt die Action hier zwar etwas über produziert, aber gut verdaulich.

    Ryan Gosling hat eigentlich das passende Langweiler Gesicht und eine gute Physis um den eiskalten Killer darzustellen. Aber irgendwie kriegt er seinen signature Hundeblick nicht weg, was entweder an seinen Gesichtsmuskeln liegt, oder an der Tatsache dass er es einfach nicht anders kann als sich immer ein wenig selbst zu spielen. Chris Evans dagegen fand ich grossartig. Nicht weil Chris Evans auf einmal Oscar würdig aufspielt, sondern weil sein Porno Schnurrbart und seine irre Figur, irgendwie eine herrliche Abwechslung zu seinem Good Guy Captain America war. Leider ist seine Figur nur halb so irre und durchtrieben wie man uns zuerst glauben lassen möchte. Wenn ein Charakter als Psychopath abgestempelt wird, nur weil er ohne jede Skrupel seinen Auftrag erledigen möchte, dann hatten wir davon schon schlimmere Varianten, auch auf der Seite von Helden.

    Schade ist es nur dass kein Charakter den Raum mit – eben genau diesem – Charakter zu füllen vermag. Wie eine Party mit Leuten die sicher interessant sind, aber mit niemandem der alle Blicke auf sich zu ziehen vermag. Aber auch wenn die Figuren und deren Motivationen so austauschbar wie Glühbirnen sind, kann man hier viel Spass haben.

    'The Gray Man' fängt nämlich durchaus spannend an und das World Building mit den geheimen Killer Agenten ist nett, wenn auch - wie Eingangs erwähnt - weit weg von frisch oder originell.

    Man rattert so durch den Film ohne sich zu langweilen, aber auch ohne dass da viel hängen bleibt oder das Verlangen nach einer Fortsetzung entfacht. 'The Gray Man' hat die Qualität von klebriger TV Unterhaltung. Ein Film bei dem man beim Zappen hängen geblieben wäre, einfach um noch die letzten 1-2 Stunden vor dem TV ausklingen zu lassen und man gerade nichts Besseres zu tun hat. Ich könnte mir daher durchaus vorstellen, dass ich den Film irgendwann mal wieder aus der Netflix Kiste ziehen werden. Er macht vieles richtig, aber dies auf spektakulär charakterlose Art.

    Evtl. ist die grösste Schwäche des Filmes auch, dass er sich viel zu ernst nimmt.

    7
    • 6 .5

      Man nehme kleine pelzige Fressmaschinen die sich auf ein kleines Kaff stürzen und die Bewohner dezimieren. Klingt nach 'Gremlins'? Hat mit dem Weihnachts Klassiker aber sonst nicht viel zu tun.

      Auch wenn sich 'Critters' vornehmlich um ausserirdische Fressmaschinen dreht, sind für mich die intergalaktischen Kopfgeldjäger, welche die namensgebenden Biester vernichten sollen, das eigentliche Highlight dieser Trash Perle aus dem Jahr 1986. In seinen besten Momenten kommen leichte 'The Terminator' Vibes auf, ohne jedoch so kompromisslos ernst zu sein. Dazu gesellt sich bis zum zweiten Akt ein richtig guter Spannungsaufbau und im Cast verstecken sich einige bekannte oder bekanntere Darsteller.

      Nur schon der Fun Fact, dass Dee Wallace hier die Familien Mutter spielt, eine Rolle die sie zuvor bereits in 'E.T.' oder 'Cujo' verkörpern durfte, sollte einen Blick Wert sein. Ein junger Billy Zane ist auch noch dabei, herrlich passend.

      Der Film verliert gegen Ende etwas vom kreativen Drive und die Entscheidung dass ein Critter fast zu menschlicher Grösse heranwächst, hätte nicht sein müssen. So lahmt das Finale dieses Monster Spasses und hinkt dem guten Aufbau etwas hinterher. Dies ist schade, ich hätte gerade den zwei Kopfgeldjägern eine noch grössere Bühne gegeben.

      So bekommt man hier ganz sicher überdurchschnittliche low Budget Kost, aber leider auch keinen wirklich herausragenden Film, auch wenn es genug originelle und lustige Ideen gibt, welche dieses Werk sicher einzigartig machen.

      Dennoch ist 'Critters' zu kultig und für Liebhaber der Ära zu gut, um als reines Guilty Pleasure durchzugehen, denn man bekommt hier puren 80er Jahre Trash der besseren Sorte.

      7
      • 7
        Ecto1 23.08.2022, 10:16 Geändert 23.08.2022, 11:25

        Im Urlaub hatte ich endlich Zeit Staffel 1-3 im Binge Watching Modus durchzusehen.

        Es hat so viele geile kleine Geschichten in 'Love, Death & Robots', einige davon wären bei mir sogar eine 10/10, manche sind aber auch eher unterdurchschnittlich. Doch kumuliert man die guten bis richtig guten Folgen, schauen hier locker 7 Punkte raus.

        Mein grösstes Ärgernis ist, dass viele Folgen in 'Love, Death & Robots' wie ein One Night Stand mit einem Partner aus den feuchtesten Träumen ist. Man wird heiss, man berührt sich, man kommt so richtig in Stimmung und malt sich bereits die wildeste Nacht seines Lebens aus. Und dann, wenn die Lust bereits in ungeahnten Höhen ist und sich beide Parteien einigen, dass dies nun "richtig geil" wird, bekommt man eine Klatsche ins Gesicht und wird unbefriedigt stehen gelassen.

        Manches hier passt auf ein Format von 10 bis 20 Minuten, oft sind es kleine feine Geschichten die eine echtes Ende aufweisen. Aber viel zu oft wirkt das Ganze wie ein überlanger Trailer, ein fettes Snippet. Man kommt sich fast schon verhöhnt vor, im Stile von "schau was da für tolle Dinge möglich wären, was für tolle Geschichten sich daraus entwickeln, aber du bekommst NICHTS davon zu sehen".

        Im Zuge manch lahmer Mainstream Produktionen und der Streaming Inflation, lechze ich förmlich nach diesen ganzen tollen Ideen die man hier zu sehen bekommt. Sie sind da draussen, die kreativen Geschichten, die originellen Szenarien, die wunderschönen Bilder und frischen Charaktere.....wie ein Obstbaum mit reifen Früchten, nur gibt einem 'Love, Death & Robots' keine Leiter um danach wirklich greifen zu können.

        Aber manchmal ist ja das Vorspiel schöner als der eigentliche Akt. Mit diesem Mindset und der eigenen Fantasie, kann man diese Anthology Serie eigentlich nur feiern.

        8
        • 5 .5
          Ecto1 23.08.2022, 09:59 Geändert 23.08.2022, 15:24

          Und weiter geht es mit der Stangenware im Netflix Kosmos, wo relativ grosse Budgets (Hier sind es wieder um die 100 Millionen) wohl zu grossen Teilen in den Cast und nicht das Story Development gebuttert werden.

          Immerhin hat 'Day Shift' ein paar nette Actionszenen und etabliert eine durchaus interessante Parallelwelt mit Vampirjägern, auch wenn mir die John Wick Anleihen diesbezüglich doch zu gross sind. Oder anders gesagt, langsam ist dieses Konzept durch die ganzen M.I.B Klone (Ich nehme hier einfach mal eine zufällige Referenz) etwas ausgelutscht.

          Jamie Foxx fand ich noch sehenswert in der Rolle, aber seine Backstory und Motivation ist so stumpf wie ein antikes Pfahlbauer Messer. Snoop Dogg als vampirjagender, cooler Cowboy, ist in etwas so glaubwürdig wie wenn man Arnold Schwarzenegger in Schindlers List als Oskar Schindler packen würde. Dave Franco ist ganz spassig, aber seine Charakter Entwicklung mit dem Dampfhammer äusserst bescheuert. Völlig blass – was ja zu Vampiren passen würde – ist die Main Antagonistin, welche so spannend und bedrohlich wirkt wie ein Kinder Karussell.

          Vieles hier kommt aus der Retorte und hüpft nur vereinzelt über die Hürde des Durchschnitts.

          'Day Shift' hat mich unterhalten, aber sicher nicht begeistert. Anklicken, ansehen, vergessen. Darum habe ich auch gar keine Lust mehr oder ausführlicher darüber zu schreiben. Immerhin, Meagan Good finde ich hier verdammt sexy, aber ihre Nebenfigur ist flacher als ein Stück Seidenpapier.

          10
          • 6
            über Prey

            'Prey' ist eine nette Slasher Variation des Predators, da hier stellenweise auf blutiges Spektakel gesetzt wird, erst recht ab dem zweiten Akt, wenn die Kacke so richtig zu dampfen beginnt.

            Das unverbrauchte Setting und die – für diese Art von Film und vor allem für einen direkten Streaming Release – richtig tollen Kameraeinstellungen heben den Film locker über den Durchschnitt der Fliessband Produktionen. Und auch wenn die langsame Einführung von manchen kritisiert wird, ist dies für mich eine der grössten Stärken des Filmes. Eine Antithese zum ersten Predator, welcher als Kriegsfilmchen mit B-Movie Anleihen startet um in einem Survival Slasher zu enden.

            Gestört hat mich der Look des Predators, der von den Körperproportionen eher gängige männliche Superhelden Schönheitsideale verkörpern soll. Gross, athletisch, muskulös, mehr Mensch auf Steroiden den Alien. Und trotz des naturnahen und reduzierten Settings, schafft man es nicht das Feeling des ersten Teils auch nur partiell einzufangen. Lieber setzt man auf spektakuläre oder brachiale Action, als auf einen echten Jäger und Gejagten Thriller – auch wenn dies ansatzweise angedeutet wird, gerade in den Szenen wo die auf eklig getrimmten Siedler ins Spiel kommen.

            Eine Farce ist das Finale am Ende, welches nur durch pure Magie, der absoluten Verblödung des Predators und Kollege Zufall zu Stande gekommen ist. Für wie dumm wollen uns die Filmemacher eigentlich verkaufen?

            Unabhängig davon dass dies ein brauchbarer, stellenweiser sogar guter Predator Spass geworden ist, würde ich mir mehr Filme in dieser optischen Qualität von Streaming Anbietern wünschen. Im Kino wäre ich aber sicher etwas enttäuscht aus dem Saal gekommen, da mir 'Prey' dann doch zu viele Schwächen im Kontext eines Predator Filmes hat. Die Abwesenheit des ikonischen Soundtracks, der hier in manchen Szenen gut gepasst hätte, fand ich ebenfalls schade. Hätte man ja neu arrangieren und etwas an die Zeit Epoche anpassen können.

            In einer Wertungs-Chronologie der Reihe, würde ich 'Prey' irgendwo zwischen Predator 2 und Predators einordnen.

            8
            • 7
              Ecto1 05.08.2022, 09:29 Geändert 05.08.2022, 14:56

              Wahnsinn, jetzt hat der Schinken auch schon 20 Jahre auf dem Buckel! Angeregt durch die Review von EudoraFletcher68 zur Polizei Doku 'Do not resist', in welcher bereits gewisse Parallelen zu diesem Science Fiction Werk erkennbar sind, habe ich mich mal wieder an Tom Cruise Fersen geheftet, der hier seine Unschuld für ein Verbrechen zu beweisen versucht, welches er noch gar nicht begangen hat.

              'Minority Report' hat damals bereits mehr als 100 Millionen Dollar an Budget zur Verfügung gehabt und ist mit Tom Cruise, Max von Sydow sowie Colin Farrell recht prominent besetzt. Inszeniert von Steven Spielberg, hat man aus einer Kurzgeschichte von Philip K. Dick – welcher für so manchen guten SciFi Stoff Vorlagen geliefert hat – einen waschechten Blockbuster rausgehauen.

              Der Film bietet eine High Profile Synopsis und ist in seiner Ausgangslage wirklich sehr spannend. Auch wenn die Effekte nicht mehr wie frisch aus dem Ei geschlüpft wirken, kann man den Film nicht als angestaubt bezeichnen. 'Minority Report' ist zu gut inszeniert und bietet eine zu originelle Geschichte, als dass er wirklich schlecht altern könnte.

              Natürlich kommt man auch hier um manches Hollywood Klischee nicht herum. Die Ausgangslage des etwas abgewrackten aber unverzichtbaren Cops, der einen schweren Verlust in seinem Leben erlitten hat und am Abend zur Flasche, oder anderen Drogen, greift. Dies natürlich mal wieder in einer steilen Loft Wohnung die leicht vernachlässigt scheint. Doch man verzeiht es dem Film gerne dass er diese Abziehbilder zelebriert, spätestens wenn der Plot so richtig in Fahrt kommt.

              Den Umständen der Geschichte geschuldet, ist hier manches Detail nicht immer logisch oder komplett nachvollziehbar. Filme die mit der Zeit und Zukunft spielen, werfen eben nicht nur spannende Fragen auf, sondern auch solche die das Drehbuch betreffen. Aber wie deterministisch ist unsere Zukunft wirklich? Die Frage in wie weit jemand für etwas verurteilt werden kann, was er noch nicht getan hat, ist höchst spannend, wird hier aber recht oberflächlich behandelt.

              Stattdessen wirf einem 'Minority Report' in eine Art Actionthriller mit Detektiv Geschichte, wo der Protagonist die Puzzleteile zusammenklauben muss, und dabei gleich seinem vermeintlichen Schicksal in die Hände spielt. Und bis zum dritten Akt ist das Ganze höchst vergnüglich, spannend und an manchen Stellen ein echter Brainfuck. Nur manchmal hatte ich das Gefühl, hätte man den Film noch etwas intelligenter, den Protagonisten etwas schlauer machen können. Es ist nicht alles schlüssig oder gehaltvoll, aber immer auf hohem Niveau, wie es sich für einen guten Blockbuster gehört.

              Das Finale empfand ich dann aber zu sehr konstruiert und auf Kollege Zufall vertrauend. Hier wird und wirkt der Film sprichwörtlich dumm und irgendwie passt es nicht zur Konsequenz des restliches Filmes. Fast hätte ich mir gewünscht, dass man hier kein friedliches Ende zu sehen bekommt – und dies ist kein Spoiler, es ist noch immer ein Spielberg/Hollywood Film – sondern dass das System hier gewinnt und der Held ein tragisches Ende findet. Es hätte irgendwie gepasst.

              Doch auch trotz des etwas schwachen Finales ist man beim Abspann befriedigt und sich bewusst, dass man hier einen guten und vor allem gut gemachten Film der damaligen Zeit gesehen hat, der dank seiner Geschichte nichts von seiner Spannung verloren hat.

              6
              • 5 .5
                Ecto1 03.08.2022, 07:29 Geändert 03.08.2022, 07:31

                Ein für mich schwieriger Film wenn es um die Bewertung geht! 'The Adam Project' klaubt sich recht offensichtlich die Zutaten der grossen Kinder- bzw. Jugend- und Familienfilme zusammen, mit denen ich gross geworden bin, ohne jemals deren Klasse zu erreichen. Und doch hat er einen gewissen Charme der immer wieder aufflackert und einem bei der Stange hält.

                Dennoch bin ich immer wieder etwas kopfschüttelnd vor dem TV gesessen, immer wieder mit den Gedanken: "Kenn ich schon. Sah ich schon besser. Wie langweilig. Wie uninspiriert. Wirkt billig." Erschwerend dazu kommt noch Ryan Reynolds, der zwar seine Deadpool Attitüde etwas herunter gefahren hat, aber eben immer noch im Grunde genommen den selben Charakter spielt wie in seinen letzten 4-5 Filmen. Ich kann seine immer wieder unpassenden Sprüche – die oft so flach sind dass die eben lustig sein sollen – langsam nicht mehr hören! Und dass es hier noch eine mini Version seiner selbst gibt, macht es auch nicht einfacher.

                Gerade bei der Rolle des Kindes hatte ich etwas mühe. Walker Scobell ist nicht schlecht besetzt in der Rolle, aber sein Charakter ist mal wieder viel zu smart für sein Alter und die typischen Reynolds Sprüche wirken bei einem 12 Jährigen deplatziert und sehr aufgesetzt. Man hat die Magie, die es eben gibt wenn man ein Kind ist, völlig vergessen. Das naive, dümmliche, unsichere, verängstigte, die kindliche Neugier. Der kleine hier, nimmt alles ganz locker, ausser es gibt von der Klischee Kiste auf die Fresse – und selbst dies ist übertrieben brutal.

                Der restliche Cast hat dazu nicht die Kraft den Film auf einem hohen Level zu halten. Zoe Saldana kann man schon fast als Cameo abtun und die damit verbundene Love Story hat kein Gewicht. Jennifer Garner könnte man beliebig ersetzten, genauso wie Catherine Keener, deren Motivation und Rolle oberflächlicher nicht sein könnte. Mark Ruffalo hat hier noch die grösste Tragweite wenn es um Emotionen geht und dies mündet in ein paar wirklich schönen Szenen und Momenten, jedoch kommen diese erst spät in der Story zum Tragen.

                Ganz allgemein wirkte der Plot etwas schwer zu fassen. Den anfänglichen Aufhänger lässt man relativ rasch fallen, nur um dann eine krude und nicht nachvollziehbare Geschichte zu etablieren. Dies mündet in einem Finale und Ende, wo ich mir dachte: "Und was jetzt?" 'The Adam Project' schafft es dann nicht mal den letzten Szenen eine gewisse Logik zu geben, sondert fischt recht frech nach Emotionen. Alles was vorher passiert ist, scheint nur bedingt Auswirkungen auf die Vergangenheit und Zukunft zu haben und alle befinden sich wieder am Ausgangspunkt. Hier hat man eine Gelegenheit verpasst einen echten Impact zu haben.

                116 Millionen Budget (Gemäss Wikipedia) hat man in diesen Film geblasen. Dies ist heute keine Nummer mehr für grosse Produktionen. Aber man fragt sich schon ob da nicht zu viel Geld in die Gagen der Darsteller geflossen ist, denn mit über 100 Millionen sollte mehr möglich sein als dass, was uns 'The Adam Project' hier liefert. Ein leicht überdurchschnittlicher Netflix Film, der im Kino evtl. bei jüngeren Zuschauern für eine gewisse Begeisterung gesorgt hätte, mich als Erwachsenen aber relativ kalt lässt, da die Schwächen einfach zu offensichtlich sind.

                10
                • 7

                  Ein etwas weniger treffsicherer John Wick, wenn er Polizist geworden und direkt im 'Training Day' Universum mit der Judge Dredd Lizenz zum Töten gelandet wäre.

                  'Street Kings' liefert einige Zutaten für einen spannenden und actionreichen Cop Thriller, selbst wenn er manche Klischee Kiste nicht vermeiden kann. Auch wird die Moral auf die Probe gestellt, da man die Handlungen von Keanu Reeves nicht gänzlich verurteilen kann, was die nötige Sympathie für diese Art von Antihelden generiert. Diesen Aspekt hätte man gerne noch intelligenter breitschlagen dürfen, aber man erstickt die Frage nach direkter Justiz in der üblichen Klamotte aus Gier und Macht.

                  Charismatisch gespielt, verschwimmen hier partiell die Grenzen zwischen Zuspruch und Abneigung, zwischen Verdacht und Vertrauen. David Ayer weiss natürlich wie man ein solches Script zu inszenieren hat, hat er doch bereits ein breites Portfolio an Cop Thrillern vorzuweisen. 'Street Kings' bietet vieles was man schon oft gesehen hat, aber eben auch immer wieder gerne sehen möchte. Gross Überraschungen dürfte es da nicht geben, denn selbst die Bits im Finale wirken vertraut. Aber mir ist es lieber ein Regisseur vertraut auf seine Stärken, als dass er krampfhaft versucht mehr aus einem Film zu machen als das Drehbuch zu bieten hat.

                  'Street Kings' ist kurzweilig, gut besetzt und spannend inszeniert. Und vor allem kann man sich den immer wieder ansehen wenn es gerade passt. Mehr braucht es manchmal einfach nicht.

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                  • 7 .5

                    Nach Jahren mal wieder 'Goodfellas' in den Player gelegt und irgendwie hat mich der Film nach wie vor begeistert, aber auch etwas enttäuscht.

                    Ein klarer roter Faden in der Story ist trotz der Buchvorlage und der Erklärungen aus dem Off irgendwie nur schwer auszumachen, was dann auch darin mündet dass man diese "3 Jahrzehnte in der Mafia" nicht ganz nachfühlen kann, da es auch 5 Jahre sein könnten. Kein Vergleich zu 'Once Upon a Time in America', welchen man sicher als Mafia Epos bezeichnen kann.

                    'Goodfellas' fühlt sich dagegen viel intimer, kleiner an. Wäre der Plot nicht so süffig inszeniert und mit herausragenden Szenen garniert, könnte hier auch grosse Langeweile herrschen.

                    In meinen Augen lebt der Film vor allem vom grossartigen Cast und den oft improvisierten Versatzstücken. Der auf wahren Begebenheiten beruhende Einblick in die US Cosa Nostra ist dadurch nicht weniger faszinierend, aber es fehlte mir hier an Empathie für die Figuren und die eigentlich romantisch- tragische Rolle von Henry Hills Ehefrau kommt mir etwas zu kurz. Hier hätte Hollywood gerne noch mehr Hollywood sein dürfen.

                    Aus Filmhistorischer Sicht ist die Regiearbeit stellenweise äusserst interessant und wäre der Film Anfang- oder Mitte der 80er Jahre entstanden, würde man wohl von einem inszenatorischen Monument sprechen.
                    Ich persönlich bevorzuge da die Kompromisslosigkeit und totale Übertreibung eines Al Pacino in 'Scarface', was 'Goodfellas' nicht in seiner Qualität schmälern soll.

                    Unwiderstehlich gespielt, mit einer famosen Regie und dem passenden Soundtrack, ist dies sicher einer der Klassiker unter den US Mafia Filmen, aber nicht mein absoluter Favorit.

                    6
                    • 7

                      'I Come in Peace' oder 'Dark Angel', ist eine waschechte Trash Perle, die trotz kleinem 6 Millionen Budget finanziell gefloppt ist.

                      Der Disc schiessende Pusher aus einer anderen Galaxie geht für mich eigentlich immer. Und dazu ist dies einer der besten Filme mit Dolph Lundgren in der Hauptrolle. Ein waschechter Cop vom Reissbrett, mit familiären Problemen und einer steilen Loft Wohnung die er sich von seinem Gehalt nie leisten könnte. Als Sidekick wird ihm ein arroganter, kleiner, arschkriechender FBI Agent zur Seite gestellt, der ebenfalls aus der Klischee Retorte gekrochen kommt. Die beiden harmonieren zum Glück recht gut, gerade wegen der – nicht nur physischen – Differenzen.

                      Als intergalaktischen Gegenspieler holte man Matthias Hues, einen deutschen Hünen, der so richtig schön einseitig sein Ding durchziehen kann und weniger Text zu sprechen hat als es ein Bierdeckel hergibt.

                      'I Come in Peace' ist in vielen Momenten so richtig schön dreckig und liefert ein paar richtig nette, coole Ideen. Ich würde nicht sagen der Film sei unterbewertet, aber für Freunde eines gepflegten B-Movie Abends sicher absolut empfehlenswert. Kultig ist die ganze Chose sicher und auf seine Art auch einzigartig, selbst wenn er an manchen Stellen etwas angestaubt zu sein scheint.

                      So passt dann auch der billige Aufhänger des US Kino Plakates ganz gut in meinen Augen:
                      "it's not a close encounter. It's the last". Geil!

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                      • 5 .5
                        über RoboCop

                        Re-Watch nach ein paar Jahren inkl. Abwertung.

                        Man nehme den Original 'RoboCop' Film. Befreie diesen vom Dreck, Sarkasmus, dem pessimistisch harten Style der 80er und füge einen cleanen, modernen Look dazu mit viel CGI Zaubereien. Das Endergebnis ist dann die mutlose Softporno Version des Ursprungsmaterials.

                        Was ich dem 'Robocop' von 2014 nicht absprechen kann ist, dass er losgelöst vom Original, eigentlich ein ganz unterhaltsamer SciFi-Actionfilm ist, immerhin. Mich stört hier nur wie man das grosse Vorbild fast 1:1 kopiert und dies noch auf recht unkreative Art. Ich war auch vom 'Total Recall' Remake nicht begeistert, aber dort hat man wenigstens versucht die Story in ein komplett neues Gefäss zu verpacken um sich nicht zu sehr beim Original anzubiedern. Dieser Mut fehlt hier, dafür verlässt man sich zu sehr auf die nette Technik.

                        Und da man nun optisch dank Computertechnik mehr Spielerein liefern kann, wirft man den Hauptprotagonisten recht früh in eine solche Mindfuck Situation, wo jeder Mensch – egal wie hart er drauf ist – unverzüglich starke Beruhigungsmittel und eine lebenslange Psychotherapie nötig hätte. Wo beim grossen Vorbild noch überzeugend die psychische Belastung eines Gehirnes in einem fremden Körper recht behutsam behandelt worden ist, setzt man nun auf die optische Dampfhammer Methode.

                        'Robocop' (2014) ist kein richtig schlechter Film, aber hätte sich lieber auf eine originale bzw. originellere Geschichte konzentriert. Denn das Original hat nicht nur von seiner guten Tricktechnik und der harten Action gelebt, es waren die Töne dazwischen welche dort die Musik gemacht haben.

                        In Zeiten wo man mit Action- und Superhelden in allen Farben und Formen zugemüllt wird, ist ein schnöder Robocop evtl. auch etwas aus er Zeit gefallen. Gerade darum hätte man hier einen neuen Ansatz wählen müssen. Denn dass simple Cyberpunk Action mit etwas Thriller funktionieren können, zeigt z.B der in dieser Beziehung famose 'Upgrade'.

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                        • 6 .5
                          Ecto1 29.07.2022, 08:44 Geändert 29.07.2022, 08:49

                          'The Glimmer Man' ist ein typischer 90er Buddy-Movie von der Stange und doch irgendwie überdurchschnittlich. Dies liegt wohl auch an der guten Chemie zwischen Steven Seagal und Keenen Ivory Wayans, die sich hier auch mal über geriebenen Hirschpenis unterhalten und selber merklich darüber amüsiert sind.

                          Dazwischen gibt es offensiven Machismo, und oberflächliche Zen Weisheiten, verpackt in eher dünnes Plot Papier. Irgendwie mag ich 'The Glimmer Man', als seichten Actionthriller mit gutem Fun Faktor und einigen gute One-Linern.

                          Drehbuchautor Kevin Brodbin wurde später vor allem durch Werke wie 'Mindhunters' oder 'Constantine' bekannt und haut hier wenigstens ein temporeiches Script auf das Parkett. Regisseur John Gray inszeniert dagegen etwas belanglos und machte sich nach diesem Werk vor allem als TV-Film Director einen Namen. Mit einer knackigeren Regie hätte man aus dem Ausgangsmaterial sicher noch mehr herausholen können.

                          Eigentlich wäre 'The Glimmer Man' eine überdurchschnittliche Direct-to-Disc Produktion. Bei einem 45 Millionen Budget musste man den Streifen aber in die Kinos boxen.

                          Es ist einer der letzten (wenn nicht der letzte) grossen, bzw. besseren, Steven Seagal Filme, was den Streifen aus filmhistorischer Sicht und für Freunde des Actionkinos der 90er Jahre durchaus sehenswert machen dürfte.

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                          • 4 .5

                            Eine typisch durchschnittliche, schnell produzierte 0815 US Komödie nach aktuellem Stand. Viel Fäkalhumor, viele plumpe Sexanspielungen und meist dämliche Dialoge. Es gibt einige Lacher, aber nur weil der Film eben stellenwiese so doof ist dass es schon wieder lustig wird. 'Vacation' ist sehr flach, kann aber sicher unter gewissen Umständen Spass machen, weil man bei den generischen Witzen immerhin das Timing hinbekommen hat.

                            Wenn es einem reicht wenn gekotzt, geschissen, geflucht und oft offensichtlich unlustiger Nonsense betrieben wird, dann sollte man sich dieses Meisterwerk der Kategorie "unnötige Fortsetzungen und Remakes" in jedem Fall anschauen. Ich für meinen Teil brauchte danach gleich eine hohe Dosis des Originals um von diesem miesen Trip wieder herunter zu kommen, da diese Art von "Humor" bei mir einfach nicht oder meistens nicht zündet.

                            Was man dem Film zugute halten kann ist, dass er sich wohl selber nicht bewusst ist was er da für einen Quark abliefert.

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                            • Na zum Glück hat man als Inspiration nicht die 'Critters' genommen......

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                              • 5 .5
                                Ecto1 08.07.2022, 07:12 Geändert 08.07.2022, 09:21

                                WTF! Der Taika Waititi hat es doch tatsächlich geschafft eine waschechte Marvel Parodie auf die Beine zu stellen! Eine Mischung aus He-Man Persiflage, etwas erzwungener Blasphemie quer durch die Götterwelt, RomCom und anspruchslosem aber dafür bildgewaltigem Actionfilm.

                                Irgendwo dazwischen kommt noch ein Joker Verschnitt der zu lange auf der Event Horizon unterwegs war und sich noch für irgendetwas rächen möchte, wie so viele die sich schon an irgend etwas rächen wollten. Leider ist es genau diese Figur die dem Film für eine Parodie viel zu viel Schwarzmalerei andichtet.

                                Es ist herrlich wie sich Waititi hier über die Actionhelden lustig macht und jede Bedrohung im Keim erstickt. Selbst humanste Probleme, welche das Publikum noch am besten nachvollziehen könnte, werden mit einem Gag-Schnellfeuer Gewehr auf die Lachmuskeln geballert.....ob es funktioniert interessiert nicht, muss es bei einer Parodie auch nicht.

                                Russell Crowe als Zeus, ist irgendwie die einzige Figur die ich für eine Parodie als richtig gut geschrieben empfinde. Dort sind die starken Momente von diesem neuen 'Thor - Love & Thunder'. Die Physis vom grossen Helden selber ist gewaltig. Fehlt bald noch grüne Farbe und der CGI Hulk wäre neidisch. Warum Thor einen zu kleinen Kopf für seinen Körper hat weis ich nicht....ich sage nur, don't skip Head day!!

                                Das Ende war mir etwas zu dramatisch für die Sause, gerade auch weil da noch Kinder involviert waren. Allgemein hat dieser Gruselstory Geschmack etwas zweischneidiges. Man wollte alles in den Film packen. Eine waschechte Marvel Persiflage (Schade hat man nicht noch andere Helden auf die Schippe genommen), einen Kinderfilm, einen Actionfilm, eine 80er Jahre Hommage, einen Superhelden Film, ein Drama, eine RomCom, ein Abenteuer, viel, sehr viel Fantasy!

                                Taika Waititi hat es geschafft! Ich bin überzeugt dass er die richtige Person ist um einen Star Wars Film zu machen! Und nach seiner grossen Karriere, kann er sich den Wayans Brüdern anschliessen. Deren Inspiration kann er wohl nicht ganz verstecken. Wer also mal wieder herzhaft lachen möchte, sollte sich 'Thor - Love & Thunder' zwingend ansehen. Nicht wegen dem Drehbuch, denn das bietet höchstens Stangenware mit einigen offenen Fragen.

                                Ich bin aber sicher dass es Zuschauer gibt die sich nach diesen 119 Minuten das Gehirn haben herausblasen lassen, freudig aus dem Kino kommen, geblendet von Farben, Blitzen, Punchlines und kreischenden Ziegen (Eines der Highlights dieser irren Sause, was schon vieles aussagt).

                                Ich war wirklich amüsiert für 2 Stunden, so richtig. Knapp davor dem Film noch einen halben bzw. ganzen Punkt mehr zu geben. Aber was ich da gesehen habe, wirft eben auch viele Fragen auf und gerade in der Retrospektive, wirkt der Film irgendwie.........nicht wirklich gut.

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                                • Und ich dachte noch, 'Clerks' ist doch älter als 15 Jahre. Aber dann merke ich, es geht um 'Clerks 2'....fuck, danke für diesen "ich fühle mich alt" Moment........NOT! ^^

                                  Gehe jetzt BTT2 schauen, der spielt wenigstens in der Zuku.........
                                  OH FUCK, GREAT SCOTT!!!

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                                  • 7 .5

                                    Es ist schon länger her seit dem zum letzten Mal den ersten Rachefeldzug von John Wick gesehen habe. Und auch wenn ich ihm nicht mehr als 7-8 von 10 geben kann, da er hauptsächlich von seiner Inszenierung lebt, mauserte er sich nach und nach zu einem meiner Lieblingsfilme.

                                    Auch wenn die Story nicht viel Fleisch am Knochen hat, ist es genau diese Reduktion auf das Wesentliche was den Film für mich auszeichnet. Ein Profikiller im Ruhestand verliert seine grosse Liebe, danach wird sein Hund getötet und er begibt sich auf einen Rachefeldzug der Extraklasse. Die ganze Backstory ist eigentlich nur Aufhänger um den Bodycount danach in die Höhe zu treiben.

                                    Style over Substance wird hier gross geschrieben, aber man verzeiht es 'John Wick' auch einfach, weil man neben guter Action auch noch eine spannende Zwischenwelt der Profikiller etabliert. Diese wird zwar nur oberflächlich behandelt, aber mehr braucht es eigentlich auch nicht. Keanu Reeves spielt auch mit den passenden zwei Gesichtsausdrücken und kommt meiner Meinung nach sehr gut in dieser Rolle. Und wenn man sich auf die flache Geschichte einlässt, funktionieren sogar die emotionalen Momente superb.

                                    'John Wick' ist simpel, durch und durch pures Popcorn Kino mit verdammt coolen Actionszenen und ganz wenig Fett am Plot. Die Stuntdoubles aus Matrix (Chad Stahelski und David Leitch) haben mit Ihrer ersten Regiearbeit gezeigt dass Sie optisch durchaus ansprechende Action inszenieren können. Und manchmal ist weniger eben mehr, was man hier eindrücklich unter Beweis stellt.

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                                    • 4

                                      Abseits des durchaus beeindruckenden Gefährts im Originalmassstab und dem herrlichen 70er Jahre Kitsch, bietet 'The Big Bus' einfach zu wenig was mich wirklich begeistern konnte. Als Persiflage auf Katastrophenfilme (So wird der Film selber vermarktet), hat es mir viel zu wenige parodistische Elemente die genau dieses Genre auf die Schippe nehmen. Man stopfte den Film lieber mit zweitklassigen Witzen und sehr flachen Anspielungen voll.

                                      Der Film kommt nicht mal in die Nähe eines 'Airplane', sondern wirkt irgendwie höchst konservativ und mit wenigen witzigen Überraschungen. Evtl. muss ich mir 'The Big Bus' noch einmal mit deutscher Snychro ansehen, da das US Original irgendwie steif und nur wenig lustig daherkommt. Als Zeitzeuge aus den 70er Jahren und mit dem netten Bus Set Piece, bietet man durchaus etwas was in Erinnerung bleibt. Aber der eigentliche Zweck, mich zum Lachen zu bringen, wurde hier klar verfehlt.

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                                      • 5 .5
                                        Ecto1 06.07.2022, 08:32 Geändert 06.07.2022, 08:36

                                        'Stay Tuned' ist irgendwie eine merkwürdige Produktion aus den frühen 90er Jahren. Auf der einen Seite kultig, besonders die - zu viel - versprechenden Credits zu Beginn, wo man denkt man bekommt gleich eine Mischung aus 'Back to the Future' und 'Indiana Jones' zu sehen. Leider krankt der Film danach aber an einer fragwürdigen Regie die sich wohl "Overacting" auf die Stirn geschrieben hat. Das Potenzial der Idee, dass ein TV Junkie im TV Programm um sein Überleben kämpfen muss, wird auch nur angekratzt und man merkt dass hier kein wirklich grosses Budget zur Verfügung stand, um den parodierten Sendungen und Filmen die Aufmachung zu geben die es gebraucht hätte.

                                        Manche Persiflage ist dafür aber so flach und plump, dass es schon fast wieder gut ist. Hier versteckt sich auch der Kult Charakter, der in homöopathischen Dosen durchaus vorhanden ist. Aber irgendwie wirkt alles einfach zu billig und zu wenig kreativ, als dass ich hier von einem echten Geheimtipp sprechen kann, der in Europa wohl völlig unter dem Radar gelaufen ist. Die Zielgruppe des Filmes bewegt sich aber auch irgendwo zwischen 'Honey, i shrunk the Kids' und 'National Lampoon's Vacation', ohne jedoch beiden auch nur annähernd gerecht zu werden.

                                        Fun Fact am Rande. Ursprünglich sollte Tim Burton hier Regie führen, der aber wegen 'Batman Returns' verzichtet hat. Ich denke Peter Hyams war ganz allgemein einfach der falsche Regisseur für dieses Projekt und das kleine Budget für diese Art von Film auch nicht gerade förderlich. 'Stay Tuned' hat Anleihen eines kultigen Spätzünders, schafft es aber nicht diese magische Balance zwischen Trash und Charme hinzubekommen, was eben viele spät 80er und früh 90er Guilty Pleasures auszeichnet.

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                                        • 5

                                          Mal abgesehen von der schrecklichen deutschen Synchro, war 'The Deep House' zumindest bis zum dritten Akt doch relativ spannend und vor allem durch die ganze Situation äusserst beklemmend. Nur vergisst der Film es eine spannende Geschichte zu erzählen und lebt alleine von der Situation in der sich die Protagonisten befinden.

                                          Im dritten Akt fühlt sich der Plot äusserst uninspiriert und wenig kreativ an. Man liefert einfach kein Fleisch am Knochen und lässt den Zuschauer ohne tiefere Erklärungen oder handfeste Motivationen sprichwörtlich absaufen. Schade um die tolle Inszenierung und das spannende Setting, da wäre weit aus mehr möglich gewesen. Visuell erdrückend spannend, mehr aber leider auch nicht.

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                                          • "Lichtschwert für echte Kämpfe"

                                            Dies wage ich stark zu bezweifeln..........

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                                            • Ecto1 30.06.2022, 08:46 Geändert 30.06.2022, 08:47

                                              Die Filme sollen einfach wieder etwas leichter werden, keine auf Teufel komm raus cineastischen Dramen welche einen Filmpreis gewinnen wollen. Ehrliche, gute, übertriebene und internationale Agenten Action mit Witz, Charme, ganz viel Coolness und netten Gadgets sowie grössenwahnsinnigen, charismatischen, übergrossen Bösewichten die nicht seit dem Kindergarten mit Bond verfeindet sind.

                                              Der letzte Bond war diesbezüglich eher austauschbar mit wenigen Lichtblicken und einem ziemlich bescheuerten Finale.

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                                              • 6 .5
                                                Ecto1 27.06.2022, 12:38 Geändert 27.06.2022, 13:19

                                                Auf Youtube findet man einige Folgen in voller Länge und ich ziehe mir diese 'Kitchen Nightmares' zwischendurch genüsslich rein. Gordon Ramsey ist dort wirklich gnadenlos ehrlich, auch wenn ich seine Art - die wohl auch der Aufhänger der Show ist - oft etwas sehr provokativ finde und er es ja geradezu darauf anlegt zuerst gehasst zu werden. Aber Scheisse schönreden bringt einem Restaurant mit grossen finanziellen Problemen auch nichts.

                                                Das Format der Sendung ist leider etwas ermüdend, da das Script immer gleich oder ähnlich abläuft. Ein Betrieb der Probleme hat wird vorgestellt, die Besitzer sprechen von den Sorgen oder geben sich immer wieder überheblich selbstsicher was ihr Essen angeht. Ramsey kommt herein, bestellt Querbeet, findet grundsätzlich alles scheisse (In ganz wenigen Fällen auch nicht) und stellt die Crew samt Besitzer zur Rede. Dann gibt es Streit, er läuft davon. Am nächsten Tag kommt er wieder, beobachtet die Abläufe in der Küche bei Full House - alles läuft schief, das Essen ist noch immer scheisse. Er stellt die Crew zur Rede, es gibt Streit, Emotionen, erste Brücken werden gebaut. Danach bekommt der Betrieb ein kleines Redesign, Ramsey kreiert mit seiner Crew eine neue Karte, es folgt die Neueröffnung, es folgen kleine Probleme beim Service oder in der Küche, aber am Ende sind alle happy as fuck und die Show ist zu Ende.

                                                Diese Redundanz lässt auf ein gut orchestriertes Drehbuch in jeder Folge schliessen, weil die Probleme meistens immer die selben oder ähnliche sind. Wenn man eine Folge gesehen hat, hat man eigentlich alle gesehen. Noch dazu wirkt das Editing so typisch auf amerikanische Reality Show gebürstet, es fühlt sich einfach immer gleich - und oft etwas gescriptet - an.

                                                So blickt der Zuschauer gar nicht richtig durch dass vom ersten Besuch im Restaurant bis zur finalen Neueröffnung keine 3 Tage, sondern oft eine längere Zeit mit dem Betrieb gearbeitet worden ist. Küchen Basisc werden dem Zuschauer auch nur am Rande vermittelt, alles was zählt ist die Show. Ob die Buchhaltung in den Betrieben sauber gemacht wurde interessiert auch nicht, es liegt eigentlich immer nur an der Personalführung oder der Küchencrew bzw. am Essen, dass der Laden nicht mehr läuft.

                                                Schade, denn so wird - dem Format geschuldet - vermittelt dass hier in kurzer Zeit persönliche Differenzen überwindet werden, die Küche auf Vordermann gebracht wird, Personal befördert und zu Höchstleistungen angespornt und ein Lokal mit neuem Design und neuer Karte im Handumdrehen eröffnet wird. Simplifiziert trifft es wohl richtig, man möchte den Zuschauer ja nicht überfordern.

                                                Was Ramsey selber - ausser ständiges kritisieren oder mehr oder weniger verständnisvolles Argumentieren - inkl. seiner Crew da über mehrere Tage vollbringen, wird unter den Teppich gekehrt. Dies tut zwar der Unterhaltung keinen Abbruch, aber gerade mit einem so charismatischen Chefkoch wie Gordon Ramsey, wäre es wünschenswert dass man einen tieferen Einblick in einen solchen Prozess bekommt.

                                                Wer sich allgemein einmal für den Wahnsinn in der (Sterne-)Küche interessiert und mehr erfahren möchte wie anspruchsvoll es ist auf hohem Niveau und unter hohem Tempo Gerichte zuzubereiten, dem empfehle ich zwingend das noch immer aktuelle und hervorragende Buch "Kitchen Confidential" (Auf Deutsch: Geständnisse eines Küchenchefs) vom nicht weniger charismatischen Anthony Bourdain.

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                                                  Ecto1 21.06.2022, 11:00 Geändert 21.06.2022, 11:01

                                                  'Its a mad mad mad mad World' ist wohl eine der besten Screwball Komödien aller Zeiten!

                                                  Bei 3 Stunden Laufzeit sitzt natürlich nicht jeder Lacher nach dem nächsten und manche Slapstick Situation ist etwas zu lange geraten, gerade für heutige Sehgewohnheiten. Doch dem grossen Ensemble an damaligen Hollywood Stars, kann man sich fast nicht entziehen, auch wenn ich nachvollziehen kann dass man ein wenig Sitzfleisch mitbringen muss.

                                                  Der Traum vom grossen Geld führt zu einem Road Trip ohne Rücksicht auf Verluste, amerikanischer kann ein Film eigentlich gar nicht sein. Für die 3 Stunden Laufzeit bietet der Film ein erstaunlich hohes Tempo von Anfang bis Ende, auch wenn wie oben bereits erwähnt, manches gerne etwas kürzer abgehandelt hätt werden. Für Interessierte gibt es hier aber Old School Hollywood pur mit tollen Stunts, tolle Szenenbildern, tollen Charaktere und zum Ende ein geniales over the top Finale.

                                                  Man kann 3 Stunden damit verbringen zwei durchschnittliche Komödien zu sehen, oder man wirft einfach gleich 'Its a mad mad mad mad World' in den Player, holt sich eine Tüte Popcorn und lehnt sich zurück.

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                                                    über X

                                                    Stellenweise ganz netter kleiner Slasher, der aber das Rad bei weitem nicht neu erfindet, sondern eher zu wenig aus den Möglichkeiten macht. 'X' profiliert sich vor allem durch seine gute Inszenierung der 70er Jahre und der guten Kamera Arbeit. Der Film fühlt sich tatsächlich ein wenig an wie wenn er "damals" gedreht worden ist.

                                                    Nach den ersten 20 Minuten, dachte ich noch dass ich hier einen geilen 'Boogie Nights' trifft auf 'Texas Chainsaw' mit einer Priese 'Skeleton Key' Knaller zu sehen bekomme. Leider verläuft der Streifen aber ab der Hälfte relativ belanglos nach Schema F und sämtliche Twists die zu erwarten gewesen wären, verlaufen im Sande. Das Final Girl ist auch nur so semi sympathisch und lässt einem irgendwie am Ende völlig kalt.

                                                    Hervorheben möchte ich noch eine relativ gute Todes Szene mit einem Krokodil, und für die "Hot Granny" Fraktion eine kleine Sex Szene, welche sich aber nicht über den Plot sondern rein über die Tatsache wer die beiden Menschen sind definiert. Irgendwie ist 'X' ein Film der mehr hätte sein können als er am Ende ist, aber der eben auch für dass was er ist, durchaus amüsant, wenn auch nur halbwegs spannend daherkommt.

                                                    Gezwungen auf kultig gebürstet ist am Ende eben nicht kultig, aber das Talent der Filmemacher ist durchaus erkennbar.

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