Ecto1 - Kommentare
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Alle Kommentare von Ecto1
Typisches Beispiel wo mir ein Problem erst auffällt, wenn man mich darauf hinweist. Also war es eigentlich gar kein Problem. Aber manche sitzen mit dem Notizbuch vor dem Screen und sezieren jeden Film auf seine Details und Machart, das macht doch auch keinen Spass und am Ende macht mir der Film deswegen auch weniger Freude, danke liebe Klugscheisser!
Wenn man Filme für Schnitte kritisieren sollte, dann sowas übles wie z.B Taken 3. DAS ist mieses Filmemachen der auffälligsten Sorte!
'48 Hours' ist ganz einfach ein echtes Buddy-Sahnestück der frühen 80er Jahre, wo Walter Hill bereits sein Können unter Beweis stellt, Nick Nolte eine Rolle auf den Leib geschneidert worden ist und Eddie Murphy als notgeiles Grossmaul die perfekte Ergänzung abliefert.
Das Klischee des knallharten und abfuckten Cops, welcher weder Regeln noch Berichte zu befürchten hat, wird hier genüsslich zelebriert. Nicht weniger hart sind die Gangster, welche auf alles schiessen was bei drei nicht auf den Bäumen ist. Hier regiert Anarchie, Selbstjustiz und natürlich kommen die knackigen Sprüche nicht zu kurz.
Unterstrichen von einem gefälligen 80er Jahre Sound, könnte man den Film als gut gealterte Retro-Torte bezeichnen, auch wenn hier vieles oberflächliches Macho Gehabe mit sexistischen Tendenzen ist. Vor fast 40 Jahren machte man sich da auch noch keinen grossen Kopf, sondern man hat diesen geilen Streifen im damaligen Zeitgeist einfach abgefeiert, wollte sehen wer am Ende die Kohle bekommt und ob Reggie seine Nudel endlich wieder parkieren darf.
Beziehungsprobleme, Kettenrauchen, Gewaltausbrüche und bleihaltige Luft gehörten damals zum guten Ton und würden in einer Neuverfilmung wohl entweder komplett gestrichen werden, oder so komödiantisch verpackt dass die Essenz des Streifens komplett verloren gehen würde. Der Dreck gehört zu '48 Hours' dazu und ist Programm, ohne Kompromisse 80er Jahre Kino.
Mit etwas mehr Feinschliff und grösserer Tragweite der Geschichte, welche doch recht straight abgehandelt wird, hätte dies sogar einer meiner "nehme ich mit auf die Insel" Filme werden können. Ein Zeitzeuge und einer der nach wie vor unterhaltsamsten Buddy-Actionstreifen ist es jedoch noch immer, man sollte nur keine reine Komödie erwarten. Und trotzdem, oder gerade wegen seiner rohen Art, ist '48 Hours' einer meiner Lieblingsfilme in dem Genre und dazu auch in der deutschen Synchronfassung durchaus eine Sichtung wert!
Reggie: „Jack, erzähl mir ‘ne Gute-Nacht-Geschichte!“
Jack: „Ach, leck‘ mich!“
Reggie: „Ja, so hab ich sie am liebsten!“
'Bright Lights, Big City' soll wohl den Wahnsinn und Exzess des New York der 80er Jahre widerspiegeln, wirkt aber eher klein und intim. Michael J. Fox in ernsthafteren Rollen ist für mich ja eher ungewohnt und auch hier konnte ich nicht komplett über sein Babyface hinwegsehen.
Als Fan von New York City und jemand der die 80er Jahre immer gerne auf dem Bildschirm zelebriert wäre dies eigentlich genau mein Film gewesen. Schön auch dass man vornehmlich und bis kurz vor der letzten Einstellung auf die typischen Big Apple Touristen Bilder verzichtet, was den Film nüchtern wirken lässt, ganz im Gegensatz zu den meisten Protagonisten, die schon zur Lunch Time etliche Martinis im Kopf haben.
Das episodenhafte entblättern der Vorgeschichte hat mir weniger gefallen, nimmt dies doch etwas die Spannung. Manches ist auch nicht komplett nachvollziehbar, da der Film zwar viel Exposition betreibt, einem aber emotional zu wenig einspannt und nur von einem doppelten Wodka zum nächsten hetzt. Vielleicht muss ich mich mal an das Buch wagen um die Welt hier komplett verstehen zu können.
Am Ende hat mich 'Bright Lights, Big City' gut unterhalten, bietet schönes, aber auch sehr bodenständiges 80er Jahre Feeling und eine nette Prämisse. Jedoch habe ich so meine Zweifel ob ich den Film ohne seine bekannten Darsteller jemals auf dem Schirm gehabt hätte.
Schade, ich hatte mir hier eine echt gute und schwarzhumorige Persiflage zu dem Gedanken erhofft, was wäre wenn Hitler in der heutigen Zeit aus dem Strumpf fallen würde. 'Er ist wieder da' beginnt noch relativ vielversprechend, als der dampfende Adolf auf dem Rasen landet, wohl direkt aus der Hölle zurück ist.
Leider musste ich rasch merken dass man hier keinen Spielfilm zu sehen bekommt, sondern dieses billig produzierte, improvisierte und amateurhafte "Werfen wir mal eine Reizfigur in die Öffentlichkeit". Gerade der Aspekt der wohl am meisten provozieren soll, hat mir am wenigsten gefallen. Die Reaktionen der Leute, der Spiegel der uns vorgehalten wird. Das wissen wir schon, das haben wir schon 1000x gehört, es ist bekannt. Selbst ein Hitler in der heutigen Zeit wäre kein Schocker, da es viele kleine Adolfs da draussen gibt, welche es zum Glück nicht (immer) in die Spitzenpolitik schaffen.
Abseits von diesem Punkt, bietet "Er ist wieder da" zwar einige vergnügliche Momente mit schwarzen, teilweise surrealen Humor, aber mir war das Ganze am Ende einfach zu doof stapelt so tief, dass man mit klarem Kopf und ohne die Unterstützung von irgendwelchen Genussmitteln, einfach keinen Spass dabei hat. Hitler als Borat funktioniert bei mir einfach nicht, und ich fand Borat schon idiotisch.
Die Idee von 'Er ist wieder da' wäre reizvoll und hat Potenzial. Ich finde die Art und Weise der Umsetzung aber eher gähnend langweilig und weniger scharf als sie hätte sein können. Denn wenn man ehrlich ist - würde da keiner den Hitler spielen, das wäre absolute Kacke! Und wenn die Unterhaltung sich nur an diesem einen Element hochzieht, spricht dies nicht zwingend für die Produktion, sondern eher dagegen.
Natürlich ist 'Father of the Bride' keine wirklich anspruchsvolle Kost. Gerade in der Retrospektive lebt der Film vor allem von Steve Martin, der wie so oft mit seiner Mimik so viel Subtext in eine Szene knallt, dass es eine wahre Freude ist. Gestern Abend wollte ich mir diesen Hochzeits-Wahnsinn mal wieder geben und für die Zielgruppe die der Film gedacht ist, funktioniert er noch immer fast perfekt und er ist so durchschnittlich amerikanisch wie man nur sein kann.
Ein spiessiger Vater der oberen Mittelschicht schlägt sich mit dem Wahnsinn einer kostspieligen und aufwendigen Hochzeit herum, schliesslich heiratet das kleine Töchterlein einen Nerds aus reichem Haus. Noch dazu emanzipiert sich die Tochter von ihrem lieben Daddy und doch rücken beide auf einer neuen emotionale Ebene näher zusammen. Klingt kitschig? Ist es auch, in jeder Faser des Drehbuches, hier tropft es nur so vor Traumhochzeit Oberflächlichkeiten, wo man Geld in einen einzigen Abend pumpt, welches man besser für doppelt so lange Flitterwochen auf den Putz hauen würde.
Dennoch bietet 'Father of the Bride' durch Steve Martin und der temporeichen Inszenierung einiges an Amüsement, aber auch Raum für einige durchaus emotional packende Momente, wenn man kein Herz aus Stein hat und die Luxus Probleme mit der sich die Familie auseinandersetzt ignorieren kann. Gerade im Anbetracht aktueller globaler Ereignisse, könnten einem die Sorgen eines Vaters über die Hochzeit der Tochter nicht egaler sein. Doch manchmal tut es gut in solche Fantasy Realitäten abzutauchen, wo scheinbar alles so perfekt unperfekt ist, dass sich aus dem grössten Chaos noch eine gute Prämisse ziehen lässt.
Unter den Komödien zum Thema Hochzeit, gehört 'Father of the Bride' sicher zu den besseren Vertreten und als Steve Martin Fan ist er eine Empfehlung. Etwas schade finde ich dass der Film einige unnötige Slapstick Einlagen hat, die man organischer hätte integrieren können und etwas out of touch wirken. Doch auch so können Interessierte die weder mit 90er Jahren Nostalgie, noch mit Steve Martin, noch mit US-Kitsch viel anfangen können, locker eine ganze Note abziehen. Überdurchschnittlich bleibt 'Father of the Bride' in meinen Augen dennoch.
'FACK JU GÖHTE' beweist dass aktuellere Komödien aus Deutschland nicht nur nach Schema F produziert werden müssen. Es gibt ja viele Filme meiner direkten Nachbarn die ich richtig gut finde, weil diese auch richtig gut sind. Diese deutsche Version des US Amerikanischen 'Blue Streak' - oder zumindest wirkt der Film etwas gar stark von der dortigen Story inspiriert - haut manche Szene auf das Parkett, welche durchaus kultig ist, und mich herzhaft zum lachen gebracht hat.
Natürlich ist der Film so harmlos und flach wie ein Bierdeckel, aber er überspielt dies mit einer gewissen Selbstverständlichkeit und auch Leichtigkeit. Dazu ist meistens das Timing bei den Dialogen durchgehend gut, wenn nicht sogar perfekt, was für eine Komödie unheimlich wichtig ist. Dass die Macher nicht auf manchen Kitsch, oder den nackten Oberkörper von Elyas M’Barek verzichten konnten, zeigt aber auch wie mutlos man am Ende dann doch war.
'FACK JU GÖHTE' hätte ein neuer 'Bang Boom Bang' werden können, ist dazu aber zu harmlos und und serviert selbst Klischees zu überzeichnet. Ich habe den Schülern die Assi Art nie wirklich abgenommen, genauso wie die Rolle von Karoline Herfurth. Das wirkt dann doch eher wie eine Kostümparty mit Rollentausch. Aber da es dem Humor nicht schadet, ja evtl. sogar noch unfreiwillig komisch - aber niemals peinlich - wirkt, sehe ich da gerne darüber hinweg.
Staffel 1-3 hat von mir ja eine gnädige 7 von 10 bekommen. Nun muss ich die Serie leider auf 6,5 abwerten, was noch immer höchst subjektiv betrachtet werden kann. Eigentlich ist 'Cobra Kai' infantiler Mist der sich einzig und alleine am Fan Service hochzieht und nun in Staffel 4 sogar noch Rocky als 80er Jahre Referenz vergewaltigt.
Und doch springe ich auf diese Art des Fan-Phisings an, denn gerade diese "kennst Du noch?" Momente, machen die Serie für mich als Boomer so richtig sehenswert. Aber ich könnte auch die Hälfte jeder Folge vor spulen ohne Verlust. Überhaupt sind die stärksten Momente immer dann, wenn Johnny und Daniel im Rampenlicht stehen, auch wenn mir Daniels ewig friedliches und ausgeglichenes sowie selbstgefälliges Getue langsam auf den Wecker geht. Die müssten nur mal vernünftig die Ströme kreuzen um den ultimativen Stil zu entwickeln. Aber man hängt an Traditionen fest wie ein Fixer an der Nadel.
Überhaupt werden nun unzählige Situation forciert wo Figuren Meinungen häufiger wechseln als Unterhosen. Gerade die Konflikte zwischen den Kids wirken nur noch unglaubwürdig und aufgesetzt, was mich richtig ärgert, da dies für eine spannende Geschichte gar nicht nötig wäre und künstliche Emotionen hochkochen lässt.
'Cobra Kai' ist komplett zur Karate Soap verkommen, auf dem Niveau einer GSZ Folge, aber leider noch immer geil ausgeschmückt mit Karate Kid Ikonen die noch einmal das Gefühl von damals zelebrieren. So gesehen ist diese Serie nun offiziell eine Hassliebe von mir. Eigentlich scheisse, kindisch, doof, oberflächlich und dumm. Aber eben auch höchst amüsant und mit richtig starken Momenten die schon fast einer genialen Persiflage gleichklommen.
Vielleicht habe ich wegen den ganzen inflationären 8 und 9er Noten die hier verteilt wurden und werden zu viel erwartet. Aber ich fand die erste Staffel von 'Silicon Valley' weder besonders witzig, noch besonders spannend und irgendwie einfach, nicht besonders.
Fast sämtliche Charaktere fand ich unsympathisch und völlig überzeichnet. Wo 'The Big Bang Theory' noch vom klassischen Sitcom Format profitiert hat, wo jede Folge in sich geschlossen funktioniert und einem die ganze Clique nach und nach ans Herz wächst, wird man hier in manchen Folgen zu Tode gestottert oder mit semi witzigem Fäkal, Sex und Drogen Humor zugeschüttet.
Natürlich ist es spannend einen etwas realistischeren Einblick - im Vergleich zu Big Bang - in die nerdige Welt der schlauen Köpfe zu bekommen, wo jeder mit etwas Grips und einer guten Idee sich gut verkaufen oder kaufen lassen will. Aber mir fehlte dennoch etwas die Substanz, da man auch nur auf Vorurteilen und Klischees herumreitet.
Richtig schlecht fand ich das Ding jetzt nicht, immerhin wollte ich noch bis zur letzten Folge dabei sein um die TechCrunch Auflösung zu sehen. Der Weg dahin war aber für mich höchst holprig und konnte mir nur selten einen Lacher entlocken, selbst wenn das Brainstorming über die Möglichkeiten der Masturbations Ratio eines Publikums, oder der Investitionsplan nach Auszählung sämtlicher Sesamkörner auf einem Burger Bun, höchst amüsant war.
Aber die Serie hat mir jetzt nichts gegeben um mich bei der Stange zu halten und ich werde die nachfolgenden Staffeln, ohne das Gefühl etwas verpasst zu haben, gekonnt ignorieren.
Ein etwas unterschätzter Beitrag der eindrucksvoll zeigt, dass 3-D eben doch seine Daseinsberechtigung hat wenn es richtig eingesetzt wird. Aber auch in 2D macht 'Dredd' eine gute Figur, dank gutem Endzeit-Actionkino mit Cyberpunk Anleihen und einem kantigen Helden. Dieser trifft auf psychopatische Bösewichte und extrem bleihaltige Luft in einem Mega Building.
Man könnte den Film gut als eine Mischung aus 'The Raid' und 'Mad Max' bezeichnen, bietet er doch Stilelemente beider Filme und im Gegensatz zu Sylvester Stallones erster Interpretation des strikten Gesetzeshüters mit Superwumme, keine Zeit für irgendwelche übertrieben komödiantischen, oder andere billig wirkende Tiefschläge.
Hier wird nicht lange gefackelt und wer gerne straighte Action hat welche sich nicht gross um eine originellen Story kümmert, aber immerhin einen unterhaltsamen Plot abliefert, der dürfte auch mal den Helm aufsetzen. Visuell hervorragend inszeniert mit richtig schön Dreck, dies verleiht dem Streifen einen eigenständigen Look & Feel, was ihn von vielen anderen Actionproduktionen erfrischend abhebt.
Auch die Besetzung kann überzeugen. So harmonieren die wenigen Darsteller welche im Fokus der Geschichte stehen sehr gut miteinander, was auch den wenigen ruhigen Momenten eine gewisse Glaubwürdigkeit verleiht.
Schade konnte 'Dredd' seine Produktionskosten nicht oder nur knapp wieder einspielen, ich hätte gerne eine Fortsetzung mit Karl Urban gehabt, welcher richtig schön den Mund verziehen kann. Das Körperteil welches hier wohl auch den grössten Anteil seiner Gage erhalten hat.
Auch wenn ich ein paar Jahre zu spät zur Party komme, muss ich hier nun für die 'Sopranos' noch eine Lanze brechen. Ich bin nun Ende Staffel 3 und finde die Serie ganz grosse Klasse, obwohl ich nicht der grosse Serien Fan bin. Aber hier passt die Mischung aus fortlaufender Handlung und kleinen abgeschlossenen Storylines. Kein elend langes rumgewixxe wie bei anderen Serien, wo selbst kleine Handlungsstränge auch mal über mehrere Episoden gestreckt werden. (Fast) keine fiesen Cliffhanger welche einem dazu nötigen dran zu bleiben.
Die 'Sopranos' waren auch noch keine über produzierte Serie welche extra dreckig oder abgefuckt oder irgendwie kultig wirken muss, sondern wie von der alten Schule der 80er und 90er Jahre, als Dallas und co. gross waren. Klar hat das Ganze nun auch schon 20 Jahre auf dem Buckel, aber gerade dieser Umstand gibt der Familienbande auch einen gewissen Retro Charme.
Und wer gerne Scorsese Mafia Romantik gepaart mit Serien typischem Familien Stress sehen möchte, kommt um diese Serie fast nicht herum. Immer wieder balanciert die Handlung gekonnt zwischen Serien-Kitsch und Milieu Atmosphäre, dazwischen mit vielen sarkastischen Spitzen, getragen von einem wundervollen Cast und unterlegt mit oftmals richtig guter Musik.
Mann kann wohl zu recht bestätigen, dass die 'Sopranos' zu den besten Serien der letzten 40 Jahre zählt und sich, soweit ich es recherchiert und selber gesehen habe, fast keine Schwächen leistet. Vieles hier ist nicht nur klassisch, sondern hat und ist einfach klasse. Ich bin gespannt ob mich diese süffige Mischung weiterhin so motiviert bis zu Staffel 6 trägt, dann bleibt die 10 hier stehen.
Ich muss sagen, im 4DX Kino war der Film gar nicht so schlecht, aber auch nur weil man immer wieder durchgeschüttelt worden ist. Gerade eine Szene im Flugzeug war ein echtes Highlight. Sonst gibt es in 'Uncharted' gewohnte Durchschnitts Kost von der Abenteuer Stange. Bisschen Indy, bisschen Goonies, bisschen Pirates, bisschen Spider-Man, bisschen von allem was die Spiele ausgemacht hat, jedoch ohne die Interaktivität.
Mutlos würde den Film wohl am besten beschreiben. Man traut sich nichts, muss sich aber auch nicht zu sehr anstrengen da der Fanservice das Ganze trägt und hat wohl dank ausgetrocknetem Kinomarkt aktuell dennoch bzw. genau darum hohe Besucherzahlen (Siehe Spider-Man No Way Home). Tom Holland wirkt leider wie ein Milchgesicht und gibt hier zu oft seine gewohnte Attitüde die man aus den Marvel Filmen kennt. Der muss aufpassen dass er nicht zum neuen Ryan Reynolds verkommt und jede Rolle gleich angelegt und auf ihn geschustert wird. Mark Wahlberg bewegt sich meist emotionslos durch den Film, könnte man auch streichen.
Ein paar Actionszenen am Ende bieten zumindest auf der grossen Leinwand keine schlechte Unterhaltung, wirken aber auch eher wie eine Disneyland Version eines Abenteuerfilmes. Hier können andere Vertreter des Genres weit aus glaubwürdiger und mit mehr Charme auftrumpfen, ohne weniger gewaltig zu wirken.
'Uncharted' ist ein weichgespülter Film ohne grössere Überraschungen, ohne Sex, ohne Dreck und ohne Charakter. Nicht wirklich schlecht für einen Kinoabend, aber eben auch nicht wirklich herausragend in irgend einer Beziehung. Dass man u.a in Deutschland gedreht hat um dort noch die Fördergelder abzuziehen, ohne dass der Film je in Deutschland spielt, finde ich noch eine witzige und zugleich traurige Randnotiz.
'Boogie Night' gehört für mich in die Kiste der Filme, die ich auf die einsame - mit Strom und TV ausgestattete - Insel mitnehmen würde. Ich liebe die Schauspieler, die Musik und die Zeit in welcher der Film spielt. Tempo, Timing, Kamera, Intensität und Regie sind wie aus einem Guss und hochgradig unterhaltsam, ohne zu künstlerisch oder anspruchsvoll und dadurch ermüdend zu sein.
Auf seine Art könnte man Boogie Nights als einen perfekten Film bezeichnen. Eine Symbiose aus Drama, Gangsterfilm & Softerotik, welche in den besten Momenten wie ein geerdeter Tarantino wirkt, ohne die ganzen over the Top Eskalationen. Zumindest das Drehbuch muss sich nicht vor dem Meister der guten Charaktere in guten Szenen mit knackigen Dialogen verstecken. Und wenn es dann doch eskaliert, dann weit aus glaubwürdiger ohne zu anstrengend zu wirken. Dennoch bietet der Film viele vergnügliche, spassige und lustige Momente, die jedoch nie in Gefahr geraten dem Streifen einen Komödien Anstrich zu geben. Schliesslich schwingt das Pendel später genau so tragisch wieder zurück.
Inszeniert wird das ganze mit tollen Kameraeinstellungen, sowie unterlegt mit einem nostalgischen Ohrwurm Soundtrack, wodurch man sich direkt in die damalige Zeit versetzt fühlt. Auch beinhaltet 'Boogie Nights' noch eine der besten Plan Sequenzen der Filmgeschichte, welche nicht aufgesetzt und selbstherrlich, sondern organisch in den Film geschustert worden ist.
Für mich persönlich der bis heute beste Film von Paul Thomas Anderson, da er noch nicht die Langatmigkeit und gewollte Komplexität seiner späteren Werke beinhaltet. Der Film ist in seinem Plot straight und ohne grössere Verschachtelungen. Das mag für manchen Cineasten in Anbetracht seiner späteren Werke wohl zu einfach, zu leicht oder zu durchschaubar sein. Ich finde es genau richtig wenn man bedenkt, dass Filme in erster Linie der Unterhaltung dienen sollen. Es ist eigentlich Wahnsinn mit was für einer gefühlten Routine er hier bereits das Handwerk beherrscht und einen echten Kult-Klassiker erschaffen hat, wenn man bedenkt dass er damals gerade mal 27 Jahre alt war.
In 'White House Down' ist ganz viel los! Selbstlos, hilflos, skrupellos, aber eben auch ganz oft hirnlos. Gerade zum Ende des zweiten und Beginn des dritten Aktes, verkommt das ganze schon fast zu einer Parodie und verliert jede Ernsthaftigkeit. Die Actionszenen knallen aber ganz gut rein, wenn auch manche Prügelei etwas stark Stuntmen geschwängert wirkt und daher die üblichen Schnittmuster aufweist. Dazu sind hier einige Effekte wie der Hubschrauber Angriff mit Tiefflug über die Stadt, bereits stark eingerostet.
Bei den Charakteren findet man Querbeet alles was man so auf dem Reissbrett findet. Von der überklugen und toughen Tochter, die sich dann doch wie ein Kleinkind verhält, bis zum schmierigen Drahtzieher oder nerdigen Hacker der natürlich für jedes Computersystem bereits die richtige Disc in der Tasche hat. Das Ende ist dann so cheesy wie es nur sein kann und lässt einem kopfschüttelnd aber grinsend im Sessel zurück.
'White House Down' ist für mich zwar eine Ecke schlechter als der etwas taffere 'Olympus has Fallen', hat aber dank bekannterem Cast und Regisseur ungleich mehr Aufmerksamkeit bekommen. Anstatt Landschaften zerstört Emmerich hier Personen. Und Präsidenten wechseln sich schneller als Unterhosen. So schön simpel, geradlinig, einfach und effektiv kann also Politik sein, in einem Fiebertraum aus Hollywood!
Trotz aller Dummheiten finde ich den Film eigentlich recht spassig und unterhaltsam, da er keine Langeweile aufkommen lässt. Irgendwie möchte man den Film zu Ende schauen. Und sei es nur um zu sehen wer nun die nächste dumme oder oberflächliche Entscheidung trifft.
Ein waschechtes Guilty Pleasure für Männer und solche die es noch werden wollen! ^^
Americas next Top Gun Model! Starke Typen, starke Maschinen, starke Story…….ok, den letzten Punkt kann man getrost vergessen, 'Top Gun' ist so oberflächlich wie das Lächeln von Tom Cruise. Sehenswert sind hier vor allem die Flugzeug Szenen, unterlegt vom ballernden Soundtrack.
Dazwischen gibt es heftige Bromance, Schwanzvergleiche am Laufmeter und semi-erotische Liebeleien. Eine Film gewordene Bravo Love Story, wo die Ladys sich die Frottiertücher wegwünschen und die Typen gleich selber Pilot werden wollen.
Tony Scott versteht es durchaus, aus wenig Substanz intensive Bilder zu gestalten, auch wenn die Geschichte um einen waghalsigen Piloten mit Belastungsstörung eher im Tiefflug durch das Heimkino rauscht. 'Top Gun' ist ein Produkt seiner Zeit, bietet noch handgemachte Effekte und tolle Realaufnahmen von Flugzeugen.
Als Gesamtwerk sehr seichte Kost, welche dennoch Spass machen kann. Man könnte das Ding als überlangen Videoclip ansehen und damit zufrieden sein.
Ich möchte 'Top Gun' den Kult-Charakter auf keinen Fall absprechen und steige selber immer wieder gerne zu Maverick ins Cockpit. Dass die Macher bei Testvorführungen bemerkt haben, dass der Film gar keinen Plot zu bieten hat, merkt man dem Film jedoch an jeder Ecke an.
Immerhin bietet der Cast ein gewisses Charisma, die Musik gefällt und ballert gut in die Szenen rein. Daher gebe ich dem Ding gerne eine Bonusnote und freue mich nun auf die Midlife-Crisis Fortsetzung für die Generation 80er Jahre. Over and out.
Monique Angela Hicks alleine ist es wert diesen Film zu sehen. Auch wenn ich Ihr jetzt nicht zutraue jede Rolle so wegzuputzen, hat sie den Oscar für Ihre Leistung hier absolut verdient. Gerade in den letzten 15 Minuten des Films haut sie eine Performance raus welche nur mit ganz viel Leidenschaft so intensiv zwischen Hass und Mitgefühl schwanken kann.
Solche Darstellungen funktionieren natürlich auch nur im Kontext und 'Precious' ist auch abseits davon ein hervorragender Film geworden, welcher mit einer gewissen Leichtigkeit den absoluten sozialen Horror vermittelt. Dadurch bekommt man hier auch kein reines Drama, sondern durchaus einen vollwertiger Unterhaltungsfilm, der einerseits sprachlos machen kann, aber verrückterweise höchst vergnüglich ist.
Wer noch eine Analogie braucht: Wo 'The Florida Project' mir zu unsympathisch und nervig war, ist 'Precious' ungleich liebenswerter, wenn auch nicht weniger dramatisch.
Frankensteins "Monster" hat nun einen Influencer Body und prügelt sich hier ziellos durch einen schwachen, aufgeblasenen B-Movie. Stellenweise wirkt 'I, Frankenstein' wie eine überlange Folge einer durchschnittlichen Netflix Serie. Dialoge so stumpf, dumm und einfallslos dass es schmerzt, aber immerhin gehen diese Hand in Hand mit dem Drehbuch vom Bierdeckel.
Ein bisschen Unterhaltung kommt zwar bei den generischen Actionszenen auf, aber alles in allem ein Film zum vergessen der nicht mal als Guilty Pleasure herhalten kann.
Die beste Call of Duty Verfilmung, die keine Call of Duty Verfilmung ist. Eine wahre Geschichte muss als Aufhänger dienen, damit in oft unübersichtlichen Gefechten Patronenhülsen geleert werden können. Der Regisseur verstrickt sich dabei zum Glück nicht zu sehr in seine bekannten Muster wo alles explodieren muss, aber auch hier gibt es genug pyrotechnische Spielereien damit man sich wie in einem Computerspiel fühlt.
'13 Hours: The Secret Soldiers of Benghazi' bietet dabei durchaus auch spannende und emotionale Momente, wo Michael Bay seine frühere Stärken die er in z.B 'Armageddon' bereits gezeigt hat zelebriert. Bisschen Pathos, bisschen Yo-Bro-Testosteron Geplapper, bisschen Abenteuer, bisschen Familie. Auch die Bilder sind stellenwiese geil gemacht, gerade wenn Feuersalven in der Nacht ein Gebäude nebenan beschiessen und man einen Hauch der wahren Zerstörungskraft von Maschinengewehren bekommt.
Überrascht war ich am kritischen Unterton des Filmes, der keine "Krieg ist geil, weil wir sind die USA" Phrasen zelebriert, oder dann nur in kurzen Momenten. Die Angreifer werden für einen Bay Film relativ stark ausgemalt und nicht einfach als sinn- und hirnlose Islamisten abgestempelt, auch wenn man das Misstrauen gegenüber jedem der nicht nach US of A ausschaut in gewohnt einseitiger Manier beleuchtet. Nur, im Krieg in solchen Gebieten, wo man eben kein Gast sondern Eindringling ist, ist es eben leider oft so!
Dennoch finde ich '13 Hours: The Secret Soldiers of Benghazi' einen relativ dummen Film über Menschen die in einigen Szenen auch relativ dumme Dinge tun. Ein paar gute Actionsequenzen, ein amüsanter Cast und die halbwegs spannende Ausgangslage, rette einem aber locker über die Laufzeit.
Erstaunlich zu was dieser 'Pitch Black' Nachfolger aufgeblasen wurde. Eine trashige Space Opera, in die man fast 120 Millionen Dollar gepumpt hat! Und das Geld sieht man 'The Chronicles of Riddick' auch heute noch an! Ich war beeindruckt wie pompös der Film an vielen Stellen wirkt, auch wen der Plot nicht über gehobenes B-Movie Niveau herauskommt.
Selbst idiotische Sequenzen wo die Protagonisten vor der Sonne wegrennen und in absolut übertriebener Manier überleben, wirken chic und kurzweilig inszeniert. Dazu finde ich das Set- und Art Design der Antagonisten, Raumschiffe sowie der Welten äusserts gelungen, wie eine Mischung aus H.R. Giger, Steampunk, Art Deco und Star Wars. Vin Diesel kann mit seinem reduzierten Schauspiel natürlich nicht viel falsch machen, er muss einfach den Bad Ass heraushängen lassen, passt soweit.
Als Gesamtwerk finde ich den Film irgendwie unterschätzt, weshalb er von mir auch einen extra Bonus bekommt. Der war damals im Kino so gigantisch wie doof, aber irgendwie verdammt cool und mit einem fast schon lächerlich geilen Ende. Auch fast 20 Jahre später wirkt er noch immer irgendwie frisch, wenn auch nicht wirklich intelligenter.
Wer auf ausladenden SciFi Pomp klar kommt, der dank dicker Ausstattung und kurzweiliger Inszenierung den eher dünnen Plot überspielt, macht mit 'The Chronicles of Riddick' eigentlich nicht viel falsch. Gerade wenn man den Film mit ähnlichen Versuchen vergleicht eine Franchise zu etablieren (Jupiter Ascending, hust!), bemerkt man dass hier eigentlich viel richtig gemacht worden ist und es nur am Feinschliff fehlen würde.
Ich hätte mich über eine nicht minder gross inszenierte Fortsetzung gefreut, aber leider floppte der Film und spielte wohl nicht mal sein Produktionsbudget wieder ein. Irgendwie schade, das Potenzial war da, aber man backte 2013 mit 'Riddick' wieder kleinere Brötchen.
Immerhin soll tatsächlich noch ein vierter Teil kommen, Titel "Furya". Man darf also gespannt sein ob man Riddick wieder etwas mehr von der Leine lässt.
Da 'Finch' der Streaming Fragmentierung zum Opfer gefallen und nicht im Kino gelaufen ist, ich aber auch keine Lust hatte extra ein (Probe-) Abo abzuschliessen, habe ich den etwas asozialen Weg gewählt und ihn mir als illegale Kopie im Stream reingezogen. Leider war nur die Deutsche Sprachfassung verfügbar.
Das Setting ist natürlich nichts was man nicht schon gesehen hätte. Post Apokalypse, mal wieder. Finch als Einsiedler in der öden Wüste der Welt, eine Rolle wie zugeschnitten auf Cast Away Tom Hanks. Überhaupt wirkt der Film wie vom Reissbrett, spielt er doch dem Hauptdarsteller voll in die Hände und das A B C der Emotionen herunter die man in einem solchen Film haben möchte.
Grundsätzlich habe ich kein Problem damit wenn man eine bewährte Hollywood Formel immer und immer wieder durchkaut und Tom Hanks trägt den Film, der wie eine Mischung aus 'Chappie', 'Waterwold' und 'Mad Max' wirkt (Ich habe hier einfach mal zufällige Namen gewählt).
Der Plot selber ist durchaus herzlich und herzerwärmend, aber irgendwie auch nicht ganz so glaubwürdig. Sehr gut gefallen hat mir, dass man kein schmieriges Finale gewählt hat, wo alle Protagonisten sich am Endpunkt der Reise befinden und dann die obligatorische Todesszene kommt, auf dem Höhepunkt, am Ziel angekommen. So hätte der Film gerne noch 15-20 Minuten draufpacken können, findet aber auch so einen ganz annehmbaren Abschluss.
Ein echtes Highlight ist 'Finch' für mich nicht, auch weil der grösste Antagonist, die Sonne, für manche Logiklöcher zuständig ist, welche jedes Ozonloch in den Schatten stellen. Aber als auf den Leib von Tom Hanks geschriebener, kleiner, gemütlicher Streifen für einen langweiligen Sonntag, bietet man hier doch genug Unterhaltungs- und Schauwerte.
Warum kannte ich diesen 70er Jahre "Klassiker" noch nicht? Nun, ich denke weil 'Soylent Green' einfach nicht so richtig gut ist!
Das Szenario ist nachvollziehbar und recht glaubwürdig für eine Zukunfts Dystopie wie man sie sich vor 50 Jahren vorgestellt hat. Gerade die Schere zwischen Arm und Reich, welche sich immer mehr öffnet, könnte in nicht all zu ferner Zukunft tatsächlich zu ähnlichen Verhältnissen führen, oder hat in Regionen dieser Welt bereits dazu geführt. Aber es geht hier am Ende um einen Film und nicht die Trefferquote der Drehbuchautoren.
Und in dieser Beziehung, der Unterhaltung, bekommt man zwar eine grosse Dosis Nostalgie serviert, sei es über die Machart, Inszenierung oder die Schauspieler-/innen. Aber das war dann für mich auch schon das Highlight. Der Plot wirkt irgendwie emotionslos und an ganz vielen Stellen finden merkwürdige Schnitte und Szenenübergänge statt, so dass es wirkt als würden ca. 15 Minuten des Filmes fehlen.
Auch wird einem nie nachvollziehbar erklärt warum gewisse Dinge so sind wie sie eben sind. Als Polizist kann man sich anscheinend alles erlauben, stehlen, bedrohen und ficken wie man will, Hauptsache man geht danach zurück in seine, recht grosszügige Behausung für die Gegend. (Hübsche) Frauen dienen nur noch als Lustobjekte und moderne Sklaven, was wohl vor allem dem Wunsch des Autors und weniger der tatsächlichen Vision für die Zukunft geschuldet ist. Und die Auflösung im Bezug auf den Titel des Filmes, ist spätestens ab der Hälfte ersichtlich und irgendwie weit weniger schockierend als es der Film wohl gerne hätte.
'Soylent Green' mag recht glaubwürdig und auf seine Art auch irgendwie packend sein. Aber ich musste doch mehrmals den Kopf ab gewissen Ideen und Handlungen schütteln, so dass ich am Ende des Filmes mehrheitlich enttäuscht war, besonders nach den ganzen Vorschusslorbeeren.
'War of the Worlds' von 2005 ist eine Hassliebe von mir. Einerseits ist der Film gerade im ersten Akt eindrücklich inszeniert, danach bedrückend realistisch fortgeführt nur um im letzten Akt im kompletten Bullshit zu enden!
Die Handschrift und die Möglichkeiten von Spielberg sind klar zu erkennen. Aber auch die Effekte dürften einen nicht geringen Teil des über 130 Millionen Dollar Budgets gefressen haben, wirken diese doch auch heute noch ganz ok, wenn auch manche Green Screen Szene klar erkennbar ist.
Tom Cruise als absolut unfähiger und unsensibler Vater wirkt etwas überzeichnet, macht seine Sache aber gut. Dakota Fanning war schon damals grossartig, auch wenn sie dieses typische Kind spiel welches Dinge von sich gibt die ein Kind in dem Alter nie sagen würde. Justin Chatwin als Sohn versucht den typischen Arschloch Teenager zu spielen, ist für mich aber auf dem Schirm und im Drehbuch die schwächste Figur, da seine Art und Weise sowie Verhalten oft etwas gar irrational ist und zu Beginn des dritten Aktes völlig im Schwachsinn mündet.
Dennoch hält einem der Film dank der aussichtslos scheinenden Lage und big Budget Aufmachung gut bei der Stange, bis eben zu besagtem Ende. Dieses wirkt gehetzt und aufgesetzt und wird der - in meinen Augen - famosen ersten Hälfte bei weitem nicht gerecht. Und auch wenn der Film 'War of the Worlds" im Titel trägt, ist von der "Welt" nicht viel zu sehen, sondern der Fokus dreht sich um die Beziehung eines Vaters zu seinen Kindern. Hier hätte man die Perspektive gerne noch etwas erweitern dürfen um noch epochaler zu wirken.
Hervorzuheben ist noch das tolle Sounddesign welches noch immer gut knallt und die Erwartungshaltung des Zuschauers perfekt unterstreicht. Echt schade ist der Film im letzten drittel so durchschnittlich und naiv, als ob das Reissbrett sich hier dazwischen gedrängt hat.
Trotz aller Schwächen finde ich den 'Reign of Fire' noch immer 1A Endzeit Unterhaltung. Originale und vor allem originelle Ideen dieser Art werden heutzutage gefühlt viel zu wenig mit einem ansprechenden Budget umgesetzt. Hier durfte man vor fast 20 Jahren immerhin 60 Millionen in einen Stoff pumpen, welcher normalerweise in der B-Movie Abteilung landen würde.
Christian Bale und Matthew McConaughey in jeweils passenden Rollen und mit lustvollem Schauspiel, toll gemachte und richtig fiese Drachen ohne irgendwelche aufgesetzte Romantik oder esoterisch angehauchter Verherrlichung der Natur. Die seichte Story hat genug Fleisch am Knochen um die Motivationen erkennbar und den Plot glaubwürdig zu machen. Logiklöcher kann und darf man hier getrost übersehen, denn 'Reign of Fire' macht einfach Spass, bringt eine gute Spannung rüber und trifft das Stimmungsbarometer fast durchgehen.
Ich bin aber auch ein kleiner Fanboy solcher Crossover Szenarien und die Idee mit den Drachen ist auch heute noch frisch und unverbraucht. Ein Kriegsfilm der anderen Art in einem postapokalyptischen Szenario. Ausserdem gefällt mir das Production-Design richtig gut, da weitestgehend auf Fantasy-Kitsch verzichtet wird und die Atmosphäre so dicht und schwefelhaltig wie die Atemluft im Film zu sein scheint.
Das grösste Manko ist wohl, dass ich schon zu lange auf eine Fortsetzung warte!
Grundsätzlich wäre der Ansatz von 'John Carpenter’s Prince of Darkness' richtig geil! Man geht wissenschaftlich an das Thema Religion heran und schickt Nerds auf die Suche nach mysteriösen Ereignissen in einer Kirche. Leider hat der Plot aber einige Löcher, dreht sich die Handlung oft etwas generisch zusammen und braucht etwas lange um wirklich Fahrt aufzunehmen.
Gegen Ende verkommt der Film dann zu einem netten aber harmlosen Grusler mit tollen Make-Up Effekten, was nicht weiter tragisch ist. Nur leider verliert er auch noch völlig den zuerst interessanten Ansatz und endet mit einem fiesen Cliffhanger. Partiell erinnert er zu Beginn etwas an Poltergeist, ohne jedoch dessen Qualitäten was Spannungsaufbau und Inszenierung angeht zu erreichen.
Von der apokalyptischer Trilogie aus dem Haus Carpenter, in meinen Augen ganz klar der schwächste Vertreter.
Ein Film der wohl stark von seinem Nostalgie Bonus lebt. Erzähltechnisch erinnert 'A Christmas Story' an 'The Wonder Years', ohne jedoch das gleiche Feeling auszulösen, denn dazu ist der Plot zu infantil und dumm und fast alle Charaktere waren mir unsympathisch.
Doch bei einem Film für die Festtage zählt ja eigentlich nur, wie sehr man in Stimmung kommt. Und da versagte der Streifen bei mir fast auf kompletter Linie. Manche Anekdoten des Erzählers sind durchaus interessant und witzig, aber der Film wirkt mit seiner Struktur und dem Schauspiel, wie wenn er 30 Jahre älter ist.
Ich mag mich zwar noch erinnern dass ich 'A Christmas Story' in meiner Jugend mal gesehen habe. Aber ausser "Luftgewehr" und "Auge" blieb da nicht viel hängen, was bedeutet dass er mich auch in jungen Jahren nicht gepackt hat. Der erneute Versuch die vermeintlich zeitlosen Qualitäten zu erkennen, darf ebenfalls als gescheitert betrachten werden.
Dann doch lieber "The Wonder Years".
Hasselhoff und Weihnachtsfilm!? Kann das funktionieren? Ja!
'Christmas Planner' war einer meiner kleinen Überraschungshits vor wenigen Wochen. Der Film hat viel Herz, auch wenn die Mutter der Familie welcher geholfen werden muss, sehr unsympathisch agiert für eine Komödie. Aber der Plot fängt sich oft noch an den richtigen Stellen auf, so dass die Stimmung nicht zu kippen vermag.
David Hasselhoff spielt seine Figur voller Überzeugung und verleiht dem Film einen gewissen positiven Vibe. Dazu ist das Ende zwar extrem vorausschaubar, aber dennoch gefühlvoll und herzlich. Für mich gehört 'Christmas Planner' ab sofort wohl zur Heavy Rotation im Dezember. Ausserhalb der Festtage, kann und sollte man sich diesen Kitsch aber wohl nicht geben.