EudoraFletcher68 - Kommentare
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Alle Kommentare von EudoraFletcher68
Das ist schon fast ein Werbefilm für Louisiana in Ton und Bild. Vor ungefähr 30 Jahren bereits gesehen, konnte mich aber kaum erinnern. Im Gegensatz zu einigen kürzlich gesichteten Krimis aus den letzten 5-10 Jahren (Déjà vu – Wettlauf gegen die Zeit“, „Stolen Lives“, „Town“, „Texas Killing fields“) gefällt mir „the big Easy“ recht gut. New Orleans kommt gut, die Aufklärung des Falls gefällt mir auch, die sich entwickelnde Liebesbeziehung ist auch stimmig. Habe mich gefreut, den damals noch ganz schlanken John Goodman in einer kleinen Nebenrolle zu sehen.
Tragische Geschichte aus einer Zeit (1841) in der in einigen US-Bundesstaaten Sklaverei noch gängig und in anderen bereits abgeschafft war. Bei allem, was man an „12 years a slave“ kritisieren kann (dass sich manches wiederholt, dass Sklaverei Unrecht ist, unabhängig davon, ob ein Mensch davor „frei“ war oder nicht, erhobener Zeigefinger) wird hier eine Geschichte, die auf realen Begebenheiten beruht und ein wahrlich schwarzes (haha) Kapitel der USA erzählt. Auf irgendwelchen handwerklichen Kleinigkeiten (Soundtrack nicht so toll) rumzureiten wirkt auf mich wie ein Distanzierungsversuch vor dem Grauen, das hier andauernd gezeigt wird. Aber so braucht man sich den Film gar nicht anzuschauen. Wenn ich mir einen Film über Sklaverei in den USA ansehe, sollte ich mich auch darauf einlassen und dann ist „12 years a slave“ auf jeden Fall sehenswert. Wenn ich mich nicht berühren lassen möchte, sollte ich mir den Film sparen, anstatt an irgendwelchen Details herumzunörgeln – meine Meinung.
Anfang Handlungsspoiler
Auch ich finde die Auflösung am Ende nicht so wahnsinnig gelungen, dass da ein Weißer (Brad Pitt) dem Hauptprotagonisten raus hilft, aber vorstellbar ist es doch, dass der Protagonist eine Situation ist, aus der man aus eigener Kraft nicht entkommen kann und man eine starken Verbündeten benötigt.
Ende Handlungsspoiler
Die Schauspieler sind alle ausgezeichnet und die atmosphärischen Bilder von Louisianas Landschaft machen den Film außerdem noch zu einem Augenschmaus. Ich fühlte mich an „die Farbe lila“ erinnert, den ich vor 30 Jahren gesehen habe und den ich nun demnächst erneut sichten werde.
Im Rahmen meiner Louisiana-Sichtung angeschaut. Adam Sandler kann einen geistig Behinderten nicht im Entferntesten rüber bringen. Beim Zuschauen habe ich mich gefragt, ob Sandler nicht vielleicht tatsächlich ein wenig intelligenzgemindert ist, dass er ernsthaft glauben kann, so eine Rolle spielen zu können. Selten habe ich einen so talentfreien Schauspieler gesehen. Der ist in dem Beruf fehl am Platz. Allerdings scheinen das ja viele anders zu sehen, sonst wäre er nicht halbwegs erfolgreich.
Was bekommt man sonst noch: Ein Klischeefilm über Louisiana, der überwiegend peinlich ist. Das ist ein großer Jammer, denn ein paar Ideen könnten ganz lustig sein (z.B. der Wrestler oder die Louisiana frog cakes). Ich habe mich gefragt, für welches Publikum „Waterboy“ wohl gedreht wurde. Wer findet so einen Mist lustig?
Im Gegensatz zu den meisten anderen Kommentatoren habe ich den Film in der OV gesehen und ich kann sagen: Die Synchro ist nicht das Problem des Films.
Dass auch noch die „Doors“ für diesen Schund missbraucht werden finde ich eine Ungeheuerlichkeit!
Schöne Überraschung anlässlich meiner Louisiana-Sichtung. John Travolta als abgehalfterter Säufer mit weißgefärbten (oder ist der ernsthaft schon so alt?) Haaren kommt gut. In dieser Rolle darf er auch singen, was mir sehr gut gefällt. Mich hat die Geschichte von der jungen Frau angesprochen, die....
Anfang Handlungsspoiler
.... sich offenbar mit ihrer Mutter überworfen hatte, bzw. vermutlich schon als junges Mädchen von ihr weg gegeben wurde (es dauert eine Weile, bis man erfährt, was eigentlich los war). Nach dem Tod ihrer Mutter kehrt sie in deren Haus nach New Orleans zurück und findet da einen Haufen fertiger Typen, die alle ihre Mutter sehr gemocht und sie als Kind gekannt hatten. Echt witzig sind die Cocktailcreationen ihrer beiden Mitbewohner: Bier mit Tomatensaft, saure Gurkenwasser mit Gin. Mjam. Man fragt sich zunehmend, wer von den alten Säcken wohl der Vater der Hauptprotagonistin Purslane (Scarlett Johannson) sein könnte.
Ende Handlungsspoiler
Die verschiedenen Locations in New Orleans sind sehr schön in Szene gesetzt. Mein Freund aus New Orleans hat mir erzählt, dass sie dort als 19/20-Jährige einen Sommer lang die ganze Wohnzimmereinrichtung in den Garten gestellt und dann draußen lebten. So ähnlich machen die deutlich älteren Protagonisten das hier auch. Das hat was.
Mich hat der Film, den ich mir nur wegen der Örtlichkeit (New Orleans) angeschaut habe, am Anfang kurz an „Explosiv – Blown away“ (der wenigstens spannend und auch witzig ist) erinnert. Es geht um einen Terroranschlag in Form einer Explosion eines Fährschiffs. Die Charaktere könnten auch aus einer anderen Stadt oder einem anderen Bundesstaat stammen. Schade. Die Atmosphäre von New Orleans besteht hier nur aus der Architektur und Fahrten mit der Straßenbahn. Denzel Washington spielt hier einen totalen Langweiler.
Überraschend bekam der Film eine unerwartete Wendung.
ANFANG Handlungsspoiler
Obwohl er ungefähr 15-20 Minuten so wirkt, als wäre er ein ganz normaler Krimi, wird eine Satelliten- bzw. Überwachungstechnik, die zur Aufklärung des Falls beitragen soll, eingeführt, die nicht rein passt und mir auch extrem konstruiert vorkommt: Man kann 4 ½ Tage zurück in die Vergangenheit schauen und da kann man dann alles sehen von Übersichtsbildern bis hin zu Macroaufnahmen (das Display auf einem Telefon in einem Raum). Dann erfährt man auch noch, dass man die Möglichkeit hat, etwas in der Zeit zurück zu schicken. Ich muss mich also entscheiden, ob ich das entweder nur dumm finden will oder ob ich den Film als Sciencefiction, in dem eben alles möglich ist, betrachten will. Das fällt mir schwer. Denn das einzige Sciencefictionartige an dem Film ist eben diese Gerätschaft. Der Rest der Welt entspricht unserer normalen Welt.
ENDE Handlungsspoiler
Ich konnte "Dejà vu - Wettlauf gegen die Zeit" nicht ernst nehmen. Das würde ich aber doch gerne, wenn ich mir eine Geschichte über Ermittlungen zur Aufklärung eines Attentats anschaue. Spannend sieht für mich außerdem auch anders aus. James Caviezel (alias John Reese aus POI) hat auch nicht gerade dazu beigetragen, dass mir der Film besser gefallen hat. Und bei Blockbuster Autoverfolgungsjagden und Schießereien gehe ich erstmal zur Toilette.
Jetzt muss ich mich aber schon wundern, sowohl in Wikipedia, als auch in der Inhaltsangabe hier wird geschrieben, dass eine ...
ANFANG HANDLUNGSSPOILER
...15jährige mit einem 30jährigen eine sexuelle Affäre beginnt. Woanders habe ich sogar noch gelesen: „Aber nur die wenigsten Jugendlichen in ihrem Alter dürften eine Affäre mit dem Freund ihrer Mutter VORWEISEN können."
Als ob das eine besondere Leistung wäre... Mal ganz abgesehen davon, dass Sex zwischen einer 15 jährigen und einem mindestens 30jährigen per definitionem sexueller Missbrauch ist - egal ob das Mädchen es wollte oder nicht. Und zwar ganz einfach aus dem Grund, dass davon auszugehen ist, dass eine Minderjährige noch nicht einwilligungsfähig ist. So wie man eben mit 15 noch keinen Führerschein hat, nicht wählen und auch nicht einfach von zu Hause ausziehen darf u.s.w. Hinzu kommt, dass es sich auch um eine Straftat handelt. In den USA, in denen unglaublicherweise Homosexualität in einigen Staaten noch bis in die 1990er strafrechtlich verfolgt wurde, hat man möglicherweise in den 1970ern bei Sex mit Minderjährigen juristisch und gesellschaftlich ein Auge zugedrückt, das mag schon sein. Aber heute gibt es dazu eine klare rechtliche und auch eine psychotherapeutische Haltung (dahingehend, dass so eine Beziehungskontellation zumindest mal problematisch ist). Und der Film ist nunmal nicht aus den 1970ern. Als Psychotherapeutin, die auch schon zu diesem Thema veröffentlicht hat und mit Opfern und Tätern von sexuellen Missbrauch arbeitet, kann ich nur staunen, wie völlig unkritisch hier mit dem Thema umgegangen wird. Auch wird so getan, als ob Sex mit dem Freund der Mutter keine nachhaltigen emotionalen Folgen für die Tochter hätte. Noch dazu wird vermittelt, dass das Mädchen den armen Mann manipuliert hätte, obwohl es normalerweise halt genau umgekehrt ist, hierfür gibt es deshalb eine eigene Bezeichnung: „Grooming“.
Ja man wollte vielleicht die sexuelle Emanzipation der Frau darstellen, aber für mich geht die Story zu 100% daran vorbei. Natürlich haben auch Teenagerinnen sexuelle Lust und wollen diese ausleben. Schön, wenn man das auch mal in einem Film zeigen will. Aber warum wird daraus stattdessen eine Verharmlosung von sexuellem Missbrauch? Auch wenn angedeutet wird, dass das Mädchen emotionale Probleme hat und dass die Dreiecksbeziehung Folgen für sie hat, so wirken die Figuren, ihre seelischen Abgründe und emotionalen Verwicklungen auf mich dabei sehr, sehr oberflächlich. Das Mädchen macht zwar alle möglichen krassen Erfahrungen, aber diese hinterlassen kaum erkennbare Spuren in ihr.
ENDE HANDLUNGSSPOILER
Obwohl der Film dramaturgisch soweit gut gemacht ist und die Schauspieler auch toll sind, finde ich die Message derart daneben, dass es mir schwer fällt, den Film zu mögen.
Alexander Skarsgård, wegen dem ich den Film überhaupt angeschaut hatte, hat mir gut gefallen, er weckte ein paar Erinnerungen an Eric Northman aus „True Blood“.
Wieso haben manche Filme zwei verschiedene deutsche Titel? „False Witness“ findet man in Deutschland unter „Heißes Pflaster New Orleans“ und „vom Gesetz entwürdigt“. Die Namen braucht man sich nicht zu merken, denn der Film ist total langweilig – für mich jedenfalls. Habe ihn mir angesehen, weil er in New Orleans spielt.
Philip Michael Thomas sieht aus, wie ein weißer, dem man Schuhcreme ins Gesicht geschmiert hat. Komisch, wie er das hinkriegt, nicht wie ein Schwarzer auszusehen. Immerhin spielt Phylicia Rashad mit, die Ehefrau von Bill Cosby. Ansonsten war "False Witness" mir einfach nur öde. Dass er in New Orleans spielt hilft kein bisschen.
Sehr zutreffend diese Stereotypen! :-D
Toller Text!
Den Film hatte ich in den 1980ern gesehen und gemocht. Erinnern konnte ich mich aber an nichts.
Mickey Rourke und Robert de Niro ergänzen sich gut. Schön auch die düsteren Bilder aus den USA (New York, Coney Island und dann New Orleans) der 1950er Jahre. New Orleans und Umland schaffen eine tolle fiebrige und ein bisschen unheimliche Atmosphäre.
ANFANG Handlungsspoiler
Der herunter gekommene Privatdetektiv Harry Angel (Rourke) erhält den Auftrag einen Mann zu finden. Der Auftraggeber (de Niro) ist ein unheimlicher Typ. Die Szene in denen er das Ei isst, ist heute noch genial! Damals war das sehr ungewöhnlich, besonders. Die langen Fingernägel von dem Kerl machen ihn gruselig.
ENDE Handlungsspoiler
Ganz nebenbei erwähnt der Film die heute unfassbare Diskriminierung, die in den 1950ern in den USA noch an der Tagesordnung war: Angel steigt in eine Straßenbahn ein. Die hinteren Sitzplätze sind für Schwarze und die vorderen ausschließlich für Weiße.
Genauso soll für mich ein Mysterydetektivfilm sein. Was den Film für mich noch so gut macht, ist der mehr oder weniger subtile Humor (Stichwort Hühner). Es freut mich sehr, „Angel Heart“ wieder entdeckt zu haben. Das ist ein Film den ich mir sicherlich wieder ansehen werde.
Dies war der erste Vampirfilm der mir richtig gut gefallen hat und für mich ein Vorläufer zu „True Blood“, weil hier zum ersten Mal Vampire als begehrenswerte, attraktive und zwiespältige Wesen dargestellt werden, mit denen man sich (auch) identifizieren kann. Der Konflikt zwischen dem Wunsch nach absoluter Macht und Unsterblichkeit, um den Preis dass man die Sonne nicht mehr sehen kann und das Blut der Lebenden braucht muss, um leben zu können, finde ich ein wunderbares Thema. Da ist so viel drin: Verführung und Gier, Lust und Zerstörung, Angst versus Macht, Abhängigkeit versus Freiheit. Dann sind hier auch noch lauter wunderbare Schauspieler: Brad Pitt, Tom Cruise, Antonio Banderas und eine großartige Kulisse, die morbide Landschaft Louisianas und die Architektur der Südstaaten des 18./19. Jahrhunderts. Heute, 24 Jahre später, in Zeiten von Serien wie „blood drive“ ist die Geschichte und ihre Umsetzung nichts Besonderes mehr, aber damals war sie es sehr wohl. Schon allein aus Gründen der Homoerotik. Und auch bei erneuter Sichtung empfinde ich noch den Zauber des Südstaatenflairs und das Drama der Zerrissenheit dieser mörderisch-begehrenswerten Kreaturen.
Was für ein Zufall! Am Tag zuvor sah ich „Willkommen bei den Rileys“ mit Kristen Stewart in einer Hauptrolle und heute „das gelbe Segel“ und da ist sie wieder. Vorher war sie mir völlig unbekannt. Und das Seltsame ist: Der Grund, warum ich die Filme hintereinander angeschaut habe, ist New Orleans. Ich wollte meine Liste vervollständigen. Und was noch merkwürdig ist:
Anfang kleiner Handlungsspoiler
Wie in „Willkommen bei den Rileys“ wird die Hauptprotagonistin von einem sehr viel älteren Mann unter die Fittiche genommen, ohne dass er sexuelle Wünsche an sie hat. Es war fast so, als würde der andere Film weiter gehen.
Ende kleiner Handlungsspoiler
Großer Unterschied: Louisiana prägt die Atmosphäre maßgeblich und macht „das gelbe Segel“ zu etwas Besonderem.
Dieses etwas zäh beginnende Beziehungsdrama mit James Gandolfini, der in New Orleans eine junge Stripperin kennen lernt, brauchte eine ganze Weile bis es mich angesprochen hat oder ich brauchte lange, bis ich mit „Willkommen bei den Rileys“ warm geworden bin. Dann fing ich aber an, den subtilen Humor zu schätzen und fand die Entwicklung der Eheleute doch sehr spannend. Mit dem Ende kann ich gut leben. Geduld wird bei diesem Film belohnt, würde ich sagen.
Es beginnt schon mit wunderbarer Musik aus Louisiana: Cajun. Dann lernt man Schultze kennen. Sein Charakter ist einfach toll inszeniert. Dann lernt Schultze den Cajun kennen. Ungefähr in der Hälfte des Films reist er nach Louisiana. Und trifft dort auf Leute, die so ähnlich sind wie er.
„Schultze gets the Blues“ ist außerdem etwas für´s Auge, sowohl landschaftlich als auch in den Gebäuden/Wohnungen. Die Ausstattung (Wohnungseinrichtung, Tapeten, überhaupt die Räumlichkeiten) ist super!
Louisiana als Szenerie für einen Film ist immer gut. Die (Sumpf-)Landschaft hat etwas Morbides, Feindliches und gleichzeitig sehr Lebendiges. Den Dialekt der Einheimischen und ihre Art mag ich.
"Southern Comfort" beginnt damit, dass eine Einheit der Nationalgarde 1972 eine Übung in den Sümpfen durchführt und sich die Hauptprotagonisten dabei ein paar herumliegende Boote aneignen. Das führt zu Problemen. Weil ich mich über die fehlende Professionalität der Typen wunderte, habe ich mal nachgelesen, was die amerikanische Nationalgarde überhaupt ist: Eine Einheit von freiwilligen Milizsoldaten, die erst im „Bedarfsfall“ aufgestellt wird, also eine Reservearmee quasi.
Eine Aussage von einem der Kerle: “I´m not suposed to be here“ erinnert mich sofort an einen meiner Lieblingsfilme „Clerks“, in dem Dante in einem ganz anderen Kontext ziemlich am Anfang schon sagt: „I´m not even suposed to be here today.“
Fazit: Don´t fuck with them Cajuns!
An diesem Film werden für mich die Schwächen von Michael Moore sehr deutlich, da er ein paar Themen abschneidet, die man mit einigermaßen guter Allgemeinbildung besser weiß. So bezahlt uns nicht unsere Regierung drei Wochen Wellness (Mutter-Kind-Kuraufenthalte, die ärztlich verschrieben werden müssen, davon ist aber in seiner Doku keine Rede), sondern wenn ein Kuraufenthalt ärztlich indiziert ist, wird dies entweder von der Renten-Versicherung, sprich von unseren Rentenversicherungsbeiträgen bezahlt oder von der gesetzlichen Krankenversicherung, die eben auch von unseren Beiträgen finanziert wird. Moore spricht darüber, als ob der deutsche Bürger da von seiner Regierung etwas geschenkt bekäme, was nicht nur eine unsinnige, sondern auch noch eine ziemlich dumme Aussage ist.
Dass Frankreich kostenlose Gesundheitsvorsorge für seine Einwohner anbieten soll (min 26) halte ich für ein Gerücht! Die Franzosen haben eine staatliche Pflicht-Krankenversicherung in die sie einbezahlen-so wie wir. Auch die Aufstellung, was mit dem Steuergeldern in Frankreich passiert (min 26:50), scheint mir fehlerhaft zu sein: 4 Wochen bezahlter Urlaub - das ist Teil des Gehalts und hat mit Steuern nichts zu tun. Auch die Finanzierung des Mutterschutzes teilen sich doch gesetzliche Krankenkasse und Arbeitgeber, oder?
Das sind meines Wissens nach alles Errungenschaften der Arbeiterbewegungen in Europa.
Der größte Fehler aber, den Moore in dieser Auflistung macht ist zu schreiben "Kostenloses Gesundheitswesen" - das ist doch der größte Blödsinn überhaupt! Man zahlt ca. 15% von seinem Bruttogehalt in die GKV ein und dafür bekommt man halt medizinische Leistungen. Das ist im Prinzip eine ausgezeichnete Sache, genau wie die staatliche Rentenversicherung, aber Moore erklärt es überhaupt nicht. Stattdessen tut er so, als ob wir in Europa alles geschenkt bekämen.
Genauso die Angestellten in Italien, die anscheinend extrem viele Urlaubstage/Jahr haben. Moore befragt die Unternehmer, warum sie das machen und die tun so, als würden sie es aus purer Menschenfreundlichkeit tun, dabei dürfte das garantiert in Italien gesetzlich vorgeschrieben sein, so wie halt auch bei uns.
Auch wenn Moore gute Ansätze hat, finde ich doch die Umsetzung zumindest in diesem Film fragwürdig und kann nur sagen, netter Versuch, der aber leider ziemlich daneben gegangen ist.
Es ist ein Jammer, denn seine Kritik an den USA ist absolut berechtigt, besonders was das Gesundheitssystem und die Drogenpolitik angeht. Bezüglich der Kriminalisierung von Drogenkonsum ist aber die Doku „Drogen: Amerikas längster Krieg“ viel besser.
Jetzt frage ich mich natürlich nach Fehlern in seinem anderen Filmen, die ich gar nicht bemerkt habe.
Was mir gut gefallen hat, war der Teil über das norwegische Strafrecht, wenn es so stimmt, wie er es darstellt, muss ich leider hinzufügen, da ich mich da nicht auskenne. Auch der Teil über das Schulsystem in Finnland fand ich schön, wenngleich nicht so wirklich erklärt wurde, wie die Kinder etwas lernen. Es ging immer nur darum, dass sie viel Freizeit haben sollen und spielen. Schön schön und sicher richtig, und wie findet das Lernen statt?
In dieser erschütternden Doku geht es um Lernprozesse und wie Schul- und Bildungssysteme Kreativität und eigenständiges Denken nicht nur von Kindern zerstören. Sehr eindrücklich wird gezeigt, was kritische Geister vielleicht schon wissen, nämlich dass Kinder in heutigen Bildungssystemen unter mehr oder weniger hohem Druck vorgegebene Dinge lernen müssen, ohne diese in Frage stellen zu dürfen oder selbstständig denken zu lernen. Man bekommt Einblicke in PISA, Politik, ausländische (zb chinesische) Schulsysteme, alternative Ansätze und die Folgen der aktuellen Bildungspolitik.
Für mich war die Doku kurzweilig und abwechslungsreich gemacht, sodass ich gut dabei bleiben konnte. Sie ist Deutsch und fremdsprachig mit Untertiteln gemischt.
Bildung ist für mich neben Umweltschutz das wichtigste Thema der heutigen Zeit (da Populismus, Trump & Co nur auf dem Boden hochgradig verblödeter Menschen gedeihen kann).
Die Aufnahmen von Louisiana sind sehr gelungen, überhaupt fand ich den Film visuell ansprechend.
Fehlende Originalität (wie einige hier kritisieren) ist meiner Meinung nach nicht das Hauptproblem von Homefront. Viel ärgerlicher finde ich, dass er aus purem geistigen Dünnschiss (Inhalt) in einer richtig schönen Verpackung (tolle Bilder) besteht. „Homefront“ kommt mir wie ein wenig subtiler aber doch auch irgendwie ansprechender Versuch vor, amerikanische Wertvorstellungen, von denen ich so rein gar nichts halte, dem Zuseher ins Gehirn zu pflanzen:
Es gibt gute und schlechte Menschen.
Bösewichter sind hässlich und vor allem dumm, z.B. Drogenhändler, Drogensüchtige, Unterschichtsmitglieder, Hinterwäldler
Helden sind süß , lieb und intelligent, attraktive, ehemalige DEA-Mitarbeiter, liebevolle Papis.
Wenn dir einer blöd kommt, hast du keine andere Wahl als drauf zu hauen! Überhaupt ist Gewalt der einzige Ausweg. Das muss schon jeder verstehen, wenn jemand das Leben des kleinen süßen Mädchens in Gefahr bringt, da muss man dann kurzen Prozess machen!
Anfang Handlungsspoiler
Ein böser hässlicher Junge, der die Tochter des Hauptprotagonisten Phil (Jason Statham) angeht, muss natürlich auch böse und dumme Eltern haben, denen nichts anderes einfällt als vor dem Polizisten auf Phil loszugehen. Er pariert den Angriff natürlich elegant und der Polizist fragt ihn dann ober er es unbedingt so hart hat tun müssen, er habe den Angreifer vor seinem Kind beschämt.
ENDE Handlungsspoiler
Was für ein unfassbarer Schwachsinn, Silvester Stallone zeigt sich hier als völlig undifferenzierter Drehbuchautor – vielleicht ist das der beste Weg zum Geld verdienen und da braucht man sich keine Mühe geben, bzw. vielleicht sind solche Stereotypen ja vom Mainstreampublikum gewünscht, aber wer die Mittel hat, so viele Menschen zu erreichen und dann dermaßen polarisiert und solche scheinbar einfachen Lösungen anbietet, ist gefährlich und gehört in meinen Augen zu Trump und Co.
Der ganze Film ist von vorne bis hinten ein Versuch, den Zuschauer durch dramaturgisch billige Methoden (das kleine süße Töchterlein, der Heldenpapa, die brutalen und dummen Drogendealer) zur Identifikation mit Phil zu zwingen. Erinnert mich zudem an die öffentlichen Kampfansagen diverser US-Präsidenten gegen Drogen, während im Hintergrund immer mehr Drogen ins Land kommen.
Anfang Handlungsspoiler
Der Dialog, als Phil dann zu dem bösen Papa hingeht, um sich zu entschuldigen, dass er sich nicht hat von ihm verprügeln lassen, ist so unfassbar dumm: Man einigt sich darauf, dass Phil sich auch noch bei der Frau und dem Kind entschuldigen wird und dann ist alles wieder gut, die Ehre des anderen wieder hergestellt. Leider tauchen auf dem Weg beim Tanken andere Bösewichte auf, die auch unbedingt verprügelt werden wollen. Dann lagert Phil auch noch extrem heikle Dokumente über Undercovereinsätze in seinem Gartenhäuschen, die dann der Bösewicht zielsicher auch entdeckt. Der Wahnsinn! Was für ein debiles Drehbuch! Oder dass der Heldenpapa aus lauter Tierliebe kurz nicht aufpasst und dann vom Bösewicht überfallen wird.... Und am Ende hat die böse und dumme Crackmutter eine geheimnisvolle Wandlung durchgemacht und will das süße Mädchen retten.
ENDE Handlungsspoiler
„Homefront“ ist für mich ein großes Ärgernis, weil er Scheiße transportiert und dabei aber sehr schöne, ansprechende Bilder hat. Eigentlich eine einzige große Propagandaveranstaltung für den amerikanischen Way of Life. So gerne ich die alten Filme mit Silvester Stallone aus den 1970ern/80ern mochte, macht mir „Homefront“ diesen Typen zu einem derartigen Unsympathen, dass ich zukünftig einen großen Bogen um seine Produkte machen werde.
Hatte mir den Film auf der Suche nach Filmen aus/in Louisiana gesucht besorgt. Die Landschaft von Louisiana finde ich faszinierend. Die ideale Filmkulisse, weshalb ich hier nun meine erste Liste eröffnet habe: Sehenswerte Filme und Serien, die in Louisiana spielen. „Hurricane on the Bayou“ steht nicht drauf, weil ich den jetzt nicht unbedingt weiter empfehlen möchte.
Die Beschreibung auf MP ist ein wenig irreführend. Das ist kein Katastrophenfilm, sondern eine Art Dokumentation, die sich vermutlich hauptsächlich an andere Amerikaner richtet. Zuerst dachte ich, vielleicht für Kinder, aber nach einiger Zeit kam ich von dieser Vermutung weg, weil es für Kinder wahrscheinlich zu ernsthaft ist und doch zu viele nicht erklärte Fremdwörter enthält. Ich vermute mal, diese Doku ist auf den Durchschnittsamerikaner zugeschnitten und der braucht eben kurze Sätze, einfache Erklärungen und viel Abwechslung zwischen der Informationsvermittlung – kurz, meine Art von Doku ist das jetzt nicht (obwohl es ja sehr wohl einige ganz hervorragende Dokus aus den USA gibt), aber wer sich für Louisiana und die USA interessiert, so wie ich, kann da schon mal rein schauen. Oder eben zu Studienzwecken.
Man erfährt zu Beginn ein wenig über die Entstehungsgeschichte von New Orleans. Die Sprecherin erzählt von der Musik und stellt einige ausgewählte MusikerInnen vor. Warum sie das macht, ist völlig unklar. Offenbar will man nicht nur etwas über die Natur und Umweltproblematik sondern auch etwas über die Einwohner erzählen. Es ist teilweise ein bisschen wie eine Art Reiseführer. Ich liebe die Musik von dort, Cajun aber auch Jazz und Blues. Er wurde wohl vor Katrina gedreht als Warnung, was im Falle eines starken Hurrikans passieren könnte und wurde dann von der Realität überholt. Was an dem Film zu kritisieren ist, ist dass er gar keine politischen Hintergründe aufzeigt.
Western aus den letzten 20 Jahren und Tarantino find ich sowieso gut. In Kombination dann super.
Der Hauptprotagonist Sklave Django wird von dem Kopfgeldjäger Dr. Schulz, frei gekauft, da er die Gesichter von drei gesuchten Brüdern kennt. Der entfesselte Django findet Vergnügen am Beruf des Kopfgeldjägers. Es geht wesentlichen um die Weiterreise der beiden, quasi eine Art Roadmovie.
Nach einer knappen halben Stunde wird deutlich, wie der Titel zu verstehen ist. Die OV ist für meine Ohren auch ohne Untertitel gut verständlich. Die Schauspieler sind natürlich 1A, die Musik hat mir gefallen, die Charaktere gut ausgearbeitet und die Dialoge wie immer bei Tarantino finde ich auch schön.
Lustig fand ich, dass Schulz deutschstämmig ist und Django im Verlauf einige deutsche Namen und Begriffe erklärt. Seit einigen Jahren ist deutsch Im amerikanischen Film anscheinend in Mode. Im Gegensatz zu „Grimm“, „Codename U.N.C.L.E“, „Brüno“ ua ist hier der Schauspieler der deutschen Sprache aber tatsächlich mächtig. ;-)
Gefreut habe ich mich auch über ein Wiedersehen mit Walton Goggins („the Shield“, „justified“, SOA).
Wer „Deadwood“ mag oder Tarantino-Fan ist wird „Django unchained“ mögen. Nachdem ich nun auch noch von presidio64 erfahren habe, dass ein Großteil der Dreharbeiten in Louisiana stattgefunden haben, gefällt mir der Film gleich noch besser!
Schönes Interview von QT und den Schauspielern: https://www.youtube.com/watch?v=-1QpScB-HJg
https://letterboxd.com/eudorafletcher/list/samuel-l-jackson-my-ranking/
Von HBO produzierte und von Spike Lee gedrehte Doku über Hurricane Katrina, die Folgen und Hintergründe. Ich habe einen persönlichen Bezug nach New Orleans, da ein langjähriger Freund von mir von dort ist und ich von ihm direkt über seine Erlebnisse mit Katrina erfahren habe. Aber auch wenn man keinen persönlichen Bezug hat, ist Louisiana eine der spannendsten und interessantesten Bundesstaaten der USA: kulturell ist es ein Schmelztiegel. Über 30 % Afroamerikaner, die weiße Bevölkerung ist teilweise französisch(Cajuns)- bzw. spanischstämmig, es wird dort auch heute noch viel französisch gesprochen. Und die Musik ist etwas Besonderes: Blues, Jazz und Cajun. Dann ist die Landschaft einzigartig, besonders in den sumpfigen Regionen, in denen hauptsächlich französischstämmige Hinterwälder leben. Auch der regionale Dialekt ist ein spezieller, den ich sehr mag. Das Essen ist übrigens auch speziell und lecker (während bei uns Austern ja zu den sehr teueren Delikatessen zählen, die man Stückweise für 1-2 € kauft, werden die einem dort hinterher geworfen).
Was muss das für ein Lebensgefühl sein, einige Meter unter dem Meeresspiegel zu leben, nur geschützt durch Deiche und Pumpen?
Die erste DVD zeigt den Ablauf des Sturms, die technischen Probleme, Erfahrungsberichte einzelner Menschen, darunter auch ziemlich dumme Leute, die nicht schwimmen können und halt einfach dort geblieben sind und sich nicht vorbereitet haben. Es ist ja auch immer so eine Sache mit Evakuierungen, Menschen mit wenig finanziellen Ressourcen können es sich schlicht nicht leisten, ihr Zuhause zu verlassen. Man erfährt außerdem, dass viele der Einwohner nie aus New Orleans heraus gekommen waren und anscheinend sehr heimatverbunden sind. Die Unterschicht ist sehr ungebildet und dementsprechend auch vielleicht nicht sehr vorausschauend (so nach dem Motto, wir haben Hurricane anno dazumal gut überstanden, das wird schon).
Wendell Pierce (alias the Bunk aus "the wire" und Antoine Batiste aus "Treme"). der zufällig seine Eltern besuchte, als Katrina über Louisiana hereinbrach, erzählt von seinen Erlebnissen. Sean Penn war vor Ort und hat mitgeholfen Menschen zu retten. Das macht ihn mir als Person noch sympathischer als zuvor. Dazu gibt es auch Filmaufnahmen und ein Interview.
Arm, alt oder behindert zu sein ist in so einer Situation in den USA richtig beschissen. Offensichtlich war keine staatlich organisierte Evakuierung von Alten und Kranken vorgesehen, die wurden sich selbst überlassen. Und hinterher gab es 4-5 Tage keine staatlich organisierte Hilfe für Basics wie Wasser und Lebensmittel. Während FEMA versagte, kamen ausländische Helfer in die zerstörte Stadt. Verrückt – wie in einem Entwicklungsland.
Ein Problem scheint gewesen zu sein, dass es in den USA wohl so ist, dass die einzelnen Bundesstaaten ziemlich autonom sind und die überregionale Regierung um Hilfe bitten müssen, wenn nötig. Es scheint wohl so gewesen zu sein, dass hier aus politischen Gründen (Taktieren) gezögert wurde. Alternativ hätte eine überregionale Institution die Situation als Nationale Katastrophe einsortieren müssen, damit FEMA eingegriffen hätte, was aber auch nicht passierte. Man sieht Aufnahmen von Politikern, wie Condoleeca Rice, beim Schuhe kaufen, während in New Orleans die überlebenden 40.000-50.000 Menschen in einer unmöglichen Situation tagelang ohne Lebensmittel und unter sehr schlechten hygienischen Bedingungen (neben Toten) neben dem Superdome fest saßen. Noch Tage nachdem die Menschen dann endlich evakuiert worden waren und die Army in New Orleans mit den Aufräumarbeiten anfing, lagen noch Leichen auf den Straßen herum. Nachdem dann viele der Einwohner in andere Staaten gefahren worden waren, kümmerte sich keiner von Bundes- oder Landesebene um die Aufräumarbeiten, alles blieb einfach so liegen. Die Leute wurden in den Medien als „Flüchtlinge“ bezeichnet, was verständlicherweise zu Ärger führte, da man als amerikanischer Staatsbürger dessen Zuhause gerade einer Naturkatastrophe zum Opfer gefallen war, nicht wie ein ausländischer Kriegsflüchtling oder Asylant behandelt werden wollte, der karitative Hilfe bzw. Almosen erhält.
Es bleibt einem fast nichts anderes übrig, als sich zu fragen, ob die Gleichgültigkeit mit der die US-Regierung auf die Katastrophe reagierte, auch einen rassistischen Hintergrund hatte: 67 % der Einwohner New Orleans sind Afroamerikaner.
Der 255minütige Film erzählt auch, wie es nach Katrina weiter ging und geht. Es wird deutlich erkennbar, dass die Regierung der USA an der Stadt und den Einwohnern schlicht kein Interesse hat. Frau Bush sr leistete sich einen unglaublich peinlichen Auftritt in einer Sammelunterkunft: Sie meinte, dass die Einwohner New Orleans, die man nach Texas gekarrt hatte, es hier besser hätten als vorher und von der Katastrophe profitiert hätten, da sie ja großteils aus unterprivilegierten Schichten stammen würden.
Es wird auch tiefer auf die Kultur von New Orleans eingegangen. Ich habe hier wertvolle Hintergründe erfahren, über Traditionen und Verhaltensweisen, die man in der Serie "Treme" zwar sieht, aber nicht erklärt bekommt. Woher zum Beispiel die Tradition einiger Einwohner kommt, sich mit aufwändigen Federkostümen zu schmücken und während Mardi Gras tanzend und singend durch die Stadt zu ziehen. Mardi Gras fand dann ein halbes Jahr später trotzdem statt. Gleichzeitig wurden immer noch Tote in den Trümmern gefunden. Die FEMA-Mitarbeiter hatten wohl die Häuser teilweise nicht oder nicht genau genug durchsucht... Man erfährt, dass die Flutwälle einen Konstruktionsfehler hatten. Die Häuser vieler Einwohner waren nicht gegen Hurricanezerstörung versichert oder sie waren gegen Hurricanezerstörung aber nicht gegen Überflutung versichert und es wurde dann argumentiert, dass die Häuser ja überflutet wurden und nicht direkt durch den Hurricane zerstört. Es haben sich dann dort Immobilienhaie breit gemacht, die versuchten günstig an Grundstücke zu kommen. Die Resilienz der Einwohner New Orleans ist echt beeindruckend.
Wem die Doku zu trocken ist, dem empfehle ich die wunderbare Serie "Treme", in der die hier dargestellten Fakten unterhaltsam und teilweise wie nebenbei auftauchen.
https://letterboxd.com/eudorafletcher/list/movies-and-documentaries-that-deserve-more/
https://letterboxd.com/eudorafletcher/list/movies-and-documentaries-set-in-louisiana/
Einer der ersten Backwood-Thriller und ein Meisterwerk. Das hat bereits damit etwas zu tun, dass der Drehbuchautor dieselbe Person ist wie der Autor der Romanvorlage „Deliverance“. Man merkt dem Film an, dass er in sich stimmig, mit Herz geschrieben und inszeniert ist. Details wie das gemeinsame Banjo-/Gitarrenspiel am Anfang beweisen einen sehr genauen und auch liebevollen Blick auf die sog. Hillbillies: Fürs gemeinsame Musikmachen sind sie offen, aber ansonsten haben sie´s nicht so mit Fremden. Jon Voight (von mir erstmals bewusst wahrgenommen in „Ray Donovan“) und Burt Reynolds find ich absolut passend in ihren Rollen und sehr schön zusammen. Kommt mir so vor, als würde Ned Beatty immer denselben Charakter spielen, aber hier passt er gut rein. Ronny Cox war mir bewusst nicht bekannt, macht seine Sache aber auch gut. Die Aufnahmen der Natur finde ich einfach nur toll! Und die Musik auch! Wahrscheinlich braucht man für den Film entweder ein Herz für Milieustudien aus dem amerikanischen Hinterland oder man ist ein Freund von Survial/Backwood-Filmen.
Interessant auch der von jpmovies empfohlene Artikel über die Entstehung und Dreharbeiten aus dem Guardian (https://www.theguardian.com/film/2017/may/29/how-we-made-deliverance-john-boorman-jon-voight). Man erfährt, wie das Drehbuch entstanden ist, dass der Junge mit dem Banjo nicht spielen konnte und wie das gelöst wurde, dass nach Erscheinen des Films behauptet wurde, der Film würde die Einheimischen verunglimpfen, aber dass die Leute selbst sich gesehen fühlten. Wie die Dreharbeiten mit den Kanus im Wasser ausgeführt wurden. Wie die Mitarbeiter von Warner auf den Film reagierten (ein Film ohne Frauen spielt kein Geld ein).
Beziehungsdrama mit sympathischen und unkonventionellen Charakteren, guter Musik (Bluegrass gefällt mir sehr), schönen atmosphärischen Bildern und durchgestylter Ästhetik. Davon habe ich mich ablenken lassen, sodass mich die Grausamkeit der Geschichte nicht ganz so sehr getroffen hat.
Von selbst hätte ich mir den Film niemals angesehen. Dafür dass es sich um eine Marvel-Verfilmung handelt, hat mir „Logan – The Wolverine“ ausgezeichnet gefallen. Das liegt wahrscheinlich daran, dass die Helden menschlich und verletzlich sind. Ausgestoßene und Verfolgte, die sich gemeinsam auf einen Roadtrip begeben.
Danke an Mattscheibenvorfall und Framolf für die Empfehlung.
In der OV unheimlich komisches Mockumentary über einen Leichenbestatter. Der texanische Dialekt der Leute, die begeistert über den Mann erzählen, wie schön er die Leichen zurecht macht usw. trifft meinen Humor ganz gut. Als ich mir den Film angeschaut hatte, wusste ich nicht, was da auf mich zukommt. Der Stil des Films erinnert mich an Woody Allens „Zelig“, obwohl es natürlich um etwas ganz anderes geht. Wie auch immer, die Geschichte ist von einer schönen Skurrilität und sich selbst genug. Hat mir gefallen. Man weiß besser vorher nichts über die Handlung.
Ein grünlich eingefärbter Film, passend zum Titel.
Mich würde mal interessieren, was einer aus der Original-Punkszene dazu sagen würde. Ich war in den 1980ern immerhin in München häufig im „Normal“ kannte ein paar aus der Szene. So ca. 1984/85 war ich mit auf einer Demo vor Stadelheim (Untersuchungsgefängnis), als ein stadtbekannter Punk namens Lepra dort einsaß. Wir waren ungefähr 50-100 Personen und skandierten „Freiheit für Lepra“ und solche Sachen. War ziemlich lustig, aber verboten und natürlich wurden auch einige verhaftet. Ich nicht, weil ich harmlos aussah – das war schon immer meine Tarnung ;-).
Auch war ich in den 1980ern auf ein paar Punktkonzerten und neben den „Sex Pistols“ und „The Cure“ hab ich auch „Slime“ gehört. Auf diesem Hintergrund kann ich nur sagen, dass die Protagonisten und vor allem der Sänger mich nicht überzeugen.
Ansonsten hübsche Bilder.
Dass die Skinheads so organisiert und geordnet sein sollen, wundert mich, überhaupt die ganze Handlung – mei. Ich hab dann irgendwann nicht mehr so genau aufgepasst, weil mir das Geschehen doch sehr abstrus vorkam.
Ein Freund hatte mir die DVD mitgegeben, das ist nicht so meine Art von Film, aber manchmal wird man ja positiv überrascht...