EudoraFletcher68 - Kommentare
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Alle Kommentare von EudoraFletcher68
Ich tue mich französischen Filmen an sich etwas schwer, da mein französisch nicht ausreicht für die OV. OV mit Untertitel ist eine Alternative, aber das finde ich auf die Dauer ziemlich mühsam. Hinzu kommt, dass mir der amerikanische Stil Filme zu machen, mehr liegt. Also schaue ich mir wenig französische Filme an. Und Liebesgeschichten mag ich eigentlich auch nicht. Keine gute Voraussetzung also. „Der Geschmack von Rost und Knochen“ war eine Empfehlung von Heckenritter – und damit auf jeden Fall einen Versuch wert. Und ja, der Film gefällt mir sehr. Die sich entwickelnde Beziehung zwischen dem eher einfach gestrickten allein erziehenden Vater und der verunfallten Waltrainerin fand ich ungewöhnlich und spannend und ich konnte über die Situation, als er ihr Sex anbietet, damit sie sehen kann, ob´s noch funktioniert, herzhaft lachen. Als der Vater mit seinem Sohn auf einem zugefrorenen See spielt hat mich die Vorhersehbarkeit der Situation zwar genervt, andererseits fand ich die schonungslose Darstellung der Konsequenzen seiner Lebensweise wichtig für den Film. Dafür, dass das überhaupt nicht mein Genre ist, hat mir „der Geschmack von Rost und Knochen“ wirklich gut gefallen.
https://letterboxd.com/eudorafletcher/list/people-breaking-into-frozen-water/
Es handelt sich um das Remake des gleichnamigen Films von 1955 mit Alec Guinness. Eine Gruppe von Einbrechern gräbt einen Tunnel zu einem Casino, das sie ausrauben wollen.
Die Mitglieder sind alle etwas seltsam, leider fand ich sie nur begrenzt lustig. Auch Tom Hanks als Literatur-Professor fand ich nicht so toll.... Und obwohl mir das südstaatenenglisch richtig gut gefallen hat, hat es das nicht raus gerissen. Von allen Filmen der Coen-Brüder hat mir „Ladykillers“ am wenigsten gefallen, nichtsdestotrotz kann man ihn anschauen, wenn man keine allzu hohen Erwartungen hat. Es ist eine skurrile Geschichte, in der sich neben dem Einbruch einige andere Merkwürdigkeiten ereignen.
Das Thema wurde für meinen Geschmack schon besser verfilmt, zB von Woody Allen mit „Schmalspurganoven“, oder von Jean Girault mit „Balduin der Geldschrankknacker“.
Der Besitzer einer Riesenfirma stürzt sich am 1.12.1958 aus dem 44. Stick eines New Yorker Hochhauses. In seinem Testament ist vermerkt, dass zum 1.1.59 die Aktien auf dem freien Markt verkauft werden müssen, was zur Folge hätte, dass sein Vorstand überstimmt werden könnte. Es wird die Idee entwickelt, bis dahin die Firma so schlecht dastehen zu lassen, dass der Aktienkurs sinkt und keiner die Aktien kaufen wird. Dafür wird als Nachfolger für Hudsucker ein Angestellter der Poststelle ausgewählt. Die amerikanische Unternehmenskultur und die Mitglieder der Vorstandsetagen werden hübsch karikiert. Wie in den meisten Coen-Filmen wird implizit Gesellschaftskritik (vom Tellerwäscher zum Millionär; Kapitalismus) geübt, es ist eine Hommage an die 1950er Jahre und die Filme dieser Zeit. Die Schauspieler sind toll, besonders Tim Robbins und Paul Newman. Wie immer bei den Coen-Filmen finde ich den Film visuell gelungen, ansonsten ist „Hudsucker“ für mich nicht einer ihrer Besten, aber das ist Jammern auf hohem Niveau.
Die erste halbe Stunde fand ich nicht so berauschend und dachte mir, was ist denn mit den Coen-Brüdern los? Aber das habe ich schon bei anderen Filmen in anderen Kommentaren gelesen. Und möglicherweise liegts nicht an den Coen-Brüdern sondern an meiner Stimmung in der ich den Film gesehen habe und vielleicht ändert sich mein Eindruck bei erneuter Sichtung. Jedenfalls musste ich bei Jeff Bridges als Marshall dauernd an den Dude denken, was durchaus Charme hat.
Es hilft vielleicht zu wissen, dass es sich um die zweite Verfilmung des gleichnamigen Romans handelt. Die erste Verfilmung ist von 1968 mit John Wayne als Marshall. Habe ich nicht gesehen.
Wer nichts über die Handlung wissen will, sollte diesen Abschnitt nicht lesen: Es geht um die 14-jährige Mattie Ross, die 1878 nach Fort Smith, Arkansas reist, um den Leichnam ihres ermordeten Vaters abzuholen. Sie will den Mord rächen. Da sie keine Unterstützung durch die Behörden erhält, entschließt sie sich, den Mörder Tom Chaney (Josh Brolin) der sich ins Indianer-Gebiet abgesetzt hat, selbst zur Strecke bringen. Sie engagiert den anarchischen und natürlich saufenden Marshall „Rooster“ Cogburn (Jeff Bridges). Cogburn will sich allein auf den Weg machen, lässt sich aber schließlich von Mattie davon überzeugen, Chaney gemeinsam zu jagen. Zu ihnen gesellt sich der Texas Ranger LaBoeuf (Matt Damon), der das auf Chaney für ein anderes Verbrechen ausgesetzte Kopfgeld kassieren will. Anfangs versuchen Cogburn und LaBoeuf, das Mädchen loszuwerden, doch Mattie ist hartnäckig.
Es entwickelt sich eine recht lustige Dynamik zwischen den dreien. Ich finde der Film lebt viel von dem komischen Gequatsche von Cogburn, der aber in der OV nicht gerade leicht zu verstehen ist.
Große Schwierigkeiten hatte ich mit der Göre, die nunmal Haupt-Protagonistin ist. Somit ist der Film für mich nur überdurchschnittlich und sehenswert, aber so richtig begeistert hat er mich nicht.
Ein Mann (Geoffrey Rush) kommt vorzeitig nach Hause und ertappt seine Frau (fast) beim Sex mit jemand anderem. Als er den Nebenbuhler erschießen will, verhindert das die Frau und ergreift die Flucht. Der hinzugezogene Scheidungsanwalt Miles (George Clooney) ist ein richtig schön schmieriger Rechtsverdreher. Das ist mal wieder die perfekte Rolle für Clooney. Allein die Kombination Coen-Brüder und Clooney, da kann eigentlich nichts mehr schief gehen. Marylin (Cathrine Zeta-Jones), die versucht, über reiche Ehemänner und Scheidungen zu Geld zu kommen, ist eine ebenbürtige Ergänzung für Miles. In der OV ist besonders der 2. Ehemann von Marylin ein Texaner klasse. Auch wenn man eigentlich nicht so auf Liebeskomödien steht, ist diese hier absolut sehenswert.
Hommage an den Film Noir. Die Bilder sind toll, die Schauspieler großartig (schön auch James Gandolfini alias Tony Soprano und Tony Shaloub alias Monk sind dabei), die Inszenierung perfekt. Ich persönlich steh auf diese Art Geschichte nicht. Die Idee, einen "unsichtbaren" Menschen, den Friseur als Hauptfigur zu wählen gefällt mir aber gut. Die Charaktere sind auch sehr schön heraus gearbeitet. Und die Kamera ist wie immer bei den Coens fantastisch. Und dann gibt es einen Vortrag des Rechtsanwalts der seine Verteidigung auf der Heisenbergschen Unschärferelation aufbaut, die ich genial fand: „You want to test something scientifically .... you got to look at it.... You can´t know the reality or what happened… So there is no “what happened”. Looking at something changes it. ... The more you look the less you know.“
Dafür, dass ich mit dem Film Noir insgesamt nicht so wahnsinnig viel anfangen kann, fand ich diese Hommage ausgezeichnet. Mir gefällt die Vielseitigkeit und Experimentierfreude der Coen-Brüder. Kein Film ist wie der andere.
Der erste Film der Coen-Brüder. Eine Frau betrügt ihren Mann, dieser hat einen Privatdetektiv auf sie angesetzt, der den Seitensprung dokumentiert hat und beauftragt dann einen Kerl den Liebhaber zu ermorden. Es kommt natürlich anders als geplant. Ich fühlte mich irgendwann ziemlich zermürbt. Gefehlt hat mir der Humor der späteren Filme. Trotzdem sehenswerter Film.
Allein schon wegen der Besetzung ist „Barton Fink“ sehenswert! Es geht um einen Theater-Drehbuchautoren, Barton Fink (John Turturro, „Miller's Crossing“, „O Brother, where art thou?“, „plötzlich Gigolo“), der plötzlich berühmt wird und damit nicht viel anfangen kann. Er nimmt eine gut bezahlte Stelle in LA an und zieht in ein gruseliges Zimmer in einem skurrilen Hotel. Steve Buscemi („Boardwalk Empire“, „the big Lebowksy“, „the Sopranos“) als Hotelpage Chet ist großartig. „Monk“-Fans werden sich evtl. freuen Tony Shalhoub in einer ganz anderen Rolle, als aufgedrehten Regisseur Ben zu sehen. Ich finde ihn jedenfalls erstaunlich wandlungsfähig und hätte ihn fast nicht erkannt. Wie immer bei den Coenbrüdern wurde sehr viel Liebe in die Details, Ausstattung und Kleinigkeiten gelegt. Sehr gut und nur nebenbei dargestellt fand die Pathologie einer Nebenfigur. Es beginnt mit einer Szene auf dem Klo, man hört jemanden kotzen und sieht unter der Abtrennung, dass er auf einem wohl extra ausgebreiteten Tüchlein kniet. Anscheinend ist er ein Profi-Kotzer. Zuerst dachte ich, ob der wohl Bulimie hat? Er stellt sich als Trinker und bekannter Schriftsteller heraus. Barton hofft, in ihm einen Mentor zu finden, muss aber feststellen, dass er nicht der einzige ist, der an Schreib-Blockaden leidet. John Goodman (ua „Treme“, „the big Lebowksy“, „O Brother, where art thou?") als wunderbar desolater Nachbar Charlie ist super besetzt. Ansonsten wird die Geschichte im Verlauf immer fantastischer und hat ein Ende, das mich etwas ratlos zurückließ. Etwas Aufklärung zur Einordnung der Geschichte brachte mir der Kommentar von Mattscheibenvorfall.
Der Vollständigkeit halber auch von mir ein Kommentar zu diesem Kultfilm. Ich gehe eigentlich davon aus, dass den jeder gesehen hat. Ein Auto mit Anhänger fährt durch eine sehr verschneite Landschaft und kommt irgendwann in Fargo, Nord-Dakota an. Der Hauptprotagonist Jerry (William H. Macy, "Shameless") ein fürchterlich spießiger Autohändler trifft ein paar Ganoven (Steve Buscemi und Peter Storemare) in einer Kneipe. Offensichtlich will er ihnen das Auto übergeben. Außerdem hat er sie wohl beauftragt, seine Frau zu entführen und Lösegeld vom Schwiegervater zu erpressen, das man sich dann teilen will. „Fargo“ dreht sich um die Konsequenzen dieses Auftrags.
Bei der Charakterentwicklung und Besetzung ihrer Figuren sind die Coen-Brüder für meinen Geschmack nicht zu toppen. Hier passt einfach alles. Die Landschaftsaufnahmen sind stimmungsvoll und ästhetisch, die Ausstattung wie immer super. Und natürlich die Geschichte selbst, die ist voll mit schwarzem Humor, etwas Slapstick und Spannung. Die OV lohnt sich. Der Dialekt hört sich so an, als ob einige Leute in Nord-Dakota etwas zurück geblieben wären. Die schwangere Polizistin ist total süß. Mit einer gewissen Bauernschläue und Hartnäckigkeit arbeitet sie sich durch einen Morast aus Dummheit und Desinteresse in ihrer Umgebung, bis sie den Fall schließlich aufklärt.
https://www.moviepilot.de/liste/winter-eudorafletcher68
Genial - Bizarr – Quälend. Es beginnt mit seiner Szene zwischen einem einfachen jiddischen Paar, das vermutlich irgendwann vor dem 2. Weltkrieg in Polen lebt. Was denn Ort angeht, gibt es einen Hinweis auf Krakau, kann also sein, dass auch in den USA ein Krakau existiert, allerdings wirken die beiden europäisch.
Dann kommt ein Rabbi vorbei, der angeblich 3 Jahre zuvor am Typhus gestorben sein soll, weshalb die Frau ihn ersticht, weil sie ihn für einem Geist hält. Der Mann befürchtet, dass die Familie nun verflucht ist. Schnitt.
Wer gar nichts weiter zur Handlung wissen will, liest diesen Absatz besser nicht. Wir befinden uns in der Moderne, einerseits in einem Klassenzimmer, vermutlich beim Hebräisch-Unterricht und parallel wird ein Mann von Arzt untersucht. Einer der Schüler ist vielleicht der Sohn des untersuchten Mannes?! Der Arzt raucht während der Arbeit, also sind wir vielleicht in den 1950ern oder 1960ern? Ganz freundlich bietet er seinem Patienten auch eine Zigarette an und erkundigt sich nach der Familie. Schnitt. Der Schüler wird dabei erwischt, wie er im Unterricht mit Kopfhörern Musik hörte. Der Walkman wird ihm weggenommen. Es wird im Verlauf immer wieder um das Gerät gehen. Schnitt. Der Mann, der beim Arzt war, Larry (Michael Stuhlbarg, „Boardwalk Empire“) stellt sich als didaktisch nicht sehr ausgefeilter Physik-Professor heraus. Einer seiner Studenten, Clive, kommt in sein Büro und beschwert sich über ein ungenügend in Mathe. Larry lässt wegen der Note nicht mit sich reden. Clive verlässt Larrys Zimmer, der greift zum Telefon, ein „Sy“ ist dran. Während er mit ihm ein Gespräch beginnt, entdeckt er auf seinem Schreibtisch einen Briefumschlag mit Geld. Messerscharf schließt er, dass der Umschlag von Clive stammen muss und läuft ihm hinterher, findet ihn aber nicht. Schnitt. Szene in einer Familie. Die jugendliche Tochter versucht ins Bad zu kommen, das aber von Onkel Arthur besetzt ist. Sie beschwert sich bei ihrer Mutter, die ihr erklärt, dass er seine talgige Zyste entleeren muss - igitt! Larry kommt nach Hause, gleichzeitig mit dem Schüler, der also tatsächlich sein Sohn ist. Man setzt sich an den Esstisch und Onkel Arthur ist immer noch im Bad. Es folgt eine kurze seltsame Unterhaltung. Später eröffnet ihm seine Frau, dass sie sich von ihm scheiden lässt, weil sie in Sy verliebt ist. Er ist völlig konsterniert und Onkel Arthur, der die ganze Zeit im Bad war, entpuppt sich als Richard Kines, den ich recht gerne mag, aber nur aus diversen Nebenrollen kenne. Man erfährt vorerst nicht, welche Rolle er hier spielt, da man als Nächstes Larry in sein Büro begleitet und sieht, wie er Clive dazu zu bringen versucht, zuzugeben, dass der Umschlag mit dem Geld von ihm stammt. Es gelingt ihm nicht. Es geschehen noch verschiedene scheinbar zusammenhanglose kleinere Ereignisse, die aber alle darauf hindeuten, dass es für Larry ziemlich schlecht aussieht. Im weiteren Verlauf geht es vor allem um die Frage, was er mit dem Bestechungs-Geld machen soll, während sein ganzes Leben immer mehr aus dem Fugen gerät.
Mir hat der Film sehr gut gefallen, vor allem weil er mich mit seiner Art, in kleine Bruchstücke aufgeteilt zu sein, gefesselt hat. Auch die Frage, wie der Mann mit seinen Problemen umgehen wird. Er sucht einige Rabbis auf, im Grunde mit Fragen, die ich eher bei einem Psychotherapeuten verorten würde. Andererseits ist man früher wahrscheinlich mit seinen Problemen eher zu einem Geistlichen gegangen. Jedenfalls ist der Film, obwohl ohne jede Action, Mord und Totschlag spannend und auch witzig. Die mir überwiegend unbekannten Schauspieler haben alle ihre Arbeit gut gemacht. Ich mag den unkonventionellen Stil der Coen-Brüder, ihre Liebe zum Detail find ich großartig.
Allerdings ist das definitiv kein Mainstream-Film, dafür hinterlässt er zu viele offene Fragen und ist insgesamt zu bedrückend.
Ich habe mir die Serie hauptsächlich wegen James Spader (alias Alan Shore aus „Boston Legal“) angeschaut und bin bis zum Ende der 3. Staffel gekommen. Ich musste immer weiter schauen, obwohl ich schon total genervt war. Irgendwie wollte ich doch wissen, wie es ausgeht. Man könnte das als Qualitätsmerkmal interpretieren, ich sehe es nur als raffinierte Technik, auf die Leute wie ich reinfallen. So ging es mir bei „Prison Break“ die ganze Serie hindurch und bei „24“ über 2 Staffeln und hinterher war ich frustriert. So wie wenn man bei McDonalds gegessen hat. Es hat irgendwie schon geschmeckt, aber nicht gesättigt und außerdem hat man das Gefühl des Artifiziellen.
1-Fall-pro-Folge-Serien sind, von wenigen Ausnahmen abgesehen, schon mal nicht so meins. Hier entwickelt sich im Hintergrund zwar noch die Geschichte um den Schwerverbrecher Raymond Reddington (James Spader) und die FBI-Agentin Liz (Megane Boone) weiter, dies aber in ermüdender Langsamkeit, sodass ich ab der 3. Staffel schon dauernd versucht war, nebenbei irgendetwas anderes zu machen. Leider verpasst man dann aber wichtige Kleinigkeiten, ohne die man nicht mehr durchblickt. Und die Geschichte von Liz und ihren Ehemann ist einfach nur haarsträubend absurd.
Was ich auch nicht mag sind die ständigen Superlativen: Reddington ist einer der meistgesuchten Schwerverbrecher, der über finanzielle Ressourcen ohne Ende verfügt. Außerdem ist er der klügste Kopf und allen schon immer einen Schritt voraus. Die Fälle auf der Blacklist sind die größten Übeltäter, die man sich nur vorstellen kann und sie sind teilweise derart an den Haaren herbeigezogen, dass ich nur noch darauf gewartet habe, wann die Hintergrund-Geschichte weitergeht.
Dies fiel mir besonders bei Folge 8 von Staffel 1 auf, als es um einen linksextremen Terroristen ging. Hier bin ich der Meinung etwas Ahnung zu haben und kann nur sagen: lächerlich. Folge 15 aus Staffel 2 spielt in Deutschland und mal wieder hat man es nicht hinbekommen, dass die Leute vernünftiges Deutsch sprechen. Ich frag mich, was das eigentlich soll? Da radebrechen amerikanische Schauspieler in einer Fremdsprache herum... Ich war froh über die englischen Untertitel.
Auch Spader reißt es nicht raus. Die Figur Alan Shore aus „Boston Legal“ liebe ich, weil sie humorvoll, provokant und unkonventionell ist und von Spader total überzeugend gespielt. Ein bisschen soll Reddington auch so sein, es gelingt aber nicht. Er ist eine schlechte Kopie.
Riesen-Minuspunkt: Es fehlt der Serie insgesamt an Humor. Ich konnte kein einziges Mal lachen.
Fazit: Wer James Spader sehen will, schaue lieber „Boston Legal“!
Es handelt sich weder um eine richtige Anwalts-Serie noch um ein gutes Politdrama. Für mich ist das einzig Gute an der Serie der Satz: „We are gladiators in a suit!“
Es geht um Intrigen und geheime Geschehnisse, wie zB die Entführung einer Tochter eines Großindustriellen. Die Hauptprotagonistin Olivia Pope (Kerry Washington, „Django Unchained“, „Boston legal“) hat ein Verhältnis mit dem PotUS - so was finde ich gleich schon mal uninteressant, einfach weil viel zu aufgeblasen. Unter dem Präsidenten macht man's nicht.... Das hatte mich auch das Interesse an der 3. Staffel von „House of Cards“ verlieren lassen, obwohl ich die ersten beiden Staffeln genial fand.
Die Mitarbeiter der „Kanzlei“ sind so stark überzeichnet, dass es mich nach 5,6 Folgen gelangweilt hat. Sie sind alle total schön, so ähnlich wie bspwse in „Arrow“, fast schon Superhelden, nur „die Neue“ ist der arme Tollpatsch. Die Gags fand ich nicht lustig. Die Dialoge, zumindest in der OV, fand ich okay. Und die Fälle, von denen pro Folge ungefähr einer aufgeklärt wird - mei, wer's mag.... Für mich hatte das was von diesen CSI-/Saubermann-Serien und da steh ich nicht so drauf.
„Miller's Crossing“ beginnt ganz lustig mit einem Vortrag eines Mafiosi über Ethik. Er spielt zur Zeit der Prohibition in einer US-amerikanischen Großstadt. Gabriel Byrne, („in treatment“) als Tom, Berater des Mafiabosses Leo (Albert Finney) hat mir gefallen. Fans von Steve Buscemi freuen sich vielleicht ihn in einer Nebenrolle zu sehen. Ich konnte mich mit keinem der Charaktere so recht anfreunden.
Jon Polito als Johnny find ich ganz lustig, aber vom Typ her James Gandolfini zu ähnlich, selbst was seine Art zu sprechen angeht, aber mit weniger Ausstrahlung. Ich habe mich gefragt, ob vielleicht der Charakter Tony Sopranos sich an Johnny orientierte? Auch schienen mir einige Elemente sich später in der Serie wiederzufinden (zb wie Tom genötigt wird, einen Verräter zu erschießen). „Millers Crossing“ spielt in den 1920ern und die „Sopranos“ 80 Jahre später. Naja, vielleicht ein Zufall.
Es gibt eine gewisse Polarität zwischen langsamen, kontemplativen Szenen, in denen über Strategien und Beziehungen nachgedacht wird und Gewaltszenen entweder mit Schusswechseln oder Prügeln. Es wird sehr viel geredet und dann wieder sehr viel geschossen. Gewalt wird vor allem als Stilmittel eingesetzt. Die Einrichtungen der Räumlichkeiten und die Einstellungen sind sehr durchdacht. Eine typische Einstellung sind zwei Männer, die sich in einem Raum mit einer bestimmten Einrichtung gegenüber sitzen und im Grunde über ihre Beziehungs-Probleme sprechen - wenn ich es mir recht überlege, haben diese Szenen Ähnlichkeiten mit einer psychotherapeutischen Situation. :-DD
Alles in allem, wenn man keinen "Godfather" erwartet, ein richtig guter Mafiafilm.
Gesellschaftskritische Komödie um einen Kleinkriminellen Hi (Nicholas Cage), der sich in die ihn prozessierende Polizistin Edwina (Holly Hunter) verliebt und diese nach seiner 3. oder 4. Entlassung auch heiratet. Sie ziehen in einen Trailerpark im Nirgendwo und alles scheint erstmal wunderbar. Aber dann holt His Vergangenheit in Form von zwei entflohenen Sträflingen (einer davon John Goodman, der hier sieht jung und relativ gesund aussieht. Noch nicht ganz so verfettet) ihn ein. Ich finde die Erzählung auf den Punkt, die Dialoge lustig, Hi´s Überlegungen usw. Auch visuell fand ich den Film ziemlich gut. Außerdem ist das eine Superrolle für Nicholas Cage, der naive, bildungsferne Trottel mit mehr Tiefgang als es erstmal den Anschein hat. Im Gegensatz zu manch anderen hier, macht es für mich sehr wohl einen Unterschied, von welchem Regisseur der Film ist und ich gehe anders an Filme von Regisseuren heran, die ich schätze. Nicht dass ich sie gleich besser finde, aber bei den Coen-Brüdern weiß man einfach, dass die sich auch bei einer Komödie mehr denken, als es vielleicht erstmal manifest den Anschein hat. Als ich den Film 1990 gesehen habe, fand ich ihn ganz lustig, aber mehr auch nicht. Heute finde ich „Raising Arizona“ super. Diese Trailerparkprekariatsamerikaner, die pointierte Gefängnisszenerie, moderne Ehen und Kindererziehung, der Gebrauch von Schusswaffen. Das ist ein richtig bitterböser Blick auf die US-amerikanische Gesellschaft, wie bei den Coen-Brüdern üblich. Wer diesen Blick nicht wahrnimmt, hat womöglich nur halb so viel davon.
Den Traum am Schluss habe ich nicht verstanden.
Wer bis zur 12. Staffel gekommen ist, muss ein Fan der Serie sein, kann mir nicht vorstellen, dass jemand so lange dran bleibt, wenn er Supernatural nicht mag. Es empfiehlt sich auch nicht mitten drin anzufangen. Insoweit setze ich grundsätzliche Kenntnisse voraus.
Kommentar enthält Minispoiler, aber meiner Meinung nach nichts, was dem Genuss beim Zusehen Abbruch tut, auch keine wesentlichen Inhalte.
Zum ersten Mal finde ich, dass das Drehbuch arge Logiklöcher hat, die mich total gestört haben. In der 1. Folge habe ich mich gefragt, wie es sein kann, dass Dean und Castiel gegen eine einzelne Frau nicht ankommen? Das ist doch ein Witz. Sam wird entführt und gefoltert. Wieso überlegt er sich keinen Fluchtplan, sondern lässt sich von einer einzelnen englischen Tussi foltern? Wie kann es überhaupt sein, dass die Brüder Winchester, die so viele Kämpfe bestanden haben gegen ein paar Hansel nicht ankommen? Zum ersten Mal seit ich die Serie sehe, denke ich mir, dass hier etwas grundlegend mit dem Drehbuch nicht stimmt. Die Idee, dass es dieses Mal nicht Dean und Sam allein sind, sondern ein ganzes Team, das gemeinsam Fälle löst, finde ich in Ordnung, so ungefähr wie das A-Team. Aber Castiel ist plötzlich ein langweiliger Schwächling geworden und auch Crowley bringt´s irgendwie nicht mehr. Einen Prinzen der Hölle einzuführen finde ich dramaturgisch schwach. Auf mich wirkt es so, als wären alle Beteiligten außer Mary zu Schwächlingen und teilweise auch zu Dummköpfen geworden. Die englischen Men of Letters find ich eine innovative und lustige Idee und eine Hommage an James Bond & Co. Allerdings so ähnlich wie ich nicht verstanden habe, wieso Dean und Castiel nicht gegen eine einzelne Frau ankommen, habe ich nicht verstanden wieso das amerikanische Hauptquartier ohne weiteres von einer Horde Vampire überfallen wird und die großartigen englischen Jäger sich anscheinend gegen diese nicht zur Wehr setzen können. Und wenige Folgen später sind sie wieder so übermächtig, dass keiner der amerikanischen Jäger gegen sie ankommt. Rick Springfield als Meatsuit für Lucifer mit einer echt tollen Maske fand ich super.
Kult. Die Coenbrüder haben ein großes Talent, ihre Rollen perfekt zu besetzen. Jeff Bridges ist der „Dude“ auf den Leib geschrieben. Seine beiden Freunde Walter (John Goodman), ein traumatisierter Vietnam-Veteran und Donny (Steve Buscemi) ergänzen ihn perfekt. Der sympathische altgewordene Hippie hat eine ganze Generation von Jugendlichen geprägt. Aufgrund einer Namensverwechslung bekommt er Ärger mit zwei Schlägern. Unfreiwillig gerät er dann auch noch in eine Entführungsgeschichte mit Lösegelderpressung. Auch nach 30 Jahren und mehrmaligem Ansehen, ist „the big Lebowski“ für mich ein Gute-Laune-Film.
Hommage an all die unbekannten guten Sänger, die nie Erfolg hatten. Die gefühlvolle (Folk-)Musik finde ich sehr, sehr schön. Hab mir gleich den Soundtrack gekauft, was ich selten mache. Der Hauptprotagonist Llewyn (Oscar Isaac) ist ein desolater, mittelloser Folk-Sänger um die 30, kein Sympathieträger, wenn er nicht gerade singt. Er hat keine Wohnung und schläft bei Bekannten auf der Couch.
ANFANG HANDLNUNGSSPOILER
Als er die Wohnung seines letzten Wohltäters verlässt, läuft der Wohnungskater ins Treppenhaus. Da er keinen Schlüssel hat, nimmt er den Kater mit, der das überraschenderweise alles bereitwillig mitmacht. Erinnerte mich an „Bob the cat“ aber besser, weil hier eben kein untalentierter Ex-Junkie am Werk war. Man kann sich fragen, wer zuerst da war, da das Buch von Bob und „Inside Llewyn Davis“ aus demselben Jahr sind. Wie auch immer, der sonst eher verantwortungslose Llewyn fühlt sich dann doch für den Kater, der ihm, wenig überraschend, davon läuft, zuständig, versucht ihn wieder zu finden und seinem Besitzer zurück zu bringen. In einer Nebenrolle Adam Driver („Girls“, „Paterson“) als genauso erfolgloser Sänger. Adam Driver kann tatsächlich singen. Auch John Goodman taucht in einer Nebenrolle auf.
ENDE HANDLUNGSSPOILER
Mir hat der Film großen Spaß gemacht. Ich finde, den kann man öfter sehen. Er ist aber aus meiner Sicht eher untypisch für die Coen-Brüder: Keiner der üblichen Schauspieler außer die kleine Nebenrolle von Goodman, keine Gesellschaftskritik, keine offensichtlich erkennbare Detailverliebtheit. Und ganz offensichtlich haben die beiden keine Ahnung von Katzen (Milch ist für sie kein geeignetes Nahrungsmittel, sie fahren in der Regel nicht so gerne Auto und vor allem lassen sie sich selten so ohne weiteres durch die Stadt tragen).
https://boxd.it/3Maow
In den letzten Jahren scheint die Aufarbeitung der McCarthy-Zeit in Hollywood im Trend zu sein. Erst „Trumbo“, dann „Hail, Caesar“. Während „Trumbo“ ernsthaft die Geschichte eines Drehbuchautoren, der wegen seiner gesellschaftspolitischen Einstellung gedisst wurde erzählt, haben die Coen-Brüder eine Komödie über die Filmwelt in dieser Zeit gemacht und das Problem der Verfolgung politisch Andersdenkender auf ihre Weise untergebracht.
ANFANG HANDLUNGSSPOILER
Es geht um Eddie (Josh Brolin, „no country for old men“, „true grit“, MIB3, „Sicario“), der in einem Hollywood-Studio als Problemlöser angestellt ist. Man begleitet ihn durch verschiedene Sets, was schon mal ziemlich witzig ist. Wie die Produktion verschiedener Filme und zum Beispiel die Auswahl der Schauspieler dargestellt wird, fand ich recht gelungen. Mal wieder eine wunderbare Rolle für George Clooney als naiver, ungebildeter und bornierter amerikanischer Schauspieler, der sich zum Kommunismus bekehren lässt, einfach weil er keine eigene Meinung hat. Dass er im Film die Rolle des Cäsar hat, passt auch perfekt zu ihm. Überhaupt fand ich die Metaebene lustig: Schauspieler spielen ziemlich gut sehr schlechte Schauspieler – witzig. Die enthaltene Kritik an den Vertretern der verschiedenen Religionen ist gelungen, zumal ein großer Teil der Amerikaner religiöse Fundamentalisten sind, mindestens so übel wie muslimische Fanatiker. Eddie lädt vier Oberhäupter (Christ, Jude, russisch Orthodoxer und einen Moslem) ins Studio ein, um sich ihren Segen für einen Film über Christus abzuholen. Die daraus entstehende Diskussion ist super. Er selbst geht auch ständig zur Beichte. Was er dort hinterlässt und vor allem am Schluss von dort mitnimmt ist gut durchdacht. Die verschiedenen Charaktere sind wie immer bei den Coen-Brüdern skurril. Bei manchen habe ich mich gefragt, ob es die wirklich gebraucht hat, z.B. die Zwillingsjournalistinnen. Aber vielleicht ist das ein Insiderwitz und es gab/gibt solche Figuren ja tatsächlich. Oder vielleicht ist es auch nur so gemeint, dass die ganze Presse so gleich geschaltet ist, dass jeder Promijournalist ein Klon vom anderen ist und auch letztlich exakt dasselbe will und fragt. Wenn ich so weiter darüber nachdenke, finde ich die beiden doch ganz passend.
ENDE HANDLUNGSSPOILER
Analog zu „O brother where art though?“ wird wie nebenbei auf unterhaltsame Art der amerikanischen Gesellschaft ein bitterböser Spiegel vorgehalten. Nicht nur was die Bigotterie angeht, sondern auch bezogen auf gesellschaftliche Werte (es gibt keine, das einzige was zählt ist Geld, Macht und Erfolg).
Einer meiner Favoriten von den Coen-Brüdern. Die Charaktere sind allesamt fantastisch herausgearbeitet und genial gespielt. Angefangen vom ruhigen, fiesen und gnadenlosen Auftrags-Killer Anton mit der Pannefrisur und dem Wechsel zwischen ausdruckslosem Gesicht und Lächelmaske (Javier Bardem) über Josh Brolin als gewitzter Trailer-Park-Cowboy, der hofft, mit dem von ihm gefundenen Drogen-Geld ein neues Leben anfangen zu können und dabei ziemlich kreativ wird.
Besonders gefreut habe ich mich Tommy Lee Jones als Sheriff Bell, der schon so einiges erlebt hat, zu sehen. Gerret Dillahunt als etwas dusseliger Deputy und Woody Harrelson als Gegenspieler zu Anton sind ebenfalls gelungen. Die Figuren sind maßgeschneidert für die Schauspieler oder umgekehrt. Wie in den anderen Coen-Filmen muss man mitdenken und aufpassen, sonst blickt man nicht durch, was ja auch die Qualität des Films mit ausmacht.
Die Geschichte ist spannend obwohl langsam erzählt. Und im Original bringt's der texanische Dialekt total. So ähnlich wie in „Fargo“, wo viele Figuren auch den lokalen Dialekt sprechen, den ich da zum ersten Mal gehört hatte. Einige Fragen bleiben am Ende offen, zB man kann sich halt selbst zusammen reimen, was es mit dem Bolzen-Schussgerät auf sich hat. Der Film kommt fast ohne Musik aus, das ist zwar kein Alleinstellungsmerkmal aber dennoch positiv erwähnenswert.
https://boxd.it/2yXHq
https://boxd.it/ejGE8
George Clooney find ich ja am besten in Rollen wie hier als entflohener recht eitler Sträfling, der immer eine Antwort parat hat oder in BURN AFTER READING als schmieriger Frauenheld. Die Coen-Brüder haben einen perfekten Blick für ihn. Nicht umsonst hat er in vier (?) ihrer Filme mitgewirkt. Und er kann sogar richtig gut singen, mir hat´s jedenfalls ausgezeichnet gefallen. Aber ich mag auch Countrymusik.
ANFANG HANDLUNGSSPOILER
Es geht im Wesentlichen um drei entflohene Sträflinge in Mississippi um 1937, die zum einen hinter einer früheren Beute her sind, zum anderen schauen müssen, dass sie nicht wieder einfangen werden. Daraus wird dann ein skurriles Roadmovie. Ich saß jetzt nicht die ganze Zeit da und hab gebrüllt vor Lachen, aber geschmunzelt habe ich häufiger. Der Mississippi-Slang allein hört sich schon witzig an. Einen weiteren Pluspunkt kriegt der Film bei mir für die Landschaftsaufnahmen. Außerdem kann man die drei keinesfalls auf Hillbillys reduzieren, denn Clooneys Charakter ist ein sehr differenzierter Aufschneider mit einem Vokabular, das ich manchmal erstmal im Fremdwörterlexikon nachschauen musste. Zum Beispiel sagt er zu seiner Frau „Why, you lyin you constant succubus.“ Das ist definitiv kein Hillbilly-Vokabular. Das Gespräch in dem der Satz fällt, hat mir insgesamt sehr gut gefallen. Die Coen´sche Interpretation von Homers „Odysse“ find ich gelungen. Die Szene mit den Sirenen und dann der Kröte zum Beispiel – einfach nur Super!
ENDE HANDLUNGSSPOILER
Außerdem sehe ich es so, dass die Coen-Brüder mit dem Film der bigotten amerikanischen Gesellschaft einen recht verspielten Spiegel vorhalten: Die USA sind weltweit führend sowohl mit der Anzahl Inhaftierter als auch mit der Anzahl an Gefängnissen insgesamt (In denen überdurchschnittlich viele Schwarze sitzen) und beuten die Inhaftierten aus, heute genauso wie damals. Auch religiöser Fundamentalismus und Rassismus sind heute noch in vielen Schichten weit verbreitet. Und extrem fett sind sie eben auch.
Witzige und intelligente Geheimdienst-Komödie mit gut durchdachter sehr verwickelter Story, Liebe zum Detail und großartigen Schauspielern. Der Film ist anfangs ein wenig verwirrend und zwingt einen zur Aufmerksamkeit. Es beginnt in der CIA-Behörde (in der deutschen Synchronisation fälschlicherweise als FBI Hauptquartier übersetzt) in Langley.
ANFANG HANDLUNGSSPOILER
Ein Mann (John Malkovich, „von Mäusen und Menschen“, „being John Malkovich“, „R.E.D“) betritt einen typischen ungemütlichen Behörden-Raum ohne Fenster mit Neonlicht. Dort sitzen schon drei andere Anzüge. Vom augenscheinlichen Vorgesetzten wird er ganz freundlich/väterlich darüber informiert, dass er von einem Fall, dem „Schalter des Balkans“ abgezogen wird, sogar ganz aus „signit“ entfernt wurde. Mittlerweile weiß man, dass der Kerl Ozzie heißt. Er ist geschockt und versteht die Welt nicht mehr. Der Chef, Palmer (David Rasche; Fans von „Sledge Hammer“ werden ihn kennen und lieben) versucht ihn geduldig mit dem Tatsachen zu konfrontieren. Ein Kollege wirft ihm ein Alkoholproblem vor. Ozzie behauptet, es handle sich um eine Kreuzigung aus politischen Gründen und verlässt Tür knallen den Raum. Schnitt. Ozzie ist dabei sich einen Drink zuzubereiten. Seine Frau kommt nach Hause, er will ihr von seiner Degradierung berichten, aber sie hat nur den Käse für die abendliche Einladung im Kopf. Schnitt. Ozzie überreicht den Gästen Häppchen. Ein Kerl (George Clooney) macht ihm das Leben schwer mit einer Unterhaltung über seine Laktose-Intoleranz. Danach macht Ozzie einen sehr unfreundlichen Kommentar zu einer seiner Äußerungen. Man fragt sich warum, das erfährt man ihn der nächsten Szene, in der der Kerl, Harry, mit Ozzies Frau spricht und man erfährt, dass die beiden eine Affäre haben. Schnitt. Harry mit seiner Frau im Auto auf dem Heimweg. Schnitt. Ozzie und seine Frau machen sich bettfertig. Er verkauft ihr seine Degradierung als Kündigung seinerseits. Sie fragt wütend was er nun vorhat, er antwortet, dass er in die Beratung gehen oder seine Memoiren schreiben will. Er hat keinen richtigen Plan. Seine Frau ist anscheinend vermögend. Ihr Anwalt empfiehlt ihr, strategisch vorzugehen, da ihr Mann, als Mitarbeiter des Geheimdienstes ein geübter Verräter wäre. Ozzie derweil wirkt nicht wie ein Verräter und Agent, sondern liegt daheim, eher depressiv, auf der Couch und diktiert seine Memoiren. Er beginnt bei seinen Vorbildern, Russland-Spezialisten aus der Zeit des kalten Krieges. Dann wird noch ein anderer Erzählstrang eingeführt mit Linda (Frances McDormand, „Fargo“, „die Wonderboys“, „Olive Kitteridge“), die sich auf ihre Schönheits-OP vorbereitet und mit Chad (Brad Pitt) als Trainerin im Fitnesscenter arbeitet. Sie erfährt, dass die geplanten Eingriffe nicht von ihrer Krankenversicherung übernommen werden. Chad findet eine CD auf der sich geheime Infos von Ozzie befinden und findet aus Neugier heraus, von wem die cd stammt. Zuvor hat man mitbekommen, dass Ozzies Frau seine ganzen Dateien von seinem Rechner kopiert hat. Wahrscheinlich hat sie die CD im Fitness Studio verloren. Jedenfalls ruft Chad nachts von Lindas Wohnung aus bei Ozzie an, um eine Belohnung raus zu schlagen. So kommen die beiden Geschichten zusammen. Eine Weile fragt man sich, welche Rolle Harry, der Geliebte von Ozzies Frau, dabei eigentlich spielt, aber auch das klärt sich mit der Zeit auf.
ENDE HANDLUNGSSPOILER
Es entwickelt sich eine komisch-spannende Geheimdienststory mit Super Schauspielern, witzigen Charakteren, Spannung und dem Humor der Coen-Brüder, der mir so gut gefällt. Brad Pitt spielt seine Rolle als bildungsferner, infantiler Fitness-Trainer einfach genial! Und eine extrem lustige Frisur hat er auch noch. Hier finde ich ihn 1000 mal besser als in irgendwelchen Helden-Epen. George Clooney als sexbesessener Frauenheld und Ehebrecher ist ebenfalls toll! Als Zuschauer muss man mitdenken und kann nichts anderes nebenbei machen, sonst versteht man zuvor angedeutete Entwicklungen überhaupt gar nicht.
Nach der Zweitsichtung habe ich die Bewertung um einen Punkt nach unten korrigiert, so lustig finde ich "Burn after reading" dann doch nicht.
1. Wer war dein Lieblingsautor als Kind?
René Guillot, Fritz Steuben (Tecumseh der strahlende Stern), Tolkien, Astrid Lindgren, Goscinny / Sempé (der kleine Nick), Michael Ende
2. Welchen Film hast du als Kind am liebsten geschaut?
Lassie, Winnetou, Flipper.... Aber auch "the munsters"
3. Fährst du dieses Jahr in den Urlaub? Wenn ja, wohin?
1 Woche Malediven, 2 Wochen Ligurien und nochmal 2 Wochen Ligurien über Weihnachten
4. Welchen Film hast du öfter als einmal im Kino gesehen?
Rocky Horror Picture Show, Avatar (2x)
5. Wem hast du das letzte Kompliment gemacht?
Meine beste Freundin, dass sie super aussieht und schlau ist (aber sie glaubt es nicht).
6. Wem hast du heute etwas Gutes getan? Im Übrigen gibt es einen großen Unterschied zwischen "Gutes" tun (Almosen geben, jemanden verwöhnen etc.) und jemandem gut tun, was dem Betreffenden möglicherweise erstmal gar nicht so gefällt.
Der Tag ist noch jung, insoweit nur mir selbst.
7. Welcher Planet fasziniert dich am meisten?
Mich faszinieren keine Planeten. Allerdings die Vorstellung von Leben irgendwo anders durchaus.
8. Welchen Namen würdest du einem Stern geben?
pfffffffffffffffff
9. Was liest du gerade, außer diese Fragen hier?
Kochbuch: „Aroma gemüse“
10. Was ist das beste, was du je geschaffen hast?
Ich teile mein Leben nicht in solche Kategorien (gut/schlecht) ein bzw. solche Überlegungen stelle ich nicht an.
11. Hat dich heute schon etwas zum Lächeln gebracht? Wenn ja, was?
Die Frage nach meinem Lieblingsautor als Kind.
12. Was hast du heute gutes erlebt?
Ich bin ausgeschlafen aufgewacht. Der Kaffee schmeckt. Die Sonne scheint.
13. Einige der kommenden Filme schaffen es nicht ins Kino, sondern sind sofort auf Netflix verfügbar. Was ist deine Meinung dazu?
Ich geh eh nur 2 x im Jahr ins Kino. Insoweit bin ich genau das Zielpublikum dafür.
14. Was würdest du sofort tun, wenn du keine Angst vor Fehlern hättest?
Hier alles hinschmeißen, in ein Land in der Nähe des Äquators auswandern und dort ein Boutique-Ressort eröffnen (von welchem Geld allerdings ist die Frage).
15. Über welches Gesprächsthema könntest du dich stundenlang unterhalten?
Die Macht der Großkonzerne, die amerikanische/westliche Außenpolitik, die Umweltzerstörung und was man dagegen tun kann, bzw. wie man sich von all diesen negativen Gedanken wieder abgrenzen kann.
16. Wann hast du das letzte Mal darüber gesprochen?
Ist schon eine Zeitlang her, ich versuche andere Themen zu finden, die mich weniger deprimieren.
Es kann nicht schaden, zu wissen, dass GREEN ZONE auf dem sehr empfehlenswerten Sachbuch IMPERIAL LIFE IN THE EMERALD CITY des Enthüllungsjournalisten Rajiv Chandrasekaran beruht.
GREEN ZONE ist ein unterhaltsamer Politthriller, der manchmal etwas ins Durcheinander abgleitet, gehört zur minimal-Allgemeinbildung, für alle, die nicht lesen wollen.
Es geht um die von den Amerikanern in Bagdad besetzte „grüne Zone“, in der sich sowohl die Amerikaner als auch die irakische Übergangsregierung befanden. Anfangs werden die Hintergründe des Angriffskriegs auf den Irak gezeigt, nämlich dass das Gerücht von Massenvernichtungswaffen gezielt in Umlauf gebracht wurde, um den Krieg gegen den Irak zu rechtfertigen. Das amerikanische Militär hat dann vergeblich versucht, diese zu finden.
Der Film erzählt seine eigene Geschichte, die nichts mehr mit dem Buch zu tun hat, aber er verwendet viele Elemente aus dem Buch und zeigt die völlig irrwitzige Situation in der „Grünen Zone“, zB die von den Amis eingesetzte und von vorne herein zum Scheitern verurteilte Übergangsregierung, der Geheimdienst, der eine eigene Agenda verfolgt, sinnlose Aufträge, die das Militär unter Einsatz ihres Lebens ausführen musste, mangelnde Bereitschaft der Amerikaner, sich in die Situation der Irakis einzudenken. Oder wie die Einheimischen am verdursten sind, während hinter den Mauern der „Green zone“ die Amis im Pool plätschern...
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Gerade in der Situation mit dem IS und den ganzen Terroranschlägen empfiehlt sich dieser Film, weil er auf unterhaltsame Weise wertvolle Hintergrund-Infos liefert, wie es eventuell mit zu der Radikalisierung und dem Hass auf den Westen in einigen islamischen Staaten gekommen ist. Dass Trump gewählt wurde, passt sehr gut zum Thema finde ich. Da kann einem nur übel werden....
Die Schauspieler, vor allem Matt Damon und Brendan Gleeson machen ihre Sache gut, finde ich. Die Story ist halbwegs schlüssig und spannend. Teilweise starker Wackelkameraeffekt, das könnte den ein oder anderen stören, ich fand es nicht so schlimm.
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Kevin Spacey als außerirdischer Psychiatriepatient Prot in Kombination mit Jeff Bridges als behandelnder Psychiater Dr. Powell sind wunderbar. Die Unterhaltung der beiden zu Beginn ist sehr schön, Prot erklärt, wo er her ist und wie er auf die Erde gekommen ist und Powell antwortet als Psychiater, der davon ausgeht, dass er einen psychotischen Patienten vor sich hat. Prot ist in seinem Verhalten ansonsten geordnet und unauffällig, er zeigt sonst keinerlei psychiatrische Symptome. Nach einiger Zeit ist Powell verunsichert und holt sich ein paar Fachfragen von einem befreundeten Astrophysiker, die er Prot stellt. Prots Antworten überraschen. Dann lädt Powell Prot zu sich nach Hause ein und bringt sich damit durcheinander. Mir hat das Zusammenspiel der beiden sehr gut gefallen und ich fand die Darstellung des Psychiaters und der Psychiatrie von wenigen Ausnahmen (Zu seiner Kollegin: „You need to regress him. Take him back into the past. Find out what happened....“ – das ist Blödsinn) abgesehen halbwegs korrekt dargestellt. Auch mit der Auflösung bin ich sehr einverstanden. Toller Film.
Allerdings: Remake des argentinischen HOMBRE MIRANDO AL SUDESTE von 1986, der immer noch ein ganzes Stück besser ist.
Spannend inszenierter komplexer Krimi mit sehr guter Besetzung. Für Fans von Sean Penn oder Clint Eastwood (Regie) sowieso ein Muss! Die Geschichte um einen Mord entwickelt sich langsam, aber keinesfalls langweilig.
Zuerst geht es um drei Jungs, Jimmy, Sean und Dave. Es wird angedeutet, dass Dave entführt und misshandelt wurde.
ANFANG HANDLUNGSSPOILER
Dann sieht man das Leben der erwachsenen mittlerweile ehemaligen Freunde. Eine Weile ist unklar wie das alles zusammen hängt. Sean Penn, wegen dem ich mir den Film überhaupt nur angeschaut habe, spielt den erwachsenen Jimmy, ein ehemaliger Straftäter und Vater einer 19jährigen, die sich in einen Jungen verliebt hat, von dem ihr Vater nichts wissen darf. Sie ist über Nacht nicht nach Hause gekommen. Ein Mord ist passiert, Laurence Fishburne spielt einen der ermittelnden Kommissare. Der erwachsene Sean (Kevin Bacon) ist der andere ermittelnde Kommissar. Also hat man einen ehemals Kriminellen, einen Kommissar und dann den erwachsenen, traumatisierten Dave (Tim Robbins), der verdächtig ist. Nach und nach kommt es erst zu allen möglichen Verwicklungen, folgenschweren Irrtümern und dann klärt sich das Geschehen auf. Man muss sehr aufpassen, dass man durchblickt. „Mystic river“ ist definitiv kein Film für nebenbei. Das Ende ist tragisch aber schlüssig.
ENDE HANDLUNGSSPOILER
Sean Penn spielt wie immer fantastisch und hat hier mal wieder eine Rolle, in der er sich ausleben kann.
Einziger Kritikpunkt, den ich habe, ist die Message: der Zweck heiligt die Mittel; im Zweifelsfall lieber den Falschen umbringen, als die eigenen Gefühle auszuhalten.
https://boxd.it/2u80W