EudoraFletcher68 - Kommentare

Alle Kommentare von EudoraFletcher68

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    Der junge Chevy Chase in einer seiner klassischen Rollen als Frauenverführer und Dummschwätzer gerät in einen Unfall in einem Forschungslabor und wird Unsichtbar. Der Film ist weder besonders spannend noch besonders lustig (ein bisschen schon). Da gibt´s bessere Filme von Carpenter. Gut, was man noch positiv feststellen kann ist, dass der Unsichtbare eine persönliche Entwicklung durchmacht, auch weil er seine „Freunde“ belauscht, als sie über ihn sprechen.

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      EudoraFletcher68 01.05.2018, 06:51 Geändert 29.06.2018, 10:41

      Es beginnt am amerikanischen gesellschaftlichen Rand. Der Hauptprotagonist John (Roddy Piper) ist eine Art Tagelöhner, der noch an den amerikanischen Traum glaubt. Auf der Suche nach einem Neuanfang beobachtet er Menschen in ihren Wohnungen, die fernsehen. Vorübergehend zieht er in einen Slum, wie ich ihn nur aus Asien kenne. Die abendliche Fernsehrunde wird von einem Piratensender unterbrochen, der davor warnt, dass es „die“ gibt, die unter uns leben und uns zu bewusstlosen Konsumenten machen wollen. Kurze Zeit später wird der Slum abgerissen und John entdeckt die Realität.
      Aus heutiger Sicht ist die Dramaturgie primitiv und etwas plump. Die Inszenierung ist natürlich trashig, nicht gerade spannend und die Schauspieler mittelmäßig. Aber:

      SPOILER ANFANG
      Man braucht die Alieninvasion nur durch multinationale Konzerne zu ersetzen und schon ist es ein treffendes Abbild unserer heutigen modernen Welt. Die Idee mit den Brillen ist super!!! Dafür gibt´s einen Extra-Punkt. Und was man alles durch die Brille sehen kann ist schlicht genial. Nach 30 Jahren so aktuell wie nie zuvor! Bspwese Geldscheine, die eben nur bedrucktes Papier mit der Aufschrift „This is your god“ sind.
      SPOILER ENDE

      Und was ich auch super finde, ist die Reaktion seines Kumpels auf seine Versuche, ihn dazu zu bewegen die Brille der Erkenntnis aufzusetzen. Großartig!! Die Message ist so aktuell, dass ich den Film trotz aller Mängel hervorragend finde.

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        EudoraFletcher68 01.05.2018, 06:50 Geändert 03.12.2022, 22:31

        Wunderbare Dystopie, den ich als Jugendliche in den 1980ern erstmalig gesehen habe. Ich war ganz verschossen in Snake! Neben MAD MAX-Reihe und BLADE RUNNER war dies einer meiner Lieblingsfilme damals. Bald 40 Jahre später find ich DIE KLAPPERSCHLANGE immer noch toll. Die Idee, aus Manhattan eine abgeschlossene Gefängnisinsel zu machen ist doch super! Die düstere Atmosphäre und Kurt Russel finde ich heute noch gelungen. Für Freunde dystopischer Szenerien ein Muss! Die hohe Punktzahl ist vielleicht mitbedingt durch meinen nostalgisch verklärten Blick....

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        • 8 .5
          EudoraFletcher68 30.04.2018, 05:51 Geändert 18.07.2018, 22:12
          über Alien³

          Ripley landet in einer Rettungskapsel im Kälteschlaf als einzige Überlebende auf einem Strafgefangenenplaneten voller Männer.

          Anfang Handlungsspoiler
          Ein Alien hat mit ihr zusammen überlebt. Das Mädchen vom 2. Teil leider nicht. Das Alien sucht sich schnell einen neuen Wirt. Die Kerle sind gut besetzt, lauter extreme Figuren. Ripley bekommt eine Glatze verpasst. Sie bekommt mit, dass ein Alien offensichtlich bereits ein Unwesen treibt, will aber eine ganze Weile weder dem Arzt noch sonst wem verraten, was eigentlich los ist. Warum, ist mir nicht so ganz klar geworden. Dann versucht sie, die Überreste von Bishop zum Leben zu erwecken, um Antworten zu bekommen. Sie erfährt, dass der Konzern die Aliens einfangen und studieren will.
          Ende Handlungsspoiler

          Mir hat diese Fortsetzung besser gefallen als der 2. Teil, sowohl visuell als auch vom Drehbuch, von den Figuren und den Dialogen. Die düsteren Bilder des Gefängnisplaneten mit seinen Ventilatorschächten find ich super. Auch dass Ripley eine sexuelle Beziehung anfängt, gerade mit ihrer Glatze, die sie nicht weniger weiblich wirken lässt, fand ich eine schöne Bereicherung. Schade nur, dass ihr der Betreffende nicht lange erhalten bleibt. Großartig die Idee, dass es auf dem Planeten keine Waffen gibt. Und sehr schön fand ich auch die erste persönliche Kontaktaufnahme eines erwachsenen Aliens mit Ripley. Und wie sie den Kerlen gegenüber durchsetzt. Das Ende war ein absolut würdevoller Abschluss für die Trilogie.

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            Die Fortsetzung von Ridley Scotts Meisterwerk - Ohne Sigourney Weaver alias Ripley wäre der Film für mich relativ belanglos. So fieberte ich mit ihr mit und hoffte, dass sie überlebt. Sie war nach 56 Jahren aus dem Kälteschlaf erwacht, eher zufällig wurde sie eingesammelt. Der Planet LV-426 mit den Alieneiern ist inzwischen von einer Gruppe von Siedlern bewohnt. Während sie sich mit dem Konzern, ihrem ehemaligen Auftraggeber, auseinander setzt, reißt der Kontakt zu den Kolonisten ab. Sie soll als Beraterin mitkommen und die Soldaten unterstützen, falls die Wesen dort sind. Als sie auf LV-426 ankommen, finden sie nur noch eine Überlebende. Mir war gar er nicht mehr in Erinnerung, dass ein großer Teil des Films nur aus einer Inszenierung martialischer Weltraummarines mit ihren absurden Riesenwaffen besteht. Bis zum Erstkontakt dauert es wieder eine Stunde. Im Gegensatz zu den meisten anderen hier finde ich diesen Teil von wenigen Ausnahmen abgesehen weder besonders spannend, noch sonstwie herausragend. So unterschiedlich kann man das erleben. Klar will man natürlich trotzdem wissen, wie es weiter geht und ich habe den Film gerne gesehen.

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              EudoraFletcher68 29.04.2018, 12:32 Geändert 11.07.2020, 18:10

              Hervorragende Doku über den Umgang mit Drogenkriminalität in den USA, die für meinen Geschmack etwas lange braucht, bis sie interessant wird. In der ersten halben Stunde wurde ich ungeduldig, vor allem weil auf Youtube der Film in 3 Teilen ist und ich erst dachte, der ganze Film geht nur 35 Minuten. Aber das ist eine Beschwerde auf hohem Niveau.

              Es werden dann die gesellschaftlichen Bedingungen dargestellt, das Strafrecht, (systemische) Probleme der Polizei – UNFASSBAR aber wenig überraschend ist, dass amerikanische Polizisten Prämien für Verhaftungen wegen Drogen bekommen!
              Endlich, in der 51. Minute fällt der Satz, auf den ich die ganze Zeit gewartet habe: Um Drogen geht es beim Krieg gegen die Drogen nicht.

              Jarecki zeigt auf, dass es historisch hauptsächlich ein Krieg gegen Schwarze (bzw. chinesische und mexikanische Einwanderer) war. Die Kriminalisierung der Drogen sei eingeführt worden, um bestimmte Bevölkerungsgruppen einsperren zu können. Das leuchtet ein, denn im Grunde genommen gab es Anfang des 20. Jahrhunderts keinen schlüssigen Grund zum Verbot von Kokain, Heroin und später Marihuana. Wirklich genial, wie Jarecki Fernsehmitschnitte verwendet, um aufzuzeigen wie offiziell Stimmung gemacht wurde.

              Besonders interessant fand ich auch die rechtliche Unterscheidung zwischen Crack und Kokain: Für Crackbesitz oder -verkauf bekam man lange extrem viel härtere Strafen (bis zu 100x!) als für Kokain. Das leuchtet ein: Kokain schnupft der weiße Wallstreetbänker und Crack raucht der arme Schwarze auf der Straße. Später mit Meth hat es dann auch das weiße Prekariat getroffen. Jarecki lässt Leute zu Wort kommen, die lebenslänglich im Knast sitzen, weil sie zur Deckung des Eigenbedarfs kleinere Mengen gedealt haben.

              Ich würde mal behaupten, der heutige offizielle amerikanische „Krieg gegen die Drogen“ ist ein populistisches Scheingefecht. Damit kriegt man Wählerstimmen, aber tatsächlich unternommen wird nichts dagegen, sprich an den gesellschaftlichen Bedingungen, die den Drogenkonsum begünstigen. In Wirklichkeit wird hier viel Geld verdient, auch um woanders Krieg zu führen.
              Gefehlt hat mir (aber dann hätte der Film wahrscheinlich doppelt so lange gedauert): legale Drogen wie Alkohol (das besondere Verhältnis der Amerikaner zum Alkohol, Stichwort „happy hour“), Medikamentenabhängigkeit wie bspwse Oxycodon und neuerdings anscheinend auch Fentanyl (siehe http://www.sueddeutsche.de/gesundheit/suchtmedizin-ein-land-unter-drogen-1.3723553 und https://www.spektrum.de/wissen/5-fakten-zur-opioid-krise-in-den-usa/1544581), außenpolitische Relevanz von Drogenherstellung und –Verkauf analog zur internationalen Kriegsführung der USA (die Jarecki sehr schön in seiner Doku „Why we fight“ dargestellt hat). Auch die Fresssucht der Amerikaner finde ich in dem Zusammenhang erwähnenswert. Konsumieren ist halt das Lebensmotto dieser Leute.

              Ergänzend empfehle ich die Doku „the 13th“ (Hier geht es hauptsächlich um das gute Geschäft mit den Gefängnissen in den USA und warum dort hauptsächlich Schwarze einsitzen) und das Buch „die CIA und das Heroin“.
              Danke an Framolf für den Tipp!

              Nachtrag vom Juli 2020: Auch die Doku "the pharmacist" ist sehr sehenswert.

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                Der Film beginnt mitten im Leben eines ziemlich herunter gekommenen und kokainsüchtigen Miles Davis (Don Cheadle, der auch Regie führt). Einen Musikreporter (Ewan McGregor), der vor seinem Haus auftaucht, will er verprügeln. Der Reporter schafft es dann aber doch Miles zu überzeugen, ihn begleiten zu dürfen, um eine Story über ihn zu schreiben. Bei einer Feier in seinem Haus, wird ein Band mit bisher unveröffentlichten Stücken gestohlen. Der Rest des Films dreht sich um die Wiederbeschaffung des Bandes. Anscheinend ist die Geschichte frei erfunden und man erfährt nichts über Miles Davis reales Leben. Insoweit könnte man sagen, dass es eigentlich gar nicht um Miles Davis geht, sondern um einen fiktiven Jazztrompeter. Ich hätte mir den Film von selbst nicht angeschaut, habe ihn aber in die Hand gedrückt bekommen. Die Musik ist ganz ok, wenn man Jazz mag. Ansonsten wüsste ich nicht, wofür man sich "Miles ahead" ansehen soll.

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                  über Life

                  An Dane de Haan als James Dean musste ich mich erstmal gewöhnen. Nachdem mir das geglückt ist, fand ich den Film nicht übel. Soweit machen die mir unbekannten Schauspieler ihre Sache gut. James Dean war wohl ein schwieriger Charakter und es sieht so aus, als sei er depressiv gewesen. Habe mir „Life“ nur angeschaut, weil mir ein Freund die DVD vorbei gebracht hat. Bereue es nicht, ihn gesehen zu haben, bin aber auch nicht begeistert. Der Film schleppt sich so ein bisschen dahin und es geht letztlich nur um einen kleinen Ausschnitt aus James Deans Leben, nämlich die Zeit bevor sein erster Film in die Kinos kam und Dennis Stock (Robert Pattinson) die nach wie vor berühmten Fotos für das Life-Magazin von ihm gemacht hat. Ist evtl. sehenswert für Fans von einem der beiden.

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                    EudoraFletcher68 28.04.2018, 07:36 Geändert 29.06.2018, 10:43

                    Sehenswerter Thriller in amerikanischem Hinterwäldler-Milieu. Es handelt sich um eine Neuverfilmung des gleichnamigen Thrillers von 1972, damals mit Dustin Hoffmann. Das Original kenne ich nicht und diesen Film von Rod Lurie habe ich mir nur wegen Schwedens sexiestem Mann und wie ich finde auch guten Schauspieler, Alexander Skarsgård (alias Eric aus „True blood“) angeschaut. Als dann noch Walton Goggins (alias Shane Vendrell aus „the shield“, bzw. Boyd Crowder aus „Justified“ und Venus aus SOA) auftauchte habe ich mich gefreut, über Dominic Purcell (Lincoln Burrows aus „Prison break“) nicht so sehr, da er schauspielerisch einfach eine komplette Niete ist. Dann ist da noch James Woods (alias Jack aus John Carpenters „Vampire“), der glaubhaft einen versoffenen Coach spielt.

                    Wer nichts über die Handlung wissen will, liest diesen Absatz besser nicht: Jedenfalls geht es um das Ehepaar David (James Marsden) und Amy (Kate Bosworth), ein Drehbuchautor und eine Schauspielerin, die aus LA in Amys Heimatort, ein amerikanisches Redneckkaff, ziehen. Dort begegnet ihnen Amys Vergangenheit und viele merkwürdige Gestalten. Amys Exfreund Charlie (Skarsgård) renoviert mit seiner Crew das alte Haus von Amy und David. Man merkt schon früh eine bedrohliche Atmosphäre, von den Dorfbewohnern geht etwas Gefährliches aus, so ähnlich wie von Raubtieren. Während Amy die Gefährlichkeit verleugnet, wird es dem Schöngeist David immer unheimlicher, aber er weiß nicht, wie er gegen die wilden Kerle ankommen soll und macht aus verständlichen Gründen grobe Fehler im Umgang mit den Einheimischen. Sehr schön fand ich die Dialoge zwischen David und Charlie, in denen David erfolglos versucht, Autorität gegenüber dem sehr viel größeren Charlie zu bekommen. Nach einiger Zeit fühlt sich Amy sich von den Einheimischen sexuell belästigt und anstatt sich etwas zurück zu halten, provoziert sie diese noch. Die Situation spitzt sich immer weiter zu und nimmt erwartungsgemäß kein gutes Ende.

                    Auch wenn der ein oder andere sich an der Vorhersehbarkeit stören könnte, finde ich, dass diese gerade den Film ausmacht. Die Rollen sind sehr gut besetzt. Skarsgårds Kombination aus mächtig männlicher Körperlichkeit plus Mischung aus Unschuldsgesicht und Obermacho passt einfach perfekt.
                    Der Film macht mich neugierig auf das Original von 1972 mit Dustin Hoffmann.

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                      EudoraFletcher68 28.04.2018, 07:33 Geändert 21.10.2018, 22:46

                      Eugene Jareckis Dokus finde ich ganz ausgezeichnet, weil sie, im Gegensatz zu Michael Moores Filmen, nicht so polarisierend und aufmerksamkheitsheischend wirken. Hier erfährt man sehr viel über die Lebensgeschichte und den Hintergrund Ronald Reagans, sowie seiner Präsidentschaft. Eine ganze Weile hatte ich den Eindruck, außer dass Reagan in jungen Jahren ein schwacher Mensch war, der seine politische Meinung änderte, wie ein Blatt im Wind. Mit einem ganz seltsamen idealisierten Bild der USA. Er hat eine zeitlang bei General Electrics gearbeitet. Er wurde gekündigt, weil er seine Stellung dafür nutzte, bei den Arbeitern politische Propaganda zu machen. Im Gegensatz zu „why we fight“, fand ich diese Doku nicht ganz so spannend und ich habe sie auch nicht auf einmal angeschaut, obwohl die informationen, die sie vermittelt, mich auf jeden Fall interessieren. ZB, dass er der Vater der wirtschaftlichen Deregulierung war. Wenn man sich für amerikanische Politik interessiert oder über Reagan informieren möchte, ist die Doku eine gute Wahl. Danke an Framolf für den Tipp!

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                        EudoraFletcher68 27.04.2018, 08:03 Geändert 27.04.2018, 09:04

                        Verschiedene Geschichten über gruselige Folgen für Internet User: gefälschte Charaktere, in die man sich verliebt und dahinter stecken Mitschüler, die einen dazu bringen, dass man ein Nacktfoto von sich verschickt und sich damit zum Gespött aller macht, jemand hat online das komplette Bank-Konto leer geräumt, Identitätsdiebstahl, ein jugendlicher Ausreißer, der erst an einen Betreiber einer online Sexseite und dann an eine ehrgeizige Reporterin gerät. Grusel.
                        Der Film kommt eher gemächlich daher, weshalb ich zwischendurch mal etwas ungeduldig wurde. Ansonsten sind die Stories schlüssig und die Schauspieler gut. Alexander Skarsgård spielt mit, allerdings in einer Rolle, in der weder sein Sexappeal noch sein Talent so richtig zum Ausdruck kommen-schade.

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                          #23 meiner Ridley Scott-Sichtung. Es fällt mir schwer etwas dazu zu schreiben. Ein Polizist muss eine reiche Frau beschützen. Er begleitet sie in die Welt der Reichen. Cinegeek hier behauptet, dass es ein Film Noir ist. Aha. Vielleicht liegt´s daran, bin ich doch nicht grundsätzlich eine Liebhaberin. Ich will nichts Negatives über die Qualität des Films an sich sagen, aber für mich ist „Someone to watch over me“ langweilig. Die Protagonisten und die Handlung fand ich uninteressant und bin immer wieder abgeschweift. Einzig, wie immer bei Scott, einige Bilder haben mich angesprochen.

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                            EudoraFletcher68 26.04.2018, 06:45 Geändert 10.10.2020, 15:52

                            Drogenschmuggelfilm im Prekariatsmilieu angeblich mit schwarzem Humor, in der OV leider teilweise schwer verständlich, nicht nur wegen des australischen Englisch, sondern auch weil der Ton zeitweise nicht so toll ist (Während man manchmal nicht so gut hört, was gesprochen wird, hört man das Klappern des Bestecks und die Essgeräusche extrem laut).
                            Ein superunsympathisches Muttersöhnchen wird durch einen Zufall zum Drogen-Schmuggler. Wie es dann weiter geht, finde ich nicht besonders realistisch. Meinen Geschmack und meinen Humor hat der Film nicht so recht getroffen. Ja es gibt seltsame Gestalten, schräge Vögel, aber der Funke ist nicht so ganz übergesprungen... Lag vielleicht auch daran, dass ich mich mit keinem einzigen Charakter identifizieren konnte. Nach einer Stunde kommt eine Szene die einfach voll widerlich ist und ich bin echt nicht so leicht zu schocken! Eventuell lohnt es sich dafür den Film doch anzuschauen... Mir ist er noch tagelang nachgegangen, vor allem weil er so widerlich ist...

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                              EudoraFletcher68 26.04.2018, 06:42 Geändert 21.10.2018, 22:31

                              Arte-Doku über einen „Gangster“ namens Yehya aus Berlin-Neukölln. Christian Stahl begleitet das ehemalige Nachbarskind, das ihm früher die Wasserkästen in den fünften Stock hoch geschleppt hat, mit der Kamera. Yehya erzählt von seiner kriminellen Energie, der er nicht widerstehen kann. Er ist der „König der Sonnenallee“. Die Doku zeigt ein differenziertes Portrait des jungen Kriminellen. Man merkt es dem Film an, dass Stahl eine persönliche Beziehung zu dem Jugendlichen hat, dessen sehr liebenswerte Seiten sichtbar werden. Manches von dem, was er sagt, ist total süß. Das ist wahrscheinlich Teil seines Problems: vermutlich hat er die Jugendrichter völlig um den Finger gewickelt gehabt. Ich finde die Doku wichtig, weil Yehya einem dadurch als Mensch näher rückt und es nicht mehr so einfach ist, ihn abzulehnen. Man lernt auch die palästinensische Familie kennen, die aus dem Libanon stammt und erfährt mehr über die Hintergründe.
                              Ein wichtiger Beitrag zur Integration. Gibt´s in mittelschlechter Qualität auf YouTube.

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                                EudoraFletcher68 25.04.2018, 07:00 Geändert 29.06.2018, 10:43

                                Ein gruselig verpickelter und ziemlich unattraktiver Teenager (Harrison Thomas alias Carson) kauft Waffen und Munition. Unfassbar wie leicht das in den USA geht. Aber immerhin gibt es in Deutschland auch auf 100 Einwohner 24-36 Schusswaffen in privatem Besitz, wie ich gelesen habe. Die Szenen in den ganzen Waffengeschäften und auf so einer Art Waffenmesse fand ich fast das Beste am ganzen Film. Jedenfalls denkt man sich schon gleich zu Beginn, dass das nicht gut gehen wird. Ich habe den Film, in dem sehr viel spanisch gesprochen wird, in OmU gesehen. Der Ton ist, zumindest an meinem Fernseher, zeitweise extrem schlecht (laute Hintergrundgeräusche, die Stimmen kaum zu hören). Der Kumpel des Jugendlichen, ein etwas attraktiverer, aber genauso unsympathischer mexikanischer Jugendlicher namens Arnulfo bringt die Waffen nach Mexico. Der Stil ist modern in dem Sinn, dass er einen von den Protagonisten distanziert, man nicht viel über sie erfährt, wer sie wirklich sind und was sie antreibt. Eher ist es so, als wäre man bei einigen ihrer Aktivitäten als Beobachter anwesend. Es gibt keinen, den man mögen kann und es wird auch nicht persönlich. Auch als Arnulfo mit einem Mädchen anbandeln will, bekommt man nicht mit, ob die beiden noch mehr mit einander sprechen außer „komm tanzen“. Sehr schön wird indirekt Arnulfos Unsicherheit hinter seinem Gehabe gezeigt. Überall wo er hinkommt, muss er sich gleich ein Bier aufmachen, ob´s passt oder nicht. Er würde gerne bei den Großen mitmachen, die lassen ihn aber nicht, weil er nur ihr Botenjunge ist. Insgesamt kann ich persönlich so einem Filmstil nicht so wahnsinnig viel abgewinnen. Nur weil mir „600 Miles“ von einem Filmexperten empfohlen wurde, habe ich ihn mir angeschaut. Ich bereue es nicht, ihn gesehen zu haben, aber ich glaube nicht, dass er bei mir einen bleibenden Eindruck hinterlässt. Falls es für diesen Filmstil ein Fachwort gibt, würde mich das interessieren.

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                                  EudoraFletcher68 25.04.2018, 06:58 Geändert 18.09.2019, 08:43
                                  über Gold

                                  Langsam beginnender, dann aber sehr spannender Film über einen saufenden Goldsucher Ende der 1980er und den folgenden Aktienhype. Überraschend fand ich, dass ich mich an den Kerl (Matthew McConaughey) mit seinem fürchterlichen Schmerbauch und seiner grauenhaften Frisur im Lauf des Films gewöhnt habe und ihm dann doch noch etwas abgewinnen konnte. Ich habe Matthew McConaughey (alias Rust Cole aus der 1. Staffel von „True Detectives“) überhaupt nicht wieder erkannt. Wenn man sich den sonst so anschaut, ist der doch gar nicht so hässlich. Ganz schön wandlungsfähig!
                                  Wer mit „The wolf of Wall Street“ etwas anfangen konnte, wird auch an „Gold“ seine Freude haben. Gut heraus gearbeitet fand ich die Dynamik der Gier und wie Masseneuphorien ausbrechen, weil alle an das Märchen vom großen Reichtum glauben wollen.

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                                    EudoraFletcher68 24.04.2018, 07:04 Geändert 29.04.2018, 07:43

                                    Doku über Neil Young und Crazy Horse. Ich mag Jarmusch und ich mag Young. Ansonsten braucht man sich die Doku nicht anschauen. Ist nichts Besonderes, aber ganz ok. Bringt einem die Band etwas näher. Sympathische nicht allzu abgedrehte Musiker erzählen über sich bzw. interagieren miteinander. Es gibt ein paar witzige Szenen, z.B.m Anfang stecken die Herren versehentlich ein Blumengesteck auf ihrem Hoteltisch in Brand. Lustig finde ich auch die Örtlichkeit in welchem einige Interviews stattfinden: ein ziemlich leerer Raum mit einem Stuhl und im Hintergrund sieht man ein Edelstahlspülbecken und eine Waschmaschine. So als hätte man sich halt unterwegs irgendwo einen Stuhl hin gestellt.

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                                      EudoraFletcher68 24.04.2018, 07:03 Geändert 29.03.2020, 19:09

                                      Danke an Framolf für den Tipp! Ausgezeichnete Doku über den „militärisch-industriellen Komplex“, die auch schon auf Arte lief. Interessant, dass dieser Ausdruck von Ex-Präsident Eisenhower geprägt wurde. Ich dachte bislang, das wäre irgendein Begriff aus dem Kommunismus gewesen ;-). Auch wenn man als informierter Mensch / kritischer Geist vieles von dem, was dort erzählt wird, schon mal gehört/gelesen hat, ist diese Doku doch sehr sehenswert, denn sie bringt die aktuelle Situation im historischen Kontext ziemlich gut auf den Punkt. Sie ist weniger unterhaltsam als bspwse Moore-Dokus, aber dafür auch nicht polemisch. Stattdessen sprechen die jeweiligen Akteure für sich. Sehr schön wird aufgezeigt, wie eng die Beziehungen zwischen Waffenindustrie und Regierung sind. Das Ausmaß an Korruption und die wahren Gründe für Invasionen durch die USA z.B. im Irak sind erschreckend. Der unfassbare Zynismus, wenn die Politiker sagen, dass die tapferen amerikanischen Soldaten in den Krieg ziehen, „to protect our country“. Diese Doku sollte auf jeden Fall zur Allgemeinbildung gehören.

                                      https://www.moviepilot.de/liste/aufruf-filme-dokus-die-mehr-beachtung-verdient-hatten-eudorafletcher68

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                                        #22 meiner Scott-Sichtung. Habe „Exodus....“ lange vor mir hergeschoben, weil ich kein Fan von Historienfilmen bin und keinen großen Bildschirm habe, sodass Scott's imposante Bilder zwar gefallen, mich aber nicht so beeindrucken, dass ich mich hinein gezogen fühle. Was mir hier als erstes nervte, ist das die Protagonisten großteils auf mich verkleidet gewirkt haben. Ich kann nicht genau sagen, woran das liegt, zum Teil vielleicht an den modern wirkenden Frisuren und Bärten und dem dick aufgetragenen Makeup. Das finde ich für Scott ungewöhnlich, weil seine Filme sonst was Ausstattung und das Visuelle angeht nahezu perfekt sind. Vielleicht sahen die Leute damals doch so aus - ich kann es mir nicht vorstellen. Dann geht es mir mit „Exodus...“ wie mit „Königreich der Himmel“. Ja alles sicher toll, wenn man auf das Genre steht, aber mir hat der Film nichts gegeben. Auch konnte ich zu keiner der Figuren Nähe aufbauen, insoweit hat mich ihr Schicksal auch nicht weiter interessiert. Und das komische Kind, das sich wie ein kleiner Erwachsener benimmt, fand ich nur nervig. Das Beste waren für mich die Plagen! Die haben dann doch für eine gewisse Zeit meine Aufmerksamkeit erregt.

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                                          EudoraFletcher68 23.04.2018, 06:45 Geändert 23.04.2018, 22:44

                                          #21 meiner Ridley Scott-Sichtung. Die Besetzung Julianne Moores als Agent Starling finde ich schon mal eine gute Wahl. Man muss sich am Anfang minutenlang das verunstaltete Gesicht eines früheren Opfers von Lecter anschauen. Abgeshene dav0n ist der Film, wie immer bei Scott, visuell ansprechend (Allein schon die Aufnahmen in Florenz). Ansonsten ist das ein solider Serienmörder-Krimi. Nicht mein Genre, aber dafür gefiel mir der Film gut. Immerhin gelingt es Scott, dass einem Lecter sogar leid tut, als er von seinem früheren Opfer gefangen genommen wird.

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                                            EudoraFletcher68 22.04.2018, 07:15 Geändert 23.04.2018, 08:13

                                            #20 meiner Ridley Scott-Sichtung. Nachdem mich schon „Prometheus“ nicht überzeugt hat, habe ich von „Alien Covenant“ nicht viel erwartet. Wenn dieser Film für sich selbst und ohne Bezug zu Alien stünde (dann hätte er natürlich auch andere Monster gebraucht), wäre ich wahrscheinlich zufrieden und hätte ihn einfach als einen von vielen Science Fiction die ich gesehen habe, betrachtet und dafür passt er auch, aber als Vorläufer für Alien passt er für mich nicht. Schon allein deshalb, weil Ridley offenbar dramaturgisch nichts mehr einfällt. Der Film ist nach exakt demselben Strickmuster aufgebaut, wie seine anderen beiden Alien-Filme. Zum 3. Mal sind Sicherheitsvorkehrungen gegen fremde Viren, Bakterien oder sonstige Krankheitserreger kein Thema. Bei so viel Blödheit müsste die gesamte Menschheit eigentlich schon lange ausgestorben sein. Wenigstens die Idee wie das mit der Infektion passiert, hat mir gefallen und auch die Bilder der Aliens fand ich gut - CGI hin oder her. Im Vergleich zu Prometheus ging es wenigstens nicht andauernd um Religion und Gott. Ridley Scott scheinen auf seine alten Tage Fragen nach Gott und dem Sinn des Lebens zu beschäftigen, vermutlich im Hinblick auf den näher rückenden eigenen Tod? Da ich noch etwas jünger bin, nervt mich jedenfalls diese Weiterung mit den Schöpfern. Trotz der vielen Wiederholungen konnte ich mit „Alien: Covenant“ etwas mehr anfangen, als mit „Prometheus“.

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                                              EudoraFletcher68 22.04.2018, 07:14 Geändert 29.06.2018, 20:49
                                              über Tricks

                                              #19 meiner Ridley Scott – Sichtung ohne Vorkenntnisse. Nicholas Cage! Warum sich viele so über ihn aufregen, verstehe ich nicht. Er hat zwar in vielen doofen Filmen mitgewirkt, aber das ändert für mich nichts an seinen Fähigkeiten. Auch Robert de Niro hat in vielen total sinnfreien Komödien mitgemacht und niemand würde sich so über ihn ereifern. Egal. Jedenfalls spielt er hier den zwangskranken Betrüger Roy (ein bisschen so wie Monk) und das macht er überzeugend. Er kann einem leidtun. Auch das Drehbuch ist hervorragend. Man hat offensichtlich sehr gut recherchiert. Der Charakter Roy ist absolut stimmig und seine Erkrankung ist sehr gut in Szene gesetzt. Einziger Kritikpunkt: Keine Pille dieser Welt kann so eine Erkrankung heilen. Sein Kumpel fragt ihn immer ob er seine Medikamente genommen hat, das könnten mE nur Benzos sein. Die machen aber in kurzer Zeit süchtig und dann wirken sie auch nicht mehr. Wenn man sie wieder absetzt, verstärkt sich die Angst (weshalb von diesen Mitteln abzuraten ist). Auch der Psychiater, an den er sich dann wendet, ist gut recherchiert. Alles andere hätte mich von Scott auch gewundert. Alle seine Filme machen auf mich den Eindruck, als ob er sich Mühe macht. Das allein finde ich hat schon Achtung verdient. So wahnsinnig viele Drehbuchautoren und Regisseure geben sich null Mühe und machen einfach irgendetwas in der Annahme, dass es eh keinen interessiert, was ja auch häufig zutrifft.

                                              Handlungsspoiler ANFANG
                                              Der Psychiater hilft Roy dabei, sich mit seiner Vergangenheit auseinanderzusetzen. In dem Zusammenhang trifft er auch erstmals seine 14jährige Tochter. Das tut ihm sehr gut und ich vermutete, dass sein Psychiater ihm Placebos verschrieben hat. Ob das tatsächlich so ist, müsst ihr selbst herausfinden. Jedenfalls ist die Charakterentwicklung von Roy sehr gelungen. Er verändert sich unmerklich.
                                              Hanndlungsspoiler ENDE

                                              Da das für mich kein Thriller ist, sondern eher ein Beziehungsdrama war mir die Entwicklung des Krimiteils nicht so wichtig. Die Auflösung der Betrugsgeschichte fand ich super, aber den Schluss fand ich genauso ärgerlich wie bei „as good as it gets“. Es ist halt ein Irrtum, zu meinen, dass die Liebe alles heilt. Hierzu gibt es einen sehr schönen Kommentar von Gus in der 2. Folge der 1. Staffel von „Love“, der mir aus der Seele spricht.

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                                                #18 meiner Ridley Scott-Sichtung. Der Film lohnt sich schon allein wegen den Bildern. Es geht um die Geschichte des real existierenden New Yorker Drogenhändlers Frank Lucas (1930 geb. und scheint noch am Leben zu sein). Die Handlung spielt in den 1970ern und Scott hat die Zeit sehr schön inszeniert. Allein die Frisuren der Ermittler sind großartig. Die Schauspieler sind erstklassig (u.a. Denzel Washington und mal wieder Russell Crowe). Es geht hauptsächlich um den Markt und nicht so sehr um den Straßenverkauf. Soweit ich das beurteilen kann, sind die Wege des Drogenhandels korrekt dargestellt (Es ist ja bekannt (z.B. „die CIA und das Heroin“), dass Militär und CIA in den Drogenhandel von Asien in die USA verwickelt waren) So wird das auch hier dargestellt.). Gefallen haben mir auch Kleinigkeiten wie die Szenen in Bangkok. Interessant finde ich auch, dass Lucas, so kann man nachlesen, scheint´s Denzel Washington am Set beraten hat, wie er möglichst authentisch rüber kommt. Ansonsten erfindet Scott den Gangsterfilm zwar nicht neu und „American Gangster“ ist nicht unbedingt originell, aber mir hat er dennoch recht gut gefallen.

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                                                  #17 meiner Ridley Scott-Sichtung. Lauter tolle Schauspieler (Javier Bardem, Penelope Cruz, Michael Fassbender, Brad Pitt), das ist schon mal viel versprechend! Bardem als völlig dekadenter mexikanischer Drogenboss Reiner ist überzeugend. Ich schätze ihn sehr für seine Wandelbarkeit (vom schwulen kubanischen Poeten (before night falls) über den spanischen Frauenverführer, (Vicky, Christina, Barcelona), den spießig-zwanghaften Ermittler (der Obrist und die Tänzerin) bis hin zum eiskalten Killer Anton (no country for old men)). Es beginnt langsam mit unterschiedlichen Handlungsebenen. Ein Rechtsanwalt, nur genannt der Counselor (Fassbender) entscheidet sich ins Drogenbusiness einzusteigen. Sein neuer Lebensstil überfordert ihn dann aber sehr. Auch wenn man schon viele Drogenfilme und „Breaking Bad“ gesehen hat, hat „the counselor“ noch ein paar Überraschungen zu bieten. Die ruhige Erzählweise, verbunden mit der leisen Situationskomik hat mir gut gefallen.

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                                                    #16 meiner Ridley Scott Sichtung. In dem auf Tatsachen basierenden Film geht es um einen Einsatz von US Elitesoldaten in Somalia 1993.

                                                    ANFANG Handlungsspoiler
                                                    Sie hatten die Aufgabe zwei hohe Mitarbeiter des Warlords Aidid, der für viele Tote in der Zivilbevölkerung und den Tod von 23 pakistanischen UN-Soldaten verantwortlich war, aus einem Hotel in Mogadischu zu extrahieren. Der Einsatz nannte sich Operation Irene und lief total aus dem Ruder. In der Konsequenz starben über 1.000 Menschen.
                                                    ENDE Handlungsspoiler

                                                    Der Film zeigt anschaulich den Größenwahn der Amerikaner, die glauben, sie können mal eben in einem fremden Land auftauchen und schwerwiegende Probleme in einem einstündigen Einsatz in den Griff kriegen. Anscheinend war dieses Erlebnis für die USA ziemlich schockierend, obwohl der Vietnamkrieg noch gar nicht so lange her war. Offensichtlich hatte man daraus nichts gelernt. Man könnte sagen, dass Ridley Scott hier eine Art popkulturelle Aufarbeitung versucht. Es fehlte mir der politische Hintergrund. Ich kann mir einfach nicht vorstellen, dass die USA aus reiner Nächstenliebe ihre Soldaten nach Somalia geschickt hat, aber um solche Fragen geht es Scott hier wohl nicht, obwohl er implizit am Anfang des Films die Situation so darstellt, als habe man eigentlich nur den verhungernden Menschen dort helfen wollen.
                                                    Wenn man Genrefan ist, wird man den Film wahrscheinlich eh mögen, da er handwerklich hochwertig gemacht ist, wie alle Filme von Scott. Für mich war es nervenzermürbend und anstrengend die ganzen Schieß- und Kampfszenen anzusehen. Nichtsdestotrotz finde ich „Black Hawk Down“ insoweit sehenswert, alsdass er auf sehr drastische Weise die Sinnlosigkeit und das Grauen des Krieges zeigt und wie schnell Situationen falsch eingeschätzt werden und dann extrem eskalieren können.

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