Filmfreund2015 - Kommentare

Alle Kommentare von Filmfreund2015

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    Filmfreund2015: FilmToast 12.02.2019, 20:17 Geändert 12.02.2019, 20:18

    Zwielicht ist ein spannender und elegant inszenierter Justizthriller, mit einem hervorragend aufgelegten Richard Gere und einem mindestens ebenso beeindruckend aufspielenden Edward Norton, welcher hier in seinem Schauspiel-Debüt eine seiner besten Performances hingelegt hat. Des Weiteren glänzt Gregory Hoblits Streifen mit zahlreichen erzählerischen Finessen und brillantem Schauspiel. Mit seinen zwei Stunden Laufzeit ist Zwielicht zudem, trotz seiner etwas unspektakulären und unaufgeregten Inszenierung, zu jeder Zeit fesselnd. Dabei treiben es vor allem die abschließende Gerichtsverhandlung und der Plottwist dann noch einmal auf die Spitze und gestalten sich als äußerst packend.

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      Regie führt Hideo Nakata, der auch schon den originalen Ringu von 1998 inszenierte. Nun drehte dieser hiermit also das Sequel zu dem amerikanischen Remake seines eigenen Originals, das auf einer literarischen Vorlage beruht. Schon verrückt, oder? The Ring 2 stellt die Gesellschaftskritik wieder etwas mehr in den Vordergrund, in der sich die stark Technik bezogenen Familien immer weiter voneinander entfremden. Im Mittelpunkt steht derweilen viel mehr die Mutter-Sohn-Beziehung zwischen Rachel und Aidan. Hier geht es weniger um das Video an sich, sondern um die zwischenmenschliche Beziehung der beiden und wie weit sie zu gehen bereit sind, um sich von Samaras Einfluss zu befreien.

      Ein interessantes und auch nach wie vor aktuelles und gegenwärtiges Thema, welches die überschwängliche Technik-Affinität aufgreift, an den Pranger stellt und dabei den Wert von Zwischenmenschlichkeit aufzeigt. Darunter leidet indes leider der Horror, der hier nun vermehrt hinten an gestellt wird. Die prickelnde Atmosphäre, die Spannung und die starken Jumpscares von Ring bleiben ebenfalls weitestgehend aus. Den bedrückenden Grundtonus samt toller Kameraarbeit und schaurigem Farbeinsatz nennt der Film hingegen erfreulicherweise nach wie vor sein Eigen. Außerdem kann der zweite Teil mit Fug und Recht behaupten, dass er kein plumpes Remake ist und eine Vielzahl von eigenen Ideen anführt, diese aber nicht immer effektvoll ausspielt.

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        Filmfreund2015: FilmToast 04.02.2019, 20:02 Geändert 04.02.2019, 20:05
        über Ring

        Gore Verbinski spielt die Klaviatur des Horrors in The Ring mit einem äußerst talentierten Händchen. Der Streifen gehört für mich, neben The Grudge, zu einem der besten amerikanischen Remakes asiatischem Horror-Stoffs. Dabei überzeugt The Ring mit einem perfiden Spannungsaufbau, einer schaurigen Soundkulisse und Atmosphäre, sowie überwiegend erstklassigen Schockeffekten. So wird auch diese Sichtung definitiv nicht der letzte ungemütliche Filmabend mit Samara gewesen sein.

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          Filmfreund2015: FilmToast 04.02.2019, 09:32 Geändert 04.03.2019, 10:15

          Der erste Teil taugte als knallender und überzeichneter Actionfilm mit einem stark aufgelegten Gerard Butler noch verdammt gut. Ein stumpfes Actionfeuerwerk zwischendurch darf ja immer gerne mal sein. So konnte ich auch über den überschwenglichen amerikanischen Pathos ohne viel Murren hinwegsehen. Schließlich weiß man ja im Vorfeld, worauf man sich einlässt. Der zweite Teil ist hingegen ein mauer Aufguss, der das Szenario lediglich nach London verlagert, kaum Spannung bietet und einem den Pathos noch weitaus unverblümter unter die Nase reibt. (Was noch nett ausgedrückt ist) Wobei ich auch damit noch einigermaßen hätte leben können. Doch wo London Has Fallen so richtig scheitert, ist, neben dem teils miserablen CGI, die Sympathie. Wie soll man bitte mit den Ammis sympathisieren können, wenn der Film direkt damit beginnt, zuzuschauen, wie diese eine Hochzeitsgesellschaft per Drohnenangriff wegbomben?
          Der Film ist lahm, eklig, dumm, peinlich und überflüssig.

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          • 6 .5

            Unter dem Strich scheitert der Film, wenn auch nur bis zu einem gewissen Grad, an der Unvereinbarkeit von schriller Kunstsatire und eindringlichem Horror. Und dennoch kann ich Dan Gilroys Streifen meine empfundene Faszination nicht absprechen. Obwohl Die Kunst des toten Mannes weder wirklich gruselig noch übermäßig spannend ist, entwickelt der Film doch einen unheimlich faszinierenden Sog und veranschaulicht seine Aspekte in einigen einfallsreichen Visualisierungen und Dialogen hervorragend. Ohne den erzwungen wirkenden Horror-Aspekt mit viel zu bemüht schockigen Gruseleinlagen wäre hier allerdings noch sehr viel mehr drin gewesen.
            Letzten Endes verbleibt Die Kunst des toten Mannes als nicht ganz so stark, wie er mit seiner Prämisse eigentlich hätte sein können. Doch ich kann und will Gilroys Versuch dafür nicht schlecht bewerten. Dafür schimmern einfach zu sehr die vielen originellen Ambitionen durch, für die ich mich sehr begeistern konnte.

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            • 6
              Filmfreund2015: FilmToast 27.01.2019, 15:10 Geändert 27.01.2019, 15:30
              über Polar

              Ein bisschen John Wick mit einer Prise Sin City, Oldboy, Only God Forgives und jeder Menge Eyecandy und in Neonfarben visualisierter Gewalt. Das alles bekommt man in dem überdrehten Actionthriller Polar. Ein kruder Mix, der durchaus seine Momente hat und Spaß machen kann, aber leider auch unter Durchhängern und Macken leidet. Die Geschichte lockt dabei wahrlich niemanden hinter dem Ofen hervor. Der Stil tut dies hingegen schon. Außerdem könnte Mads Mikkelsen (Die Jagd) einfach nur ein Glas Mayonnaise spielen und ich würde es feiern. In Polar gibt er sich als ergrauter Ex-Profikiller wie zu erwarten hervorragend und spielt seine Rolle mit einer Menge Körperlichkeit.
              Wer also Fan von Mads Mikkelsen ist und auf stilisierte Actionfilme der abgefahrenen und etwas anderen Sorte steht, der darf bei Polar durchaus einen Blick riskieren. ;)

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              • Ein zu sehr großen Teilen wirklich sinniges und vor allem durchdachtes Update, in dem vieles endlich richtig gemacht wurde! Also auf jeden Fall ein großes Lob und Dankeschön an alle, die daran beteiligt ware und sind. ^-^

                Aber sollte es, wie auf mobilen Geräten, möglich sein, zwischen neuem und klassischem Layout zu wechseln, wäre das für viele doch gewiss ziemlich dufte, oder? ^^ (Wobei ich selbst auf mobilen Geräten die klassische Ansicht präferiert habe^^)

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                • 7 .5

                  Elizabeth Harvest ist wirklich schwierig einzuordnen und erinnert an einen Hybriden aus The Neon Demon und Ex Machina, veredelt mit jeder Menge eigener Finessen. Der unaufgeregte und beinahe surreale Grundtonus des Films steht dabei in einem ständigen Kontrast zu dem moralisch verwerflichen und erschütternden Geschehen. Regisseur Sebastian Gutierrez (Gothika) ist ein packender, vielschichtiger und twistreicher Thriller gelungen, der Genrefreunden durch clevere Kameraspielereien, stimmungsvolle Beleuchtung und fabelhaftes Schauspiel wahren Genuss bereitet.

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                  • 8

                    Wer Filme wie Wo die wilden Menschen jagen oder Captain Fantastic in sein Herz schließen konnte, der wird auch mit Leave No Trace ein bewegendes und vor allem authentisches Aussteigerdrama erleben. Die Vater-Tochter Beziehung zwischen Will und Tom, hervorragend gespielt von Ben Foster (Pandorum) und der jungen Thomasin McKenzie, ist bei einigen Widrigkeiten, denen die beiden trotzen, vielleicht nicht immer absolut realistisch, dafür aber absolut ergreifend. Zudem beschert einem der Streifen viele Augen öffnende, nachdenkliche und emotionale Momente, die durch die bildhafte Erzählweise und mit viel Fingerspitzengefühl an den Zuschauer herangetragen werden.

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                    • 5 .5

                      Gunpowder besticht durch seinen authentischen Look, den gelungenen verbalen Schlagabtausch und seinen spielfreudigen Cast. Kit Harington gibt sich übrigens, wie gewohnt, talentiert, spielt aber im Grunde genommen dieselbe Rolle wie auch schon in Game of Thrones oder Pompeii. Dabei ist er zwar auf jeden Fall der absolute Sympathieträger für den Zuschauer, doch wirklich interessant wird seine Figur dadurch nicht wirklich. Auch die Dramaturgie hat oftmals leider einige Durchhänger und die Miniserie handelt vieles in ihren 3 Folgen, trotz der Bemühtheit um viele Blickwinkel, etwas zu oberflächlich und schnell ab. Letzten Endes wurde sich hier mit der Authentizität einiges an Spannung genommen.

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                      • 4 .5
                        über IO

                        Wer auf ruhige und betont besinnliche Science Fiction steht, der kann hier durchaus einen Blick riskieren. Jonathan Helpert hat mit IO ein Regiedebüt hingelegt, das sich durchaus sehen lassen kann, sofern man sich denn der extrem ruhig und sehr langsam erzählten Thematik des Streifens hingeben kann. Ansonsten verkommt IO für viele wohl eher zu einer Einschlafhilfe. Denn der Film ist, trotz seiner verheißungsvollen Thematik, zwar zu jeder Zeit ziemlich interessant, aber leider zu keiner Zeit wirklich spannend.

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                        • 5 .5

                          Hat man vor dem Streifen noch keinen Kater, wird man ihn danach haben. So Was Von Da erzählt, konsequent verpackt hinter seiner lauten, rauschhaften Fassade, eine schwermütige Geschichte über die heutige Party-Generation. Eine Geschichte, die über weite Strecken sperrig erzählt ist und zu der man mitunter nur mit großer Mühe einen Zugang finden kann. Maßgeblich erleichtert wird einem dieser Zugang durch die, durch Improvisation authentisch aufspielenden, Charaktere. Allen voran Niklas Bruhn legt hier in seiner Debüt-Rolle als Oskar einen wirklich starken Auftritt hin. Ansonsten besticht der Film durch seine einzigartige Atmosphäre und ist stilistisch betrachtet eine durchaus interessante Erfahrung, auf die man sich einlassen können muss.

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                          • 6
                            Filmfreund2015: FilmToast 12.01.2019, 23:17 Geändert 12.01.2019, 23:17

                            Ein Film zum wahnsinnig werden.
                            Selten habe ich mich bei einer Sichtung so schwer getan, wie hier. High Rise ist dermaßen sperrig und unwirsch inszeniert, trumpft aber auch gleichzeitig mit einer wunderbaren Vielschichtigkeit und tollen Darstellern auf. Die Kameraarbeit ist in manchen Szenen beinahe virtuos, der Film mit dem Hochhaus als Mikrokosmos eine hervorragende Allegorie auf die Gesellschaft. Die andauernde, skurrile Überspitztheit und die scheinbare Zusammenhangslosigkeit lassen die 2 Stunden Laufzeit beinahe allerdings wie 3 wirken.
                            Werde ich mir den Streifen noch einmal ansehen? - Mindestens.

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                            • 8 .5

                              Shane Blacks The Nice Guys entzückt als kurzweilige Action-Komödie in so gut wie allen Belangen. Der Film trägt dabei so sehr die Handschrift von Shane Black, dass es schon beinahe körperlich schmerzt. Und zwar vor Lachen. Nun ist die zugrundeliegende Story hier zwar eher überraschungsarm und zweckdienlich, aber auch durch und durch solide und vermag es, den Film durchweg über seine Laufzeit von 116 Minuten zu tragen. Größter Pluspunkt des Streifens ist zudem ohne jeden Zweifel das tolle Darsteller Duo, oder vielmehr Trio, das hier wirklich brilliert und mir dank bissiger und aberwitziger Dialoge und superber Situationskomik mitunter vor lauter Lachen jede Menge Tränen in die Augen trieb. The Nice Guys ist unverschämt unterhaltsam.

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                              • 6 .5

                                Trotz der Altbekanntheit des Stoffs wurde hier mit nur wenig Mitteln ein effektiver kleiner Streifen geschaffen. Mitunter wirkt es zwar ziemlich konstruiert und aufdringlich, doch dank einem konsequent angezogenem Spannungsbogen, toller Kameraarbeit und guten Darstellern schafft es der Streifen, sich über einen Großteil seiner Laufzeit über Wasser zu halten. What Keeps You Alive ist dabei zwar nicht immer ganz so unberechenbar, wie er es vielleicht gerne wäre, macht aber handwerklich und drehbuchtechnisch vieles richtig und bietet viele spannende Momente. Inwiefern man sich hiermit als erfahrenerer Genre-Zuschauer noch beglücken kann, muss man natürlich für sich selbst entscheiden. Potenzial, zu überzeugen, bringt der Streifen trotz minimalistischem Plot allerdings allemal mit.

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                                • 8 .5

                                  Die Sympathie mit dem Teufel..

                                  You bescherte mir im wahrsten Sinne des Wortes beängstigende Freude, während ich den Stalker auf diesem abgründigen Trip stalkte. Dabei wartet die Serie mit Szenen auf, die einem den Boden unter den Füßen wegziehen, die eigene Moralität in Frage stellen und stark aufwühlen. Währenddessen sieht man sich mit seinem eigenen Voyeur konfrontiert. In You wird hervorragend subtil mit der Sympathie des Zuschauers für den Protagonisten gespielt und die Serie bietet jede Menge Diskussionsstoff.

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                                  • 8 .5
                                    über Aquaman

                                    Oh Jason, was bist du nicht für ein spaßiger Sympathiebolzen? :)
                                    Selbiges könnte man im Übrigen auch absolut über diesen Film hier sagen. Gerade das wundervolle Fantasy-Setting strotzt nur so vor Kreativität und ist von derartiger Bildgewalt, dass man sich gar nicht sattsehen kann und über die gesamte Laufzeit wahrsten Sinne des Wortes völlig in diese wundervolle Welt eintaucht. Dabei sind die Action Sequenzen bildgewaltig und opulent inszeniert und teilweise komplett drüber. Doch auch in seinen ruhigeren und geerdeterenen Momenten beschert der Film dem geneigten Zuschauer ganz wunderbaren Sehgenuss.
                                    Aquaman 2 darf kommen <3

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                                    • 2

                                      [...] Leute, die von klischeehaften und wenig innovativen Streifen mittlerweile übersättigt sind, sollten auf jeden Fall die Finger von Slender Man lassen. Aber auch wer den Videospielen und dem Mythos im Internet hinter der Figur des Slender Man etwas abgewinnen kann und sich vor platten Genre-Konventionen nicht scheut, der wird erkennen, dass dieser Film lediglich lieblos dahingeklatschte Stangenware ist. Obendrein ist das Szenenbild selbst für einen Horrorfilm entnervend dunkel und die Geschichte sowie die Charakterentscheidungen sind hinten und vorne hanebüchen. Dann empfehle ich doch eher, nach den Videospielen zu greifen oder selbst Recherche anzustellen und dem Mythos eigenständig im Internet auf den Grund gehen. Das ist immer noch bei weitem schauriger als dieses… was auch immer hier fabriziert wurde ._.

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                                      • 5
                                        Filmfreund2015: FilmToast 27.12.2018, 23:11 Geändert 15.01.2019, 16:32

                                        [...] Bird Box überzeugt sowohl in den spannenden, als auch in den ruhigeren Momenten. Auch wenn man hier mit gut 20 Minuten weniger Laufzeit hinten heraus noch effektiver gefahren wäre, schafft es der Film, sich immer wieder zu fangen und in vielen Momenten zu fesseln. Doch ist Bird Box nun neben all den anderen postapokalyptischen Filmen die Offenbarung schlechthin? Nein, das ist er nicht. Doch das Szenario der selbstgewählten Blindheit ist ein gelungener und origineller Ansatz, und der Film weiß dabei sowohl auf technischer als auch auf darstellerischer Ebene zu überzeugen.

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                                        • 8 .5

                                          Würde der enorm große Schatten des brillanten ersten Teils von Denis Villeneuve nicht über Sicario 2 hängen, wie ein übermächtiger und allgegenwärtiger Schatten, dann würde der Nachfolger noch besser da stehen, als er es ohnehin schon tut. Nun ist dieser zwar bei weitem kein solches Meisterwerk, wie noch der erste Teil, macht seine Sache aber außerordentlich gut und fühlte sich für mich sich von hinten bis vorne würdig an, auch wenn sich Sollima etwas in Villeneuves Fußstapfen verliert.

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                                          • 5 .5

                                            [...] Kopfüber in die Nacht ist ein wenig zu lang geraten, weitestgehend arm an Tempo und Spannung. Der Film ist also weit davon entfernt, ein adrenalingeladenes Actionfest zu sein. Doch wer sich schon immer des Nachts mit Jeff Goldblum und Michelle Pfeiffer auf den Straßen L.A.s tummeln wollte und sich auf einen schlafwandlerischen Trip einlassen kann und will, der wird mit Kopfüber in die Nacht durchaus seinen Spaß haben können. Der Film dümpelt zwar mehr oder weniger lediglich vor sich hin, erzielt damit aber auch gekonnt eine treibende Wirkung, die einen ebenso schlaflos, hilflos und gemächlich in das Geschehen eintauchen lässt wie Hauptfigur Ed.

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                                            • 8

                                              Für mich, der diese Geschichte zum letzten Mal in seiner Kindheit als Zeichentrick-Variante gesehen hat, war Mogli – Legende des Dschungels ein ergreifendes und einnehmendes Erlebnis. Nicht zuletzt wegen des düsteren Grundtonus und des erwachseneren Anstrichs, den Andy Serkis Version parat hält. Der Film ist arm an Comedy und lässt Gesangseinlagen gänzlich vermissen, die transportierten, tiefgehenden Gefühle bleiben hier jedoch keineswegs auf der Strecke. Auch wenn ich sagen muss, dass viele Szenen gerne etwas tiefgehender ausgebaut sein könnten. Ebenso schien mir das Ende als etwas zu übereilt. Zusammenfassend empfand ich Mogli – Legende des Dschungels aber als weitestgehend gelungene Abwechslung und Serkis Mut, hier eine andere Richtung einzuschlagen, kann man gar nicht oft genug loben. Abschließend muss ich sagen, dass ich mich riesig freuen würde, sollten weitere Disney Streifen einen ebenso düsteren und erwachsenen Anstrich bekommen.

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                                              • 7 .5
                                                über Wild

                                                [...] Wild von Nicolette Krebitz ist ein ziemlich wortkarges, aber tiefschürfendes Charakterdrama, das definitiv nichts für jeden ist und für das ein Geschmack am etwas spezielleren Kino unbedingte Voraussetzung ist. Der Film ist mutig, radikal, abstoßend und höchst interessant zugleich und fällt für viele wohl in die Schiene: Ist das Kunst oder kann das weg? Es steht aber außer Frage, dass Lilith Stangenberg hier eine phänomenale Performance hingelegt hat, die für sie wahrscheinlich eine ziemliche Grenzerfahrung war. Ebenso, wie es Wild für den Zuschauer ist. Der Streifen ist neben Der Nachtmahr definitiv einer der außergewöhnlichsten und eigenständigsten deutschen Genre-Filme der letzten Jahre, wenn auch etwas plakativ. Für solche Filme lohnt es sich, entweder tief zu graben oder einen großen Bogen um sie zu machen.

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                                                • 7

                                                  [...] Die 2017er Version mag zwar ein Remake sein, nach dem keiner wirklich gefragt hat, ist aber dennoch ein ziemlich gelungener Film geworden. Vor allem Leute, welche die Romanvorlage und das Original noch nicht kennen, sollten hier auf ihre Kosten kommen können. Ob ein Remake an dieser Stelle nun unbedingt notwendig gewesen wäre, muss natürlich jeder für selbst entscheiden. Unabhängig vom Original und der Vorlage betrachtet, weiß die 2017er Version von Papillon jedoch zu überzeugen. Diese Tatsache ist nicht zuletzt den beiden tollen Hauptdarstellern Charlie Hunnam und Rami Malek geschuldet, bei denen die Chemie einfach zu stimmen scheint. Auch der Rest des Casts spielt stark auf und die Atmosphäre in dem Streifen weiß ebenso zu überzeugen. Ansonsten ist man natürlich stets dazu eingeladen, beim Liebhaber-Klassiker mit McQueen und Hoffman zu bleiben und Hollywoods Ideenlosigkeit einfach Ideenlosigkeit sein zu lassen.

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                                                  • 7 .5

                                                    [...] Die ersten Folgen mache es einem wirklich alles andere als leicht, einen Einstieg in diese Staffel zu finden. Diese Tatsache kann man auch nicht auf den Umstand schieben, nach einer Pause nun mal ein oder zwei Folgen zum Warmlaufen zu benötigen. Hier war inszenatorisch und erzählerisch einfach vieles daneben. Dennoch kann ich mich dem allgemeinen Tonus, dass The Walking Dead endlich mal ein Ende finden soll, nach wie vor nicht anschließen. Dafür bereitet mir vor allem im Mittelteil und im Finale nach wie vor einfach vieles ein erheblich hohes Maß an Freude. Auch der Abschied von einer von mir persönlich eher ungeliebten Hauptfigur konnte mich unerwartet emotional packen.
                                                    The Walking Dead macht mit den Tatsachen, dass die Geschichten durch die unglaublich vielen Charaktere zäh erzählt sind und die Bedrohung durch die Beißer entkräftet wird, sicherlich vieles falsch. Aber mit genialen Antagonisten wie Negan und dem stetig wachsenden Universum auch verdammt vieles richtig.

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