Gabe666 - Kommentare

Alle Kommentare von Gabe666

  • "Russian Ark" hört sich ja sehr interessant an.
    Wenn's um Echtzeit geht, fiele mir da (natürlich) noch "24" ein.
    Bei Zeitreisen finde, gibt es aber bessere Beispiele als "Looper" (der aber auch nicht schlecht war). "12 Monkeys", "Terminator", "Zurück in die Zukunft", "Donnie Darko" oder der aktuelle "X-Men", um nur ein paar zu nennen.
    Und ein anderer Film, der ebenfalls auf sehr originelle Weise mit der Zeit spielt, wäre der unter mir schonmal erwähnte "Lost Highway" von David Lynch.

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    • Die Amis und ihre Tittenphobie. Mann, oh Mann! *facepalm*
      Besonders lächerlich angesichts der Tatsache, dass sich die beiden Poster wirklich nur minimal unterscheiden! Das neue Poster wirkt nach der Argumentation eigentlich nicht weniger "jugendgefährdend"!
      Dass die sich schon aufregen, nur weil da ein Nippel angedeutet wird. Diese Prüderie werd ich nie kapieren!

      Die Storyboards sehen jedenfalls sehr vielversprechend aus. Ich freu mich drauf, zu sehen, wie Jamie Chung diesmal als Miho ihre Fighting-Skills zeigt.

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      • Die Fanposter sehen alle genial aus! Mal minimalistisch (nur Kopfhörer), mal sehr abstrakt (das letzte). Ziemlich originell. Besonders die beiden im "Star Wars"-Stil gefallen mir.

        • Ha! Das ist geil!
          Besonders cool find ich ja, dass Bran X-Men-Fan ist. Und ich meine, mit Professor X hat er ja auch was gemeinsam. :D
          Und hier das GTA-Poster dazu: http://fc07.deviantart.net/fs70/i/2013/215/c/d/game_of_thrones_westeros_by_kiranmms-d6gjo86.png

            • Wie immer ein schöner Artikel, Satiriker!
              Mit Gamera kenne ich tatsächlich nur einen einzigen Film. Nämlich "Gamera vs. Barugon", der hier in Deutschland mehrmals umgetauft wurde, beispielsweise in "Panik - Riesensaurier bedrohen die Welt" oder "Dragonwars - Krieg der Monster". Die DVD mit letzterem Titel besitze ich auch. Damals fiel ich auf einen ziemlich fiesen Etikettenschwindel herein: auf dem Cover war Godzilla, bei den Extras befand sich 'ne Godzilla-Historie und in der deutschen Synchro wurde Gameras Gegner Barugon mal eben in Godzilla (allerdings "Gotschilla" ausgesprochen) und Gamera in Barugon umgetauft. Dennoch macht der Film durchaus Spaß. Ein unterhaltsamer Kaiju-Film aus den 60ern eben.
              Die Heisei-Reihe würde mich wirklich mal interessieren. Ich kenne ja die letzten beiden Filme der Godzilla-Heisei-Reihe, die mir sehr gefallen haben und Gamera in dem Stil wird sicher auch nicht schlecht sein. Außerdem sind die Plakate verdammt cool!
              Die deutschen Plakate von den Showa-Filmen wirken aber eher unfreiwillig komisch. Auf was für Sprüche die Vermarkter damals nur gekommen sind! Man könnte meinen, die Filme sollen Komödien sein (was sie ja, in gewisser Weise, auch sind :D).
              Aber das albernste Plakat ist definitiv das von "Gamera the Brave". Gameras Design sieht ja einfach nur... ähem, bescheiden aus. :) Weckt für mich eher Assoziationen an E.T. Und vermutlich ist der Film auch so. Nunja.
              Freue mich jedenfalls schon auf die nächsten Artikel!

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              • Hört sich sehr toll an. Schade, dass ich nicht dabei sein konnte.
                Hoffentlich klappt's nächstes Jahr!

                • Die Entwürfe sehen ja alle nicht schlecht aus, aber so, wie die Kostüme im Film dann zu sehen waren, waren sie doch im Grunde perfekt. Hätte von den alternativen nichts im Film sehen müssen, aber schlecht sind sie auf jeden Fall auch nicht.
                  Aber mal was anderes: das bei Jubilee ist doch Jamie Chung! Hat man die etwa auch dafür gecastet?? Wow!
                  Ihr Charakter scheint es nicht in den Film geschafft zu haben, aber wenn sie noch dabei gewesen wäre, wäre der für mich noch cooler als ohnehin schon gewesen. Jubilee ist auch ein toller Charakter und die Chung sehe ich wahnsinnig gerne. Das... das wäre ein wahrgewordener Traum für mich gewesen! Jamie Chung, Jennifer Lawrence, Ellen Page, Halle Berry und Anna Paquin (deren Auftritt zugegebenermaßen nur sehr kurz war, aber immerhin) in einem Film! Fünf meiner Lieblingsschauspielerinnen auf einmal! Oh Mann!
                  Hoffentlich ist sie dann 2016 in "Apocalypse" dabei. Und Rebecca Romijn hoffentlich auch! Oh bitte, lass die beiden im nächsten Film dabei sein!

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                  • Dass Rogue nur kurz am Ende zu sehen war, fand ich auch schade, denn sie gehört mit zu meinen Lieblingsmutanten und Anna Paquin sehe ich sehr gerne. Aber wenn die fehlenden Szenen es auf die Blu-Ray schaffen, bin ich beruhigt.
                    Andere Charaktere, die vielleicht noch ein bisschen mehr Screentime verdient gehabt hätten, wären Quicksilver und Bishop gewesen, besonders letzter, der ja mit zu den interessantesten Mutanten zählt. Andererseits hatten sie beide ihren großen Auftritt im Film. Und so wäre er dann noch länger geworden. Aber an sich hätte ich schon gerne mehr von ihnen gesehen. Vielleicht sind mit denen ja auch zusätzliche Szenen auf der DVD und Blu-Ray.

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                    • Ja, ja, verdammt noch mal JA!!!
                      Das musste wirklich gesagt werden! Bravo, Rajko!
                      Hier sprichst du mir voll und ganz aus der Seele. Ich bin da genau deiner Meinung. Es ist einfach unmöglich, dass einem als mündigen Bürger immer noch Filme (und dazu auch noch Romane und Videospiele) vorenthalten werden. Ich sehe darin einen Eingriff in die Kunstfreiheit. Damit muss Schluss sein!
                      Wer weiß, vielleicht werden wir ja doch noch Freunde. :)
                      Vielleicht...

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                      • 7 .5

                        Hmmm...
                        Der Film gilt ja allgemein als Meisterwerk und beste Adaption des Romans, und gut finde ich ihn auf jeden Fall auch, aber was ersteren Punkt angeht, ist er mir seinem Ruf nicht gerecht geworden (um zweiteren beurteilen zu können, muss ich noch die anderen Verfilmungen außer "Nosferatu", den ich schon kenne, sehen).
                        Was an dem Film vor allem auffällt, ist sein theatralischer, fast opernhafter Stil. Schon etwas gewöhnungsbedürftig, aber an sich hatte ich damit keine Probleme, auch wenn ich manchmal durch die Kamerführung irgendwie fast den Eindruck hatte, eine Doku anstelle eines Spielfilms zu sehen. An sich ist der Film visuell aber wirklich atemberaubend. Beeindruckende und sehr detaillierte Sets und Kostüme und schön handgemachte Effekte bekommt man geboten. Rot ist dabei die dominierende Farbe. In manchen Szenen spritzt das Blut nur so um sich.
                        Die Schauspieler sind auch größtenteils toll, besonders Gary Oldman in der Titelrolle liefert eine wahrlich beeindruckende Leistung ab. Winona Ryder als Mina Harker, die hin- und hergerissen ist zwischen dem Vampirgrafen und ihrem Ehemann hat mir auch sehr gefallen. Die Nebenrollen sind auch gut besetzt, vor allem Tom Waits als Irrer setzt hier Akzente. Nur leider gab es eben auch zwei Schauspieler, die weit weniger überzeugend waren und mir den Film wegen ihrer ziemlich üppigen Screentime fast schon kaputt machten. Zum Einen ist da, wie auch schon vielen anderen erwähnt, Keanu Reeves, der so gut wie keine Emotionen übermittelt, dessen gekünstelter britischer Akzent unfreiwillig komisch wirkt und der in der deutschen Fassung zu allem Übel auch noch völlig unpassend synchronisiert wurde. Ich weiß, Udo Schenk ist einer der besten Sprecher, die es hier in Deutschland gibt, aber zum Reeves will seine Stimme, die sich eher für aalglatte Fieslinge eignet, einfach nicht passen.
                        Und zum Anderen ist da - und dafür werden mich jetzt sicher so einige steinigen wollen - Anthony Hopkins. Ja, ich bin selbst erstaunt darüber, dass ich ihn hier als Negativbeispiel anführen muss, aber seine Leistung hat mir hier überhaupt nicht gefallen. Er rutscht nämlich gegenüber Reeves ins gegenteilige Extrem ab und spielt völlig übertrieben. Lacht hysterisch rum, brüllt die anderen an und setzt gelegentlich einen psychopathischen Blick auf. Andere mögen seine Darbietung als große Schauspielkunst ansehen, aber für mich war das heilloses Overacting, das dazu fast schon lächerlich wurde. Der gute Anthony hat mich sogar beinahe schon genervt. Dabei sehe ich den eigentlich sehr gerne. Schade.
                        Und dann will mir auch teilweise die Art und Weise, wie die Geschichte erzählt wird, nicht zusagen. Dass Coppola eine romantische Komponente mit reinbringt, schön und gut. Die Liebesszenen zwischen Dracula und Mina Harker gehörten sogar mit zu den stärksten des Films. Aber teilweise war der Film einfach schlecht geschrieben. Die Motivationen mancher Charaktere erschließen sich einem nicht wirklich und ihr Verhalten erscheint in manchen Szenen auch ziemlich rätselhaft. Beispielsweise bricht Anthony Hopkins wie schon erwähnt, an einer Stelle in irrsinniges Gelächter aus, nachdem sein Charakter Van Helsing sich im Klaren darüber wurde, dass er es mit Dracula zu tun hat. Was diese Reaktion sollte, kann ich mir aber beim besten Willen nicht erklären. Van Helsing wird im Film gegenüber dem Buch generell nicht wirklich sympathisch dargestellt. Er wirkt entweder wie ein Irrer oder verhält sich rüpelhaft. Beispielsweise meint er Mina und Jonathan Harker nachdem Minas in einen Vampir verwandelte Freundin erlöst wurde: "Wir haben ihr nicht nur einen Pfahl ins Herz gejagt. Wir haben ihren Kopf abgetrennt und ihren Mund mit Knoblauch gefüllt." (oder so ähnlich - kann mich an den genauen Wortlaut nicht mehr erinnern). Sehr feinfühlig, Herr Professor!
                        Tatsächlich drängte sich mir die Eindruck auf, dass Van Helsing in Sewards Irrenanstalt auch ganz gut aufgehoben wäre. Außerdem kam es dabei zu einer Verschiebung der Sympathien, bei der ich mir nicht sicher bin, ob die vom Regisseur so auch gänzlich beabsichtigt war. Dracula soll ja eigentlich der Böse sein, aber irgendwie wirkte er eher im weiteren Verlauf immer mehr wie der Sympathieträger. Da neben Van Helsing die restlichen männlichen Charaktere auf der "guten" Seite auch nicht gerade sympathisch dargestellt wurden, kann man es Mina irgendwie kaum verdenken, dass sie zu Dracula hält, der schon fast wie ein Opfer wirkt. Mal ehrlich, der Mann ist sauer darauf, dass die Kirche idiotischerweise seiner toten Frau verbietet, in den Himmel zu kommen, schwört deswegen verständlicherweise Gott ab, sieht dann aber Jahrhunderte später eine Frau, die ihr ähnlich sieht. Da ihr Mann ein Waschlappen ist, setzt er diesen fest, reist zu ihr und umgarnt sie zärtlich. Gut, er verwandelt ihre Freundin in einen Vampir, aber er nimmt sie ihr damit ja nicht weg. Deren Mann tötet sie, von Van Helsing dazu überredet! Und dann verjagen Minas Mann und Freunde ihn einfach wieder aus London, obwohl er dort garnicht wirklich negativ auffiel. Und dann tötet Van Helsing auch noch einfach seine Frauen. Wer ist hier wohl wirklich der Böse? Man ist etwa ab der Hälfte des Films mehr auf Draculas Seite als auf der seiner Gegner und will nur noch, dass er die endlich fertig macht.
                        Außerdem ist der Film teilweise viel zu hektisch inszeniert. Manche Szenen laufen so schnell ab, dass man teilweise garnicht weiß Sache ist. Die bereits erwähnte Szene mit der Enthauptung von Minas Freundin Lucy ist beispielsweise extrem kurz geraten und danach geht es unvermittelt weiter. Ihren Ehemann scheint der Verlust dabei nicht so wirklich hart getroffen zu haben. Dabei war gerade das eine der emotionalsten Stellen im Buch! Hier im Film ist sie dagegen völlig misslungen.
                        Durch die hektische Inszenierung werden auch, abgesehen von Dracula, Mina und Van Helsing, sämtliche Figuren eher ungenügend charakterisiert. Wie bereits erwähnt, teilweise erschließt sich einem nicht, warum sie so und so handeln, man kann sich nicht richtig in sie einfühlen und ihr Verhalten wirkt, wie in der eben erwähnten Szene, gelegentlich ziemlich herzlos.
                        Hier ist viel Licht, aber auch eben viel Schatten vorhanden. Sehenswert ist der Film aber dennoch. Wie schon gesagt, die Liebesszenen zwischen Mina und Dracula sind sehr emotional, Atmosphäre kann der Film auch aufbauen, Sets, Ausstattung, Kostüme, Effekte und Maske einfach beeindruckend und unterlegt wurde das ganze mit einem großartigen Score. Außerdem finden sich in mehreren Einstellungen und auch einigen musikalischen Themen Verweise auf den Klassiker "Nosferatu", die allererste, wenn auch sehr freie Interpretation des Stoffes. Interessant ist auch, dass in dieser Verfilmung hier teils die Erzählweise des Romans aufgegriffen wurde und aus Tagebüchern, Briefen und einem Logbuch zitiert wird, während man das, wovon geschrieben wird, auf der Leinwand sieht. Auf jeden Fall ziemlich originell gemacht.
                        Zusammenfassend muss ich sagen, dass der Film zwar in Sachen Charakterzeichnung, Schauspielleistungen und Inszenierung nur teilweise überzeugen kann, die Geschichte aber auf eine sehr interessante Art und Weise interpretiert und optisch auf jeden Fall atemberaubend ist. Einige Bilder wirken in ihrer Darstellung soagr fast wie viktorianische Gemälde. Im Vergleich mit anderen Coppola-Werken wie "Apocalypse" Now" und den ersten beiden "Pate"-Filmen zieht dieses hier zwar eindeutig den kürzeren, ist deswegen aber noch lange nicht schlecht. Sollte man schon mal gesehen haben, vor allem in der heutigen Zeit, in der die Jugend mit Vampiren zumeist harmlose, glitzernde Michbubis assoziiert. Hier bekommt man noch richtige blutsaugende Vampire zu sehen und in den Kämpfen wird von beiden Seiten nicht gerade zimperlich vorgegangen. So lob ich mir das!
                        Übrigens ist das hier einer der wenigen Filme, bei denen meine Wertung mit der MP-Voraussage exakt übereinstimmt. Hätte ich nicht gedacht.

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                        • Brauchen tu ich's nicht, aber den Film an sich nochmal ins Kino zu bringen, wäre keine schlechte Idee.
                          Und 3D-Konvertierungen müssen auch nicht unbedingt scheiße sein. Nicht vergessen, auch "Avatar" wurde zu einem Großteil konvertiert.

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                          • Die Lupita kann ich mir gut als Twi'lek vorstellen. Und bei dem Bild von der Gwendoline würde es mi nicht überraschen, wenn sie 'ne Jedi-Ritterin spielt.

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                            • Sehr interessant. So einiges davon wusste ich tatsächlich noch nicht. Der Großteil war mir aber schon bekannt.
                              Ich hab 'ne Box mit allen fünf "Alien"-Filmen (ja, "Prometheus" ist auch dabei) zu hause. Bin bis jetzt leider noch nicht dazu gekommen, mir die mal allesamt (und in den verschiedenen Fassungen) anzusehen. Kenne zwar schon jeden der Filme, ist aber auch schon länger her, dass ich sie gesehen habe. Müsste ich mal wieder machen.

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                              • Dann heiße ich dich hier mal auch herzlich willkommen! :)
                                Interessant, dass du durch einen Independent-Film (oder eher das dazugehörige Festival) deine Liebe zum Kino entdeckt hast. Sowas gab's hier glaube ich, noch nie. Freue mich schon auf deine kommenden Artikel, besonders nach dem tollen Schlusssatz.

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                                • Die Liste ist cool, auch wenn's sowas schonmal gab. Vor etwa zwei Jahren hat die Zeitschrift "Total Film" mal eine Liste mit den (bis dato) reichsten Filmcharakteren rausgebracht.
                                  Charles Xavier (Platz 17), Tony Stark (Platz 8), Lex Luthor (Platz 4) und Bruce Wayne (Platz 3) waren da auch dabei, allerdings wurde ihr Vermögen teilweise anders angegeben als hier. Bei Xavier waren es 3,2 Millarden Dollar, bei Stark 19,75, bei Luthor 29,3 und bei Wayne 30,4. Muss da also etwas anders berechnet worden sein.
                                  Außerdem waren noch weitere Superhelden bzw. -schurken in der Liste enthalten. Und zwar Megamind (Platz 20 - 1,6 Milliarden Dollar), Dr. Norman Osborne (Platz 16 - 4,79), Syndrome aus "Die Ungaublichen" (Platz 11 - 14,4) und die Liste wurde angeführt von Adrian Veidt alias Ozymandias aus "Watchmen" mit sage und schreibe 74 Milliarden Dollar.
                                  Andererseits geht's oben um die Comic-Charakter und in der anderen ging's nur um die filmischen. Wird da also schon etwas anders sein.

                                  • 10

                                    So, zum zweiten Mal hab ich 100 bewertete Filme erreicht und wie beim ersten Mal mir einen ganz besonderen Film für das Jubiläum aufgehoben. Diesmal ist der Auserwählte Peter Jacksons wahnwitzige Splatterfilm-Persiflage "Braindead".
                                    Der Film ist wie eine Achterbahnfahrt, in jeglicher Hinsicht. Nach einer noch recht gemächlichen ersten Stunde nimmt der Film im weiteren Verlauf immer mehr an Fahrt auf, um am Ende im wohl verrücktesten Horrorfilm-Finale zu gipfeln, das je auf eine Leinwand gebannt wurde. Im Prolog sehen wir, wie ein skrupelloser Zoologe (gespielt von peter Jackson selbst) eine neu entdeckte Tierart, den Sumatra-Rattenaffen, auf der entlegenen Insel "Skull Island" einfängt, um ihn in den Zoo von Neuseelands Hauptstadt Wellington zu bringen, sehr zum Missfallen der eingeborenen Bevölkerung. Mit seinen Assistenten kann er sich ihrer erwehren, lässt auf der Flucht dank des Aberglaubens selbiger Helfer aber sein Leben. Nichtsdestotrotz wird das angeblich mit einem Fluch belegte Tier dennoch nach Neuseeland gebracht. Nun lernen wir die beiden Hauptfiguren des Films kennen; zum Einen die rassige, aber auch sehr abergläubische spanische Verkäuferin Paquita und das gutmütige Muttersöhnchen Lionel, in dem sie ihren von ihrer Mutter prophezeiten zukünftigen Geliebten erkennt. Besonders Lionel wirkt mit seinem quasi ständig verzweifelten Blick und seiner Naivität so unschuldig und herzensgut, dass man ihn einfach gern haben muss.
                                    Zuhause steht er immer noch unter der Fuchtel seiner herrschsüchtigen Mutter Vera, die natürlich etwas gegen das junge Glück hat. Wütend folgt sie den beiden bei einer Verabredung in den Zoo, wo sie prompt vom erwähnten Rattenaffen gebissen wird. Das Biest tritt sie dabei zwar tot, aber das Unglück ist nun nicht mehr aufzuhalten. Ob es nun ein Virus oder tatsächlich ein Fluch ist, den sie nun in sich trägt, erfährt man nicht und es spielt im Grunde auch keine Rolle. Ihr Körper zersetzt sich immer mehr, bis sie schließlich stirbt - aber sie bleibt nicht tot. Lionel, der mit der Situation völlig überfordert ist, versucht sie, so gut es geht, von der Außenwelt zu isolieren, kann aber nicht verhindern, dass sie noch weitere Menschen ansteckt. Die wandelnden Leichen (welche in ihrer Darstellung übrigens starke Ähnlichkeiten zu denen aus "The Return Of The Living Dead" haben - und somit wie diese selbst in zerstückelter Form noch gefährlich sind) versteckt er im Keller und stellt sie mit Betäubungsmitteln ruhig, bis sein geiziger Onkel Les sein Geheimnis entdeckt und ihn erpresst. Lionel überlässt ihm sein Erbe und Les beschließt prompt, in Lionels Haus eine Party zu geben. Unglücklicherweise fallen die Zombies die Partygäste an und innerhalb kürzester Zeit bricht im gesamten Anwesen das totale Chaos aus. Zusammen mit Paquita versucht er nun verzweifelt, der scheinbar aussichtslosen Lage doch noch Herr zu werden. Wie er das dann letztendlich anstellt, ist in der Filmgeschichte bis heute einzigartig.
                                    In der ersten Hälfte werden zwar auch schon eine Menge kranke Ideen und erstaunlich widerwärtige Effekte hervorgezaubert, der Schwerpunkt liegt dort jedoch noch auf der auf der Liebesgeschichte. Selbige ist durchaus emotional erzählt und wird durch die liebenswerten Schauspieler, die ihre Charaktere hervorragend verkörpern, auch nicht langweilig. Sie bildet einen schönen Gegenpol zu dem ganzen Blut und Gekröse, was sich im weiteren Verlauf ansammelt. Mit fortschreitender Laufzeit werden die Geschehnisse aber immer abgedrehter und in der Partyszene dreht der Film schließlich völlig am Rad, was letztendlich in einem Finale kulminiert, das bis heute unerreicht ist. Bekam man vorher schon allerhand Verrücktheiten zu sehen, wird das Ganze in den letzten zwanzig Minuten vollends auf die Spitze getrieben. Dank dieses Finales hält der Film nach wie vor den Rekord für den blutigsten Film, der je gedreht wurde, welcher wohl auch in absehbarer Zeit nicht gebrochen werden wird (wenngleich es in der Vergangenheit durchaus Versuche gab, damit zumindest gleichzuziehen - Beispiele dafür wären die fast genauso durchgeknallten japanischen Trashsplatterfilme wie "Tokyo Gore Police" und Konsorten).
                                    "Braindead" ist quasi ein Unikum, ein Film, nach dem das Horrorgenre nie wieder so sein sollte wie zuvor. Alle Filme, die danach gedreht wurden (und noch werden) müssen sich an ihm messen lassen. Sein Einfluss ist in praktisch jedem Splatterfilm der letzten zwanzig Jahre spürbar. Von Tarantinos und Rodriguez' Vampir-Gangster-Komödie "From Dusk Till Dawn" bis zu den verrückten Kurzfilmen der Spanier David Munoz und Adrián Cardona wie "Brutal Relax" und "Fist Of Jesus" sind zumindest kleinere Zitate vorhanden (bei "From Dusk Till Dawn" wäre das beispielsweise die Riesenratte, in die sich einer der Vampire verwandelt und bei "Brutal Relax" ein herausgerissener Brustkorb) oder man versuchte, in Sachen Überdrehtheit an Jacksons Meisterwerk anzuknüpfen.
                                    Aber nicht nur in Sachen Ekeleffekte überzeugt der Film. Auch die Schauspieler sind, wie erwähnt, klasse. Timothy Balme, der danach überraschenderweise keine große Schauspielkarriere außerhalb Neuseelands verfolgte, ist die Idealbesetzung für den schusseligen Protagonisten, der mit seinen verzweifelten Versuchen, die Seuche einzudämmen, alles nur noch schlimmer macht und den man wegen seiner liebenswert-dämlichen Aktionen in manchen Szenen am liebsten einfach mal so richtig durchschütteln will. Die hübsche Diana Peñalver passt auch hervorragend in die Rolle seiner toughen Geliebten. Elizabeth Moody ist als tyrannische Mutter und später als Zombiemonster einfach klasse. Jed Brophy, welcher danach auch in vielen Nachfolgewerken Peter Jacksons zu sehen war, gibt den durchgeknallten Zombie-Rocker Void, dessen Eingeweide im Finale ein bedrohliches Eigenleben entwickeln. Und Ian Watkins als fieser Onkel Les, der beim Showdown auch ordentlich mit dem Hackebeil austeilen darf, liefert ebenfalls so dermaßen überdrehte Darstellung ab, dass man aus dem Lachen nicht mehr herauskommt. Übrigens absolviert Peter Jackson hier wie in "Bad Taste" dazu noch einen doppelten Cameo: neben dem Zoologen vom Anfang ist er auch als schrulliger Assistent des Leichenpräparators bei der Beerdigung von Lionels Mutter zu sehen.
                                    Durch seinen ganz speziellen Humor wird der Film dann aber erst recht unvergesslich. Neben all den Scheußlichkeiten, die so überzogen sind, dass man sie kaum noch ernst nehmen kann, streut Peter Jackson immer wieder auch herrliche Slapstick-Einlagen ein, welche an die Stummfilmlegenden Charlie Chaplin und Buster Keaton erinnern. Als Beispiele seien da Lionels Schlitterpartie auf dem vom vielen Blut extrem rutschig gewordenen Fußboden seines Hauses und der Spaziergang mit dem Zombie-Baby genannt, welcher natürlich auch komplett aus dem Ruder läuft. Dazu gibt es noch physikalisch völlig unmögliche Abgedrehtheiten, die genausogut aus einem Cartoon wie "Tom & Jerry" oder den Road-Runner-und-Coyote-Episoden aus der "Looney Tunes"-Serie stammen könnten. So kriegt das Zombie-Baby zum Beispiel in einer Szene eine Bratpfanne ins Gesicht und hinterlässt in selbiger dabei einen Abdruck. Die Bezeichnung Splatstick trifft den Film wirklich am besten. Fünf Jahre zuvor schuf Jackson mit "Bad Taste" bereits einen Film, der solche Elemente beinhaltete, hier brachte er sie nun zur Vollendung (und mit dem "Ich bin wiedergeboren!"-Finale sollte er auch eine der Ideen aus selbigem Werk hier noch weiter ausbauen).
                                    Wenn man den Film mit seinen späteren massentauglichen Effektspektakeln wie "Der Herr der Ringe" und "King Kong" vergleicht, ist es übrigens teilweise erstaunlich, was sich dabei für Parallelen ziehen lassen. Neben erneut besetzten Schauspielern (Elizabeth Moody hat in der erweiterten Fassung von "Die Gefährten" einen kurzen Auftritt als Bilbos habgierige Verwandte Lobelia Sackheim-Beutlin und Jed Brophy spielte in der "Herr der Ringe"-Trilogie gleich mehrere verschiedene Orks sowie einen Ringgeist und war in "King Kong" als Crewmitglied des Schiffes "Venture" zu sehen, um in den "Hobbit"-Filmen schließlich die Rolle des Zwergs Nori zugewiesen zu bekommen) und wiederverwendeten Drehorten (die Felsenlandschaft am Anfang diente auch als Kulisse für den Pfad der Toten in "Die Rückkehr des Königs" und natürlich auch für King Kongs Heimatinsel) finden sich auch mehr oder weniger versteckte Anspielungen auf und Zitate aus "Braindead" in den Fantasy-Kassenschlagern (so ist beispielsweise die Insel "Skull Island" auch King Kongs Heimat - was in "Braindead" als Referenz an den von Peter Jackson verehrten Klassiker gedacht war - und im Leinwandabenteuer des Riesenaffen taucht auch ganz kurz eine Kiste mit der Aufschrift "Sumatra Rat Monkey" auf). In den verschiedenen Kulissen und der Ausstattung der Filme, der Atmosphäre in einigen Szenen sowie dem Design der verschiedenen Monster wie Balrogs, Orks, Goblins, Trollen, Olifanten und Riesensauriern ist außerdem bei genauerer Betrachtung eine gewisse "Braindead"-Inspiration unverkennbar. Man könnte diesen Film daher trotz seines nicht wirklich jugendfreien Inhalts auch als Blaupause für Jacksons große Hollywoodproduktionen betrachten.
                                    Er ist und bleibt jedenfalls ein Film, den es in seiner radikalen Konsequenz so nur einmal auf der Welt gibt. In hundert Minuten bietet Peter Jackson einen so gigantischen Einfallsreichtum auf, wie ihn andere in ihrem kompletten Werk nicht zeigen. Es gibt unzählige abgedrehte Szenen, die sich einem unabänderlich ins Gedächtnis einbrennen und einen noch nach dem hundertsten Mal Ansehen zum Lachen bringen. Um nur ein paar Beispiele zu nennen: der Kung-Fu-Priester, der Ausflug mit dem Zombie-Baby, die Zombiefrau mit der leuchtenden Lampe im Schädel, Voids wandelnde Eingeweide und natürlich das wahrlich unvergessliche Finale (Stichwort: Rasenmäher!). Wahnsinn, was da alles an Kunstblut rumspritzt! Ich frage mich, ob man hier schon von Anfang an vorhatte, einen neuen Rekord aufzustellen oder ob sich das einfach so entwickelte.
                                    Zwischendurch wird's zwar auch sehr unlogisch (beispielsweise wird nicht erklärt, warum sich das Mädchen Rita, mit dem sich Paquita im Finale der Zombies erwehrt, trotz des Bisses nicht ebenfalls in einen verwandelt - und es war schon ziemlich dämlich von Lionel, das Zombie-Baby mit nach draußen zu nehmen und anzunehmen, dabei würde nichts passieren), aber das fällt angesichts des gigantischen Unterhaltungswertes kaum ins Gewicht. Der Film macht vom Anfang bis zum ergreifenden Showdown, bei dem Lionel gegenüber seiner Monster-Mutter dann endlich über sich hinauswächst, einfach ungebremst Spaß. Ohne die ganzen Zombies könnte man ihn im Grunde fast als Liebesdrama bezeichnen, das dazu den Generationenkonflikt zwischen einem Sohn und seiner Mutter, die ihn nicht verlieren will, thematisiert - und im Grunde ist er das ja auch. Nur eben auf eine ziemlich morbide, abgedrehte Art und Weise. Die handgemachten Splattereffekte gehören dazu mit zu den besten, die je in einem Horrorfilm zu sehen waren. Und der durch Stop-Motion-Tricks zum Leben erweckte Rattenaffe gibt dem Film dazu noch einen herrlichen altmodischen Charme. Und als Sahnhäubchen wird das ganze noch von einem genialen, mal verspielten und romantischen, mal sehr schrillen düsteren Synthesizer-Score von Peter Dasent (der auch die Musik zu "Meet The Feebles" und zu Jacksons Folgewerk "Heavenly Creatures" beisteuerte) untermalt.
                                    Die deutsche Synchronfassung ist übrigens auch klasse. Beispielsweise hört man Homer Simpsons' Stimme Norbert Gastell als Sprecher von Onkel Les.
                                    Fassen wir zusammen: "Braindead" ist schlicht und einfach Kult. An dem Film kommt kein Horrorfan und auch generell kein Filmfan vorbei. Man MUSS ihn mindestens einmal in seinem Leben gesehen haben - vorausgesetzt natürlich, man ist ekelresistent.
                                    "Braindead" stellt den Höhepunkt und gleichzeitig das Ende von Peter Jacksons Funsplatter-Phase dar - und markierte nebenbei auch generell den Höhepunkt des Splatterfilms. Danach ist der Peter familientauglich geworden - was aber in Anbetracht der Meisterwerke, die er danach schuf, wohl kaum als negativ angesehen werden kann.

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                                      Nach dem Erfolg seines Erstlingswerks "Bad Taste" konnte Peter Jackson bei seinem zweiten Film "Meet The Feebles" mit einem wesentlich höheren Budget arbeiten. Wurde er damit schon massentauglicher? Nicht im geringsten!
                                      "Meet The Feebles" ist eine bitterböse, geschmacklose, extrem zynische Parodie auf die Muppets. Der Peter nahm sich die liebenswerte, scheinbar völlig unschuldige Welt der Puppentiere - und reicherte sie mit sämtlichen hässlichen Seiten des Showbusiness an, die man aus den alltäglichen Nachrichten kennt. Ehebruch, exzessiver Geschlechtsverkehr, Pornodrehs, Drogenhandel und -missbrauch - hinter den Kulissen der Puppen-Varieté-Show der titelgebenden "Feebles" geht es alles andere als gesittet zu. Zeuge dieses Blicks in seelische Abgründe wird man durch die Augen des naiven, herzensguten Igels Robert, der als neues Ensemblemitglied anheuert und sich dabei in die Pudeldame Lucile, eine der Backgroundsängerinnen verliebt, aber schockiert ist von den Ausgeburten tierischer Unmoral, die sich ihm bieten. So betrügt beispielsweise Bletch der Boss, ein skrupelloses Walross, seine Frau mit der Katze Samantha und kauft Drogen von dem zwielichtigen schottischen Gangster Cedric, einem Warzenschwein. Erwähnte Frau, die pfundige Nilpferddame Heidi, ahnt das längst und bekämpft ihren Kummer mit Fressanfällen. Bletchs rechte Hand Trevor, eine gehässige, riesige Ratte, die für praktisch für alle nur Verachtung übrig hat, dreht derweil Pornos für seinen Chef und verkauft dem Messerwerfer der Show, dem traumatisierten Frosch-Kriegsveteranen Wynyard, Drogen. Harry, der Hase, der sämtlichen Vorurteilen über seine Rasse alle Ehre macht, sieht sich derweil plötzlich mit der Diagnose Geschlechtskrankheit konfrontiert, was der fiese Fliegen-Paparazzo Fly-in-the-Sky prompt für die nächste Schlagzeile ausnutzt. Und dann ist da noch der depressive Elefant Sid, dem seine Exgeliebte Sandy, ein Huhn, unablässig wegen ihres gemeinsamen Kindes (ja, in der Welt geht das wirklich!) in den Ohren liegt. Nebenbei laufen die Proben für die kommende Show auf Hochtouren. Die wegen erwähnter Probleme gestressten oder schlicht und einfach unfähigen Tänzer (darunter auch ein indischer Fakir, die einzige menschliche Figur des Films) verpatzen ihre Nummern ausnahmslos, was den Bühnenregisseur der Show, den schwulen Fuchs Sebastian, an den Rand der Verzweiflung treibt. Der einzige, der bei dem ganzen Chaos und den Ausschweifungen den Überblick behält und sich, neben Robert und Lucile, seine Moral bewahrt, ist der Wurm Arthur, der Hausmeister der Show. Er kann jedoch gegen die seelischen Probleme der Stars auch nicht viel ausrichten. Bei der Premiere scheint dann aber trotz Harrys und Wynyards katastrophal verlaufender Darbietungen zunächst alles glattzulaufen. Doch dann macht Bletch mit Heidi endgültig Schluss und sie findet sein Maschinengewehr...
                                      Was an dem Film verblüfft, sind die erstaunlich gut ausgearbeiteten Charaktere. Die Probleme so gut wie jeder Figur scheinen, trotz der vielen Überzeichnungen, erstaunlich wirklichkeitsnah, sodass man nach einer Weile fast vergisst, dass man hier im Grunde Plüschtieren zusieht und mit mehr als einem Charakter mitfühlen kann. Zwar zieht "Meet The Feebles" auch einen Großteil seines Unterhaltungswertes aus dem obszönen und schwarzen Humor und den zynischen Dialogen, aber gleichzeitig könnte manches auch aus dem echten Leben abgehalfterter Stars stammen, weshalb der Film gegen Ende auch sehr emotional wird und einen fast zu Tränen rührt.
                                      Den Großteil des Filmes dominiert aber, wie erwähnt, der bitterböse, schwarze, zuweilen auch sehr absurde Humor. So sieht man eine an "Die Durch Die Hölle Gehen" angelehnte Rückblende in den Vietnam-Krieg, die ziemlich grausige Szenen zeigt, aber die Szenerie allein dadurch, dass das ganze mit Tierpuppen dargestellt wird (und durch die ulkige Redeweise der Siamkatzen-"Vietnamesen"), ins Lächerliche zieht.
                                      "Meet The Feebles" ist quasi die nicht mehr jugendfreie Version der Muppets, derbe, obszön und politisch völlig inkorrekt, bei der dazu im Finale, wenn Heidi Amok läuft, noch deftig gesplattert wird (was trotz der Tasache, dass es Puppen sind, die da in Stücke geschossen werden, ziemlich verstörend wirkt, weshalb die Freigabe ab 18 auch berechtigt ist), die letztlich aber versöhnlich endet. Ein wirklich toller Film mit einer wahnsinnigen Liebe fürs Detail, beachtlichen Puppentricks, fiesen Seitenhieben gegen das Showgeschäft, aber auch einer rührenden Liebesgeschichte. Zum einen eine bitterböse Satire, zum anderen aber auch fast schon ein Drama. Mal will man lachen, mal weinen, wobei ersteres aber eindeutig überwiegt.
                                      Dazu gibt's noch einen tollen Soundtrack (mit teilweise ziemlich anzüglichen Liedtexten) und einen netten Gag für Easter-Egg-Sucher: am Ende sitzt nämlich einer der Aliens aus "Bad Taste" im Publikum (im Kostüm steckt sogar niemand geringerer als Peter Jackson selbst, was sozusagen seinen originellsten Cameo darstellt - übrigens hat einer der Sprecher, Mark Hadlow, der u.a. Robert und Heidi spricht, von ihm später Nebenrollen in "King Kong" und den "Hobbit"-Filmen verpasst bekommen). Außerdem ist die deutsche Synchronisation hervorragend.
                                      Als ich den Film das erste Mal sah, hätte ich nicht gedacht, dass er mich so sehr begeistern würde. Diese fiese, deftige "Muppets"-Satire hat definitiv ihren ganz eigenen Charme. Lieber als die aktuellen "Muppets"-Filme ist sie mir allemal.

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                                        Ja, der Peter Jackson hat früher mal ganz andere Filme als heute gedreht!
                                        Sein erster abendfüllender Spielfilm ist eine herrlich durchgeknallte Splatter-Komödie und ein Paradebeispiel des - wie der Titel schon sagt - "schlechten Geschmacks". Man sollte schon eine hohe Toleranz für absurden, schwarzen Humor, sinnbefreite Actionszenen und amateurhafte Schauspielleistungen sowie einen starken Magen mitbringen, wenn man hieran Spaß haben will. Aber dann lohnt sich der Film auch wirklich!
                                        "Bad Taste", der ursprünglich als Kurzfilm geplant war, sich dann aber zu einem verhältnismäßig sehr aufwändigen Spielfilm entwickelte, ist zwar hochgradig trashig, aber nicht zuletzt deswegen auch sehr unterhaltsam. Nebenbei ist es erstaunlich, was hier mit einem quasi nicht existenten Budget alles auf die Beine gestellt werden konnte. Peter Jackson opferte dem Film vier (!) Jahre seines Lebens, in denen er mit seinen Freunden drehte, die Effekte herstellte, ihn zusammenschnitt und nebenbei noch arbeiten musste. Für einen Amateurfilm ist "Bad Taste" dabei überraschend professionell gemacht. Wie allgemein bekannt ist, zwingt ein begrenztes Budget eine Filmcrew immer wieder zu Improvisationen, woraus sich oft die verblüffendsten Resultate ergeben. So wurde beispielsweise während der Dreharbeiten für etwas kompliziertere Szenen einfach mal ein Kran für die Kamera gebastelt (was man in der sehr sehenswerten, fünfundzwanzigminütigen Dokumentation "A Good Taste Made Bad Taste", die auch hier auf MP gelistet ist, erfährt). In Anbetracht der äußerst geringen Mittel ist das Ergebnis wirklich beeindruckend.
                                        Wer einen lustigen und blutigen Film für einen Party-Abend sucht, wird hier jedenfalls bestens bedient. Die Story ist schnell erzählt: Aliens landen in einem kleinen neuseeländischen Kaff, um die Bewohner zu Fastfood zu verarbeiten. Die neuseeländische Regierung schickt eine schwer bewaffnete Spezialeinheit, die "Boys", hin und schon geht das muntere Geballere, Gehacke, In-Die-Luft-Gesprenge und Geschlitze los. Man bekommt sinnfreie Sprüche, derbe (wenn auch als solche zu erkennbare) Splatter-Effekte und völlig überzogene Actionszenen geboten. Inspiriert von George A. Romeros "Dawn Of The Dead" und Stuart Gordons "Re-Animator" bot der junge Peter Jackson alles ihm mögliche auf, um seine schräge Fantasie Wirklichkeit werden zu lassen - und übernahm nebenbei noch zwei Rollen im Film. Er ist hier als der kindliche Außerirdische Norbert und als Derek, der überdrehte Anführer der "Boys" zu sehen, welcher ersteren foltert (selbige Szene war nicht gerade einfach zu drehen) und am Ende in bester "Tanz der Teufel"-Manier die Kettensäge schwingen darf. Die restlichen Schauspieler, welche mit offensichtlichem Spaß bei der Sache waren, bleiben einem auch im Gedächtnis und verleihen ihren Charakteren Eigenheiten. Sie sind zwar allesamt, wie schon erwähnt, Amateure, machen aber an sich keinen schlechten Job.
                                        Vom noch recht düsteren Anfang bis zum völlig überzogenen Showdown im "Rambo"-Stil bietet der Film einem gut anderthalb Stunden beste Unterhaltung mit übertriebener Gewalt, amüsantem Slapstick, geistreichen popkulturellen Zitaten und Anspielungen und allerhand Skurrilitäten, wie beispielsweise einem Beatles-Kleinbus und einem explodierenden Schaf (übrigens scheint der Peter ein besonderes Faible für die Insel zu haben; neben dem erwähnten Beatles-Wagen gibt es hier eine Anspielung auf die kultige Serie "Doctor Who", von welcher er erklärter Fan ist (nicht zuletzt deswegen besetzte er auch den "siebten Doctor" Sylvester McCoy in seinen "Hobbit"-Filmen), und am Anfang sieht man ein Foto der jungen Queen Elizabeth - am Anfang von "Braindead" sieht man sie übrigens ebenfalls kurz).
                                        Ich persönlich kann "Bad Taste" auf jeden Fall nur empfehlen. Manche der Gewaltszenen waren zwar fast schon etwas zu derbe (das mit Dereks aufspringendem Schädel, in den er Alienhirn reinstopft, hätte mMn nicht unbedingt sein müssen), aber im Großen und Ganzen macht der Film wahnsinnig Spaß. Und dazu gibt's noch einen fetzigen Soundtrack mit zwei coolen Hard-Rock-Titeln, die von den Darstellern Mike Minett (spielt Frank, einen der "Boys") und Dave Hamilton (einer der Außerirdischen) eingespielt wurden.
                                        In Anbetracht der äußerst geringen Mittel, die hier zur Verfügung standen, haben die Macher definitiv Respekt verdient. "Bad Taste" ist das wohl herausstechendste Beispiel für einen mit nur wenig finanziellen Mitteln, dafür aber viel Herzblut hergestellten Kultfilm, welchen sich viele junge Filmemacher zum Vorbild nahmen (so z.B. die Macher der beiden amüsanten Splattertrash-Kurzfilme "Brutal Relax" und "Fist Of Jesus") und der für angehende Jungregisseure auch nach wie vor ausgezeichnet als solches taugt. Hier in Deutschland lief der Film übrigens merkwürdigerweise erst im Jahr 2000, mit dreizehnjähriger Verspätung in den Kinos an und wurde auf Video und DVD (natürlich) beschlagnahmt, bekam dafür aber auch eine sehr gute Synchronisation (mit u.a. Peer Augustinski, der deutschen Stimme von Robin Williams, als Sprecher von Peter Jacksons Derek) spendiert.
                                        "Bad Taste" ist der wohl originellste Alien-Invasions-Film, der je gedreht wurde. Heute noch genauso sehenswert wie vor siebenundzwanzig Jahren. Als richtiger Filmfan muss man den einfach mal gesehen haben!

                                        "Ich bin ein Derek! Dereks laufen nicht weg!" xD

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                                          Einfach nur genial!
                                          Die Macher von "Brutal Relax" legen in ihrem nachfolgenden Kurzfilm noch eine Schippe an Blut und Gedärmen drauf und übertreffen den Vorgänger noch in Sachen Brutalität und Durchgeknalltheit. Und nebenbei erzählen sie mal eine etwas andere Version des neuen Testamentes. Wer was gegen Blasphemie hat, sollte sich diesen Film besser nicht ansehen und Leute ohne starken Magen schon garnicht. Splatterfans kommen dafür voll auf ihre Kosten.
                                          Wir sehen hier Jesus, der seine erste Wiederbelebung verpatzt und prompt Horden blutgieriger pharisäischer, römischer und Cowboy-(ja, wirklich!)-Zombies am Hals hat. Zusammen mit seinem besten Freund und letzten übriggebliebenen Apostel Judas (!!!) stellt er sich ihnen zum Kampf - die einzige verfügbare Waffe ist aber lediglich ein Fisch. Aber ein mit Zauberkräften gesegneter Sohn Gottes kann auch die unscheinbarsten Sachen in Todbringendes verwandeln. Was folgt, ist eine unfassbare Splatter-Orgie, in der Köpfe zerteilt und zermatscht werden, Körperteile durch die Luft fliegen und das Blut nur so um sich spritzt. Der Einfallsreichtum der Macher ist wirklich erstaunlich. Neben als Wurfgeschossen und Hiebwaffen verwendeten kleinen Fischen kommen auch noch ein Piranha, ein Schwert- und ein Sägefisch zum Einsatz. Und zum Schluss wird sogar das altbekannte Kreuz als Waffe zweckentfremdet. Auf so einen Schwachsinn muss man erstmal kommen!
                                          "Fist Of Jesus" wirkt wie eine Kreuzung aus dem in Saturday Night Life gezeigten Fake-Trailer zu "Djesus Uncrossed" mit Christoph Waltz als Jesus und den blutrünstigen Erstlingswerken von Peter Jackson, in erster Linie "Braindead" - und funktioniert perfekt. Man glaubt es kaum, was in fünfzehn Minuten alles für abgedrehte Ideen möglich sind, besonders in Anbetracht der Tatsache, dass das Budget hier (wie auch bei "Brutal Relax") extrem niedrig war. "Fist Of Jesus" sieht dementsprechend ziemlich trashig aus, weist aber durch seinen durchgeknallten Humor und den beeindruckenden Einfallsreichtum der Macher einen hohen Unterhaltungswert auf. Man war hier eindeutig mit viel Herzblut bei der Arbeit, was im Filmgeschäft leider nicht selbstverständlich ist. Besonders löblich ist hier zudem, das bei den Effekten auf Handgemachtes gesetzt wurde.
                                          Nach diesem Kurzfilm wollen die Macher übrigens ihre Jesusgeschichte zu einem kompletten Spielfilm namens "Once Upon A Time In Jerusalem" ausbauen, zu dem auch schon ein Trailer gedreht wurde. In selbigem werden augenscheinlich auch Western-Elemente und Anleihen an die "Mad Max"-Filme zu sehen sein. Wer Lust hat, kann das durch Crowdfunding finanzierte Projekt hier unterstützen: https://www.indiegogo.com/projects/once-upon-a-time-in-jerusalem#home
                                          Und hier geht's zum Youtube-Kanal der Macher, auf dem neben dem Kurzfilm und dem Trailer u.a. auch Videos mit Impressionen vom Dreh, entfernten Szenen und Outtakes zu sehen sind: https://www.youtube.com/channel/UCQszSeD8lysdy1YtuJNb3xQ/videos

                                          Übrigens ist meine 200. Rezension nicht mehr fern. Wie bei dem 100. Film, den ich hier bewertet habe, werde ich dabei auch diesmal vorher Filme aus dem gleichen Genre und/oder vom selben Regisseur rezensieren. Ich denke, bei meiner nächsten Rezension (vielleicht auch schon bei dieser) könnt ihr euch denken, auf welches Meisterwerk meine Wahl diesmal gefallen ist. :)

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                                            Das hier gab's in einer Show, auf Youtube gibt es aber noch eine Menge andere coole Beispiele dafür.
                                            Die hier zum Beispiel:
                                            - https://www.youtube.com/watch?v=ZFjsOZDjnJA
                                            - https://www.youtube.com/watch?v=9C6tE4Mblks
                                            - https://www.youtube.com/watch?v=2fPgIIB67bw&index=92
                                            - https://www.youtube.com/watch?v=R16bpGaUlnI&index=36&

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                                              "Fight Club" ist für mich ebenfalls ein Meisterwerk. Du hast alles zusammengefasst, was ich an dem Film liebe. Toll! Wobei er auf mich aber keinen "lebensverändernden" Einfluss hatte. :)
                                              Park Chan-wook halte ich auch für einen unheimlich talentierten Regisseur (habe aber außer "Oldboy" und der ersten Hälfte von "Durst" nichts von ihm gesehen; aber alleine "Oldboy" reicht mir aus, um das sagen zu können - was ich ja schon bei deinem Artikel in der Speaker's Corner geschrieben hatte). Nolan-Fan bin ich genauso. Dein "Inception"-Kinoerlebnis hört sich wirklich sehr toll an.
                                              "Iron Sky" habe ich noch nicht gesehen (das aber definitiv noch vor). "Death Proof" ist für mich aber leider auch Tarantinos schwächster Streifen. Mich konnte er einfach nicht so packen wie seine restlichen Filme. Aber Geschmäcker sind eben verschieden.
                                              Bei "Harry Potter" sprichst du mir dafür aus der Seele! Genau so sehe ich das auch! Die ersten drei Teile (besonders der dritte!) waren großartig, der vierte ein totaler Rohrkrepierer. 5 und 6 dann wieder etwas besser und zum Schluss hat sich die Reihe zum Glück wieder richtig gefangen und ein würdiges Finale abgeliefert.
                                              Insgesamt betrachtet ist die Reihe ab der zweiten Hälfte zwar eher durchwachsen, aber dennoch bin ich froh darüber, mit dieser Filmreihe meine Kindheit und Jugend verbracht zu haben. Selbst Teil 4 hat bei mir noch 5,5 Punkte. Auch wenn der Film nicht das gelbe vom Ei ist, so ist es doch immer wieder schön, nach Hogwarts zurückzukehren. Man geht eben bei jeder Reihe durch gute und schlechte Zeiten. :)
                                              Und bei der letzten Antwort kann ich dir auch voll zustimmen. Mann, wir haben so viel gemeinsam, das ist fast schon unheimlich. :D

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