Gabe666 - Kommentare
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Alle Kommentare von Gabe666
Warum nicht? Einen jungen Toad gab's zwar auch schon in "X-Men Origins: Wolverine" zu sehen, da "First Class" (und die Vergangenheit in "Days Of Future Past") aber in einem anderen Universum spielt, gibt es hinsichtlich der Kontinuität keine Probleme. Der neue Schauspieler sagt mir nichts, aber ich werde hier nicht gleich das Schlimmste annehmen. Ray Park war natürlich klasse, aber wenn es um eine jüngere Ausgabe von ihm aus den 60er Jahren geht, kann man ihn natürlich nicht nehmen. :)
Da Singers bisherige "X-Men"-Filme großartig waren, habe ich Vertrauen in ihn. Freue mich schon sehr auf "Days Of Future Past". "Apocalypse" finde ich auf jeden Fall interessant. Betreffender titelgebender Antagonist ist in den Comics ja praktisch die Nemesis der X-Men.
Noch mehr würde es mich natürlich freuen, wenn Singer bei "Apocalypse" Rebecca Romijn als Mystique zurückholt und ihre Rolle endlich mal stärker ausbaut (was soll ich machen, sie ist einfach mein Lieblingscharakter :).
Ein großartiger Regisseur und Schauspieler und ein wirklicher Idealist. Allzu viele Filme von und/oder mit ihm habe ich noch nicht gesehen, aber begeistern konnten sie mich alle (vor allem "Der Clou"). Die fünf nackten Fakten waren wirklich interessant. Das meiste davon wusste ich noch nicht.
Interessanter Artikel. Der Name sagte mir was, aber so richtig vertraut mit seinen Filmen war ich bisher noch nicht. Werd' mir jetzt mal ein paar von seinen Filmen vormerken.
Und die Reihe werde ich auch weiterverfolgen. Ist gut geschrieben.
Der Film ist wirklich nicht schlecht. Ein unterhaltsames B-Movie mit bissiger, noch heute aktueller Gesellschafts- und Medienkritik, das gegen Ende aber teilweise auch etwas bedenklich wird. Wenn Roddy Piper und Keith David die ganzen Polizisten zusammenschießen, wirkt das wie eine Glorifizierung von Amokläufern. Die FSK-18-Freigabe ist schon berechtigt. Auf so manchen Seiten sind mir schon mehrere Spinner untergekommen, welche meist aus der rechten Ecke stammten und den Film allzu wörtlich nahmen. So hinterlässt der Film auch irgendwie einen zwiespältigen Eindruck, obwohl er nichts dafür kann.
Das liest sich mal sehr interessant. Malerei und Literatur hatten schon immer einen starken Einfluss auf den Film. Gerade diese Strömung finde ich sehr faszinierend.
Freue mich schon auf die weiteren Artikel der Reihe.
Alles Gute, Nic! Durch dein Overacting machst du selbst die miesesten Filme, in denen du mitspielst, zu was besonderem. Aber wenn man dich lässt, legst du auch großartige Leistungen hin. Und mit "Face/Off", "The Rock" und "Con Air" hast du auch in drei der besten Actionfilme der 90er-Jahre mitgespielt.
Ich hoffe, dass du dein Karrieretief bald überwindest. Zumindest dein letzter Streifen, "Frozen Ground", war ja ganz in Ordnung. Du wirst es schon noch schaffen, wieder größere oder anspruchsvollere Rollen zu bekommen.
Auf die nächsten 50 Jahre! :)
Zu Neujahr habe ich mir den zweiten "Machete"-Film angesehen und bin dafür extra in die Nachbarstadt gefahren, weil er in meiner Heimatstadt im Kino nicht lief (was ich zuvor nur für einen anderen Film tat, nämlich "The Cabin In The Woods"). Bereut habe ich es auf jeden Fall nicht, denn der zweite Teil kann mit dem Vorgänger zwar nicht ganz mithalten, macht aber dennoch ordentlich Laune. Aber der Reihe nach.
Wie schon das "Grindhouse"-Feature wird auch "Machete Kill" mit einem Fake-Trailer eingeleitet (auch mit der selben Musik wie bei "Grindhouse"), und zwar zum dritten Teil. Leider ist dieser der schwächste Fake-Trailer von allen. Machete im Weltall mit zahlreichen Anspielungen auf "Star Wars", "James Bond: Moonraker" und "Terminator" und Gaststars wie Lady Gaga und (angeblich) Leonardo diCaprio als Bösewicht mit einer eisernen Maske mag zwar auf dem Papier ganz lustig geklungen haben, die Umsetzung ist aber weniger gelungen. Das ganze kam viel zu gewollt rüber, wirkte zu überzogen und dumm. Man sollte es eben auch nicht übertreiben mit der Trashigkeit. Und Danny Trejo passt in das Weltraumsetting nicht wirklich rein. Da bin ich mal noch sehr skeptisch.
Zum eigentlichen Film: Der ist gleich noch eine ganze Ecke durchgeknallter als der Erstling (zum Glück nicht so extrem wie der Trailer zum dritten Teil). Es gibt auch hier wieder überzogene Actionszenen, coole Oneliner ("Machete twittert nicht!"), wiederkehrende Running Gags, lustige Filmzitate, Anspielungen und bestens aufgelegte Schauspieler. Jessica Alba verabschiedet sich hier zwar schon zu Anfang, dafür haben sich viele neue Gesichter dazugesellt. Neben Hauptdarsteller Danny Trejo und den auch schon im Vorgänger aufgetretenen Tom Savini und Michelle Rodriguez sieht man hier: Demián Bichir und Mel Gibson als Bösewichter, Charlie Sheen, der für diesen Film extra wieder seinen Geburtsnamen annahm, als US-Präsidenten Rathcock (cooler Name übrigens!), den in den letzten Jahren vor allem in DVD-Premieren in Erscheinung getretenen Cuba Gooding Jr., der hier ein durchaus ordentliches Comeback hinlegt, Sofía Vergara als schießwütige, männerhassende Prostituierte, Amber Heard als hochnäsige Agentin, sowie Sängerin Lady Gaga, Vanessa Hudgens, Alexa Vega (war zusammen mit dem im Vorgänger aufgetretenen Daryl Sabara in den "Spy Kids"-Filmen zu sehen), William Sadler, Walton Goggins und "Desperado" Antonio Banderas. Außerdem haben Electra und Elisa Avellan (die "Crazy Babysitter Twins" aus "Planet Terror") wieder einen Auftritt.
Hinsichtlich Action und Humor kann man sich nicht beklagen, die Schauspieler füllen ihre Rollen ebenso alle gut (oder sagen wir: hinsichtlich ihrer Möglichkeiten) aus. Nur leider ist der Film wirklich überladen. Angesichts dieser riesigen Menge an Charakteren kam mehr als einer zu kurz, während anderen (für meinen Geschmack) zu viel Aufmerksamkeit zugewandt wurde. So verabschiedet sich Vanessa Hudgens schon nach fünf Minuten (oder sogar noch weniger), was ich schade fand, da ich sie seit "Sucker Punch" gerne sehe und sie auch als Schauspielerin gewachsen ist. Ihr Charakter war auch interessant. Außerdem: wenn Zack Snyder sie als Amazone in Szene setzen kann, warum sollte das Robert Rodriguez nicht können? Naja, es war seine Entscheidung und er hatte wohl seine Gründe dafür.
Zumindest ihre "Sucker Punch"-Kollegin Jamie Chung scheint eine dankbarere Rolle in einem kommenden Rodriguez-Film erwischt zu haben. Sie tritt nämlich die Nachfolge von Devon Aoki als Miho im zweiten Teil von "Sin City" an und wird da wohl wie diese richtig austeilen können.
Dann kamen mir auch die Parts von Cuba Gooding Jr., Lady Gaga und Antonio Banderas zu kurz.
[SPOILER: Ihre Rollen waren ja alle dadurch verbunden, dass sie die verschiedenen Erscheinungen eines Gestaltwandlers oder etwas ähnlichem darstellten. Es ist natürlich verständlich, dass keiner von ihnen zu viel Screentime haben kann, weil ja auch die anderen die Rolle angemessen ausfüllen sollen. Aber ich fand, dass der Charakter allgemein zu wenig Auftritte im Film hatte und auch zu wenig denkwürdiges beigesteuert hat. Und er verschwand zu schnell und auf zu banale Weise. Ok, dass Lady Gaga im dritten Teil wieder auftreten soll, deutet darauf hin, dass der Charakter dort wieder auftritt. Ich hoffe mal, dass sein Potenzial dann nicht ganz so verschwendet wird und man auch mehr über ihn erfährt.]
Charlie Sheens Potenzial wurde auch nicht so wirklich genutzt. Es gibt zwar einen coolen Wahlwerbespot und eine witzige Bettszene, aber einen großmäuligen, rumhurenden Präsidenten, der seinem Charakter in "Two and a half men" ähneln könnte, bekommt man nicht wirklich. Er wirkt schon fast etwas zu ernst für den Film.
Umgekehrt fand ich, dass Demián Bichir als schizophrener Terroristenführer (oder zumindest dessen durchgeknallte Persönlichkeit) zuviel Screentime hatte und Danny Trejo zwischendurch auch fast die Show stahl. Amber Heards Charakter fand ich in vielen Szenen ebenfalls eher überflüssig. Ist zumindest meine Meinung.
Aber ansonsten macht der Film, wie gesagt, großen Spaß. Die Gags sitzen allesamt, besonders die Anspielungen auf Lady Gagas angeblichen Transvestismus oder die "3D"-Sequenz waren sehr amüsant. Außerdem hat der "Scrotum-Revolver" aus "From Dusk Till Dawn" einen sehr coolen Auftritt. Es wird auch wieder ordentlich rumgesplattert; Leute werden enthauptet, zerteilt, verstümmelt, zerhäckselt und verbrannt. Ich fand ihn persönlich härter als den ersten Teil und daher ist es schon erstaunlich, dass der Film dennoch mit einer Freigabe ab 16 durchging, wohingegen der erste nach wie vor ab 18 ist. Die geradezu comichaft überzeichnete Gewalt erschien den Prüfern wohl nicht allzu schlimm, da jedoch schon der erste Teil Gewalt im gleichen Stil zeigte, ist die Entscheidung (wie so oft) nicht nachvollziehbar.
Das Ende kam mir dann leider zu abrupt, aber der Cliffhanger und anschließende zweite Teil vom "Machete Kills Again... In Space"-Trailer mit einem witzigen abschließenden Auftritt von Charlie Sheen waren zumindest wirklich nicht schlecht gemacht (wesentlich besser als der im Prolog). Ich hoffe mal, dass der letzte Teil einen würdigen Abschluss für die Reihe bildet und nicht so gewollt rüber kommt wie noch der Trailer. Denn Potenzial für einen richtig guten Abschluss ist definitiv da. Nach drei Teilen sollte dann aber auch wirklich Schluss sein.
Btw: Es sollte mich nicht wundern, wenn angesichts Machetes scheinbarer Unverwundbar- und Übermenschlichkeit nach diesem Film keine Witze mehr über Chuck Norris, sondern stattdessen nur noch welche über Machete gemacht werden! :D
Herrlich bekloppter Edel-Actiontrash!
Nachdem der für das "Grindhouse"-Double-Feature gedrehte Fake-Trailer so gut ankam, spendierte Robert Rodriguez seinem Helden einen eigenen Film. Viele Szenen aus dem Fake-Trailer sind auch im fertigen Film zu sehen, ebenso nehmen Danny Trejo, Cheech Marin, Jeff Fahey und Tito Larriva ihre Rollen wieder auf. In der restlichen, hinzugefügten Besetzung tummeln sich zahlreiche Stars wie Robert de Niro, Jessica Alba, Lindsay Lohan, Michelle Rodriguez, Steven Segal und Don Johnson, in zum Teil sehr gegen den Strich besetzten Rollen. Man könnte fast von (natürlich beabsichtigten) Fehlbesetzungen sprechen: der Alba nimmt man die Agentin nicht wirklich ab, Segal ist als Bösewicht auch unglaubwürdig und de Niro wirkt sichtlich unterfordert. Außerdem ist Danny Trejo in Nebenrollen eigentlich besser aufgehoben. Aber das spielt keine Rolle, denn hier ging es darum, einfach mal die Sau rauszulassen und so richtig Spaß zu haben. Und selbigen merkt man den Akteuren auch an.
Natürlich gibt es auch hier wieder eine Menge bekannte Gesichter zu sehen. Tom Savini ist als Bösewicht dabei, der erwachsen gewordene Daryl Sabara, welcher in den "Spy Kids"-Filmen eine Hauptrolle innehatte, unterstützt Machete, die schon erwähnten Cheech Marin und Tito Larriva hatten auch schon Auftritte in früheren Filmen von Rodriguez, u.a. "From Dusk Till Dawn". Man sieht auch die "Carzy Babysitting Twins" aus "Planet Terror", Electra und Elise Avellan, diesmal als Krankenschwestern und in einer kleinen Nebenrolle als einen von Jeff Faheys Leibwächtern den "Predators"-Regisseur Nimród Antal (dessen "Predators" auch von Rodriguez produziert wurde). Außerdem hatte auch Rose McGowan eine Nebenrolle als Auftragskillerin, ihre Szenen wurden letztlich jedoch nicht verwendet (sind dafür aber im Bonusmaterial auf Blu-Ray und DVD enthalten; außerdem ein zusätzlicher Handlungsstrang mit Jessica Alba als versoffene Zwillingsschwester ihres Charakters im Film und eine Todesszene für Tom Savini, welche sich an die des Attentäters aus dem Fake-Trailer anlehnt).
"Machete" macht jedenfalls von Anfang bis Ende Spaß. Es gibt coole Oneliner ("Machete verschickt keine SMS!" bzw. "Machete improvisiert"), absichtlich überzeichnete Charaktere und sinnlose Dialoge, zahlreiche persiflierte Klischees (z.B. ruft Segal Trejo während des Showdowns nochmal in Erinnerung, dass sie beide früher gemeinsam in der Polizei dienten; als ob der das nicht selber wüsste!) und völlig überzogene Actionszenen und Todesarten. Der Film nimmt sich, wie schon das "Grindhouse"-Feature, selbst nicht so ernst und das ist gut so. Wer sich an der Unlogik und dem Unrealismus stört, ist selbst Schuld. Das hier ist ein reiner Partyfilm und will zu keiner Zeit mehr als das sein.
Kritikpunkte habe ich natürlich dennoch. So hätte es mir besser gefallen, wenn auch der Rest des Films, wie die Anfangsszene, in diesem Retro-Stil wie auch schon "Grindhouse" gezeigt worden wäre. Sprich: Bildstörungen, Schnittfehler und absichtlich miese Bildqualität. Die Hochglanzoptik im weiteren Verlauf passte irgendwie nicht so ganz dazu.
Ebenso ist die doch sehr ernst rübergebrachte Sozialkritik hier eher falsch aufgehoben. Es ist ein reiner Actionfilm und ein Thema wie illegale Zuwanderung sollte eher differenziert als so stark vereinfacht betrachtet werden.
Außerdem geriet mir der Showdown mit dem Kampf zwischen Segal und Trejo nicht ganz so spektakulär, wie ich mir das erhofft hatte.
Aber insgesamt macht der Film ordentlich Laune, hat viel Action, Gesplatter und Humor zu bieten und ist nebenbei noch mit einem hammergeilen Rock-Soundtrack der Band Chingon, in der Rodriguez selbst mitspielt (warum kann man den eigentlich nicht kaufen).
Und zum Schluss gibt's noch eine coole Ankündigung der beiden Sequels. Das erste habe ich mir kürzlich angesehen und wurde nicht enttäuscht, auch wenn es mit dem Vorgänger nicht ganz mithalten konnte. Aber dazu mehr in der entsprechenden Kritik.
Exploitationkino in Reinkultur!
Tarantino und Rodriguez legten mit ihrem Double-Feature eine irrsinnige Hommage an die Trashfilme der 70er-Jahre vor. Unglücklicherweise kam ihr "Grindhouse"-Projekt außerhalb Nordamerikas nicht in der Form in die Kinos, in der es von ihnen angedacht war, sondern nur die Langfassungen der beiden Projektbestandteile "Planet Terror" und "Death Proof" konnten auf der großen Leinwand bestaunt werden. Auf DVD und Blu-Ray kann man sich aber glücklicherweise die ursprüngliche Fassung ansehen, was jeder Tarantino-, Rodriguez- und/oder Exploitation-Fan auch unbedingt tun sollte. Und am besten nicht allein. Ich habe mir vor ein paar Monaten die Blu-Ray zugelegt und mit einem Freund angeschaut und hatte soviel Spaß, wie nur bei wenigen anderen Filmen.
Die einzelnen Beiträge der Regisseuren bewerte ich hier separat, da sie sich doch sehr voneinander unterscheiden. Danach widme ich mich der Gesamtbewertung. Fangen wir also an:
1. Los geht's mit dem Fake-Trailer zum Actionstreifen "Machete" von Robert Rodriguez, der später dann tatsächlich auch seinen dazugehörigen Film und selbiger auch kürzlich eine Fortsetzung (mit Ankündigung einer zweiten) erhielt. Ich hatte die Filmversion schon vor dem Trailer gesehen. Wenn man den Fake-Trailer mit dem späteren, "richtigen" Trailer und dem Film vergleicht, fällt auf, dass hier außer Danny Trejo in der Hauptrolle, Cheech Marin als schießwütigem Pfarrer, Jeff Fahey als Gegenspieler und "Tito & Tarantula"-Sänger Tito Larriva als einem von dessen Komplizen (der im Film nur maskiert auftritt und dort auch auf andere Weise sein Leben lässt) noch keiner der namhaften Stars zu sehen ist, die im Film auftreten. Der bebrillte Gefolgsmann von Jeff Faheys Charakter, der Machete anschießt, wurde im Film außerdem durch Shea Wigham ersetzt.
Der Trailer an sich ist sehr unterhaltsam. Ganz witzig und mit nicht wenigen abgedrehten Ideen, aber verglichen mit den anderen Fake-Trailern doch eher banal. Es überrascht mich ehrlich gesagt, dass die Reaktionen gerade zu diesem Trailer so euphorisch waren, dass ihm eine eigene Filmversion spendiert wurde, denn manche der anderen Trailer hätten das mMn viel eher verdient. Dennoch macht der hier durchaus Spaß. Er bekommt von mir 7,5 Punkte.
2. Mit dem bluttriefenden "Planet Terror", ebenfalls von Rodriguez, kam dann auch schon der Höhepunkt. Das Kunstblut spritzt nur so, man sieht hier schön eklige handgemachte Splatter- und Schleim-Effekte, es wird ordentlich was in die Luft gejagt und um sich geballert, coole Sprüche und viel nackte Haut sind auch enthalten. Am ehesten kann man "Planet Terror" mit der zweiten Hälfte von "From Dusk Till Dawn" vergleichen. Inhaltlich geht es um einen Kampfstoff, der Menschen in matschbeulige Zombies (naja, nicht direkt Zombies, denn wie in "28 Days Later" sind die Infizierten eigentlich noch am Leben) verwandelt und die Bewohner einer Kleinstadt, welche in dem entstehenden Chaos ums Überleben kämpfen.
Die Besetzung kann sich echt sehen lassen. In den Hauptrollen hat man Freddy Rodriguez (nicht mit dem Regisseur verwandt) als coolen Actionhelden und die ehemalige "Charmed"-Hexe Rose McGowan als seine Geliebte, welche dann gegen Ende auch ordentlich austeilt, wie schon das Plakat andeutet. Man sieht außerdem: Josh Brolin als Arzt und fiesen Ehemann von Marley Shelton (spielte die Frau im roten Kleid am Anfang von "Sin City"), Robert Rodriguez' Sohn Rebel als Sohn des Paars, Sängerin Fergie als Sheltons Freundin, Rodriguez' Nichten Electra und Elise Avellan als "Crazy Babysitter Twins", Jeff Fahey und den ehemaligen "Terminator"-Star Michael Biehn als Brüderpaar, "Lost"-Star Naveen Andrews als psychopathischen, Hoden sammelnden Wissenschaftler und Bruce Willis als bösartigen Armeekommandanten, sowie mehrere alte Bekannte aus anderen Rodriguez-Filmen wie Splatterguru Tom Savini als Deputy und Michael Parks, der hier in seine Rolle des Texas Rangers Earl McGraw aus "From Dusk Till Dawn" und "Kill Bill" zurückkehrt, welcher, wie sich hier herausstellt, der Vater von Marley Sheltons Charakter ist. Überhaupt gibt es hier auch nicht wenige Querverweise zu anderen Filmen von Tarantino und Rodriguez. Der Name "El Wray" tauchte bereits in "From Dusk Till Dawn" auf, nur war es da der Ort zu dem die Gecko-Brüder aufbrachen und hier ist es der Name des Hauptcharakters. Im Radio wird gegen Anfang außerdem der Tod von Jungle Julia erwähnt, welchen man dann in "Death Proof" zu sehen bekommt.
Der Film macht jedenfalls von Anfang bis Ende Laune. Völlig überzeichnete Charaktere, teilweise bescheuerte Dialoge, galoppierende Unlogik, Unrealismus, aber auch viel Selbstironie und eine Menge witzige Einfälle wie eine fehlende Filmrolle und extrem abgedrehte Tötungsarten (Stichwort: Maschinengewehr-Prothese!) sorgen dafür, dass einem nie langweilig wird. Untermalt wird das Ganze noch dazu von einem richtig geilen, von Rodriguez selbst komponierten Soundtrack, der sich an die Themen von John Carpenters 80er-Jahre-Klassikern anlehnt. Und außerdem gibt es noch, bevor ich's vergesse, einen coolen Cameo-Auftritt von Tarantino persönlich, der wie in "From Dusk Till Dawn" wieder einen Perversling spielt und sich hier auf besonders denkwürdige, ein wenig an Carpenters "The Thing" erinnernde, Weise verabschiedet.
Die (hierzulande unsinnigerweise beschlagnahmte) Langfassung habe ich noch nicht gesehen, aber in der kurzen Version ist der Film schon genial genug, der ideale Partyfilm. Verdiente 9,5 Punkte gibt's von mir dafür.
3. Nun kam der nächste Fake-Trailer, welcher für mich auch der beste war. "Werewolf Women Of The SS" von Krawallrocker und Horrorregisseur Rob Zombie ist inspiriert von alten Nazi- und Sexploitationfilmen wie "Ilsa, She-Wolf of the SS" und spielt auch vom Titel her an selbigen an. Es geht hierin um Hitlers Plan, eine Rasse von Werwolf-Frauen zu erschaffen. Die Experimente in einem Konzentrationslager geraten jedoch völlig außer Kontrolle.
"Werewolf Women Of The SS" hat die mit Abstand verrücktesten Ideen des ganzen Projekts zu bieten. Man sieht ballernde Werwölfe, Nazi-Dominas, Explosionen und noch viel mehr. Als Darsteller hat man hier Udo Kier (mal wieder) als Nazi-Kommandanten, Rob Zombies Muse Sheri Moon und Sybil Danning, welche vor allem durch ihre Rolle in der trashigen ersten Fortsetzung zu Joe Dantes "Das Tier" Kultstatus erlangte, als SS-Domina-Schwestern, sowie Zombies Stammschauspieler Tom Towles und Bill Moseley. Und zuletzt bietet einem Nicolas Cage seine mit Abstand verrückteste Darbietung überhaupt.
Der Trailer hat jedenfalls ordentlich Spaß gemacht und allein die Idee ist schon kultverdächtig. Ich finde, er hätte es viel eher als "Machete" verdient gehabt, seinen eigenen Film zu bekommen. Ich würde selbigen jedenfalls sehr gerne sehen. Er bekommt verdiente 9 Punkte.
4. Unterbrochen von einem kurzen Werbespot für mexikanisches Essen der fiktiven Marke "Acuna Boys" geht es mit dem nächsten Fake-Trailer weiter. "Don't" von Edgar Wright, dem Regisseur der "Cornetto-Trilogie" ("Shaun Of the Dead", "Hot Fuzz" und "The World's End"), ist eine abgefahrene Hommage an den alten Splatterfilm "Das Leichenhaus der lebenden Toten". Eine richtige Handlung ist im Trailer nicht erkennbar, dafür werden eine Menge brutaler Szenen aneinandergereiht, immer begleitet von der Warnung, etwas nicht zu tun, wie der Titel schon andeutet. Die Bedrohung geht offenbar von Zombies, Dämonen, Geistern und schlichtweg Perversen aus. Als Schauspieler sieht man hier u.a. Jason Isaacs (Lucius Malfoy aus den "Harry-Potter"-Filmen) und die beiden Hauptdarsteller der "Cornetto-Trilogie", Simon Pegg und Nick Frost.
Auch dieser Trailer macht ordentlich Laune und hat viele verrückte Ideen zu bieten. Er hätte es meiner Meinung nach auch verdient, richtig verfilmt zu werden. Wie bei "Werewolf Women Of The SS" wird da wohl aber in absehbarer Zeit nichts draus werden. Er kriegt von mir jedenfalls 8,5 Punkte.
5. Nun folgt der letzte Trailer, der blutrünstige "Thanksgiving" von "Hostel"-Regisseur Eli Roth, der den "Bärenjuden" in "Inglourious Basterds" spielte. Ein Slasher um einen Killer, der seine Opfer an Thanksgiving enthauptet. Michael Biehn hat hier erneut einen Auftritt, ebenso Eli Roth selbst. Der Trailer ist schön schwarzhumorig und sehr brutal, hat ein paar lustige Sprüche ("Das ist Blut." Ach nee!) und völlig idiotische Handlungen der Opfer zu bieten (da knutscht die mit ihrem Freund, obwohl sie weiß, dass der Killer in der Nähe ist), er macht in der deutschen Synchronfassung außerdem wegen des Off-Kommentators, dessen Stimmer extrem tief und wohl auch etwas verfremdet wurde, Spaß. Gegen Ende wurde er mir dann jedoch zu unappetitlich und geschmacklos. Die letzte Szene war schon hart an der Schmerzgrenze. Dazu brauche ich keinen Film. 7 Punkte.
6. Als Abschluss folgt Tarantinos Beitrag, "Death Proof". Es geht hier um einen psychopathischen Stuntfahrer, dargestellt von Kurt Russell, der gern Jagd auf junge Frauen macht und sie bevorzugt bei Crashs ermordet. Seine erste Gruppe von Opfern spielen Jordan Ladd, Vanessa Ferlito und Sidney Poitiers Tochter mit demselben Namen als die erwähnte Jungle Julia, sowie erneut Rose McGowan. Die im zweiten Teil des Filmes auftretende Gruppe, welche dann jedoch den Spieß rumdreht, besteht aus Zoe Bell (welche sich selbst spielt), Rosario Dawson, der aus der Serie "Cold Case" bekannten Tracie Thoms und Mary Elizabeth Winstead. Außerdem tauchen erneut Michael Parks als Earl McGraw und Marley Shelton als seine Tochter Dakota Block auf, sowie Michaels tatsächlicher Sohn James Parks, der in "Kill Bill" dessen Filmsohn spielte und diese Rolle hier wieder aufnimmt. Tarantino selbst und Eli Roth haben hier ebenfalls Cameo-Auftritte, allerdings sind diese bei weitem nicht so außergewöhnlich wie die vorherigen.
"Death Proof" bietet, wie man es von Tarantino kennt, geschliffene Dialoge, zahlreiche Filmzitate und Verknüpfungen zu weiteren Werken von ihm und Rodriguez, einen coolen 70er-Jahre-Soundtrack (mit u.a. T-Rex) und eine wirklich gut gefilmte Verfolgungsjagd zum Schluss. Allerdings zieht er sich doch sehr, sogar in der kurzen Version. Die Action wird zu lange hinausgezögert, allgemein passiert ohnehin ziemlich wenig und die Dialoge sind auch etwas zu lang geraten. Eine "fehlende Filmrolle" gibt es auch hier, diese erzielt aber leider nicht den gleichen witzigen Effekt wie bei "Planet Terror". Außerdem störte es mich, dass man nicht mehr erfährt, was mit Winsteads Charakter passiert. Als ich den Film in der langen Version sah, war ich anfangs ziemlich enttäuscht (müsste ihn aber in der Fassung auch noch einmal sehen, denn es ist schon ein paar Jahre her), in der kürzeren macht er schon etwas Laune, aber verglichen mit dem, was einem zuvor im Double-Feature geboten wurde, ist das doch eher lahm. Und schlussendlich bleibt er auch für mich Tarantinos insgesamt schwächster Streifen. 7 Punkte sind dennoch drin, denn an sich ist es durchaus ein gut inszenierter Film. Nur kann er es mit dem Rest nicht aufnehmen.
Insgesamt macht das 48,5 Punkte; das Ganze geteilt durch 6 sind abgerundet 8 Punkte. Aber allein für die Idee und den genialen Retro-Charme, einschließlich absichtlicher Filmfehler und mieser Bildqualität, gibt es von mir noch einen Punkt drauf. Gesehen haben muss man das hier definitiv und am besten mit Freunden, dann macht es noch mehr Spaß.
Ich werde mir dann wohl in nächster Zukunft auch die Langfassungen von "Death Proof" und "Planet Terror" zulegen und diese separat bewerten. Außerdem gab es ja noch zum Double-Feature auch einen von Robert Rodriguez ausgeschriebenen Trailer-Wettbewerb (sogar mit einem Beitrag aus Deutschland!), dessen Gewinner "Hobo with a Shotgun" ebenfalls seinen eigenen Film (mit Rutger Hauer in der Titelrolle) spendiert bekam, welcher hierzulande jedoch leider beschlagnahmt ist. Der Fake-Trailer dazu (noch ohne Rutger Hauer) ist auch auf der Special-Edition-DVD und -Blu-Ray von "Grindhouse" enthalten. Man kann ihn sich jedoch auch im Internet ansehen, ebenso wie die restlichen Fake-Trailer (und diese teilweise auch in erweiterten Versionen). Empfehlen würde ich jedoch, sich diese nur in Verbindung mit dem Double-Feature zu geben, denn gerade dadurch haben sie ihren eigenen Reiz. Dabei kommt nämlich wirkliches Retro-Feeling auf und man kann sich vorstellen, wie damals die Stimmung in den 70er-Jahre-Grindhouse-Kinos gewesen sein muss.
Ich bin jedenfalls gespannt auf "Hobo with a shotgun" und lege jedem Exploitationfan das Double-Feature wärmstens ans Herz.
Hier gibt's schon eine Liste dazu: http://www.moviepilot.de/liste/top-100-body-count-lydia-koerbs
Na, wir scheinen ja einen sehr ähnlichen Geschmack zu haben: Carpenter-Groupie, Trashliebhaber, Anime- und Monsterfilmfan. Herzlich willkommen!
Freue mich schon auf deine Texte!
Garfield! Der Kater schlechthin (ok, eher die Zeichentrickversion als die aus den Realfilmen).
Ansonsten noch die aus den Stephen-King-Verfilmungen "Friedhof der Kuscheltiere", "Katzenauge" und "Tales From The Darkside", sowie Mrs. Norris und Krummbein aus den ersten drei "Harry Potter"-Filmen, Snowbell aus "Stuart Little", Mrs. Murphy aus der Rita-Mae-Brown-Verfilmung "Detektiv auf Samtpfoten" und der kickboxende Kater aus "Scary Movie 2" (eine der wenigen wirklich witzigen Szenen aus dem Film). "Cats and Dogs" hat mir als Kind auch sehr gefallen; Mr. Tinkles war so ein herrlich überzogener Bösewicht.
Von denen aus der Liste kenne ich tatsächlich nur Jonesy. Blofelds weiße Katze aus den James-Bond-Filmen sagt mir natürlich auch was (nicht umsonst handelt es sich bei Mr. Tinkles aus "Cats & Dogs" ebenfalls um eine weiße Perserkatze; da fällt mir außerdem noch Dr. Evils Katze aus dem ersten "Austin Powers" ein xD). Habe von den älteren James Bond-Filmen aber leider noch kaum welche gesehen. Werde ich natürlich alles nachholen. Und den Rest aus der Liste auch!
Die Sci-Fi-Filme, auf die ich mich in diesem Jahr am meisten freue, sind tatsächlich Franchise-Produktionen ("Hunger Games 3", "Guardians Of The Galaxy", "X-Men: Days Of Future Past"), aber auch einige unabhängige Projekte, nämlich "Transcendence", "Interstellar", "Snowpiercer" und "Edge Of Tomorrow" (trotz Tom Cruise), finde ich sehr interessant. "Jupiter Ascending" sieht auch garnicht so übel aus, scheint zumindest optisch was herzumachen (abgesehen von Channing Tatum). Mal sehen, welche ich mir dann davon ansehe. 2014 ist für mich jedenfalls ein vielversprechendes Jahr, was dieses Genre betrifft.
Das nenne ich mal ein interessantes Crossover! Der Gewinner steht zwar eindeutig fest (ich bin zwar "Hunger Games"-Fan, muss aber realistisch sein), aber anschauen würde ich mir einen echten Film dazu trotzdem. Der Trailer ist jedenfalls wahnsinnig gut gemacht. Wie auch die anderen Mash-Up-Trailer von dem Kanal. Besonders das auch im Artikel erwähnte "Star Wars vs. Alien"-Crossover (dazu fiel mir automatisch das Bild hier ein: https://static.squarespace.com/static/51b3dc8ee4b051b96ceb10de/51ce6099e4b0d911b4489b79/51ce6183e4b0d911b4496a11/1345845272387/1000w/darth_vader-Aliens.jpeg) oder der "Avengers"-Trailer mit Szenen aus "Herr der Ringe". Habe den Kanal abonniert. Vielen Dank dafür, dass ihr mich darauf aufmerksam gemacht habt! :)
Geile Bilder! Die sehen ja richtig abgewrackt aus. xD
Meine Vorfreude wird immer größer!
Euch allen ein frohes neues, filmreifes Jahr 2014! ;-D
Til Schweiger und Uwe Boll.
Wem das noch nicht als Warnung genügen sollte, den hält vielleicht folgendes davon ab, sich den Film ins Regal zu stellen:
Unterirdische schauspielerische Leistungen, behämmerte Dialoge, die zum Fremdschämen einladen, langweilige Actionszenen und Klischees, so weit das Auge reicht. Klar, Udo Kiers böser Doktor ist natürlich ein Deutscher, der nazimäßig gerne Wagner hört. Natalia Avelons russische (war auch irgendwie klar) Söldnerin ist im Grunde eine ziemlich armselige Kopie von Famke Janssens Rolle in "Goldeneye". Til Schweiger als deutscher Held Jack Carver (ist ja auch voll der deutsche Name!) macht sich durch sein Genuschel, seine dummen Sprüche und sein fehlendes Charisma mal wieder nur zur Witzfigur. Emmanuelle Vaugier, die den meisten aus "Saw 2" und "Two and a half Men" bekannt sein dürfte, sehe ich ja eigentlich ganz gerne, aber mehr als hübsch aussehen und rumstehen bringt sie hier nicht zustande (beim Showdown steht die tatsächlich die ganze Zeit nur dumm in der Gegend rum, anstatt irgendwas zu unternehmen). Auf dem DVD-Cover wird sich zudem mit Michael Paré ("Straßen in Flammen") gebrüstet, aber der hat nur einen winzigen Auftritt ganz am Anfang. Ansonsten fand ich es sehr schade, dass sich der ehemalige "Stargate"-, "MacGyver"- und "Akte X"-Darsteller Don S. Davis kurz vor seinem Tod noch für diesen Blödsinn hergab. Traurig.
Dass Ralf Möller schauspieltechnisch nichts drauf hat, dürfte dagegen niemanden überraschen, aber immerhin sorgt der als schlecht geschminkter und stumpfsinnig durch die Gegend starrender "Supersoldat" für ein bisschen unfreiwillige Komik. Dass der Boll im Audiokommentar ausführlich betont, dass der Möller in einer höheren Bodybuilding-Klasse als Arnold Schwarzenegger war, macht seine Darbietung nicht besser; eine imposante Statur allein reicht eben nicht aus, wenn man ein gefeierter Actionstar werden will. Aber was mich richtig auf die Palme brachte, war dieser unglaublich nervige, völlig überzogene Fettsack, der Til Schweiger im letzten Drittel an die Seite gestellt wurde. Wozu war dieser Charakter bitte gut?? Ich hab mir ab seinem ersten Auftritt nur noch gewünscht, dass er endlich vom Bildschirm verschwindet. Warum hat der Til ihn nicht einfach an seinem Sandwich ersticken lassen? Oder ihn vom Boot geworfen? Dadurch wäre der Film weitaus erträglicher geworden.
Die Action ist, wie erwähnt, größtenteils lahm. Es wird zwar mehrmals ordentlich was in die Luft gejagt, aber das meiste hat man schon zigmal gesehen. Die Nachtszenen sind noch dazu viel zu stark abgedunkelt. Und der Showdown enttäuscht auf ganzer Linie.
Lässt sich überhaupt etwas positives über den Film sagen? Naja, die Splatter-Effekte sind ganz in Ordnung. Und natürlich ist der Unterhaltungswert bei den beiden Audiokommentaren (dem deutschen und dem englischen) wieder sehr hoch.
Uwe Boll schimpft mal wieder über die deutsche und die amerikanische Filmindustrie, die FSK (das zumindest macht ihn wirklich sympathisch), gibt ein paar interessante Anekdoten über die Dreharbeiten zum Besten, nimmt während des Kommentars Anrufe entgegen und lässt seine Hunde randalieren. Besonders amüsant sind jedoch seine Versuche, seine Werke in die Tradition großer Klassiker stellen zu wollen. Bei "Alone in the Dark" meinte er, beim Schattenspiel hätte man sich an "Das Cabinet des Dr. Caligari" orientiert. Und hier meint er, nur weil da ein paar weiße Laborräume zu sehen sind, erkennt man "Uhrwerk Orange" wieder. Also wenn das Zitate aus Klassikern sein sollen, dann sind sie sehr plump platziert. Da kann wirklich jeder, der nur mal ein bisschen mit der Beleuchtung rumspielt, kommen und meinen, dass er sich das aus einem stilprägenden Stück Filmgeschichte abgeguckt hat. Besser macht das seinen Film nämlich nicht im geringsten (und das sage ich als einer, der "Alone in the Dark" bei weitem nicht so schlecht fand, wie er oft gemacht wird).
Beim deutschen Kommentar fand ich es dann sehr schade, dass der Boll zehn Minuten vor Schluss einfach beschloss, aufzuhören und sich aus dem Staub zu machen. Aber immerhin erlauben sich sowas dreistes auch nur die wenigsten Kommentatoren. Respekt.
Insgesamt ist man aber dennoch besser damit beraten, einen möglichst großen Bogen um diesen Film zu machen. Er hat nur deshalb einen halben Punkt mehr als "Transformers - Die Rache" von mir bekommen, weil ich ihn dann doch nicht auf eine Stufe mit dieser Geschmacksvergewaltigung setzen will. Selbst Uwe Boll gibt sich mehr Mühe als Michael Bay.
So, das waren jetzt zum Jahresausklang je eine Kritik zu einem Film, den ich gut, und zu einem, den ich mies fand. Morgen feiere ich dann den Jahreswechsel und werde deswegen wohl nicht online kommen können. In diesem Sinne wünsche ich schonmal vorsorglich allen moviepiloten einen guten Rutsch! :)
Nach dem ganz guten "Ladykillers", dem verstörenden "No Country For Old Men" und dem fulminanten Erstlingswerk "Blood Simple" erst mein vierter Coen-Film. Und offensichtlich auch einer ihrer typischsten.
Man hat hier vieles, was man auch in den anderen Filmen wiedererkennt: Ganz gewöhnliche Durchschnittsbürger, die in haarsträubende Situationen geraten, skurrile Charaktere, geschliffene Dialoge, amüsanter Lokalkolorit und viel schwarzer Humor.
Die Schauspieler sind allesamt toll. William H. Macys Charakter des verzweifelten, verschuldeten Ehemanns, der die ganzen Ereignisse ins Rollen bringt, indem er beschließt, seine Frau entführen zu lassen, dabei jedoch durch seine Schüchtern- und Dummheit alles verpatzt, kann man einfach nur bemitleiden. Steve Buscemi und Peter Stormare sind einfach herrlich als durchgeknallte Entführer, die zwei gegensätzliche Pole bilden (der eine dauernd nervös und geschwätzig, der andere schweigsam und unter der Oberfläche ein skrupelloser, unberechenbarer Psychopath) und sich bei der Entführung und der Übergabe nicht minder dumm anstellen. Und Frances McDormand schließlich gibt die wohl liebenswürdigste Polizistin der Filmgeschichte.
Für besonderen Unterhaltungswert sorgen vor allem die Dialoge, mit oft wiederkehrenden Running Gags. So kommen in fast jeder Unterhaltung "Jesses", "Ja?" (im Original "Yeah") und "Oh ja" vor (hier ein lustiger Zusammenschnitt: http://www.youtube.com/watch?v=TF3z-j8o39I; im Gegensatz zu einem meiner Vorposter fand ich das sehr amüsant).
Und Steve Buscemis Charakter wird von den befragten Zeugen immer auf folgende Weise beschrieben: "Der sah irgendwie schräg aus." "Wie, schräg?" "Naja, so im allgemeinen Sinn." xD
Der Humor ist eher still und lakonisch; wirkliche Brüller gibt es tatsächlich nur wenige (zum Beispiel wenn der Automechaniker, welche die beiden Entführer vermittelt hatte, aus Paranoia einen von beiden zusammenschlägt; ich habe mich da jedenfalls herrlich amüsiert). Bei so mancher Szene bleibt einem das Lachen auch eher im Halse stecken.
"Fargo" ist ein kleiner, böser Film. Eine schwarze Krimikomödie mit vereinzelten Thrillerelementen, und gleichzeitig noch viel mehr als das, eine Milieustudie, ein Porträt von Land und Leuten. Und trotz der haarsträubenden Ereignisse wirkt er immer authentisch.
Dennoch hatte ich mir ein wenig mehr davon erhofft. Manches erschien mir überflüssig (den Handlungsstrang mit McDormands Jugendfreund hätte man auch weglassen können) und so ganz vom Hocker hauen konnte mich der Film am Ende nicht, obwohl jede Szene handwerklich auf einem hohen Niveau ist. Ich kann selbst nicht so genau sagen, woran es liegt. "No Country For Old Men" und "Blood Simple" haben mich letztendlich stärker beeindruckt. Aber vielleicht werde ich ihn nach ein paar weiteren Durchläufen noch höher schätzen. Mal sehen.
Dennis Farina (am 22.07. im Alter von 69 Jahren) ist noch erwähnenswert. War ein großartiger Cousin Avi in "Snatch".
Von den im Artikel aufgeführten sagen mir nur wenige Namen etwas, aber schade ist es auf jeden Fall um jeden von ihnen.
Naja. Einen so großen Erfolg hat "Iron Man 3" nicht verdient, wie ich finde. Ich fand zwar, dass es der beste "Iron Man"-Film war, aber insgesamt gesehen gab es in diesem Jahr weitaus bessere Filme. Und auch nicht wenige bessere Marvel-Filme.
Aber egal. Wenn's der Masse nunmal gefiel...
Kann der Kritik im Großen und Ganzen nur zustimmen. Würde die Folge jetzt aber nicht in den Himmel loben. War ganz unterhaltsam für ein Mal, das war's aber auch schon. Die Schauspieler waren durchaus gut, das Drehbuch dagegen hatte noch Verbesserungspotenzial. Und mehr als Schmunzeln musste ich leider bei den meisten Gags nicht.
Der Hauptgrund, warum ich mir die Folge angesehen habe, war letztlich auch nur, weil sie in meiner Heimatstadt spielt. Und zumindest, was Bilder der Stadt anging, wurde ich da wirklich nicht enttäuscht. War schön anzusehen. Außerdem waren ein paar Darsteller des Nationaltheaters in Nebenrollen zu sehen (das Mordopfer und die Gerichtsmedizinerin beispielsweise).
"Tatorte" würdige ich für gewöhnlich keines Blickes. Für diesen machte ich nur aus einem Grund eine Ausnahme: weil er in meiner Heimatstadt spielt. Aus demselben Grund sah ich mir auch ein paar Jahre zuvor den (wesentlich ernsteren) Weimar-Einsatz des damaligen Leipziger Teams Ehrlicher (Peter Sodann) und Kain (Bern Michael Lade) mit Christoph Waltz, der damals noch vor seiner internationalen Karriere stand, an.
Dieser hier ist sehr humoristisch gehalten, aber auch von Anfang bis Ende vorhersehbar. Die Chemie zwischen den beiden Hauptdarstellern Tschirner und Ulmen stimmt jedenfalls und man merkt ihnen den Spaß an, den sie beim Drehen hatten. Die meisten Gags entlocken einem aber leider nicht mehr als ein Schmunzeln. Manches wirkt zudem eher kitschig und überzogen. Immerhin ist mit Dominique Horwitz aber auch ein weiterer ordentlicher Schauspieler in einer Nebenrolle zu sehen.
Die Folge kann zumindest mit schönen Bildern von Weimar und dem Theater der Stadt (in dem meine Eltern arbeiten) aufwarten. Außerdem freute es mich, dass einige ehemalige Theaterdarsteller in Nebenrollen zu sehen waren. Das Lokalkolorit wurde leider eher weniger eingefangen, aber das kann ja noch werden.
Insgesamt gesehen ist das hier leichtbekömmliche Abend-Unterhaltung. Tut niemandem weh, bleibt aber auch kaum im Gedächtnis. Ganz nett, mehr aber auch nicht. Von mir aus kann es trotzdem noch weitere Tatorte in Weimar geben. Stören würde es mich jedenfalls nicht.
Eine reale Fleischerei "Hoppe" sucht man in Weimar übrigens vergebens. Genau wie die Veranstaltung "Weimar schillert".
EDIT: Seit dem 27.12.2013 gibt es zumindest die "fette Hoppe" tatsächlich. Ein Weimarer Theatermaler hat sich die Rechte am Namen sichern lassen und das Produkt herausgebracht. Die neue, größere Rostbratwurst kann man sich nun auf dem Markt in Weimar wie im Film holen.
Tatsächlich einer der besten Filme des Jahres. Und besser als sein Vorgänger obendrein.
Davon, dass Jackson die Handlung eines einzigen, nicht gerade dicken Buchs so weit auswalzt, kann man halten, was man will, aber was die Inszenierung angeht, hat er wieder alles richtig gemacht. Diesmal kam schon früh richtiges Herr-der-Ringe-Feeling auf und spätestens nach zehn Minuten will man Mittelerde nicht mehr verlassen. Sets, Kostüme, Masken, Effekte - alles wieder auf einem hervorragenden Niveau.
Der Film beginnt mit einem Prolog in Bree (mit einem amüsanten Cameo von Peter Jackson persönlich), der das Treffen zeigt, bei dem Gandalf Thorin davon überzeugte, seine Expedition zum Einsamen Berg zu starten. Danach geht es direkt da weiter, wo der Vorgänger aufhörte: Die Gruppe befindet sich immer noch auf der Flucht vor den Orks und sucht Zuflucht bei dem Hautwechsler Beorn, der sich in einen Bären verwandeln kann (und bei dem ich immer Batman vor Augen hatte, wenn er redete, denn sein Synchronsprecher David Nathan intoniert ihn auf die gleiche Weise). Nach einer kurzen Rast bei ihm machen sie sich bereit, den Düsterwald zu durchqueren, an dessen Rand Gandalf sie jedoch verlässt, um die Geschehnisse in Dol Guldur zu erforschen. Dabei enthüllt er letztendlich auch die Identität des Nekromanten. Währenddessen geraten die Zwerge zuerst in die Fänge von Riesenspinnen und anschließend in Gefangenschaft der Waldelben, aus woraus Bilbo sie jedoch beide Male befreien kann. Nach einer wilden Flucht über den Fluss suchen sie Zuflucht bei dem Bogenschützen Bard in der Seestadt, können sich dort auch (zu Bards Missfallen) die Unterstützung des Bürgermeisters sichern und kommen schließlich am Eingang zur Zwergenfestung an, wobei sie aber mehrere Mitglieder ihrer Gruppe in der Seestadt zurücklassen müssen. Es gelingt ihnen, das Tor zu öffnen und Bilbo betritt den Berg, um sich von der Anwesenheit des Drachens zu überzeugen und den Arkenstein ausfindig zu machen, welcher Thorin den Anspruch auf den Thron sichern würde. Soviel zur Handlung.
Der Film ist wahrlich ein Augenschmaus. Großartige Landschaftsaufnahmen, beeindruckende Sets und nahezu gänzlich überzeugende Effekte (so sehen die Orks diesmal auch besser aus als im Vorgänger, können es aber freilich dennoch nicht mit denen aus der "Ringe"-Trilogie aufnehmen). Und an Smaug, dem Drachen, kann man sich garnicht sattsehen. Einfach wunderbar animiert, ich könnte ihm ewig dabei zusehen, wie er durch die Schätze gleitet. Und der Synchronsprecher gibt seinen Teil dazu, dass er noch Ehrfurcht erregender wirkt (wobei ich mir natürlich vorstellen kann, dass die Originalfassung da noch besser ist, denn Benedict Cumberbatchs Stimme ist kaum zu toppen; im Original habe ich den Film aber leider noch nicht gesehen).
Die Kampfszenen, bei denen die Elben (darunter auch Legolas, der zwar im Buch nicht vorkommt, aber ganz gut in den Film passt) mal wieder zeigen können, was sie alles draufhaben, fand ich auch toll gemacht, ebenso funktionieren auch die meisten Gags und sind weniger kindisch als noch im Vorgänger. Änderungen an der Geschichte und Ergänzungen, wie die Elbe Tauriel, eine Eigenkreation von Peter Jackson, fügen sich größtenteils gut in den Film ein und sind daher zu verschmerzen. Die Liebesgeschichte hätte zwar nicht sein müssen, ist aber zumindest nicht aufdringlich und wird glaubwürdig rübergebracht. Bei der Heilungs-Szene mit Tauriel und Kili werden außerdem Erinnerungen an eine entsprechende Stelle mit Arwen und Frodo in "Die Gefährten" wach. Man kann darin eine bloße Kopie sehen, für mich war es ein nettes Zitat.
Außerdem muss ich Martin Freeman nochmal hervorheben, der wieder unter Beweis stellt, dass nur er die passende Besetzung für Bilbo ist. Er schafft es auch hervorragend, Bilbos beginnende Abhängigkeit vom Ring und die dadurch entstehende innere Zerrissenheit und Wandlung seines Charakters auszudrücken.
Natürlich habe ich auch Kritikpunkte: So nervt die Wackelkamera in den Actionszenen zuweilen doch sehr, manche Charaktere sind zu übertrieben gezeichnet und um Logik scheint man sich zwischendurch auch nicht wirklich gekümmert zu haben.
[SPOILER: Hier ein paar Beispiele:
-die Zwerge fliehen in 13 Fässern über den Fluss. Dabei geht das von Bombur kaputt (die Szene ist zugegebenermaßen sehr witzig), aber dann landet er in einem weiteren leeren Fass. Wo ist das bitte hergekommen?
-Smaug kann Bilbo riechen und weiß daher, wo dieser sich befindet, aber als er direkt über den Zwergen durch die Ruinen steigt, bemerkt er diese nicht!
-Thorin schwimmt im Showdown in einer Schubkarre über geschmolzenes Gold. Wieso verbrennt er sich dabei nicht??]
Dann sind da noch ein paar andere sinnfreie Entscheidungen (WAS BITTE SOLLEN DIESE SPRECHENDEN SPINNEN???), es gibt bei über zweieinhalb Stunden Laufzeit auch so manche Länge, die sich einschleicht, und der Film muss ausgerechnet dann aufhören, wenn es gerade am spannendsten ist. Müssen diese Mega-Cliffhanger denn heutzutage unbedingt sein? Bei den ersten beiden "Herr der Ringe"-Filmen gab es zwar auch ein offenes Ende, aber dieses kam immer erst dann, wenn die Action vorbei war und die nächste Etappe der Reise in Angriff genommen wurde. Wenn ein Film mittendrin aufhört, ist das unbefriedigend und nimmt ihm auch irgendwie seine Eigenständigkeit. Bei "Catching Fire" störte das auch schon, war aber nicht ganz so penetrant. Hier hat es mich wirklich genervt.
Volle Punktzahl gibt es von mir wegen dieser Mängel nicht, aber da der Film insgesamt wirklich hervorragend gemacht ist, die Schauspieler alle einen tollen Job machen und man sich in den wunderschönen und imposanten Bildern einfach nur verlieren möchte, kann ich ihn nur empfehlen.
Vielleicht ändert sich meine Meinung dazu noch nach ein paar weiteren Durchläufen. Möglicherweise verdient er sich doch noch die 10 mit Herz. Eines DER Highlights des Jahres ist er nämlich definitiv.
Abschließend noch ein paar Bemerkungen:
Ich habe ihn mir in 3D und HFR angesehen. Was das 3D betrifft, so wurde es anfangs noch sehr gut eingesetzt und es gab ein paar nette In-your-face-Effekte, im weiteren Verlauf nahm das jedoch immer mehr ab. Etwa ab der Hälfte war kaum mehr ein Unterschied festzustellen, sobald man die Brille abnahm. Also wieder einmal nur Abzocke. Schade.
Die "Higher Frame Rate" dagegen ist ein zwar ungewohntes, aber interessantes Konzept. Ich hatte durchaus öfter das Gefühl, eher eine Doku als einen Film zu schauen, aber der Atmosphäre war es nicht abträglich. Gestört hat es mich nicht. Das kann der Peter von mir aus ruhig weiter verwenden.
Was mir zuletzt noch auffiel, war, dass der Film trotz der offensichtlichen Anvisierung einer jüngeren Zielgruppe in den Kampfszenen der bisher brutalste Mittelerde-Film war und die heftigsten Enthauptungen dieses Franchises vorzuweisen hat. Es überraschte mich sogar, dass er damit noch ab 12 durchging, obwohl es "nur" Orks waren, die hier auf besonders unschöne Weise ihr Leben ließen. Hätten wir hier eine Freigabe ab 14 wie in Österreich, wäre sie hier wohl angebracht.
Das war's. Euch allen noch frohe (restliche) Weihnachten! :)
Interessant. Und im Gegensatz zur Umfrage wirklich repräsentativ.