GlorreicherHalunke - Kommentare

Alle Kommentare von GlorreicherHalunke

  • GlorreicherHalunke 14.11.2019, 12:47 Geändert 14.11.2019, 12:49

    Schöner Artikel, der eigentlich mit der Frage "Was ist Kino?" anfängt und damit dann auch wieder aufhört.

    Man kann den Faden auch noch weiterspinnen.
    Manche Filme schaue ich nur, um gut unterhalten zu werden.
    Wenn mir ein Regisseur, der sonst immer tiefen Content liefert, dann aber einen Film ohne große erkennbare Tiefe liefert, bin ich enttäuscht, was sich auch auf die Bewertung auswirken kann und meistens auch wird.

    Denn man kann Herangehensweise und Erwartungshaltung vor jeder Filmsichtung selbst festlegen.

    @GierigeEnte: So leicht kann bloggen sein :)

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    • Da war der Artikel zum Thema bei den Hutfreunden heute informativer.
      Da gings darum, wie ursprünglich gefilmt werden sollte.

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      • Es reicht.
        Berichtet lieber einmal pro Tag informativ über eine unbekannte Filmperle als eure Angestellten zu solch einem Mumpitz zu zwingen.

        Ihr könntet es ja wenigstens mal versuchen, neue Wege zu gehen. Wegen mir auch mit Click-Bait-Überschrift, solange der Inhalt passt.

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        • Der Artikel ist sicher nicht perfekt, aber mein erster erneuter Versuch, einen längeren Kommentar zu schreiben.

          Gerne bitte kommentieren.
          Korrekturen und Gegenmeinungen ausdrücklich erwünscht!

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            • Lasst den Sack Reis mal stecken.

              Action-Helden gehen ja eigentlich immer.
              Aber da gibts einfach zu viele - ich persönlich habe den ersten Mal auf NF geguckt.
              Absolute Stangenware.

              Meine Prognose: Nabelbruch durch Verheben am Projekt.

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              • "Jeder hat eine andere Definition von Kino. Jeder hat eine andere Definition von Kunst. Jeder hat eine andere Definition von Risiko."
                Jeder sei zu seiner eigenen Meinung berechtigt.

                Ja, und ich finde Scorseses Definition eben stichhaltiger als dieses Geschwurbel, ob es jetzt von einem MarvelBoss kommt oder nicht.
                Schade, dass er nicht auf "Joker" eingegangen ist.

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                  • Haha.
                    Auf der Farm geht es schweinisch zu :D.
                    Ist halt keine Vegetarierfarm.
                    Wobei^^
                    Vegetarier können ja auch rum machen.

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                      GlorreicherHalunke 10.11.2019, 20:05 Geändert 10.11.2019, 20:06
                      über Joker

                      Joker - ein „Auf-die-schiefe-Bahn-geraten-Film“

                      First Draft

                      Ein Film, bei dem ich keine Sekunde auch nur ansatzweise langweilig fand.
                      Ein Film, der mich ständig neu mitgerissen hat.
                      Ein Film, dem ich ad-hoc das Herz schenken muss.

                      Spoilers

                      „Melchisedek ist ohne Vater, ohne Mutter, ohne Stammbaum und hat weder Anfang der Tage noch Ende des Lebens. So gleicht er dem Sohn Gottes und bleibt Priester in Ewigkeit.“
                      Hebräer 7,3

                      Vom Gejagtem zum Jäger.
                      Am Anfang sieht man wie Arthur Fleck von einer Gruppe Halbstarken heftig geschlagen wird.
                      Am Ende sieht man, wie der Joker das Personal der Psychiatrie über den Gang scheucht.
                      Gleisendes Licht. Klappe. Ende!
                      Er dreht den Spieß sprichwörtlich nur um und wird zu „I am the one who knocks!“
                      Say his name!

                      Mach kaputt, was dich kaputt macht!
                      So könnte man den Kodex dieser herausragenden Joker-Variation umschreiben.

                      Zunächst willkürlich, dann nur noch non-chalant, aber konsequent und immer mehr geplanter, könnte man die Gewalt, die der Joker an den Tag oder besser in die Nacht legt, umschreiben.

                      Schon allein die Inszenierung dieser dreckigen Großstadt sucht in Hollywood seinesgleichen.
                      Selten habe ich mich so gefühlt, als würde ich am gegenüberliegenden Gleis, in der U-Bahn oder bei den Flecks zu Hause auf der Couch sitzen.

                      Man ist von Anfang an von diesem Arthur Fleck in Anspruch genommen; man versucht zu verstehen, versteht ein Stückweit seine Lage, man stimmt den Prämissen zu und verachtet doch die Konsequenz.

                      Man flüchtet sich wie Arthur Fleck in Tagträume, wird privatistisch.
                      Hauptsache ich habe eine Liebe im Leben, Anerkennung und sozialen Status.
                      Nach diesem Trikolon der Grundbedürfnisse sehnt sich auch der Ausgestoßene.

                      Doch ist niemand bereit, sie ihm zu geben.
                      Die Zynischen unter uns könnten einwerfen:“Er hat es nicht anders verdient!“
                      Natürlich hat er es gewisser Maßen nicht anders verdient, aus seinem Job geworfen zu werden.
                      Natürlich hat er es nicht anders verdient, als noch zu Hause, sich um seine psychisch labile Mama zu kümmern.

                      “What do you get when you cross a mentally ill loner with a society that abandons him and treats him like trash?
                      I'll tell you what you get!
                      You get what you fuckin' deserve!”

                      Dem Film hingegen Gewaltverherrlichung vorzuwerfen grenzt am Ende der Hermeneutik.
                      Die Diskussion ist genauso unsäglich wie der Umstand, dass man Scorsese vor 6 Jahren Verherrlichung von ergaunertem Reichtum bei „The Wolf of Wall Street“ vorgeworfen hat.
                      Beide Filme möchten präzise deskriptiv und weitestgehend wertfrei auf den Charakter eingehen und zeigen klar die Schattenseiten in Gestalt der in der Tat liegenden automatischen Folgen auf.

                      Und Gewalt wird natürlich dennoch immer kalt serviert! ... oder im vorliegendem Fall immer kalter.
                      Erst zufällig 3 reiche Schnösel, später ein Arbeitskollege, die eigene (?) Mutter und schließlich sein größtes Idol.

                      Und dieser Zufallstreffer soll sich als der „Lucky Punch“ des Jokers erweisen sowie ein anderer Zufall, auf dem auch noch zu sprechen sein wird.

                      Die Konsequenz der Taten dieses unheimlichen Clownskiller wird - befeuert durch die übliche Boulevardberichterstattung (Kill The Rich!) - von einem Großteil der Unterschicht Gothams geteilt.
                      Sie eifern Ihrem großem Idol nach, der nach Ihrer Sicht der Dinge im Geiste der Französischen Revolution die Reichen tötet - ein mörderischer Trugschluss, der sich für den nach Aufmerksamkeit gierenden Fleck aber eben als ideale Gelegenheit bietet, sich als Helden feiern zu lassen.
                      Interessant dabei ist auch, dass sich der Joker aber dadurch nicht in seinen Verhalten beeinflussen lässt.
                      Er tötet weiterhin nur die, die er so oder so töten wollte.
                      Eine Revolution kann man nicht aufhalten, und man muss sie auch nicht mehr befeuern.

                      Zum Schluss hat man nur noch Angst, dass es noch soweit kommen könnte oder dass es doch vielmehr schon so weit gekommen ist.
                      Als der Mob tobt und die Elite sich zu Chaplins lustigen Schabernack in „Modern Times“ prächtig amüsieren - wer sollte da nicht an ein gewisses Konzert in Hamburg zum G7-Gipfel denken, das neben lautstarken Protesten, gegen die die Polizei nicht mehr ankam, für die erlauchte politische Elite gespielt worden ist?
                      Somit ist Joker mehr als nur eine Warnung. Er zeigt nur auf, was ist.
                      Und da können eben auch Politiker unter die Räder geraten, die sich für das Wohl aller Bürger einsetzen wollen. Lügenpresse! Auf die Fresse!

                      Wie Thomas Wayne.
                      Der so nebenbei eingeführte Vater von Bruce und (?) dem Joker.
                      So sehr der Film dadurch beim Schauen die Aufmerksamkeit hochschraubt, desto egaler wird die Antwort hernach.
                      Sollte er also nur besser behandelt werden, weil der das Kind eines Hohen Tieres ist?
                      Nein, das kann nicht die intendierte Aussage dieses Nebenplots sein.
                      Es zeigt vielmehr tief verankertes Denken in der Gesellschaft auf - ein leiser Wink in der dunklen Nacht.
                      Thomas Wayne möchte sich für die Belange der Armen einsetzen und stößt Arthur Fleck beim Wasserlassen auf besagter Filmvorstellung von sich. Performativer Widerspruch, aber Filmkunst ist eben wichtiger (pun intended).

                      Der auf Zelluloid gebannte Filmkunst-Wahnsinn kann sich stets auf zwei Pfeiler verlassen, die von herrlichsten Nebenelemten wie den überragend aufspielenden Nebencharakteren und das nie langweilig werdende Drehbuch stützen.
                      Joaquin Phoenix und die Filmmusik.
                      Als hätte sich Phoenix mit Hildur Guðnadóttir geeinigt, diesen seltsamen Stoff noch seltsamer zu machen, ja erst zu dem zu machen, was er eigentlich ist.
                      So wie er sich räkelt, streckt, gegen Türen läuft, sich gegen Türen schmeißt, so bedrohlicher dröhnt die Filmmusik und kreiert eine Atmossphäre, bei der man ganz schnell im Geisteskosmos des Jokers Landen.
                      Und - eine Legende aus Staub und Asche ist geboren.

                      Sollte es jemals eine Auszeichnung für eine Anerkennung einer „Regie im Geiste“ geben.
                      Bitteschön, Martin Scorsese, da hast du deinen Orden.

                      Der Film lehnt sich so stark an „The King of Comedy“ und „Taxi Driver“ an, da man, als Fleck mit der Waffe in seiner Wohnung spielt, den Spiegel und das ikonische „Are you talkin´ to me?“ schon förmlich vor seinem inneren CineastenAuge sieht und DeNiro spielt nun tatsächlich den „King of Comedy“ - herrliche Zeiten.
                      Man möchte fast durch den Saal „Plagiat!“ brüllen, doch das, was auf der Leinwand entfesselt ist, stellt das Ganze nochmal ganz anders dar, ohne dass es aber eines Hehls benötigt, um vermeintliche Originalität zu demonstrieren.
                      Frei nach dem Youtuber Forger: Gut kopiert ist besser als schlecht selbst gemacht!

                      Scorsese hat seine Marvel-Kritik sicherlich nicht ohne Grund mit Erscheinen des Jokers gebracht.

                      Und wenn ich einen Wunsch frei hätte und Garantie auf Gelingen, würde ich ein Crossover zwischen diesem Joker und Mindhunter mehr als begrüßen.

                      „Diesen Witz würden Sie nicht verstehen.“

                      Man wird doch auch mal Tagträumen dürfen?!!

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                      • 5 .5

                        DVD 27.02.2020
                        :(

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                        • Machs gut, Blog-Queen!

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                          • Also doch GOT.
                            Dann bkeibe ich, was den Erfolg angeht, eher im skeptischem Lager.

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                            • Interessant.
                              Bitte mehr davon.
                              Ein großes Special zur Filmtechnik wäre traumhaft.

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                              • Hoffentlich äußert sich Nolan alsbald, ob er ihn auch a là James Dean auferweckt hätte für TDK III.

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                                • GlorreicherHalunke 08.11.2019, 12:31 Geändert 08.11.2019, 12:32

                                  "Wichtigste Person".
                                  Die gesichtlslose Erzählerin!

                                  Achso!

                                  Ich hoffe, Kängu ist gegangen, weil er das Elend nicht mehr mit ansehen konnte.

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                                  • "Selbst 3D ohne 3D-Brille soll möglich sein, aber das sind bisher Luftschlösser."
                                    Gibt es dazu nähere Angaben?

                                    • Männlicher Tomb Raider.
                                      Männliche Pippi Langstrumpf.

                                      Lasst´s gut sein.

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                                      • bei FF 7 fand es fast noch jeder "ok".
                                        Wehret den Anfängen! Kleiner Finger, Große Hand etc.

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                                        • Okay - das relativiert den GOT-Vergleich sehr stark!
                                          Jetzt bin ich richtig auf den (Miss-)Erfolg geespannt.

                                          • 7 .5

                                            90 Minuten intensive Unterhaltung mit einem sehr gut aufgelegten Jason Statham.
                                            Muss man sich drauf einlassen können.

                                            Die vorangestellte Sequenz spiegelt quasi den ganzen Film wieder.

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                                              • Abschließender Kommentar zur Marvel-Kino-Debatte:
                                                https://www.nytimes.com/2019/11/04/opinion/martin-scorsese-marvel.html

                                                "They are sequels in name but they are remakes in spirit, and everything in them is officially sanctioned because it can’t really be any other way. That’s the nature of modern film franchises: market-researched, audience-tested, vetted, modified, revetted and remodified until they’re ready for consumption."
                                                To the point!

                                                "And if you’re going to tell me that it’s simply a matter of supply and demand and giving the people what they want, I’m going todisagree.
                                                It’s a chicken-and-egg issue.
                                                If people are given only one kind of thing and endlessly sold only one kind of thing, of course they’re going to want more of that one kind of thing."

                                                Bester Satz: Sixty or 70 years later, we’re still watching those pictures and marveling at them.

                                                Those Pictures meint bsp.weise die Filme des Herrn Hitchcock.

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                                                • 7 .5

                                                  Staffel 6 Teil 1 (5,5/10)

                                                  Es scheint etwas an Siegemunds Behauptung dran zu sein, dass Serien nach 5 Staffeln stark dazu neigen, sich abwärts zu neigen.

                                                  Nachdem sich der Titel stiftende tragische Held nach der 5. Staffel, die zu sehr um die "me too"-Bewegung kreiste, in eine Entzugsklinik eingewiesen hat, versucht die neue Staffel bisher neue Wege zu beschreiten. Und das geht nicht an jeder Stelle gut.
                                                  Die Serie verliert zunehmend ihren Kern und - wenn Teil 2 im Januar nicht ordentlich nachlegt - muss man eventuell weiteren Staffeln nicht länger nachtrauern.

                                                  SPOILER
                                                  Wer gehofft hat, dass sich die Staffel um BJ´s Therapie in der Klinik dreht, wird in den ersten Minuten sehr enttäuscht. Die Therapie wird durch eine Schnellmontage abgewatscht, nur um sich BJ weiteren hilflosen Versuchen nach Vergebung und Erlösung, die mehr an schlechtere Episoden der Serie "My Name is Earl" erinnern als an die überragend guten Staffeln 1-4.

                                                  Ja, überhaut. Wer fest davon ausging, dass die Staffel auch wieder BJ im Mittelpunkt haben wird, wird bitter enttäuscht. Die letzte Episode kommt ganz ohne ihn aus. Der bisherige Tiefpunkt.
                                                  Selbst auserzählte Charaktere wie Todd (diesmal als Nanny) oder Mr. Peanutbutter (abermals einfach als Mr. Peanutbutter) bekommen massiv Erzählzeit ohne Mehrwert und auch die Babygeschichte rund um Princess Carolyn und Dians neuer Büffelfreund machen nur noch bedingt Spaß.
                                                  Auch dass alte Charaktere zurückgeholt werden, wie die feministische Regisseurin, die einen tief ausstaffierten Superheldenfilm machen will und sich dabei - fast schon klischeemäßig - mit den männerdominierten Erfolgsdruck anlegen muss, bringen nicht mehr mehr als ein müdes Lächeln.

                                                  Natürlich gibt es noch den bissigen Humor, bei dem man teilweise ganz genau hinhören muss, um die nächste Pointe zu verstehen. Und auch der Einsatz des Splitscreens (5 Personen telefonieren durcheinander) war erfrischend.

                                                  Somit beschreitet die Serie dennoch als Ganzes auch weiterhin das Schicksal des geistigen Vorgängers "Californication".
                                                  Auch hier begab sich Hank Moody nach 4 überragenden Staffeln in der 5. Staffel in eine Therapie, die ähnlich lustlos vorgetragen worden ist.
                                                  Hank Moody ist daraufhin einfach wieder in alte Muster zurückgefallen.
                                                  Hoffen wir, dass den kreativen Machern hier ein versöhnlicheres und bittersüßes Ende für den BoJack in uns allen einfällt.

                                                  Am Ende ist noch ein kleiner Cliffhanger eingebaut, der das Verhältnis zwischen BJ und seiner Tochter gehörig auf den Kopf stellen sollte.

                                                  Mein Tipp fürs Finale: Entweder BoJack begeht Selbstmord oder er bekommt im good old Hollywoo einen Produzentenjob o.Ä.

                                                  3
                                                  • "Eine härtere Ermittlung von Passwort-Missbrauch über den Aufenthaltsort erscheint unsinnig."

                                                    Selbst das könnte zu Fehlschlüssen führen.
                                                    Mobile Endgeräte sind eben mobil.

                                                    "Zudem sollte die Anmeldung bei Amazon ja nicht so frustrierend werden wie die Anmeldung einer Wohnung im Bürgeramt."

                                                    Was ist denn das für ein unnötiger Vergleich!