Hueftgold - Kommentare
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Alle Kommentare von Hueftgold
31 Days of Fright - Tag 5
Leider wirkt The Quiet Ones nicht einmal im Ansatz atmosphärisch oder klassisch, sondern integriert sich problemlos in die moderne Welt des Horrorfilms mit billiger Effekthascherei. Anstatt den Fokus auf die unheimliche Atmosphäre der Villa zu setzen, versucht man lieber den Zuschauer mit billigen Effekten zu schockieren, die jedoch nicht mit ihrer Stilistik schocken, sondern eher wegen der starken Pegelsteigerung auf der Tonspur. Wenn auch gleich nur ein Kronleuchter von der Decke segelt, muss dieser natürlich auch mit 150 Dezibel aufschlagen und das Gehör so stark verstummen, dass man anschließende Dialoge nicht mehr wahrnimmt. Auch die Inszenierung von The Quiet Ones wirkt langweilig und so fällt sofort zu Beginn auf, dass sich jegliches Geschehen nur aufbaut um in ein donnerndes und vorallem übertriebenes Finale zu gipfeln. Ganz unter dem altbekannten Deckmantel der “wahren Ereignisse” inszeniert auch das Hammerstudio nur einen üblichen Film, der sich in das Klischeebild des Einheitsbrei´s problemlos integrieren kann.
Doch auch die Schauspieler wirken unterfordert bzw. äußerst unambitioniert. Jared Harris spielt den Universitätsprofessor mit gefrorener Mimik und bietet in seinem gesichtsausdruck nur so viel Abwechslung wie die Geschichte selbst, denn auch diese nimmt besonders mit ihre Entwicklung fast komische Züge an. The Quiet Ones ist ein äußerst enttäuschender Beitrag aus der Hammerschmiede und kann weder mit einem gelungenen Sounddesign punkten, noch mit guter Storyentwicklung oder Schocks. Zwar ist es äußerst schön anzusehen, dass der Film großteils auf gigantische Gewalteruptionen verzichtet, geht dafür jedoch mit seiner unausgegorenen Visualität auf die Nerven. Selten war eine Abwechslung zwischen normalen Kamerabild und Wackelkamera (die nebenbei noch aus den 70er Jahren ist) so merkwürdig wie hier.
Vollständige Kritik u.a hier: http://inglouriousfilmgeeks.wordpress.com/2014/10/05/the-quiet-ones/#more-1491
31 Days of Fright - Tag 3
Würde man die heutige Jugend fragen, welche Begriffe bzw. Elemente sie mit einem Horrorfilm assoziieren, würde sich die Antwort ungefähr zwischen "Splatter Alter!" oder auch "voll krasse Schockmomente" wiedespiegeln. An ein Geisterhaus, gothische Atmosphäre und subtile Momente denkt leider fast keiner mehr. Doch The Conjuring bringt dieses Gefühl nochmal zurück und beweist, dass klassische Inszenierung viel besser als Effekthascherei ist! Kennt man heutzutage noch die Anspannung, die man minutenlang empfindet, um letztendlich an einer unerwarteten Stelle aufzuspringen? Als klassischer Gruseler überzeugt The Conjuring allemal, da sei es mal ganz beiseite zu stellen, ob der Spuk sich so abgespielt hat. Im Vordergrund steht eine mehr als gruselige Atmosphäre und ein tolles Spukhaus und kein Blut! James Wan inszeniert The Conjuring altmodisch und so bietet er einen konstanten Spannungsaufbau, legt bis zur Hälfte auch keinen großen Wert auf imposante Schlusseruptionen und huldigt das klassische Geisterkino. [...]
Auch im Finale überlädt James Wan das Geschehen zu sehr und versucht die Geschichte durch zu viele Happenings auf einmal ausklingen zu lassen. Auch in den eigentlich ruhigeren Tonus des Filmes können sich diese Szenen nicht integrieren, denn wann dann plötzlich Ereignis auf Ereignis folgt, fragt man sich eher, ob so viel Imposanz überhaupt nötig war. Abgesehen vom Finale kann The Conjuring jedoch mit einer unheimlichen Atmosphäre glänzen, perfide platzierten Schockern, gelungenen stilistischen Mitteln (Geklatsche im Keller, Annabelle) und netten Darstellern.
The Conjuring ist eine gelungene Huldigung an die klassischen Horrorfilme, und lässt das Herz des Horrorfans an einigen Stellen gewaltig in die Hose rutschen!
Vollständige Kritik hier: http://inglouriousfilmgeeks.wordpress.com/2014/10/03/conjuring-die-heimsuchung/
31 Days of Fright - Tag 1
Bereits zum Beginn unserer 31 Days of Fright huldigen wir das klassische Spukhauskino mit einer gleichzeitigen Wiederauferstehung der alten Horrorfilmschmiede “Hammer Studios”. Die Frau in Schwarz ist eine Kinoadaption, die wieder klassisches Gruselfeeling aufkommen lässt und bewusst auf typische Effekthascherei verzichtet! Ein altes Haus, dass verrucht ist, viele dunkle Ecken birgt und schon durch die Lage in einem einsamen Moorgebiet zum Schaudern einlädt, ist Schausplatz des Spuks. Daniel Radcliffe versucht von seinem Zaubererimage wegzukommen und schafft das zumindest großteils, auch wenn ihm die reife Anwaltsrolle nicht Einhundertprozentig passt. So begibt er sich als Arthur Kipps auf Spurensuche im Haus der Frau und wird dort mit vielen Geheimnissen konfrontiert. Die Inszenierung ist über die gesamte Laufzeit äußerst atmosphärisch und stimmig inszeniert und statt den Holzhammer mit billigen Schockern zu schwingen, entschied sich James Watkins die alten Stilistik der Hammer Studios zu bewahren.
Viel mehr legt man den Fokus auf die Geräuschkulisse, verzichtet auf große Bltubäder und schockiert den Zuschauer mit einigen Schreckmomenten, wie man sie selten erlebt hat. Im Gegenteil, kaum jemand wird sicher dieser Furcht entziehen können. Auch Die Frau in Schwarz wird nicht sinnlos verpulvert, sondern vorerst nur fragmentiert gezeigt, bevor sie dann in den wohl gruseligsten 5 Minuten der letzten Jahre endlich gezeigt wird. Die Frau in Schwarz bietet nicht nur den alten Horrorhaudegen eine äußerst unheimliche Interpretation des Buches, sondern wird auch bei Leuten, die eher an die moderne Gewandtheit des Horrors gewohnt sind, für unruhige Erinnerung sorgen. [...]
Gesamter Artikel hier hier: http://inglouriousfilmgeeks.wordpress.com/
Der Fall des Oscar Grant´s ist bekannt und hat schon 2009 für mächtig Furore gesorgt. Nun versucht Ryan Coogler den letzten Tag in Oscar´s Leben zu rekonstruieren, was leider nur teilweise gelingt. Die Geschichte erzwingt fast eine aufwühlende Inszenierung, was man auch durchaus solide geschafft hat. Zum einen bietet Cooper einen großen Einblick in das Privatleben von Oscar und schafft es, vorallem durch die
Szenen zwischen ihm und seiner Tochter, einen humanen Beigeschmack zu integrieren. Sein kriminelles Leben, seine Bindung zu seiner Familie und sein Drang aus seinem Leben mehr zu machen stehen im kompletten Kontrast zur Grundthematik, die eigentlich sehr tragisch ist und schaffen es, dass man mit dem Protagonisten sympathisiert. Außerdem schafft es Cooper aufgrund der einfachen Stilistik eine Menge Intensität zu erzeugen.
Die Atmosphäre während der Verhaftung und dem eigentlichen Akt ist bedrückend und doch zielt die eigentliche Vorgeschichte nur darauf ab, den Zuschauer zur Emotion zu zwingen. Fruitvale Station verschenkt eine Menge Potenzial, indem er keine Lösung zeigt, sondern nur pure Wut erzeugen will. Viel zu sehr fokussiert man sich auf die Druckausübung auf die Tränendrüsen. Das reduziert leider auch die Aufnahmefähigkeit von Gefühlen trotz einiger unfassbar intensiven Momente. Schade.
Ich beginne meine Reise am Ende des Zuges in der kalten und von armseligen Individuen getrübten Dystopie,in der jede Handlung gegen den Retter von uns allen mit aller Brutalität bestraft wird. Mein Wille nach einem Fortschritt drängt mich in meiner Handlung! Nicht nur ich will endlich von dem schattengetränkten Ende des Zuges aufbrechen, um immer weiter gen Anfang zu wandern! Aus meiner Tristesse heraus entwickelt sich ein revolutionäres Gefühl der Hoffnung! Ich habe keine Lust mehr auf die geschmacksneutralen Proteinblocks, von denen ich nicht einmal weiß woraus sie hergestellt werden! Ich habe es satt zusehen zu müssen wie meine Freunde in meinem doch so dreckigen und bedürftigen Wagon leider müssen für die Gutbürger! Ich koordiniere einen Angriff und schaffe es tatsächlich einen Wagen weiter nach vorne zu gelangen.
Was ich dort erblicke sprengt meine gesamte Vorstellungskraft! In martialischen Kämpfen versuchen wir wenigstens in der Gesamtheit unserer Masse etwas bewirken zu können! In furioser Choreografie entbrennt ein Kampf, der nur mit dem Gedanken des Zieles vor Augen entbrannt ist! Fast schon künstlerisch versuche ich mich weiter Richtung Ausgang zu bewegen. Die Brutalität macht mich krank und doch ist sie das Mittel zum Zweck, um unseren Hass endlich loswerden zu können! Und durch meinen Willen schaffe ich es tatsächlich weiter nach vorne zu gelangen in die Welt der vermögenden Menschen und innerlich frage ich mich, wer bestimmt hat, welche Menschen in welchem Wagen untergebracht werden.
Ich gelange weiter nach vorne und erstarre vor Verwunderung. Ich befinde mich in dem Abteil derWohlhabenden. Ich bin fasziniert von der bunt vergrellten Optik, von der Exzessivität der Utopie, ja sie erschreckt mich schon fast. Und während ich immer weiter zum Kopf des Zuges renne, stelle ich fest, dass diese Leute alles haben und nichts von ihrem Erdleben vermissen. Sie vermissen nicht die Steaks oder ihren Schneider, sie vermissen keine Unterhaltung oder Stoffkonsum, da sie hier tatsächlich alles geboten bekommen! Doch diese Gute-Welt-Stimmung verjagdt mich! Ich beginne meine Welt zu vermissen, in der jeder jeden kannte und jeder auch gut mit jedem auskam! Hier stelle ich erschreckend fest, dass die Menschen ausser ihrer Stellung in der Zivilisation des Zuges weniger haben als ich! Sie haben keinen Stellenwert bei Anderen und verspüren keine Freude oder Neugierde, da sie weiterhin in ihrer monotonen Welt leben!
Und nun bin ich am Ziel angekommen und stelle fest, auch wenn ich wohl im schlimmsten Abteil gelebt habe, dass ich ein Individuum der verbleidenden Zivilisation bin und eigentlich dankbar sein muss, dass ich hier sein darf. Ich blicke zurück auf meine Reise und stelle fest, dass Snowpiercer wohl einer der interessantesten Film der letzten Jahre ist, der gerade durch seine skurille Abwechslung der Genresso gut funktioniert! Das ist mein Zug, das ist meine Gesellschaft, das ist mein Utop in der Dystopie.
Verschwunden ist der leicht erheiternde Witz, vorbei ist die pure Lebensfreude, der Stolz auf die Nymphomanie. Nur Seligman´s mehr oder weniger gelungenen Assoziationen sind noch existenzieller Bestandteil der Geschichte, welche aber zum Glück kein tragendes Element sind. Dabei reflektiert von Trier punktuell das Leben der Begierde, und dessen Auswirkungen auf das Umfeld, insbesondere auf die Destruktion aller zwischenmenschlichen Beziehungen, die durch den Trieb in die Brüche gehen. Detailliert beschreibt er zusätzlich den Abstieg in die Pädophilie.
Doch was bleibt am Ende? Ein Ausweg aus der Nymphomanie? Eine gezielter Umsturz des aktuellen Lebensstils, nachdem man sein nymphomanisches Leben gegenüber eines Helfers ausgeschüttet hat? Oder bleib dieses Lebensbild nun an mir haften? Die Fragen muss sich jeder selbst nach dem überaus künstlerischen und philosophischen Ausflug in den Kopf einer Nymphomanin beantworten, sofern er sich nicht in dem überaus beeindruckenden Schmerzrausch verloren hat.
Auch wenn ich mir schlicht eingeredet habe, Teil 1 nicht einzeln zu bewerten, sondern das Gesamtkunstwerk, kann ich einfach nicht anders! Der erste Teil ist ein Kunstwerk und ist einfach Trier-Typisch! Wer sich schon nicht mit “Antichrist” oder “Melancholia” anfreunden konnte, wird auch für Nymphomaniac nichts übrig haben! Nymphomaniac ist einer der besten Filme des Jahres. Triers Machwerk ist ausgelassen, verspielt und absolute Poesie! Jemand, der so konsequent und unbeeinflusst Filme macht, verdient einfach höchsten Respekt!
Sagt die, die in einem Schrott wie Schoßgebete mitspielt.
So zeigt David Ayer gleich zu Beginn des Filmes auch die eigentlich Substanz, auch wenn diese nur mehr als vorgetäuscht ist. Knallharte und zynische Gewalt, die in ihrer Kompromisslosigkeit schon fast übertrieben wirkt. Doch so möchte Sabotage vorallem ein Actionthriller sein, doch kann in beiden Genres nicht viel bieten!
So strecken sich die 109 Filmminuten fast bis ins Unerträgliche, da die Vielfalt einseitig ist wie das Drehbuch. Die Inspektion der Mordfälle und die Schießereien wirken unausgewogen und so schafft es der Film nicht, das Tempo zu halten, ganz im Gegenteil! Ihm geht relativ schnell die Puste aus und so gibt es lange Durststrecken, da auch die Inspektion der Mordfälle unspektakulär ausfällt.
Auch der merkwürdige Look des Filmes, welcher vergleichbar ist mit dem einer Reality TV Show schafft es nicht die Intensität aufzubauen. Merkwürdige Kameraeinstellungen (Wackelkamera an Gewehrläufen oder animierte Visierkamera) unterstützen diesen Dokustil, der sich dem Film überhaupt nicht anpassen kann. [...]
Wenn man Sabotage eines vorwerfen muss, dann ist es Einfallslosigkeit und Eintönigkeit, da man diese Faktoren in diesem langweiligen und stümperhaften Actionfilm nicht geboten bekommt. Selbst der ehemalige Actionveteran kann nichts an dem schlechten Drehbuch und der schlechten Inszenierung ändern. Zu sehr beschränkt sich David Ayer auf Nebensächliches und erzeugt damit sehr viel Langeweile! Schade, Arnie hätte einen besseren Film verdient gehabt und auch David Ayer kann es eigentlich besser.
Dario Argento muss es wohl gewesen sein, der mir erst kürzlich meinen Space-Klingelton vom Handy geklaut. Merkwürdigerweise rechnet man konsequent mit der Ankunft von Aliens, während sich Dracula blutarm und sneaky als Heuschrecke getarnt durch ein paar Leute knabbert. Setdesign, Audio, Effekte, Schauspiel, Gore (der fast nicht vorhanden ist) oh und Effekte sind unterirdischer als Kanalisationen. Wenn man nach dem gemütlichen Morgenschiss versehentlicherweise Tränen in den Augen hat wegen den Darmwinden, kann man sich mit Ruhe einreden, dass es auf dieser Welt noch etwas gibt, das stinkiger und beschissener ist als das Nährstoffendprodukt. Und das ist: Dracula 3D
Dabei muss man gleich zu Beginn sagen, dass Storm Hunters Effektekino in Reinform ist, beziehungsweise versucht solches zu sein. Um selbstverständlich Kosten zu reduzieren entscheid man sich die Katastrophe in Form vom Found Footage Look zu drehen. Doch man schafft es nicht mal mit diesem stilistischen Mittel irgendeinen Hauch von Atmosphäre oder gar Authentizität zu erzeugen. Dabei kann man es dem Film nicht mal ankreiden, dass all seine Akteure nur reine Schablonen sind, die Geschichte ihnen keinen Tiefgang erlaubt und man auch kein Mitgefühl zeigt, wenn eine Rasselbande junger Teenager tragisch und aus eigener Dummheit gleich vor Titeleinblendung äußerst ruppig sterben. Nein, der reine Fokus von Storm Hunters liegt auf den Stürmen.
Doch man schafft es leider nicht mal hirnloses Sommerkino zu inszenieren, da einfach in der Bearbeitung der Action jegliches Engagement der VFX Leute gefehlt hat und das obwohl man sich 1 Jahr mehr Zeit nahm, um die Effekte zu verbessern! Wirken die kleineren Stürme noch ähnlich trashig wie in Jan de Bont´s “Twister steigert sich die Lächerlichkeit mit der Größe der Stürme und so hat man insbesondere beim Finaltornado das Gefühl, dass man in einer schlecht animierten Videospielsequenz gefangen ist. Außerdem haben wir hier wohl die größte Tornadodichte, die man jemals auf der Leinwand gesehen hat und dennoch passiert einfach nichts. Jede Sequenz sieht aus wie ein unfertiger Happen, den man beenden musste da das Budget ansonsten nicht mehr gereicht hätte. Zwar sieht insbesondere der Feuertornado recht gut aus, doch so bietet er in der Gesamtheit nur einen kleinen Lichtblick!
Selbstverständlich hätte man versuchen können, durch die Stilistik der Handkamera Intensität aufzubauen, doch das misslingt perfekt! Statt Atmosphäre bekommen wir einen umso stärkeren Blick auf die Cartoonlastigkeit der Stürme, wobei dieser Blick durch unwichtige Nebencharaktere getrübt wird. Anstatt 90 Minuten abzufeiern, wie suizidgeile Dokumentarfilmer versuchen den Film ihres Lebens zu drehen, vergeudet man viel Zeit um klischeelastige Vater-Sohn-Gespräche, Flirtbegegnungen und pathosgetränkte Reden zu präsentieren. Bei einer wohlwollenden Lauflänge von knapp 1,5h Längen zu verspüren ist mehr als ein Beinbruch! Peinlich wird es dann, wenn man versucht eine bewegende Rede zu zeigen, die nicht mal bei Leuten funktioniert, die nah am Wasser gebaut sind. Über Unlogik in diesem Genre möchte ich eigentlich weder diskutieren noch irgendetwas kritisieren jedoch kommt gen Ende der Punkt, an dem einfach alles zuviel des Guten ist.
Storm Hunters hätte so viel sein können, ist jedoch letztendlich sehr sehr wenig! Anstatt 90 Minuten straightes Katastrophenkino zu bieten, legt man einfach zu viel Wert auf das, was im Hintergrund passiert. Peinliche Charaktere, peinliche Reden, miese Effekte und ein gravierender Pathosfehler ala Spielberg versauen das Potential von Storm Hunters. Aus einem im Vorfeld angepriesenen Twister der neuen Generation ist lediglich ein laues Lüftchen, vergleichbar mit einem Ventilator auf Stufe 1, geworden. Dagegen wirkt Twister schon fast wie ein Meisterwerk!
Zumindest kann man diesem gesamten Schundwerk wenigstens einen Pluspunkt in der Titelgebung geben, denn zum Glück entschied man sich für Pompeji anstelle von Vesuv. Denn nach der gesamten kommerziellen Kampagne, die einen Katastrophenfilm suggeriert, wartet der Zuschauer vergebens über eine Stunde bis der Vulkan denn endlich ausbricht! Bei einer Gesamtlaufzeit von gerade einmal 100 Minuten ist das gelinde gesagt miserabel, wie das Gesamtbild! Pompeji ist weder Fleisch noch Fisch, denn er kann sich einfach nicht zwischen Katastrophenfilm und Gladiatorenspektakel entscheiden. Die Mischung jedoch ist für den menschlichen Körper in etwa so schädlich wie 1200 Grad heiße Lava!
So versucht man anfangs noch halbwegs brauchbare Schwertkämpfe zu inszenieren, was zumindest halbwegs gut gelingt. Doch je mehr man sieht, desto mehr fragt man sich was der ganze Kram soll. Kehlen werden aufgeschnitten, Körper durchstochen und brutale Exekutionen durchgeführt, doch die Körper und Schwerter sehen fast so aus wie unbenutzte Windeln, die man beim Genussversuch unbedingt tragen sollte, denn der Anblick von einem solch großen Haufen Mist stiftet schon fast zum mitproduzieren an. Neben einen tiefen Griff in die Klischeekiste und der Präsentation von unterirdischen Schauspielleistungen bietet man noch unterirdischere Dialoge, die aus der Feder von Vorschulkindern stammen!
Doch auch nach dem Ausbruch des Mittel zum Zweck bessert sich in Hinsicht auf die filmische Qualität nichts! Im Gegenteil, man hat das Gefühl das mit dem Ausbruch nicht nur die Überladung der Stadt mit Gesteinsbrocken eingeläutet wird, sondern auch die Überladung des Bildes. CGI Brocken krachen in die CGI Stadt und zerstören CGI Leute die auf CGI Straßen laufen um in CGI Häusern Unterschlupf zu suchen, dies aber nicht schaffen weil ein CGI Vulkan ausbricht. Die Bildschärfe versagt in voller Linie und selbst die Qualität der Effekte ist noch unterirdischer als die Stadt nach dem Ausbruch! Scheinbar hatte man vor dem Ausbruch noch viel zu viel Geld über und so dachte man sich mal eine richtige Zerstörungsorgie zu inszenieren. Doof nur, dass man die Übersicht verloren hat und so die Effektemasse bis an die Grenze der Erträglichkeit editiert. Nach der Mitte des Ausbruchs war das Budget verbraucht und das sieht man auch! Doch auch grenzdebile Peinlichkeit bietet man, in dem man versucht die Romantik wie in Titanic aufzubauen, was sogar mit den Charakterbildern übereinstimmt! Allein das dümmliche Ende sollte Beweis genug sein, dass Paul W.S. Anderson besser keine Filme mehr drehen sollte. Im übrigen dient das 3D nur um den Film vor einem Box-Office Desaster zu retten!
Oh Captain my Captain ist jetzt Hinter dem Horizont und verteidigt hoffentlich die Kinder als Ms.Doubtfire vor Hook.
Carpe Diem. Nutzet den Tag, Jungs. Macht etwas Außergewöhnliches aus eurem Leben.
Oh Captain mein Captain, Ruhe in Frieden!
Danke für Good Will Hunting, Good Morning Vietnam und der Club der toten Dichter! Seize the Day
Freu mich schon auf die Kindergeburtstagstruppe im Saal.
Ein anstrengendes Meisterwerk
Bitte nicht
Ich hatte mich eigentlich gefreut Eastwoods Beitrag zu diesem außerordentlich interessanten Thema zu sehen. Doch anstatt uns die Frage nach dem Leben danach zu beantworten bietet er nur schablonenartige Charaktere, eine insbesondere nach dem opulenten Beginn viel zu langsame und langatmige Inszenierung, eine völlige Leere an der Stelle, an der eigentlich Gefühl sein sollte. Wäre ich doch mal lieber schlafen gegangen.
Die dürfen bestimmt härter ran als Slys Bubies.
Es scheint, als hätte man aus den Fehlern des ersten Teiles gelernt und so bietet man in diesem Film 3 Geschichten, die anfangs parallel verlaufen und sich dann in der Mitte kreuzen! Außerdem liegt die Fokussierung zum Glück nicht (nur noch) auf billige Schockeffekte, sondern man zeigt die Auswirkungen der Purge in vollen Zügen. Die Atmosphäre gelingt in dem Sinne, dass die anfängliche Zeitlupenaufnahme der mobilen Purgegruppe direkt nach dem Mobbing des Ehepaars eine unheimliche Stimmung auslöst und auch der Anblick von brennenden Autos, in Rage verfallenen Purgern und die unterkühlte Gewalt für ein ungutes Gefühl sorgt. Inszenatorisch ist The Purge 2 mehr als solide und verfällt niemals in ein Gewaltinferno oder hat mit Problemen der Überstilisierung von Wackelkameras zu kämpfen!
Allgemein wirkt die Genrewahl diesmal viel runder, zumal ein actiongeladener Thriller für das Szenario deutlich besser ist, als ein Home Invasion Film. Und doch hat auch Teil 2 wiedermals mit Fehlern seines Vorgängers zu kämpfen. Zumal ist der größte Logikfehler wiedermals vertreten und zwar, dass genau nach 12 Stunden Purge alle Bürger wieder friedlich in ihre Häuser, egal ob sie Sekunden früher noch voller Hass aufeinander geschossen haben. Auch die billig wirkenden Schockeffekte wird man einfach nicht los, zumal diese vor Klischeehaftigkeit schon triefen! Viel wichtiger jedoch, dass das Protagonistengespann wiedermals unrelevant ist und es dem Zuschauer egal ist, ob sie überleben oder nicht.
Fakt ist, dass man einen soliden Film auf die Beine gestellt, der nicht mit Kompromisslosigkeit geizt und zumindest einen Blick wert ist, wenn auch nicht auf der großen Kinoleinwand! Wäre The Purge Anarchy ein Auto, wäre er gehobenen Mittelklasse!
So muss wunderschön lineares Actionkino sein! The Tournament ist eine hyperkinetisierende Actionorgie, die zugleich seine comichafte Brutalität gnadenlos abfeiert und gleichzeitig weiß, dass man sich hier ohne großes Drehbuch knackiges Männerkino machen wollte. Für B-Movie Verhältnisse legt man erstaunliuch handgemachte Hochglanzaction an den Tag die pausenlos intervallartig auf den Zuschauer geschmissen wird! So und nicht anders geht sinnfreie fast grenzdebile Action, die nichts anderes will als unterhalten. Thats Entertainment, zumindest in der Uncutversion.
Das wird was!
Wie gerne hätte ich diesen Film gemocht, da zumindest das erste Drittel in Puncto Design, Atmosphäre und Optik tadellos sind und man gerade durch den Anblick der Postapocalypse eine unfassbar dystopische Wirkung erzielt. Die Action ist ebenso handwerklich astrein und kameratechnisch superb, der Soundtrack untermalt die apocalyptische Stimmung famos und Washington und Oldman sind mehr als solide doch dann kam das Drehbuch. Und insbesondere dieser Spiritualismus und die Religionsfanatik, die der Film insbesondere zum Ende ordentlich abfeiert, stellen dem Film letztendlich das Bein. Aus der ersten halben Stunde hätte man deutlich mehr machen können, wenn man sich nicht auf die Religion fokussiert hätte. Da hilft selbst die technische und inszenatorische Perfektion nichts. Schade, da war sehr sehr viel mehr drin!
Herzlichen Glückwunsch :)
Auf die Fokussierung der reinen Materialschlacht, der narrativen Leere und der Seelenlosigkeit der Protagonisten sollte man sich bereits im Vorfeld klar sein! Wieso also sollte man durch diese Typisierung jedesmal aufs Neue kritisieren, dass Bay seine Filme eben so inszeniert? Zwischen Kinderwitzen und Blödeleien präsentieren sich die neuen Gesichter diese Ära und zumindest mit Mark Wahlberg hat sich ein sehr solider Vertreter gefunden! Dass auch er und seine Tochter nur Schablonen sind, was wohl auch durch das Skript vorbestimmt war, sollte man gelassen sehen, da zumindest Nicola Peltz einen Sondervrtrag hatte, der es ihr vorschreibt nur extrakurze Jeans zu tragen in jeder Situation! Jedoch schafft es Bay wiedermals überflüssige Nebencharaktere einzubauen und so dient Stanley Tucci zum Schluss nur noch als Fassade des Pausenclowns! Doch was nützt diese Fassade der Charaktere, wenn Bay nur auf das Üblich abzieht? Richtig, gar nichts!
Boom Boom Bay zerlegt wiedermals mit Freude ganze Großstädte, bietet einen unfassbare, wenn auch leicht ermüdenden Actionexzess mit gutem 3D! Zumal kann man in jeder einzigen Szene quittieren, dass das Budget von 150 Mio $ bis zur Inflationsgrenze ausgenutzt wurde und man tricktechnisch wohl das Highlight des Jahres bekommt! Auch wenn Bay versucht mit jeder weiteren Actionszene die Vorherige zu toppen, was insbesondere in den letzten 60 Minuten streng monoton wirkt! Denn egal wie spektakulär es anfangs wirkt, wenn Schiffe und Autos vom Himmel mit Getöse in die Häuserschluchten hageln, irgendwann hat man sich daran satt gesehen!
Zum Schluss muss man sagen, dass Transformers wiedermals nur reines Effektekino ist, aber auch nicht mehr sein möchte! Wenn auch gleich, insbesondere zu Beginn, 167 Minuten sehr lange sind, bekommt man das was man will! Unfassbar gute Action ohne jegliches Gespür für Logik oder sonstiges, aber seien wir mal ehrlich: Haben wir was anderes erwartet? Nach Teil 2 und 3 hätte es aber auch noch schlimmer kommen können!