Iamthesword - Kommentare
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Alle Kommentare von Iamthesword
Na ja, das wird spätestens besser, wenn sie zu den Romanen kommen - mit Kurzgeschichtenbänden in ein Universum einführen ist halt auch nicht einfach. Ein bisschen weniger Exposition in den Dialogen wäre trotzdem schön gewesen...
Besonders hübsch sind die User mit Name "vorname.nachname", die sich innerhalb der letzten Stunden angemeldet haben, um sich über diesen Artikel aufzuregen. Mr. Vincent Vega eckt wieder an! Fast wie in den alten Zeiten...
Aleksandar Hemon? Der Schriftsteller? Das wäre erfreulich. THE LAZARUS PROJECT war ein tolles Buch.
Hä? ROOM läuft doch gar nicht...
Suchte man nach einem Wort, um Scorseses CAPE FEAR zusammenzufassen, das Wort wäre "beänstigend": Beängstigend ist, wie Nick Noltes Sam Bowden - obwohl Anwalt - Gesetz und Rechtsstaat für entbehrlich erachtet, sobald sie nicht mit seinen Ideen und Interessen übereinstimmen. Beängstigend ist der überragende Robert De Niro, der Max Cady zunehmend als einem rachsüchtigen Dämon erscheinen lässt, der durch nichts und niemanden zu stoppen ist. Doch weitaus beängstigender ist die Welt, die sie umgibt: Eine Welt, die das skrupellose Verhalten Sam Bowdens jahrzehntelang belohnt hat. Eine Welt, in der Verbrecher sich selbst überlassen im Gefängnis sitzen und danach als tickende Zeitbomben auf die Straße gesetzt werden. Eine Welt, in der sich Vergewaltigungsopfer nicht trauen auszusagen, weil sie sich sonst auf der Anklagebank einer moralinsauren Gesellschaft sehen. Kurz: Eine Welt, die sich für Gesetz und Wahrheit (nicht zufällig die Worte auf Max Cadys Rücken) offensichtlich viel weniger interessiert als für die Illusion von Werten und Ordnung.
Recht bekommt in dieser Welt nur, wer das Gesetz in die die eigene Hand nimmt. Scorsese stellt dabei zwei Männer gegenüber, die auf ihre Art typische Vertreter dieser Welt sind: Max Cady sucht Rache für das Unrecht, keinen fairen Prozess erhalten zu haben (was unabhängig von seiner Tat sein Recht gewesen wäre). Sam Bowden hat nicht nur im Prozess seine eigenen Vorstellungen über den Rechtsstaat gestellt, auch im Verlauf des Films erscheint er nur zu gewillt, das Recht in die eigene Hand zu nehmen. Scorsese hat sich entschieden, es dem Zuschauer schwer zu machen: Cady ist ein Widerling, der schreckliche Verbrechen begangen hat - aber steckt in seinem Zorn auf seinen ehemaligen Anwalt nicht auch ein Funke Wahrheit? Und sicher ist es nicht legitim, seine Opfer zu stalken und zu bedrohen - aber hat Sam Bowden dies aufgrund seines Verhaltens in Vergangenheit und Gegenwart nicht auch ein bisschen verdient? Unangenehme Fragen, doch sie greifen noch zu kurz, den Scorseses Blick ist größer. Er fällt kein Urteil über seine Figuren, er fällt ein Urteil über die Welt, deren Produkt sie sind. Eine entsolidarisierte Welt, die Menschen sich selbst überlässt, die die Missachtung gesellschaftlicher Spielregeln attraktiv oder notwendig erscheinen lässt, eine Welt, die ihre Werte zwar noch postuliert, sie aber eigentlich längst aufgegeben hat. Und so fällt es einem wie Schuppen von den Augen: Martin Scorsese hat einen Film über den Neoliberalismus gedreht. Und der ist wirklich beängstigend.
Moviepilot Community"Support":
"My name is Ozymandias, king of kings!
Look on my works, ye mighty, and despair!"
Community:
"Nothing beside remains. Round the decay
Of that colossal wreck, boundless and bare
The lone and level sands stretch far away."
***KÄNGUFANT FEHLT***
In einer besseren Welt wäre es andersrum: Da würde man CAPTAIN MARVEL mit einem Verweis auf ROOM bewerben...
Nein, braucht er nicht. Das fundamentale Problem der ganzen Cinematic Universes ist doch gerade ihre Geschwätzigkeit, also das Bedürfnis, jede noch so kleine Episode ausbuchstabieren zu müssen. Sie haben nicht verstanden, dass es (richtig dosiert) spannender und herausfordernder sein kann, Fragen zu stellen als Antworten zu geben (vor allem wenn Letztere nicht gut sind: Darth Vader = weinerlicher Teenager mit Sandphobie...). Das richtige Maß an Leerstellen öffnet den Raum für unterschiedliche Interpretationen und regt zur Auseinandersetzung mit den Figuren, der Welt etc. an (siehe den radikalen Reduktionismus von MOONLIGHT - vor allem vor der letzten Episode - als besonders gelungenen Beispiel wie gut gesetzte Leerstellen einen Charakter spannend machen kann). Aber vielleicht wollen die großen Franchises grade das ja auch vermeiden - sonst merkt noch jemand, wie wenig Gedanken sie sich (oft) über ihr Material machen...
Alles andere hätte mich traurig gemacht. Aber Martin Scorsese hat mich noch nie traurig gemacht.
Du willst dir doch sicher aus dem aktuellen Cannes-Jahrgang auch noch LE DAIM von Dupieux vormerken. Ich fand ihn super...
https://www.moviepilot.de/movies/deerskin
"Fun"fact: Es sind im Wettbewerb genauso viele Regisseurinnen vertreten wie Regisseure zum Festival eingeladen wurden, denen Vergewaltigung vorgeworfen wird: zwei. Keine Pointe.
Zum gefühlt 100. Mal: Listen, die nicht inflationsbereinigt sind, sind völlig aussagelos. Natürlich sind fast alle Filme aus den 1990er-2010er Jahren - weil 1$/€ 2010 eben nicht die gleiche Kaufkraft hat wie 1$/€ 1910 oder 1950 (im deutschen Fall (BRD): Zwischen 1949 und 2018 beträgt die akumulierte Inflation 79%, das heißt, was 1949 die Kaufkraft einer Mark hatte, hat heute noch 21 Pfennig -> ca. 10,5 Euro Cent). Bedeutet konkret: Der zweite Teil der Aussage "2019 wird nicht nur ein erfolgreichstes Kinojahr, es wird aller Wahrscheinlichkeit nach das bis dato erfolgreichste." wird durch den Verweis auf die 5 Dollarmilliardäre nicht belegt.
Hatte die Gelegenheit, ihn in Frankreich schon im Kino zu sehen. Und kann die Zweitsichtung in Deutschland schon kaum erwarten - da ist noch mindestens ein halber Punkt nach oben drin. Absolut empfehlenswert!
Welcome to the jungle.
Die - Zitat - "wichtigsten" Filme sind also die, die die meisten Vormerkungen haben. Interessante Definition, die alleine schon aus dem Grund stutzig macht, dass aus dem hochgelobten Cannes-Jahrgang außer Tarantino kein Film dabei ist - nicht mal PARASITE, der Gewinner der Goldenen Palme, des (künstlerisch) wichtigsten Filmpreises der Welt...
3 (drei)! Jahre alt? Da wird es aber wirklich Zeit für ein Remake. Hab ich die Netflix-Original-Serie verpasst?
Na ja, so unglaublich ist das nun auch wieder nicht. Bei einer Serie, in deren Verlauf über acht Jahre von den Fans obsessiv jede mögliche Theorie des Endes durchgegangen wurde - sodass am Ende jeder laut irgendeiner Theorie auf dem Iron Throne landete - ist es kein Wunder, dass irgendwer, irgendwann auch mal "Bran" gesagt hat.
Ich finde viel witziger, dass man Gewndoline Christie und Nikolaj Coster-Waldau regelrecht ansieht, wie viel Spaß es ihnen macht, diese Obsession zu bedienen, sich Dinge aus den Fingern zu saugen und die Leute zu verwirren, die mit geradezu religiösem Eifer jedes Wort, jedes Zeichen und jeden Hinweis auf den Fortgang der Serie auf die Goldwaage gelegt haben.
Der einzige Film mit Elton John, den wirklich jede/r gesehen haben sollte:
https://www.youtube.com/watch?v=Nl0HqlbX7dc
Get over it.
Oh nein, am Ende bleiben Leute sitzen und erfahren was über Leute, die an ihren Lieblingsfilmen gearbeitet haben und nicht Robert Downey jr. sind...
Fun Fact: Meine Kollegen aus der Mediävistik waren von der Dunkelheit regelrecht begeistert - offenbar ist das in der mittelalterlichen Kriegsführung ein ständiges Problem gewesen, über das sich Feldherren regelmäßig in Quellen beschwert haben...
Freiburg:
http://aka-filmclub.de/?a=prg (schamlose Eigenwerbung)
https://www.koki-freiburg.de/2019/0419/koki_prog_0419.pdf
Mit Taika Waititi besteht zumindest eine Resthoffnung, dass sie nicht full GHOST IN THE SHELL (2016) gehen...
Anmerkung: Im Text habt ihr Waititi einmal als "Waiti" bezeichnet (der Absatz mit den zwei Zitaten)...
Welcome to the jungle.
Ah, wie nicht anders zu erwarten wieder ein sehr schöner Kommentar. Den Neuzeithistoriker freuts.