J.F.Lannister - Kommentare
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Alle Kommentare von J.F.Lannister
Wo hast du "Opera" gesehen?
Eine attraktive Frau betrachtet sich schräg stehend im Spiegel und wirft dabei einen Schatten an die Wand. Vier Gentlemen, von ihrer Laszivität und Koketterie angelockt, verhalten sich im Blickfeld der Frau zivilisatorisch und standesgemäß sittsam und vornehm, fallen hinter ihrem Rücken allerdings mit sexuellen Gesten über ihren Schatten her. Der Ehemann der Frau betrachtet das irreführende Schattenspiel eifersüchtig aus einem Nebenzimmer heraus und sieht darin den Beweis, dass sie ihn hintergeht.
Diese Szene steht beispielhaft für den Film, "Schatten" arbeitet gekonnt mit anzüglichen und sinnlichen Schattenspielen und verlegt die Handlung nach der Exposition sogar in eine Traumebene, um unterbewusste Triebe, Begierden und Ängste offenzulegen, die sich hinter der Fassade zivilisatorisch und gesellschaftlich tradierter Umgangsformen verbergen. Entsprechend verzichtet Regisseur Arthur Robison auch auf Zwischentitel und verlässt sich rein auf das Visuelle. Weil sich das Unterbewusste in der Traumebene Bahn bricht, nimmt das Szenario mitunter geradezu groteske und erschreckende Züge an, sexuelles Begehren, Besitzansprüche und Eifersüchte spitzen sich dabei zu sadistischen Fesselspielen, Vergewaltigungs- und Mordphantasien zu.
Die Traumebene wird hervorgerufen durch einen Schausteller, der das im Unterbewussten Schwelende erkennt und der im Haus versammelten Gesellschaft erfahrbar machen möchte. Mit Hilfe eines Schattenspiels auf einer Leinwand versetzt er die Leute in Hypnose. Ein großartiger Einfall, deutet die Phantasmagorie des Schaustellers schließlich nicht nur auf den psychologischen Charakter der Traumebene hin, sondern auch auf das Illusionspotential des Bewegtbildmediums (seit dem 20. Jahrhundert vorwiegend als Film) bzw. auf die Fähigkeit dieses Mediums, Träume und das Unterbewusstsein adäquat zu visualisieren und nach außen zu kehren.
Als Wermutstropfen stellt sich leider das keusche Ende heraus, welches die Frau zur Treue zu ihrem Ehemann verpflichtet und Flirts abseits der Ehe ausschlägt.
Tyrion: "Nein! Nicht gut! Nicht gut! Was macht Ihr da? Ihr verbrennt das ganze Essen, die Wagen, den Wein."
Daenerys: "Ja, der Wein ist weg."
Tyrion: "Warum auch der Wein?"
Daenerys: "Erstens, weil es ein abscheuliches Getränk ist, das selbst den respektabelsten Mann in einen Halunken verwandelt. Zweitens, dieses Signal ist über 1000 Fuß hoch. Halb Westeros ist verfeindet mit mir. Glaubt Ihr wirklich, es besteht die geringste Chance, dass das keinen Eindruck schinden wird?"
Tyrion: "Aber warum ist der Wein weg?"
Am meisten erfreuen mich die Überraschungen mit Thomas Vinterberg bei der Besten Regie und "The White Tiger" beim Besten adaptierten Drehbuch.
Überraschend in meinen Augen auch Tom Hanks' "Greyhound" beim Besten Ton, der 2020 nur unter Ferner liefen zu finden war. Anscheinend hatte der Film aber doch eine Lobby, wenn er sich selbst gegen Größen wie "Tenet" durchsetzen konnte.
Wie sehr das Kino von der Pandemie beeinflusst wurde, sieht man wohl am meisten an der Effekte-Kategorie, ohne die diversen Blockbuster scheint man sich da mit Mühe und Not fünf Filme aus den Fingern gesogen zu haben.
Von den Dokus habe ich mit "My Octopus Teacher" und "Time" bereits zwei Nominierte gesehen, das ist bisher auch noch nie geschehen^^
So ist das, wenn Männer ihre Penisse Godzilla und King Kong nennen und mit deren Größe angeben, beim Liebesakt dann aber feststellen, dass der des Gegenübers doch viel kleiner ist :)
Ein Historienepos, das hinsichtlich der Ausstattung keine Kosten und Mühen gescheut hat, zugleich stellt es ein Zeugnis von Ernst Lubitschs Regietalent dar. Lubitschs herausragende Bildkompositionen (Szenenblockung, Nahaufnahmen und Kamerablenden, Großaufnahmen und Massenszenen) verkommen nie zur reinen Show, sondern stellen sich stets in den Dienst des menschlichen Dramas am englischen Königshof. "Anna Boleyn" entwirft das Detailportrait eines klassischen Tyrannen am Beispiel von Heinrich VIII., unter dessen Gewaltherrschaft und Willkür seine erste Ehefrau Katharina, seine zweite Ehefrau Anna Boleyn und deren Liebhaber Heinrich Norris zu leiden haben. Im Zentrum der Handlung steht der Aufstieg und Fall Anna Boleyns, zu Beginn erfolgt die Ablösung Katharinas und zum Schluss die Ablösung durch Jane Seymour, aufgrund dieser Dramaturgie wirkt der Film nicht nur vollkommen rund, die sich wiederholende Geschichte der Tyrannei hat zudem etwas treffend Zeitloses an sich.
Großen Anteil an der Qualität des Films haben auch die schauspielerischen Leistungen, unter Anderem Hedwig Pauly-Winterstein als Katharina, Henny Porten als Anna Boleyn, Paul Hartmann als Heinrich Norris und insbesondere Emil Jannings als Heinrich VIII. Dessen Charme, Witz und Charisma, sexuelle Lust, Chauvinismus und toxische Männlichkeit verköpert Jannings außerordentlich gut.
Sexy Sport Clips mit Arwen, Elrond und Legolas beim Bogenschießen.
Harald Lesch erklärt, warum die Entdeckung von Leben auf der Venus keine gute Nachricht für die Menschheit wäre.
https://www.youtube.com/watch?v=YFBVIr0E_5Y
"Ich liebe euch alle, und trinke auf das Wohl der Corona!"
Eine Neuverfilmung von "Der Student von Prag" (1913), welche die Geschichte zum Schlechteren hin adaptiert. Handelte es sich beim Original noch um einen Film, welcher dem individuellen Konflikt eine allgemeine und gesellschaftliche Bedeutungsebene zusprach, konzentriert sich die Neuverfilmung zu stark auf jenen individuellen Konflikt, der sich hier um Liebe und Eifersucht dreht. Außerdem formuliert die Neuverfilmung unnötigerweise Manches aus, was das Original noch im Dunklen bzw. im Off geschehen ließ.
Im Original liebäugelt der mittelständige Student Balduin mit einem sozialen Aufstieg, um sich in aristokratischen Herrenkreisen zu bewegen und einer aristokratischen Frau den Hof zu machen, gleichzeitig verschmäht er ein unterständiges "Zigeunermädchen". Der mysteriöse Zauberer Scapinelli bietet Balduin einen Tausch an, der soziale Aufstieg gegen Balduins Spiegelbild. Fortan sieht sich Balduin jedoch mit seinem eigenen bösen Spiegelbild konfrontiert, im Streben, der Aristokratie nachzueifern, vernichtet sich der Mittelständler selbst. Scapinelli erscheint im Original als vierte Instanz, ist der sonstigen Gesellschaft etwas entrückt, allein schon durch sein Aussehen, er lässt sich also auch als metaphysisches und allgemeines Element begreifen, welches sowohl Balduins inneren als auch den gesellschaftlichen Konflikt antreibt.
In der Neuverfilmung wird aus diesem Scapinelli nun ein weiterer Widersacher Balduins im Buhlen um die Liebe einer populären Opernsängerin, aus dem "Zigeunermädchen" wird eine weitere Mittelständige. Die gesellschaftliche Bedeutungsebene verschwimmt zusehends und entschwindet zu großen Teilen, vom Original ist davon als Rumpf nur die Auseinandersetzung Balduins mit dem Baron Waldis geblieben. Als Liebeshorrordrama über einen Mann, der von der Liebe korrumpiert wird, taugt die Neuverfilmung dennoch etwas, auch wenn die Figur des Zauberers merklich trivialisiert wird.
Aufgrund der vielseitigeren und hochwertigeren Filmtechnik (Bildqualität, bewegliche Kamera, Ton) hat die Neuverfilmung im Vergleich mit dem Original aber zumindest noch den Vorteil, dass sie Horror effektiver gestalten und das studentische Milieu des habsburgischen Prags um das Jahr 1900 herum wesentlich lebendiger wiedergeben kann.
Der Student von Prag (1913): 6,5 von 10 Punkten
Der Student von Prag (1935): 5 von 10 Punkten
Beide Filme gesehen auf Youtube.
Spätestens, wenn "Avatar" im Zuge der Fortsetzungen erneut in die Kinos kommt, wird er den Rekord von "Endgame" wieder einstellen.
Bester Film (10 Nominierungen)
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Mein Lehrer, der Krake
Die Wütenden
Der schwarze Diamant
Knives Out
Tenet
The Devil All the Time
Relic
Ein Leben zwischen den Zeiten
Monos
The Trial of the Chicago 7
Beste Regie (10 Nominierungen)
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Christopher Nolan (Tenet)
Natalie Erika James (Relic)
Ladj Ly (Die Wütenden)
Rian Johnson (Knives Out)
Joshua und Benny Safdie (Der schwarze Diamant)
Taika Waititi (Jojo Rabbit)
Aaron Sorkin (The Trial of the Chicago 7)
Benh Zeitlin (Ein Leben zwischen den Zeiten)
Dennis Gansel (Jim Knopf und die Wilde 13)
Burhan Qurbani (Berlin Alexanderplatz)
Bestes Drehbuch (10 Nominierungen)
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Die Wütenden
Knives Out
Der schwarze Diamant
Vergiftete Wahrheit
The Devil All the Time
Relic
The Trial of the Chicago 7
Ein Leben zwischen den Zeiten
I'm Thinking of Ending Things
Intrige
Bester Darsteller (10 Nominierungen)
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Gary Oldman (Mank)
Adam Sandler (Der schwarze Diamant)
Jean Dujardin (Intrige)
Mark Ruffalo (Vergiftete Wahrheit)
Riz Ahmed (Sound of Metal)
Tom Holland (The Devil All the Time)
Robert Pattinson (The Devil All the Time)
Chadwick Boseman (Ma Rainey's Black Bottom)
Sacha Baron Cohen (The Trial of the Chicago 7)
Ben Affleck (Out of Play)
Beste Darstellerin (10 Nominierungen)
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Toni Collette (Knives Out)
Scarlett Johansson (Jojo Rabbit)
Emily Mortimer (Relic)
Robyn Nevin (Relic)
Bella Heathcote (Relic)
Viola Davis (Ma Rainey's Black Bottom)
Devin France (Ein Leben zwischen den Zeiten)
Yashua Mack (Ein Leben zwischen den Zeiten)
Amanda Seyfried (Mank)
Paula Beer (Undine)
Kreativster/Ambitioniertester Film (5 Nominierungen)
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Bacurau
Coma
Monsieur Killerstyle
I'm Thinking of Ending Things
Mein Lehrer, der Krake
Bester Independentfilm (5 Nominierungen)
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Monos
Bacurau
Ein Leben zwischen den Zeiten
Die Wütenden
Der schwarze Diamant
Bester Animationsfilm (5 Nominierungen)
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Bestes Design (5 Nominierungen)
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1917
Jim Knopf und die Wilde 13
Mank
Shadow
Sword of God
Bester Ton (5 Nominierungen)
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1917
Sound of Metal
Tenet
Jim Knopf und die Wilde 13
Mosul
Beste Musik (5 Nominierungen)
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Tenet
Ma Rainey's Black Bottom
Jim Knopf und die Wilde 13
Ein Leben zwischen den Zeiten
Undine
Bester Song (5 Nominierungen)
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"Io sì (Seen)" aus "Du hast ds Leben vor dir"
"Hear My Voice" aus "The Trial of the Chicago 7"
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Bester Schnitt (5 Nominierungen)
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Die Wütenden
Der schwarze Diamant
Mosul
The Trial of the Chicago 7
I'm Thinking of Ending Things
Beste Effekte (5 Nominierungen)
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1917
Coma
Tenet
Jim Knopf und die Wilde 13
Shadow
Beste Kamera (5 Nominierungen)
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Der schwarze Diamant
Mein Lehrer, der Krake
Tenet
Mank
Shadow
Schlechtester Film (5 Nominierungen)
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Mulan
Spenser Confidential
Guns Akimbo
Greyhound
Mank
Beste Serie (5 Nominierungen)
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Colonia Dignidad
Attack on Titan
The Crown
Better Call Saul
BoJack Horseman
Bester Seriendarsteller (5 Nominierungen)
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Karl Urban (The Boys)
Anthony Starr (The Boys)
Bob Odenkirk (Better Call Saul)
Tony Dalton (Better Call Saul)
Josh O'Connor (The Crown)
Beste Seriendarstellerin (5 Nominierungen)
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Rosy McEwen (The Alienist)
Aya Cash (The Boys)
Rhea Seehorn (Better Call Saul)
Olivia Colman (The Crown)
Liv Lisa Fries (Babylon Berlin)
Das Cabinett des Dr. Caligari
Der Film geht zur Hälfte auf einen Reeperbahn-Nachtspaziergang des Drehbuchautors Hans Janowitz zurück. Am Holstenwall hörte er in den Büschen das Lachen einer Frau und sah kurz darauf in den Schatten die Gestalt eines Mannes. Am nächsten Tag las er in den Zeitungen, dass genau dort in der Nacht eine Frau umgebracht wurde. Auf der Beerdigung glaubte er dann, den Mörder wiederzuerkennen und umgekehrt.
"Land Rover Presents: Scoring The Drive with Hans Zimmer"
Hans Zimmer fährt über den Angeles Crest Highway durch die kalifornischen San Gabriel Mountains und schreibt dazu seinen eigenen Score.
https://www.youtube.com/watch?v=cXXCFm5QsWE
"Der Golem, wie er in die Welt kam" (1920)
"Der Golem" (1915)
"Der Golem und die Tänzerin" (1917")
Zu schade, dass die beiden letztgenannten Filme verschollen sind, diese frühe Trilogie der Filmgeschichte - inklusive eines der ersten Prequels - hätte ich gerne komplett gesehen. Auch aus dem Grund, weil die beiden letztgenannten Filme noch unter dem Einfluss des Kaiserreichs entstanden.
Solche Filme über die jüdische Mythologie sollte es übrigens mal wieder öfter geben.
"To Sleep in a Sea of Stars" von Christopher Paolini
Seite 158 ist textfrei :D
Eine der besten und traurigsten Szenen ist für mich der Abschied von Donald Glover beziehungsweise Troy Barnes in Episode 5. Mit einem Segelboot namens Childish Tycoon tritt er seine Weltumsegelung an, um sich als Pierce' Erbe würdig zu erweisen. Ich bin kein großer Fan von Glovers Musik (Childish Gambino), als Referenz ist diese Abschiedsszene aber schon echt schön, auch weil sie sehr treffend Troys Charakter und den Handlungsverlauf umschreibt, den Staffel 5 im Bezug auf Troy und Pierce nimmt.
Es sich freut mich, dass Jonathan Banks nach dem Ende von "Breaking Bad" als Lehrer in Greendale eingestellt wurde, langfristig kann er dabei auch den Verlust von Chevy Chase kompensieren. Ohne Troy und Pierce ist "Community" dennoch nicht dasselbe wie zuvor.
In der "Game of Thrones"-Episode fand ich mich überraschender- und amüsanterweise selbst wieder, wenn ich die Zeit vom Herbst 2012 bis zum Herbst 2014 betrachte, ist das bei mir - mit Ausnahme des Spoiler-Wettstreits - der gleiche Verlauf gewesen wie bei Britta. In meinem Uni-Umfeld kannte gefühlt jeder die Serie bis zur jeweils aktuellen Staffel, weswegen ich regelmäßig gespoilert wurde. Im Frühling 2014 bekann ich dann mit den Büchern, die ich im Herbst 2014 abschloss, und konnte somit sowohl die Show als auch die reinen Serienschauer unter meinen Uni-Freunden überholen.
Passend zu den inhaltlichen Motiven bewegt sich auch "The Black Hole" als Film - bezogen auf Handlung, Stil und Inszenierung - zwischen Genie und Wahnsinn.
Das fängt schon damit an, dass man von den im familienfreundlichen Rahmen gehaltenen 90 Minuten drei Minuten gemäß "2001" für eine musikalische Ouvertüre aufwendet, um zu suggerieren, dass es sich hier um ein großes Epos handelt. Die in den ersten 60 Minuten auf realistisch getrimmten Weltraumszenen - manövrierende Raumschiffe vor dem Hintergrund eines Schwarzen Loches und Kamerafahrten entlang der Schiffe - ohne Space-Opera-typischen Firlefanz sind für die 1970er Jahre überragend und ein beeindruckender Augenschmaus.
Abseits der "2001"-Anleihen tangiert die Handlung interessanterweise die zeitglich erschienenen "Alien" und "Apocalypse Now" (oder orientiert sich an "Heart of Darkness"). Da haben wir eine Raumschiffcrew (u.A. Robert Froster, Ernest Borgnine), die unerwartet auf ein umhertreibendes Raumschiff stößt und an Bord verstörende Entdeckungen macht. Ein Raumschiff, das irgendwo in den Tiefen des Weltalls umhertreibt, auf dem ein verrückt gewordener Mann die Befehlsgewalt inne hat. Einen Disneyfilm mit Horrorelementen und existenziellen Lebensfragen sieht man auch nicht allzu häufig. Bei dem antagonistischen Mann handelt es sich um einen wahnsinnig-genialen Wissenschaftler namens Dr. Hans Reinhardt, der mit seinen Experimenten, seinen Allmachtsphantasien und seinem Ziel, die ultimative Erkenntnis zu erlangen, den Nationalsozialisten alle Ehre macht. Und wer könnte so einen Wissenschaftler besser spielen, wenn nicht ein gebürtiger Deutscher bzw Österreicher und gestandener Schauspieler wie Maximilian Schell? Großartig! "Das schwarze Loch" lebt von der Angst der vollkommenen Entmenschlichung durch fortschreitende Technisierung und Robotisierung.
Es wäre aber wohl kein Disney-Film - oder anders und vielleicht besser gesagt: ein Science-Fiction-Film auf der Erfolgswelle von "Star Wars" -, wenn die protagonistische Crew nicht von zwei glubschäugigen Comic-Relief-Robotern begleitet werden würde^^ Lustig und knuffig sind die beiden Roboter ja, nur wollen sie in den ersten 60 Minuten nicht wirklch zum ernsthaften Rest des Films passen. Zumindest stehen die menschlich agierenden Robo-Glaubschaugen im Kontrast zu den gesichtslosen und maschinell vorgehenden Robotern des Dr. Reinhardt, das lässt sich aus traditionell humanistischer Sicht immerhin als Gegenüberstellung von konstruktivem und destruktivem Robotikeinsatz interpretieren.
Tja, und dann kommt das große Finale in den letzten 30 Minuten^^ Die Hard-Science-Fiction-Ausrichtung evaporiert in den Weltraum und macht Platz für ein freizeitparkartiges Actionabenteuer mit viel Krach, Bumm und Peng, sowohl für die Protagonisten als auch für die Zuseher kommt das einer Achterbahnfahrt gleich. Die zu Beginn noch vielversprechend anmutende Filmmusik, düster und gruselig, entpuppt sich des Weiteren als Dauerschleife, das ist echt nur eine einzige Melodie, die sich ständig wiederholt.
Hatte Stanley Kubricks Finale für "2001" noch eine berauschende und bewusstseinserweiternde Wirkung (passend zu den 60er Jahren sprechen viele von einem LSD-Trip), beschwören Disney und Regisseur Gary Nelson eine krude, christliche Symbolik von Himmel und Hölle herauf. Allein aus kreativer Sicht, ist den Machern für die Reise in ein Schwarzes Loch echt nichts Besseres eingefallen? Ansonsten zeugt das Knüpfen des ultimativen Erkenntnisgewinns und das Tilgen der letzten weißen Flecken durch Naturwissenschaft und Technologie an eine religiöse Moralvorstellung nicht gerade von einem neuzeitlichen, aufgeklärten Denken. Daraüberhinaus entlarvt sich dadurch die zuvor verarbeitete Angst vor der Robotik dann doch noch als Ausdruck des Konservatismus.
Wie ich oben schon schrieb, "The Black Hole" bewegt sich zwischen Genie und Wahnsinn.
Ein US-amerikanischer Film gewinnt bei den Golden Globes als Bester Fremdsprachiger Film, weil der zum Großteil auf Südkoreanisch spielt. Manchmal ist die Kategorie echt merkwürdig^^ Man erinnere sich zum Beispiel zurück, als der deutsche "Viktoria" nicht für den Besten Fremdsprachen-Oscar nominiert werden durfte, weil der einen zu großen Englischanteil hat.
Es ist finde ich schon gut so, dass die Kategorie bei den Oscars mittlerweile als Bester Internationaler Film gehandhabt wird, so werden dann auch tatsächlich die internationalen Filme gewürdigt, wie es eigentlich sein sollte.
"Mank" hat die meisten Golden-Globes-Nominierungen (6 Stück) und geht nun bei der Verleihung komplett leer aus. Damit hätte ich nicht gerechnet, das ist schon eine größere Überraschung in meinen Augen.
"The Crown" hat tatsächlich alle vier Golden-Globes-Kategorien gewonnen, die der Serie möglich waren, wow.
Drama-Serie
Josh OConnor (Prince Charles) als Hauptdarsteller
Emma Corrin (Lady Diana) als Hauptdarstellerin
Gillian Anderson (Margaret Thatcher) als Nebendarstellerin
Den Award für die Hauptdarstellerin hätte ich aber wohl eher Olivia Colman als Queen Elizabeth gegeben. GillianAnderson über Helena Bonham Carter (Prinzessin Margaret) dagegen ist schon richtig so.
Argh, dabei war die erste Hälfte doch so gut. Rosamund Pike und Eiza González als skrupellose und kapitalistische Betrügerinnen, die sich geschickt auf Gesetz und Gericht stützen, um alte Menschen ins Heim zu verfrachten und dann deren komplettes Eigentum zu veräußern, bis sie irgendwann mit der Mutter des russischen Mafiabosses Peter Dinklage an die falsche Oma geraten. Fortan liefern sich Pike/González und Dinklage, dessen familiäre und kapitalistische Ehre verletzt wurde, ein Duell auf Augenhöhe, zwischen Pike und der Mafiaoma fliegen im Heim ebenfalls ordentlich die Fetzen. Dinklage wendet verschiedene legale und illegale Methodiken an, lässt brutale Schläger und einen schmierigen Anwalt von der Leine, die sich alle zugleich durch süffisanten Humor auszeichnen. Schauspielerisch top, die treibende Synthie-Filmmusik hält die Spannung auf musikalischer Ebene hoch. Auf diesem Niveau hätte das gerne weitergehen können und hätte man hier und da noch an ein paar Schrauben gedreht, hätte dieser dramatische Schlagabtausch mit Comedyanteilen theoretisch auch irgendwo in "Breaking Bad"/"Better Call Saul" angesiedelt sein können.
Nunja, in der zweiten Hälfte verliert "I Care a Lot" größtenteils seine Glaubwürdigkeit, indem die Mafiosi zu Idioten heruntergedummt werden und sich die Betrügerinnen zu Übermenschen entwickeln, aufgrund dessen sich vermehrt Albernheiten aneinanderreihen. Der Film verlässt seine charaktergetriebene Ebene und rüstet die Betrügerinnen mit starker Plotarmor aus, um die sich gegenüberstehenden Parteien so aufzustellen, wie er es für das Finale gerne hätte. Nebenher entledigt sich der Film seiner interessanten Nebencharaktere. Das Finale und Ende verstehen sich dann als großer Fingerzeig auf den gewinnmaximierenden, scheinheiligen und mörderischen Kapitalismus, worin im Grunde genommen auch eine Wahrheit steckt, in der Ausführung verleitet das allerdings eher zum Cringen, weil eben ein vernünftiger und glaubwürdiger Vorbau fehlt. Mehr gewollt als gekonnt, da lohnen sich letztendlich "The Wolf of Wall Street" und "Uncut Gems" mehr.
Wird das Pixars "Call Me By Your Name"? :) ^^
Teaser: https://www.youtube.com/watch?v=YdAIBlPVe9s
"Prinz Harry hat die Netflix-Serie „The Crown“ verteidigt. Es sei offensichtlich, dass die Folgen Fiktion seien, sagte der Enkel von Königin Elisabeth II. dem TV-Moderator James Corden („Late Late Show“). Die Serie basiere jedoch lose auf der Wahrheit. „Natürlich ist es nicht sehr exakt, aber es gibt eine grobe Vorstellung davon, wie dieser Lebensstil ist, welcher Druck es ist, die Pflicht über die Familie zu stellen, und über alles andere, was daraus entstehen kann“, sagte Harry. „Ich fühle mich mit „The Crown“ wohler als mit den Geschichten, die über meine Familie, meine Frau oder mich selbst geschrieben wurden.“"
https://www.faz.net/aktuell/gesellschaft/menschen/netflix-serie-ueber-royals-prinz-harry-verteidigt-the-crown-17217514.html
Zwei afroamerikanische Männer rennen durch einen Wald, während im Hintergrund Hunde bellen. Üblicherweise würde man annehmen, dass es sich hierbei um zwei entflohene Sklaven handelt oder dass die Männer von einem weißen Mob gejagt werden. Doch dann folgt als erste, partielle Entwirrung das Einblenden der Jahreszahl 1927, es handelt sich zumindest schonmal nicht um Sklaven. Danach sieht man, dass sich die beiden Männer nicht etwa auf der Flucht befinden, sondern so schnell sie können zu einem Blueskonzert Ma Raineys eilen, um dieses nicht zu verpassen.
George C. Wolfe treibt hier ein Spiel mit der Außenwahrnehmung und den Erwartungen, wie leicht geschieht es, dass man benachteiligte Minderheiten in erster Linie über diese Benachteiligungen definiert und dabei den Menschen aus den Augen verliert? "Ma Rainey´s Black Bottom" begreift die afroamerikanische Bevölkerung nicht als Summe dieser Benachteiligungen, sondern ersetzt diese Fehlwahrnehmung im Intro durch die genuin aus der afroamerikanischen Kultur hervorgegangene Musikform des Blues.
Im Verlauf des Films erfolgt eine Justierung dieser einleitenden Aussage. Levee Green (Chadwick Boseman), der junge und aufstrebende Trompeter der Band ist davon überzeugt, solange sich Afroamerikaner auf ihre eigenen Talente (hier: die Musik) als Beitrag zur US-amerikanischen Gesellschaft und Kultur verlassen, wird es sich schon von alleine richten, zwangsläufig die Weißen überzeugen und ein Umdenken ihrerseits herbeiführen. Sein Bandkollege Toledo ist anderer Meinung und entgegnet, der Fokus auf den individuellen Werdegang reiche nicht aus, vielmehr müsse sich die afroamerikanische Bevölkerung als Gemeinschaft die Gleichberechtigung erkämpfen.
Individuelle und kulturelle Entfaltung sind essentiell menschlich, abseits der Frage nach Gleichberechtigung handelt "Ma Rainey´s Black Bottom" entsprechend ebenfalls von einem Konflikt zwischen Levee Green und Ma Rainey (Viola Davis) bzw. ihrer restlichen Band hinsichtlich der stilistischen Ausrichtung ihrer Musik. Während letztere, die älteren, den traditionellen Blues bevorzugen, schwebt dem jungen Levee eine Modernisierung vor, eine Anpassung an die sich im Wandel befindende Musik- und Tanzkultur der späten 1920er Jahre, er möchte den Blues mit Swing-Elementen anreichern. Individuelle und kulturelle Entfaltung sind allerdings nur solange möglich, bis sie an die durch die strukturelle Benachteiligung gegebenen Grenzen stoßen, was Levee letztendlich schmerzlich lernen muss, während Toledo Recht behält.
Darüberhinaus fördert dieses Kammerspiel noch eine zum Nachdenken anregende Religionsdebatte zu Tage. Sollte Gott tatsächlich existieren, handelt es sich dann um einen rassistischen Gott, weil ihm das Leid der Afroamerikaner offensichtlich scheißegal ist?
Als Plädoyer für Gleichberechtigung der Afroamerikaner gerät der Film in den Monologen und Dialogen dennoch etwas zu predigend, ich vermute mal, das begründet sich unter Anderem durch die Theatervorlage, dieser Aspekt ist (als Adaption) meiner Meinung nach weniger gelungen. Den Verlauf des Finales halte ich auf Basis der Charakterzeichnung Levees in den Grundzügen für nachvollziehbar, insgesamt empfand ich das aber als übertrieben und unglaubwürdig, man hätte es dabei belassen sollen, dass Levee zum Frustabbau wegen unbedeutenden, nebensächlichen Kleinigkeiten in Rage gerät.
Schauspielerisch ist "Ma Rainey´s Black Bottom" klar Chadwick Bosemans Film, er dominiert den Bildschirm mit seinem energischen und emotionalen Mimikspiel, dem Humor sowie dem starken Slang seiner Rolle, er drängt damit sogar Viola Davis fast schon in eine Nebenrolle. Als Filmliebhaber kann man seinen frühen Tod nur doppelt beweinen und dass er in der aktuellen Awardsaison hoch gehandelt wird, liegt weder an einer "Schwarzenquote" noch an einer posthumen Übervorteilung. Zu seiner körperlichen Verfassung, Boseman sieht hier echt ausgemergelt aus, sollte das nicht in der Rollenbeschreibung gestanden haben, litt er hier schon sichtlich kritisch unter seiner Krebserkrankung.
Anstatt des nächsten Franchise-Blockbusteractionfilms oder der Fortsetzung eines solchen bräuchte Robert Downey Jr. vielmehr mal wieder ein paar vernünftige kleinere Filme, in denen er sein wahres Schauspieltalent abrufen kann.
Ansonsten wird er weiterhin in dieser Maschinerie feststecken und sich wie in den letzten zehn Jahren in einem immer langweiliger werdenden Kreis drehen.