J.F.Lannister - Kommentare

Alle Kommentare von J.F.Lannister

  • J.F.Lannister 15.01.2021, 22:59 Geändert 15.01.2021, 23:00

    "Le Mystère Méliès" (dt.: "Das Geheimnis Méliès") (2021, Eric Lange)

    Eine sehenswerte Doku über 125 Jahre Georges Méliès.

    Aktuell in der Arte-Mediathek:
    https://www.arte.tv/de/videos/099870-000-A/das-geheimnis-georges-melies/

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    • J.F.Lannister 15.01.2021, 22:54 Geändert 15.01.2021, 22:57

      Es fehlt in der Moviepilot-Datenbank:

      "Le Mystère Méliès" (dt.: "Das Geheimnis Méliès") (2021, Eric Lange)

      • 5 .5
        J.F.Lannister 15.01.2021, 20:22 Geändert 15.01.2021, 21:00

        Walt Disneys erster von zwei Episodenfilmen, um den US-Amerikanern die südamerikanische Kultur näher zu bringen und um die USA und die südamerikanschen Staaten im Kampf gegen die Nationalsozialisten zu verkitten. Ein Hybrid aus Dokumentar- und Spielfilm, aus Real- und Zeichentrickfilm. Aufgrund der Länge handelt es sich bei den Episoden mehr um Appetithäppchen mit schwankender Qualität, nichtsdestotrotz lohnt sich "Saludos Amigos" wegen diverser kreativer und witziger Einfälle und weil es eine solche Filmproduktion heutzutage unter Disney wohl nicht mehr geben wird.

        Episode 1: "Lake Titicaca"
        Donald Duck als US-Tourist in Peru und am Titicaca-See; in Begleitung eines Lamas, welches per Flötenspiel gelenkt wird.

        Episode 2: "Pedro"
        Die Vorgeschichte von "Planes"? Der Postflugzeug-Papa ist erkältet und kann die Post nicht mehr über die Anden fliegen. Also muss Postflugzeug-Sohnemann Pedro aushelfen, startet zum abenteuerlichen Jungernflug und muss die wortwörtlich fiesen und antagonistischen Anden überwinden.

        Episode 3: "El Gaucho Goofy"
        Zunächst ein traditionelles Musik- und Tanzfestival in Argentinien. Danach Goofy als Gaucho (also als argentinischer Cowboy), mit einer Erklärung, was ein Gaucho ist, trägt und isst.

        Episode 4: "Aquarela do Brasil"
        Zunächst erneut traditioneller Tanz, nun in Brasilien. Danach Donald Duck und der Papagei José Carioca im zum Mitwippen anregenden Sambafieber.

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        • Top 15 Zombie-Werke:

          01) Dawn of the Dead (1978)
          02) I Am Legend
          03) Night of the Living Dead
          04) The Bay
          05) The Walking Dead
          06) Kingdom
          07) 28 Days Later
          08) Dead Snow
          09) Cargo
          10) Diary of the Dead
          11) Resident Evil
          12) Zombieland
          13) Train to Busan
          14) Zombieber
          15) Shaun of the Dead

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          • J.F.Lannister 13.01.2021, 18:25 Geändert 13.01.2021, 18:28

            "Diabolus"

            Dan Browns Debutroman und zugleich auch einer seiner besten.

            Der Roman ist seiner Zeit weit voraus, 1998 hat Dan Brown hier bereits die gesamte Affäre um die NSA und Whistleblower Edward Snowden vorweggenommen. Thriller und Spannung beherrscht Brown ohnehin wie kein Zweiter, darüberhinaus verfügt "Diabolus" über einen gut durchdachten und hintersinnigen, dramaturgischen Aufbau.

            Der Roman besteht aus zwei Haupthandlungssträngen, einem statischen und einem dynamischen. Der statische Handlungsstrang spielt im NSA-Hauptquartier in der Kryptographieabteilung und lässt dort verschiedene Charakterfraktionen miteinander und gegeneinander arbeiten, der dynamische Handlungsstrang befasst sich mit der Agenten-Jagd nach einem Ring quer durch die Stadt Sevillas und deren Kulturstätten. "Diabolus" deckt somit alle Aspekte der Geheimdienstarbeit ab, die (über Leichen gehende) innen- und außendienstliche Beschaffung, Vertuschung, Entschlüsselung und Verarbeitung von Informationen.

            Beide Handlungsstränge entspringen einem gemeinsamen Startpunkt, spalten sich auf und vereinen sich im Finale wieder, die Handlungsstränge schließen sich zu einem Kreis zusammen. Prolog und Epilog über den Whistleblower Ensei Tankado bilden ebenfalls einen Kreis. Oder besser gesagt: Alles nimmt die Form eines Ringes an, einem der zentralen Handlungselemente des Romans.

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              Adaption und Neuauslegung des Romans "Peter Pan" und Prequel desselbigen von Benh Zeitlin ("Beasts of the Southern Wild"), einer der besten "Peter Pan"-Filme meiner Meinung nach. Wenn ich etwas zu kritisieren habe, dann sind es die altklugen und reifen Dialoge, die Zeitlin den Kindern teilweise in den Mund legt, das passt einfach nicht und wirkt unglaubwürdig.

              Stilistisch knüpft Zeitlin an seinen Vorgänger an und blickt mit atmosphärischer, phantastisch-abenteuerlicher Kraft durch Kinderaugen auf bittere und ernüchternde Lebensumstände in der Realität. Der Cast besteht erneut zum Großteil aus überzeugenden Newcomern. Inhaltlich entwickelt Zeitlin die Kindergeschichte und den Kindercharakter aus "Beasts of the Southern Wild" weiter und emanzipiert sich darüberhinaus von dem naiv-esoterischen Weltbild, welches den Vorgänger noch durchzog.

              Wenn dir die Erwachsenen und Eltern sagen, du wirst später wie die Eltern auch im Niedriglohnsektor arbeiten, weil Gesellschaftsstand, Bildungs- und Finanzmöglichkeiten das vorschreiben, wenn die Erwachsenen und Eltern den Willen nach Veränderung verloren haben, wenn sie vergessen haben, sich die eigenen Wünsche zu erfüllen und von größeren Dingen zu träumen, wer möchte als Kind dann schon Erwachsen werden? Lieber wird man den Wischmopp der als Putzkraft arbeitenden Mutter in den Dreck treten und auf Peter Pans Zug Richtung Niemandsland aufspringen.

              Was im Niemandsland zu Beginn dann wie ein zwar atmosphärisches, aber doch recht belangloses Kinderabenteuer anmutet, entpuppt sich schließlich noch als zwiespältiger Schein. Niemandsland kann ein Ort des fröhlichen und magischen Herumtollens sein, es ist allerdings kein friedliches Paradis, vor der bitteren Realität, tragischen und persönlichen Verlusten als Reifeprozess sowie psychologischen Ängsten sind die Kinder auch hier nicht gefeit. Die Verachtung des Erwachsen Werdens nimmt wahnhafte und überraschend brutale Züge an, alles Erwachsene auf der Insel wird regelrecht ausgemerzt oder verbannt, darüberhinaus bildet sich bei den Kindern ein gehöriger Mutterkomplex heraus. Der Flucht vor der Lebensstagnation der Mütter stehen Angst vor dem Verlust der Mutter und Sehnsucht nach mütterlicher Geborgenheit gegenüber. Wenn sie im Niemandsland ewig Kind bleiben, haben sie auch ewig eine Mutter, im Erwachsenenalter würden sie ein von der Mutter getrenntes, eigenes Leben führen und würden schließlich mit dem Tod der Mutter konfrontiert werden. Dementsprechend sind die Kinder weiterhin auf eine Mutter angewiesen und beten einen phantastischen Wal als Gottmutter des Niemandslandes an.

              Sind im Erwachsenendasein Verlusttrauer, Lebensverbitterung und Wut ob der eigenen Stagnation irgendwann so stark ausgeprägt, werden Schuldige gesucht, schlägt selbst die zwiegespaltene Beziehung zur Mutter in offenen Hass und Rachegelüste um. Insbesondere erarbeitet in "Wendy" anhand der tragischen Charakterentwicklung des Jungen James Darling hin zum berühmten Captain Hook. Im für mich hochemotionalen Finale lässt Zeitlin dann die Weltsichten der Kinder und Erwachsenen vollends aufeinanderprallen und gegenseitig von sich lernen. Die Erwachsenen lernen, wieder mehr Kind zu sein und das Leben metaphorisch neu beim Schopf zu packen, indem es ihnen gelingt, von Niemandsland zu entkommen. Den Kindern wird die Angst vor dem Erwachsen Werden genommen, sie erkennen, dass das Erwachsenenleben trotz unabwendbarer Rückschläge auch viel Freude und neue Erfahrungen bereit hält.

              Ausnahmen bilden freilich Peter Pan und Captain Hook, der eine ein unverbesserliches Kind, für den anderen kommt jede Rettung zu spät. Sie brauchen einander, um dem eigenen Leben einen neuen Sinn zu geben oder um es im Niemandsland überhaupt weiterhin zu ermöglichen. Ihre Feindschaft ist Ausdruck eines hintersinnigen und ungemein bittersüßen Eskapismus, "Wendy" hebt den Charakter Captain Hook und die Beziehung zwischen Hook und Peter Pan auf eine vollkommen neue Ebene.

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              • 7 .5

                Ein australisches Horrordrama über eine aus drei Generationen bestehende Familie (Robyn Nevin, Emily Mortimer, Bella Heathcote), die mit der Alzheimer-Erkrankung der Großmutter konfrontiert wird. Als Haunted-House-Horrorfilm nutzt "Relic" sein Setting inhaltlich voll aus. Das Spielfilm-Regiedebut von Natalie Erika James.

                Die Rezeption funktioniert hier ohne Spoiler überhaupt nicht.

                Im gleichen Maße, wie Verstand, Geist und Psyche der Großmutter Edna abbauen und zerfallen, gilt das metaphorisch auch für ihren Körper und das Haus selbst. Gleichzeitig müssen Tochter Kay und Enkelin Sam durch diese Angst-/Horrorerfahrung den Krankheitsverlauf und baldigen Tod der (Groß)Mutter akzeptieren lernen. Was für eine Tragik und Horror es ist, wenn Edna Kay und Sam für betrügerische Eindringlinge hält und Jagd auf sie macht. Besonders schön dagegen fällt dann das Ende aus, als Kay Edna liebevoll die Haut abzieht und sich zusammen mit Edna und Sam auf das Bett legt, die vollkommende Akzeptanz der wahren Form Ednas. Schließlich der Übergang der Krankheit von Edna auf Kay, wie bei einer Erbkrankheit.

                Die Exposition mit der uralten, mysteriösen Hütte auf dem Grundstück hätte ich aber wohl weggelassen, diese lässt noch die Hintertür auf, dass es sich nicht doch einfach nur um einen übernatürlichen Geist handelt. Und den Teil mit behinderten Nachbarsjungen hätte man wohl auch weglassen können, der dient ja eh nur dazu, dass Sam den Labyrinth-artigen Teil des Hauses entdeckt. Das hätte man zum Beispiel auch so erklären können, dass Edna Sam erzählt, dort alte Erinnerungstücke o.Ä. aufzubewahren.

                Traurigerweise kann ich mich mittlerweile auch persönlich mit dem Film identifizieren. Meine Urgroßmutter litt an Demenz und starb 2003, sie habe ich noch als Kind kennengelernt, habe ihre Krankheit als Kind aber nie so wahrgenommen. Mein Großvater, ihr Sohn, ist mittlerweile seit ca. zwei Jahren auch dement und vergisst oft Sachen oder kann Personen nicht mehr richtig zuordnen. Er kann zwar noch seine Fahrradtouren machen oder im Garten arbeiten, ohne meine Großmutter könnte er alleine aber wohl nicht mehr leben. Er zieht sich auch immer mehr aus dem öffentlichen Leben zurück. Das belastet mich als Enkel natürlich schon etwas, meine Mutter auch, insbesondere beobachte ich das aber bei meiner Großmutter, die sich nun ständig Sorgen macht und betrübt ist, wenn sich seine Demenz zeigt.

                Jennifer Kent, Veronika Franz, Ana Lily Amipour und jetzt Natalie Erika James, in den letzten Jahren sind es tatsächlich oft Frauen, die sich als Regisseurinnen von guten Horrorfilmen einen Namen machen. Karyn Kusama könnte man auch noch nennen, wobei ich persönlich den viel gefeierten "The Invitation" nicht so mochte.

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                • "Le Palais des mille et une nuits" (1905)

                  Ein schönes und charmantes Fantasyabenteuer, basierend auf "Tausendundeine Nacht", das arabische und hinduistisch-indische Kultur vermengt.

                  https://www.arte.tv/de/videos/099694-000-A/der-palast-aus-tausendundeine-nacht/

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                  • J.F.Lannister 11.01.2021, 20:10 Geändert 12.01.2021, 11:30

                    Es fehlt in der Moviepilot-Datenbank:

                    - Masel Tov Cocktail

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                    • Neulich fiel mir auf, dass die 2010er Jahre in einer ganz bestimmten Hinsicht etwas Besonderes sind: Das Jahrzehnt wurde von Moviepilot als Filmportal komplett durchlebt, dementsprechend auch von den MP-Usern, die schon von Beginn an dabei waren und immernoch dabei sind. Beim Erstellen einer Topliste der besten Filme der 2010er Jahre konnten diese User also auch auf ein Jahrzehnt Moviepilot, Bewertungen, Reviews und Diskussionen zurückblicken.

                      2007 gegründet, steckte Moviepilot beim Übergang 2009-2010 noch mehr in den Kinderschuhen. Zum einen kann ich mir nicht vorstellen, dass damals bereits groß über die besten Filme der 2000er Jahre diskutiert wurde - falls doch, könnt ihr mich gerne korrigieren. Zum anderen konnte man damals eben nicht auf ein komplettes Jahrzehnt Moviepilot zurückblicken, vom Jahr 2007 an abwärts war man auf die eigenen Erinnerungen oder Privatlisten angewiesen.

                      Ich selbst bin seit Oktober 2016 auf Moviepilot angemeldet (wobei ich mit zwei vorherigen Accounts schon 2013 hier war), für mich sind also selbst die 2010er Jahre kein vollständiges MP-Jahrzehnt. Eine Topliste des Jahrzehnts kam mir auch nie in den Sinn, das geschah erst Ende 2019. Beides ist hinsichtlich der 2020er Jahre nun anders, die erlebe ich auf Moviepilot erstens von Beginn an mit und erlebe sie zweitens auch bewusst als Jahrzehnt.

                      Aufgrunddessen kam mir nun der Gedanke, von Beginn an eine Topliste der 2020er Jahre (Originalrelease) zu erstellen und zu beobachten, wie sich diese im Verlauf des Jahrzehnts entwickelt. Wie sich die Reihenfolge verschiebt, welche Filme irgendwann rausfallen, wie sich Bewertungen verändern, welche Filme in Vergessenheit geraten und welche Filme in Erinnerung bleiben.

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                      • 8

                        Episode 17 "Intro to Political Science" vom 24. Februar 2011:

                        "I just had a dream that I was a regular president."
                        - Joe Biden, nachdem er aus einem Nickerchen im Auto auf dem Weg zum Greendale College erwacht -

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                        • 5 .5

                          Eine klassische Magieshow, hier jedoch in Form eines Kurzfilms.

                          Die Magie und das Erstaunen der Filmtechnik, präsentiert mit Witzigkeit.
                          (Wobei das dem 3-4 Jahre zuvor erschienenen "Excelsior!" noch besser gelingt.)

                          https://www.arte.tv/de/videos/100734-000-A/die-lebendigen-karten/
                          https://www.youtube.com/watch?v=VxHVAT9ylA8

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                          • 5 .5

                            Inszenatorisch ein berauschendes Meisterwerk mit überraschend kurzweiligen 183 Minuten. Der Film hätte das Potential gehabt, ein astreines, deutsches Gangsterepos im klassischen Hollywood-Sinn zu werden, wenn er sich abseits der Rise-and-Fall-Geschichte noch mehr der Kriminalität und der Gangsterwelt gewidmet hätte.

                            Aber: Dass Francis an seiner kriminellen Laufbahn und den tragischen Ereignissen in erster Linie selbst die Schuld trägt, nimmt der Film überhaupt nicht wahr. Gleichzeitig werden die hier dringend notwendig zu charakterisierenden, äußeren Umstände (z.B. Rassismus in der deutschen Gesellschaft, Immigrations- und Sozialpolitik) nicht aufgezeigt sondern nur behauptet. Aufgrund dieser beinahen Nichtexistenz der äußeren Umstände und des mantraartigen Voice-Overs über die Unausweichlichkeit und das "musste müssen" könnte man fast schon meinen, Francis' Weg sei ein deterministischer. Dem Flüchtling beziehungsweise Immigrant sei es also vorherbestimmt, kriminell zu werden. Und das wäre dann ein echtes Problem.

                            Der Abstieg in die Kriminalität ist daher auch nicht so ganz klar meiner Meinung nach. Francis betont oft, er wolle gut und ein aufrichtiger Bürger sein, nur hat er diese Chance mehrmals, auch die Chance, aus der Kriminalität auszusteigen. Ihm scheint das Gangsterleben wohl doch zu gefallen, Francis Charakterzeichnung ist da paradox. Für so einen intelligenten und vorsichtigen Mann ist es auch merkwürdig, dass er auf so einen wahnsinnigen Typen wie Reinhold hereinfällt. Die Gangsterbeziehung zwischen Francis und Reinhold verläuft zudem sprunghaft, das On und Off kommt oft aus dem Nichts, dass ich mich dann fragte, warum Francis auf einmal wieder mit Reinhold zusammenarbeitet, obwohl er ihn kurz zuvor noch verachtet hat.

                            Ob man sich hier etwas mit der Vorlagenadaption übernommen hat? Den Roman habe ich zu Weihnachten als Hörbuch geschenkt bekommen, dem werde ich mich ab nächster Woche widmen.

                            Ansonsten könnte dieser "Berlin Alexanderplatz" auch in jeder anderen deutschen Großstadt spielen, gäbe es die zwei Shots vom Fernsehturm nicht. Amüsanterweise deuten die "Babylon Berlin"-artigen Party- und Queerszenen mehr auf Berlin hin als die Stadtkulisse im Film selbst.

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                                J.F.Lannister 08.01.2021, 22:11 Geändert 08.01.2021, 22:38

                                Eine hervorragende und einfühlsame Dokumentation über das Ökosystem des Kelpwaldes vor der südafrikanischen Atlanktikküste und über einen Mann, der sich mit einem Oktopus-Weibchen anfreundet und dieses während dessen einjährigen Lebens täglich begleitet. Eine Dokumentation über das Wesen, die Faszination und die Bedeutung des (sozialen) Lebens.

                                Darüberhinaus verschafft "My Octopus Teacher" den Oktopussen öffentlichkeitswirksam auf Netflix die Aufmerksamkeit, die diese Tiere verdienen. Aus einer Laune der Natur heraus verfügen diese Nahverwandten der Muscheln und Schnecken über eine solch ausgeprägte Intelligenz und Sozialkompetenz, die mit Hunden, Katzen und niederen Primaten vergleichbar ist.

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                                • Es würde mich nicht wundern, wenn sie jetzt eine Challenge mit Büffel-Hoden o.Ä. ins Programm nehmen.

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                                  • 6 .5

                                    In der zweiten Hälfte der 2010er Jahre entwickelte sich Ben Affleck, dessen Filmographie ich zuvor nie wirklich wahrgenommen hatte, zu einem meiner Lieblingsschauspieler. Auf diesem filmischen Höhepunkt meinerseits durchlebte Ben Affleck einen seiner schlimmsten persönlichen Tiefpunkte, litt unter Alkoholismus und mehreren Rückfällen, weshalb er als Schauspieler und Regisseur kürzer trat, um sein Leben wieder auf die Reihe zu bekommen. Ein schmerzliches Paradoxon.

                                    In "The Way Back" (in Deutschland unpassenderweise "Out of Play") spielt Ben Affleck nun einen im Leben gescheiterten Mann, der eine zweite Chance erhält. Seine vielversprechende Basketballkarriere fand in jungen Jahren ein jähes Ende, seine Ehe ging nach dem Krebstod des Sohnes in die Brüche und er flüchtete sich in den Alkohol. Nun wird ihm angeboten, das Basketballteam seiner Alma Mater zu trainieren, nebenher versucht er, sein Alkoholproblem in dem Griff zu bekommen.

                                    Ein tiefgehendes Drama kreieren Regisseur Gavin O'Connor ("Warrior", "The Accountant") und Drehbuchautor Brad Ingelsby ("Out of the Furnace") nun wahrlich nicht, sie verlassen sich neben altbekannten und gut bewährten Formeln darauf, dass O'Connor es versteht, die richtigen Knöpfe zu drücken. Und eben auf Ben Afflecks emotionalen und aufwühlenden Seelenstriptease, der Umstand dieses metaphorischen Biopics und Afflecks Selbsttherapie machen hier mehr als die halbe Miete aus. Ein schöner, trauriger und doch zugleich aufbauender Motivationsfilm. Hoffentlich geht es nun für Ben Affleck wieder stabil bergauf.

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                                      • Interessant, jahrelang dachte ich bis gerade eben, als ich das MP-Profilbild sah, Nuri Bilge Ceylan wäre eine Frau.

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                                          Eine französische Kurzfilm-Satire aus dem Jahr 1906(!), in welcher die Geschlechterrollen von Männern und Frauen vertauscht werden, um so ein Verständnis für die gesellschaftliche Rolle der Frau zu schaffen.

                                          https://www.youtube.com/watch?v=nWrxSHnaUVU

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                                            J.F.Lannister 05.01.2021, 17:12 Geändert 05.01.2021, 17:12

                                            "Abed's Uncontrollable Christmas" (Dezember 2010)

                                            Die bittersüße Episode, mit der "Community" die Bedeutung von Weihnachten, Freundschaft und "Lost" rettete <3

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                                              J.F.Lannister 03.01.2021, 23:24 Geändert 03.01.2021, 23:38
                                              über Coma

                                              Klar erkennbar inspiriert von den großen Hollywood-Vorbildern wie "Inception" und "The Matrix" (oder abseits der Blockbuster "Paprika" oder "eXistenZ"), auch dem deutschen Daedalic-Videospiel "The Whispered World" ist "Coma" sehr ähnlich. Was der russische Regisseur Nikita Argunov hier mit kleinem Budget an Optik und World Building für das Kino auf die Leinwand zaubert, ist schon echt beeindruckend und lobenswert. Leider werden Drama und Gesellschaftskritik nie so recht ausgearbeitet und bleiben oberflächlich, es ist mehr ein Science-Fiction-Film der Ideen als der Ausführungen.

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                                              • George Lucas in the background of some random documentary

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                                                  J.F.Lannister 02.01.2021, 01:15 Geändert 02.01.2021, 01:16
                                                  über Undine

                                                  Ach, irgendwie werde ich mit Christian Petzold nicht warm :(
                                                  Wenn sich "Undine" rein und nonverbal auf die Beziehung zwischen Paula Beer und Franz Rogowski fokussiert, könnte man meinen, man sieht hier die deutsche Version von "Shape of Water". Poetisch schön. Abseits davon fühle ich mich unangenehm an "Transit" zurückerinnert, ein romantisch-tragisches Stückwerk. Naturalismus und Banalität bzw. Oberflächlichkeit gehen in "Undine" Hand in Hand.

                                                  Einen historischen Stoff auf die Gegenwart zu übertragen, das funktionierte in "Transit" schon nicht und bewirkte aus politischer Sicht sogar eher das Gegenteil der Intention Petzolds, ganz ähnlich auch hier. Wenn man tatsächlich die mittelalterliche und romantische Undine-Mythologie auf die Gegenwart und die Großstadt Berlin anwendet, wirkt es in meinen Augen schnell albern bis trashig, esoterisch und insbesondere antifeministisch. Vielleicht habe ich da aber auch irgendetwas Fundamentales übersehen?

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                                                    "Schiffe versenken" und "World of Warships" im WWII-Format von und mit Tom Hanks (Drehbuch, Hauptdarsteller). Die Spannung in diesem 85-Minuten-Film wird zwar durchgehend hochgehalten, ein Action-Nachschlagwerk für Marinetaktiken, dafür ist eine menschliche Komponente auf emotionaler oder psychologischer Ebene nahezu nonexistent. Mit den mittelprächtigen Videospiel-Effekten und dem merkwürdigen Score kann man sich arrangieren. "Greyhound" eignet sich zumindest als filmisches Fastfood.

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